w a er = a. Ba u e - E ‚ RE rare -- eo Bei h y Pe R Bern Y Er N \ Vibrarg of tbe Museum OF a .. COMPARATIVE ZOOLOGY, AD HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS, Pounded bp private subscription, in 1861. NIT IN IN IN IT IN II IN The gift of Marz OR Uhr Jacken No. Er Fee INE- 2/7 Sl ENTOMOLOGISCHE ZEITUNG. — HERAUSGEGEBEN ENTOMOLOGISCHEN VEREINE STETTIN. FÜNFZEHNTER JAHRGANG. re Eu n Bu nd N STETTIN, 1854. Adna en 52222 } Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin, Redaction: In Commission bei den Buchhand- £ ER lungen von E. 8. Mittler in Berlin, 6. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. ER 35. Jahrgang. Januar 1854. Inhalt: Neujahrs-Xenien. Vereinsangelegenheiten. De Filippi: Ana- tcmisch-Physiologisches. Elditt: über Thysanuren, Kraatz: über Carabi. Habelmann: Teredus opacus n. sp. Graf Man- nerheim: Noch ein Wort über Einzeln-Beschreibung. Harmlose Neujahrs-Xenien entomologischen Geschwistern und Stiefgeschwistern geboten von. ©. A. D. Difficile est, satiram non scribere. I: Won ımag ich den Manierlichen und Feinen, Die nicht init Firniss blos lakirt erscheinen, Von Herzensgrunde gerne mich vereinen. Dachbin.ich ns bei Derben, nothfalls Groben, Falls mit Humor sie bona fide toben, » Bisweilen ganz vortreiflich aufgehoben. Es ist nicht eben allezeit behäglich, (Selbst einem Seneca wär's baar unmöglich,) Stets lammesfromm zu bleiben und verträglich: Natur schuf Dornen mit-und ohne Rosen, Erlaubte Abwehr für gewissen losen Unfeinen Vebergriff der Ohnehosen. 11. | 0 Stagobia, subalpinisches Veilchen Mit den herzbethörenden Schelmenaugen, Die zu allen möglichen Listen taugen, Edelweiss mit dem zierlichen Kirschenmänlchen — Willst du keck der Juno Gebote ächten? Nicht des Slaven ehliehe Slavin werden? Nicht des Siegerbändigers Schmachtgeberden Mit was mehr erwiedern als mit Geflechten? Hüte Dich, der Isis erpichte Küster Dem Trotzköpfchen folgend so heimzuschicken, Sonst zur Strafe glückt es, Dich zu bestricken, Einem unbezieferten Erzphilister! 11. in manchem Gau des Vaterlands spielt man mit deutschen Karten, Den welschen völlig analog giebts auch vier Farhenarten: Von diesen will ich eine hier in Knittelreime stellen, Carreau nennt man in Frankreich sie, in Potsdam heisst sie Schellen. Zu oberst steht der König da — vom Daus ist erst die Rede, Wenn sich die Zehne wagt heraus in deutscher Kartenfehde. Der König führt, wie anderswo, das letzte Wort samt Zepter, Und jeden der sich mausig macht zum Stichverhesse sehleppt er. Nach seiner Majestät folgt dann nicht wie am Seinestrande Die Dame, durchaus anders ist's im deutschen Vaterlande: Statt einer Schönen folgt bei uns als Hauptigedulds-Erprober, Ein wirklicher unheimlicher hochfeiner Schellen-Ober. Secretum ist sein Element, drin wie ein Fisch er schnalzet — Ein Punkt nur ist's, von welchem er gern äuerhähnliek falzet: „Sein nicht genug erkannter Werth“ — die Welt, die undank- bare, Kam über sein gigantisches Verdienst noch nie ins Klare. Im Molochdienste ist er grau, urgrau avant la lettre, Zum Rosstausch beinah zu bekannt und sehr gescheut als Retter, Homonymie (frei von Kritik) hat er dick aufgespeichert — Nimm Dich in Acht, gelahrte Welt, dass er Dieh nicht be- reichert! Aegyptsche Bücherbrütanstalt hegt er in seinem Hause; Wo er ein Buch ergattern kann, gleich sperrt er’s in die Klause. Der Eier sind es maasslos viel, die er sich unterbreitet — Dass nur nicht faule Omelette statt Küchlein wird bereitet! Was für. die Knappschaft er gethan,: das wird die‘Welt erfahren Vielleicht just nicht in nächster Zeit, so doch nach hundert Jahren. Das geldne Viiess der Schellenzunft — kein "inythologscher Drachen Kann es mit solcher Peinlichkeit gewissenhaft bewachen. Zur Drachenwacht fühlt um so mehr er sein Genie befenert, Als zu dem soldnen Schellen-Vliess kein Härchen: er gesteuert. Natürlich, wer so rein sich hielt von ealiforaschen Thaten, Der hat mit Recht das grosse Maul, Oekonomie' zu rathen! O Knittelmuse, höre auf mit Oher-Klatschgeschichten, Das Gallenmännlein ist zu klein, von ihm gross zu berichten. Schweig von der Zunft-Maculatar, an der er ward zum (Ritter, Gott gab das Amt und den Verstand, drauf reimt sich Band nicht bitter, Vom Schellen-Unter, (weisch. Valet,) ist pflichtigemäss zu melden, | Dass er zwei Fächer eultivirt, Liebhaber wie auch Helden: An Rang dem Ober unterthan, an Witz weit üherlegen, Sticht er mit scharfer Feder viel, doch niemals mit dem Degen. Ein eingeseiftes Ferkel hältst Du leichter fest am Schwanze Als diesen Streithahn im Turnier mit dialektscher Lanze: ‚Flink wie ein Parther reisst er aus, um Dir recht mit Ergötzen, Wo Du’s am wenigsten geglaubt, eins tüchtig zu versetzen. Auf halben Wind versteht er sich mehr als auf strafe Segel, Das Feuer der Verlegenheit beisst nie auf seine Nägel; Wer ihm gelassen opponirt, den hat er bald im Magen, Als Pänstlein kann- er Widerspruch nicht sonderlich ertragen. Wo drei und vier verträglich sind, da wird es brav ihn letzen, Mit Deuteln hier und Sticheln da sie möglichst zu verhetzen, Doch all sein Geist und eitler Witz, was kanns dem Edlen nützen, Und wer incertas Sedes hat, wie soll der Edle sitzen? *). *) Unglaubliches Plagium aus Göthe’s sänftlichen Werken, mit. Aus- nahme des eitel, das ich vollkommen unterschreibe. Anm. des Setzers. 1* Halt ein, o Muse, halt — ich seh mit Schrecken gar verwundert, Du bringst am Ende ii Quatrains bis auf ein hifbes Hündert‘ Die Härmisch- Poesie darfst Du nicht endlos übertreiben, Uns möchte sonst Freund Leser kaum ein wohlgewogner bleiben. IV. — — Drauf thät’ ich einen Bäckergesellen Mir in mein Ziefermuseum bestellen, Und sprach zu ihm: „mein lieber Mann, Sie sind’s just, den ich brauchen kann: Hier haben Sie etliche hundert Carabeu Aus Norden und Süden, Lappland und Schwaben, Die Racker spielen all’ in einander Wie Mäusedreck und Coriander! Nun wollen wir flugs Scheidlern und Preysslern Ohne weitres zusammen schmeisslern ; Den Hampei wie den Rothii Hole sogleich die Sch — nothii; Den carinthiacus domini Moll Sperren wir ein, der Kerl ist toll; Die sämmtliche Violacerei Erklären wir für vogelfrei, Und annihiliren bis zu cerenatus Diese einfach local versetzten Flatus. In jenen Backtrog — aber gemach! Das wäre eine verwünschte Sach’, Wenn wir sie an den Nadeln liessen! Drum erst heraus mit allen Spiessen, Und dann, dann sollen Sie wacker kneten, Wenns sein muss, mit dem Fuss drauf treten, Und aus dem gründlich zermalmten Brei Mir construiren vorurtheilsfrei Den eigentlichen Ur-Caraben, Damit wir endlieh das Grund-Beest haben, Von welchem das andre Lumpenpack Curios varıirt, bloss zum Schabernack Der armen un peu plus Beschreiber Und synonymischen Warzenvertreiber. Sollt’ uns der Ur- Caraibe gelingen, So können wir’s leicht dann weiter ‘bringen, Und reduciren zuletzt cum gloria Die ganze verzwickte Käfer- Historia. Catalogus coleopterorum Bekommt den Zusatz obsoletorum, Und mit den vielen corrupten Namen Ist’’s dann zu Ende. Pereant, amen!“ V. An den Tillus Asinius Naso, Akademiker, unbeständigen Secretair, etc. . derzeit iniquae mentis. Til-eselein, Tileselein, Wer flösste Dir die Schlauheit ein, Dass Du den Brief nicht angenommen, Der Dir so billig zugekommen ? Mit einem Thaler warst Du quitt — Jetzt spielen sie Dir schlimmer mit, Nun setzt es Nase über Nase, Und Du wirst Naso ohne Phrase! Doch nicht zu tief die Ohren hänge, Da warst schon schlimmer im Gedränge: Ein Kraftgenie wie Deinesgleichen Wird nicht so leicht die Segel streichen, Noch giebt es Leute, die nicht wissen, Was Du der Scham hast abgebissen, Die Deinen diplomat’schen Ehren Nicht debite den Rücken kehren, Und die Dein schwach verschämtes Betten Belehnen mit Reichsguldenzetteln. Doch kommt „Postvorschuss“ wieder an, So lös’ ıhn ein, Du Biedermann, Sonst hast Du wieder Schererei Mit der vertrackten Polizei! Für heute friss, Tilesel G. Den Calıx dieser -Xeniendistel. Hoc solum genns adulationis supererat! Wereinsangelegenheiten. Zur Ersparung des Raumes hält es die Redaction für an- gemessen, für diesmal von dem Abdruck des ganzen Verzeich- nisses der Vereinsmitglieder abzusehen und nur die Namen der- jerigen Herren hier aufzuführen, welehe entweder dem Vereine im Läufe des vorigen Jahres beigetreten sind, oder deren Namen in dem letzten Verzeichnisse aufzuführen vergessen worden. Se. Königl. Hoheit der regierende Grossherzog von Olden- burg. Ehren-Mitglieder: Herr Dr. Ch r. Aube in Paris. Mitglieder: Herr Dr. Caesar prakt. Arzt in Bremen Dr. Calwer in Stuttgart Dr. Candeze in Liege Dr. Chapuis, in Liege Stud. phil. Czech in Breslau Dr. Exger K. K. Hofwundarzt in Wien E. Frings Fahbrikant in Uerdingen Dr. Foureau de Beauregard in Paris Frische Kaufmann in Naumburg Gerhard in Hamburg Baron von Hausmann in Botzen Dr. Kayser in Halle Dr. Krattier Kreisphysieus in Zloezow (Galizien) Fr. Malirz Rechnungs-Adjunet in Ofen Ed. Men£tries Intendant in Petersburg Meyer-Dür. Hauptm. in Burgdorf (Schweiz.) Meyer Cand. phil. in Hamburg Micklitz Forstmeister in Gross-Lobming (Judenburg) Nagel Pastor zu Gaterslehen von der Planitz auf Neidschütz bei Naumburg Reer Kaufmann in Petersburg | Dr. Ritter Hauptlehrer am Gymnasium in Marburg Ph. Russ Lehrer in Hanau Ritter von Sacher-Masoch K. K. Hofrath in Prag Ritter von Sacher-Masoch K. K. Hofrath in Pesth Joh. Schaschl K.K. Hüttenbeamter in Förlach (Kärnthen) Sehultz Oberlehrer in Berlin Professor Dr. Stein ın Tharand. — Wissenschaftliche Mittheilungen. Breve Riassunto di aleune ricerche anatomico-fisiolo- giche sul baco da seta, comunicate dal professore De Filippi alla societa delle scienze biologiche di Torino nella tornata del 13 Luglio 1853. Kurzer Bericht über einige anatomisch-physiologische Untersuchungen über die Seidenraupe, der Ge- sellschaft der biologischen Wissenschaften in Turin in der Sitzung am 13. Juli 1853 vorgetragen vom Professor De Filippi. (Aus dem italienischen übertragen von ©. A. Dohrn.) (Die nachstehende kleine, aber nach ihrem Inhalte höchst wiehtige Abhandlung ist dem Uebersetzer unter Kreuzband mit. dem Poststempel Torino zugegangen, ohne weitere Angabe des Absenders. Demselben sei hiedurch der verbindlichste Dank aus- xesprochen. Die Arbeit steht in der nächsten Beziehung auf die im April 1853 in dieser Zeitung mitgetheilte des berühmten Ver- fassers und werden die Leser in Betreff der Uebertragung ersucht, die damals : motivirte Bitte am indulgenz auch hier an ihrem Platze zu finden.) Die Hülle (tegumento). Sie besteht aus vier strati (Lagen) welche, von Aussen gerechnet folgende sind: }. Strato omogeneo (hemogenes Stratam) sehr subtil und durchsichtig. 1. Str. pergamentaceo (pergamentartiges Str.) mit sternigen Zellen (angeblichen Knochenkörperchen, corpuseoli ossei Platiner’s. Diese beiden Straten, welche sich beim Häuten erneuern und aus Chitin bestehen, sind während der Zeit ihres Entstehens das Resultat eines sehr schö- nen Apgregats von Zellen des Epiteliums, welche in- dess sehr schnell in homogene Substanz sich auflösen. I. Ser. di grandi cellule (Str, grosser Zellen) mit dichter, körniger, undurchsichtiger Maäterie; dies vertritt die Stelle des malpighischen Netzes. WW. Str. sottile elastico gramuloso (feines elastisches gekörn- tes Str.) besät mit durchsichtigen kleinen Schläuchen ohne Kern, mit Tracheen versehen: es stellt das Corium vor. Gleich dem vorigen besteht es aus Protein und wird von kaustischer Pottasche afkcitt. Rettigewebe (tessulo adiposo). Es ist gebildet aus eckigen Blätt- chen (lobi fogliacei angolosi), welehe unter sich an den Ecken verbunden sind. Es enthält kleine Zellen mit Fettkügelchen, welche einen durchsichtigen Kern einschliessen, und zwischen den Zellen Proteinstoff (materia intereellulare proteinica). Das Fett ist nicht leicht in Seife zu verwandeln (diffeil- mente saponificabile). Diese Blättchen verkümmern (si atro- Fzzano) allmälig zu Ende des Raupenstadinms. “Die Fett- blättehen der Puppe und des Schmetterlings sind nengebildete. Das Fett. verzehrt sich im Innern ‘der Blättehen selber, welehe nach und nach durchsichtig werden mit grossen Kernen (nuclei), um welche herum man ‘oft noch die Mem- bran der kleiren Zelle unzerstört bemerkt. Das. Blättehen (lobo), welches ich früher (Mem; anatomico-fisiologiche sugli insetti vergl. Ent. Zig. 1853 April Taf. I. Fig. 14) als ein Drüsensär kehen des Magens abgebildet habe, (womit es die grösste Aehnlichkeit hat,) ist gerade eins von diesen enifet- teten -Fetthlätichen. Verdausystem (sistema ödksenie) hesteht aus einem. kurzen Oesophagus, einem langen Ventrieulus und einem gleichfalls kurzen Intestinum. Die Wände dieses ganzen Traetus be- stehen 1) äusserlich aus einem Muskelstratum, gebildet aus glatten Querfibern und grossen geriefelten Längsfibern: (fbre 'longitudinali rigate), welche miteinander durch schiefe. Aus- läufer der Muskelhaut verbunden sind (fra loro unite da propagini trasverse del miolemma): 2) innerlich aus einem Drüsenstratum mit grossen Zellen, matt (lassamente) verbun- den durch Intereellularsubstanz. Dies innere ‚Stratum. er- neuert sich periodisch: das ältere wird digerirt. Ausser den malpighischen Gefässen sind mit diesem Sy- stem keine andern Drüsen-Apparate verbunden. Die thätigste Aufsaugung (assorbimento) des flüssigen assimilationsfähizren Theils der Nahrung erfolgt in demjenigen Theile des Inte- stinums, welcher nasirtlelben dem Bectum vorhergeht: dort nimmt die Exerementmaterie feste Gestalt an. Pulsirendes Gefäss (vaso pulsante). Es wird gebildet aus einer sehr suhtilen, fihrosen, zusammenziehbaren Wandung. Es hat keine Klappen (valvole) in seinem Innern. Es wird nicht flanquirt (fancheggiato) von regelmässigen Museular- knoten (ali muscolari), sondern von eigenthümlichen hohlen Musenlarfibern, welche sich verzweigen und netzartig verhun- den sind. Die sichtbaren Querriefen (rigeture trasverse) des ‚dünnern- Theils dieser Fibern werden noch deutlicher durch die»Beihülfe von aufgelöstem Acidum nitricum, Im letzten Stadium der Raupe erzeugen sich in der Höh- lung dieser Muskeln viele Kernzellen, die sich nachher bei "dem Schmetterlinge grösser entwickeln und in der Form von lättehen an den Fibern hängen, die ihre Höhlung verloren h.\ben und zusammengeschrumpft sind. Die Beobachtung Malpighi’s, welche von allen Zoo- iomen: bestritten und falsch interpretirt worden ist, habe ich 9 vollständig bestätigt. gefunden, dass nehmlich der Blutlauf im pulsirenden Gefäss der Puppe in der Richtung alternirt, Be vermöge einiger Pulsationen vom After nach dem Kopfe ‚ bald viee versa. ER Es ist nieht möglich, mehr als eine Art Tracheen zu erkennen, geschweige ausser ihnen noch andre Respi- rationsorgane. Agassiz’ enigegengeseizie Ansicht ist irr- thünlich. Die Luftzuführung (aereazione) zu den Organen durch die Trachealgefäisse ist entschieden eine locale. Einzig und allein in den nervosen Ganglien findet eine Verschlingung der Tracheen von der rechten und von der linken Seite stalt; in allen übrigen Organen ist vollkommne Gesondert- heit längs der Mittellinie der beiderseitigen Tracheen. Es ist falsch, was man allgemein über die freie Circulation der Luft durch die ganze “Länge der heiden grossen Seiten- släumme: annimmt, welche längs der Stigmenlinie laufen. In jedem Abschnitt dieser Stämme zwischen je zwei Stigmen ist ein ringförmiges Spatium, ‚oder besser gesagt ein. Knoten (Sphinkter nach Lyonnet), in welchem der Spiralfaden unter- brochen wird; an seiner ‚Stelle findet man sehr viele kleine Spitzchen, nach der leeren Stelle des Knotens gerichtet (punte dirette nel vano del nodo); die Luft hängt an diesen Spitzchen in der Art fest, dass sie einen :tappo "bildet, wel- cher neuer Luft den’ Zutritt wehrt. Zwar sind Anastomosen der Trachealzweige der Rechten mit denen der Linken vorhanden, im Verhi ältniss zu Zahl und Ort mit den nervosen Ceniren; aber beständig findet sich in Correspondenz mit diesen Anastomosen ein Knoten, weicher den Uebertritt der Luft von einer Seite zur andern verhindert. Diese Beobachtungen vervollständigen die von mir bereits der K. Akademie der Medicin mitgetheilten Experimente üher die Wirkungen des theilweisen oder totalen Verstopfens der Stigmen. *) *) Das Resultat der Experimente ist folgeades. Verschliesst man mit passendem Mastix alle Stigmen der Seidenraupe, so erfolgt unmittelbar totale Lähmung und demnächst der Tod. Schliesst man auf beiden Seiten die 4 oder 5 vordern Stigmen, so trifft die Lähmung die correspondirende Region ; das Gleiche erfolgt, wenn man die Operation mit den 4 oder 5 hintern Stigmen vornimmt; nur das Segment bleibt in seinen Functionen unverletzt, welches dem: den offnen Stigmen zunächst liegenden Paare der verschlossnen correspondirt. Verstopft man in der Mitte des Körpers drei symmetrische Stigmen jederseits, so manifestirt sich die Lähmung sofort in dem Theile, welcher mit dem Paare der Mittelstigmen correspondirt. Schliesst man aber alle Stigmen einer Seite und lässt die der andern un- 10 Drüsise Organe (organi ghiandolari). Die beiden langen und ‚gewundnen Tuben des serittorio vereinigen sich in einem einzigen Condutt in der trafila; in diesen Conduct münden noch die kleinen Ausführungseanäle zweier Drüschen, welche bisher dem Auge der Zootomen enigangen und offenbar da- zu bestimmt sind, der peripherischen Partie des Seidenfadens eine neue Substanz zuzuführen. | Das Serittorio verkümmert bei dem Schmetterlinge, jedoch verschwindet nicht ganz. Seine Ueberbleibsel sind zu er- kennen in den beiden rothgelben Drüsen zu beiden Seiten des Ventrieulus; in meiner erwähnten Alhandlung (S. 126 d. vor. Jahrg.) habe ich sie irrthümlich für Aussonderungs- organe der Feuchtigkeit gehalten, mit welcher der Schmet- terling den Cocon sprengt. Zwei andre Drüsen, welche von Einigen für Speichel- En gehalten werden "(auflösende Dr. Lyonnet's) ergiessen das Product ihrer Absonderung in die Mundhöhle. Sie sind bei der Raupe, welche sich zum Spinnen anschickt, sehr entwickelt, dahingegen verkümmert, wenn sie eingesponnen ist. Ihre innere "Höhlune ist beständig mit Luft gefüllt, welche durch die Mastication eingedrungen ist. Es ist sehr zweifelhaft, ob diese Drüsen wirklich Speicheldrüsen sind. Unter der Cutis der Seidenraupe sind zahlreiche Bläs- chen (veschichette) zerstreut, welche unter sich durch Verlän-. gerungen der äussern zärten Meınbran verbunden sind; na- mentlich bei den Tracheenklumpen (tespiti delle trachee) von denen sie zahlreiche Verzweigungen erhalten (dai quali rice- vono copiose diramazioni). Diese Organe, welche Spren- gel und Schroeder van der Kolk für Lungen erklären, sind währe Drüsen ohne Ausführungseondaet; bei dem Schmetterlinge sind sie verkümmert. Nervensystem. Ich richtete meine Untersuchung speciell anf das System der splanchnischen Nerven, welches bekanntlich berührt, so erleidet die Raupe keine Alteration weder in der Sensibilität noch in den Bewegungen, obschen in diesem Falle die Muskelmassen einer ganzen Seite von dem Zutritt der Luft abgesperrt sind. Die Verschlingun® der Tracheen der rechten mit denen der linken Seite findet nur in der Ganglienketie statt; jedes Ganglion nimmt ausser- dem Trachra gefässe von den beiden zunächsuliegenden Ganglien auf. Die Paralysis dirch Verschluss der Stigmen isı die Wirkung des gebhemmten Zuflusses der Luft zu den nervosen Ganglien. Von dieser totalen oder partisien Lähmung, wein sie auf die ange- deutete Art bewirkt worden, werden die freiwilligen Muskeln und das Rückengefäss betroffen, nicht aber die Fibern des Intestinsaltubus, im wel- ehem man, besonders in der Gegend des Oesophagus, fortwährend kräftige Gontractionen bemerkt. Note des Autors. 11 in zwei Theile gesondert ist, ein Theil symmetrisch, der andre unpaar. Zum ersteren gehören zwei Ganglien, welche an jeder Seite des Oesophagus liegen und Zweige nach dem- selben so wie nach den Muskeln des Ventrienlas abschieken. Von dem zweiten, (dem unpaaren Theile), habe ich nichts weiter beobachten können als einige sehr feine oesophagische Filamente, welche aus dem Ganglion frontale kommen. Aller Bemühung ungeachtet vermochte ich nicht irgend eine Spur des icklAufenen Nerven zu finden, welchen Brandt (Isis 1831 Taf. 7. Fig. 5) beschrieben un abgebildet hat. Genau an derselben Sielle fand ich dagegen vier Trachealzweige in einen gemeinsamen Knoten vereinigt, der den Anschein eines Ganglion hat, aus welchem vier Nerven auslaufen. Die Unterscheidung eines Systems splanchnischer von einem Systeme animalischer Nerven auch bei den Insekten, wurde, nachdem sie bereits anatomisch bewiesen war, durch mich auch physiologisch festgestellt, insofern aus meinen Experimenten sich das Resaltat erzah, dass das Verschliessen der Stigmen Paralysis nur bei denjenigen Muskeln hervor- bringt, welehe Nerven aus dem animalischen, und nicht bei denen, welche sie aus dem splanchnischen Systeme erhalten. ——— Einleitung zur Monographie der Ta Yysanuren von EM. L. Elditt, S Lehrer an der höbern Töchterschule zu Königsberg in Pr. Wenn die Entomologen in der neuesten Zeit die meisten Bezirke des grossen Gebietes ihrer Wissenschaft scharf ins Auge gefasst und über dieseiben ein helles Licht verbreitet haben, so befinden sich doch einzelne Insekten-Ordnungen noch in solchem Dunkel, dass diese, jenen gegenüber, kaum vorhanden erscheinen könnten. Zu diesen, noch zu wenig bekannten Insekten darf ich wohl mit Recht die Poduren zählen, was um so mehr auffallen muss, als dieselben nieht etwa zu den seliensten Erscheinungen gehören, sondern gerade zu den verbreitetsten und massenhaft vor- kommenden Insekten zu zählen sind, da sie sich auf dem Wasser, wie auf dem Lande, in und auf der Erde, im feuchten und trock- nen Boden, in Thälern und auf Höhen, vereinzelt and in grossen Gesellschaften finden. Es bleibt daher der Grund in einem an- dern Umstande zu suchen. Die wenigen Entomologen, die sich mit diesen Thieren gründlich beschäftigten oder noch befassen, stim- 12 men darin überein, dass der zarte Körperban den Fang, wie die Untersuchung erschweren. und dass dazu noch der Uehelstand komme, dass diese Thiere nicht zu conserviren seien. Obgleich ich bemüht war, die Literatur dieses Theiles der. Entomologie genau kennen zu lernen, ja von Allem, was darüber geschrieben worden, mit Ausschluss der weniger bedeutenden Arheiten Notiz genommen habe, so ist mir doch nicht eine Bemerkung bekannt geworden, die. die genannten Uebelstäinde in Abrede gestellt hätte, vielmehr bedauert selbst einer der gründlichsten Forscher, näm-- ‚lieh Nicolet, dass diese Thiere sich nicht conserviren lassen. Daher schien mir zunächst nöthig, zur Beseitigung dieses Uebel- standes beizutragen, damit dann ein allgemeineres Augenmerk auf diese Thiere auch zur genauern Kenntniss derselben, so _w’e ihrer Aufgabe im Haushalt der Natur führe. Und ich freue mich, dass mein Jahre langes Suchen endlich mit Erfolg gekrönt ist und ich im Stande bin, das bezeichnete Hinderniss zu beseitigen und einen Weg anzugeben, auf dem man die Poduren volikommen gut erhalten und die Beobachtungen wiederholen kann, um Irrthümer zu beseitigen. | RER | Allerdings. ist der Körper der Poduren zu wenig consi- stent, als dass. er nach dem Tode eine genügend erkennbare Form beibehalten sollte, vielmehr schrumpft der getrocknete Kör- per in solchem Grade zusammen, dass kaum einzelner Theile Charaktere erkannt werden können, woher die so censervirten Thiere nicht den geringsten Werth haben. Höchstens dürften die grössern Arten, deren Epidermis etwas fester -und besonders: reich behaart ist, etwas brauchbarer erscheinen, allein auch sie repräsen- tiren das lebende Thier so unvollkommen, dass eine zuverlässige Bestimmung an ihnen schwerlich vorgenommen werden kann. So besitze ich Poduren aus der anerkannt schön conservirten Win- them’schen Sammlung, die aber, auf Nadeln gespiesst und zu- sammengetrocknet, nur höchst allgemein zu beurtheilen sind. Vielleicht aber thut man besser, wenn man die 'Thiere in Spiri- tus legt? — Auch dieses Mittel kann ich nicht empfehlen, da in der Flüssigkeit Manches verloren geht, was zum Erkennen we- sentlieh nöthig ist. Dazu kommt endlich noch, dass das Ergrei- fen der zarten Thiere stets mit geringerm oder bedeutenderem Verletzen der Thiere verbunden ist, indem ein leiser Druck den Körper quetscht oder die Bekleidung laedirt. Ich bemühte mich daher die Thiere einzufangen, ohne sie anzufasten, und zwar liess ich dieselben, wenn sie von den Pflanzen mit dem Schöpfer auf- gefangen waren, in ein Gias hineinspringen, befanden sie sich dagegen auf Pilzen, Baumstubben, Baumstämmen u. a. 0. a., so mussten sie zuert in den Beutel, um dann auf gleiche Weise ın das Glas befördert zu werden. In dem Glase nun konnten die Thiere ungestört umher kriechen; wie aber sollten sie conservirt 13 werden? — Wie die Natur conservirt! ‚wozu die Bernstein - Ein- schlüsse den nöthigen Fingerzeig geben, also mit Hülfe eines zweckmässigen Harzes. Nach verschiedenen Versuchen blieb ich bei einer Auflösung von Dammarharz in Alkohol stehen, die was- serhell und fest genug ist, um das Thier einzuschliessen. Die Anwendung desselben ist nun folgende: Oblonge Glastäfelchen zur Aufnahme des Thieres und quadratische za Deckblättchen liegen in Bereitschaft, das Glas mit dem Fange wird geöffnet umgekehrt auf einen weissen Papierstreifen gestellt, die herausge- krochenen Thiere werden vereinzelt mit Uhrgläsern bedeckt und das Heıvorschlüpfen einer zu grossen Zahl aus dem Fangglase verhindert. Darauf wird das oblonge Glas auf seiner Mitte mit einem Tropfen jener Harzlösung beschenkt, das Uhrglas abge- hoben, die befeuchtete Seite des Glases dem Papier zugewendet und dem Thiere so nahe gebracht, dass es, einen Sprung thuend, in der Flüssigkeit sich befindet und das währt nicht lange, denn kaum hat man den Lacktropfen dem Thiere zugewendet, so machen unfehlbar Luftdruck und Dünste dasseibe scheu, so dass es sich schnell durch einen Sprung zu befreien sucht, der, zunächst auf- wärts gerichtet, das Thier unbedingt in die Flüssigkeit, also an seinen Bestimmungsort führt. Nun kann man mit der Nadel die Lage des Thieres reguliren, das Deckblättchen auflegen und das Präparat in horizontaler Lage trocknen. Uebelstände, die nicht selten auftreten, sind freilich die Lufthlasen, welche bei der Ex- spiration des Thieres im Harze sich bilden und am Körper selbst ablagern, so dass solche Körpertheile nur mangelhaft betrachtet werden können; allein, eilt man mit dem Deckblättchen nicht zu sehr, lässt man die Thhiere erst vollkommen aasatlımen und führt dann die Blasen mit der Nadel nach den Rändern der Harzfläche, wo sie zer- ‚platzen, so wird auch dieser Uehelstand beseitigt. In anderer Weise wirkt die Zusammenziehung der Harzmasse störend, weil dadurch zugleich auch das dazwischenliegende Thier eine Quet- schung erleidet, jedoch lässt sich dem Uebel dadurch leicht vor- beugen, dass man feine Glasstreifehen ungefähr von der Dicke des Thiers zu beiden Seiten unter das Deckblättehen schiebt. Aber es ist dieser Uebelstand durchaus nur ein relativer, in so fern er gerade innere Organe zur Ansicht führt oder äussere Theile deutlicher hervortreten lässt, die sonst nicht zu bemerken wären. Ich glaube daher, dass die leichte Behandlung unfehlbar durch grössere Uebung auch zu vollkommenen Resultaten führen wird, wie ich deren nicht wenige bereits aufzuweisen habe. Ana- tomische Präparate dieser Thiere habe ich auf gleiche Weise aufbewahrt und bin dadurch in den Stand gesetzt, meine Beobachtungen zu wiederholen und wo nöthig zu berichtigen. Damit nun die Sammlung solcher Präparate zweckmässig aufbewahrt werde, habe ich Kästchen, deren innere Höhe 14 Höhe nur unbedentend die Breite der oblongen Glastafeln über- trifft, eine Scheidewand theilt den Raum in 2 Theile und die Längswände haben in mässiger. Entfernung cerrespondirende Fäschee, in welehe nur die ublongen Gläser: geschoben werden, so dass sie darin aufrecht und Bes stehen und, mit dem Deckel gedeckt, vor störenden Einflüssen hinlänglich geschützt sind. Dass die auf solehe Weise von mir gesammelten und auf- bewahrten Poduren den lebenden völlig gleich kommen, in Form und Colorit genügend und bequem zu betrachten und mul dein Mikroscop zu hehe sind, hat mehrjährige Erfahrung mich gelehrt, und ich bin durchaus nieht den Missliehkeiten ausgesetzt, welche einzelne Entomologen in ihren Forschungen störten oder andere ganz davon zurückschreckten. Daher kann ich die be- zeichnete Methode nur empfehlen und es würde mich freuen, wenn auch diejenigen sie acceptirten, welche bereits ohne dieselbe auf diesem Gebiete viel geleistet. Dieses kennen zu lernen, ist zur Bearbeitung des eigenen Fanges dringend nöthig und. ich glaube, dass mir davon nichts entgangen ist, habe aber auch er- Kant, wie im Ganzen zerstreut die a Arbeiten sich vor- finden und zwar alle neuern ausserhalb Deutschland. Daher sehien es mir nöthig, wenn die Aufmerksamkeit auf die Poduren wach- gerufen und ieselben auch in Deutschland ermittelt werden sollen, - das durch langes Suchen zusammengebrachte literarische Material aufzuzählen u auf deutschen Een die Arbeiten anderer Na- tionen zu verpflanzen, damit wir dadurch in den Stand gesetzt werden, die deutschen Poduren damit zu vergleichen und die Be- namungen zu adoptiren oder mit Sicherheit nene Formen aufzu- stellen. Bienach wäre also zuerst die Literatur selhst zu nennen, die allmälig sieh entwiekelnde Kenntniss dieser Thiere nachzu- weisen und endlich die systematische Zusammenstellung des Be- kannten nach den einzelnen Arbeiten zu geben. Literatur und Beleuchtung derselben. Von den hier verzeichneten Büchern sind diejenigen, die ich genau durchzunehmen Gelegenheit hatte, mit einem Kreuz (+) bezeichnet, die andern lernte ich nur aus Citaten kennen; geordnet sind dieselben nach der Zeitfolge: 1. (f) Molleri, Dan. Guil., Meditatio de Insectis quibusdam Hungarieis predigiosis, anno proxime praeterito ex aere una cum nive in agros delapsis. Francofurti ad Moenum apud D. Fieret. 1673 (Duodez). 2. Frenzel, Dissertatio de Insectis Novifolii in Hungaria cum .nive delapsis. Besp. Roeberus. Wittenberg. 1673 (Quart.). 3. ($) Raygeri, D. Caroli, Observatio (LXXXIX) de vermi- bus cum nive cadentibus. Miscellanea euriosa medieo-physica 15 academiae naturae curiosorum, sive Ephemeridium medico- physicarum germanicarum annus quarius et quinius. Anni. - 1673 u. 1673. Francofurti et Lipsiae, Anno 1676 (Quart). 4. (+) Camerarii Observatio (XXX.) de vermibus nivalibus. .Mis- cellanea- curiosa sive Ephemeridum medieo-physicarum ger- maniacarum academiae Caesareo-Leopoldinae. Naturae cu- riosorum decuriae 1ll. Annus quintus et sextus. Anni 1697 u. 1698. Franeofurti et Lipsiae, 1700 (@uart). 5. (+) De Geer, Rön och Observation öfver smä Insecter som kunna häppa i högden. Vetensk. Acad. Handl, 1740. p. 265— 281. (Uebersetzung von “oetze, Bd. 7. p. 1i—19. Quart). 6. De Geer, Experimenta et observationes de parvulis inseetis, quibas Podurae nomen est. Act. Soe. Scient. Upsal. 1740 p. 48 f. (Quart). 7. De Geer, Beskrifning pä en Inseet kallad Pl Vetensk. Acad. Haude. 1743. p. 259 ff. app ses propr. memoires., Tom. 7. p. 33 —39.) 8. De Geer, De Podura fusea globosa nitida, autennis longis, . articnlis plurimis. Schwed. Acad. 1743. p. 239 f. @Quart). 9. Trumphius. De nigris vermibus super nive visis (Podure). Commerce, Norimberg. 1745. p. 23. 10. Hanow (M. C.). Von Schneewürmern. Fränk. Sammlung. 4. Bd. p. 54. (Vor Nr. 11 gehörig, da von D. Bezug dar- auf genommen). 11. £) Delius (D. Heinr. Friedr.). Von Schnee-Würmern. Fränkische Sammlung von Anmerkungen aus der Naturlehre Arzeneigelahrtheit, Oekonomie und den damit verwandten - Wissenschaften. 19. Stück. Nürnberg. 1758. p. 54—$6!. .12. (F) Sulzer (J. H.). Die Kennzeichen der Inseeten nach Anleitung des Königl. Schwed. Ritters Carl Linnaeus, durch 24 Kupfertafeln erläutert und mit derselben natürlicher Ge- schichte begleitet. Zürich. 1761. p. 178 u. 179 (Quart). 13. (7) Sebastiani (Georg. Christ.). Insecta vulgo fere ignota ad aquas Mattiacas IV. Id. januarıi 1769 super nive reperta. Acta Soc. Hassiacae. A. 1771. p. 52—57. (Ent- halten in: Neues Hambarger Magazin. 63. Stück. p. 246 bis 255. Leipzig 1772.) 14. (f) Müller (Otto Friedr,), Zoologiae Danicae Prodro- mus, seu animaliam Daniae et Norvegiae indigenarum cha- | racteres, nowina et synonyma. Havniae 1776. p.183 (Oct.). 15. Linnaei (Carol.). Systema naturae. Editio 13, cura 3. F. Gmelin. Lips. 1788. Vol 9. (Octav). | 16. (7) Villers (Carol. de). Caroli Linnaei Entomologia, faunae sueciae descriptienibus aucta. Tom. IV. Lugduni. 1789 (Octav). 32, 39. 34, . Fabrieias (Otto). Podurae minus notae et pulicis nova ‘species. Nov. Act. Soc. Hafn. Tom. I. p. 296. eum fig. ‚ Fabrieius (Joh. Chr.). Entomologia systematica emendata et aucta. Tom. VI. Hafniae 1792-94. . Latreille, Preeis des caracteres generiques des Insectes. | Paris 1796. ae 20. Herbst (Joh. Friedr. Wilh.). Naturgeschichte der un- geflügelten Insecten. Berlin 1797 mit Kupfern (Quart). ‚ Lamarck, Systeme des animaux sans vert&bres. Paris 1801]. p. 183. . (+) Latreille (P. A.). Genera Crustaceorum et Insectorum. Tom. I. Parisii 1806. p. 163—167 (Octav). . Cuvier, Regne animal. Tom. II. Paris 1817. p. 158. . (4) Wiegmann (A. F.). Ueber Entstehung von Entomo- Stracen nd Podurellen aus der Priestleyschen grünen Materie. (Aus den Nov. Act. acad. Leopold. X. 2. XI. 3.) Bonn 1821 und 1823 (Quart). . (+) Cuvier, das Thierreich ete. ‘Aus dem Französischen frei übersetzt von Schinz. 11. Bd. Stuttg. 1823. p. 210. . () Kirby und Spence. Einleitung in die Entomologie. Deutsch von Oken. Stuttg. und Tübingen. 1823--33. ‚ Latreille, De l’organisation exterieure et comparde des Insectes de l’ordre des Thysanoures, Nouvelles Ann. Mus. 1: p. 162. 1832, . (+) Beisduval et Lacordaire Faune Entomologique des envi- rons de Paris. Tom. I. Paris 1835 (Duodez). . (+) Templeton, Thysanurae Hibernicae, or Desecriptions of such Species of Spring-tailed Inseets. (The Transactions of the Entomological Society of London. Vol. I. London 1836. p. 89 ft. . (7) Burmeister (Herm.). Handbüch, der Entomologie. Berlin 1838. Band II. . Bourlet (M. Vabbe), Memoire sur les Podures. Extr. des Mem. de la Soc. roy. des Se., de l’Agric. et des arts de Lille. 1839. (+) Herrich-Schaeffer, Insecta Ratisbonensia. Separat- Band aus Fürnrohr naturh. Topographie v. Regensburg. Band II. 1840. Poduridae von Koch. p. 352—359. (+) Bourlet, Observations sur une notice publiee sur les Podurelles dans le no. 64 de la Bihliotheque universelle de. Geneve: (Ann. de ]. Soc. Entomol. d. Frane. Tom. XI. Paris 1842.) (}) Nicolet (H.). Becherches pour servir a V’'histoire des Podurelles. Extrait des noureaux memoires de la Soc. helvetique des sciences naturelles. Vol. VI. Neuchatel 1842. 17 35. Bourlet, Memoire sur les Podurelles. Extrait des'Mem. de la. Soe. roy. et centrale d’agrieulture, seiences et artsıdu dep. du Nord, 'seante a Douai, anndes 1841 —42, (Douai 1843. Octav.) 36. (r) Waga, Deseription d’un’ insecte aptere qui se trouve en quantitE aux environs de Varsovie (Achorufes' 'bielänensis). Ann. de |. Soc. Entomel. d. France. Tom. XI. Paris 1842. 37, Denny (Henry). Monographia Anoplarorun Britanniae,' er an essay on theBritish species of parasitelInseets, published under the patronage of the British association. With 100 magnıhed figures. London 1842 (Octar). 38. (F) Lucas Mm. H.). Observations sur les travaux qui de- puis Latreille unt et& publies sur V’ordre des Thysanoures'et partieulierement sur la famille des Podurelles. (Ann. de la x Suc. Entomologique de France. 2. Serie. Tom. I. Paris 1843. 39. (f) Eriehson. Bericht über die Leistungen ‘der Entomo- logie im Jahre 1841. Wiesmann Archiv. Berlin 1843. p. 12222125. 40. (7) Histoire naturelle des Inseetes "apteres par ' Walkenaer et Paul Gervais. Tom. 11. Paris 1843. u. 41. (+) Erichson. Bericht über die Leistungen der Entomo- - logie im Jahre 1842. Wiegmann Archiv. 1844. ° p. 126. 42. (7) Erichson. Bericht über die’ Leistungen der Entomo | Jogie im Jahre 1843. Wiesmann Archiv. 1845. p.»8l. 43. () Nicolet, Essai sur üne elassifieation des Thysanures. 1846. Dans Tes Annales: de la Societe Entomologique de France. 2. Serie." Tom. V. Paris: 1847. p2325-395. Aus dem vorangehenden Verzeichniss ' hieher gehöriger Schriften lässt sich mit Deutlichkeit das allmälige "Auftreten der Kenztniss der Poduren' wahrnehmen, aber auch’ erkennen, dass erst von Linne und De Geer das Gentis Podura aufgestellt wurde, während unfehlbar frühern Beobachtern diese Thiere nicht unbekannt blieben. In sämmtliehen,' aus dem 7; Jahrhundert aufgeführten Schriften , die von sögenännten Schneewürmern Handeln, finden wir näwheh nach den noch dürftigen Beschreibungen und Abbildungen solehe Formen ‚- die uns zw jener Vermulhung berechtigen, und besonders ist es das Buch’ von Moller (an- üquarische Seltenheit), welches’ neben den Mittheilungen über>eine bestimmte Erscheinung in Ungärn auch zugleich Betrachtungen des Verfassers‘ enthält, weiche Rentliche Blicke in’ jene Zeit diuh lassen, den Stand der Wissenschaft enarakterisirem und die Herr- schaft des 'Aberglaubens doeamentiren." Die auf dem Schnee’ ge- fundenen , wunderbar gestälteten’und’&nf 2 Platten durch Holz- schnitt dargestellten Thiere, von denen einige unbedingt an Poduren erinnern, Para für sohähe angesehen, die mit dem Schnee vom Himmel herabgefällen, ind das Ereisniss salt als eine Vorbe I: 18 deutung. 'widerwärtiger Ereignisse; woher ‚der Verfasser seinen Bericht mit. folgenden. Versen schliesst: . Talia Caelicolae easuro tristia. regno Signa dabant, saevique aderant gravia omnia fati. Frenzel und Rayger behandeln dasselbe Ereigniss und letz- terer weist darauf. hin, dass schon zu Aristoteles Zeiten Würmer auf- Schnee gefunden (Aristotel. lib. 5. de Hist. Anim. c. 19), dass auch Ulyss. Aldrövandus lib, 6. de Insectis c. 9. davon handelt. Jedoch ist seine Beschreibung mangelhaft und JdieS. 81 abgebildeten Thiere stehen an Deutlichkeit und Genauigkeit jenen Mollers bedeutend nach, auch lassen mehrere weniger auf Podu- ren, als auf Käferlarven schliessen. — Camerarias berichtet über ein gleiches Ereigniss aus dem Jahre 1696, will aber in den Thieren »Mückenlarven erkennen. In gleicher Weise Sprechen sich Trumphius, Hanow, Delius und Sebastiani aus und wir müs- sen in ihnen bei Vermathungen stehen bleiben. Erst De Geer entdeckte 1737 die Podura (ach dem Uebersetzer Goetze „Fuss- schwanzthierchen“) und beschrieb einige Arten in den Schwedi- schen Abhandlungen vom Jahre 1740,.p. 265, so wie in den Schriften der Üpsalischen Gesellschaft 1740, p. 48, da, wie er selbst sagt, vor ihm noch Niemand dieser Thiere gedacht hat. „Man findet sie“, sagt De Geer, „auf Bäumen und Pflanzen, aber auch auf den stehenden Wassern, sogar auf dem Schnee, wenn es friert, Andere wohnen auf sandigen "Wesen, wo sie sich in kleinen Häufchen versammeln, ie, in der “Eerne wie Hänfchen Schiess- _ pulver aussehen, denn insgemein gehen sie truppweise zusammen und leben in Gesellschaft.“ Er theilt dieselben nach der Ver- schiedenheit der Fühlhörner in 2 Familien ein, von denen die erste beinahe gerade 4 gliedrige Fühlhörner, die zweite aber ge- brochene, vielgliedrige Fühlhörner haben. Beiden Familien bleibt der Name Podura, zur ersten gehören 6 Arten, zur zweiten 1 Art. Auf diese Arten näher einzugehen, erscheint mir um so weniger nöthig, als einzelne durch die gegebenen Merkmale nicht deutlich genug :charakterisirt werden, andere aber von.den Entomologen aufrecht erhalten und noch. genauer erörtert wurden. — Sulzer, der 1761 zu Zürich seine „Kennzeichen der Insekten nach An- leitung Linne’s“ herausgab, erwähnt S. 178 u. 179 des Pflanzen- flohs (Podura); beschreibt denselben und nimmt Bezug auf De Geer, auch giebt er ein Bild desselben auf Tab. XXI. Fir, 143. c.* b.*, doch ist, in beiden eine bestimmte Art mit. Sicherheit, nicht zu erkennen und nur b* erinnert an P. plumbea. Dass jedoch durch De Geer’s Abhandlungen die Entomologen auf.die Poduren aufmerksam geworden waren, entnehmen wir aus Müller’s Zoo- logiae Danicae Prodromus, worin. derselbe 1776 schon 17 Spe- cies aufführte, die er durch kurze Diagnosen charakterisirte, und aus Linne’s Systema naturae, ed. 13. cura Gmelin. 1788, worin | | 19 bereits 7 Species von Lepisma und31 Species von Podura auf gezählt werden, welche diejenigen De Geer’s und Müller’s in sich schliessen und überhaupt alles bis dahin’ Bekannte namhaft machen. Deshalb mögen dieselben hier folgen: Lepisma l. sacharınum. Fbr. 5. lineatum. Fbr. 2. polypus. . Fhr. 6. polypus (scutatum) Müller. 3. terrestre. L. 7. minutum. Müller. 4. villosum. _Fbr. Podura 1. vindis. L. 17. Jignorum.. Fbr. 2. polypus. L. 18. monura. : Schranck. 3. atra. L. 19. ‚rufescens. Wulfen. (CF 4. plumbea. L. 20. viridis. Müller. (+) ©: 5. minuta.. Fbr. 21. motitans. » Müller. (7) ‘ €. nivalis. L. 22. sylvatieca.. Müller. (F) 7. vaga. Fbr. 23. nemoralis. Müller. (+) 8. arhorea. L. 24. aquatica. : Müller. 9. villosa. -Fbr. | 25. cerystallina. Müller. (+) 10. cineta. L. 26. longicernis. Müller, | 11. pusilla. Fhbr, 27. palustris. Müller. (+) 12. aquatiea. 1. i 28. lanuginosa. Müller. (+) 13. finetaria. L. 29. erassicornis. Müller. (#) 14. ambulans. L. 30. maritima. Fbr, (+) 15. signata. Fbr. 31. humicola.-; Fbr. (+) ‘16. annulata. Fhr. (+) Villers beschränkt in seiner Linnaei Entomologia, Tom. IV. 1789 die Zahl der Podura-Arten auf 24, indem er die,12 mit (+): be- zeichneten Arten verwirft und dafür folgende 5 nene Arten auf führt : Villers nro. 17. livida. Geoflr. (= annulafa. Fbr.) 18. annularis. Geoffr, 19.. viatica. Geoffr. 20. violacea. Geoflr. 24. termiformis. Scop. In diesen, so wie in den andern Werken ‚finden wir also übereinstimmend die Beibehaltung der zwei Gattungen: Lepisma und Podura, bei denen nun die Species—= Namen und == Anzahl eine difierirende ist. ‚Erst zu Anfange dieses Jahrhunderts wird eine genauere Revision und Classification vorgenommen und zwar gebührt Latreille das Verdienst, die Basis für die spätern Arbei- ten geliefert zu haben. Sein: Werk: Genera Crustaceorum et Insectorum. Tom. Il. Parisii 1806, enthält die Insecta aptera in 4 Legionen getheilt, deren 4., die Apterodicera, in 2 ‚Ordnungen zerfällt, deren erste 'Thysanura, deren zweite Parasiti genannt werden. Latreille theilt die Ordnung. Thysanura in 2 Familien: * 2* » . 20 Lepismenae und Podurellae und scheidet jede wieder in verschie- dene Genera: br Hlıllaae Familia prima: Lepismenae: bau 4 Genus: Lepisma Linn. äpee: saccharina. ' Lin: Genus: Machilis Latr. spec. Poren Lin. Familia secunda: Podurellae: Genus: Podura. Lin. spec. plambeail Lin. Genus: .Smynthurus. Latr. spec. fuseus. »batr, viridis. - Lin: a Latreille’s Arbeit wiederholt sich mit wenigen Veränderungen in Cuvier’s Regne animal: Tom. Ill. 1817, p. 158, daher ‚gehen wir hierauf nicht näher ein, begegnen aber jetzt schon Forschun- sen über‘ die Entstehung dieser Thiere. A. F. Wiegmann be- richtet in den Nov. Act. acad. Leopold. X., 2. XL, 2.1821 bis 1823, dass die Podurellen aus der Priestley’schen griinen Materie entstehen und ‘sucht: seiner Meinung durch Beolaubieungen An- derer ein’ Gewicht beizulegen. Da dieselbe an dem bezeichneten Orte ausgesprochen, so wird jeder eine gründliche Untersuchung voraussetzen, jedoch überzeugt man sich leicht'von dem Gegen- | theil, wenn man den einzelnen Experimenten folgt. Mit den dreissiger Jahren bricht endlich eine neue Zeit an, in der nicht wie vorher das einmal 'Aufgestellte mehr oder weniger getreu aufbewahrt, sondern eine kritische Sichtung vorgenommen “wird, und auf diesem Gebiete begegnen wir zunächst’Templeton. Seine Arbeit: 'Thysanurae Hiberniene, or deseriptions of such species - of spring -t tailed inseets (Podura and Lepisma, Lin.) as have been observed in Ireland, enthalten in den Tirransactions of the Ento- mologieal society of London. Vol. I 1836.) pas. 89 — 98. Näh: einer Einleitung welche Westwood der Mittheilung‘ dieser Arbeit in der Versammlung am 2. und 7. Juli 1834 voranschickte, und die die Bedeutung dieser Thysanurae in Ansehung ihrer Or- Sanisation und systematis® 'hen.Stellung hervorhebt, finden wir von Templeton die Irischen Speties der Thysanarae beschrieben und abgebildet. Zuerst stellt ‘ers ’die Familie ‘der Lepismadse Leach auf, scheidet sie in die 2 "genera’Lepisma Lin. und Forbieina Geoff, zählt zudem erstern sacharina Lin. und zum andern poly- poda'Lin., und fügt noch das 3. Br Petrobius Leach. mit’ der Spee. maritimus Leach. bei. Die 2. Familie Poduradne' Behch. enthält das’von Templeton neu geschaffene Genus Orchesella' mit den 2 Species üliformis und eineta, dann die Gattang Podura. Linz, die neben einer Linne’schen 6 neue Speeies enthält, nämlich (p. 94 w.f.) plambea. Lin., nifida, 'nigromarulata , albo-eineta, eingula , fuliginosa, stagnorum T empli, und! endlich dis’ 2. neue Genus: "Achorates' mit den Spee. dubius’ und muscorum "Tem- pleton besrhliesst seine Arbeit mit’ der Beschreibung'dreier Spe= Köe) cies von Smynthurus, die schon von 'Fahrieius' aufgestellt waren 21 und fügt 2 Tafeln höchst gelungener. Abbildungen. ‚bei, durch welche. seine Beschreibungen vortheilhaft’ unterstützt werden. Es ist somit diese Arbeit der erste Versuch, die Gattung Podura nach den darin vorkommenden Formen in mehrere Gattungen zu spal- ten, da Latreilles Abhandlung der Gattung Smynthurus gerade die Form betrifft, welche offenbar den Typus einer neuen Familie verräth. Was Templeton mit guten Gründen geschaffen, hält Burmeister in seinem „Handbuch der Eintomologie,“ Band H,, Seite 443 (erschienen 1838) aufrecht, und bezweifelt nur die Rich- tigkeit der Charaktere von Orchesella Templ. aber weist auch zugleich den Tihysanuren 'eine andere Stelle im Systeme an, in- dem er sie zur 3. Zunft seiner 2. Ordnung, also der Gymnoenatha (Kaukerfe) macht und zwischen die Mallophaga (Pelzfresser: 2. Zunft) und Orthoptera (Geradflügler: 4, Zunft) stellt. Zugleich sondert er aus der Gattung Podura autor. die neue Gattung Lipura aus, zu welcher er die P ambulans L, und fimetaria zählt. Die Lepismatidäe führt Burmeister dagegen auf 2 Gattungen zurück, deren erste Mächilis Latr. die Genera Petrobius 'Leäch und For- bieina Leach als’ 2 Subgenera einschliesst, die'2. aber Lepisma auf. ist. "Hiernach führt Burmeister folgende user auf: I. Fam. Poduridae. 1. Gätt. Lipura. Burm. | 1. ambulans. L. 2. fimetaria. L. 2. Gatt. Achorutes. Temp!. | | 1. aquatica. L. 2. muscorum. Templ.: MB. Gatt. Podura aut. | A FOREN Bürm, '1.'grisea De Geer. 2. arbo- ‘ren De’G. 3. albocinetä Templ. I 4, rl Fabr. B. Choreutes. Barm. 5. plumbeä. L. 6. Iigno- Rain is rum.‘ FE 7. mitida. Templ. 8. villosa. Geoff. 9, cingulata. Templ. 10. nivalıs. L. 11. va- riegata. Guer. et Perch. 4. Gatt. 'Orchesella. Templ. | 1. filicornis. Templ. 2. eineta. Templ. . Gatt: Simynthurus "Latr. 1 | 1. füuseus. Latr. 2. viridis. Geoffr. 3, signa- tus. Geoffr. 4. polypodus. Lin. | II. Fain. Lepismätidae. | 1. Gatt. Machilis Latr. A. Petrobius Leach. 1. annulicornis. Latr. 2. marıtima. Latr. B. Forbieina Leach, | | 3. polypoda. L. 4, 'gigas: Burm. 5. vit- tata. Burm. Hal 22 % u Lepisma aut. | A. 1, Sacharina. L. 2. le hr 3. 'aurea Leon Duf. B. #. vittata. Fbr. 5. ciliata Leon Duf. 6. vil- lesa. Fbr. (Schluss folgt.) en iO, — Zur Gattung Carabus von &. Kraatz. I. In der vierten Auflage des Catalogus Coleopterorun Europae finden: wir eine 'Reike von Arten mit einem * versehen; es sind diejenigen, deren Selbstständigkeit dem. Herrn Verfasser, ; wie er im. Vorwort angiebt, sehr zweifelhakt;scheiut/unn ‚die wahrschein- lich mit dem im Verzeichnis vorhergehenden ‚vereinigt werden müssen. Besonders zahlreich sind sie in der Gattung Carabus; ein Beleg dafür, dass trotz der allgemeinen Vorliebe far dieselbe, mannichfache Zweifel über die Artberechtigung der einzelnen Species bis jetzt unerledigt geblieben sind. | Allerdings mögen die Kräfte einer Priv: atsammlung nur sel- ten ausreichen, um ‚das gerade in dieser Gattung besonders ge- suchte: und theuere Material in Massen zu beschaffen, andrerseits scheint bei den: Entomologen: im Allgemeinen und vielleicht auch bei. den wenigen, die über ein bedeutendes Mäterial in der Fa- milie der Chrabiemi zu verfügen haben, mehr das Bestreben vor- zuherrschen, viele neue Arten zu publieiren als die bekannten zweifelhaften kritisch zu siehten. Welche Varietäten-Reihen wür- den sich‘ unter den eaucasischen und sibirischen Carabi aufstel- len lassen, und wie Manches ist noch selbst unter unseren euro- päischen Arten zu reduciren! eier Seit Suffrian’s Arbeit über die Verwandtenreihe des Carabus Violaceus Linn. ist kein zweiter so umfangreicher Versuch an- gestellt worden, obwohl gewiss fast sämtliche Entomologen der Durchführung desselben Beifall und Anerkennung nieht versagen und das Bedürfniss zu demselben sich deutlich durch die Menge der als zweifelhaft bezeichneten Arten zeigt. Ob die folgende Darstellung einen Theil der herrschenden Zweifel beseitigt, will ich dem Urtheile der Einzelnen überlassen; mein einziger Wunsch ist der, dass die Aufmerksamkeit dem. angeregten Gegenstande wieder etwas zugewandt und etwaige den meinigen wider- 23 sprechende Beobachtungen überhaupt zur Sprache gebracht wer- den. Ausser der Benutzung der Königlichen Sammlung wurde dieselbe besonders durch die freundliche Unterstützung des Hrn. Dr. Schaum gefördert, dem ich eine Beihe schätzenswerther Mit- theilungen verdanke. — Nach den Andeutungen im Stettiner Catalog muss C.Illigeri Dj. mit C. Kollari Palliardi, ferner Preyssleri Duft. ©. Hampei Küster, C. Rothii Dj., und C. excellens Fabr.- mit ©. Scheidleri vereinigt werden. Diese Vereinigungen sind meines Erachtens einerseits zu redueiren und zwar ddhın. dass C. Hampei Küster aus der Verwandtenreihe des C. Preyssleri Suff. unbedingt aus- gechlossen ist (er muss mit ©. comptus Dj., von dem er eine grosse Varietät ist, vereinigt werden) andrerseits zu erweitern, und zwar in der Art: dass C. Preyssleri Duft. Scheidleri Fahr. Kollari Pall. Illigeri Dj. excellens Fabr. als Local- Varietäten einer einzigen Art zusammenfallen. C. Rothii bin ich, trotz der von mehreren Seiten entgegenstehenden Meinung geneigt, für eine eigene Art zu halten. Bevor..ich’ zur nüheren Begründung des Gesagten schreite, halte ich einige wenige Worte "über die Be- griffe Art und Varietät für nicht überflüssig. Man ist berechtigt, eine Reihe von Local-Varietäten zu einer einzigen Species zu vereinigen, wenn sich vollkommene Ueber- gänge von der einen zur anderen ‘deutlich nachweisen lassen, mögen auch die extremenFormen moch so auffallend von einander abweichen. — Zu einer Local - Varietät ge- hören die auf einem bestimmten grösseren oder kleineren Ter- rain sich vorfindenden Exemplare einer Species; in denselben wird sich stets ein bestimmter Entwickelungs-M o- dus, bedingt dureh locale Einflüsse, vorfinden. Die- ‚ser Entwickelungs-Modus giebt der Stammart das sie als schein- bar neben@eordnete, d. h. von ihr selbst verschiedene Art, characterisirende Ansehen, wird aber andrerseits in seinen stets vorkommenden Abweichungen die Verwandtschaft zu den übrigen Local-Varietäten erkennen lassen. Den unter den Local-Varietäten nun wilscherkin vorkommen- den Grössen- und Färbungsverschiedenheiten, die zwar auch häufig Varietäten genannt werden , wollen wir hier'diesen Namen nicht beilegen. Was endlich die Benennung einer solchen aus meh- reren Local-Varietäten gebildeten Species anbetrifft, so nimmt man wohl am zweckmässigsten den Namen, welcher der zuerst be- schriebenen Local-Varietät zugetheilt ist. Das vorher erwähnte Vereinigen mehrerer bisher für ver- schiedene Species gehaltenen Thiere zu einer Art, das Ueber- führen der einen in die andere, ist nun allerdings lediglich ein Werk suhjeetiver Anschauung, und wäre es daher sehr gut denk- bar, dass durchaus abweichende Ansichten über die Affinität ver- 24 sehiedener | Thiere ‚sich. geltend. machten. „dass, aise. solche Vereinigungsversuche unter den Gesichtspunkt reiner Hy- pothesen, wu Anspruch auf .allgemeime Anerkennung, fielen, ınithin. der. Sache im Grunde wenig nüfzten. ‚Die beste, Weise, nach meinem Dafürhalten, d’m Vorwurfe zu entgehen, heterogene Formen 'zufälliger Uebereinstimmungen halber. zusammengestellt zu haben) ishtuf nöglichst- deutlieh zu zeigen; wie..die eine Form sieh aus der a entwickelt hat, nz welches’ die Grund- form ist, ausı;der. die übrigen Formen hergeleitet-sind.. Beim, C violaceus Linn, z.B. zeigt ‚die Grundform. die, ‚ganze Oberlläche der. Decksebilde mit feinen Körrchen dicht besät;. diese Rörnchen werden, allmählig- länger, 'es.zeigen Sich Spuren von „3. Reihen Grülchen, zwischen, .denen ‚dann die Körner zu Längslinien zu- sammenfliessen, diesen geselien sich secundäre und tertiäre,Strei- fen zu,. welche stänker.. und stärker hervortretend, die'Seulptur der letzten Stufe, des C. purpurascens Dj., bilden , ‚wie „Suffrian dies deutlich nachzewiöskh hat. — ‚ör Ganz. anders ist,.nun: die Grundform, sowie en Artiihres Ab- änderns beim ©. Scheidlesi. Fabr.: Hier hat die, Grundform ‚beis nahe glatte Flügeldecken, sauf denen sich eirea 14 feine regel- mässige Eunkirsihen- Tr Zwischenräume flach, ‚der äte, Tte u. llte in der Begel mit!3 bis,9. vertieften Eonkden, vessaben sind). Diese Punktreihen werden.nun. ‚etwas stärker, zugleich unregel- mässiger, die. Zahl „der; ‚vertieften . Punkte u den. 3 .ge- nannten. und 'den !übrigen \wächst,, sie: werden, ‚da, ‚auch .die Zwischenräume sich mehr und mehr zu. wölben beginnen zu sogenann- ten Kettenpunkten ; je stärker die Streifen sich. wölben, um ‚so mehr müssen. die Punktreihen in den Hintergrund treien, sie schwinden zuletzt ganz. Dies ist. in wenigen Worten, der, Entwickelungs- Modus des ©, Seheidleri .Fab., er liegt so klar vor Augen, dass man sich aus ihm alle -Senlptur-Abweichungen . wird, vollkommen erklären können ; auch bei der‘ jetzt folgenden Charakteristik. der einzelnen Formen werde‘, ich..mich. möglichst kurz fassen und. ‚be- merke, dass die jeder einzelnen heizelesien: Eigenschaften die der. ‚grossen. Mehrzahl. der, Individuen Angehörige sind, dass aber auch nicht selten Exemplare vorkommen und De die, mit. gleichem Rechte der einen wie der. anderen Local-Varietät zugesellt werden können, oder. auch ‘in der Grösse zwischen ‚zwei sonst ‚verschieden grossen ‚Formen. die Mitte halten. | 1... Flügeldecken ‚mit. circa 14 feinen, regelmässigen Punktreihen, deren Zwischenräume. flach, bisweilen leicht; gse- runzelt sind, der te, 7te, llte in der Regel mit 8—9 vertieften *) Ich bemerke hierbei, dass der Zwischenraum zwischen dem ersten Punkistreifen und der. Nath nicht mitgerechnet ist. 25 Punkten , versehen. Gewöhnliche : Farbe. bläulich schwarz mit veilehenblauem Rande. ! | ©. Preyssieri Buft. Diese ‚Form findet sich vor- zugsweise in Schlesien .ued Böhmen. Eine ‚in der:Regel nicht unbedeutend grössere, Jebhafter ‚gefärbte Form (des, kr Preyssieri Duft. ist: C. Zawadzkıi Friw. — Findet sich vorzugsweise in Un- garn, und ist bald kupferroth, bald bläulich ‚oder ehr erziarben mit veilchenblanen , kuuferrothem, oder grüngoldenem Rande der Fiügeldecken und eo Haisschildes, | ll. Die Punkistreifen der Flügeldecken sind etwas gröher und zugleich unregelmässiger, namentlich nach der Spitze hin ; die «Zwischenräume flax he zewölbt, glatt oder leicht ge- runzelt, mit. öfteren unterhsechenden Ketterpunkten; sewöhnliche Farbe der Oberseite biau oder grün. ©, Scheidier: Rabr. — Diese Form findet sich häufig in Oesterreich. Farbenabänderungen sind: | C. virens Sturm., Nach .einer ‚grünen, etwas grössern Form aus Ungarn von Sturm .beschrieben, und längst als syne- oym mit O. Scheidleri Fahr. bekannt. . C. purpuratus Sturm. Nach der hauen, violetten Form, wie sie sich ‚meist um Wien findet, ‘von Sturm | 0... aeneipennis Sturm.; grün mit violettem Rande der Flügeldecken. ‚HL. Die Punktstreifen der Flügeldecken werden in Folge der stark sewölbten Dasein immer unregelmässiger und, sind dem Verschwinden nahe, diese selbst sind vielfach von Kettenpunkten, unterbrochen. ir Form kommt vor als: 1... Kellari Pall. im Banat; die FA An sind in der Regel srösser, flacher, breifer (namentlich das Halsschild) als. die ‚des ©. Scheidlex; ie die Farbe der Oberseite. meist bläulich wit.kupferrothem. oder violettem Anflug. Vollkommene Vebergänge zum /C..; Scheidleri Fahr..in Form des Körpers,, des Halsschildes. und. der: Flügeldeeken-Seulptur sind nicht selten... 2. ©. EHlligeri Bej in Croatien,; den C. Kollari oft noch an Grösse übertreffend, von lebhaft blauer oder grüner Farbe, in der Regel ohne jede Spur von Punktstreifen, ein Um- stand, der vornehmlich Dejean veranlasst haben mag, im C. 1Ih- geri eine eigene Art zu erkennen, der ihm als Variefät des C. Kolları Pall. ‚übersandt wurde. : 3. ©. exceilens Pabr. (Goldeggii Meg.) in Podolien, und fast im ganzen südlichen Russland ; meist nur halb so gross als C. Kollari Pall. von derselben ee lachen Form, hald mit, bald ohne Spuren von Punktstreifen ; in der Färbung sehr ver- änderlich, bald ganz kupferrothb, bald blau mit goldenem Rande, 26 oder schwarzblau mit rothgoldenem Rande, oder grün mit röth- lichem, Rande n. s. w. Ich vermag im C. excellens Fahr. keine vom © Kollari Pall. verschiedene Art zu erkennen, so wahrscheinlich dies auch auf den ersten Blick scheint. Die unterscheidenden Art - Merk- male der Carabi basiren hauptsächlich auf Form und Seulptur, wenig cder gar nicht auf Grösse und Färbung. In wiefern C. excellens- Fabr. und Kolları Pall. in Grösse und Färbung 'von einander abweichen, brauche ich wohl weiter nicht auseinander- zusetzen, einen Unterschied aber in der ganzen Körperform und der Flügeldeckensculptur zwischen beiden aufzufinden, ist mir bis jetzt nicht gelungen. Ja selbst 2 der Unterschied in der Grösse ist nichts weniger als stichhaltig, da ich mehrere vollkommene Mittelformen vor Augen gehabt; ich erinnere hier nur an einen analogen Fall in der Gattung Carabus, nämlich an C. comptus Dej. und C. Hampei Pärr., die Streifenbildung beider lässt keinen Zweifel an ihrer Identität übrig and doch ist der eine fast immer doppelt so gross als der andere; der eine vorherrschend schwarz- blau, der andere vorherrschend grün. — | Carabus Rothii Dej. aus Siebenbürgen, ebenfalls als Va- rietfät zum Scheidleri Fabr, zu ziehen, nehme ich für den Augen- blick noch Anstand; denn einmal findeu sich bei ihm statt der 13 erhöhten Streifen der Flügeldecken, die man bei allen Varie- täten des C. Scheidleri Fabr. deutlich herauszählen kann, stets 15 und mehr, deren letzter dem Ausrande der Flügeldecken stets bedeutend ferner liegt, als der letzte der 13 Streifen beim C. Scheidleri Fabr.; andrerseits zeigt sich bei ihm eine Neigung zur Regelmässigkeit in der Streifenbildung die beim C. Scheid- leri nicht vorkommt. Die mir vorliegenden Verschiedenheiten in der Streifenbildung des C. Rothii Dej. sind folgende: a. Sämmtliche Zwischenräume erhaben, vielfach von Punk- ten unterbrochen; diese Form nähert sich allein dem €. Kolları Dej. und excellens Fabr. an, hä’t zwischen beiden in der Grösse die Mitte, unterscheidet sich aber constant durch die grössere Zahl: der Streifen. b.. Die Zwischenräume: 1, 3,.5, 7, 9, 11, 13, 15 treten deutlich stärker hervor als die dazwischen liegenden; alle sind häufig ven Kettenpunkten unterbrochen. c. Zwischenraum 1, 5, 9,.13 gar nicht von Punkten unter- brochen, 3, 7, 11, 15 ziemlich regelmässig, wodurch der Käfer ein an den .c. consitus erinnerndes Ansehen erhält. Von diesen 3 Formen ist mir die erste am seltensten vor- gekommen, 27 Eine neue Art der Käfergattung Teredus De). beschrieben von EP, Habelmann. Mehrwöchentlicher Aufenthalt in dem pommerschen Badeort Misdroy. auf der Insel Wollin während der Monate. Juli und August d. J. gab mir Gelegenheit, in der mit Buchen und Eichen bewachsnen Umgegend nach Käfern zu suchen. Ich fand: in die- ser entomolosischen Beschäftigung an Herrn Assessor Pfeil einen Genossen, und die gemeinsamen Excursionen wurden ziem- lich eifrig betrieben. Es sei mir gestattet, über unsre Ausbeute eine Mittheilung zumachen, und zwar um so mehr, da ich glaube die Käferfauna Deutschlands mit einer: neuen guten Art bereichern zu ‚können. In südwestlicher Richtung von Misdroy befindet sich in einer Fichtenwaldung, in gleicher Richtung mit dem Meeresstrande' ein mit üppigem Moose iherznsdnes Moor, dessen, Rand von mehr reren alien Eichen ümgeben ist. :An einer: solehen, an. welcher sich später Diaperis boleti und Triphyllus punctatus fanden, liefen zwei Stück Leptinus festaceus Müll.; ein glücklicher Zufall wollte ‚dass die ergiebige Stelle am nächsten Baum gefunden wurde, ne an Fusse einige Pilze standen, die am Rande ausgehölter Wurzeln wuchsen; weniger an dieser mir unbekannten Pilzart als an..den ‚ innern' Wänden. jener: Wurzelgänge wurde Leptinus in ziemlicher Anzahl gefangen. Interessant war.es, ihn im Fang- glase pfeilschnell auf und ablaufen zu sehen, während ‚er sich in der Freiheit nur mit mässiger Geschwindigkeit. bewegte. Andre ausgeleste Pilze erwiesen sich Leptinus erfolg los, De moch- ten sie he angelockt haben, von: denen einige Stücke ge- fangen wurden. An jenen Eichen fand sich ferner Cistela ceramboidesL., Allecula mario Fhr., Prionychus ater F. Pentaphylius testaceus F., Hypophloeus castaneus Fabr. und fasceiatus Fabr., Tenehrio obscurus 'Fabr,, Lymexylon navale Linn., Anobium einnanomeum Sturm, Dryoph- thorus Iymexylon F., Xylophilus oceulatus Payk., nu varıa- bilis Lian., Osmoderma eremita, Limonius bipustulatus Lin., Tachi- nus silphoides L., Catops umbriäus Fr., Scydmaenus Godarti Latr., Batrisus venustus Reich., Tyrus mueronatus Panz., Colydium filiforme Fahr., von Teredus nitidas Fabr. ı Stück, und von der unten beschriebenen Art Teredus eine ziemliche Anzahl.| Am östlichen Rande jenes Waldes und am Strande erwiesen sich alte Buchen ebenfalls sehr ergiebig. Unter der Rinde fand sich an einer Stelle Anobium plumbeum Ill., ‚doch leider nur in 28 abgestorbenen Exemplaren vielfach yor;: ferner Triplax russica mr Platyrrhinus latirostris Fabr., Spuchit juglandis Fabr,, Uicones variegatus Hellwi, Diplecoelus" fagy Guer. , "Mycetochares brevis Panz., barbata Latr., .axillaris ) Payk., Mycetophagus multipunetatus Hellw., atomarius Fabr., quadripustulatus Lin., nigrinus Germ., Abraeus’‘globosus E. H., einige Boletophagus armatus Fabr., Omalium striatum Grav., 1 Sack Leiestes semi- nigra Gyll. und vielfach Oxypoda togata Er. und Orchesia mi- cans Il im’Mulm am Fusse einer'alten Buche Cyphon. serricor- nis Müll. Ptenidium Gressneri Gill. ii . » An Strande fanden sich: in. grosser Anzahl Aesikliki are- naria Fi, Heliopates’ gihbus Fahr! , 'Anthieus bimaeulatus Dh, Cryptohypnus pulchellus (2) Lian. , 'Anoncodes 'rufiventris. Seop. ein wahrscheinlich neuer -Malachius, Cneorrhinus’sp., Säprinus qua- dristriatus Payk. und Var. rugiceeps,, .nitidulas Fahr, Anisotoma eiliaris 'Schm. ; mV geringerer ‘Zahl oder einzeln Bembidium pal- lipes Dft., Saprinus me’allicus Fahr., aeneus Fahr., rugifer Gyli;, rotundatus Payk!, Nacerdes ame am Colenis‘ dentipes Erli: u. = m. ‘ Von Misdroy in östlicher Richtung finrdeno lin: Klafterholz, an Beeheit, Eichen und Kiefern zefunden Catops picipes Fabr;; nigricans Spne:, nigrita Erz, rötundicollis Kelln., morio Fabr., fumatus Spne., Staphylinns: chaleoeephalus Panz., Oeypus eupreus Rossi, eyaneus Fi, "similis’ F.,"pieipennis Fabr., Quedius lateralis Grav., Silpha earinata HR, Aspidiphorus orbieulatas Gyli.; Plega- derus'eaesus Berbsty'Seaphidium quadrimaenlatum Oliv., ‘Cerylon angustatum: Eriehs., Cryptarcha Strigata F., Pocadius ferrugineus Fabr., "Thalyera sericea 'Er., 'Thymalus.limbatus Fahr., 'Tillus elongatus Lin., Clerus sufipes Brhm.,. Melandıya canaliculata F., Hallomenus affinis Payk., Hypulus bifasciatus Fabr., Ulomw'eu- linarıs Fbr. ‚ Phosphaenus hemipterus Fabr., Anthribus albinus L;, Endomyehus eoccineus Linn., Lycoperdina suceineta Linn., ferner noch in dortiger Gegend Homalota einnamomea Grav., validieor- nis Märk., terminalis Gyli., elongatula' Grav., 'sodalis Er., Jugens Ksw., linearis Grav., Oxypoda cortieina' Er., rufieollis Er, , 'myr- mecophila Märk., eunieulina :Er., Aleochara morion Grav.,ob- searella Grarv., Tachyusa atra Grav., Boletochara lunulata Payk., Placusa puinilio Grav., Myrmedonia humeralis Grav., Philonthus bimaculates' Gravs, splendidulus Grav., Harpalus'negleetus Er, Amara'sp.;vLimnichus versicolor Waltl., Byrehus mmrinus Fahr.; Microsphaera cortiealis Redt., Dytiseus punefulatas Fabr., Colym- betes Paykulli Er., Hydroporus geminus' Fahr, Nosodendren fas- eieulare Ol., "Platydema "violacea Fabr., Malachins' puliearins F., Dietyopterus“' aurora Fahr. und vaffinis Payk!, Agrilus bi- guttatus 'Fabr., Melanophila tarda Fahr., Aneylochirä octo- guttata Linn., Savomaculata Fahr. yo" punetata Fabr., ' Chryso- 29 bothrys: affınis Fbr., Diacanthus 'erueiatus: Linn., und metallicus Payk., Monohanımus sutor Linn., Hammatochaerus: 'heros | Fahr, und cerde. Linn., ‚Olytus 'detritus Linn., und 'arietis Lin.,»Leptura seutellata Fabr., Eecoptogaster pygmaeus:»Gyll. Am Vietziger See, welchen'die Swine ‘gleieh bei ihrem. Austritte aus dem Haff bildet, liess sich von dort saufgerichteten Rohrbündeln eine gute Beute boffen, welche denn auch unter andern heferte: Dromius longiceps Dej., Demetrias unipunctatus Germ., Odacantha.:mela- nura Linn., Leistus rufeseens Fabr. und spinilabris-Fabr, / An- chomenus pelidnus Er., Homalota nigella Er, Hypocyptus ‚disco- ideus Er., Olophrum fuseum Grav., ‚Philonthas' rabidas. Er. und salinus: Kiesw., Bledius subterraneus Er,, Olibrus 'geminus 1l., Corylophus eassidioides Marsh., Anthicus gracilis Panzı Psanm- oecus bipunctatus Fahr. ’ Wenn der Jagdertrag nicht noch bedeutender war, so’ mag der Grund wohl in der. weniger warmen Witierung dieses- Jahres zu suchen: sein, wie denn auch der Strand nach: Mittheilung des Herrn Pfeil nicht so viel Ausbeute lieferte, ‚alszin einem; früheren Jahre. Naheliegende Landseen, der Strand mit seinen. Dünen, lehmiger, mooriger und -sandiger Boden, üppigster ‚Waldwuchs, ein Bestand an sehr alten Eichen und ‚Buchen, geben; der Fauna eine grosse Mannigfaltigkeit , so dass die dortige Gegend ‚wohl verdient, den Entomologen bekannter zu werden. Ich schliesse mit der Beschreibung des bereits gedachten olydiers;,.. den ich nach Vergleich mit der.im ‚Berliner: Museumi-ön: Erichson ‚selber geordneten Familie für neu zu halten bereehtigt bin. Teredus oparus, Habelmann. Filiformis, eylindrieus, parum nifidus, castaneus, apite subtilius proihoraceque subtiliter punctate, elytris punctato-striatis, antennis pedibusque rufs. Long. 2 Lin. Schmaler als Teredusnitidus, mitslängerem Halsschilde, ähn- lich der Gestalt und den Verhältnissen eines Nemosoma; dunkel- braun, wenig glänzend. Der Kopf namentlich und das Hals- schild sind dicht und feim punktirt, leizteres ist doppelt so lang “als breit, bis zur Mitie gleichbreit, nach hinten wenig verschmä- lert. "Die Flügeldeeken Sind deutlich bis'nahe"zur Spitze punk- tirt gestreift, mit schr feinen Pünktreihen in’ den Zwischenräumen, an der Spiize flach abzerundet.” Fühler find’ Beine Sind roth.'®" Der Aufenthalt dieses Küfers ist in alten Ei chen, 'an’denen er aus sehr kleinen senkreehfen Bohrlöchern heryorkömmt. Berlia im September 1853. Paul Wabeilmann 30 ‘Dem vorstehenden: ‚Berichte «meines geschätzten Freundes Hrn. Habelmann über‘ den Käferfang in Misdroy erlaube ich mir in wenigen Worten diejenigen Käfer anzureihen, welche ich ausschliesslich fing und welche bisher noch nicht erwähnt sind, Athous rufus in 2: Exemplaren; das’ eine fand ich in einer frischen Sandgrube, das andere auf 'einer mit Kieferstümpfen be- setzten Wiese im Grase kriechend. : Ferner siebte ich “us dem in seiner hohlen Buche befindlichen Laube 'Euryporus pieipes. Am Fusse von Buchen fing ich 3 Exemplare des’ schönen, auch in’ der Provinz Preussen let in den meisten En lungen als ein echter ‚Sibirier figurirenden Carabus marginalis, auf Buchenstümpfen Tropideres niveirostris. Unter Steinen fand ich mehrere Stück Ocypus olens; ‘auf Eichenstabben 2 Exemp- Jare Stenura villica; in einem Fahrgeleise Staphylinus fulvipes;z am Strande krochen, von den Wellen herangetrieben, mehrere Species Donacia, jerner Acidota crenata in ziemlicher Anzahl, Cassida murraea und vittata, Lema brunnea, Coceinella 'orellata, hieroglyphiea, tigrina ete., Adimonia Hastien, Colaphus sophiae, Byrrhus 'dorsalis etc. In Ellerstümpfen fand ich Anchomenus livens, Stomis pumieatus, Patrobus exeavatus und mancherlei noch nicht bestimmte Flateridän. Endlich käscherte ich Malthinus fa- vescens und fand an den Wurzeln von Buchen Calodera nigri- collis. Der Grund dieser hesondern Ausbeute liegt darin, dass ich mehrere Wochen vor Herrn Habelmann in Misdroy an- langte, zu einer‘ Zeit, wo namentlich der Strand dem Sammler bessere Jagdbeute lakeferie: Stettin Ende September 1853. Pfeil, Gerichts - Assessor. —l—_ Noch ein Wort über Hinzein= Beschreibung vom Grafen Mannerheim. (Wenn dieser Artikel, gleich mehreren von verschiedenen Seiten eingegangenen, nur gegen die Tendenz des vor einem halben Jahre in diesem Blatte erschienenen Artikels des Herrn Dr. Schaum ‚gerichtet wäre, so würde ich analoger Weise den ge- ehrten Herrn Verfasser ersucht haben, die Sache auf sich beru- hen zu lassen. Da aber Specialia darin vorkommen, welche theils “vom Autor aus dem Gesicht-punkte der Selbstvertheidieune an- gesehen werden, theils als factische Berichtigungen. entomologischer Data ‚gelten können, so hielt ich mich zum Abdrucke für ver- pflichtet. 0.2.2. ee sl Im. Juni-Heft, des vorigen, Jahrganges dieser Zeitung, hat es dem Herrn. Dr. ‚Schaum gefallen „gegen die Bekanntmachung einzelner Arten“ ‚ein Anathem. in das entomologische Puhlilum hinauszuschleudern. ; Seinem dietatorischen Auftreten wurde auch sogleich. in derselben: Nummer der Zeitung auf eine, schlagende Weise von den Herren Hering und Dohrn begegnet.,— Ich: hätte deshalb ‚wohl Anstand genommen, diese Polemik weiter forızu- setzen, hätte Herr Dr. "Schaum in seinen Angriffen nicht gerade den russischen Entomologen. einen Handschuh zugeworfen, — Beschreibungen einzelner "Gattungen und Arten sind, nach Herrn Schaum’s Ansicht, „der Ballast a. Wissenschaft“, En nament- lich den russischen Entomologen ist es von ihm als ‚eine grosse Schuld angerechnet worden, dass sie mit diesem schwerfälligen Corpus delicti die entomelegische Literatur „überschwemmten,“ Sofern diese Vorwürfe nieht russischen Entomologen, sondern „den“ d.h. allen. „russischen Fintomologen“ gemacht werden, muss ich wohl ohne Bedenken annehmen, dass das von Herrn Dr. Schaum gefällte strenge Urtheil auch gegen meine entomo- logischen Schriften gerichtet wird, besonders weil gerade ich (und sonst Niemand unter den russischen Entomologen) als Wie- dertäufer eines bereits bekannten Käfers (Anomala Jueulenta Erichs.) in der Ausbesserungs-Liste des gelehrten Herrn Doctors hervorgehoben ‚werde, ja sogar an der Spitze dieses ‚Verzeich- nisses stehe. Danke ergebenst, Herr Doctor, für diese: mir er- theilte Auszeichnung! En a Einem Manne, dessen „bibliographische Kenntnisse nicht gerade seine schwächsten sind“, wie Herr Schaum, zu seinem Selbstlobe äussert, sollte es wohl. nicht entgangen sein, dass ich mich mit Käfer-Beschreibungen hauptsächlich in _faunistischer und monographischer Beziehung abgegeben habe. Meine letzten Arbeiten für die entomologische Literatur beschränken sich ‚auf eine Käferfauna der Russisch- Amerikanischen Länder und: zwei Hefte faunistischer Beiträge zur Kenntniss der in, Ost-Sibirien vorkommenden Coleoptera. Ohne irgend eine Absicht, mich auf diese Weise „durch einige Mihi’s unsterblich zu machen“, dachte ich mit meinen Arbeiten die Naturgeschichte der Insekten, gewis- sermassen zu fördern und konnte mir schwerlich vorstellen, dass die Entomologie durch. gedachte Beschreibungen Ost-Sibirischer Käfer-Arten mehr gefährdet sei als. durch die „Diagnosen: einer grösseren Zahl auf entomologischen Reisen entdeckter Species“ die Herr Dr. Schaum von seinem ausgesprochenen Anathema gefälligst ausschliesst. Dass Synonymie nie vermieden werden kann, „wenn auch alle Speeies-Fabrikation nur im monographi- schen Grosshandel zugelassen wird‘, wie Herr Dohrn so treffend sich geäussert hat, ist wohl eine ganz unläugbare Sache. Im Gebiete der Entomologie stehen die Monographen ebensowohl 32 als Wiedertänfer vorher bekannter Arten da, wie die Beschreiber einzelner Species. Als ich eine Anom ala Dauricataufte, wär die = Erichson’ beschriebene “A. lueulentä‘ 'inir noch 'un- bekannt; das Heft seiner Insekten Deutschlands, wo.die Diabnose der fraglichen Art sich‘ vorfindety war noch mieht >im Buchhandel erschienen , als ich mein Manuseript der ersten Lie- ferung der Cole 6öpteres de la Siberie orientale "bereits zum Druck abgegeben hatte. Auch Herr Dr. Schaum‘ bestätigte mieine A. Dauricäa in seinem Jahresberichte‘, ‚und erst später. hat’ er ‘die Gefälligkeit gehabt, ‘meinen ierthun zu "berichtigen. Er hätte doch inzwischen immer Gelegenheit, im Berliner Museum sich über diesen Gegenstand aufzuklären; mir hielt esaber'sehwer, dahin zu wallfahrten, um die etwa mögliche‘ Identität zweier 'ver- schieden benantter Insekten auszumitteln. — Das Unheil, das. ich der Entomologie durch die doppelte Benennung zugefügt, ist frei- lich nicht gross, und den Namen A. Dauriea. nebst Mihi streiche ich” gerne ohne Bedenken, sobald ich'überzeugt bin, dass Her Dr.’ Schaum ‘die nach Pallas’ in Süd-Rasshind einheinisch® A. Iueulenta Erichs. mit meiner jenseits des Baikalsees häufig vorkommenden A. Daurica genau vergliehen und sie mit lein- ander vollkommen identisch sefunden hat. inihıai ' Wenn man die Vinstitnlte: unparteiiseher ‘erwägt, 'als Herr Dr. Schaum es’za thun scheint, so dürfte die ans’ Russland der 'en- tomologischen Literatur nlohändk „Ueberschwemmung“ nicht eben sehr gefährlich sein. Diese Literatur ist bis jetzt in Russland zieihlich beschränkt und dürftig gewesen. Was die: deseriptive Entomologie betrifft, so findet 'sie Sieh innerhalb der, fast imihrem Entstehen nterhrochenen Entomographia Rossica, der Memoiren und Bulletins der: Moskauer 'näturforschenden Geselfschatt ‚und der Petersbarger Akademie der Wissenschaften hauptsächlich 'be- gränzt, wozu nurnoch die Essais entomolögigaes von Hummel, der Anhang zu Ledebours Reise von Gebler und eine Behrbeis tung der Carabieinen und Hydrocantharen des Caueasus‘'von Chaudoir und Hochhuth sich geseilen. "Zwar hat kürzlich Bere v. Motschulsky' auch eine Zeitschrift unter dem Titel »E’sswis entomologiques herauszugeben angefängen ; allein weil der Hr. Dr. Schaum "überhaupt keine Rücksicht «auf die Motse hulskyschen Publieationen zu'nehmen scheint, dürfte’ diese Zeitschriftveigentlich nicht besonders zur Schwere desentomologischenBallasts beitragen) (Schluss folgt.) 27 ; Ei) In der Monographie der Malthiniden, welehe diese Zeitschrift ent- hält, erwähnt Hr. v. Motschulsky eines Hapaloderus (Motseh.) depres- sicollis Mannerh. aus Finnland.: den:.er. vor, einigen Jahren in meiner Sammlung mit. diesem Art-Na en bezettielt. gesehen. ' v. Kiesenwetter hat die Species jetzt als Malthodes flavoguttarus charakterisitt; folglich _ ist meine frühere Benennung zu streichen, was ich auch bereits geihau. abe. Druck von F, Hessenland in Stettin. Emtomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- 3 AR lungen von E. S. Mittler in Berlin, 0. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Een Ele is.dheä,, und, Daie miles Februar 1854, asıoesy 15. Jahrgang. Inhalt: Vereinsangelegenheiten. Jahresrechnung. — Elditt: über Thy- sanuren. (Schluss.) — Mannerheim: Ueber Einzeln - Beschrei- bung. (Schluss.)—Kraatz: über Garabi. — Schläger: Kritische Bemerkungen zu einigen Wickler-Arten. — Eırrata. Vereinsangelegenheiten. In der Sitzung vom 15. December 1853 trug der Unter- zeichnete ein Schreiben Sr. Exc. des Herrn Ministers v. Raumer, d. d. Berlin, 13. December, vor, laut welchem Se. Majestät der König geruht haben, dem entome- logischen Vereine auf das Immediat-Gesuch des Unterzeich- neten vom 29. October die Summe von Einhundert Thalern jährlich auf fernere fünf Jahre zu bewilligen. Diese Mittheilung wurde von der Versammlung mit dem jebhaftesten Danke entgegengenommen. Der Unterzeichnete führte an, dass er zur Motivirung seines Gesuches besonders auf den Umstand sich ‚bezogen habe, dass der Verein bis zu Ostern 1853 sich eines Lokals im Gymnasio bedienen durfte, dessen mancherlei Mängel wegen des erheblichen Wörtehens gratis weniger accen- tuirt worden. Das. interimistische Lokal habe wegen beschränkten Baumes gleichfalls nicht auf die Dauer behalten werden können. Er habe also geglaubt, durch die Anlage einer für die Bedürfnisse des Vereins und dessen Sammlungen zunächst vollkommen aus- reichenden Lokalität in seinem neuerbauten Hause und durch das Anbieten dieses Lokals zu einer nach hiesigem Maassstabe entschieden billigen Miethe sich ein unbestreithares Verdienst um den Verein zu erwerben. Hierin habe er sich freilich zu seinem herzlichen Bedauern arg getäuscht, sofern es Einem der geehrten 3 34 Herrn Vorstandsmitglieder gefallen habe, den in der Sitzung am 8. September einstimmig gefassten Beschluss, durch welchen jenes Anerbieten dankend angenommen worden, in der Sitzung am 6. November durch eine Interpellation anzufechten. Es seien frei- lich die darin aufgestellten Behauptungen über angebliche Form- fehler einfach und schlagend durch die Vereinsstatuten widerlegt worden — wie es denn überhaupt befremden musste, für die Procedur am 8. September plötzlich andere Principien reclamirt zu sehen, als die, welche in der analogen Sitzung vom 7. April 1853 befolgt und von dem geehrten Mitgliede derzeit nicht be- mängelt wurden. Auch hätten in der Sache sämmtliche hiesige Vorstands- und Vereins- Mitglieder mündlich und schriftlich eine . der Ansieht des geehrten Mitgliedes positiv entgegengesetzte Er- . klärung abgegeben. Jedenfalls sei es nun dem Unterzeichneten erfreulich, dass das anscheinend oelig maculirende jener Interpellation — um ein entomologisches Bild zu brauchen — durch den Aether der erneuerten Königlichen Subvention voll-. ständig beseitigt werde, jener Interpellation, welche voraussetzlich ohne Unterstellung geflissentlicher Persönlichkeit und fremder Ein- flüsterung nur auf dem reinsten, rücksichtslosesten Interesse an einer haushälterischen Verwaltung der Vereinsfinanzen fussen konnte, wenngleich der Herr Interpellant nicht genug erwogen hatte, dass der Verein 1843 (conf. die Rechnungslegung in der - März-No. 1844) ein Minus von circa 150 Rithlr. hatte, und wenn- gleich er ziemlich genau wissen konnte, wessen Bemühungen das jetzige Plus von eirca 4000 Rthlr. zuzuschreiben sei. Doch nein! über diesen letzteren Punkt muss offenbar bei dem Herrn Interpellanten eine totale Unkenntniss der Vereinslage obgewaltet haben, da er seine Motion mit der einigermassen auffallenden Behauptung introducirte, durch eine Miethe von 100 Rihlra, wür- den die Zinsen des Vereinskapitals absorbirt! Jedenfalls ist dem Vereine auf die nächsten fünf Jahre ein für seine Zwecke ausreichendes, den bisherigen unbedingt vorzu- ziehendes Lokal gesichert, ohne dass die befürchtete Zinsen- absorption eintritt, und es lässt sich vermuthen, dass die immer noch steigende Zahl der Mitglieder und der hierdurch voraus- sichtlich steigende Absatz der Zeitung der Administration auch ferner Mittel'und Wege an die Hand geben werden, einer Dete- rioration des gegenwärtig befriedigenden Zustandes der Vereins- finanzen vorzubeugen. Sodann wurde auf den Antrag des (inzwischen von Posen hierher versetzten) Herrn Appellationsgerichtsrathes Dassel be- schlossen , durch Vermittelung des Herrn Oberpräsidenten von Pommern „die Ertheilung der sogenannten kleinen Corporations- rechte“ für den Verein nachzusuchen. Es würde dies nemlich für die hypothekarische Unterbringung des Vereins - Kapitales auf den Namen des Vereins» eine unumgänglich nothwendige Form sein. Zu Mitgliedern wurden in derselben Sitzung aufgenommen: Herr Johannes von Bartholomaei, Kaiserl. russischer Garde-ÖOberst, Ritter ete. zu Tiflis, „ Hermann Trapp, Pharmaceut in Giessen. In der Sitzung am 12. Januar 1854 gab der unten fol- gende Rechenschaftsbericht des Herrn Rendanten Dieckhoff und die in der Ausgabe aufgenommene Position von 86 Rthlr. Remuneration zu einigen Bemerkungen Veranlassung. Es wurde anerkannt, dass die Fassung des Vereinsbeschlusses vom 10. Juni 1852 (abgedruckt Seite 258 der Zeitung desselben Jahres) wegen Zahlung einer Extra-Remuneration in zwei Raten von 25 Rthlr. sanz deutlich die Auslegung ausgeschlossen habe, als solle diese Remuneration den Charakter einer regelmässig fortlaufenden er- halten. Der Unterzeichnete machte darauf aufmerksam, dass eine solche Fixirung dem Grundprincipe unserer Association durchaus nicht adaequat sei, dass eine frühere Abweichung von diesem Principe, dessen Unzulässigkeit eigentlich schon in der jährlichen Beamtenwahl ausgesprochen sei, mancherlei Incongruenzen nach sich gezogen habe, und dass er auf keinen Fall in der Sitzung vom 6. November den Antrag auf ein Donum hon. von 36 Rthlr. gestellt haben würde, wenn er gewusst hätte, dass jener Vereins- beschluss vom 10. Juni 1852 einer irrigen Interpretation unter- legen hätte. Die Versammlung beschloss, bei dem Prineip stehen zu bleiben, dass sämmtliche Vereins-Mitglieder ihre Vereins-Aemter nach wie vor Scientiae et Honoris causa verwalten — wobei natürlich nicht ausgeschlossen wird, dass nach Massgabe der bürgerlichen Stellung des Einzelnen und der factisch bewiesenen Bemühung für das Vereins- Interesse, so wie nach Massgabe der finanziellen Lage der Vereinskasse es dem Vorstande unbenommen bleibt, Flemunerationen zu decerniren. Bei der im vorliegenden Falle bereits geschehenen Ausgabe solle es für diesmal sein Be- wenden behalten. Demnächst wurde dem Herrn Rendanten über die Rechnungs- legung 1853 Decharge ertheilt und auf des Herrn Prof. Hering Vorschlag zum Mitgliede aufgenommen: Herr Eugene Bellier de la Chavignerie, Beamter bei dem Justiz-Ministerium in Paris. Die von unserem Mitgliede Herrn Winnertz in Crefeld als Geschenk für die Vereinssammlung eingesandte reiche Sen- dung einer Reihe von Typen seiner in unseren Schriften be- schriebenen Dipteren erwarb sich durch die saubere Behandlung der zum Theil äusserst zarten Minutien allgemeine Bewunderung. C©. A. Dohrn. 3* 36 Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben des entomologischen Vereins im Jahre 1853. | —— Rinnahme. Capital- Bestand vom Jahre 1852 Cassen- Bestand _, Be Zinsen . Geschenk Sr. Majestät des Königs . Zeitung, ältere und neueste Jahrgänge auch Linnaea . ENGE, Verkauf von Käfer-Katalogen . Rückerstattungen von Porto etc. Ausgabe. Buchhändier-Bechnungen Druck und Papier I entomolog. Zeitung. Linnaea, von der Buchhandlung zum Rs a etc. entnommen . Druck des Käfer-Katalogs, Restzahlung Buchbinderarbeit . N RE Na Rn Artistische Beilagen . Porto . 4 Gratifieation ud Böcheläfien 2 d. "Herrn Bibliothekar und Conservator . Remuneration für den Schulwärter (noch pro 1852) und Botenlohn- . Miethe 2 ARE gs Saldo einer Buchhandlung h Zurückgezahltes SE NE - Umzug “und Einrichtung des Vereinslokals . Büreaubedürfnisse und “Quittungsstempel Capitalbestand, Ende 1853 27 e Cassenbestand pro 1854 Stettin, den l. Januar 1854. Rthir. ei Rithlr. Rthlr. ” Rthlr. 3650. 209. 176. 375. 608. 73. Zr 5101. 48, 246. 94. 10. hype 108. 88. 86. 18. 36. 13. 25. 43. 5. 4177. 83. 5101. L. A. Dieckhoff, Rendant des Vereins. Ban 37 Wissenschaftliche Mittheilungen. Einleitung zur Monographie der Thysanuren von HM. L. Elditt, Lehrer an der höhern Töchterschule zu Königsberg in Pr. (Fortsetzung.) Im Jahre darauf (1839) erschien des Abt Bourlet Memoire sur les Podures. Nachdem Bourlet die äussere Organe der Po- duren beschrieben, stellt er eine Tabelle zur Anordnung der Gattungen zusammen. Hiernach theilt er die Poduren in 2 Ab- theilungen, deren erste mit Schuppen bedeckt, die andere ohne Schuppen ist»! Diel erste Abtheilung enthält 2 Gattungen, die zweite 3 Gattungen. | 1. Abtheilung: 1. Gatt. Macrotoma. Bourlet mit 4 Arten, von denen 2 neu: 1. plumbea. L. 2. nigra Bourl. 3. longicornis niltr. 4. ferruginea Bourl. 2. Gatt. Lepidocyrtus Bourl. l. eurviecollis Bourl. . Abtheilung: 1. Gatt. Heterotoma Bourl. mit 10° Arten, von ‘ denen 6 neu: l. flavescens. ‘2. villosissima. 3. hvida. 4. en- stallina. 5. grisea. 6. pulchricornis. 7. museci. 8. vaga. 9. quadripunctata. 10. cincta. 2. Gatt. Isotoma Bourl. mit 12 Arten, von denen 8 nen: 1. villosa. 2. viridis. 3. coerulea. 4. bifasciata. 5. trifasciata. 6. arborea. 7. nivalis. 8. rubicauda. 9. eursitans. 19. fenestrarum. 11. fusiformis. 12. violacea. 3. Gatt. Hypogastrura Bourl. mit 1 Art: aquatica auct. Hierauf folgt des Verfassers Euklärand: über das schon von Latreille sedeutete und von Burmeister „Cylindrische Warze“ genannte Bauchorgan (tube gastrique), so wie über die Spring- gabel, aber auch Erörterungen der Lebensweise, Stände und Entwickelung dieser Thiere. Bourlet sagt von jener „Cylinderi- schen Warze“ dass sich das Thier mit derselben an senkrechten Flächen halte, indem es hier einen luftleeren Raum mache, dass dasselbe eine Flüssigkeit daraus 'absondere, mit der es den Schwanz und die Rinne anfeuchte, ja dass endlich dasselbe beim Herabfallen nach dem Sprunge die schwachen Beine unterstütze, so dass wir dasselbe mit ihm als luftpumpendes, saftaussondern- 38 des und fallschirmartiges Organ ansehen sollen. Freilich bleibt B. den Nachweis dafür schuldig (und verfällt somit in den von ihm an De Geer getadelten Fehler, welcher von Smynthurus an- giebt, dass er sich mittels klebriger Faden halte); denn er hätte die innere Organisation zu diesem Zwecke verfolgen und zeigen müssen, dass Tracheen oder andere Organe in diese Warze übergehen. Was die Springgabel betrifft, so ist auch deren Funktion nicht in das hellste Licht gestellt. Wenn Bourlet aber überzeugt ist, dass die Poduren von Feuchtigkeit leben, so liegt darın eine Verkennung ihrer Organisation, die in Bezug auf die Mundtheile Kauwerkzeuge erkennen lässt. In Feuchtigkeit leben dieselben allerdings am Liebsten, was die zarte Beschaffenheit des Körpers auch voraussetzen lässt, und in der That giebts solche Arten, welche auf der Wasseroberfläche leben und nicht, wie Bourlet meint, dort nur zufällig hingekommen sind. Eben so zweifelt Bourlet daran, dass die Poduren Eier legen und hebt Erfahrungen hervor, die dagegen sprechen, so dass wir anneh- men, er stimme Wiechmann’s oben erörterter Ansicht bei, wenn wir voraussetzen könnten, dass er von dessen Abhandlung Kennt- niss genommen, ohne deren zu erwähnen. Aber wir wollen hierdurch des Verfassers Verdienst durchaus nicht schmälern, sondern gerade seine Bemühung anerkennen, eine bessere Kennt- niss dieser kleinen Thiere anzubahnen und dieselben in geeignet _ erscheinende Gruppen zu bringen. — Im Jahre 1840 erschien in Färnrohr’s naturh. Topographie von Regensburg eine Aufzählung der in jener Gegend beobachteten Poduridae von Koch, die jedoch hier nur vorübergehend angeführt werden kann, weil die kurzen, meistens ungenauen Diagnosen durchaus nicht zweckdienlich zu erfolgreichen Vergleichung erscheinen. Unter den 46 aufgeführ- ten ist eine nicht geringe Zahl von Koch geschaffen, ohne dass er sich genau um die bereits vorhandenen Arten bekümmert hätte; eben so überflüssig erscheinen auch die von ihm aufgestellten neuen Genera Paidium und Blax. Erwähnenswerther erscheint dagegen die von Nicolet 1841 im 32.‘ Bande der Bibliotheque universelle de Geneve, nouvelle serie, gegebene Notiz über De- soria saltans, die ich kennen zu lernen nicht Gelegenheit hatte, die aber von Bourlet in einem Artikel der Annales de la Societe Entomologique de France, Tom. XI. pag. 45—48. Paris 1842, beleuchtet wird. Aus dieser Beleuchtung entnehmen wir zunächst die Kenntniss, dass Nicolet neue Genera geschaffen und seine Forsehungen über Poduriden dahin ausgedehnt hat, dass er die innere Organisation Beobachtungen unterworfen und zu erfreu- Jiehen Resultaten gelangt ist. Wenn Bourlet . diese Bemühung eine delikate und schwierige nennt, so wird ihm jeder darin bei- pflichten , der solche mikroscopische Beobachtungen vorgenommen, schwerlich aber möchten seine vornehmen Zweifel Beistiminer 39 finden, wie denn auch Erichson in seinem entomologischen Be- richt v. J. 1846 p. 127 mit Recht von Herrn Bourlet hervorhebt: „Verfasser verdächtigt die Beobachtnngen von Nicolet über den inneren Bau dieser 'Thierchen, weil es ihm selbt nicht gelungen, unter dem Mikroskop das Geringste davon wahrzunehmen. Das kann wohl sein, denn um mit dem Mikroskop etwas auszurich- ten, muss man auch mit dem Mikroskop umzugehen wissen. Von Nicolet, der als Zeichner an vielen zool. Arbeiten mitgewirkt hat, darf man erwarten, dass er in mikroskopischen Untersuchun- sen bewandert ist.“ — Wenden wir uns jetzt zu der ausgezeich- netsten unter den neuern wmonographischen Arbeiten auf diesem Gebiete, welche den Titel führt: Becherches pour servir A Vhistoire des Podurelles par H. Nicolet. @uart, 88 Seiten, 9 Tafeln, Nouveaux memoires de la societe helvetique des scien- ces naturelles, ohne Jahreszahl (Separatdruck aus den Neuen Denkwürdigkeiten der allgemeinen Schweizer-Gesellschaft für die gesammte Naturwissenschafl. Band 6, Seite 50 ff. Neuchatel 1842.), von welcher Monographie Nicolet in der Versammlung der Schweizer naturforschenden Gesellschaft za Zürich Proben vor- legte am 3. August 1851. Die Arbeit beginnt mit allgemeinen Betrachtungen über die Podurellen, denen eine Classification folgt, welche, auf äussere Merkmale gegründet, sehr natürlich und übersichtlich erscheint, und nach welcher die Familie der Po- durellen in 9 Gattungen zerfällt, die nach der analytischen Me- thede in einer Tabelle charakterisirt werden. Dass Nicolet weder Burmeisters noch Bourlet’s Arbeit kannte, entnehmen wir aus dem _ Umstande, dass er nur Trempletons Arbeit berücksichtigte. Er stellt daher unter seinen 9 Gattungen 5 neue auf (Anurophorus, Desoria, Cyphoderus, Tomocerus, Degeeria) und acceptirt von den vorhandenen Achonetes Templ., Podura Auct. ex part., Or- chesella Templ., Smynthurus Latr. In den nun folgenden Ab- schnitten über die Lebensweise und Entwicklung der Podurellen lernen wir den scharfen Beobachter kennen, der die kleinen Thierchen genau verfolgte und ihnen Manches ablauschte, wovon man vorher keine Ahnung hatte. Ja er drang tiefer ein in den Entwickelungsprozess, indem er das Ei untersuchte und den Em- bryonen-Zustand verfolgte, so dass er im Stande war, die Em- bryologie dieser Thiere zu liefern. Daran schliesst N. die Ana- tomie der Podurellen, indem er von den äusseren Organen aus- geht und von den inneren das Nervensystem, den Verdauungs- apparat, die Respiration und Bluteirkulation auseinandersetzt, so dass wir dadurch ein vollständiges Bild der gesammten Organi- sation erhalten, Das darauf folgende Kapitel enthält die Glassi- ficationen und Beschreibung der Gattungen und Arten, so dass sich also in dieser Beziehung Nicolet eine weitere Aufgabe stellte, als Templeton, der nur neue Arten beschrieb. Nicolet theilt sämmtliche Podurellen in 2 Abtheilungen: 1. Abth. Körper linearisch: A. ohre Springschwanz: 1. Gatt. Achonetes Templ. 1. tabereulatus Nie. 2. Gatt. Anurophorus Nie. 1. fimetarius L. 2. larieis Nie. B. Ein Springschwanz: 3. Gatt. Podura Auct. + Keine Haken am Ende des Körpers l. aquatica De Geer. 2. similata. Nie. 3. eyanoce- phala Nie. 4. cellaris Nie. Bir | 1r Zwei Haken am Ende des Körpers 5. armata Nie. 6. rufescens Nie. ., Gatt. Desoria Agassiz + 3. glacialis Nie. 2. virescens Nie. 3. tigrina Nie. 4. fulvomaeulata Nie. 5. einerea Nic. - +r 6. eylindrica Nie. 7. viatica L. 8. pallida Nie. 9. ebriosa Nie. 10. annulata Fbr. 11. riparia ‚Nie. 12. fusia Nie. . Gatt. Cyphodeirus Nie. 1. capueinus Nie. 2. gibbulus Nie. 3. lignorum Fbr. 4. pusillus Lin. 5. aeneus Nie. 6. agilis Nie. 7. par- vulus Nie. 8. albinos Nice. Gatt. Tomocerus Nie. - 1. plumbeus L. 2. celer Nie.. 7. Gatt. Degeeria Nie. 1. nivalis Lin. 2. disjuneta Nie. 3. cortiealis Nie. 4. platani Nie. 5. pruni Nie. 6. elongata Nie. 7. eru- dita Nie. 8. lanuginosa Nic. 9. margaritacea Nie. 10. muscoram Nie. 11. domestica Nie. 8. Gatt. Orchesella Temp!. | i. melapocephala Nie. 2. villosa L. 3. fastuosa Nie. 4. unifasciata Nie. 5. sylvatica Nie. 6. bifasciata Nie. 2. Abth. Kugelförmiger Körper: | I. Gatt. Smyntharas Latr. i 1. signatus Latr, 2. oblongus Nie. 3. viridis Fbr. 4. Suscus Geoffr. 5. ornatas Nie. 6. Coutonii Nie. Mithin bringt Nieolet sämmtliche Podurellen in 9 Gattungen, die wieder in 54 Arten zerfallen. Beigegeben sind der Monographie I Tafeln mit guten Abbildungen, vor welchen die ersten 4 zur Anatomie gehören und äusserst sauber gearbeitet ra die letzten 5 stellen die einzelnen Species dar. In demselben Jahre (1842) liess Bourlet sein 2tes Memoire erscheinen unter dem Titel: Memoire “sur les Podurelles par Mr. Yabbe Bourlet, extrait des memoires de la societe royale' et centrale d’agrieulture, sciences et arts du departement dü Nord, H [PR | = 41 seant a Dowai, andes 1841 et 1842. Mit Bedauern bemerken wir, dass Bourlet von Nicolets fleissiger und gründlicher Arbeit keine Kenntniss genommen, sondern mit neuen Schöpfungen auf- getreten ist und die Verwirrung in der Synonymie vergrössert hat. Zunächst theilt er die Podurellen n 2 Tribus: Podurides und Smynthurides. Die Podurides zeigen im Vergleich zu denen seines ersten Memoires (1839) folgende Abänderungen: das Ge- nus Maerotoma Bourl. ist durch eine Ste Species vermehrt (M. 'spiricornis Bourl.), die Gattung Lepidocyrtus ist um 2 Species vermehrt (L. argentatus und rivularis Bourl.) und zählt also 3 Spe- cies; die neu aufgestellte Gattung Aetheocerus Bourl. enthält 9 Arten: rufescens, cristallinus, griseus, pulchricornis, cinctus, rufofasciatus, dimidiatus, aquaticus, sämmtliche Namen von Bour- let gegeben; die Gattung Podura auct., im vorigen Memoire gar ‚nicht vertreten, enthält hier 11 Species von denen 5 neu sind: villosa und viridis auct., bi- und tiifasciata Bourl., arborea, ni- valis und annulata auct., palustris Lin., cursitans urd argento- eineta Bourl., violacea Geoffr., die Gattung Hypogastrura : Bourl. bringt zu der 1. Art des vorigen Memoires (aquatica Bourl.) noch 3 Species murorum, "agarieina und fuscoviridis Bourl., die neue Gattung Adieranus Bourl. begreift die 2 Species fime- tarius Auct. und corticinus 'Bourl. Die andern Gaitungen sind unverändert geblieben. Die Smynthuriden , im ersten Memoire noch nicht behandelt, theilt Bourlet nach der Zahl der Antennenglieder ın 2 Gattungen: Smynthurus und Dieyrtoma. Die Gattung Smynthurus begreift 9 Arten, von denen 4 neu sind: viridis Latr., fuscus Latr., bilineatus, aquatieus, lupulinae und pallipes Bourl. Die Gattung Dieyrtoma enthält 2 Species: atro- purpurea und dorsimaculata Bourl. Die darauf folgende Beo- baechtungen über die tube gastrique, über den Springschwanz u. s. w. sind eigentlich nur Wiederholungen des im ersten Me- ınoire bereits Mitgetheilten. — Ebenfalls im Jahre 1842 wurde das Genus Achorutes durch eine neue Species (bielanensis) be- reichert durch Waga, der darüber folgenden Artikel veröffentlicht: Deseription d’un insecte aptere qui se trouve en quanlitd aux en- virons de Varsovie, par Mr. Vaga in den Annales de la societe entomologique de France. Tom. XI. Paris 1842 pag. 264==272. In derselben Sitzung der Gesellschaft (7. Septbr. 42) zeigt Paul Gervais unter mehreren Thieren auch Anoura rosea als neue Species einer Gattung, die er an Stelle der Gatt. Achorutes Nic. setzt. — Von dem ebenfalls 1842 zu London erschienenen Werk von Denny habe ich leider nichts erfahren, dasselbe auch nicht zur Ansicht erhalten können, ‘woher ich mich gleich zu einer sehr verdienstlichen Arbeit wende, die das Jahr: 1843 bringt; wir finden dieselbe ebenfalls in den Annales de la Societe entomolo- gique de France. Deuxiene serie. Tom.1. Parıs. 1843. pag. 269 bis 42 298 unter dem Titel: Observations sur les travaux qui depuis Latreille ont et€ publies sur l’ordre des Thysanures et particu- lierement sur la famille des Podurelles, par M.H. Lucas (Seance dn 7. Juin 1843). Da dem geehrten Verfasser vom Präsidenten der Gesellschaft, Milne Edwards, die Aufforderung geworden, über das Memoire sur les Podurelles par Bourlet 1842 zu berich- ten, hält derselbe für nöthig; zuvor die auf diesem Gebiete er- schienenen Arbeiten von Latreille ab zu durchmustern, besonders die letzten Memoiren genau zu charakterisiren und zuletzt die schwierige Arbeit zu unternehmen, Licht in das Dunkel der Sy- nonymie zu bringen, da meistens jeder der zuletzt genannten Monographen von den Vorarbeiten keine Notiz genommen, sondern die eigenen Schöpfungen publicirte. So hatte Nieolet von Bourlets Mem. 1839 keine Kenntniss genommen, Bourlet in seinen zweiten Mem. 1842 keine von Nicolet, mithin war es natürlich, dass die Speciesnamen zu einer solchen Zahl anwuchsen, die die Synonymie immer weniger erkennen liess. Um nicht Wiederholungen ein- treten zu lassen, da wir später gerade auf diese synonymischen Erörterungen eingehen müssen, wollen wir hier nur bemerken, dass Lucas die Theilung der Familien, nach Bourletis Vorgange, in 2 Tribus vornimmt, nämlich in Podurides und Smynthurides, und diejenigen Genera anführen, die nach seiner Prüfung Be- stand haben: J. Podurides Bourl. l. Gen. Tomocerus Nie. (Macrotoma Bourl. Podura auct. ex parte) mit 6 Species. . Gen. Lepidocyrtus Bourl. mit 3 Spee. . Gen. Orchesella Templ. (Heterotoma und Isotoma Bourl. 1839. Aetheocerus Bourl. 42. Podura auct. ex part.) Gen. Podura auct. ex parte. (Isotoma Bourl.. 39.) mit 19 Speec. | Gen. Desoria Nic. (Podura auct. ex parte) mit 12 Spec. Gen. Cyphoderus Nic. mit 8 Spec. Gen. Degeeria Nie. (Isotoma Bourl. Podura Bourl. Podura auct. ex part.) mit 11 Species. u . Gen. Achonetes Templ. (Hypogastrura Bourl.) mit 7 a, Gen. Lipura Burm. (Anurophorus Nie. Adieranus Bourl. Podura auct. ex parte) mit 4 Species. IE. Smynthurides Bourl. 10. Gen. Smynthurus Latr. (Podura auct. ex parte) mit 11 Sp. 12. Gen. Dicyrtoma Bourl. mit 2 Species. Somit zerfallen nach Lucas die Podurellen in 12 Genera mit 90 Species, wenn gleich nicht in Abrede zu stellen ist, dass manche Species vielleicht noch gesondert werden wird, die Lucas als Synonym erschien; doch bleibt dem Verfasser die Aner- kennung, dass durch seine gediegene Arbeit Ordnung in das Non pw» wo 43 Gewirre gebracht und ein Grund gelegt ist, auf dem Andere sicherer fortbauen können. Eine ähnliche werthvolle Arbeit erschien darauf in der Histoire naturelle des Insectes Apteres par M. le baron Walckenaer (ou Nouvelles Suites a Buffon) Tom. Ill. Paris 1844 und zwar die Podurellen bearbeitet von Paul Gervais. In der Einleitung spricht derselbe zunächst über die systematische Stellung der Podurellen, einer Familie der Ordnung 'Tihysanures, welche La- treille 1796 als Classe aufstellte und einreihte zwischen seine Suceurs (Gattung Pulex) und Parasites (Rieinus und Pediculus), die die nächsten zu seinen Acephalen sind, die darauf Arachniden genannt wurden. Sie machten bei Fabrieius einen Theil seiner Synistaten aus. 1806 liess ihnen Latreille denselben Platz, aber trennte nach Lamarck’s Beispiel die Insekten von den Arachniden und zählte sie, nicht wie dieser den Arachniden, sondern den Insekten zu. Später fand er in ihnen eine grössere Verwandt- schaft mit den Myriapoden und setzte sie unmittelbar nach diesen in die Reihe der Insekten. Diese Anordnung rechtfertigt er in einem besonderen Memoire, das 1832 erschien, aber Fabricius hatte die Tihysanuren den Neuropteren genähert: und de Blainville adoptirte diese Ansicht, indem er sie für unregelmässig gestaltete Neuropteren ansah, in dem Sinne, dass sie Apteres bleiben, denn die Physiognomie der Larven ist bei ihnen eine constante, wäh- rend sie bei den meisten anderen Arten derselben Ordnung ver- änderlich ist. Die Thysanuren sind also Neuropteren, die in der Entwickelung stehen geblieben sind. Gervais will das vollkommen gelten lassen für die Lepismen, aber nicht für die Poduren. Nach diesen einleitenden Bemerkungen geht Gervais zu der spe- eiellen Betrachtung der beiden zugehörigen Familien über, näm- lich zu den Podurelles und Lepismes. Eine allgemeine Charak- teristik der Familien und der Lebensweise dieser Thiere folgt die Anatomie derselben mit besonderer Berücksichtigung der Ar- beiten Latreille’s, Bourlet’s und Nicolet’s, dann die Classification und Beschreibung der Genera und Species. Ueberhlicken wir diesen Theil, so gewinnen wir daraus folgendes Resultat: die Familien und Gattungen folgen bei Gervais in nachstehender Ordnung und zwar die Gattungen mit Bezeichnung der Zahl der aufgeführten Arten: I. Familie: Podurelles. l. Gatt. Smynthurus mit 13 Spec., denen 2 Species mit den Gattungsnamen Dieyrtoma Bourl. zugefügt werden und eben so 1 Sınynth. aus Georgien, also zusam- men 16 Species. 2. Gatt. Podura, zerfallend in 8 Gruppen: l. Gruppe: Maerotoma Bourl., Tomocerus Nic. mit 6 Sp. 2. 4 Lepidocyrtus Bourl., Cyphodeirus Nic. mit 9 Sp. 3. Gruppe: Orchesella Templ. Heterotoma Bourl. (partim), Aetheocerus Bourl. (part.) mit 10 Spee. 4. » Heterotoma Bourl., Aetheocerus (partim) mit 12 Spee. 3. ;. Isotoma Bourl., Desoria und Degeeria Nie., Podura Bourl. mit 38 Species, die wieder in 3 Abtheilungen zerfallen. 6. 8 Achorutes, Templ., Hypogastrurus Bourl., Po- dura Nie. mit 12 Spee. Ti: 4 Lipura Burm. mit 4 Spee. h; Anoura Gerv. Achorutes Nie. mit 2 Speec., so dass also Gervais Gattung Podura 93 Species zählt, denen zum Schlusse noch Podurelles incertae sedis und P. fossiles beigefügt sind. 1. Familie: Lepismes. 1. Gatt. Machilis mit 2 Gruppen: 1. Gruppe: Petrobius Leach mit 2 Spec. 2% B Forbicina Geoffr. (part.) mit 4 Spee. 2. Gatt. Lepisma mit. 2 Untergattungen: 1. Untergatt. Lepismina mit 4 Spee. 22 4 Lepisma mit 10 Spee. 3. Gatt. Nicoletia Gerv.; mit 2 Spee. 4. Gatt. Campodea mit 1 Spee. ‘ Mithin theilt Gervais die Podurelles in 10 Gattungen (die Gruppen als Gattuugen gerechnet) mit 109 Species und die Le- pismes in. 4 Gattungen mit 23 Species, so. dass von «ihm also 132 Thysanuren beschrieben werden. Gervais hat das Verdienst, mit Berücksichtigung der von ihm erschienenen Arbeiten eine gründliche Revision derselben, so wie eine vollständige Darstellung dieser Ordnung nach allen Seiten hin geliefert zu haben, wodurch abermals ein bedeutender Fortschritt gemacht worden ist. — Wir haben nun nur noch eine Arbeit näher zu betrachten, nämlich die von Nicolet in den Ann. d. 1. soc. entom. de France im Jahre 1847 erschienene unter dem Titel: Essai sur une classification des Insectes apteres de Vordre des Thysanures par H. Nicolet. (Seance du 25. Mars 1846.) N. beginnt seine Essai mit dem auch von uns schon aus- gesprochenen Bedauern, dass die ziemliche Gleichzeitigkeit der Beobachtungen eine Verwirrung herbeigeführt, die nicht leicht zu beseitigen ist und er knüpft seine Reflexionen an die von uns eben besprochene Arbeit in Walkenaer’s Insectes Apteres. Aber so sehr auch N. das Verdienst des Verfassers (P. Gervais) wür- digt, so macht er doch zugleich auf die Seiten aufmerksam, die am wenigsten auf eine Beipflichtung Anspruch ‘machen können. Hiervon wollen wir nur die Beibehaltung des Genus Heterotoma Bourl. hervorheben, welches bei unserm Bericht über seine Mem. 45 (1842) nur aus dem Grunde nicht beleuchtet wurde, um Wieder- holungen vorzubeugen. Wahrlich, was die schöpferische Kraft eines Beobachters zu leisten vermag, das zeigt uns dieses von Bourlet aufgestellte und von Gervais aufrecht gehaltene Genus Heterotoma, dessen Character in der Ungleichheit beider Antennen nach Gliederzahl und Länge von Bourlet gefunden worden. Se viel sich auch B. bemüht, den Gedanken an eine Verstümmelung zu verscheuchen, so umständlich er auch seine Beobachtungen beschreibt, wir können darin doch nur eine Anomalie finden, die nach unserem Wissen noch Keinen so kühn machte, darauf ein besonderes Genus zu gründen. Nicolet setzt die Gründe für solche anomale Erscheinungen deutlich auseinander und hebt da- durch jeden Zweifel. Darauf geht derselbe zur Classification der Ordnung Thysanurae über, die er nach Anderer Vorgang in die 2 Tribus zerfällt, nämlich in die Lepismides und Podurides, welche wieder in 3 Gruppen zerfallen, nämlich in die Smynthu- relles, Podurelles und Lipurelles, welche er in einer analytischen Tabelle übersichtlich zusammenstellt. Diese Eintheilung wollen wir hier nicht weiter auseinandersetzen, sondern zum Vergleich mit den früheren Arbeiten nur die Schlussresultate namhaft machen. Die Lepismiden werden in 4 Gattungen mit 45 Species aufgeführt. Der Poduriden erste Gruppe oder die Smynthurellen begreift 2 Gattungen mit 26 Species, die zweite Gruppe oder die Podurellen begreift 7 Gattungen mit 92 Species, die dritte Gruppe oder die Lipurellen begreift 2 Gattungen mit 13 Species. so dass Nieolets Arbeit die Thysanuren in 2 Tribus, 15 Gattungen und 176 Species darstellt, und zum Schlusse noch eine tabellarische Uebersicht über dieselben nach ihrer geographischen Vertheilung beifügt. An das Ende der Beleuchtung der diese Thierordnung be- handelnden Schriften ‚gelangt, haben wir uns überzeugt, dass ein volles Jahrhundert dazu gehörte, um Thiere, die uns zahl- reich umgeben, aus dem tiefsten Dunkel an das hellere Licht zu ziehen. Allein, wie die beiden letzten Decennien im Verhält- niss zu den früheren die Forschungen auf diesem Gebiete mehr- ten und beschleunigten, so werden die kommenden noch grössere Resultate erwirken, wenn erst den einzelnen Entomologen, die bisher allein thätig waren, noch andere sich anschliessen und der jetzt übliche Austausch eigener Erfahrungeu vor jenen Um- wegen und Abwegen bewahrt, die den raschen Fortgang früher hemmten und manche sonst werthvolle Arbeit in Vergessenheit kommen liessen. 46 Noch ein Wert über Einzeln- Beschreibung vom Grafen Mannerheim. (Schluss.) Wenn man jetzt die in Russland erschienenen Beschreibungen einzelner Gattungen und Arten in eine Wageschale bringt und in die andere, was entweder Deutschland, oder Frankreich, oder noch mehr England in gleicher Beziehung hervorgebracht, so stellt es sich gewiss heraus, dass der sogenannte Ballast im Schaumschen Sinne für diese andern Länder "mehrfach den russi- schen überwiegen muss. Es ist nicht ohne Mitleid, dass ich Herrn Dr. Schaum be- daure, „einen ganzen Morgen“ seiner theuren Zeit verwendet zu haben auf die Auseinandersetzung der „Citate einiger in den russischen Bulletins und Memoiren beschriebenen Uryptoce- phali“ für seinen Freund Suffrian. Da ich vermuthlich zu die- ser Stimmung übler Laune dem gelehrten Herrn Doctor Veran- lassung gegeben habe, indem die erwähnten Cryptocephali dem Herrn Dr. Suffrian gerade von mir zur Beschreibung mit- - getheilt worden sind, so erachte ich es nöthig zu erklären, dass die fraglichen russischen Cryptocephali aus dem noch nicht kritisch geordneten Theile meiner Sammlung und meistens mit Angabe der Namen, unter welchen ich sie bekommen hatte, ohne geringsten Anspruch auf die Erhaltung dieser Benen- nungen, herausgenommen wurden. Nun waren bis jetzt nur in den Memoiren und Bulletins der Moskauer Gesellschaft und der Petersburger Akademie in sehr wenigen Abhandlungen, ausserdem aber blos in den Essais entomologique Hummels und in Geblers Anhang zu Ledebours Reise - Beschreibungen einiger Cryptocephalus-Arten enthalten; die kritische Mühe, die Herr Dr. Schaum dabei gehabt haben kann, war also nicht gross genug, um eine Jeremiade über Russische entomographi- sche Verhandlungen hervorzurufen. Bei dem gegenwärtigen Zustande der Insektenkunde dürfte wohl mehr als „ein ganzer Morgen“ nöthig sein, eine Homalota gehörig zu bestimmen, nach den vielen monegraphisch ergänzenden Bearbeitungen, welche diesen winzigen Thieren zu Theil geworden sind — obgleich diese Verbesserungen, Ergänzungen und Zusätze gerade in beträchtlichem Maase von den. entomologischen Freunden des Herrn Dr. Schaum, den Herrn von Kiesenwetter und Kraatz herrühren. 47 Ich leugne den Vorzug monographischer Arbeiten nicht, besonders wenn sie von Meisterhand wie Lacordaires*) und Mul- sant’s mit bekanntem Fleisse und Umsicht geliefert werden, ich leugne eben so wenig die Schädlichkeit, welche aus der Be- kanntmachung einzelner Arten dem entomologischen Systeme im Allgemeinen erwächst, wenn die Beschreibungen, wie es leider nicht selten geschieht, mit dem grössten Leichtsinn und in einem Latein gepfuscht werden, welches schwerlich zu verstehen ist**). Aber ich bin weit davon entfernt, die Meinung des Herrn Dr. Schaum zu theilen, wenn er den monographischen Bearbeitungen einen so ausschliesslichen Vorrang einräumen will, dass davon nur „die Auseinandersetzung nah verwandter und bisher vermengter Arten, die sorgfältigen Beschreibungen einzelner sehr ausgezeichneter Formen und die Diagnosen einer grösseren Zahl auf entomologi- schen Reisen entdeckter Species“, eine Ausnahme machen dürfen. Ist denn jetzt irgend eine Monographie vollständig und erfüllt auch nur eine einzige vollkommen die conditio sine quanon des Herrn Dr. Schaum, d. h. „die genaueste Bekanntschaft mit der ganzen Familie, mit den verwandten Gattungen, mit allen Arten desselben Genus? Die Antwort hierauf wird nicht schwer, denn wir finden täglich, dass neue Species entdeckt werden in bereits monographisch verhandelten Gattungen, Sollen denn diese bei Seite geschoben und als non avenues betrach- tet werden, bis eine neue Monographie derselben Gattung in Zu- kunft erscheint? Das wäre doch die logische Folge des von Herrn Dr, Schaum ausgesprochenen VYerdammungs - Urtheils ge- gem, andere Art die Insekter im descriptiven Sinne zu bearbeiten, *) So ist: es z. B. Herrn Professor Lacordaire gelungen, die mannig- faltige Sculptur der Flügeldecken bei den Chlamys-Arten durch die be- wunderungswürdige Beschreibung so auseinander zu setzen, dass die Be- stimmung dieser schwierigen Species auf eine ungemeine Weise erleichtert worden ist. *) Untef vielen will ich als Beispiel nur hier citiren: Stigmodera ceruentata, nigro-aenea, margine thoracis flava testacea; elytris cruentatis, basi flava testacea, etiamsi basale portione suturae et marginis. Ann. de Ja Soc. ent. de France. 1852. p. 253. Auch kann ich hier einen Beweis über die Ungenauigkeit hinzufügen, wie frühere Bearbeitungen eines verhandelten Gegenstandes zu Rathe gezo- gen werden, aus der Linnaea entomologica T. VIII. p. 160., wo es heisst: »Gecidomyia Aurora v. Mannerfeld: Akten der Moskauer Akademie Th. VI.« Da die Abhandlung von mir ist und nicht in den Akten der Mos- kauer Akademie, sondern in den Memoiren der Moskauer naturforschenden Gesellschaft vorkömmt, kann ich diesen Missgriff berichtigen, der wenig- stens beweist, dass der verdienstvolle Verfasser die von ihm citirte Be- schreibung nicht gelesen hat. Uebrigens giebt es in Moskau keine andere Akademie als die Medico - Chirurgische. 48 als durch Monographien. Und würde nicht „der Ballast“ der In- sektenkunde viel schlimmer vermehrt durch Monographien auf Monographien einer und derselben Gattung mit den ‚daraus erfol- genden Wiederholungen, als durch Einzeln-Beschreibungen, welehe jene. Monographien ‚hloss ergänzen? — Unter den jüngsten Mo- nographien will ich hier als "Beispiel nur der der Malthinen des Herrn v. Kiesenwetter erwähnen. Obgleich dieselbe allerdings eine vortreffliche Erscheinung im Gebiete der Insektenkunde: ist, so macht der verdienstvolle Verfasser gewiss nicht Ansprüche, sie als eine vollständige, d. h. alle. Gattungen «und Arten dieser Sippe enthaltend, anzusehen. Es kann ja auch nicht anders sein, da er weder die sämmitlichen Arten des reichen Berliner Museums, noch typische Exemplare der Paykullschen und Gyllenhalschen Beschreibungen zur Ansicht gehabt hat. Die nächste Folge hier- von wird wieder, Synonymie werden ‚und Namensveränderungen, gerade ebenso wie bei der von Herrn Schaum so streng getadel- ten Bekanntmachung einzelner Arten. ‚Und derselbe muss unfehl- bar bei’allen Monographien eintreffen, wenn der Verfasser über schen beschriebene Species entscheidet ohne Autopsie ‚der Origi- nal-Stücke der früheren Arbeiten. So hat der‘ hoechverdiente Dr..Suffrian die Linneische Chrysomela sanguinolenta be- stimmt, während in Schweden, wo der Begründer: der systema- tischen Naturgeschichte diese Art zuerst taufte, nur Chr. luci- dieollis Küster vorkömmt, die also identisch mit sanguino- lenta Linne sein muss. Nein, in unserer Zeit gewährt nieht einmal die monographische Bearbeitung, wie sie betrieben wird und nach Möglichkeit ‚betrieben werden kann, vor Synonygen eine hinreichende Bürgschaft. Und wie sollte es möglich sein, da nicht einmal unseres Alt-Vaters Scarabaeus stereora- rius seinen ehrlichen Trrivial-Namen hat behalten können! Als der. verewigte Erichson ein Species-Kleeblatt aus diesem bildete, seschah es offenbar ohne hinlänglich zu untersuchen, welcher der drei Factoren der eigentliche Linneische stercorarins sein müsste; in Schweden und Finnland wird nur der putridarius Erichs. sefunden, wenigstens kömmt nur diese Art in älteren und neueren Sammlungen dieser Länder: als stercorarius Linne vor. Stockholm, den 1. el 1853. €. Graf Mannerheim. Nach bereits beendetem Druck des vorstehenden Artikels seht der Redaktion noch ein Schreiben des Herrn Grafen Man- nerheim zu, in welchem er noch folgende Nachträge dazu liefert : BT 49 Bei der Aufzählung in der Januar No. S. 32 der russischeu Sehriften, welche descriptive Entomologie enthalten, Jehlen die „Verhandlungen der finnländischen Societät der Wissenschaften.“ Ferner ist in der Fehruar No. S. 47 zwischen „entdeckter Species eine Ausnahme machen würden“ und „ist denn bis jetzt eine Monographie vellständig“ einzuschalten: Hat nicht die mit so vielem Kostenaufwande herausgege- bene Monographie der Cetonien von Gory und Percheron gerade Herrn Dr. Schaum zu einer grossen lobenswerthen Arbeit Anlass gegeben, um Verbesserungen auf Verbesserun- gen zu schichten, darunter sogar manche Verbesserungen des von ihm selber schon Emendirten? Welchen wissenschaftlichen Werth soll man den monographischen Leistungen Hope’s und selbst Burmeister’s zur Kenntniss der Lucaniden beilegen, wenn man die neulich in den Pariser Annales de la Soc. entom. 1853 p. 67—80 erschienenen, an Synomie überreichen Berichtigungen des Herrn Reiche liest? Konnte dies bei einer monogr. Be- arbeitung jener Riesen der Käferwelt nicht vermieden werden — was soll man denn über die ausschliessliche Vorzüglichkeit der monographischen Bearbeitung denken und was hat man bei Mo- nographieen miceroseopischer Kerfe zu erwarten? & En m Bemerkungen über Carabi von &. Kraaliz. 8 Als zweifelhafte Arten sind im Stettiner Catalog angegeben C. Hoppei Germ. und alpinus Dej. neben C. sylvestris Fabr., als dessen Varietät C. alpestris St. genannt ist. In ähnlichem Sinne spricht sich Redtenbacher (Fauna Austr. p. 72 in der Note) aus, indem er von Ü. sylvestris Fabr., angustatus St., Hoppei Germ. und alpesiris St. die Vermuthung ausspricht, dass sie sich mit der Zeit wohl als blosse örtliche Abänderungen des Ü©. sylvestris Fabr. herausstellen würden. Dem pfiichten auch v. Kiesenwetter und Märkel (Steit. Ent. Zeit. IX. p. 315) bei, indem sie jedoch die schon früher (Stett. Ent. Zeit. VIl. p. 100) von Schaum ge- machte Berichtigung anführen, dass ©. angustatus Panz. nur ein dunkles Exemplar von C. Linnei sei. An der letzt citirten Stelle sagt Schaum: „EC. alpestis St. Tab. 65. 6. ist von Dejean irrig zu Hoppei Germ. gezogen; es ist eine auf dem Schneeberge bei Wien vorkommende alpine Form des C. sylvestris, die durch ein schmäleres und etwas kürzeres Halsschild von der Stammart abweicht. ©. Hoppei soll sich an jenem Orte nicht finden, er 4 50 passt auch seines breiten kurzen Halsschildes und seiner bauchi- gen Flügeldecken wegen nicht zu der Sturmschen Abbildung.“ Aus diesen Worten geht deutlich hervor, dass Schaum damals C. sylvestris Fabr. und Hoppei Germ. für verschiedene Arten hielt; dass er diese Ansicht indessen im Laufe der Zeit geändert, zeigt die Stellung des Hoppei Germ. im neuen Kataloge, als zweifelhafte Art hinter C. syivestris Fahr., der darauf folgende ©. alpinus Dej. scheint ihm ebenfalls zum C. sylvestris Fahr. zu gehören , wie das beigefügte Sternchen zeigt. ‚Ich bin bezüglich der Arten: C. sylvestris, alpestris und Hoppei schon lange der Ueherzeugung gewesen, dass sie nur als Local - Varietäten einer Art zu betrachten, eine Ueberzeugung, in der ich namentlich durch auf dem Brocken selbst gesammelte Exemplare des €. syivesiris, die den vollkommensten Uebergang zu den in Kärnthen gesammelten C. Hoppei machen, bestärkt bin. Bezüglich des C. alpestris theile ich die Dejean’sche An- sicht, indem ich den Käfer trotz seiner schlanken Figur näher dem C. Hoppei als dem C. sylvestris verwandt finde. C. nivo- sus Godet ist nach einigen von Heer an die königliche Berliner Sammlung mitgetheilten Original-Exemplaren eine etwas kleinere, als- die bekannte grosse Form des C. sylvestris, mit unregel- mässiger Sculptur. Was endlich den C. alpinus Dej. anbetrifft, so bin ich in neuerer Zeit der Ansicht geworden, dass er nur als eine Varietät des C. sylvestris zu betrachten sei. Diese Ue- berzeugung wird sich jeder leicht verschaffen, wenn er eine grössere Reihe aus der Schweiz stammender Exemplare des C. sylvestris und alpinus vergleicht; mir sind wenigstens Exem- plare nicht allzuseiten vorgekommen, die mit demselben Rechte der einen wie der andern Art heigesellt werden konnten. So schwer man sich auf den ersten Blick entschliessen kann, C. Hoppei und alpinus für dieselbe Art zu halten, wird man doch nicht abstreiten können, dass beide Arten in den C. sylvestris total übergehen. Zwei Grössen aber, die einer dritten gleich sind, sind untereinander selbst gleich; mit anderen Worten: zwei Species, von denen deutlich nachgewiesen, dass sie in eine dritte überspielen, können fernerhin nicht als selbsiständige Arten, sondern nur als Local-Varietäten dieser dritten Art ange- sehen werden. Gehen wir etwas näher auf das Vorkommen der besprochenen Art ein, so finden wir, dass C. alpinus die Spielart des C. sylvestris im Westen, C. Hoppei bald Spielart, bald Ver- treter des C, sylvestris im Osten ist. Beide Varietäten gränzen sich übrigens nicht scharf ab, sondern sie finden sich nebenein- ander und tragen alsdann mehr oder weniger den Entwickelungs- Typus, den die Art dort hat, wo sie in Masse auftrit. Wäh- rend ©. Hoppei hauptsächlich Kärnthen zum Stammquartier hat, findet sich C. alpinus auf den Höhen der Schweiz und Italiens, 51 beide spielen in den C. sylvestris über, der eine als C. alpestris, der andere als C. nivosus Godet. Das Characteristische beider Racen ist in Kurzem Folgendes: 1. C. Hoppei ist gewölbter, die Flügeldecken bauchiger, die grösste Breite derselben in der Mitte liegend, mit kürzereın, breiterem, gewölbterem Halsschilde und meist regelmässigen Streifen der Flügeldecken, von denen diese drei, welche durch die der Art stets eigenthümlichen 3 weitläuftigen Reihen grösserer Punkte unterbrochen werden, von derselben Stärke, wie die übrigen Flügeldeckenstreifen zu sein pilegen. N alpinas ist im Allgemeinen viel flacher, das Halsschild schmaler, länglicher und daher schlanker, die grösste Breite der Flügeldecken liegt hinter der Mitte, die Punkte der erwähnten 3 Punktreihen sind in der Regel deutlich stärker als die übrigen, ferner bleiben einige der zwischen den gekeitelten Flügeldeckenstreifen liegenden ‚Streifen meist ganz, wodurch eine dem ©. Hoppei fehlende regelmässige Streifenbillung der Flügel- decken entsieht, die vornehmlich geneigt macht, den C. alpinus für eine eigene "Art zu halten. Von der Unhaltbarkeit dieser An- sicht überzeugt man sich indess. wie schon erwähnt leicht, wenn man viele Schweizer Exemplare des C. sykesinis und alpinus vergleicht. Bis jetzt habe ich nachgewiesen, wie C. Hoppei und alpi- nus in den C. sylvestris überspielen , es bleibt mir jetzt noch üb- rig zweier Carabi zu erwähnen, welche gewissermassen nicht als Varietäten der Stammart C. sylvestris, sondern als Varietäten der Spielarten Hoppei und alpinus zu betrachten sind, und in einem ähnlichen Verhältnisse zur Stammart stehen, wie zum Beispiel C. Zawadzkii Friv. zum C. Scheidleri Fabr. Die eine derselben ist der, meines Wissens nach, bisher von Allen für eine eigene gute Art gehaltenen C. carinthiacus St. Es kommen in Kärnthen nicht selien Exemplare des C. Hoppei vor, die in der Form schon mehr an C. alpinus erinnern, indessen mit meist unregel- mässigerer Sculptur der Flügeldecken, bei denen die zwischen den gekettelten Streifen liegenden Flügeldeckenstreifen nicht ganz, sondern vielfach durch Punkte unterbrochen sind, wodurch die Sculptur der des ©. Hoppei ähnlich wird, doch sind die geket- telten Streifen immer noch deutlich stärker als die übrigen, was bei dem gewöhnlichen C. Hoppei nicht der Fall ist, wo .alle Streifen ziemlich gleich stark sind. Diese Exemplare zeigen kei- nen einzigen speciischen Unterschied vom C. carinthiacus , .son- dern sind das Bindeglied, welches diese Käfer mit C. Hoppei vereinigt; sie zeisen dieselbe charakteristische Form des Hals- schildes, die Her ©. .carınthiacus eigen ist und sind von ihm, lediglich dureh geringere Grösse unterschieden. Man wird ‚unter einer grösseren Reihe des C. carinthiacus stets Exemplare finden, 4% 52 bei denen ganz deutliche Spuren der je 3 erhabeneren gekettel- ten Flügeldeckenstreifen sich vorfinden, die auch von Dejean in der Beschreibung der Flügeldeckensculptur des C. carinthiacus erwähnt werden. So wie nun ÜC. carinthiacus eine grosse alpine ‚bisher nur an wenisen Punkten aufgefundene Form des C. Hoppei ist, exis- tirt eine höchst interessante, unbeschriebene grosse Varietät vom C. alpinus, welche ich von Herrn Dr. Schaum erhielt, der sie in 4 Exemplaren in den Seealpen sammelte; sie ist doppelt so gross als die gewöhnliche Form des C. alpinus, besonders flach, das Halsschild verbältnissmässig sehr breit, die Hinterecken sehr deutlich aufgebogen, die Streifen der Flügeldecken nicht stark, sehr regelmässig, die gekettelten kaum stärker als die übrigen, Es zeigt diese Varietät des ©. alpinus, in dessen Flügeldecken- sculptur sich eine grössere Neigung zur Regelmässigkeit in der Streifenbildung ausspricht, diese Neigung ebenfalls in erhöhtem Massstabe; ganz wie sich beim C. Hoppei in der Flügel- deckensculptur die vorherrschende Neigung zur Unregelmässig- keit in der Streifen - Bildung ausspricht. Die Varietätenreihe des ©. sylvestris Fabr. ist somit am besten folgendermassen grup- pirt: C. carinthiacus Starm, alpestris St., Hoppei Germ., syl- vestris Fabr., nivosus Godet, alpinus Dej. — —— ET En eu LO) us Mritische Bemerkungen zu einigen Wicklerarten von Er. Schläger, Diakonus in Jena. I: Frölich beschreibt in seiner enumeratio Tortricum regno Würtembergico indigenarum p. 19. einen Wickler mit dem Na- men Niveana und eitirt dazu Fabricius: Entom. system. t. 1. p- 1. pag. 267. nr. 118: Pyralis niveana. Obschon in der Samm- lung des Fabricius ein Exemplar dieser Art nicht vorhänden ist, so hat er sie doch mit wenigen Worten so geuau characterisirt, dass man nur Treueriana Hübn. tab. 16 Fig. 100 darunter verstehen kann, wie auch Fröhlich diese Art zu seiner Niveana zieht. Fabricius hat seiner Art folgende Diagnose gegeben: alis antieis argenteis strigis duabus obliquis elevatis, margine postico nigro- punctato. Wenn nun auch Fröhlich in seiner aufgestellten Diagnose: alis 53 antiecis niveo-argenfeis opacis, linea media {ransversa punctisque sparsis elevatis scabris, etwas abweicht, so kann dies nicht be- fremden, da diese Art, wenn auch nicht auffallend, doch etwas varjirt und, wie ich an einer sehr beträchtlichen Anzahl von Exemplaren meiner Sammlung wahrnehme, eben so oft ohne als mit schwarz punktirtem Hinterrande vorkommt, worauf über- dies schon Fröhlich selbst aufmerksam gemacht hat durch den Zusatz in seiner Beschreibung: saepe postice punetis minutissi- mis nigris. Merkwürdig ist es nun, obgleich Frölich schon das Richtige erkannte und die Treneriana E. 10 des Wiener- Verzeichnisses nicht citirte, dass spätere Autoren dennoch in ‚den Irrthum verfallen sind, es sei diese Treueriana gleich mit der Niveana des Fabrieius und Frölich. So Treitschke, s.8. Bd. S. 93, der zwar Fabricius nicht citirt, gleichwohl aber des- sen Diagnose abschreibt; Duponchel, s. hist, nat. des Lepi- dopt. t. IX. p. 155, Catalogue method. p. 292; Guenede, s. Europ. Microlep. index method. p. 9. Dieser Irrthum ist zu- nächst wohl durch Hübner veranlasst worden, welcher die tab. 16 fig. 100 abgebildete Art für identisch mit Treueriana der Wiener hielt. Darum eitirte auch schon 1lliger in seiner Aus- gabe des Wiener Verzeichnisses 2. Bd. S. 62 Hübner’s Treue- riana, dem Zincken trotz der Versicherung Charpentier's, s. die Zünsler, Wickler u. s. w. S. 74., dass Hübner’s Treue- rıana eine ganz andere Art sei, dennoch beistimmen will. Im Wiener Verzeichnisse, S. 130 Fam. E. ne. 10 wird aber Treu- eriana bestimmt als weissgrauhöckeriger, schwarzge- fleckter Wickler. Diese Diagnose passt auf die erwähnte ‘ Niveana gar nicht und Treitschke hätte vor allen Anderen den ‚Irrthuin beseitigen können, da er an den zwei noch gut erhaltenen Exemplaren der Schiffermüllerschen Sammlung, die er sah, die Angabe von Charpentier bestätigt finden musste. Fischer von Röslerstamm, der diese Sammlung mehrmals verglichen hat, versichert, dass die beiden Exemplare mit Hübner’s Treueriana gar keine Aehnlichkeit haben. Das erste Stück ist blau, weiss- lich mit vielen schwarzen. Flecken und Strichelehen und hat Aehnlichkeit mit Hübner’s Squamulana Fig. 93.; das zweite ist weniger schwarz gefleckt, hat aber mehrere schwarze Striche, welche hin und wieder rothbräunlich werandet sind, und einige Aehnlichkeit mit Hübner’s Squamulana, Fig. 92., wenn man die srüne Farbe dieser Figur abrechnet. Auf beide Arten passen die Worte des Wiener Verzeichnisses. Mit Recht hat daher auch Herrieh-Schäffer in seinem Texte zu den Wicklern die Treueriana des Wiener Verzeichnisses zu Treras asperana gezogen; aber der Name Treueriana für die von Hübner Fig. 100. abge- bildete Art kann nicht stehen bleiben, er muss dem älteren Niveana weichen. Schon Hübner in seinem Verzeichnisse bekannter 54 Schmetterlinge, S. 386 hat deshalb. den Namen Treneriana auch wieder angezogen und diese Art, da er den Namen Niveana be- reits euiklenweih verbraucht hatte, Mulzeriana genannt. Allein da diese Art unzweifelhaft die Niveana des Fabhieing ist, und somit dieser Name der älteste, so muss er auch wieder hergestellt werden. II. Frölich im angef. Werke beschreibt pag. 19. und 20. zwei Wickler unter den Namen A bil dgaardanaund Varie gana. Was die erstere Art betrifit, so lässt sich aus der Beschreibung mit. Sicherheit entnehmen, dass er die von späteren Autoren als Abildgaardana aufgeführte Art gemeint habe. Den Namen legte er aber dieser Art bei, “weil er sich auf Fabrieius stützte und dessen Abildgaardana, Ent. syst. I1I., 1. p. 276. Nr. 138, dazu eitirte. Bei der zweiten Art, Variegana, bezieht es sich ebenfalls auf die gleichzamige Art des Fahrieius, s. Ent. syst. II., I. p. 254 Nr. 50, und stellt dazu als Varietät dessen Asperana a. a. ©. p. 269 Nr. 114. Treitschke, s. 8. Bd. S. 268, ent- lehnt die Diagnose von Fröhlich’s Abtidgaardana und vereinigt damit dessen Variegana, also auch die drei erwähnten Arten des Fabrieius, indem er lafik folgenden Grund angiebt: „Wer die „zahllosen Abänderungen von Abildeaardana zu "rergleichen Gele- „genheit hat, wird sich leicht überzeugen, dass Cristana und Nye- „temerana Hbn. Fig. 55 und 240, dem Anscheine nach weit von „einander stehende Abbildungen, dennoch als die nämliche Art „zusammengehören.“ Wie Treitschke, se hat auch Duponchel, s. Catal. method. p. 291., diese drei Arten des Fahrieius, oder was dasselbe ist, die beiden Arten Fröhlich’s unter Abildgaardana vereinigt, obschon er früherhin ebenfalls zwei Arten annahm, Feronea Abildgaardana und Asperana, s. Hist. nat. des Lepid. : IX. p. 139 Ef. Guende dagegen hat, s. Index method. p. 10, wieder eine Trennung vorgenommen und zwar in folgender Weise: Abiligaardana Fahr. 138; Fröl.; Tr.; Dup. 'Cristana Hbr. F. 53. Variegana W. V.; Yabr. Nyetemerana Hihn. F. 240. Asperana Fahr.; Dup. Variegana Fröl, Er sagt in einer Anmerkung zur Rechtfertigung dieser aufge- stellten Trennung, dass er niemals aus der Raupe der Abildgaar- dana, obschon sie beiihm häufiig vorkomme, eine Nyetemerana er- zogen habe. Dennoch ist er in seiner Ansicht nichts weniger als sicher; ja er fordert sogar zu neuen Untersuchungen auf, weil trotz jener Wahrnehmung an der Raupenzucht doch Nyetemerana 55 mit Abildgaardana in Begattung gefunden worden sei. Neuer- dings hat Herrich-Schäffer in seinem Texte zu den Wick- lern Guende’s Trennung festgehalten und zwischen Beiden noch eine neue Art, Insignana, gestellt, die ich nicht kenne. Nach einer mündlichen Besprechung jedoch hat er jetzt ebenfalls die Ueberzeugung, dass beide Arten zusammengehören. Zwar habe ich diese Art aus der Raupe gezogen; die nicht nur, wie Treitschke 10. Bd. 3. Abth. S. 157 angiebt, an Aepfel- und Birn- bäumen lebt, sondern auch nach richtiger Beobachtung der Lie- nig, s. Isıs 1846 S. 263, an Haseln und Rüstern, und wie ich zuversichtlich hinzusetzen kann, an Hainbuchen; aber ich will nicht behaupfen , dass ich beide Arten erhalten habe. Dennoch bin ich fest überzeugt, dass Beide nur zu einer Art gehören. Der Besitz einer ziemlichen Anzahl sowohl aus der Raupe gezo- gener, als auch im Walde und an Zäunen von mir gefangener Exemplare giebt mir Gelegenheit, die Uebergänge von Abildgaar- dana zu Nyctemerana genau und deutlich zu verfolgen. Da über- dies Nyetemerana mit Abildgaardana zu gleicher Zeit und an gleichen Orten sich findet, so muss ieh Treitschke’s Ansicht bei- stimmen und Abildgaardana als die Stammart, Nyetemerana als Varietät dazu bezeichnen. Eine andere wichtige Frage drängt sich aber nun auf, was Frölich unter seiner Abildgaardana und Variegana verstehe und welcher Unterschied, wenn ınan von Letzterer die Var. 3. „alarum anticarum parte ochroleuca immaculata“ trennt, zwischen Beiden statt finde? Hält man sich zunächst an die von Frölich selbst angeführten Citate aus Hübner, so wäre Abildgaardana die Cri- stana Hbn., Fig. 55. und Variegana die Nyetemerana Hbn., Fig. "340. Allein hier muss offenbar eine Verwechselung stattgefunden haben, denn die angezogenen Figuren stimmen nicht mit der Diagnose und Beschreibung Frölich’s. Nach der Diagnose der Abildgaardana sind die Vorderflügel dieser Art rauh, die vordere Hälfte silberweiss mit einer braunen, d>ppelhöckrigen Makel, die hintere Hälfte rosibraun, matthraun gewölkt, mit einem aschgrau- lichen, schmalen Querstreifen. In der Beschreibung jedoch wird. die erwähnte Makel bestimmt als litura fusca dorsalis e punctis: faseieulato-squamosis, demnach als ein Wisch. Aus dem Zusatze, dass der Kopf braun, der Rücken schneeweiss und ungefleckt sei, ergiebt sich allerdings Abildgaardana, aber keinesweges in der Weise, wie sie Hübner Fig. 55. als Cristana abgebildet hat. Denn dieser Figur fehlt gänzlich die erwähnte striga terminalis einerascens; auch ist an ihr keine litura fusca dorsalis, sondern eine ganz bestimmte macula zu sehen. Was Frölich beschreibt, ist allerdings eine Varietät der Abildgaaıdana, bei welcher die Makel als ein verwischter Fleck erscheint und vor dem Hinter- rande ein weissgrauer dünner Streif herunterzieht. 56 Die Variegana wird dagegen von Frölich in folgender Weise bestimmt: Vorderflügel rauh, die vordere Hälfte blassgelblich mit einer braunen Innenrandmakel ,; die hintere Hälfte braun mit schwarzen und aschgrauen Zeichnungen. In der hierauf folgen- den Beschreibung giebt Frölich selbst den Unterschied an mit diesen Worten: Gesialt und Grösse der Vorigen, von der sie sich unterscheidet durch die an der Basis breit blassgelblichen oder gelblichweissen Vorderflügel, eine grössere, oft fehlende Makel und durch die dunkelpurpurrothe, aschgrau gemischte hintere Hälfte derselben, welcher der schmale ascheraue Querstreif vor dem Hinterrande fehlt. Der Kopf ist auch hier braun, der Rücken schneeweiss. Diese Angaben stimmen bis auf den blassgelben Theil der Vorderflügel mit Hübners Cristana , Fig. 55% aber keinesweges mit Nyctemerana Fig. 240. Was Frölich beschreibt, ist ebenfalls Abdilgaardana; ich besitze Exemplare, die ganz ge- nau mit dieser Beschreibung übereinstimmen und, wenn man sich das weisse Feld an Hübner’s Cristana etwas braungelblich denkt, auch ganz genau mit dieser. Die Figur ist nur insofern verfehlt, als Hübner derselben einen weissen Kopf gegeben hat. Der sanze Unterschied besteht demnach nur in der gelblichen oder weisslichen Färbung der WVorderflügel, in der schärferen und abgegrenzten oder mehr verwischten Innenrandsmakel, die bei der Varietät gäuzlich fehlt, und in dem Vorhandensein oder Mangel der striga terminalis. Bei reinen Stücken ist die hellere Färbung noeh mit der gelblichen Decke überzogen und die;Makel tritt be- stimmt hervor: bei etwas verflogenen Stücken schwindet mit dem gelben Ueberzuge gewöhnlich auch die bestimmte Abgrenzung der Makel und es entsteht hieraus ein verwischter Fleck. Eben so wechselt bei Nyetemerana die Färbung. Es ergiebt sich da- her, dass eine Artverschiedenheit nicht vorkanden sei und dass Frölichs Abildgaardana und Variegana vereinigt werden müssen. Das Citat aus Hübner zu Variegana, nämlich Nyctemerana, Fig. 240,, muss zu der Varietät 8 gesetzt werden. Hieran knüpft sich nun die Erörterung einer andern Frage von kritischer Wichtigkeit, was man nämlich von den bei Fröh- lieh und allen späteren Autoren hierzu allegirten Arten des Fa- bricius zu halten habe? Fabrieius hat seinen Arten folgende Diagnose gegeben: Abilgardaana, ent. syst. I. e. Nr. 138, alıs al cineraseenti- bus apice ferrugineo fuseis. Variegana, l. e. Nr. 50, alıs albis macula communi dorsali a postico fuseis. Asperana, 1. ec. Nr. 114, alıs antieis bası albis apice fuseis scabris. In der Sammlung des Fabricius Aufschluss über diese Ar- ten zu erlangen durch Ansicht der zur Beschreibung vorhanden 57 gewesenen Exemplare ist eine nichtige Hoffnung, da sie sämmt- lich fehlen. Aus den mitgetheilten Diagnosen Allein lässt sich nichis Bestimmtes entnehmen. Nun fügt Fabrieius aber selbst zur näheren Unterscheidung noch folgende Angaben hinzu: Abildgaardana; der Leib braun, Vorderflügel von der Ba- sis bis zur Mitte silbergrau (einereo-argentatae), jedoch an der Basis selbst mit einem rostbraunen Wische; von der Mitte bis zur Spitze rostbraun; vor dem Hinterrande ein aschgräu- licher Querstreif. Variegana; Kopf und Rücken weiss, Hinterleib ins Gelb- 'liehe ziehend; Vorderflügel mit einer braunen, schwarzbestäub- ten Makel auf der Mitte des Innenrandes; Hinterrand braun mit dankleren Flecken. Asperana; der Leib braun; Vorderflügel an der Basıs weiss und ungefleckt; an der Spitze braun; rauh durch erhabene schwarze Punkte; Hinterflügel aschgrau. Fasst man die hier witgetheilten Merkmale schärfer in’s Auge, so ergiebt sich keineswegs so gewiss, als es Treitschke hinsiellt, die Uebereinstimmung dieser drei Arten. Am leichtesten ist Asperana zu erkennen; denn die weisse Fläche von der Basis aus, die rein und ungefleckt dargestellt wird, die braune, durch erhabene einzelne schwarze Punkte rauhe Fläche der hinteren Hälfte der Vorderflügel weist entschieden auf Nyetemerana hin. Aber bei Abildgaardana und Variegana lassen sich die Angaben nicht gut vereinigen. Was soll bei Ahildgaardana der braune Wisch an der Basis, htura in ipsa bası ferrugineo- fusca, bedeu- ten? Wenn ferner wirklich Variegana richtie durch die braune Makel in der Mitte des Innenrandes bezeichnet wäre, was jedoch durchaus falsch ist, so könnte unmöglich jener Wisch und diese Makel ein und dasselbe sein. Ist diese Makel, wie sie allerdings vorkommt, bei Varietäten auch verwischt, so müsste sie doch an derselben Stelle bleiben, also auch in medio dorsi und nicht ın ipsa bası. Unter den Letzteren kann man sich doch nur eine verwischte oder verfliessende Stelle an der Wurzel selbst vorstel- len. Bei Cristana Hbn. Fig. 55, welche damit identificirt wird, ist aber von einer solchen lifura in ipsa basi nichts zu sehen. Ferner ist es auffallend, dass weder in der Diagnose noch in der Beschreibung der Abildgaardana der erhabenen Schuppen auf den Vorderflügeln gedacht wird. Dazu kommt überdies uoch die An- gabe: alae anticae a basi ad medium cinereo-argentatae oder ci- nerascentis. Bei den reinsten Stücken ist das Feld an der Brust braungelblichweiss und erhält nur hinter der Makel und kaum ein wenig höher, als diese reicht, etwas dunklere, graue Bestäu- bung, so dass es in keinem Falle heissen könnte: a bası ad medium ceinereo-argentatae. Bei abgeflogenen Stücken wird da- gegen das Wurzelfeld rein weiss, wie an Hühner’s Cristana, und 58 auch hierauf passt also jene Angabe nicht. Aus dem Allen er- giebt sich, dass die Abildgaardana des Fabrieius unsre Art nicht sein kann. Was Variegana betrifft, so eitirt Fahricius selbst dazu das Wiener Verzeichniss Fam. E. Nr. 6 und die Schiffermüllersche Sammlung. Im Verzeichniss wird diese Art hestimmt als: gelb- lich weisser Wickler mit düsterer Innenrandmakel und buntem Unterrande.“ Es ist unerklärlich, wie Illiger hierzu Hübner’s Variegana Fig. 10 eitiren konnte nnd mit Recht hat schon Charpentier auf diesen Missgriff hingewiesen, s. die Zünsler u. s. w. S. 71. Charpentier bemerkt zu dieser Va- riegana a. a. O.. „sehr richtig vermuthete Laspeyres, dass Hüb- ner’s T. eristana Fig. 55 hier gemeint sei;“ ja er setzt noch hinzu; dass Fabrieius diesen Wickler recht gut beschreibe. Da- segen bemerkt aber wieder Zinceken a. a. O., Anm. 88, dass die Variegana des Fabrieius und demnach die des Wiener Ver- zeichnisses eine ganz andere, obgleich sehr nahe verwandte Art sei, nämlich die Nyetemerana Hübn, Fig. 240, wozu auch noch die Asperana des Fabrieius gehöre. Jedoch s sagt er ausdrücklich, dass Hühner’s Figur zu gelb und überhaupt zu grell dargestellt sei; die wirkliche Farbe sei gelblich milchweiss, der Hinterrand in der Regel gescheckter (bunter) und die Gemeinmakel stärker. Allein wo ist diese Gemeinmakel an Hübner’s Nyetemerana zu finden? Wenn er auch hinzusetzt: „als Abänderung kommt die- ser Wickler auch ohne Gemeinmakel vor und diese ist die As- perana des Fabrieius,“ so hätte er hier gerade noch anfügen sol- len: und Nyctemerana Hübner’s. Vollkommener Aufschluss ist demnach hieraus nicht zu erlangen. ‚Fischer von Röslerstamm hat nun bei der neuen von ihm vorgenommenen Revision der Schiffermüller'schen Sammlung gefunden, dass sich unter Variegana ein Exemplar noch erkenn- barer Cristana Hbn. Fig. 55, aber daneben noch ein Exemplar ungespannt und ohne Leib von Ambiguana Treit. und Fröl. vor- finde. Er behauptet nun, dass die Worte der T'heresianer nur auf Ambiguana passen. Nach seiner Meinung soll jedoch Fabri- eins die erste Art beschrieben haben; demnach findet er ganz richtig, dass die Abildgaardana des Fabricius nicht gut zu unse- rer Art passt. Ich begreife in der That nicht, wie diese Be- schreibung des Fahricius von Variegana mit Abildgaardana stim- men soll, d a sehr auffallende Unterschiede erwähnt werden. Aus- drücklich heisst es, caput et thorax alba, abdomine flavescente. Wohl hat Zincken a. a. 0. dies schon bemerkt, aber sich hier- über leicht hinweggesetzt, indem er diese Angabe nur als eine Uebereilung ansieht. Dennoch wäre selbst damit nur wenig ge- wonnen, da ferner etwas Anderes der Abildgaardana gradezu wi-, derspricht , nämlich das von Fabricius angegebene Merkmal: alae 59 anficae macula communi in medio dorsi fusca atomis nigris. Bei Abbildgaardana sitzt die Makel niemals auf der Mitte des Binenandes sondern weiter nach der Basis zu; auch ist sie nicht mit schwarzen Atomen, sondern mit erhabenen Schuppen besetzt. Endlich heisst es: margo posticus fuscas. Bei Abildgaardana ist die hintere Hälfte und nicht nur der Hinterrand braun. Aus dem Angeführten ergiebt sich, dass auch die Variegana des Fabrierus nicht unsere Abildgaardana sein kann. Demnach ist blos Asperana des Fabrieius zu dieser Art zu ziehen und zwar zur Varietät Nyetemerana; die beiden anderen Citate aber sind nothwendig zu streichen. Um dieses Resultat ausser allen Zweifel zu setzen, ist nur noch nachzuweisen, welche Arten Fahricius gemeint habe. Was nun die Variegaua zunächst betrifft, so giebt zur richtigen Be- stimmung derselben die Schiffermüllersche Sammlung den besten Fingerzeig. Das zweite unter dem Namen Variegana dort befind- liche Stück ist, wie schon erwähnt. nach Fischer’s Versicherung diejenige Art, welche Treitschke als Amliguana beschreibt, s. Bd. 8., S. 282. Ueber diese Art hat Zeller bestimmten Auf- schluss gegeben in der Isıs 1847, S. 740. #. und nachgewiesen, dass Treitschke Hoffwannsegg 's Posterana damit meine. Die ge- nauere und umsichtigere Beschreibung dieser Art findet sich eben- daselbst. Auf diese Art passt nun die Beschreibung der Varie- sana bei Fahrieins ganz gut; denn sie hat, was der Abildgaar- dana fehlt, nämlich einen weissen Kopf und Rücken, während bei Abildgaardana der Kopf braun und nur der Thorax weiss ist. Hühner’s Cristana, Fig. 55., ıst verfehlt, da der Kopf ebenfalls weiss ist, obschon er braun sein sollte. Ferner passt auf diese Art die Angabe: macula communis ın medio dorsi fusca atomis nigris; denn der bindenartige, bis zur Mitte der Flügelhreite oder bis zur Flügelfalte sich erhebende Fleck befindet sich wirklich auf der Mitte des Innenrandes und kann füglich als eine Makel bezeiehnet werden; auch die schwarze Bestäubung fehlt hier nicht. Endlich stimmt mit dieser Art auch das zuletzt angegebene Merk- mal genau zusammen, dass nämlich der margo posticus braun ist und nicht wie bei Abbildgaardana die ganze hintere Hälfte der Vorderflügel; auch ist hier der braune Hinterrand mit dunk- leren Flecken verschen. Hieraus ergiebt sich klar, dass unter der Variegana des Fabrieius nur die Posterana Hoffe. oder die Ambignana Treit. verstanden werden kann, welche Art nach der oben nitgetheilten Ansicht Fischer’s auch den Theresianern als Variesana sesolten hat. Wenn es leicht war, über Variegana ins Reine zu kommen, schwieriger wird es bei der Bestimmung von der Ahildgaardana des Fabrieius. Eine sorgfältige Prüfung und Vergleichung hat mich jedoch zu einem befriedigenden Resultate geführt, so dass 60 ich auch hierüber keinen Zweifel mehr hege. Nach der Ver- sicherung der Frau Pastorin Lienig, s. Isis 1846., S. 262., die sieh auf die Raupenzucht stützt, sollen Favillaceana und Schalleriana zu einer und derseiben Art gehören. Ich habe von ihr mehrere Exemplare erhalten, unter denen sich auch zwei Varietäten befinden. Die Vereinigung vonFavillaceana und Schal- lerıana kann ich aber nach meinen bisherigen Erfahrungen nicht bestätigen. Favillaceana kommt bei uns in grosser Menge vor, und ich habe sie nicht nur in einer beträchtlichen Anzahl von Varietäten gefangen, sondern auch aus Raupen an Eichen und Hainbuchen gezogen. Bine Abänderung jedoch, die der Schalle- riana nahe käme, habe ich niemals erhalten, noch in unserer Gegend gesehen. Die mir übersandten Exemplare waren von der Lienig als Favillaceana bestimmt, sind aber nichts: anderes als Schalleriana. Die beiden erwähnten Varietäten gleichen ziemlich Hübner’s Schalleriana, Fig. 288. Hübner’s Bild ist nur in der Färbung abweichend; meine Exemplare, beide ganz überein- stimmend, haben von der Basis bis zur Mitte eine helle, asch- srauliche Farbe mit einigem Glanze, so dass sie ganz treffend einerascentes, oder einereo-argentatae bezeichnet werden können, wie es auch Fabrieius gethan hat. An der Wurzel selbst befin- det sich ein brauner Fleck, der in die hellere Färbung überfliesst, und somit verwischt erscheint, so dass derselbe nicht besser be- zeichnet werden kann, als wie es von Fabricius geschehen ist: litara in ipsa bası ferrugineo - fusca. Dieser verwischte Fleck fehlt Hübner’s Bilde gänzlich. Von der Mitte bis zum Hinter- rande ist die Farbe rostbraun: nur vor dem Hinterrande selbst zieht ein schmaler Streif von derselben Farbe, wie sie die vor- dere Hälfte der Flügel führt, herunter und stellt somit die von Fabrieius erwähnte striga marginalis einerascens dar. Bei Du- ponchel findet sieh eine etwas gelungenere Abbildung dieser Va- rietät von Schalleriana in seiner histoire naturelle des Lepidop- teres, tem. IV., pl. 243., Fig. 8. Fabrieius giebt Dänemark als das Vaterland seiner Abildgaardana an; die Frau Pastorin Lienig zog ihre Exemplare in Lievland; beide stammen also aus den nördlichen Gegenden Europa’s. Ich zweifle nach diesen Ergeb- nissen nicht im Geringsten, dass Fabricius diese Varietät der Schalleriana beschrieben habe, da die von ihm angegebenen Merkmale genau dazu stimmen. Demnach ergiebt sich Folgendes: Abildgaardana Fröl., Treit., Dup. = Cristana Hbn. Fig. 55. Abildgaardana Fhr. —= Schalleriana Var. Variegana Fabr. WV. —= Posterana Hffmg.. oder Ambiguana Treit. Variegana Fröl. == Abildgaardana Treit. 61 Variegana Fröl. var. & = Nyctemerana Hbn. Fig. 240. Asperana Fabr. = Nyetemerana Hbn. Fig. 240. Die Synonymen der verschiedenen Autoren müssen also diesen Angaben gemäss berichtigt werden. II. Unter die bis jetzt noch nicht erkannten Wicklerarten ge- hört auch Frölich’s Psorana i. a. W. p. 20., Nro. 11, Citirt finde ich sie nur von Guende im Index methodieus, pag, 9., we sie unter den Species incertae sedis hinter dem Genus Lepio- 'gramma aufgeführt ist; aus dieser Stellung geht hervor, dass Guende sie noch nicht erkannt hat. Frölich beschreibt diese Ari in folgender Weise: die Vorderflügel rauh und aschgrau mit einer schwarzen Linie in der Mitte, welche sich von der Wurzel bis zur Flügelmitte erstreckt; auf der anderen Hälfte befinden sich zwei braune, rauhschuppige, schmale @Querstreifen. Wenn man einigermassen mit den vielen Abänderungen der Scabrana und Sparsana, welche zu einer und derseiben Art gehören, bekannt ist, so drängt sich bald die Vermuthung auf, dass Frölich in seiner Psorana eine solche Varietät beschreibe. Auf die bis jetzt vorhandenen, mir bekannten Abbildungen, auch die von Herrich- Schäffer mit eingeschlossen, passt aber diese Beschreibung nicht. Durch meinen ansehnlichen Vorrath von gezogenen Exemplaren der Scahrana bin ich im Stande, über Psorana Auskunft erthei- len zu können. Ich besitze fünf Exemplare, welche aus Raupen, die an Weiden lebten, erzogen worden sind und aschgrau, hier und da hauptsächlich zwischen den beiden @Querstreifen, heller grau gefärbte Vorderflügel haben, wie sie Frölich in der Be- schreibung als cinereae griseo-subnebulosae bestimmt. Von der Basis bis zur Mitte der Flügel zieht eine ganz gerade schwarze Linie, wie sie Frölich in seiner Diagnose als Hauptunterschei- dungszeichen erwähnt und dann noch genauer in der Beschreibung als eine linea media longitudinalis secta nigra bestimmt. Ferner ziehen über die Flügelbreite zwei schmale, aus dunklen, erhabe- nen Schuppen bestehende Streifen; der erste in der Nähe der Basis, der zweite ziemlich in der Mitte etwas schräg nach dem Innenwinkel zu gebogen. Zwei Exemplare haben diese Streifen ganz deutlich, die drei anderen aber besitzen sie nur schwach in Andeutungen derselben durch einzelne Schuppen. Was Frölich angiebt, stimmt mit jenen ersten zwei Stücken genau zusammen: praetereaque strigis duabus e punctis elevatis fuscescentibus, qua- rum altera pone basin, altera in medio longior subarcuatfa. Aus- serdem ist die hintere Hälfte der Vorderflügel mit einzelnen er- höhten Punkten besetzt, wie dies ebenfalls Frölich richtig bemerkt hat. So stimmen alle angegebenen Merkmale ganz genau und 62 es ist demnach keinem Zweifel unterworfen, dass Frölich bei der Beschreibung seiner Psorana eine solche Varietät der Scabrana vor sich hatte. Psorana ist folglich als Varietät zu Scabrana zu stellen. IV. Unter dem Namen Cristana beschreibt Frölich ı. a. W., S. 21., einen Wickler, welchen er durch folgende Diagnose cha- racterisirt:. alis antieis brunneo - fuscis: faseia baseos obsoleta margineque postico flavescenti -albidis, tuberculo hbaseos elevato, (korace niveo. in der weiteren B: schreibung giebt er. zu diesen Merkmalen noch an, dass der Kopf braun sei und die Hinter- flügel glänzend dunkelaschgrau; ferner dass anf den Vorder- flügeln weisse, sehr verleschene Linien, hauptsächliek in der Nähe des Innenwinkels sich befinden. Er eitirt dazu Hübner’s Com- bustana, Fig. 234. Allein zu diesem Bilde passt der ausdrücklich hervorgehobene schneeweisse Rücken nicht. Ferner zieht Frölich die Cristana des Fabrieius, s. Ent. syst. HI, U. p. 267, Nr. 109., und die des Wiener Verzeichnisses, s. Fam. D.Nr. 10. an. Auch Fabrieius beruft sich bei Beschreibung seiner Cristana auf die des Wiener Verzeichnisses, so wie der Schifermüllerschen Sammlung. Die Theresianer bezeichnen ihre Art als „Junkel- braunen Wickler mit weissem Innenrande:“ Illiger in seiner Ausgabe, S. 57., allegirt sonderbarer Weise dazu Hüb- ner’s Cristana, Fie. 55... welche gar nicht passt und, wie schon oben nachgewiesen wurde, unsere Abildgaardana ist. "Schon Las- peyres hat auf diesen Irrthum aufmerksam Bermagh nn mit Recht verlangt Charpentier, s. die Zünsler u. s. S. 61., dass das Citat aus Hübner bei Illiger durchaus nn werden müsse. Von der Cristana in der Schiffermüllerschen - Sammlung giebt Charpentier an, dass sie die Grösse und fast noch eine beträcht- lichere von Hübner’s Combustana, Fig. 234., und auch sonst einige Aehnlichkeit mit ihr habe, aher dennoch eine sanz andere sei. Zinken, s. a. a. O. Anm. 75., stimmt hinsichtlich des Citates bei Nliger Charpentier’s Ansicht völlig bei; dagegen aber stellt er die Meinung auf, es möchte die Cristana der Theresianer in Combustana oder Aquilana Hbn. Fig. 254 und 235 zu suchen sein. Da er Hübner sämmtliche auf der 37. Tafel abgebildete Wickler geliefert hat, so giebt er selbst noch eine Beschreibung beider a und sagt von Combustana Folgendes aus: „An T. „combustana, Hbn. Fir. 234., sind die Vorderflügel rauchschwarz, „in schiefer Richtung gegen helles Sonnenlicht dunkel kirschroth, „der Länge nach verloschen brandgelb gestricht; der Innenrand „ist in Per htlicher Breite blass brandgelb, exalbido - flavescens, „zu der dunklen Grundfarbe weiss erereend: und in der Mitte „des Flügels dicht über dem weisslichen Innenrande ‚liegt ein 63 „grosser erhabener Punkt von aufstehenden Härchen oder Schuppen; „am Vorderrande nahe der Einlenkung sieht man den Anfang „einer breiten brandgelben schiefen Querbinde, welche aber kaum „die Mitte der Flügelhreite erreicht, allezeit sehr verloschen ist „und an den mehrsten Exemplaren fast ganz fehlt. Die Hinter- „fügel sind weissgrau glänzend. Der Kopf schwarzbraun, der „Rücken weiss (niveus).. “ Aus dieser genaueren Beschreibung ersieht man, dass Hübner’s Bild nicht als ein gelungenes betrach- tet werden darf; denn an ıhm ist der Rücken nicht weiss, son- dern braun und der Schuppenwulst steht nicht in der Flügelmitte, sondern näher der Basis zu. Frölich’s Beschreibung stimmt bis auf die Lage des erhabenen Punktes mit der Beschreibung Zinkens genau zusammen. (Fortsetzung folgt.) nn — © nn ng Berichtigung der Druckiehbler in der Beschreibung: Nassauische Ameisen vom Professor Schenck. (Jahrgang —- Mai, Juni, Juli, September.) S, 187 Nr. 33 lese man bidens statt lidens. 190 Zeile 6 von unten zulesen: Segment 1 und 2 meist fast kahl. Town De EEK. grossem stalt grossen. Ba EN PRO. VOoDerkaturt. > diese grösser, als die A. und mit lang u. s. w. k Aa he ee a er Fugen des Thorax. j a ra Fugen des Thorax. ® an Ion onen 1 is, Fugen des Thorax. _ Paz 4 „ oben setze man en glänzend ein Koimina. n „ 45 „ „. zulesen: wenigen statt weniger. 191-Bamseae unlem. .*. dicht ,„ dichter. 3 »„ 16 „ „füge man hinter hell hinzu: oder ganz wasserhell. » #09 9% lese man Hinterrand des Prothorax. 193... 6... ohem „ Vordertheil des Prothorax. a] 5 „ » „u ‚exseciä, » a: „ Hinterkopf statt Hinterleib. 225 „u. 15, » u von statt an. 226 „ 15 „oben lese an Segment 1 am Ende bräun- lich oder ganz hellbraun, 64 S. 226 Zeile Pe „> >» » >” > 25 25 >? ” L 228 m 5 “u >) ’ 5 ” 2 231.2. 27 ; ” ” L] 232.002 2 ” 2’ a EL) 2 >’ 2, BL) » 290. a ” ZIU.N DIT, ., FD) EL s >» 2 ) » 290 e) $] 30 a u 7 von unten lese man des Metathorax statt Metathorax. 1 ,„ oben streiche man das Comma hinter Segment. 9 „u. lese man meist braun statt weissbraun. 14 „_ „.. setze man nach grober ein Semicolon. 17 ,„ untenlese man einer statt einem. 105 Ne „ Dornspitzen statt Dornspitze. De ee „ lobicornis. 1 ,„ oben setze man nach querrunzelich ein Semico- lon, nach blauroth einComma, 17 „ „lese man schief statt scharf. 11: „unten ',, „ einer... EINEM, 3 Kal ae „ an den Hinterrand. 12%, obeme, „ vorderer Kopftheil. BEE „ Dornenspitzen des Meta- thorax. 17 „ unten streiche man das Comma hinter schmal. 7 4» Jese man gelben statt schwarzen, und füge hinter der Abtheilung b. ın Zeile 6 von unten die Nr. 17 hinzu. 1 „ .„. streiche man die Nr. 8 „ oben setze man hinter braunroth ein Comma statt eines Semicolons. 9 „5. lese man vornen statt voran. BEN „ Dornspitzen statt Dornspitze. aan, nr © „. n. sp. statt n. op. RR h „ " Vornen „u VOorHam. A N „ schwarzbraunen statt schwe- felgrauen. 9 ,„ unten füge man hinter 3 noch bis 6 hinzu. 8 „ „setze man an das Ende der Zeile die Nummer 7—12. 1 ,„ oben lese man keulenförmig statt beulenförmig. 4 „ „ schiebe man hinter „gleich“ noch ein: „Fühler 13 gliedrig.“ Bi, „,. vlese man. vor’ siatt anı N 12 ” ” I) Da 598 ” ” 1 RAR So „. eiwas statt oben. g ® »„ kurzen statt Augen. = 122 Ei unten lese man Kiefer und) Oberkiefer statt Kiefern u. Oberkiefern. 1, 2, 14 und 17 lese man vornen statt vorne. Druck von F. Hessenland in Stettin. Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- u NER | lungen ven E. S. Mittler in Berlin, a AODUIn N 1 a ren ee ee nnd ee De RR 15. Jahrgang. März 1854. - Inhalt: Vereinsangelegenheiten. — Schläger: Kritische Bemerkungen zu einigen Wickler-Arten. (Schluss.) Fairmaire: Apteranillus, nov. gen. — Le Conte: Classification der Histrin. — Hagen: die Kupfer zu Scopoli’s Ent. carniol. — Zeller: Ueber Zygaena Ephialtes. — Suffrian: Synonym. Miscellen. — Intelligenz. Wereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 2. Februar wurde als Mitglied aufge- nommen: Herr Rudolph Türk, K. K,. Beamter in Wien. In Betreff des von Herrn Leon Fairmaire für die Zeitung eingesandten Artikels über Apteranillus wurde beschlossen, ihn in der Originalfassung abdrucken zu lassen, da die französischen Termini Techniei mit den lateinischen fast identisch sind. Für die Vereins-Bibliothek gingen ein: Meyer-Dür, Verzeichniss der Schmetterlinge der Schweiz. 1. Abth. Tagfalter. Mit Berücksichtigung ihrer klimatischen Abweichungen uach horizontaler und vertikaler Verbreitung. (A. d. Xll. Bd. der. Denkschr. der allgem. schweizerischen Gesellschaft f. d. gesammten Naturwissenschaften.) Bericht über die zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. August 1853. Enthält: Dr. Hagen, über Neuropteren aus Mossambique. Neue Arten sind: Termes mossambicus, incertus; Chrysopa venusta; Micromus timidus; Ascalaphus laceratus; Paipares citrinus; moestus, tristis; Myrmeleon leucospilos, quinque- maculatus. 5 66 G. Mayr, Ueber die Abtheilung der Myrmieiden, und eine neue Gattung derselben. (Myrmus emarginatus Schenck. = Stron- gylognathus testaceus Mayr.) Mit Taf. (A. d. Verhandl. d. z. b. Vereines III. 1853). Geschenke der Herren Verfasser. Bulletins de l’Academie royale des sciences, lettres et beaux- arts de Belgique. Tom XIX. Part II. 1853. Tom XX. Part I. et II. 1853. Bruxelles. Memoires couronnes et m&moires des savants etrangers, publies par l’Academie royale des sciences et belles-leitres de Belgique. Collection in 8. Tom V., 1, H. et VI., I. Partie. 1853. Memoires de l’Academie royale des sciences et belles-Iettres de Belgique. Tom. XXVll. 1853. 4. Annuaire de l’Academie royale des sciences et belles-lettres de Belgique. 1853. Enthalten nichts Entomologisches. Durch Tausch erworben. Bericht des naturwissenschaftlichen Vereins des Harzes für das Jahr 1852. Durch Tausch erworben. Linnaea entemologiea.. Bd. VIII. Berlin 1853. Mit 4 Taf. Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau. Heft IX. I.u. II. Abth. Wiesbaden 1853. Enthält: Schenck, Beschreibung der nassauischen Arten der Familie der Falten- wespen. (Vesparia, Diploptera). Derselbe, Nachtrag zu der Beschreibung nassauischer Bienenarten. C. L. Kirsch- baum, Bemerkungen über Miscus campestris Latr.; Conops ehrysorrhoeus Meig.; Oligeneura anomala Koll.; und Capsus prasinus Fall. Durch Tausch erworben. Schenck, Beschreibung nassauischer Bienenarten nebst Nach- trag. Derselbe, Beschreibung nass. Faltenwespen. (Separat- abdr. a. d. n. Jahrbüchern.) Geschenk des Herrn Verfassers. Bulletin de la Societ€ Imperiale des naturalistes de Moscou. 1852. Heft 111. Enthält: Eversmann, Fauna hymenopterologica Volgo - Uralensis (Continuatie.) Heft IV. Mannerheim: Inseetes Coleopteres de la Siberie orientale, nouveaux ou peu connus. 1853. Heft 1. ‚Popoff, Quelques observations sur quelques nouvelles esp&ces d’insectes, decouvertes dans la province Transbaicalienne et les environs de Kiachta, pendant les anndes 1846—1850. Bulletin de Ja elasse physico-mathematique de l’Academie Hiheriale des sciences de St. Petersburg. Tome Xl. 1853. Enthält nichts Entomologisches. Durch Tausch erworben. 67 Otto Bremer und William Grey, Beiträge zur Schmetter- lings-Fauna des nördlichen China’s. St. Petersburg 1853. Geschenk der Herren Verfasser. Annales de la Societe entomologigne de France. II. Serie. Tome I. 1853. Premier Trimestre. Enthält: L. Dufour, Un mot sur la femelle du Galeodes barbara.. P. Milliere, Observations relatives a l’empreinte d’un Hemiptere fossile. V. Signoret, Revue iconographique des Tettigonides. L. Buquet, Description d’une nouvelle espece de Longicorne. J. Curtis, Notices sur la larve de l’Elater pomorum. A. Laboulbene, Descriptions de plusieurs nouvelles especes du genre Gyretes. Schaum, @uelques observations sur le travail de M. Jacquelin-Duval: De Bem- bidiis europaeis. Reiche, Notes synonymiques sur les Pecti- nicornes. Note sur I’Hybosorus arator ete. Suffrian et Fairmaire, Monogr. des Chrysome&les d’Europe. P. Lareynie, Description de trois nouv. especes de Ptiniores. De Marseul, Essai monograph. sur la famille des Histerides. Deuxieme Trimestre. Enthält: De Marseul, Essai monographique sur la famille des Histerides. (suite.) _ Bigot, Note pour servir de complement et de correction aA l’Essai d’une_ classifica- tion generale et synoptique des Dipteres. Bellier de la Chavignerie, Note sur le. Satyrus lissa. V.Signoret, Revue iconographique des Tettigonides. (suite.) Durch Tausch erworben. Wissenschaftliche Mittheilungen. Kritische Bemerkungen zu einigen Wickler- Arten von Fr. Schläger, Diakonus in Jena. (Schluss. ) IV. Was nun aber die Theresianer unter ihrer Cristana ge- meint haben, ist von Fischer von Rösslerstamm nach seiner Re- vision der Schiffermüllerschen Sammlung erst genauer festgestellt worden. Er fand daselbst noch zwei ganz gut erhaltene Stücke; das eine mit fast rein weissem, das andere mit weisem, grauge- b* 68 streiftem Innenrande, wie an Hübner’s Cristana Fig. 176. Diese Figur stellt nach seinem Urtheile richtig die Art der Sammlung vor; statt des weissen (in dem mir vorliegenden Exemplare des Hübner ist es ein aschgrauer) Mittelpunktes der Abbildung steht aber dort ein erhabenes schwarzbraunes Schuppenbüschelchen. Fischer meint daher, Charpentier müsse diese jenen Exemplaren sehr ähnliche Figur zufällig überschlagen haben, wozu der zwei- mal im Hühner vorkommende Name oder die schlechte Abbildung vom Exemplar des Wiener Museums beigetragen haben möge, was er aber gefunden haben würde, hätte er das damals schen er- schienene Hübnersche Verzeichniss bekannter Schmetterlinge zu Rathe gezogen, wo Cristana S. V. ein und dasselbe mit Cristana Fig. 176. angegeben werde. Da ich Charpentier’s Exemplar des Hübperschen Werkes vor mir habe und er sich höchst wahr- scheinlich bei seiner Vergleichung der Schiffermüllerschen Samm- lung desselben bediente, so ist mir klar, warum er Cristana Fig. 176. zu Cristana W. V. nicht eitirte. Die Figur ist ganz verfehlt; der Innenrand, mit der übrigen Fläche der Vorderflügel sanz gleich gefärbt, führt nur von der Basis bis zum Hinterwin- kel eine ganz dünne, gerade gelbe Linie, über welcher sich in der Mitte ein runder, aschgrauer Fleck befindet. Trotzdem steht dureh Fischer’s Angaben fest, dass Cristana des Wiener Ver- zeichnisses und Hübner’s Figur 176. eine und dieselbe Art sind. Fabricius versieht seine Cristana mit folgender Diagnose: alis antieis fuscis, margine interiori albo punetoque medio-fasci- culato elevato; sie stimmt demnach ganz genau mit der Cristana des Wiener Verzeichnisses. In der Beschreibung erwähnt er jedoch, dass sich auf der Mitte der Vorderflügel ein punctum album e fasciculo pilorum elevatorum fuscorum befinde, und Kopf und Rücken weiss sei. Diese Abweichung verschlägt aber nichts, da Cristana ebenfalls mit rein weissem Schuppenbüschel vor- kommt und bei den Varietäten mit einem weissen Innenrande auch wohl einen weissen Kopf hat. Es steht demnach fest, dass auch die Cristana des Fabrieius mit der des Wiener Verzeichnisses eine und dieselbe Art sei. Zwar weicht Zincken in dieser Bezie- hung ab, da er auch in der Cristana des Fabricius Hübner’s Combustana, Fig. 234. erkennen will, obschon er an dem weissen Kopfe Anstoss nimmt. Es erklärt sich jedoch diese Abweichung durch die Annahme, Fabricius habe nach dem weissen Rücken voraussetzend, auch den Kopf für weiss angenommen, da ohne- dem die Stirnhaare und Taster beim Fangen leicht in Unordnung gerathen und dann über die wahre Farbe dieser Theile in Unge- wissheit lassen könnten. Allein, obschon sich in der Sammlung des Fabrieius kein Exemplar der Cristana mehr vorfindet, so ist es doch mehr als wahrscheinlich, dass er wirklich eine Cristana und zwar eine Varietät derselben, wie sie Duponchel hist. natur. 69 pi. 244, Fig. 6. und Herrich-Schäffer, Port. tab. 4., Fig. 26. als Lefebriana abgebildet haben, beschrieb, wenn man an diesen Bildern die kleinen weissen Punkte von dem Hinterrande entfernt. Diese Varietät hat Kopf und Rücken weiss. Vergleicht man nun mit dieser von Frölich selbst angezo- genen Art die von ihm beschriebene und Hübner’s Combustana, Fig. 234., gleichgestellte, so ergiebt sich, wenn man den offen- baren Fehler in der Diagnose entfernt, und statt margine postico liest margine interiori, allerdings einige Aehnlichheit; der Innen- rand ist hell, der Rücken weiss, ein Schuppenbüschel liegt auf den Vorderflügeln. Treitschke, 8. Bd. S. 254., sagt aber: „Herr D. Frölich, S. 21. No. 14., zog im Vertrauen auf Zincken’s „Angaben gleichfalls Cristana und Combustana innig zusammen; „seine Beschreibung gilt nur von der Combustana und das Citat „Cristana Fabr. muss gestrichen werden.“ Er sieht also in der Combustana eine andere Art, nämlich eine Varietät der Sparsana. Nach dieser Erklärung aber ist es auffallend, dass Treitschke bei der Beschreibung seiner gleich nachher folgenden Sparsana der Cristana von Frölich gar nicht wieder gedenkt, obschon er Hüb- ner’'s Combustana Fig. 234. ceitirt. Guende, der richtig Scabrana und Sparsana in eine Art zusammenzieht, führt allerdings Hüb- ners Combustana und Frölich’s Cristana als dieselbe Varietät zu Scabrana auf, aber er ist noch nicht sicher und versieht sie des- halb mit einem Fragezeichen; s. Ind. method.p. 11. Duponchel und Herrich-Schäffer haben Frölichs Cristana nicht ange- zogen, obschon der Erstere zu Sparsana, s. Catal. method. p. 291, und der Letztere zu Scabrana Var. 4. Hübner’s Combustana citi- ren. Fischer versichert, Hübner’s Combustana, welche Zincken für eine Varietät der Cristana halte, komme wirklich in einer Varietät mit weisslichem Innenrande vor, gehöre aber zu Sparsana. Wäre auch zunächst. die Angabe Frölich’s, dass die Vorderflügel seiner Art versehen wären mit einer fascia baseos obsoleta, noch nicht entscheidend, da diese Binde sich auch an Varietäten von Cristana findet, so giebt doch der Zusatz: tuberculo baseos elevato den Ausschlag; denn dieser Schuppenbüschel liegt bei Scabrana immer an dem Rande der Binde, welcher der Basis zugewendet ist, und nicht in der Mitte der Flügel; ferner die Angabe, dass die Vorderflügel praeter characteres supra memoratos lineolis obsoletissimis albis praesertim ad angulum posticum externum gezeichnet wären. Bei Cristana finde ich die Fläche vor dem Hinterrande nicht in solcher Weise, während bei Varietäten von Scabrana nicht selten der Aderlauf iu der von Frölich angege- benen Art hervortritt. Demnach muss Frölich’s Cristana als Varietät zn Scabrana gezogen werden. V; Frölichs Germarana, p. 24. No. 22., gehört ebenfalls zu den Arten, welche bis jetzt noch nicht erkannt worden sind. Er giebt dieser Art folgende Diagnose: alis antieis scabris rufo- ferrugineis nigro-punctatis; faseia baseos irregulari posticeque albidis, posticis einereis. In der folgenden Beschreibung füst er dazu, dass diese Art seiner Hastiana, d. i. der Varietät Byrin- serana Hbn. Fig. 61 und Buringerana Hbn. Fig. 216, nahe stehe, aber nur die halbe Grösse derselben erreiche, dass ferner der Vorderrand auf der oberen wie auf der unteren Seite der Vorder- flügel sehr schwach gelb punctirt und der Kopf mit dem Rücken rostbraun sei; endlich dass die Unterseite der Hinterflügel in’s Weissliche ziehe und braune Punkte führe. Er selbst citirt dazu Hübner’s Logiana Fig. 217., welche Hübner in seinem Verzeich- nisse bekannter Schmetterlinge, S. 384., mit dem Namen Falsana belegt. Fischer von Rösslerstamm sagt hierüber: „jene Art, die „wir bisher für Logiana in den Sammlungen haben, ist nicht so „gross als die Logiana des Wiener Verzeichnisses, die Hübner als „Tristana Fig. 50. abbildet. Die Flügel haben gleiche Breite bis „zu dem fast stumpfen Hinterrande; das Grau ist etwas dunkler, „wehr rauh, mit kleinen erhabenen Schüppchen; die Vorderrand- „makel erreicht nicht die Spitze, ist mehr dreieckig und schwarz- „braun, am Vorderrande mit etwas hellerem Braun gemischt. „Diese letztere Art kann nur auf. Hübner’s Logiana, Fig. 217., „angewendet werden; obschon diese Abbildung eine zu grelle „Grundfarbe hat, so giebt es doch Abänderungen, die sich dazu „binneigen. Da Hübner’s Logiana, Fig. 64., hierher nieht gehört, „die Logiana des Wiener Verzeiehnisses mit Hübner’s Tristana, „Fig. 50. und Favillaceana Fig. 62. eine und dieselbe Art sind, „folglich auch Treitschke’s Favillaceana und Logiana in Eins ver- „schmelzen, unsere jetzige Logiana aber den Namen verändert hat, „so müsste sie auch den von Hübner für seine Figur 217. ange- „nommenen Namen Falsana erhalten.“ Hübner’s Abbildung in meinem Exemplare entspricht insofern der Beschreibung nicht, als auf derselben der hellere Theil der Vorderflügel nicht weiss- lich, sondern strohgelb ist, und nur an der Basis, aber nicht vor dem Hinterrande als Binde erscheint. Nun soll nach Fischer diese hellere Färbung zwar auch verfehlt sein; nach seiner An- gabe ist sie noch dunkler grau als bei Hübner’s Tristana, Fi- sur 50.; dann aber ist Frölich’s Germarana auch nicht diese von Hübner späterhin Falsana genannte Art, denn an ihr ist der hellere Theil der Vorderflügel weisslich (albida). Auch entspricht die Gestalt der dunkleren Färbung der Angabe Frölich’s nicht. Fischer bestimmt sie als dreieckige Makel, während Frölich sagt: alae anticae rufo-ferrugineae. Wäre jenes Merkmal seiner Art 21 eigen gewesen, dann hätte er sicher sich so ausgedrückt: alae anticae albidae, macula triangulari et cetera. Guen&e ist über Germarana noch ungewiss; er zieht sie zwar zu seiner Teras Proteana und obschon er die Hübnersche Logiana, Fig. 217., als sichere und unzweifelhafte Varietät auf- stellt, dennoch versieht er das Citat aus Frölich mit einem Frage- zeichen, s. Ind. meth. p. 12. Proteana Var. ©. — Herrich-Schäf- fer ist über die Hübnersche Logiana, Fig. 217., auch noch nicht ganz in’s Reine, denn er eitirt sie mit einem Fragezeichen zu seiner Teras Logiana, Hbn. Fig. 64. Aus allen Citaten lässt sich daher zur Bestimmung von Frölich’s Germarana nichts ge- winnen. Durch ein Exemplar in meiner Sanımlung sehe ich mich in den Stand gesetzt, dieses Dunkel aufzuhellen und Germarana sicher zu erkennen. Frölich beschreibt unter diesem Namen eine Varietät der Sparsana und hat ganz Recht, wenn er sagt: affınis T. Hastianae, nämlich Hübner’s Buringerana Fig. 216. Nur die verschiedene Grösse hat ihn getäuscht, diese Varietät selbst darin wieder zu erkennen; denn er sagt ausdrücklich: at duplo minor. Diese Angabe trifft ganz genau mit dem von mir gezogenen Exemplare zusammen. Die Vorderflügel sind wirklich rostbraun, nicht so dunkel als bei Hübner’s Buringerana, Fig. 216., und schwarz punktirt. An der Basis befindet sich eine weissliche Binde und eben so ist die Fläche vor dem Hinterrande gefärbt; da diese hellere Färbung von der braunen nicht scharf und regel- mässig getrennt ist, so kann sie ganz passend als eine fascia irregularis bezeichnet werden. Auch die übrigen von Frölich an- segebenen Merkmale stimmen genau zu. Dass Frölich hierzu . Hübner’s Logiana, Fig. 217., ceitirte, hat wohl lediglich seinen Grund darin gehabt, dass diese Figur einmal in der Grösse der Germarana glich, dann aber auch in der Zeichnung allerdings einige Aehnlichkeit zeigte; das Braune streckt sich jedoch an der Germarana weit mehr nach dem Hinterrande zu. Demnach ist Frölich’s Germarana als Var. zu Sparsana und zwar zur Burin- gerana zu stellen. V. Treitschke citirt zu seiner Tortr. ochreana, s. 8. Bd. S. 84., Frölich’s Ochreana und Hübner’s Wickler gleiches Na- mens, Fig. 134. Er hat sicher keine Prüfung darüber angestellt, und sich lediglich nur leiten lassen durch das gleiche Citat, wel- ches Frölich seiner Art beisetzte, und obschon dieser ausdrücklich bemerkt, dass das Hübnersche Bild nicht gut sei, Treitschke selbst auch findet, dass sich an seinen selbstgefangenen frischen Stücken der weisse, erhabene Punkt nicht zeige, dessen Frölich gedenke, dennoch hat er nicht weiter nachgeforscht, ob Frölich’s Ochreana nicht eine ganz andere Art sei. Duponchel, =. hist. natur. tom IX. p. 95. und Catal. method. p. 287., hat die 72 Citate ebenfalls nur nachgeschrieben, denn er zieht Frölich’s Art ohne alles Bedenken zu Treitschke’s Ochreana. Dass sie diese aber nicht sein könne, ergiebt sich bei schärferer Prüfung. Die Hübnersche Ochreana hat zu ihrer Grundfarbe ein Gelb, das sich zum Goldgelb hinneigt, weshalb auch Treitschke gut diagnosirt hat, indem er die Vorderflügel aureo-flavae bezeichnet. Frölich’s Ochreana dagegen ist rostbraungelblich (ferrugineo - flavicantes ), also mehr in’s Rothe oder Braune hinüberziehend. Hübner’s Ochreana führt eine dunkelbraune Querbinde, welche von der Mitte des Vorderrandes durch die ganze Flügelbreite bis vor den Hinterwinkel am Innenrande sich erstreckt; und mit dieser ver- einigt sich in der Mitte ein gleichfarbiger Fleck, welcher hinter dieser Binde und zwar zwischen ihr und der Flügelspitze in der Mitte des Vorrandes beginnt. Frölich’s Ochreana dagegen hat einen dunkelbraunen Bogen am Vorderrande, von dem ausdrück- lich angegeben wird, dass der Schatten davon nur selten bis zum Innenwinkel reiche, weshalb eben auch Hübner’s Figur nicht gut sei. (Umbra arcus costalis in angulum ani raro descendit.) Hübner’s Ochreana hat, wie schon Treitschke richtig bemerkt, keinen weissen Mittelpunkt; Frölich’s Art dagegen führt einen solchen und dieser wird sogar als ein Hauptmerkmal in der Diagnose angegeben: puncto elevato discordali niveo. Hübner’s Ochreana erscheint im Juli; Treitschke fing diese Art Mitte Juli; Frölich’s Art dagegen fliegt im Frühling, schon im April. Ferner stellt Frölich seine Ochreana als der Adspersana verwandt dar, wovon Hübner’s Figur sowohl als auch der Schmetterling selbst nichts Verwandtes zeigt. Endlich gesteht Frölich selbst auch zu, dass seine Art, wenn auch wenig, doch in der Grösse von Hüb- ner’s Ochreana abweiche. Aus diesen Gründen leuchtet hinläng- lich ein, dass Frölich’s Ochreana mit Hübner’s Ochreana nicht eine und dieselbe Art sein könne. Guenee hat das Richtige getroffen, indem er sie, s. Ind. method. p. 12., unbedenklich zu seiner Proteana, der Treitschke- schen Ferrugana, zieht. Sie schliesst sich an die Varietät Tri- punciata an. Dass Frölich Hübner’s Tripunctata, Fig. 128., nicht anzos, ist ganz leicht zu erklären, weil diese Abbildung sehr schlecht gerathen ist. Jch habe unter einer Menge von Exempla- ren kein einziges, welches trotz der verschiedenartigsten Abwei- chungen und Uebergänge zu Hübner’s Figur stimmte. Die rost- braungelblichen Vorderflügel, der braune Bogen am Vorderrande, der nicht bis zum Innenwinkel reicht, der aber nicht selten aus den drei Punkten entsteht, der weisse Discoidalpunkt, die kleinen dunkeln Strichelehen und Pünktchen stimmen genau zu Ferrugana und es ist somit keinem Zweifel unterworfen, dass Frölich eine Varietät dieser Art beschrieben habe. —— Beschreibung einer neuen HMüäüfergattung aus der Familie der Staphylinen. Ven Leon Fairmaire. Apteranillus. Caput oblongum, triangulare, coecum. Antennae abdominis medium attingentes, articulis 1. et 3., fere aequalibus, longioribus. Palpı artieulo ultimo claviformi. Tete oblongue triangulaire sans yeux, cd’ une surface plane, impression longitudinale au milieu. Q Surface plane. Palpes assez longs, dernier articule claviforme. Antennes longues atteignant le milieu de l’abdomen, un peu claviforme & l’extremite; premier articule grand, claviforme, le deuzieme plus petit, le troi- sieme presque aussi grand que le premier, les cing suivants A peu pres d’egale grandeur, les neuvieme et dixieme un peu plus courts, plus larges, le onzieme ovalaire aussi grand que les neuvieme et dixieme reunis. ÜCorselet oblong, a peine plus large que la tete, aussi large en avant qu’en arriere, bords anterieur et posterieur arrondis ainsi que tous les angles; au milien un large et profond sillon bifurque A la base. Elytres plus larges que le corselet et de moitie plus courtes, extr&mite tronqude, angle sutural arrondi. Pas d’ailes. Abdomen largement reborde, un peu plus etroit a la base que les elytres, s’elargissant vers le milieu. Tibias et tarses greles: femurs €pais, pattes poste- . rieures plus grandes. Ce nouveau .genre offre presque tous les caracteres du Myrmedonia et le facies de la M. canaliculata. Ill en differe par Vabsence des yeux, la longueur et la proportion des articles des antennes. A. Dohrni. Long. 2 lin. Supra depressus, totus pallide flavo testaceus, antennis pe- dibusque pallidioribus, punctulatus, aut potias dense ac tenuiter asperulus: prothorace utrinque leviter impresso. Cette curieuse espece qui augmente le nombre des insectes anophthalmes, provient des environs de Tanger et je suis heu- reux de pouvoir la dedier a notre digne President comme un emoignage de sympathie et de sincere amitie. 74 Literarisches. Von ©. A. Dohrn. Nächste Veranlassung zu diesem Artikel giebt das Ver- sprechen in No. 12. des vorigen Jahrgangs dieser Zeitung, wo Seite 407. genauerer Bericht über die Entomologica in den Bü- chern versprochen ist, welche uns die Smithsonian Institution im Austausche gegen unsere Publicationen zugesandt hat. Ich be- ginne mit den Proceedings of the Academy of natural sciences of Philadelphia, Vol. VI. 1852., und werde die darin enthaltenen Aufsätze in fortlaufender Nummerfolge geben. 3.*) Andeutungen zu einer natürlichen Classification der Käferfamilie Histrini, von John L. Le Conte, M. Dr. (pag. 36. ]. c.) Selten ist ein von dem berühmten Erichson behandelter Gegenstand der Verbesserung fähig. Nicht ohne Widerstreben und Bedenken sehe ich mich nach genauem Studium der nord- amerikanischen Hister-Arten genöthigt, wichtige Modificationen zu der von ihm angenommenen Eintheilung**) vorzuschlagen, Der grosse Zuwachs in der Zahl unserer Arten seit der Herausgabe der Hister- Monographie meines Vaters***) hat mich mit manchen Abweichungen der Structur bekannt gemacht, welche zu unwichtig sind, um darauf besondere Genera zu gründen, aber doch durchaus nicht in die von Erichson aufgestellten Gattungen passen. Einige dieser anomalen Arten habe ich im 5. Bande der Annalen des Lyceum of natural history beschrieben. Sorgfältige Vergleichung solcher Formen mit den Arten, denen sie durch augenfällige Charaktere sehr nah verwandt sind, hat mich zu der Annahme berechtigt, dass die Gattungen in die- ser Gruppe unnöthig vervielfacht sind, sofern dabei Theilungs- principien obgewaltel, welche keinen generischen Werth haben, ja kaum hinreichen, kleine Speciesgruppen abzusondern. Hiebei habe ich besonders den Bau der Tibiae im Auge, welcher in der Erichson’schen Eintheilung einen so wichtigen Factor abgiebt. Theils wegen der Schwierigkeit, einen so un- deutlichen Charakter, als ihn die Form der Tarsalgrube an den Vorderschienen bietet, zu Grunde zu legen, theils wegen der entschiedenen Mannichfaltigkeit im Bau der Hinterschienen bei =) wörtlich übertragen. Ba Klug’s Jahrbücher für Insektenkunde. ***) Major Le Conte, Boston Journal of Natural History vol V. pag. 32. 88 mehreren Gattungen habe ich mich veranlasst gesehen, die Cha- raktere zu verwerfen, welche von diesen Körpertheilen herge- nommen sind. Die speciellen bezüglichen Abweichungen werden unten bei den Gattungen Hister und Saprinus vollständiger er- örtert werden. Ich folge Erichson, indem ich die Gattungen in drei Grup- pen sondere, je nach der Stellung des Kopfes und der Gestalt des Prosternum. Folgendes wäre die Tabelle der besonderen Genera: A. Caput porrectum. A. Caput porrectum: prosternum antice non lobatum. Mandibulae dentatae . . . .» 2.2... Hololepta Payk. Mandibulae dentatae, prosternum latum Plten muenisl. 05 es r Selen Bhiyllama. «Ei: Mandibulae dentatae, prosternum elevatum, subacuminatum . » » 2.2.2... Oxysternus. Er. B. Caput retractum, prosternum antice valde lobatum. a. Serobieuli antennales antici. 1. Tarsi antiei unguiculo unico . . . . Cypturus. Er. 2. Tarsi omnes biunguiculatı. Mandibulae porrectae, antennae sub frontis margine insertae, capitulo 3-articulato Hister. Lin. Mandibulae porrectae, autennae sub frontis margine insertae, capitulo solido, trun- gabe.) Kreml ann ab ei enwrBletaenus.) Er: . Mandibulae retractae, antennae in frontis margine insertae, capitulo 3-articulato, Fotundater „shakinmeznd. uns. nina .erEpierus: Er: Mandihulae retractae, antennae in frontis margine insertae, capitulo 3-articulato, trmeato 391. Dal ash ih ey/Enbalusaikr, b. Serobieuli antennales medii, laterales. Antennae artieulo 8° Jatiore . . . . . Dendrophilus. Leach, Antennae articulo 8° non latiore. . . . Paromalus. Er. Note 1. Die Gattungen Phylloma, Osysternus, Cypturus, „gponlaeus fehlen in Nordamerika. Note 2.° Mit Hister ziehe ich auch die Genera Omalodes Er, Platy- soma Leach., Plaesius Er. und Placodes Er. zusammen. Zwar habe ich die beiden letzten nicht untersucht, aber in der Be- schreibung finde ich keine ausreichenden Trennungsgründe. Note 3. Hister brunnipennis Rand. und eine nene Art rechne ich zu Hetaerius. Note 4. Mit Saprinus verbinde ich Pachylopus Er. 76 C. Caput retracium, prosternum antice non lobatum. a. Antennae sub frontis margine insertae. Mandibulae exsertae; scrobiculi antennales aulicı . . he. LEN. SUNG TErOSIE TEE Mandibulae exsertae; scrobiculi antennales ad prosterni latera sii . . . . . Saprinus. Leach. Mandibulae elypeo obteetae.e . . . . . Tryponaeus. Er. b. Antennae in frontem insertae. Scrobieuli antennales medii, laterales, pro- sterno subproduct . . . -. . „ . Teretrius. Er. Scrobieuli antennales ad prosterni latera siti. Plegaderus. Er, Scrobiculi antennales antei -. -. - - . Onthophilus. Leach. Scrobieuli antennales medii, laterales, pro- sterno truncatO - - » 2 0 2... Abraeus. Leach. Hister Linne. Ich schliesse in diese Gattung Omalodes und Platysoma mit ein; sie sind nur auf leichte Unterschiede in der Form der Tibiae basirt. Plaesius und Placodes müssen wahrscheinlich mit dazu gezogen werden; ich finde wenigstens ausser Differenz der Dornen an den Hinterschienen kein Trennungsmerkmal. Die Hinterschienen sind in dieser Gattung im Allgemeinen breit, nach aussen mit zwei Reihen Dornen bewaffnet; zuweilen ist eine Reihe von Börstchen an der hinteren Seite der Tibien so deutlich, dass sie einer dritten Reihe von Dornen ähnlich sieht; zuweilen (Hister arcuatus Say) ist die ganze äussere Oberfläche der Tibien rauh durch ungeordnete Dornen; bei Hister costatus (n. sp.) sind die Hinterschienen schmal und die Dornen sehr fein. Gewöhnlich sind. diese Schienen am Aussenrande nicht gezähnt, indess bei H. sexstriatus Lec. haben sie vier deutliche Zähne. Bei den Arten, welche zu Omalodes und Platysoma gerechnet werden, sind sie gezähnt; die Zahl der Zähne bei letzteren ist veränderlich, die Zähne häufig undeutlich. Bei einigen kleinen Species aus der Gruppe von H. subrotundus, welche zu Erich- son’s dritter Division gehören, sind sie durchaus glatt. Die hin- teren Füsse (posterior feet) sind glatt, die mittleren mit einem einzigen Zahn am Apex bewehrt bei H. corticalis Lee. Omalodes Harrisii Lec. hat die Hinterschienen breit, sehr flach gedrückt und fein gesägt. Die Vorderschienen sind breit, flach und am Aussenrande mehr oder minder deutlich gezähnt, gewöhnlich mit einer Reihe sehr kurzgliedriger Dornen; auf der vorderen Fläche ist eine Grube zur Aufnahme des Tarsus. Der Innenrand dieser Grube ist deutlich abgegrenzt, der Aussenrand bei den meisten Arten undeutlich, etwas deutlicher bei den zu Omalodes gerechneten 77 Arten. Einige Arten Platysoma haben einen deutlichen Aussen- rand, bei anderen (H. carolinus Payk.) fehlt er. Mit Ausnahme der grossen tropischen Arten, welche wohl füglich eine Division für sich bilden, könnte man die Hister-Arten nach der folgenden Tabelle ordnen. Wo ein innerer Randstreif des Thorax vorhan- den ist, ist er vollständig und dehnt sich längs des ganzen Thorax-Apex aus, der äussere Randstreif endet jedesmal an der Vorderecke. A. Thorax stria marginali interiore integerrima, antice ambiente. * Thorax stria marginali margini valde approximata. Thorax stria marginali unica; (tiblae posteriores dentatae.) Omalodes# Era. 1 ısıE Thorax striis marginalibus duabus; (tibiae post. valde com- pressae serrulatae.) 2. * Thorax stria marginali interiore a margine remota. a. Thorax margine ciliato; (serobieuli antennales non profundi. ) Tibiae posteriores dilatatae . . . 2.0. Tibiae posteriores tenues. . . . . 4. b. Thorax margine glabro ; (serobieuli antennales profundi ) a. Tibiae posteriores subdentatae. . . U ATER DL b. Tibiae posteriores biseriatim spinulosae. + Mesosternum emarginatum. «. Epipleurae exeavatae unistriatae. (tibiae anticae multidentatae) 6. ß.Epipleurae non excavalae, pluristriatae. Tibiae antice parce dentatae, epipleurae bistriatae . 7. Tibiae antice parce dentatae, epipleurae iristriatae . 8. Tibiae anlicae serrulatae vel muticae, epipleurae bistriatae . . . 9. ++ Mesosternum truncatum. Epipleurae bistriatae. . . . nun a LO: Epipleurae angustissimae, unistriatdd Wahn DE B. Thorax stria marginali interiore nulla. fMesosternum truncatum; prosternum bistriatum. Prosternum striis parallelis: (thorax stria exteriore nulla, D corpus depressum . . 12, Prosternum striis convergentibus: (thorax stria exteriore distineta vel nulla, corpus convexum) . 13. +r Mesosternum emarginatum: prosternum estriatum. (Platysoma Leach.) Prosternum postice planum, (corpus depressum) . . . 14. Prosternum postice compressum et marginatum, (corpus eylindrieum) ... v.nlane. shmbeon., „ld. 78 Die in den Vereinigten Staaten gefundenen Species verthei- len sich wie folgt: 1: 2: ze 13. 14. 15. entspricht Erichson’s Omalodes; bei uns kommt nur H. (Omalodes) borealis Lec. vor; enthält nur H. planipes Lec. Ich hatte diese Art früher Harrisii genannt, aber der Name muss wegen der gleich- lautenden Species in Gruppe 6 geändert werden; . enthält H. arcuatus Say; binotatus Lec.; laevipes Er. und eine neue, arcuatus nahstehende Art; . ist auf eine sonderbare noch unbeschriebene Art aus Mexico errichtet, H. costatus, bei welcher die Streifen der Elytra durch erhabne Streifen ersetzt sind; enthält eine californische Art, H. sextriatus Lee. (Ann. Lye. 5.); enthält H. interruptus Beauv. (obtusatus Harris); merdarius Payk., immunis Er.; Harrisii Kirby; diversus Er. (stygieus Lec.); foedatus Lec.; cognatus Lec.; marginicollis Lec.; und eine neue Art; . enthält H. dispar Lee.; indistinetus Say; depurator Say und eine neue Art; . H. spretus Lee.; curtatus Lec. und zwei neue Arten; . H. civilis Lee.; coenosus Er. (decisus Lec.); punctifer Payk. ; abbreviatus Fabr.; bifidus Say; vielleicht auch H. repletus Lee., der noch nicht untersucht ist. Ob H. punctifer wirk- lich nordamerikanisch ist, bleibt zweifelhaft; das einzige bisher gefundene Stück war vielleicht eingeführt; . H. sedeeimstriatus Say; americanus Payk.; exaratus Lee: und zwei neue Arten; . enthält nur H. bimaculatus Linn. (obliguus Say); H. venustus Lec. und H. corticalis Lee. Kleine Arten, die wie Platysoma aussehen. Die hinteren Tibien sind fast glatt. Bei H. venustus ist der Lobus des Prosternums kürzer als bei allen andern mir bekannten Arten; H. subrotundus Er. und H. vernus Say. Kleine convexe Arten, deren eine auf dem Thorax eine ganze, die andere gar keine Marginalstria hat. Eine neue Art aus Mexico hat diesen Randstreif abgekürzt; enthält die kleinen flachen Arten, welche nach Erichson’s Begrenzung das Genus Platysoma Leach bilden; mit mehr oder minder deutlich gezähnten Hinterschienen. Unsere nord- amerikanischen Arten sind: H. carolinus Payk.; depressus Payk.; parallelus Say; coarctatus Lec.; _und eine neue Art; Cylindrische Species, den vorstehenden nah verwandt; H. ey- lindricus Payk.; attenuatus Lec.; graeilis Lee. (eylindricus Er., frontalis Say). 79 Caerosternus (nov. gen.) Caput deflexum, mandibulis retractis sed non obtectis acutıs. Antennae sub frontis mafgine insertae, funiceulo filiformi, capitulo triarticulato, ovali, compresso, apice subtruncato. Prosternum latum quadratum, utrinque truncatum; scrobiculi an- tennales angusti profundi ad angulum thoracis inferne siti. Tibiae anticae compressae, subdilatatae, posteriores tenues glabrae; tarsi posteriores non recepti. Der Körper ist kuglig, sehr convex; das Abdomen perpen- dieular herabgebogen an der Spitze; die Geissel der Fühler fa- denförmig, das erste Glied länger und etwas dicker als die übri- sen; das Prosternum ist sehr breit, hinten abgestumpft, vorn leicht gerundet; die Fühlergruben sind sehr tief, liegen an den Vor- derecken zwischen der obern und untern Prothoraxfläche und sind seitlich offen. Ich kenne nur zwei Arten 1. C. (Tribalus) ame- ricanus Lec., und 2. C. laevissimus, letzterer mit sehr slatter, glänzender Oberfläche, mit Epipleuren, welche weniger schroff eingebogen sind als bei ©. americanus, und nur zwei sehr feinen seitlichen Streifen. Die Dorsalstreifen der Elytra sind un- deutlich. Länge 10. Die Art wird in Cuba gefunden und wurde von Poey gesandt. Der Körper dieser Art ist schmaler und gehobner als der vorigen. Saprinus Leach. Die Hinterschienen dieser Gattung sind gewöhnlich nur mässig erweitert; der äussere Rand ist mit drei Reihen Dornen besetzt; einige Arten der neunten Gruppe haben 4 verwirrte Rei- hen (S. palmatus); andre haben die Bedornung ziemlich dicht und mehr ausgedehnt (S. sulcifrons). Aus Anlass dieser Veränder- lichkeit bin ich geneigt, Erichson’s Pachylopus mit dieser Gat- tung zusammenzuziehen, wenngleich der besondere Sexualcharak- ter, dessen er erwähnt, bei keinem Saprinus existirt. Jedenfalls müsste die Gattung Pachylopus, wenn sie für die von Erichson ihr zugewiesenen Species aufrecht erhalten werden soll, noch auf andere als die von ihm angegebenen Charaktere basirt werden. Die mir bekannten Arten lassen sich folgendermaassen: gruppiren: A. Caput antice non marginatum; prosternum compressum, elevatum, planum; epipleurae tristriatae. Prosternum striis utrinque divergentibus . . » 2»... J€. Prosternum striis antice conjunctis, postice parallels. . . 2. B. Caput antice non marginatum; epipleurae bistriatae. Prosternum transverse convexum, strüs nullis . . - » . 3 80 Prosternum fransverse convexum, anlice utriuque foveaium, strüs parallelis, antice abbreviatis . . . . 2... Prosternum transverse convexum, non foveatum, strüs antice Hivercentibus. vi» ehimane eier Prosternum transverse convexum, anfice utringue foveatum Stris. remofis ‚diıyergenlibns, - . ect el Prosternum compresso-carinatum, striis remotis divergentibus C. Caput antice marginatum, prosternum stris valde approximatis, postice divergentibus, antice non divergentibus. Prosternum compressum, striis integris, anlice convergentibus Prosternum compresso-carinatum, striis conniventibus, sae- Pius, indistmchis. & “une. oral edne ter mer Die nordamerikanischen Arten würden sich hiernach se vertheilen: 1. mir enthält zwei californische Arten S. alienus Lec.; S. discoi- dalis Lec. Letztere Art nähert sich einigermaassen der Ab- theilung ©., sofern bei einigen Exemplaren eine schwache Spur der dop ‚elten Linie bemerklich ist, welche sich an der Stirn der zu ©. gehörenden Arten befindet; S. deletus Lec.; S. interceptus Lec.; interstitialis Lec., eine sonderbare längliche Art mit fast pa- rallelen Streifen der Elytra; _ s S. obscurus Lee.; pectoralis Lec., paeminosus Lec., sämmt- lich californisch ; S. lugens Er. (californicus Mannerh.); oregonensis Lec.; imperfectus Lec.; impressus Lec.; infaustus Lec. (piceus Lec. olim); pensylvanicus Er., und drei neue Arten; S. conformis Lec.; assimilis Er.; minutus Lec.; placidus Er.; insertus Lec.; obductus Lec.; ciliatus Lee.; vinctus Lee.; luridus Lee.; scissus Lec.; und eine neue Art; S. vestitusLec.; fimbriatus Lec.; plenus Lec.; Yitiosus Lee. ; lubrieus Lee.; coerulescens Lec.; sämmtlich californisch und drei neue Arten, zwei aus Missouri, eine aus Georgia; S. sphaeroides Lec. (bigener Lec. olim); fraternus Leec.; mancus Say (Zister ın.); estriatus Lec.; bigemmeus Leec.; und eine neue Art; enthält Arten von der Seeküste, die man nach dem Bau der Hinterschienen in zwei Gruppen theilen kann: a. mit drei Reihen Dornen S. patruelis Lec.; Iucidulus Lec.; b. mit zahlreichen verwirrtten Dornen S. dimidiatipennis Lec. (Var. Hister palmatus Say); suleifrons Mannerh.; serrulatus Lec.; gaudens Lec. Diese Arten wurden von (Ann, Lyc. Nat. Hist. 5.) zu der Gattung Pachylopus gebracht. 81 Die Epipleuren der letzteren sind mit drei Strieen bezeichnet. Bei S. dimidiatipennis sind die Schienendornen nicht so zahl- reich als bei den anderen und bilden vier leidlich unterschiedene Reihen. Die Kupfer zu Scopolis Eniomologia Carniolica besprochen von H. Hagen. Zu den grössten Seltenheiten der entomologischen Literatur gehören die Kupfer zu Scopolis Entomologia Carniolica. Nach-= dem ich lange vergebens danach gestrebt, hatte, sie vergleichen zu können, ist endlich mir ein im Privatbesitz ra Ex- emplar zugänglich geworden. Ein hochverehrter Gönner und Beförderer meiner Arbeiten, Herr M. C. Sommer in Altona, hat mir gütigst diese kostbare Seltenheit anvertraut, wofür ich mir nochmals meinen Dank abzustatten erlaube. Die einzige Nachricht, welche sich auf eigene Ansicht der Kupfer gründet, find-t sich in Fuesli: Neues Maeazin für Ento- mologie 1785 tom. I. p. 364 von einem Dr, Ds. in Florenz. Hieraus schöpfte S. Boehmer Bibliotheca etc. I. II. p. 164 seine Kenntniss. Percheron Bibliographie I. p. 58 copirt nur Boeh- mers Worte, und giebt wohl aus Versehen statt 43 Tafeln nur 42 an. Engelmann Bibliotheca p. 510 eitirt schlechthin „43 tab. aen.“ neben dem Werke. Alle übrigen mir zugänglichen Werke schweigen ganz darüber. Bei Huesli äinden, wir angegeben, dass Scopoli selbst, un- zufrieden mit der nachlässigen Ausführung seiner sauberen Zeich- nungen durch den Kupferstecher, das Unternehmen aufgegeben habe. Die fertigen 43 Tafeln sind nie in den Buchhandel ge- kommen und waren schon 1785 in Wien nicht für Geld zu haben. Das Monitum auctoris, in welchem Scopoli die Herausgabe der Kupfer ankündigte, finde ich den meisten Exemplaren der Entom. Carniolica als letztes Blatt beigefügt. Das von mir untersuchte Exemplar stimmt in allem mit den Angaben bei Fuesli überein, nur sind nicht, wie dort gesagt wird, 815 Insekten abzebildet. Apis terrestris No. 815 ist das letzte abgebildete Insekt, während eine Anzahl früherer Nummern fehlen. Die Tafeln sind zum Theil noch unvollendet und bei einigen die Hälfte weiss geblieben, um die fehlenden Nummern nachzutragen. Es sind 43 Tafeln vor- handen, nur die erste und dritte ist paginirt, die letztere auffälli- 6 82 ser Weise als Tab. 1I., während die fortlaufenden Nummern sie als dritte erkennen lassen. Nur diese beiden führen den Namen des Kupferstechers „X. Winkler Se.“ Zu den Coleopteren ge- hören 10, Orthoptera 3, Hemiptera 2, Lepidoptera 201/,,, Neu- roptera 3, Hymenoptera 41, Tafeln. Die Tafeln sind octav, genau im Format der Entomologia Carniolica, die Insekten darauf in Lebensgrösse und mit der fortlaufenden Nummer des Werkes versehen. Nur bei vier Tafeln mit Eulen und Libellen fehlt diese Nummerangabe. Die Anzahl der Figuren ist grösser als die der laufenden Nummern, da die beschriebenen Varietäten, sexuelle Verschiedenheiten, die Unterseite des Thieres oft besonders, jedoch stets unter der Hauptnummer, dargestellt werden. Bei den Schmet- terlingen ist oft die Unterseite beigefügt. Ich kann dem Bericht- erstatter bei Fuesli nicht beistimmen, wenn er die Kupfer für schlechter als die bei Frisch hält. Viele erheben sich über die Mittelmässigkeit, und einige sind sogar als gelungen zu bezeich- nen. Dass, wie bei Fuesli vermuthet wird, einige von einem ungeübteren Künstler gearbeitet sind, scheint unzweifelhaft; hieher gehören die nicht numerirten Figuren und überhaupt der letzte Theil der Tafeln. Dagegen sind die Orthopteren und die grös- seren Coleopteren gut zu nennen. Die kleinsten Coleoptera sind etwas vergrössert. Bei der unbezweifelt bleibenden Wichtigkeit, welche Scopolis Arbeit hat, wäre es zu wünschen, dass die oft unsicher nach seinen Beschreibungen zu bestimmenden Arten durch Vergleich seiner Abbildungen näher begränzt würden. In den meisten Fällen werden dieselben einen guten Anhalt gewäh- ren, oder wenigstens das unter solchen Umständen auch schon wichtige negative Resultat liefern, „diese oder jene Art bei Sco- poli gehöre nicht zu der bis jetzt dafür gehaltenen.“ Ich habe mich bemüht, für seine Neuroptera diese Prüfung zu unteruehmen, wobei mir eine Sendung Neuropteren aus Krain, die ich durch Herrn Brauers Vermittelung erhielt, sehr zu statten kam. Zuvor erlaube ich mir eine Anzeige der auf den Tafeln fehlenden Num mern zu geben, woraus sich die abgebildeten von selhst ergeben. Bei den Coleopteren fehlt No. 11, 38, 39, 43, 44, 46 bis 53, 61, 62, 64, 69, 83, 88, 89, 97, 109, 114, 134, 135, 155, 184, 195, 220 bis 274, 298, 303, 305; also 76 Nummern. Bei den Orthopteren fehlt No. 316, 324, 329; also 3 Nummern. Bei den Hemipteren fehlt No. 335, 342, 354, 391 und Aphis und Chermes 396 bis 416; also 27 Nummern. Bei den Lepidopteren No. 451, 476, 490, (dann folgen für die Arten 502 bis 532 zwei nicht numerirte Tafeln mit Darstellung von 28 Arten; es fehlen hier also 3, worunter sicher No. 502), 576, 603, 622, 635. Dann folgen auf einer nicht 83 numerirten Tafel 25 Abbildungen, welche zu 643 bis 666 &e- hören, wovon also 9 Arten fehlen. Da die fünf Alueitae 672 bis 676 sämmtlich abgebildet sind, so gehören die fehlenden Arten den Tineen an. Im Ganzen fehlen also bei den Lepidopteren 19 Arten. Bei den Neuropteren fehlt No. = bis 687, 699 bis 702; also 7 Arten Bei den Hymenopteren fehlt No. 713 bis 718 (alle Cy- nips), 723, 727, 732, 734, 735, 738, 750, 759, 761 bis 765, 767,0 174, ZTT, 782, 737, 790, 803 bis 805, Es fehlen also 29 Arten. Da No. 815 die letzte abgebildete Art ist und von den früheren 160 fehlen, so finden sich auf jenen 43 Tafeln nur 4 Arten dargestellt. Die fehlenden Arten sind übrigens nicht immer die seltenern, sondern wunderbarer Weise oft solche, die im Text als häufig bezeichnet werden; so ist der einzige fehlende Papilio P. Rapae. Die bedeutenden Lücken bei den Käfern ent- stehen offenbar durch das gänzliche Fehlen zweier Tafeln, die alle Coccinella, Tenebrio und einige Carabus enthalten sollten, und bei den Hemipteren durch den Mangel einer Tafel für Aphis, Chermes, 'Thrips. Für die ungemeine Seltenheit dieser Kupfertafeln zeugt noch der Umstand, dass sie meines Wissens von keinem Ento- mologen seibkst in den speciellsten monographischen Arbeiten an- seführt worden sind. Vielleicht ist das von mir verglichene Exemplar allein vom Untergange gerettet. Ich erlaube mir hier die Resultate zu geben, welche ich aus einer Vergleichung der Beschreibungen mit den Kupfertafeln für die Neuroptera erzielt habe. Eine Anzahl Phryganiden, Ephe- meren and Perliden von Schmidt in Krain gesammelt und mir durch Brauer gütigst mitgetheilt, hat mich dabei wesentlich un- terstützt. Für die übrigen Familien habe ich Angaben von Brauer benutzen können. No. 446. Papilio Macaronius. Nach Schmidts Mit- theilung fliegt um Idria und überhaupt in Krain nur eine Art von Ascalaphus. Es scheint noch zweifelhaft, ob A. hungaricus von A. kolyvanensis Laxmann Rbr. getrennt werden muss. Um Wien fliegt nur A. hungarieus, in Ungarn kommen beide Arten vor, wie mich eine Sendnng ungarischer Neuroptera von Frivaldsky überzeugt hat. In Albanien und Griechenland, Türkei, Kaukasus bis Sibirien fliegt A. kolyvanensis (= oculatus Brulle, dubius Eversman?). Die Hauptunterschiede beider Arten bildet bis jetzt die dunklere Färbung der Flügelflecke und der schwarze Augen- ring bei A. kolyvanensis, so dass (wenn beide Arten zusammen eehören) er eine stärker ausgeprägte Farbenvarietät bilden würde. Vörläufig trenne ich nach Untersuchung einer zahlreichen Anzahl 6* 84 von Stücken beider Arten dieselben, da mir Uebergangsstufen noch nicht vorkamen. Es verbleibt dann dieser Art der ältere Name A. Macaronius Scopoli mit dem Syuonym A. hungarieus Rbr. Da diese Art allein um Wien fliegt, wie Brauer versichert. so würde auch P. Coccajus des Wiener Verzeichnisses hierher gehören. Das Original in Schiffermüller’s Sammlung ist 1848 bei der Erstürmung Wiens verbrannt. Scopolis Abbildung ist schlecht, jedoch entscheidet die Zeichnung der Vorderflügel, bei welchen die dunkeln Flecken aus kleinen aggregirten Punkten gebildet werden, während bei A. ko- Iyvanensis die. grossen dunklen Flecken stets ununterbrochen und ohne gelb zefunden werden, ferner die wenigstens auf dem linken Unterflügel helle Flügelspitze , und endlich die Versicherung Schmidt’s, dass bei Idria, dem Fundorte Seopolis, nur die Be mitgetheilte Art fliege, für A. hungaricus. Selbst im Falle des Zusammengehörens der früher erwähnten beiden Arten verbleibt Scopolis Name als der ältere, da Laxmann erst 1770 schrieb. Es ist übrigens zu bemerken, dass in Scopolis Beschreibung zweimal alae posticae apice nigro gesagt wird, was mehr auf A. kolyva- nensis passt, und aus den angeführten Gründen als ungenau be- zeichnet werden muss. N0. 677. Libellula grandis. Die Abbildung ist schlecht, bezeichnet jedoch deutlich einen männlichen Cordulegaster, und das „nucha flava“ der Beschreibung entscheidet sicher für C. annulatus. In der Grössenangabe muss es statt „alae ant. long. 7 Iin.“ heissen „une. 1. lin. 7,“, wie aus der Vergleichung der Grössenangaben bei den übrigen Libellen und aus der Grösse der Figur deutlich wird: Ueber die daselbst beschriebene Larve habe ich mich früher ausgesprochen. Die Citate aus Linne, Roesel, Poda sind falsch. Ueber das Vorkommen von C. annu- latus in Krain habe ich sonst keine Bestätigung, bei Wien ist nach Brauer C. annulatus viel seltener als der häufige C. bi- dentatus. No. 678. Libellula depressa. Beschreibung und Abbildung bestätigen die Bestimmung. Die angeführten vier Va- rietäten sind nur Altersstufen. Ich besitze diese Art aus Dal- matien, also noch südlicher. No. 679. Libellula 4-maculata. Nach Beschreibung und Abbildung richtig bestimmt. No. 680. Libellula vulgata. In Selys Bevue des Ödonates habe ich diese Art zu L. coerulescens gezogen. Die Abbildung ist schlecht und könnte zu L. cancellata oder L. brun- nea gehören. Für die letztere Annahme spricht. die Grössenan- gabe und das „thorace coeruleo“ der Beschreibung. No. 681. Libellula virgo. Var. 1 ist nach der Ab- bildung (ohne Nummer) C. virgo CS; Var. 3 ist C. splendens d’; 85 Var. 6 €. splendens 9. Die letztere Figur ist überaus verfehlt. Die drei anderen Varietäten sind nicht abgebildet, 2 und 5 sind wohl jüngere Altersstufen von C. virge d’, 4 C. virgo 9. No. 682. Libellula puella. Es findet sich hiezu die Abbildung eines grösseren Lestes, dessen nähere Bestimmung unmöglich ist, um so mehr, da alle7 europäischen Arten in Un- sarn und also vielleicht auch in Krain angetroffen werden, und höchstens das Vorkommen von L. macrostisma zweifelhaft ist. Die Grössen-Verhältnisse der Figur schliessen ner L. virens aus. Merkwürdiger Weise scheint keine der acht von Scopoli beschrie- benen Varietäten einen Lestes zu bezeichnen und zur Figur, die nur die Nummer 682 führt, zu passen. Die nähere Bestimmung jener acht Varietäten ist erst möglich, wenn die sämmtlichen Agrion-Arten Krains bekannt sind und selbst dann wohl un- sicher. Es scheint durchaus unwahrscheinlich, dass der No. 8 wirklich das Pterostigma fehle, wie Scopoli angiebt. Wahr- scheinlich bezeichnet sie ein sehr junges Weibchen, worauf auch die „margines segmentorum albidi“ hinzudeuten scheinen. Bei solchen eben ausgeschlüpften Stücken ist dann das Randmal kaum sichtbar. *) No. 683. Ephemera vulgata. Die von Schmidt ein- sesandten Krainer Neuroptera enthielten E. vulgata L. Pictet und E. Danica Mueller. Pictet. Die Worte Scopolis „abdomine al- bido, ineisuris singulis subtus lineolis binis longitudinalibus ni- *) Anmerkung. Es ist auffällig, dass von einem Schriftsteller, der Scopoli an Glaubwürdigkeit nicht nachsteht, Stroem Nye Samling af det Kongl. Danske Vidensk. Selsk. Skrifter tom. I. 1783 p. 90 noch eine europäische Libelle ohne Pterostigma beschrieben wird. Ich verdanke diese Mittheilung Herrn Schioedte. No. 130. Libel- lula pumila testaceo fusca, alis hyalinis, puncto marginali nullo. Sie ist kaum den dritten Theil so gross als die gewöhnlichen oder mittelmässigen, also sehr klein. Die Farbe überall dunkel, Seiten mehr rothbraun, Hinterleib unten rothbraun mit helleren Rändern der Glieder. Flügel russfarbig, doch zugleich etwas gelb, wenn sie zusammengehalten werden. Keine Randpunkte wie bei den übrigen Libellen, sondern zwei feine Haken im After; Füsse dunkel. Drei Stücke von dieser wurden mir aus dem Saeter -Thale zugebracht, alle glichen sich völlig.“ Es will mir nicht gelingen, diese norwegi- sche Art auch nur annähernd sicher zu deuten, Zunächst dachte ich auch hier an unreife Stücke, deren Flügel mitunter ähnliche Färbung zeigen, also etwa an Lestes, deren Männchen die beschrie- _ benen Haken besitzen, doch pflegen solche Stücke stets helle Füsse zu haben, während hier ihre Farbe Ye sein soll. Da drei gleiche Stücke untersucht sind, kann an eine Täuschung nicht gedacht werden. Vielleicht gelingt es dort einheimischen Entomologen, dies Räthsel zu lösen. Auch der Zweifel, „ob das Thier wirklich eine Libelle sei‘‘, fällt fort, da die übrigen Beschreibungen jenes tüchti- gen Forschers beweisen, dass er im Linneischen Systeme gut zu Hause war. — 86 gris“ machen es unzweifelhaft, dass er die E. Danica beschrie- ben habe. Scopolis Abbildung ist schlecht und zeigt ungefleckte Flügel, passt aber sonst auch besser zu E. Danica. Es wird sich übrigens die Wichtigkeit dieser Bestimmung leicht nachwei- sen lassen, da ohne Zweifel bei Laz selbe noch beute so häufig fliegen wird als zu Scopolis Zeit, und ihr Verbrauch als Dünger wohl noch Anwendung finden mag. Es ist meines Wissens bis jetzt übersehen, dass schon 1746 P. Collinson in den Philos. Transact. vol. 44. p. 329 einen Bericht über ihr massenhaftes Auftreten in England, nebst ihrer Metamorphose und Abbildung: der Imago geliefert hat. | No. 684. Ephemera gemmata. Scopolis Abbildung ist ganz unbrauchbar und ze'gt nur, dass hier eine grosse Baetis Art gemeint sei. Schmidts Sendung enthält glücklicher Weise eine Art, die mit den Angaben Scopolis so genau übereinstimmt, dass ich an ihrer Identität keinen Zweifel hege. Sie fehlt in Pictet, Rambur,, Burmeister, Stephens und ich verspare mir ihre senaue Beschreibung für einen späteren geeigneten Ort. Ob Müllers Eph. gemmata Prodr. No. 1646 wirklich Scopolis Art sei, kann ich noch nicht entscheiden; doch macht das Citat aus Geoffroy tom Il. tab. 13. fig. 4 (eine Clo&) das Zusammengehören sehr zweifelhaft. Die drei folgenden Arten fehlen in den Kupfertafeln. No. 685. Ephemera albipes. Die alae villosulae be- zeichnen die subimago einer weiblichen Clo&. Unter den über- sandten Arten passt keine hieher und Pietet hat ihre Deutung nicht versucht. Die von ihm beschriebenen Arten lassen sich nicht mit Scopolis Angaben vereinen. Ich vermag eine nähere Bestim- mung nicht zu geben. No. 686. Ephemera culiciformis. Die Imago einer männlichen Cloe. Pictet zieht diese Art frageweise zu seiner C. Iitura.. Nimmt man an, dass Scovolis Beschreibung nach einem todten Stücke entworfen ist, wo dann die im Leben schwe- felgelb gefärbten Augen schwarz geworden waren, so ist die Identität nicht unmöglich. Auch hier fand sich unter den über- sandten Stücken nichts vor. Vielleicht nur Imago der vori- gen Art. No. 687. Ephemera parvula. Die Imago einer Cloe, und da die Augen einfach rufi genannt werden, ohne wie bei RE. euliciformis der tubercula zu erw wähnen, wohl ein Weibchen, un- seachtet die Farbe des Hinterleibes mehr für ein Männchen spricht. Pictet vereinigt sie frageweise mit C. pumila, und die Identität ist nicht unmöglich. Die gesandten Exemplare enthiel- ten sie nicht. No. 688. Phryganea striata. Zwei Männchen der Sendung bestätigen vollkommen mein früher über diese Art 87 (Linnaea t. V. p. 368) gegebenes Urtheil. Die damals angeregten Zweifel in Betreff der geringen Grössenangabe Scopolis ver- schwinden, da, wie ich jetzt sehe, die angegebene Zahl immer nur die Länge der Flügel bezeichnet, und steis nur der ersten Art jedes Ordo (also bei Neuropteren p. 259) das „alae anticae“ beigefügt ist. Die übrigens sehr schlechte Abbildung widerspricht meiner Deutung nieht. Scopolis sehr genaue Beschreibung trifft vollständig zu, um seine P. striata mit jener von De Geer be- schriebenen der P. grandis verwandten Art und wohl auch mit P. striata Linnes zu vereinen. No. 689. Phryganea albicornis. Die Beschreibung, Abbildung und übersandte Stücke aus Krain bestätigen hier die Art als Odontocerus albicornis Pictet, Stephens ete. No. 690. Phryganea rufrierus. Die Beschreibung, Abbildung und ein Pärchen aus Krain bestätigen die Richtigkeit meiner Bestimmung in d. Entomol. Zeit. 1852 p. 231. Synonym sind Neuronia fusca Steph. und Anabolia analis Kolen. Als jün- geres unausgefärbtes Stück gehört hieza nach Vergleich der Type Oligotrieha chloroneura Rambur, früher von mir als differente Art angesprochen. Auffällig bleibt es immer, dass Scopoli bei der Angabe „tibiae nigrae“, die nur auf die vier Vorderfüsse passt, der hellgelben Farbe der Hinterschienen keine Erwähnung thut, doch passt alles übrige so gut, dass ich an der Identität nicht zweifle. Scopolis Name verbleibt dieser Art. No. 691. Phryganea ferruginea. Es stehen der sicheren Deutung dieser Art mannigfache Schwierigkeiten ent- segen. Besonders sind drei Punkte der Beschreibung hervorzu- heben: „alis antieis obiter reticulaus“, „abdomen punctis nigris lateralibus tot, quot ejus segmenta“ und „sexus alter maculam albidam rotundam comımunem, punctaque albida 5—6 in margine externo alarum anticarum.“ In Betreff der ersten Angabe finden wir, dass nur bei dieser Art das Wort „reticulatae“ angewendet wird, während sonst die Adern der Phryganiden als „venae“ be- zeichnet werden. Eine Phryganide mit netzförmigem Geäder existirt nicht, und ich gestehe, dass Scopolis Beschreibung mich um so mehr darauf führte, die Chaetopteryx villosa für seine P. ferruginea zu halten, als die lange Behaarung der Oberflügel ohne Loupe besehen eine Art Netzwerk darstellt. Auch die Um- risse der Figur entsprechen im Allgemeinen denen von C. villosa, und die angegebene Reticulation besteht in einer Menge dicht- gestellter Transversalen, welche so gezeichnet sind, dass sie die nächstfolgende Querader nicht erreichen, also recht gut Haare darstellen können. Im Widerspruch mit der Beschreibung finden sie sich auch auf den Unterflügeln in der Abbildung. Allerdings sind die Haare bei C. villosa anders gestellt und ihr fehlen in beiden Geschlechtern die weissen Punkte am Aussenrande der 88 Oberflügel. Derselbe Umstand verbietet auch an Dilar zu denken, dessen Flügel ein ähnliches Netz zeigen. Ueberdies ist sein Vorkommen in Krain noch nicht nachgewiesen (er fliegt sicher in der Türkei), und Scopoli würde weder die merkwürdigen ge- kämmten Fühler der Männchen, noch auch die lange Legeröhre der Weibchen übersehen haben, auch scheint die Abbildung sicher eine Phryganide vorzustellen. Gegen die Annahme, dass Scopolis Art ein Sericostomum sei, da einige Arten in Betreff der weissen Flecken ähnliche sexuelle Differenzen zeigen, spricht der völlige Mangel einer auch nur annähernd „reticulate“ zu nennenden Zeichnung. Dagegen zeigen zwei grössere Hydro- psychen und eine Rhyacophila eine fein schachbrettartige Flü- selzeichnung, die sich sehr gut mit den Worten „alis anticis obiter reticulatis“ vereinigen lässt, und gerade für diese Gattun- sen wird das „abdomen punctis lateralibus tot, quot ejus seg- menta“ am besten, wenn auch stets gezwungen seine Anwendung finden. Die Worte „tota ferruginea“ passen nur auf die erwähnte Rhyacophila (vielleicht R. nebulosa Steph.) und da mir nur das Weibchen vorliegt, weiss ich nicht, ob jene weissen Punkte in den Oberflügeln der Männchen angetroffen werden. Jedenfalls scheint mir P. ferruginea eine in ihre Nähe gehörende Isopalpe zu bezeichnen. Scopoli fand sie im Mai in Wäldern ferne vom Wasser. No. 692. Phryganea bimaculata. Auch diese Art ist sehr zweifelhaft. Nach der Grössenangabe, mit welcher die Abbildung genau übereinstimmt, ist sie die grösste der von Sco- poli beschriebenen Arten. Unter den mir eingesandten Arten war das Weibchen von Chaetotaulius striola Kol. als Scopolis Art bezeichnet. Die Grössenverhältnisse sind jedoch zu different, um ohne weiteres diese Bestimmung zu acceptiren. Sonst fand sich keine Art vor, die mit Scopolis Beschreibung vereinigt werden könnte, was miich um so mehr befremdet, als Laibach für den Fundort der P. bimaculata angegeben wird, und Schmidt dort sammelt. Ich möchte mir vorläufig die Vermuthung erlauben, dass Chaet. decipiens Kol. die wahre P. bimaculata sei. Kole- nati hatte sie von Schmidt aus Laibach erhalten, unter den mir zugsesandten Sachen ist sie jedoch nicht vorhanden. Die Grösse ist" übereinstimmend, und die Beschreibung zutreffend, da, wenn ich in der Bestimmung von Kolenatis “Art mich nicht irre, Stücke angetroffen werden, deren Vorderflügel.mit Ausnahme der Stigma ziemlich einfarbig sind.. Auch die Abbildung enthält dann nichts Widersprechendes. No. 693. Phryganea variegata. Es ist diese Art, welche gleichfalls der mir übersandten Phryganiden fehlte, schon von Pietet sehr richtig als die gleichnamige Hydropsyche gedeutet. 89 Die Abbildung ist nicht gelungen, jedoch der Bestimmung, nicht widersprechend. No. 694. Phryganea tineoides. Abbildung und Be- schreibung der Fühler bezeichnen sie als Mystaeide. Ich glaube diese Art in zwei mir gesandten Stücken sicher zu erkennen, und behalte mir ihre genaue Beschreibung vor, da mir ihre Bestim- mung nach andern Schriftstellern nicht gelingen will. No. 695. Phryganea obfuscata. Nach mir über- sandten Stücken halte ich diese Art für Aspatherium fuseicorne Kol. DieAbbildung widerspricht dem nicht. No. 696. Phryganea fuliginosa. Pictet eitirt sie als synonym mit seiner Mystacides nigra Linn., worauf schon Sco- poli hindeutet. Die Färbung der Fühler bezeichnen sicher eine Mystacide, ihre Kürze (in der Abbildung) ein Weibehen. Ich glaube in einer kleinen übersandten Art, deren. Identität mit der Linneischen sehr zweifelhaft ist, Scopolis Art zu erkennen, und werde sie später beschreiben. No. 697. Phryganea testacea. Ich wage diese Art nicht näher zu bestimmen, der Abbildung zufolge möchte sie eine Rhyacophila (Tinodes?) oder eine kleine Mystacide sein. No. 698. Phryganea pyralina. Auch über sie kann ich nichts Näheres angeben, doch machen die in der Abbildung kammförmig angedeuteten Fühler es wahrscheinlich, dass sie, wie die beiden folgenden Arten nicht zu den Pryganiden, sondern zu Psyche gehören. Die beiden folgenden Arten fehlen in der Abbildung. Nr. 699. Phryganea dubia ist Psyche graminella. No. 700. Phryganea pectinicornis ist Psyche api- formis var. abdomine rubro nach Zeller. ef. Entom. Zeit. 1851 p. 338. Anmerk. _ Die folgenden fünf Arten „alis planiuseulis“ gehören zu den Perliden, 701. und 702. sind nicht abgebildet. No. 701. PhryganeaMartia. Die Angabe „abdomen muti- cum“ weist sie zu Nemura, und sie ist sehr möglicher Weise N. variegata Pietet, die sich in der Sendung vorfand, und unter allen übrigen am besten zur Beschreibung passt. Seopolis An- gabe „in aquaeductibus Idriensibus Martio * wird übrigens leicht an Ort und Stelle die Wahrheit ermitteln lassen. No. 702. Phryganea regelationis. Es passt zu Sco- polis Angabe genau eine kleine Leuetra, die ich für L. fusei- ventris Pictet halte. No. 705. Phryganea grammatica. Newmans Be- hauptung und Picteis Vermuthung, dass sie mit Chloroperla vires- cens identisch sei, werden durch die Abbildung und übersandte Stücke als wahr erwiesen. Es verbleibt ihr also dieser Name. 90 No. 704. Phryganea tripunetata. Da Foureroys Werk später als Scopoli erschienen ist, und Geoffroy noch keine Species-Namen kennt, so verbleibt der Isopteryx flava Pictets der Name Scopolis. Die Abbildung stimmt mit den übersandten Stücken. Es ist immerhin auffällig und einer neueren Unter- suchung werth, dass Poda seine P. grammatica und Geoffroy die P. flava aus Larven in Phryganiden - Röhren erzogen zu haben behaupten. No. 705. Phryganea maxima. Pictet hat wohl unbe- zweifelt Recht, wenn er diese Art zu seiner P. marginata zieht; die Worte „Thorace nigro, marginato“ beweisen dies zur Genüge. In der Beschreibung der Larve scheinen allerdings die Zeich- nungen mehr mit jener von P. bipunetata übereinzustimmen, und Pictet zieht sie hieher. Da ich die Larve von P. marginata nicht besitze, wage ich hier kein Urtheil. In der Sendung aus Krain fanden sich beide Arten vertreten, und die Abbildung ist nicht genau genug, um daraus mit Sicherheit einen Schluss zu machen. Jedenfalls wird die Angabe des Fundortes Idria hier meine An- sicht (dass P. maxima = P. marginata sei) bestätigen können. Für die übrigen Arten lagen Krainer Insekten mir nicht vor. No. 706. Hemerobius fulvicephalus. Beschreibung und Abbildung bezeichnen unzweifelhaft Osmylus maeulatus. No. 707. Hemerobius flavus. Unter allen bis jetzt bekannten Arten passt hieher nur Chrysopa vittata und die ihr so nahe stehende ©. integra mihi. Da letztere sich durch den nicht ausgeschnittenen Vorderrand der Flügel unterscheidet, und die Figur bei Seopoli obwohl schlecht, doch ziemlich deutlich einen solchen Ausschnitt zeigt, ziehe ich H. flavus zu (. vittata. No. 708. Hemerobius chrysops. Die sehr dunkle Abbildung bietet keine Auskunft. Da die Angaben der Beschrei- buug nicht widersprechen, halte ich sie für C. perla Schneider. No. 709. Hemerobius perla. Auch hier giebt die Ab- bildung keinen Aufschluss; ich würde sie unbedenklich zu €. vul- garis Schneider ziehen, doch macht mich Scopolis Angabe stutzig, dass sein Thier Kohlgeruch nicht verbreite, während derselbe loch gerade bei dieser Art sehr deutlich ist. No. 710. Panorpa communis. Die Abbildung passt in sofern nieht zur Beschreibung, als die Binde vor der Spitze unterbrochen ist und aus zwei grösseren Punkten besteht. Es ist Männchen und Weibchen abgebildet, beide sollen wohl P. com- munis darstellen. No. 611. Raphidia ophiopsis ist, wie Schneider rich- tig bemerkt, R. notata F. Die Abbildung ist unkenntlich. No. 712. Raphidia Mantispa- ist R. styriaca Poda, dessen Abbildung besser gerathen. 91 No. 1052. Termes pulsatorium ist ohne Zweifel die bekannte Art. No. 1033. Termes sylvarum weiss ich nicht zu deu- ten.: Vielleicht eine Poduride, doch sollen die Fühler einglie- derig sein. No. 1054. Termes florum ist wohl ein Thrips oder vielleicht auch eine Poduride. Allerdings sind durch obigen Versuch noch bei Weitem nicht alle Zweifel über die Neuroptera Scopolis gelöst. Hoffent- lich werden Entomologen, die in denselber Gegenden sammeln, die mir dunkel gebliebenen Arten lösen können. Es wäre von grossem Interesse, wenn sich in gleicher Weise ein Entomologe Steiermarks daran machen möchte, die in Podas verdienstlichem Werke beschriebenen Neuroptera zu entziffern. Einer Mittheilung Brauers zufolge enthielten die von Schmidt sesammelten Neuroptera folgende von mir nicht untersuchten Arten: Chrysopa vittata W., perla L. Schn., vulgaris Schn., formosa Brauer, aspersa W., septempunctata W., Osmylus chrysops L., Drepanopteryx phalaenoides L. Hemerobius eylindripes W., micans Ol?, intricatus W., va- riegatus W., limbatus W., pygmaeus Rbr.. hirtus L., affinis W., Myrmeleon tetragrammieus F., formiealynx Br., spec. dubia. — Mantispa styriaca P. aphidia ophiopsis Schn., affınıs Schn., notata F. — Sıalıs lutarıa Br. Panorpa germanica L.? Ein mir eingesandtes Verzeichniss der von Schmidt in Krain sesammelten Libellen führt 40 Arten auf. Da mir die Bestim- mung einiger zweifelhaft scheint, theile ich ihre Namen vorläufig nicht mit. Unter den von mir selbst untersuchten Krainer Neu- ropteren waren 53 Arten Phryganiden, 15 Ephemeren, 18 Perliden enthalten. P. 8. Nachträglich finde ich noch in Dryanders Katalog von Banks Bibl. II. p. 225 Folgendes: Adsunt in nostro exempl. (Scopoli) tabulae aeneae, quas ‚deseribit K. E. von Moll, Beob. Berl. Gesellsch. Naturf. Freunde vol. 3. p. 286 — 295, sed desunt tab. 13., 16. et 18. hie tantum 40 tab. habemus. Moll kann ich leider hier nicht vergleichen, doch scheint aus dieser Notiz hervorzugehen, dass auch Exemplare mit durch- weg numerirten Tafeln existiren. —— 92 Ueber Zygaena Ephialtes von Prof. P. €. Zeller in Glogau. Vor zehn Jahren veranlasste mich das einzelne Erscheinen einer Zyg. Ephialtes mitten unter der hier häufigen Zyg. Peuce- dani, und zwar in Begattung mit einem Männchen der letzteren, diese zwei Arten einer genauen Vergleichung zu unterwerfen, aus welcher ich den Schluss zog, dass sie nur eine einzige aus- machen.*) Von dieser Behauptung hat weder Herrich-Schäffer, noch Lederer, noch Heydenreich Kenntniss erlangt; sie ist ganz ohne Einfluss auf die Ansicht über das Verhältniss der beiden als Arten behandelten Zygänen geblieben. Heydenreich hat S. 22 seines Catalogs Peucedani unter Nummer 176, Ephialtes unter 222; Lederer führt sie in seinem systematischen Verzeich- niss S. 71**) zwar dicht hinter einander auf, aber als unzwei- felhafte Arten; Herrich-Schäffer, der sie sehr weit trennt (Peu- cedani S. 39. 32., Ephialtes S. 48. 59.), giebt unter Peucedani eine Notiz, die ihn zur Aeusserung einer Bedenklichkeit über die _ Sicherheit der Artverschiedenheit hätte veranlassen können: „seine Var. C. von Peucedani fliege bei Wien unter Ephialtes, und Peucedani komme doch dort gar nicht vor.“ — Obgleich mir das allgemeine Stillschweigen über meine Behauptung einer Ver- werfung gleich schien, so glaubte ich doch nicht davon abgehen zu dürfen, zumal da ich in Herrichs Notiz eher eine Bestätigung sah. Mehr bestärkten mich meine seither gemachten Beobach- tungen. Im Jahre 1849 fing ich einen einzelnen Ephialtes ,, der mitten unter den häufigen Peucedani flog, ohne dass es mir gelang, mehr Exemplare jener so leicht in die Augen fallenden Färbung zu entdecken. Das Exemplar hat ausser den rothen Wurzelflecken nur drei weisse, in der Mitte roth bestäubte auf den Vorderflügeln, und auf den Hinterflügeln nur den einen weissen hinter der Mitte. — 1850 fand ich wieder ein einzelnes Männchen von Ephialtes, das auf den Vorderflügeln den sechsten Fleck klein und schwach angedeutet zeigt, dieses aber sass in engster copula mit einer kräftigen Peucedani Q an einem Gras- halm, und da es Abend war, so hätte das Paar sicher in diesem Zustande bis zum nächsten Morgen verharrt. So habe ich also in hiesiger Gegend in einem Zeitraum von 20 Jahren mehrere Tausend Peucedani gesehen und darunter .*) Entom. Zeitung 1844. S. 46. **) Verhandlungen des zoologisch -botanischen Vereins in Wien 1852. 93 nur drei Ephialtes, wovon zwei — ein Männchen und ein Weih- chen — sich mit Peucedans begattet hatten. Wenn hieraus schon mit Sicherheit hervorgeht, dass Ephi- altes nur eine bei uns seltene, weiter mach Süden häufigere Va- rietät der Zyg. peucedani ist, so würde ich diesen Gegenstand doch noch nicht wieder besprochen haben, wäre nicht die Sache im verflossenen Jahre durch die Zucht zur unumstösslichen Ge- wissheit geworden. Freund Lederer meldete mir: „Herr Dorf- „meister in Bruck an der Ruhr hat aus den Eiern einer Zyg. „Ephialtes 2 alle Uebergänge zu Peucedani gezogen; ich habe „die Schmetterlinge selbst gesehen, und es bleibt kein Zweifel „mehr über das Zusammengehören beider Arten. Dass Filipen- „dulae in Transalpina, und diese wieder in Medicaginis übergeht, slaube ich Ihnen schon früher geschrieben zu haben.“ ”2 Herr Dorfmeister, der mit nicht genug zu rühmendem Fleiss Raupen erzieht, nicht um Artikel für den Handel, sondern um Aufschlüsse über die Natur zu erhalten, hat in den Verhandlungen des zoologisch - botanischen Vereins 1853 S. 178 die Resultate seiner Zucht von Zygänenraupen veröffentlicht. Zufolge dieses Berichts hat er über 200 Eier von einem Peucedanipärchen und gegen 300 von zwei Ephialtesweibehen erhalten und die Räup- chen mit der grössten Sorgfalt aufgezogen; die Nahrung für beide war Coronilla varia, die es bei Glogau auch nur sein kann. Fast alle Peucedaniraupen und über 40 Ephialtes überstanden die Ueberwinterung. Die Hälfte gelangte zur vollen Grösse. End- lich erschienen „aus Peucedani- und Ephialtes- Eiern viele Peu- cedani, die zwar alle variiren, aber sämmtlich Peucedani näher stehen als Ephialtes.“ Es wäre nun sehr zu wünschen, dass Herr Dorfmeister seine Beobachtungen recht im detail und namentlich mit genauen Beschreibungen und Abbildungen der &aupen, an denen viel mehr Mangel als Ueberfluss ist, geben möchte. Ueber den Win- ter- und Sommerschlaf, auf welchen letzteren ich in der Zeitung 1844 S. 38 die Aufmerksamkeit zu lenken suchte, und der auch in seinem Bericht angedeutet ist, hat er ohne Zweifel manches Interessante mitzutheilen. Bei Linne giebt es blos Sphinx Ephialtes, und Sphinx Peucedani bei Esper ist jürger. Obgleich letzterer Name die unzweifelhafte Stammart bezeichnet, so wird man wohl um so weniser Anstand nehmen dürfen, "den Namen der Varietät als den ältesten der ganzen Art zu ertheilen, als Peucedanum so wenig für diese Art die Nahrungspflanze ist wie Scabiosa und Lonicera für die Zygänen Scabiosae und Lonicerae. Wie schon in Lederers Worten angedeutet ist, stehen die Artrechte mehrerer anderen Zygänen auf keinem festen Grunde. 94 Zu diesen scheue ich mich nicht meine Zygäna Syracusia hinzu- zufügen und selbst die Artverschiedenheit der Trifolii von Loni- cerae scheint mir nicht ohne Anfechtung bleiben zu sollen. Ich hoffe mit Bestiimmtheit, dass sich die Artenzahl des Genus Zry- säna noch bedeutend reduciren wird. f N 0) Synonymische Miscellameen. (S. Entomolog. Ztg. 1853. No. 7.) IV. Ueber die Curculionen-Gruppe der Cioniden habe ich in der Ent. Ztg. 1847. S. 299 und 301 einige Bemerkungen mit- getheilt, ohne jedoch die daraus für die Gattungs-Nomenelatur sich ergebenden Resultate bestimmt hervorzuheben. - Ich hole dies daher jetzt im Karzen nach. Die von Clairville aufgestellte, nachher von Latreille, Illiger und allen namhaiten Entomologen der späteren Zeit aufgenommene Gattung Cionus ist zuerst von Germar (Mae. IV. 299.) durch siehere Merkmale charakterisirt worden. Das Hauptmerkmal bildet die nur ögliedrige Fühlerschnur und die verhältnissmässig grosse eiförmige oder längliche, durch das Zu- sammenwachsen einer grösseren Gliederzahl gebildete, undeutlich segliederte Keule, die zwar gewöhnlich 4gliedrig erscheint, aber, wie schon Germar richtig angiebt, bei genauerer Untersuchung die beiden letzten Glieder noch durch feine Ringe getheilt, und daher den ganzen Fühler als aus der normalen Zahl von zwölf Gliedern zusammengesetzt erkennen lässt. Germar unterschied in dieser Gattung nach überwiegend habituellen Merkmalen fünf verschiedene Gruppen, und Schönherr (Pisp. meth.) bildete aus denselben drei Gattungen, so dass Germars erste Rotte die Gattung Cionus, die zweite, dritte und vierte die neue Gattung Gymnetron, und die fünfte die neue Gattung Nanodes (später von Schönherr Nanophyes genannt) ausmachte, und letztere noch durch ein dazwischen geschobenes, fremdes Element, die den Lixen zunächst verwandte Gattung Mecinus, von den übrigen getrennt wurde. Die Absonderung der Nanoden begrün- dete Schönherr auf eine nur dreigliedrige Fühlerkeule; die Merkmale seiner Gattungen Cionus und Gymnetron (Gen. et Sp. Cure. IV. 722. und 743.) sind indess der Art, dass, wenn man die mit sub-, paullo oder paullatim bezeichneten Eigen- schaften einander gegenüberstellt' und das Uebereinstimmende sanz beseitigt, am Ende Nichts als die schon von Germar her- vorgehobenen habituellen Abweichungen übrig bleiben, und daher beide Gattungen unbedenklich wieder vereinigt werden müssten. 95 Will man sie jedoch beibehalien — und dies möchte, da sie einmal existiren, bei der ohnehin schon so grossen Artenzahl beider Gattungen "räthlich sein — so bietet die etwas abweichende Gestalt der bei Cionus gekrümmten, bei Gymnetron fast geraden Fühlerrinne, sowie die "abweichende Stellung des bei Gymnetron immer, bei den Cionus nur bei den 2 einer kleinen Abtheilung vorhandenen Schienendorns ein für alle Fälle sicheres Unter- scheidungsmerkmal dar. Dagegen ist bei Nanodes die Fühler- keule nicht als dreigliedrig, sondern als undeutlich viergliedrig zu bezeichnen, da, wie schon grosse Exemplare von Nanodes Iythri zeigen, sich an dem oberen grösseren Gliede nicht undeut- lich eine Scheidune in zwei Glieder wahrnehmen lässt. Uebri- gens steht diese Gattung durch den Habitus, wie durch die un- bewehrten Schienen und die verwachsenen Krallen zu den ächten Cionen in viel näherer Verwandtschaft als zu Gymnetron. Aber auch in dem Schönherr’schen Umfange enthalten die beiden letzigenannten Gattungen noch fremdartige, davon zu son- dernde Beimischungen. Bei Cionus werden dieselben repräsen- tirt durch unsern Cionus fraxini, welcher bei habitueller Ueber- einstimmung mit den übrigen Cionen von denselben durch eine schmale, seichte Rüsselrinne zwischen den Vorder- hüften und die nur einhakige Kralle abweicht, und deshalb eine neue Gattung bilden muss. Ich nenne dieselbe Stereony- chus: von europäischen Arten gehört zu ihr noch, wie ich mich durch Untersuchung des Originalexemplars überzeugt habe, der von v. Kiesenwetter auf dem Montserrat entdeckte und in den Ann. de Fr. 1851. S. 647. beschriebene C. gibbifrons, ebenso (nach Germars Sammluug) Cionus notatus Schh. IV. 735. n. 15. vom Cap, und vermuthlich noch eine oder die andere der von Schönherr beschriebenen Capensischen Arten. — Aus der Gattung Gymnetron dagegen muss Germars Cionengruppe C. (a. a. O. S. 308) und 1 an identische Schönherr’sche Stirps 3. (a. a. 0. S. 770) ausgeschieden werden; die darunter begriffenen Arten (&. longirostris Schh., graminis Gyll., plantarum Gyll., campa- nulae L. u. a.) besitzen nirht allein eine deutliche Rüsselrinne zwischen den Vorderhüften, sondern auch vollständig getrennte Krallenhaken, während dieselben bei Gymnetron fast zur Hälfte verwachsen sind und dadurch eine nur einhakige, bis über die Mitte gespaltene Kralle bilden. Für die aus jenen eryptorhyn- chischen, zugleich in der Gestalt der Fühlerkeule abweichenden Arten habe ich vorgeschlagen den Namen Cleopus wieder auf- zunehmen, mit welchem früher von Megerle und Dejean die ganze Gattung bezeichnet worden war. Eine, alle hier obwaltendenden Verwandischaftsrücksichten beachtende Reihenfolge jener Gattungen aufzustellen habe ich mich bis jetzt vergeblich bemüht; vielleicht aber möchte die 96 nachstehende noch am meisten den an eine solche zu machenden Ansprüchen genügen, weil durch sie die am Entschiedensten von dem Typus der Gruppe abweichenden Formen an die äussersien Enden der Reihe gelegt werden, während sie sich allerdings wieder durch die gemeinsame Busseleinne zwischen den Vorder: hüften berühren. 1. Krallen zweihakig, getrennt. (Schienen seitlich gespornt.) Cleopus Mes. 2. Krallen zweihakig,, verwachsen. a) Schienen seitlich gespornt. Gymnetron Schh. b) Schienen (bei dem J* immer, meist auch bei dem 9) unbewehrt. x. Fühlerkeule undeutlich 4gliedrig. Nanodes Schh. ß. Fühlerkeule deutlich 4gliedrig. Cionus Clairv. 3. Krallen einhakig (Schienen unbewehrt). Stereonyehusm. u — Intelligenz. Der Unterzeichnete besitzt ein sehr gut erhaltenes Ex- emplar von: Naturlyke en naar te leeven naauwkeurig gekleurde afbel- dinge en beschryvningen der Cicaden en Wantzen etc. door Caspar Stoll. "Amsterdam 1780. Quarto. Pappband. Er wünscht dieses Werk zu verkaufen oder gegen ihm fehlende Lepidoptera oder ein lepidopterisches Werk auszutauschen und bittet, sich direet zu wenden an von Prittwitz, Rechts-Anwalt zu Brieg. TE A Für Käfer- Sammler. Mehrfachen Anfragen zu genügen bemerke ich, dass ich gern bereit bin, Preisverzeichnisse sicilianischer, wie anderer europäischer Käfer zuzusenden, wenn die Herren Sammler ‘so gefällig sein wollen, zuvor a Sammlungs-Catalog einzusenden. Dadurch wird es leichter, Lieblingsfamilien zu berücksichtigen und Neues anzubieten. Von Krten reiche Auswahl; Mieroco- leoptera mit richtigen Bestimmungen. Für defecte Exemplare — falls sie nicht überhaupt verbeten werden — ermässizte Preise. Joh. Ed. Müller, Naturalienhändler, Landsbergerstr. 31. Berlin. Druck von F. Hessenland in Stettin. Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- } 2% lungen von E. 8. Mittler in Berlin, 6. A. Dohrn, Vereins-Präsident. ERRbeiisrhen nd, Dylan Dam. April 1854. „4 5. Jahrgang. Inhalt: Vereinsangelegenheiten. — Siebold: über Zwitterbildung, — Klug: Note zu den auf Taf. 3. Jahrgang 1853 abgebildeten Her- maphroditen. — Siebold: über die Fadenwürmer (vierter Nach- trag). Kraatz: Coleoptera des Ahrthales. — Errata. Intelligenz. EP "= Vereinsangelegenheiten. —. In der Sitzung am 9. März wurden als Mitglieder aufge- nommen: Herr Filippo de Filippi, Professor der Zaologie in Torino (Turin). „. Vincenzo Ghiliani, Conservator am zool. Museum ebendort. : „ von Harold, Lieutenant im Kgl. Infanterie-Leib- Regiment in München. „ Anton Karsch, Professor der Naturgeschichte an der K. Akademie in Münster. „ Dr. Strieker, Kreisphysieus in Greifenhagen, „ Kaufmann Wilhelm Weber in Hamburg. Von den bereits in der Sitzung am 7. November 1849 bei- getretenen Mitgliedern sind folgende durch ein Versehen des Extrahenten in die Verzeichnisse der Januar - Nummern 1852, 1853 und in den Nachtrag (Januar-No. 1854) nicht eingetragen: Herr Bau-Inspector Becker in Oldenburg. Professor Dr. H. Frey in Zürich. » Karl Reutti (Getzt in Lahr): „ Kreiswundarzt Schmidt in Wismar. Professor Dr. M. Seubert in Karlsruhe. Dr. O0. Seyffer in Stuttgart. 7 98 Wissenschaftliche Mitthellungen. Veber die Zwitterbildung der Inscceien von Professor €. Th. von Siebold in München. Wenn man die verschiedenen Beschreibungen von Insecten- Zwittern, welche durch Ochsenheimer), Germar?), Klug), Rudolphi®), Burmeister5) und Lacordaire®) zusammen- gestellt worden sind, mit Aufmerksamkeit nachliest, so wird man sich überzeugen, dass trotz sehr zahlreicher Beispiele diese Ab- normität unter den Insecten nicht so häufig vorkommt, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat, denn eine Menge von Insecten sind als Hermaphroditen aufgeführt, welche mit einem wahren Zwitter gewiss gar nichts gemein haben, sondern nur eine unsymmetrische Deformität an ihrem Körperbau darbieten. Durchmustert man die durch halbseitige Monstrosität un- symmetrisch gestalteten Insecten, so wird man meist solche Feh- ler an ihnen entdecken, die sich nach der älteren Eintheilung der Missbildungen in die Rubrik der monstrositas per defectum oder per excessum unterbringen lassen. Bei denjenigen In- secten, an welchen die Geschlechtsverschiedenheit äusserlich durch stärker oder geringer entwickelte Theile des Körpers, z. B. der Fresszangen, Fühler, Augen, Flügel oder Beine ausgesprochen ist, erinnern aber gewisse Missbildungen an die eine oder die andere Geschlechtsform und verleiten so zu der Annahme, dass ein solcher äusserer halbseitiger männlicher oder weiblicher Ha- bitus auch einen entsprechenden halbseitigen inneren männlichen oder weiblichen Bau der Geschlechtsorgane anzeige. Es kann aber diese Annahme sehr täuschen, denn wenn auch bei gewissen, mit äusseren nicht unmittelbar die Geschlechtswerkzeuge betref- fenden Geschlechtsverschiedenheiten ausgestatteten Insecten äus- sere Theile eines männlichen oder weiblichen Individuums in ihrer !) S. dessen Schmetterlinge von Europa. Th. 4. 1816. pag, 187. 2) S. dessen Beitrag zur Geschichte der Hermaphroditen unter den Insecten, in Meckel’s deutsch. Archiy f. d. Physiologie. 1819 pag. 366. %) S. dessen Bemerkungen bei Gelegenheit der Zergliederung eines Zwitters der Melitaea Didyma, in den Verhandlungen der natur- forschenden Freunde zu Berlin. 1829. pag. 368. *) Ueber Zwitterbildung, in den Abhandlungen der k. Akalemie der Wissenschaften zu Berlin aus dem Jahre 1825. (Berlin, 1828.) pag. 50. 5) $S, dessen Handbuch der Entomologie. Th. I. 1832. pag. 337. 6) S. dessen Introduction & l’Entomologie. Tom, II. 1838. pag, 428, 99 Form an die Gestalt des anderen Geschlechts erinnern, so steht es noch immer dahin, ob mit dieser halbseitigen Deformität zu- gleich auch eine solche innere Abweichung in der Organisation verbunden ist, welche einer halbseitigen Entwickelung beider Ge- schlechter entspricht und zu einem wirklichen Monstrum gynan- dromorphum erhoben werden kann. Unterwerfen wir die Be- schreibungen der Schmetterlingszwitter einer genaueren Aufinerk- samkeit, so werden wir dabei meistens erwähnt finden, dass der Hinterleib des beschriebenen Zwitters sich ganz wie der eines Männchens oder eines Weibchens verhalten habe. Dies lässt schliessen, dass der Hermaphroditismus nur ein oberflächlicher, äusserlicher, vielleicht gar nur ein scheinbarer gewesen ist, denn wenn an den inneren Geschlechtswerkzeugen ebenfalls ein halb- seitiger Hermaphroditismus vorhanden gewesen wäre, so hätte sich dies an der Mündung der inneren Geschlechtswerkzeuge durch gleichzeitiges Vorkommen halbseitiger männlicher und weib- licher Besatlungsorzane aussprechen müssen. Leider sind dergleichen fragliche Zwitterbildungen nur immer als unantastbare Kabinetsstücke betrachtet und keiner nä- heren anatomischen Untersuchung unterworfen worden, durch welche allein ein richtiges Urtheil über solche Deformitäten ge- wonnen werden kann; es war daher Rudolphi nicht zu ver- argen, wenn er sich über die mangelhafte Behandlung eines so interessanten Gegenstandes in folgender Weise aussprach!): „Man „war ehemals von dem Sammeln so eingenommen, dass man „darüber nicht selten den Geist desselben verkannte, und ich habe „oft beseufzt, dass die Entomologen nie einen solchen Zwitter „anatomirt hatten. “ Es existiren bis jetzt nur zwei Nachweise über das Ver- halten der inneren Geschlechtswerkzeuge bei Inseeten - Zwittern. Der eine Nachweis rührt von Rudolphi selbst her2), den ande- ren haben wir Klug zu verdanken. Beide betreffen Schmetter- linge, nämlich Gastropacha Quercilolia und Melitaea Didyma. Die anatomische Zergliederung wies an beiden Thieren eine seit- liche Zwitterbildung nach, mit welcher zugleich äusserlich eine fast auf alle Theile sich erstreckende seitliche Verschiedenheit verbunden war. Fast alle übrigen Insecten, welche bald mehr, bald weniger oberflächlich als Hermaphroditen beschrieben worden sind, gehören den Lepidopieren an, nur zwei Coleopieren befinden sich dar- unter ; es ist dies ein vonKlug?°) beschriebener und abgebildeter i) A. a. O. pag. 34. 2) Ebenda. pag. 55. 2) A. a. O. pag. 365. Taf. XV. Fig. 1. Es ist dasselbe Monstrum auch von Asmuss (Monstrositates Coleopterorum. Dorpati 1835. pag. 68. Tab. X.) aufgeführt und kopirt. Re 100 Lucanus Cervus und ein von Germar1) nur beiläufig erwähnter Rhizotrogus solstitialis. Ersterer zeigte an Mandibeln, Maxillen, Fühlern und Beinen unverkennbar rechterseits männliche und linkerseits weibliche Bildung; ob die eigentlichen Geschlechts- werkzeuge dieses Käfers durch eine entsprechende seitliche Zwit- terbildung ausgezeichnet war, darüber fehlen die Angaben, und doch konnten nur letztere allein über das wirkliche Vorhandensein eines Hermaphroditismus den Ausschlag geben. Höchst mangel- haft lauten aber die Notizen über den zwitterhaften Rhizotrogus solstitialis, denn sie bestehen nur darin, dass Germar angiebt, er erinnere sich, irgendwo einmal eine solche Melolontha seschen zu haben, welche einen männlichen und einen weiblichen “Fühler gehabt habe. Obgleich Burmeister?) und Asmuss?) diese Melolontha als Hermaphrodit erwähnen, so möchte ich doch be- zweifeln, ob an derselben wirkliche Zwitterhildung vorhanden war. Mein Zweifel wird besonders dadurch bestärkt, indem ich vor Kurzem durch den Studirenden, Herrn Kranz, eine hier vefangene ganz ähnliche Melolontha vulgaris in die Hände bekam, welche rechts einen männlichen und links einen weiblichen Fühler an sich trägt, sich aber im übrigen ganz wie ein Maikäfer-Männchen verhält. Ich war natürlich sogleich nach dem Empfang dieses Monstrums begierig, über den Zustand der inneren Geschlechts- werkzeuge desselben Aufschluss zu erhalten, und erweichte den - aufgespiessten und getrockneten Käfer in Weingeist; ich lüftete hierauf seine Flügel und schnitt vom Rücken aus den Hinterleib se weit auf, dass ick den Inhalt desselben voliständig heraus- nehmen konnte. Zur Beruhigung derjenigen Sammler, welche dergleichen Unica als ein Noli me tangere in ihren Schränken zu verschliessen pflegen, muss ich hier hinzufügen, dass ich nachher die Flügel wieder aneinanderlegte und den Kiler aber- mals trocknen liess, wodurch er wieder sein früheres, makelloses Ansehen vollständig erhielt und würdig erschien, in der bestens conservirten Käfersammlung aufbewahrt zu werden. Ich hebe dies besonders hervor, um zu zeigen, dass durch Vornxhme ana- tomischer Untersuchungen an Inseeten nicht jedesmal das ganze Object verbraucht oder durch Verlust des Ansehens zur Aufbe- wahrung unbrauchbar wird. Die Hinterleibhs-Eingeweide jenes Maikäfers, obgleich durch Verschrumpfung und Eintrocknung sehr entstellt, liessen an den Resten der gewundenen Nehbenhoden und am vollständig entwickel- ten Penis ohne Spur von Bierstöcken so viel erkennen, dass ich es hier nur mit einem einfachen männlichen Insecte zu (hun hatte. ı) A. a. O. pag. 366. 2) A.a.O. pag. 341., hier unrichtig als Melolontha vulgaris bezeichnet. 3) A, a. ©, pag. 71. 101 Ich darf wohl ein besonderes Gewicht auf den Umstand legen, dass das den männlichen Melolonthen eigenthümliche und sehr umfangreiche hornige Penis - Gerüste in meinem Monstrum ganz in der normalen Grösse und Form vorhanden war und dass sich an demselben durchaus keine Verkümmerung der linken Seite zeigte, welcher äusserlich das verkümmerte linke Fühlhorn ent- sprach. Nachdem ich mich nun durch die innere Untersuchung von dem männlichen Geschlechte dieses Maikäfers überzeugt hatte, verglich ich auch alle äusseren Theile desselben genau normal gebildeten Männchen und Weibchen der Melolontha vul- saris, wobei sich herausstellte, dass jenes Monstrum in Bezug auf Bildung der Beine vollständig einem Männchen entsprach, seine Tarsen waren länger, seine Tibien schlanker und seine Schenkel schmächtiger als die eines Weibchens. Von einer Zwitterbildung fand sich also nichts weiter vor als der linke Fühler. Aber auch dieser hielt nicht Stich, als ich denselben mit den Fühlern von weiblichen Maikäfern zu- sammenhielt, denn es zeigte sich, dass derselbe gar kein weib- licher, sondern ein männlicher per defeetum monströs gebildeter Fühler war. Das erste Glied dieses Jinken Fühlers nämlich er- schien etwas schmächtiger als das an der rechten Seite, und das dritte Glied desselben zeigte sich ausserordentlich verkürzt und mit dem vierten Gliede verschmolzen: es waren nicht sechs, sondern wirklich sieben Keulenblätter, wie bei den Männchen, vorhanden, die aber ihrer Kürze wegen allerdings an die Füh- lerkeule der Weibchen erinnerten. An der Vorderseite des ver- schmolzenen dritten und vierten Gliedes ragte ein starker Höcker hervor, welcher an dem dritten Gliede der normalen männlichen Fühler nur schwach angedeutet ist, dagegen einem ebenfalls starken, an dem vierten Gliede der weiblichen Fühler vorhan- denen Höcker entspricht. Dieser Höcker und die Kürze der Fühlerkeule waren also die einzige Veranlassung , welche an dem monströsen männlichen Maikäfer eine Achnlichkeit mit einem Weibchen hervorrief. Dass diese Aehnlichkeit mit keiner Ver- schmelzung der beiden Geschlechter zusammenhing, hat die Un- tersuehung nachgewiesen. Möge dieses Beispiel die Enntomologen bei dem Aufsuchen von Zwitterbildungen zur Vorsicht auffordern. 102 Note zu den auf Tafel III. des Jahrg. 1853 der entom. Zeitung abgebildeten Zermaphroditen von Geh. Rath Professor Dr. Eriedr. Kluz. Zwitterbildungen sind immer nur vereinzelte, seltene Er- scheinungen. Sie kommen unter den Insekten verhältnissmässig noch am häufigsten bei den Lepidopteren, besonders den Tag- schmetterlingen vor. Bei den Sphingen scheinen dieselben auf die Gattung Smerinthus beschränkt zu sein, unter den Spinnern kommen Zwitter aus fast allen Gattungen, namentlich Liparis, Lasiocampa, Saturnia, Pygaera u. s. w. vor. Den Zwitler einer Noctua gesehen zu haben, kann ich mich nicht erinnern, wohl aber den einer Geometra, die Fidonia piniaria. Von Pyraliden und Wicklern ist mir zur Zeit noch kein Zwitter bekannt, von Tineen der einzige der T. (Chimabache Hübn.) fagella F., welchen die Ab- bildung darstellt und der bei der auffallenden Verschiedenheit der Flügelhildung beider Geschlechter wohl um so leichter be- merkt werden musste. Die Abbildung bedarf keiner Erläuterung. Sie ergiebt hinreickend deutlich, dass die rechte Seite die weib- liche, ‚die linkeidie männliche ist. An: den Rühlern) und Palpen habe ich keinen hemerkenswerthen Unterschied finden ‚können. Der Hinterleib hat das Ansehen des weiblichen, dech neigt sich die Theilungslinie mehr der männlichen Seite zu; die hiesige Sammlung erhielt. diesen merkwürdigen Zwitter von Hirn. Hagen in Hamın, der ihn daselbst gefangen oder gezogen hat. Ich übergehe die andern Insektenordnungen, welche, mit Ausnahme weniger Coleopteren, so weit wie bekannt, noch keine Zwitter seliefert haben und gebe dagegen in Beziehung auf Hy- menopteren, aus welcher Ordnung: “jch bisher nur einen nord- amerikanischen Hiylaeus mit einem männlichen und einem weibli- chen Fühler gesehen habe, von dem merkwürdigen, aufder Tafel abgebildeten Ameisenzwitter, welchen die hiesige Sammlung der Güte des Entdeckers, Herrn Öberförsters Tischb ein in Berrstein bei Kirn, verdankt, eine ausführlichere Beschreibung. Es hält derselbe, was die Form betrifft, nicht streng die Mitte zwischen dem männlichen und weiblichen Geschlecht, insofern zu letzterem die arbeitenden Ameisen oder Geschlechtsiossen zu rechnen sind. Einem solchen flügellosen Weibehen gehört, nach der Bildung des Thorax u. s. w. die ganze rechte, dem Männchen, doch nicht ausschliesslich, die linke Seite. Am Kopf ist die Trennung ent- schieden und dentlich. Die Eigenthümlichkeit des männlichen Geschlechts zeigt sich hier in der Grösse des Auges, Nebenauges und ‚der höheren Einlenkung und dunkleren Färbung desFühlers. Ausser- 103 dem ist rechts der Kopf mit Einschluss des Kopfschildes, der Man- dibel und Palpen lebhaft rothgelb, der übrige Kopf schwarz, dieselbe rothgelbe Färbung haben auf der rechten Seite der Thorax, die Hinterleibsschuppen und die Basis des folgenden Abschnitts. Die rechte Seite ist, wie es nicht anders sein kann, flügellos, es gleichen aber die Flügel der linken, nach ihrer Ausdehnung, helleren Färbung, namentlich der Nerven und des Randmahles, mehr den weiblichen als männlichen Flügeln. Die Beine sind auf beiden Seiten gleich. Die Hinterleibsschuppe hat eine merk- würdige Form. Sie ist ziemlich tief ausgerandet, fast ausge- schnitten, wahrscheinlich daher, weil der Theil der männlichen (zugleich schwarzen) kleiner und namentlich niedriger ist, als der der weiblichen. Der Hinterleib ist nach der Spitze hin mehr nach links gezogen, es ragen an der Spitze die männlichen Geschlechtsorgane deutlich hervor. Die getheilte Färbung zeigt sich auf der unteren wie auf der oberen Seite. Welcher Art der gegenwärtige Zwitter angehört, ist bei der grossen Aehn- lichkeit der verwandten Arten kaum mit Sicherheit zu bestimmen. Herr Oberförster Tischbein überschickte zugleich mit demselben ein Männchen und ein Neutrum der F. sanguinea Latr. und es ist daher wohl anzunehmen, dass er mit ihnen zusammen ge- funden worden ist. *) *) Unzweifelhaft; vergl. Ent. Ztg. Jahrgang 1851. pag. 295. Red. a a Veber die Hadenwürmer der Insecten. (Vierter Nachtrag.) Von Professor ©. Th. von Siebold in München. Indem ich seit mehreren Jahren die Naturgeschichte der Fadenwürmer unausgesetzt verfolge, bin ich von Neuem im Stande, einen Nachtrag zu meinen früheren Mittheilungen über diesen Gegenstand 1) hinzuzufügen, zumal da ich auch in der letzten Zeit mich der Theilnahme verschiedener Entomologen an diesen Untersuchungen zn erfreuen hatte. Zuerst muss ich die Bemerkung vorausschieken, dass ich als Insecten-Fadenwürmer hier nur diejenigen Parasiten der In- seeten in das Bereich meiner Untersuchung und Betrachtung ziehe, welche frei in der Leibeshöhle der Inseeten wohnen, zu einer beträchtlichen Länge als Schmarotzer heranwaehsen und der N) Vergl. diese Zeitung Jahrgang 1842., 1843., 1848. und 1850. 104 Helminthen-Ordnung der Gordiaceen angehören. Die vielen an- deren, theils den Verdauungscanal, theils die Leibeshöhle der Inseeten bewohnenden Helminthen, welche meistens die Länge einiger Linien selbst im ausgewachsenen Zustande nicht über- schreiten, bleiben hier unberücksichtigt, sie gehören, mit Aus- nahme der immer noch sehr räthselhaften Gregarınen, alle der Ordnung der Nematoden und Trematoden. Seit meinem letzten Berichte über die Fadenwürmer der Insecien ist das Systema Helminthum von Diesing erschienen , welcher in dem zweiten Theile dieses Werkes (Vindobonae. 1851. pag. 83.) die Gordia- ceen als Aprocta (ano nullo) den Nematoden als Proctucha (ano instraeta) gegenüber abgehandelthat. Da sich Diesing um die Lebensweise dieser Parasiten wenig gekümmert nnd auf die Ent- wickelung derselben gar keine Rücksicht genommen hat, so ist ihm jede Forin dieser Inseeten-Schmarotzer als eine besondere Species erschienen, während doch alle Gordiaceenartigen Insecten- Parasiten als noch nicht vollkommen entwickelte Helminthen-For- men betrachtet werden müssen, deren Species-Charaetere erst hervortreten, nachdem sie durch Auswanderung und Häutung in ihr letztes Entwickelungsstadium geireten, welches der Imago” der Inseeten entspricht and allein zur "Feststellung von Gattungs- und Art-Characteren geeignet ist. Es kann uns aus diesem “Grunde nicht wundern, wenn Diesing unter Gordius 118 Arten und unter Mermis 17 Arten aufführt, von denen er nur 4 Arten als sicher hinstellt und die übrigen 131 Arten noch zur näheren Untersuchung und Begründung empfiehlt. Dass von diesen letz- teren Arten der grösste Theil als selbstständige Arten werden eingehen müssen, davon überzeugt man sich hei Musterung dieser Species sehr bald, denn Diesing hat fast jedes Individuum dieser Gordiaceen nach dem verschiedenen Wohnorte zu einer besonderen Art erhoben. Derselbe hat sich dabei sogar die Mühe gegeben, hier und dort an den fraglichen Species einige Arteharaktere hervorzuheben, indessen ist keiner dieser Cha- raktere bei näherer Prüfung stichhaltig. Wenn man längere Zeit hindurch und unter Benutzung eines reichhaltigen Materials diese Insekten-Parasiten mit Auf- merksamkeit beobachtet, so gelangt man am Ende zu der Ueber- zeugung, dass die Gordiaceen - Gattungen in unserer Umgebung nur sehr wenig Arten bieten, und dass diesen wenigen Arten als Schmarotzer in Bezug auf ihren Wohnort sehr weite Grenzen gesteckt sind; man kann sie in dieser Hinsicht den polyphagen Ichneumoniden-Larven an die Seite stellen. Am meisten ver- breitet ist mir Mermis albicans vorgekommen, welche ohne bestimmte Auswahl unter Coleopteren, Örthopteren , ‚Dipteren und Lepidopteren sich ihren Wirth aufsucht, ja sogar in einer Lun- 105 genschnecke, in Suceinea amphibia, schlägt sie nach meinen Erfahrungen nicht selten ihren Wohnsitz auf, 1) Was die geographische Verbreitung der Gordiaceen betrifft, muss ich bemerken, dass diese Parasiten der Insekten in den Hochgebirgen ebenso häufig und verbreitet vorkommen, wie in der Ebene. Herr v. Frantzius hat den Gordius aquaticus in ziemlicher Menge in den Langbathseen bei Ischl angetroffen. 2) Diese Gordien kommen zum Theil durch Heuschrecken in’s Wasser, indem letztere bei ihrem Umherspringen zufällig auf Wasser fallen und hier von Forellen weggeschnappt werden. Frantzius fand im Magen frisch gefangener Forellen halbver- daute Acridien, aus deren Leibe Gordien hervorragten. Auch in den Bächen bei Meran traf Frantzius Gordien an, welche den Fischern dort unter dem Namen Eifers wohlbekannt sind. Höchst wahrscheinlich werden diese mit den Heuschrecken in den Verdauungskanal der Salmoneen übergetragenen Gordiaceen nicht verdaut, sondern unversehrt durch den After der Fische wieder ausgestossen. Auch von Fröschen und Kröten, welche mit ihrem Insektenfutter Gordiaceen verschluckt hatten, sah ich letztere unversehrt wieder abgehen. In der Gegend von Berch- tesgaden scheinen die Gordiaceen ebenfalls nicht selten vorzu- kommen; ich verdanke Herrn Benefieiat Pirngruber mehrere Exemplare des Gordius aquaticus, welche in der genannten Ge- gend gesammelt wurden; ein männliches Individuum davon war im Verdauungskanal einer Forelle gefunden worden. Bei Herrn Apotheker Mack zu Reichenhall, von welchem die 'Thiere jener Gegend fleissig gesammelt werden, sah ich mehrere grosse Exemplare jenes Wurms, welche derselbe aus Berchtesgaden er- halten hatte. Mir selbst wurde während meines letzten Aufent- haltes zu Berchtesgaden im verflossenen Monat September ein lebendiger 20 Zoll langer männlicher Gordius aquaticus zuge- sendet, der in der Nähe des Hintersee’s am Fusse der Reiteralp in dem Wassertroge eines laufenden Brunnens entdeckt worden war. Dieser Fund veranlasste mich, sogleich diejenige Gegend am Hintersee aufzusuchen, von welcher aus der genannte Brun- nen mit Wasser gespeist wird, um die dort vorkommenden Or- thopteren auf ihre gordiaceenartige Gäste zu prüfen. Ich fing an den steilen Wänden, mit welchen sich die Reiteralp am Hin- tersee erhebt, eine Menge Gomphocerus- Arten ein, und fand auch wirklich mehrere Gordiaceen in ihnen, jedoch gehörten sie alle der Gattung Mermis an. ) Vergl. meine Beiträge zur Naturgeschichte der Mermithen in der Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. Jahrg. 1853. pag. 201. 2) In derselben Zeitschrift. Jahrg. 1851. pag. 341. 106 Auch in Nordamerika ist das Vorkommen der Gordiaceen nach den Mittheilungen des Halseyi), Harris?), Leidy3) und Girard2) sowohl frei in Gewässern sowie als Schmarotzer in verschiedenen Insekten beobachtet worden. Aus verschiedenen mir zugekommenen brieflichen Anfragen habe ich entnehmen müssen, dass es manchem Entomologen un- erklärlich erscheint, wie die Gordiaceen durch direete Einwande- rung in diejenigen Larven und Raupen gelangen sollen, welche von Anfang ihres Lebens an in Knospen und Früchten auf- wachsen, oder welche niemals die Bäume und das Gesträuch, auf welchen sie leben, verlassen, indem sie schon als Eier so- gleich an diese für sie bestimmte Futterorte gelegt werden. Auch in mir sind hierüber Zweifel und Bedenken aufgetaucht, die ich jedoch in meinen Beiträgen zur Naturgeschichte der Mermithen in folgender Weise zu beseitigen gesucht habe5). „Obschon wir darüber , wie die Mermithen- Embryone in die Raupen der Apfel- und Birnmotte gelangen, noch keine direkten Beobachtungen be- sitzen, So glaube ich doch nicht, dass wir deshalb genöthigt sind, um diese Erscheinung zu erklären, unsere Zuflucht zur Generatio aequivoca zu nehmen. Wir wissen, dass eine Menge niederer Thiere oft fern von dem ihnen zugewiesenen Aufent- haltsorte das Ei verlassen und diesen erst durch verhältniss- mässig weite Reisen aufsuchen müssen. Von den Singeicaden z. B. ist es bekannt, dass die Weibchen ihre Eier unter die Rinde hoher Bäume versenken, und die daraus hervorgeschlüpfte Brut sich von dort in die Erde hinab begeben muss. Warum sollte nicht auch den Mermithen -Embryonen ein Reisetrieb ein- gepflanzt sein? Könnte man sich nicht vorstellen, dass die Mermithen- Embryone, wenn sie an der Erde keine passenden Thiere zum Einwandern vorfinden, an den Stämmen und Aesten der Sträucher und Bäume hinaufkriechen bis zu einer Stelle, wo sich junge Insektenlarven eingenistet? Im Frühlinge ist zu ge- wissen Zeiten Stunden und Tage lang die ganze Oberfläche an Bäumen und Sträuchen mit einem feuchten Duft beschlagen, der jenen zarten und kleinen Würmchen gewiss ein passendes und hinreichendes Medium ist, welches ihr Fortkriechen unterstützt und sie während ihrer Reise vor dem Vertrocknen schützt.“ ı) Vergl. Silliman’s American Journal of science. Vol. 39. 1840, pag. 29. 2) Vergl. the Proceedings of the Academy of natural science of Philadelphia. Vol. V. 1850. pag. 98. 3) S. dessen Report on the inseets of Massachusetts injurious to vegetation. Cambridge. 1841. pag. 159. #) Ebenda. Vol. V. Nr. 11. 1851. 5) S. die Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. Bd. V. 1853. pag. 203. 107 In dieser oben ausgesprochenen Ansicht hat mich noch der aus- sezeichnete Helmintholog Creplin bestärkt, welcher, nachdem derselbe meine Beiträge zur Naturgeschichte der Mermithen ge- lesen, mir kürzlich aus Greifswald darüber Folgendes geschrie- ben: „Ihre Meinung, dass die kleinen Mermithen an den Stämmen und Zweigen der Bäume und Sträucher in die Höhe kriechen, an welchen sich die betreffenden Insektenlarven aufhalten, theile ich. Ich habe dieselbe längst gehegt und wurde in ihr durch den Umstand bestärkt, dass ich einmal mehrere Fuss hoch von der Erde an einer Pumpe hier in der Stadt ein, wenn ich nicht irre, etwa zolllanges Speeimen von einer Saenuris-Art (Regen- wurmart) zwischen einer Masse von ÖOscillatorien fand, welches doch wohl an der Pumpe hinaufgekrochen sein musste — viel- leicht im jüngeren Alter.“ Eine grosse Ueberraschung bereitete mir Herr Dr. Hess- ling im verflossenen Oktober durch Ueberbringung eines 23 Zoll langen und lebendigen Weibehens von Gordius aquaticus, welches eine Sennerin zu Schliersee im bayrischen Gebirge vor Kurzem unter verschiedenen Krankheitserscheinungen ausgebrochen hatte. Da ich mich nicht erinnerte, je von einem solchen Falle etwas gehört oder gelesen zu haben, ersuchte ich Herrn Dr. Hess- ling, mir eine nähere Mittheilung über diese Krankengeschichte zukommen zu lassen. Derselbe hatte die Güte, folgende Notizen darüber herbeizuschaffen. „N. N., 22 Jahre alt, die Tochter wohlhabender Bauers- leute in Schliersee, von robustem Körperbau, erfreute sich einer ununterbrochenen Gesundheit. Die Menstruation stellte sich in ihrem fünfzehnten Jahre ohne alle Beschwerden ein, und erlitt niemals irgend welche Störungen. Im Januar 1853 erkrankte sie mit folgenden Erscheinungen. Das immer blühende, rothbackige Mädchen wurde blass, ihre sonst heitere Gemüthsstimmung wech- selnd, bald ausgelassen, bald tief melancholisch, verbunden mit unsäglicher Angst vor auszustehenden Gefahren, mit bedeutender Unruhe und einem Zittern des ganzen Körpers; dabei ein pene- tranter Hinterhauptschmerz, zeitweise asthmatische Beschwerden, häufig eintretende Lachkrämpfe, oft stundenlanges Schluchzen und Gähnen, leichte Horripilationen, krampfhafler, u ungleicher Puls. Gastrische Affeetionen fehlten gänzlich: weder eine Nei- gung zum Erbrechen, noch wirkliches Erbrechen, noch Appetit- losigkeit. Die Frage nach dem Genusse irgend einer ihr be- wussten Schädlichkeit verneinte die Kranke auf das bestimmteste. Der in Schliersee befindliche Arzt behandelte sie als Hysterische mit Nervinis, welehe mit Ausnahme kolikartiger Schmerzen im Unterleibe das Uebel besserten. Nach dreiviertel Jahren brach dasselbe von Neuem hervor; die genannten Symptome kehrten mit vermehrter Vehemenz zurück, das Zittern der Gliedmassen, 108 die Angstgefühle, die Athemnoth wurden unerträglich. Da sich jetzt auch Appetitlosigkeit, Brechneigung bei starkem gelblichen Zungenbelege zeigte, wurde ein Brechmittel gereicht. Mit der vierten Vomiturition kam zum grossen Schrecken der Patientin jener Gordius zum Vorschein. Sogleich nach seiner Entfernung liessen sämmtliche nervöse Erscheinungen nach, und das Mäd- chen ist gegenwärtig so gesund und kräftig wie vorher. Die Menstruation, welche seit der ersten Erkrankung ausgeblieben war, hat sich gleichfalls mit regelmässigem Typus wieder ein- gestellt.“ Ich muss hier zuerst bemerken, dass ich diesen von einem Menschen abgegangenen Gordius aquaticus nicht als einen Hel- minthen des Menschen, sondern nur als einen Pseuds-Helminthen desselben betrachten kann, denn dieser Wurm hat sich im aus- gewachsenen Zustande, nachdem er aus irgend einem Insekte ausgewandert war, in den Magen jenes Mädchens offenbar nur verirrt. Es ist derselbe höchst wahrscheinlich entweder mit einer Speise oder mit Getränk von dem hysterischen Mädchen ver- schluckt worden. Mit einem Apfel, den das Mädchen etwa ge- nossen, wird wohl jener Wurm nicht in den Magen desselben gelangt sein, da die kleinen Raupen der Apfelmotte schwerlich einen 23 Zoll langen Gordius beherbergen können, Eben so wenig will ich annehmen, dass eine Heuschrecke oder irgend ein anderes Insekt, welches zufällig einen Gordius bei sich sehabt, von dem Mädchen verzehrt worden sei, obwohl es be- kannt ist, dass hysterische Frauenzimmer zuweilen von einem unnatürlicheu und unwiderstehlichen Appetit auf ganz, absonder- liche Dinge geplagt werden; giebt es ja sogar hier und dort einzelne Personen, weiche, ohne hysterisch zu sein, Maikäfer und Spinnenleiber mit Appetit verspeisen. Viel wahrscheinlicher ist es mir, dass jenes Mädchen den Gordius während des Was- sertrinkens an einem Brunnen verschluckt hat. Ich berufe mich auf den oben von mir erwähnten Fall, dass ein soleher Gordius in dem Wassertroge eines laufenden Brunnens gefunden wurde. Die Anwesenheit eines Gordius in einem Brunnentroge lässt sich sanz gut erklären, wenn man daran denkt, dass ein solcher Wurm, nachdem er sein bisheriges Wohnthier durch Auswande- rung verlassen hat, sehr leicht in eine Quelle gerathen kann, aus welcher derselbe in ein Brunnenrohr fortgeschwemmt wird. Auf diese Weise könnte sich der freilich-sehr seltene Zufall er- eignen, dass ein solcher fortgespülter Gordius an der Mündung des Brunnenrohrs von einem durstigen und trinkenden Menschen hinuntergeschluckt würde. Nehmen wir dies in vorliegendem Falle an, so fragt es sich weiter, ob der verschluckte Wurm die verschiedenen vorhin aufgeführten Krankheitserscheinungen in jenem Mädchen hervorgerufen habe. Ich hege die Ueberzeugung, 109 dass ein Gordius nicht im Stande ist, durch seine Anwesenheit im menschlichen Magen jene Zufälle zu erzeugen, an welchen die erwähnte Patientin zuerst im Januar vorigen Jahres gelitten hat. Das ganze Bild jenes Zustandes deutet auf eine Entwicke- lungskrankheit des Mädchens hin, welche sich sehr häufig durch die“ beschriebenen hysterischen Zufälle kund giebt. Dass kein fremder Körper im Magen des Mädchens bei jenen im Januar aufgetreienen nervösen er sich betheiligte, das geht aus dem eänzlichen Mangel einer Störung der Verdauungsfunctionen her- vor. Da aber die wiederholte Erkrankung des Mädchens gerade in die Herbstzeit fällt, während welcher die Gordien ausgewach- sen sind, ihre Wohnthiere verlassen und mithin viel eher, als im Winter, in ein Brunnenwasser gelangen können, so ist es höchst wahrscheinlich, dass nicht ım Januar, sondern erst im Oktober darauf der ausgebrochene Gordius sich in den Magen jenes Mädchens verirrt hat, durch welche fremdartige Magen- reizung alsdann auch verschiedene Verdauungsbeschwerden (Ap- petitlosigkeit, Brechneigung, gelblicher Zungenbelag;) veranlasst wurde, die nach Entfernung des fremden Körpers aus dem Ma- gen sogleich verschwunden sind. Dass neben den erwähnten Verdauungsbeschwerden der Wurmreiz die früher vorhandenen hysterischen Nerven-Zufälle auf indireetem Wege wieder zurück- rief, kann bei der an Hysterischen bekannten Reizbarkeit nicht auffallen. Von van Beneden wurde aus Loewen im vorigen Jahre ein merkwürdiges durch Gordiaceen veranlasstes Phänomen ge- meldet?), auf welches ich hier aufmerksam machen will. In der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni kamen in den Gärten der Stadt eine zahllose Menge fadenförmiger Würmer von vier bis fünf Zoll Länge zum Vorschein. Ihre Anzahl war so gross, dass man mit Leichtigkeit einige hundert Stück innerhalb einer halben Stunde sammeln konnte. Mehrere Personen, welche am Morgen diese Gärten betraten, waren über diese Erscheinung erstaunt und neigten sich zu dem Glauben hin, dass während der Nacht ein Wurmregen stattgefunden habe, zumal da sich in der That, nachdem es seit mehreren Tagen nicht geregnet hatte, in der Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni ein Gewitter und reichlicher Regenguss über der Stadt entleert hatte. Van Beneden, wel- chem viele dieser Würmer zur Untersuchung überbracht worden waren, erkannte in denselben Mermis nigrescens, welche keines- wegs vom Himmel gefallen, sondern aus Insekten ausgewandert wandert waren und sich in der Erde eingenistet hatten. Die durch den Gewitterregen angefeuchtete Erde mochte. sie aus der !) In den Bulletins de l’Academie roy. des sciences et belles letires de Bruxelles. Tom. XX. 1853. Nr. 7. 110 Tiefe an die Oberfläche derselben gelockt haben. Von van Be- neden wurde die Vermuthung ausgesprochen, dass diese Mer- mithen aus den Larven der Maikäfer herrühren könnten, was er um so mehr glaube, als von ihm in verschiedenen Larven dieser Käfer wirklich Mermithen angetroffen wurden. Aus einer von Balsamo Crivelli verfassten Abhand- lung !) entnehme ich, dass Mermis albicans in der lombardischen Ebene sehr häufig vorkömmt, und dass dieser Wurm unter dem Namen Gringo oder Filo den dortigen Landleuten bekannt ist. Balsamo Crivelli hat aber die Beziehungen dieses Wurmes zu den Insekten nicht gekannt und beschreibt denselben als einen neuen Wurm in folgender Weise: Autoplectus protognostus: B. C. Vermis corpore longissimo Aliformi, elastico, antice sum- mopere attenualo, capite subacuminato, ore terminatus ovali, in- testino simplici, postice obsoleto, ano uti videtur nullo. Foeminae. Vulva ignota, ovaria qualuor lateralia, funi- culos simulantia, duo superiora, inferiora duo, ova nondum evoluta visa. Mares. Duplici virga praediti, foeminis adultis multoties minores. Der Verfasser hebt die Merkmale hervor, wodurch sich der Autoplectus von Filaria, Gordius und Mermis (nigrescens Dej.) unterscheidet, und giebt eine anatomische Beschreibung des Wurms, welche jedoch in jeder Beziehung verfehlt ist. Derselbe hat zwar bei den Männchen die doppelte Rathe wahrgenommen, die innere Organisation derselben aber ganz -unrichtig aufgefasst, auch scheint derselbe gar keine entwickelte Weibehen der Mer- mis albicans beobachtet und die noch geschlechtslosen Individuen dafür genommen zu haben, deren zellenhaltige, ‚der inneren Fläche der Körperhaut anliegende Stränge von ihm als weibliche Fortpflanzungsorgane beschrieben wurden. Die der Abhandlung beigegebene Tafel enthält höchst dürfiige und unvollkommene Abbildungen. Mich nimmt ein solches Verkennen der Structar eines den Gordiaceen angehörigen Thieres nicht Wunder, da ich mich durch jahrelange Studien dieser T’hiere überzeugt habe, wie schwierig der von dem bisher Gekannten völlig abweichende Bau der Gordiaceen herauszufinden ist. Es verdient daher eine um so grössere Anerkennung, dass Herr Dr. Meissner sich ») S. dessen Storia del genere Gordius e d’un nuoyo elminto An- toplectus protognostus detto volgarmente Gringo o Filo dai contadini lombardi in den Memorie dell’ J. R. Istituto Lom- bardo di scienze lettere ed arti. Vol. IL. Milano. 1845. pag. 3. 111 der schwierigen Aufgabe unterzogen hat, die Anatomie der Mer- mis albicans auf eine höchst gründliche Weise darzulegen 1), welche allen denjenigen, die sich mit helminthologischen Studien beschäftigen, als eine wahre Muster - Arbeit empfohlen wer- den kann. Theils durch eigene Beobachtung, theils durch gütige Zu- sendung von Material und briefliche Notizen kann ich das Ver- zeichniss derjenigen Insekten, welche von Gordiaceen heimgesucht worden sind, in den folgenden Blättern wieder vermehren. Die- jenigen Insekten, welche dabei erwähnt, aber schon früher als Wirthe der Gordiaceen von mir aufgeführt worden sind, habe ich mit einem +} bezeichnet. Ich muss bei dieser Gelegenheit aber- mals hervorheben, wie sehr mir daran gelegen ist, die von andern Entomologen als Insekten -Schwarotzer beobachteten Gordiaceen näher untersuchen zu können, da in manchen Fällen sich leicht Täuschungen und Irrungen einschleichen können; namentlich werden verschiedene fadenförmige Theile, welche den Insekten zuweilen anhängen oder aus ihrem Innern hervorragen, mit sol- chen Gordiaceen verwechselt, die in der Auswanderung begriffen und nur zum Theil erst aus einem Insekte hervorgekrochen sind. So muss der von Herrn Dr. Gemminger beschriebene Psalli- cerus ibex?) als Wirth eines mermisartigen Wurmes gestrichen werden, da ich nach eigener Untersuchung dieses beschriebenen Exemplars nichts anderes als ein Paar Pflanzenfasern, äusserlich an dem Käfer festklebend, gefunden habe. Ebenso wurden mir kürzlich neun Carabiden in Weingeist zugesendet, welche sämmt- lich Gordiaceen beherbergen sollten; aus den vou dem Einsender auseinandergerissenen Leibern dieser sechs männlichen Laufkäfer ragte aber gar nichts anderes hervor, als der Darmkanal und die beiden weissen wurmförmigen Nebenhoden, von welchen die letzteren wahrscheinlich mit Fadenwürmern verwechselt worden sind. Ein anderer Pseudo-Gordius wurde mir durch Hrn. Keller in Freiburg übergeben, nämlich ein Männchen von Paedisca cor- ticana, aus dessen Hinterleibsende ein neun Linien langer zarter Fadenwurm hervorragte. Bei näherer Besichtigung und Unter- suchung mittelst eines Mikroskops stellte es sich heraus, dass dieser angebliche weissliche Fadenwurm nichts anderes sein konnte, als der lange dünne Stiel eines Spermatophor (Saamen- schlauchs®), welcher bei den Tortriciden ausserordentlich lang 1) S. dessen Beiträge zur Anatomie und Physiologie der Mermis albicans, in der Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. 1853. pag. 207. Taf. XI. bis XV, 2) S. diese Zeitung. Jahrg. 1849. pag. 64. 3) Vergl. mein Lehrbuch der vergleichenden Anatomie. pag. 637. 112 ist, indem er dem ebenso langen und gewundenen Eingange zur Begattungstasche entspricht 1). Wahrscheinlich hatte dieser wäh- rend der Begattung in dem Eingange der Bursa copulatrix sich bildende Stiel des die entleerte Samenmasse enthaltenden Sper- matophors sich nicht von den männlichen Geschlechtsdrüsen ge- trennt, und war von dem Männchen nach vollendeter Begattung aus dem weiblichen Begattungsgange wieder milherausgerissen worden. Arachnida. 1. Von Cre»lin wurde mir in einem Briefe gemeldet, dass er aus dem thüringer Walde eine Zycosa vorae Walck. erhal- ten habe, deren Hinterleib einen grossen starken und mehrfach gewundenen Fadenwurm enthielt. ©oleoptera. Nach einer von A. Halsey an Charles Lee in New York gemachten Mittheilung?) hat der erstere in Käfern und anderen Insekten oft Filarien angetrofen. + Carabus violaceus E. Professor C. Fuss?) sah aus einem in Weingeist gewor- fenen Exemplare dieses Käfers einen 6 Zoll Jangen schwärzlich braunen und runden Wurm mit gespaltenem Schwanzende her- vorhängen; hiernach war dies ein männlicher Gordius aquaticus. + Harpalus ruficornis F. Derselbe*) bemerkte in der Sammlung des Herın Bielz in Hermannstadt einen Harpalus ruficornis, aus dessen Afterende ein dunkler Wurm, wahrscheinlich ein Gordius, hervorragt. + Procrustes coriaceusF. Herrn Benefieiat Pirngruber zu Grünwald bei München verdankt meine Sammlung ein Exemplar dieses Käfers, von dessen Afterende fünf mehrere Zoll lange Individuen des Gordius subbifurcus herabhängen. !) Dergleichen langgestielte Spermatophoren von Clivina fossor hat Stein in seiner vergleichenden Anatomie und Physiologie der Insekten (pag. 91. Taf. I. Fig. IX. und XIV.) beschrieben und abgebildet. 2) Vergl. Silliman’s American Journal of sc. a. a. O. 3) Ueber Fadenwürmer der Insekten, in den Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürg. Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. September 1850. pag. 132. #) Ebenda. 113 2, Harpalus hottentotta Dit. 7 Omaseus melas Cr. var. depressus Ziegl. Herr Dr. Mess hatte die Güte, mir diese beiden, mit Gor- diaceen behafteten Carabiden mitzutheilen, welche bereits Herr Dr. Gemminger erwähnt hat 1). Ich erkannte an beiden Faden- würmern den Gordius subbifurecus. + Omaseus nigrita F. Ich besitze ein Exemplar mit Gordius subbifurcus. + Omaseus melanariusllll, 3. Poecilus lepidus F. Diese beiden, ebenfalls von Herrn Dr. Gemminger bereits erwähnten Laufkäfer2), deren nähere Untersuchung ich seiner Güte verdanke, enthalten einen Gordius suhbifurcus. + Pelor blaptoides Cr. Ein mit Gordius aquaticus behaftetes in Mähren eingefan- genes Exemplar dieses Laufkäfers erhielt ich durch die Güte des Herrn Zebe jun. zu Volpersdorf in Schlesien. 4. Zabrus gibbus FE. Ionicus sah zu Fermoy in Irland aus dem Hinterleibs- ende eines weiblichen Zabrus gibbus, nachdem er denselben zur Tödtung in Weingeist geworfen hatte, zwei ohngefähr 5 Zoll lange gordienartige Fadenwürmer hervorkriechen ?). Orthoptera. An den Orthopteren sind wahrscheinlich die frühesten Be- obachtungen über das Schmarotzen der Gordiaceen gemacht wor- den. Wie nahe verwandt der Gordius aquaticus den Insekten- filäarien von älteren Naturforschern betrachtet worden ist, geht aus folgender Bemerkung des Nehem. Grew hervor®): The Hair- Worme. Vermis setarius. "Fis little thieker than a Horse-Hair or a Hogs-Bristle; of a light fesh-colour, and about 3, of a foot in length. ’Tis commonly believed, but erroneously, that this sort of Insect is nothing but a Horse-Hair animated. By some, that they are bred out of Locusts. ı) S. diese Zeitung, Jahrg. 1849. pag. 64. 2) Ebenda. pag. 63. 3) S. the entomological Magazine. Vol. III. 1836. pag. 176. 4) Vergl. dessen Musaeum regalis societatis. London. 1686. pag, 177 8 114 Vielleicht gehört auch die noch ältere Notiz von Aldro- vandi hieher, welcher in dem sechsten Buche seiner Insekten- Geschichte 2) erzählt: Giguitur vermiculus circa fauces Locustarum posteaquam pepererint, qui eas strangulat. Es würde dies die älteste Nachricht über Insekten- Fadenwürmer sein, wenn nicht Aldrovandi noch Folgendes hinzugefügt hätte: Est et Araneus in Phalangii genera connumeratus, lanuginosus, capite grandis- simo, quo dissecto inveniri seribit Vincentius vermiculos duos. Ich gab mir Mühe, die von Aldrovandi nicht näher citirte Stelle des.Vincentius Bellovacensis, welcher nach Boehmer (Bibliotheca scriptorum historiae naturalıs. Tom. I. pag. 223.) zwischen 1264 — 1290 gestorben sein soll, auf der hiesigen Staatsbibliöthek nachzuschlagen, um vielleicht weitere Notizen über die beiden Vermiculi zu erhalten, fand aber in dem Spe- culum naturale des Vincentius (Vol.1]. Liber XXI. Cap. 167.) 2) nicht mehr als dieselben Worte, welche Aldrovandı daraus angeführt hatte. Fuss?) sammelte in Siebenbürgen mehrere Orthopteren in ein Glas, tödtete sie mit einigen Tropfen Holzgeist und fand später im Glase einen 5‘ 7° langen Fadenwurm, der aus einem dieser getödteten Orthopteren hervorgeschlüpft war. Forfieula aurieularia L. Der Ohrwurm scheint sehr häufig von Gordiaceen heimge- sucht zu werden. Zu den schon früher angeführten Beobach- tungen kann ich noch folgende hinzufügen. Benj. Maund hat eine Filaria Forficulae beschrieben 2), von welcher er zwei bis drei in einem Ohrwurm angetroffen. Herr Pfarrer Jäckel theilte mir kürzlich mit, dass er im verflossenen Somm?r in der Nähe von Nürnberg die Ohrwürmer unsäglich häufig mit Filarien behaftet gefunden habe. Dies munterte mich auf, während mei- nes Aufenthaltes zu Berchtesgaden im vorigen Monate auf die Ohrwürmer der dortigen Gegend Jagd zu machen, wodureh ich vierzehn drei bis vier Zoll lange Mermithen erhielt, von denen zwei und drei Individuen in einem Ohrwurme beisammensteckten. Auch in Holland werden die OÖhrwürmer von Gordiaceen bewohnt, wie aus einem von Bennet und Olivier zusammengestellten 1) De Animalibus Insectis. Francofurt.-1623. pag. 271. 2) Das von mir benutzte Exemplar dieses seltenen Werkes enthält weder die Angabe eines Druckortes, noch einer Jahreszahl; von Boehmer wird eine Nürnberger Ausgabe mit der Jahreszahl 1485 angeführt. 3) A. a. 0. *) Vergl. the zoological Journal. Vol. V. 1835. pag. 263. 115 Namensverzeiehnisse der ın Holland einheimischen Würmer her- vorgeht 1). + Blatta orientalis L. Das Vorkommen von Fadenwürmern in dieser Schabe meldet Deslongehamps?). + Locusta. Von Harris ?) wird das Vorkommen der Fadenwürmer in nordamerikanischen Locusten erwähnt; er selbst hat 3 bis 4 Stücke aus einer einzigen Locusta hervorgezogen. + Loeceusta viridissima L. Ein mehrere Fuss langer Fadenwurm ist von Beranger%) im Waadtlande innerhalb der Bauchhöhle eines grünen Gras- hüpfers gefunden worden. 5. Bradyporus Onos Pall. Die Aussage der Bewohner Siberiens, dass, wenn die. ge- nannte Heuschrecke ins Wassser geworfen würde, aus dem After derselben Würmer hervorkriechen, wird von Pallas 5) auf Gor- dius bezogen. + Barbitistes serricauda Charp. Ein männliches Exemplar dieser Heuschrecke, aus deren Hinterleibsende eine Mermis hervorragt, verdanke ich der Güte des Herın v. Frantzius, welcher das Insekt bei Meran einge- fangen hatte. t Oedipoda. Die schon früher von mir erwähnte Beobachtung des Zi- nanni habe ich jetzt im Original nachlesen können 6). Es wur- den von Zinanni in der Leibeshöhle einer Heuschrecke drei !) S. die Natuurkundige Verhandelingen van de Hollandsche Maat- schappy te Haarlem. XV. 2. 1826. pag. 24. Nr. 4. 2) In der Encyclopedie methodique: Histoire naturelle des Vers ete Tom. II. 1524. pag. 396. i s) A. a. 0. Seine Mittheilung darüber lautet: „they (Locusts) are subject to be attacked by certain threadlike brown or blackish worms (Filaria) resembling in appearance those called horse -hair cels (Gordius). 4) S. die Verhandlungen der schweizerischen naturforschenden Ge- sellschaft bei ihrer Versammlung zu Basel 1838. pag. 214. 5) Vergl. dessen Spicilegia zoologica. Faseic. IX. 1772. pag. 17. 6) Vergl. diese Zeitung. Jahrg: 1850. pag. 334. 8* 116 mehrere Zoll lange Fadenwürmer gefunden, die sich aher weder aus der gegebenen Beschreibung, noch aus den Abluldungen näher bestimmen lassen. 6, “Tetrız suhnl ala -L. Ein in dieser gemeinen Heuschrecke aufgefundener mehrere Zoll langer Fadenwurm ist von Serres abgebildet worden 1). 7. Acheta abbreviata Serv. Nach Girard 2) sind in dieser nordamerikanischen Grylle Gordiaceen gefunden worden. 8. Libellula variegata Hag. In der Bauchhöhle dieser Libelle hat Brauer Gordien angetroffen 3). + Libellula flaveola L. Selys-Longehamps) hat den Hinterleib dieser Libelle von einem langen Fadenwurm stark ausgedehnt gesehen, ohne dass das Insekt dadurch am Fliegen war gehindert worden. Hymenoptera. 9, Athalia spinarum F. Folgende interessante Mittheilung verdanke ich Hrn. Win- nertz in Crefeld: „Im verwichenen Herbst (1853) erschien in mehreren Landgemeinden hiesiger Umgegend auf Brassica Rapa in zahlloser Menge eine bisher noch nicht wahrgenommene schwarze Raupe, welche in einzelnen Fluren alles Rübkraut verheerte. Diese Erscheinung, wie neu sie auch in hiesiger Gegend war, wurde mir erst in der letzten Hälfte des Oktober bekannt, nachdem fast alle Larven plötzlich verschwunden waren. Es gelang mir noch einige aufzufinden, allein sie starben sehr bald im Zwinger, und bei näherem Nachsehen zeigte es sich, dass sie an Eingeweidewürmern gelitten hatten, welche auch wohl die Ursache des bald erfolgten Todes gewesen sind.“ ı) S. dessen Observations sur les usages des diverses parts du tube intestinal des Insectes, in den Annales du Museum d’hist. natur. Tom. XX. pag. 369. Pi. 21. (16.) Fig. . — Diesing hat in seinem System der Helminthen (II. pag. 97. Nr. 65.) das Wohn- thier Acridium subulatum mit Acridium tuberculatum verwechselt. 2) Vergl. the Proceedings of the Acad. of nat. sc. of Philadelphia. 61... Nr.'31. 1831. 3) S. Diesing: Systema Helminthum. II. pag. 98. Nr. 69. *) S, Ne Revue des Odonates ou Libellules d’Europe. 1850. pag. 36. 117 Ich erkannte in den beiden mir von Herrn Winnertz gütigst übersendeten vertrockneten Raupen die Larven der Athalia spinarum F, (antifoliae Pz.) und in den drei beigefügten aus diesen Larven ausgewanderten Fadenwürmern Mermis albicans. Anmerkung. Die Notiz über die verheerende Verbreitung der Larven von Athalia spinarum ın der Umgegend von Crefeld war mir um so bemerkenswerther, als mir in demselben ver- flossenen Sommer mehrmals Zeitungsnachrichten aus der Schweiz und dem südlichen Frankreich aufgestossen waren, welche von dem grossen Schaden berichteten, den zahllose schwarze Raupen auf den Rübfeldern jener Gegenden ver- ursachten. Es muss der verflossene Sommer auf die Ent- wickelung und Vermehrung dieser Blattwespe ausserordent- lich günstig eingewirkt haben, denn auch in Berchtesgaden fand ich hinter dem Hause, welches ich während der Herbst- ferien bewohnte, ein mit Rettigen bepflanztes Feld von den schwarzen Larven der Athalia spinarum sehr stark befressen. Es scheint, als ob diese Blattwespen-Larve sich im ver- wichenen Jahre zum ersten Male auf unserem Festlande in so nachtheiliger Ausbreitung gezeigt hat, während dieselbe Larve als Rübenfeind auf dem benachbarten Insellande längst die Aufmerksamkeit der englischen Entomologen auf sich gezogen hat. In den bewährtesten deutschen Schriften über Vertilgung schädlicher Insekten ist der Athalia spinarum mit keiner Sylbe erwähnt 1), dagegen hat die englische Literatur klassische Abhandlungen über dieses schädliche Insekt auf- zuweisen 2). Wie bekannt dieses Insekt in England sein muss, beweisen die vielen Namen, womit dort dieses Thier in seinen verschiedenen Lebenszuständen bezeichnet wird; als Larve heisst dasselbe: black palmer, black canker, black slug, black caterpillar, negro oder nigger, als Blattwespe trägt es den Namen: yellow Fly, saw-fly of the Turnip. !) Vergl. Bouche: Naturgeschichte der schädlichen und nützlichen Garten-Insekten. Berlin. 1833. Kollar: Naturgeschichte der schädlichen Insekten in Beziehung auf Landwirthschaft und Forstkultur. Wien. 1837. Auch Hartig (die Familien der Blattwespen. Perlin. 1837. pag. 283.) giebt von Athalia den Larvenstand als unbekannt an. 2) Vergl. Yarrell: Some Observations on the Economy of an Insect destructive to Turnips, in the Transactions of the zoological Society of London. Vol. I. P. I. 1837. pag. 67. Newport: Observations on the Anatomy, Habits and Economy sl Athalia Centifoliae. Prize Essay. London. 1838, With a Plate. 118 + Formica. Aus den Beobachtungen Gould’s, deren Spence und Kirby nur ganz beiläufig gedacht haben !), scheint hervorzu- sehen, dass in England die Ameisen häufig von Fadenwürmern geplagt werden 2). Lepidoptera. Dass den Theresianern das Vorkommen von Gordien ın Raupen schon bekannt war, ersehe ich aus dem Verzeichniss der Schmetterlinge der Wiener Gegend (1776. pag. 12.) In einer brieflichen Mittheilung meldete mir Herr Registra- tor Sehreiner aus Weimar, dass ihm aus ganz trockenen und bereits schon ein und mehrere Jahre in seiner Sammlung aufbe- wahrten Schmeiterlingen Filarien hervorgekommen seien. Es ist dieses Phänomen auch an Käfern beobachtet worden und leicht dadurch zu erklären, dass die Gordiaceen zu ihrer Existenz nur einen weringen Grad von Feuchtigkeit bedürfen, der sich in der sesen die Aussenwelt fast hermetisch abgeschlossenen Leibes- höhle gewisser abgestorbener, aber schwer troeknender Insekten wohl vorfinden kann. Was die Lebensdauer der Gordiaceen an sich betrifft, so habe ich mich selbst überzeugt, dass dergleichen Würmer jahrelang in mässig feuchter Erde fortleben können. 10. Endromis Wende 9% Nach Brahm’s Behauptung ?) ist die Raupe dieses Spin- ners ausnehmend schwer zu erziehen, und wenn man sie eı- wachsen aufsacht, so ıst sie grösstentheils mit Faderwürmern und Schlupfwespenlarven besetzt. + Notodonta Ziezaec. Mehrere aus den Raupen dieses Spinners hervorgekrochene Fadenwürmer, welche mir hier von dem Gymnasiasten Herrn Kranz überbracht worden sind, habe ich als Mermis albicans erkannt. !) Vergl. deren Einleitung in die Entomologie. IV. pag. 238. 2) In Gould’s Account of english Ants. (London. 1747.) heisst es pag. 63::Amongst other; incidents that tend to lessen and destroy Ant-Fiies, it is observabte that .abundance of them are demolished by a withe and long kind of worm, which is often met with in their bodies. You may frequentiy take three from the insides of the large, but seldom more than one from a small Ant-Fly. Tbese worms lie in a spiral form, and some of them may be ex- tended half an inch. >) 8, dessen Insektenkalender. II. pag. 527. 119 ll. Gastropacha Rubi L. In der Raupe dieses Spinners wurde eine Mermis von Dr. Ploetz zu Greifswald gefunden 1). 12. Gastropacha Neustria L. + Liparis Chrysorrhoea L. Während des feuchtwarmen Jahres 1811 zeigte sich die Filaria truncata nach einem Berichte des Professor Plieninger zu Stuttgart?) in den Raupen der genannten Spinner so häufig, dass unter 10 Exemplaren gewiss 9 damit behaftet waren. Wenn es die Nacht über geregnet hatte, fanden sich Morgens auf der feuchten Erde seines Gartens ganze Knäuel ausgekrochener Fi- larien halb in die Erde eingebohrt. Gemeiniglich hatte eine Raupe nur eine Filaria ven 4—6 Zoll Länge bei sich, häufig aber auch 2 und 3, bei einer fand Plieninger 7 von verschiedener Grösse, bei einer sogar 40 äusserst zarte, von 1/, bis 1 Zoll Länge. Ich muss diesem Beobachter beistimmen, wenn .derselbe hervor- hebt, dass die Feuchtigkeit. des Jahrgangs zur leichteren Ent- wickelung und Verbreitung der Filarien-Embryonen beitrug und denselben das Aufsteigen aus der Erde an den befeuchteten Baumstämmen hinauf erleichterte, um jene Raupen, welche die Bäume freiwillig nicht verlassen, zu erreichen. 13. Pygaera BucephalaL. Eine Mermis albieans, welche aus der Raupe dieses Spin- ners hervorgeschlüpft war, verdanke ich Herrn Curatus Kausch in Breslau. 14. Mamestra Pisı L. Ueber das Vorkommen von Fadenwürmern in der Raupe dieser Eule ist von Cornelius eine Beobachtung mitgetheilt worden 3). Auch ich erhielt durch die Güte des Herrn Kranz mehrere Fadenwürmer, welche aus Raupen derselben Eule her- stammten und von mir als Mermis albicans erkannt wurden. 15. Heliothis Delphinii S. \. Esper sah aus zwei Raupen dieser Eule einen Gordius aquatieus hervorkriechen *) !) Vergleiche Greplin inWiegmann’s Archiv für Naturgeschichte, 1851. I. pag. 304. 2) S. Würtembergische naturwissenschaftliche Jahreshefte. 1852. delt 42. par. 255. 3) Vergleiche diese Zeitung Jahrgang 1849. pag. 62. #) S. dessen europäische Schmetterlinge in Abbildungen, Theil IV. 2. pag. 667. 120 16. Cueullia Artemisiae S. \. Von Engramelle wird angegeben 1), dass die Raupen dieser Eule in gewissen Jahren einer Krankheit unterliegen, wo- bei ihnen zwei bis drei kleine Würmer (eine Art Gordius) aus dem After schlüpfen. 17. Cueullia Tanacetı S.\. Herr Prof. Zeller in Glogau theilte mir gütigst mehrere Exemplare der Mermis albicans mit, welche derselbe aus Rau- pen der Cucullia Tanaceti erhalten hatte. 18. Catocala Sponsa S.\N. Zwei ziemlich ausgewachsene Exemplare der Mermis albi- cans aus einer Raupe dieses rothen Ordensbandes verdanke ich gleichfalls der Aufmerksamkeit des Herrn Curatus Kausch in Breslau. R + Platypteryx Faleula S. \. Nach einer mir gemachten brieflichen Mittheilung des Hrn. Professor Apetz in Altenburg hat derselbe aus einer Raupe dieser Eule vier Filarien zugleich hervorkommen sehen. 19. Acıdalia brumata H. Das Vorkommen einer Filarie in diesem Spanner hat mir vor einiger Zeit Herr Präsident Dohrn gemeldet. 20. Acıdalia dilutata H.- Aus der Raupe dieses Spanners wurden 1 bis 11/, Zoll lange Mermithen von Dr. Ploetz in Greifswald dem Dr. Creplin lebend übergeben 2). Bäemiptera. 21. Corizus HyosceyamıL. Fuss? fand im September 1847 in Hermannstadt auf Salvia glutinosa einen Corizus Hyoseyami, der in einem Gläs- chen durch ein Paar Tropfen Helzgeist getödtet wurde. Anderen Tags ragte durch die Hüfte des linken Vorderbeins dieser Wanze ein gelblichweisser, zwirnfadenartiger, walzenförmiger Wurm 1/, Zoll heraus, der dann weiter herausgezogen wurde und im Ganzen ?2'' 3° lang war. !) S. dessen Papillons d’Europe. Vol. VI. pag. 128. 2) Vergl. Wiegmann’s Archiv. 1851. I. pag. 395. 2) A. a. 0. pag. 132. 121 + Aphrophora spumaria Germ. Den Besitz eines Exempläres dieser Schaumeicade, aus deren Hinterleibsende eine Mermis hervorragt, habe ich der Güte des Hrn. Oberlehrer Bachmann in Insterburg zu verdanken. Diptera. 22. Cecidomyia. Schon vor längerer Zeit hat mir Hr. Pfarrer Hoffmeister zu Nordhausen bei Kassel brieflich mitgetheilt, dass aus einer J1/; Lin. langen und wahrscheinlich noch unbeschriebenen Gall- mücke mit bloss schachbrettartig gefleckteu Flügeln, während er sie auf die Nadel gespiesst, eine 4 bis 6 Lin. lange Filarie hervorgequollen sei. 23. Bibio Marcı M. Lyonnet!) entdeckte in der Larve dieser Fliege einen zarten Wurm von 1 Lin. Länge, den ich nach der vergrösserten Abbildung zu urtheilen, für einen jungen Fadenwurm halten muss. 24. Scatophaga stercoraria M. Von Schubärt?) wurde ein Exemplar dieser Fliege ein- gefangen, deren Hinterleib ungemein stark aufseschwollen war; anderen Tags hatte sich ein 14 Zoll langer Fadenwurm daraus herrorgearbeitet. — Mittheilungen über die Coleopteren- Kauna des Ahrthales von &. Kraatz. In der September-Nummer 1853 macht Herr Mink auf die Fangweise des Hydroporus delicatulus aufmerksam und knüpft ar deren Mittheilung die Bemerkung, dass der Käfer unter ähn- lichen Verhältnissen gewiss auch sonst wo im südlichen Deutsch- land vorkommen möge. Ohne dieser Vermuthung direet wider- sprechen zu wollen, kann ich doch nicht umhin zu bemerken, dass gerade das Ahrthal ausser dem Hydr. delicatulus eine Reihe anderer Käfer bringt, die sonst weit umher in der Runde nicht I) Vergl. dessen Recherches sur l’anatomie et les m&tamorphoses de differentes especes d’Insectes. Paris 1832. pag. 62. PI. VII. Fig. 14. 2) Vergl, Verslag van de zesde allgemeene vergadering der nederland- sche entomologische Vereeniging, besonders abgedruckt aus dem Algemeenen Konst- en Letterbode. 1850. 122 vorzukommen scheinen und der Fauna derselben ein höchst eigenthümliches Gepräge geben. Die Ufer der Mosel sind arm im Vergleich zu denen der Ahr, wenngleich auch hier die schö- nen Chlaenius festivus und agrorum, die ich unweit Coblenz sammelte, nicht vorzukommen scheinen. Auf zwei Excursionen, (die eine sehr ergiebige, Mitte Mai, die andere Mitte Juni 1851) welche ich nach dem Ahrthale unternahm, erbeutete ich ausser einer Reihe weiter verbreiteter Arten einige ganz neue, einige, die sonst nur in Oesterreich vorkommen, und einige, die ich bisher nur aus Lyon erhalten habe. Indessen ist die auf diese Weise und durch Mittheilungen befreundeter rheinischer Entomo- logen erlangte Kenntniss der Coleopteren- Fauna des Ahrthales immer noch eine mehr als lückenhafte. Vielleicht regt die fol- sende Mittheilung die auf die Erforschung ihrer Provinz so eifrig bedachten rheinischen Entomologen zur öfteren Wiederholung einer Excursion an, die in entomologissher und vielfach anderer Beziehung stets reiche Belohnung verspricht. Wahrscheinlich werden dieselben auch noch einen fleissigen Collegen, Herrn Fuss in Ahrweiler, dort antreffen, den - bei meinem "damali- sen Besuche die Freude hatte, kennen zu lernen. Es wäre ein verfehltes Unternehmen, in diesen Blättern eine weitläufge Aufzählung aller im Ahrthale vorkommenden Käferarten geben zu wollen; es wird nur darauf ankommen, das Seltenere und Interessantere nach eigenem Ermessen hervorzu- heben und jedem nicht ganz unerfahrenen Entomologen wird es nicht schwer werden, die” Spreu vom Weizen zu sondern. Ich für mein Theil machte es mir bei meinem Aufenthalte in dem Ahr- thale (der sich leider nur auf eine tüchtige Vor- und Nachmittags- Excursion erstreckte) zur Haupt-Aufgabe, die am Ufer der Ahr selbst unter Steinen und auf dem Sande vorkommenden Thierchen zu sammeln und blieb in meinem Streben nichts weniger als un- befriedigt. Da fast jedes Flussufer sein Eigenthümliches in der Verschiedenheit der Arten selbst oder ihres localen und numeri- schen Vorkommens bietet, so will ich alles Erhebliche, was ich dort erbeutet, aufzählen, mit ungefährer Angabe der Anzahl. Durch die Beschreibung einiger neuen Arten wird vielleicht die Aufmerksamkeit auf die sonst weniger beachteten Thierchen gelenkt. l. Unter Steinen oder auf dem Sande im Son- nenschein umherlaufend, kam vor: l. Trechus longicornis St. (littoralis) Dj. Ein Exemplar un- weit Aldenahr unter einem Steine. 2. Bembidium areolatum Creutz (20), pulicarium Dj. (2), 4-signatum Duft. (2), aerosum Erichs. (1), rupestre 1m. (d), fasciolatum Duft. (30), tibiale Duft. var. minor [?] (50), olivaceum Gyll. (3). 3. Lionychus quadrillum Duft. (1). 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 123 Homalota gracilieornis Er. (12). Bisher nur aus Oester- reich, neuerdings, ‘wenn ich nicht irre, auch von Herrn Mink aus Crefeld mitgetheilt. Homalota fluviatilis mihi (gagatina Bey in litt.). Selten. Ausser den Exemplaren von der Ahr besitze ich nur noch aus Lyon von Rey mitgetheilte. Homalota fragilis mihi. Selten. Ausser den Exemplaren von der Ahr ebenfalls nur aus Lyon mitgetheilte. Homalota fragilicornis mihi. Nur 2 Exemplare vom Ahrufer. Homalota subtilissima mihi. Selten. Homalota deplanata Grav. Selten. Sonst hauptsächlich in Oesterreich und Frankreich zu Hause. Philonthus rufimanus Er. (70 Exempl.), prolixus Er. (15), Philonthus atratus Grav. (var. coerulescens Boisd.) 8 Ex. Lathrobium angusticolle Er. 12 Exemplare unter Steinen; ein herrlicher Käfer, der auch hauptsächlich in Oester- reich sich findet. Lithocharis ripieola mihi. 1 Exemplar unter einem Steine. Paederus ruficollis Payk. (20). Trogophloeus dilatatus Er. (20). Thinobius longipennis Heer. (2). Deleaster dichrous Grav. (1). Geodromus nigrita Müll. (12). W. In der Ahr, am Ufer unter und an den im Wasser befindlichen Steinen fanden sich: 18. 19, 20. al. 22. 23. Hydroporus delicatulus Schaum. (6). Ochthebius foveolatus Germ. [?] (30) aebst mehreren Hydraena. Elmis parallelepipedus Müll. (10). Parnus luridus Er. In Mehrzahl im Monat Juli. » Viennensis Heer. In ziemlicher Anzahl im Mo- nat Juli. Cyphon deflesirollie Müll. Auf Steinen am Ufer der Ahr, im Monat .Juli; ich fand den Käfer unter ganz ähnlichen Verhältnissen eh ım Harz. IH. Von mir interessant scheinenden Käfern, die ich im Ahrthal sammelte, nenne ich ferner: Leistus spinibarbis Fahr. Unter Steinen unweit Ahrweiler. Bryaxis xanthoptera Reich. In Gesellschaft von Cephen- nium thoracieum M. et K. und Mniophila wuscorum E.H. unter Moos auf der Ruine von Aldenahr. Cerophytum elateroides Latr. 1 Ex. an einem Obstbaum. Tillus 1-faseiatus F. 2 Ex. gekötschert. A Herr Fuchs theilte mir folgende bei Ahr- weiler gesammelte Käfer mit: 28. 29. Staphylinus chalcocephalus F. Philonthus lepidus Grav. 30. Aphodius elevatus Ol. Selten im Frühjahr. 31. Phosphaenus hemipterus F. Nicht selten. 32. Clerus 4-maculatus F. Nicht selten an jungen Fichtenstöcken. 33. Apate capillata Dahl. In Gesellschaft von Tillus 1-fas- ciatus an Weinpfählen. 34. Lachnaia longipes F. V. Die im Ahrthale ee schon er- wähnten neuen Arten sind folgende: Homalota Aluviatilis mihi. Depressa , nigra, subnitida, con- Jertim subtiliter punctata, antennis tenuibus concoloribus, pedibus testaceis, tkorace fere transversoe, coleopteris angustiore, medio canaliculato basique foveolato, abdomine supra jere confertim segmento quinto praecedentibus minus dense punctato. — Long 1), Jin. Homalota gagatina Rey in litt. Statura et summa affinitas H. gracilicornis Er., sed dimidio fere minor, elytris concoloribus etc. facile cognosei potest. Antennae capite thoraceque longiores, tenues, apicem versus, haud inerassatae, nigrae, articulis 1 et 2, 3—10 inter se aequa- libus, elongatoe obconieis, ultimo elongato - ovato, praecedente sesqui majore. Caput thorace paulo angustius, basi constrie- tum, subtiliter punctulatum, fronte medio plerumque leviter fo- veolata. Thorax coleopteris angustior, longitrdine paulo latior, basin versus haud angustatus apice truncatus, confertim subtiliter punctatus, basi foveola, medio canalicula magis minusve pro- funde impressa. Elytra thorace paulo longiora, depressa, subti- lissime confertissimeque punctata, nigro-fusca. Abdomen minus subtiliter et confertim, segmentum quintum praecedentibus paulo minus dense punctatum. Pedes testaceis, femoribus picescentibus. Am Ufer der Ahr im Sonnenschein umherlaufend in sechs Exemplaren gesammelt; von Herrn Rey als H. gagatina sibi (sous-presse) eingesandt; der Name konnte indessen, da er bereits von Baudi an eine Art dieser Gattung vergeben, nicht beibe- halten werden. Der Käfer hat denselben Habitus und dieselbe Punktirung, wie H. gracilicornis Er., ist indessen nur halb so gross, mit kürzerem Halsschild und nicht helleren Flügeldecken. Nah ver- wandt im Bau und namentlich der Halsschildbildung ist er mit der H. divisa Märkel; ausser der Abdominalsegmentbildung der Männchen unterscheiden sich die Weibchen beider Arten Teicht durch die Fühlerbildung: diese sind bei der H. divisa$weitästär- ker und gedrungener, das dritte Glied fast doppelt so lang als das vierte; auch ist die Lebensweise beider T'hiere wohl immer verschieden, indem H. divisa als Verwandte der H. socialis Payk. sich meist in Pilzen und modernden Stoffen findet, H. fAluviatilis mihi gewiss stets Uferkäfer sein wird. t 125 Homalota fragilis mihi: Depressa, nigra, subnitida, con- Jertim subtiliter punctata, antennis tenuibus concoloribus pedibus testaceis, thorace subquadrate, coleopteris angustiore, plerumque canaliculato basique foveolato, abdomine supra confertim segmento quinto praecedentibus paulo minus dense punctato. — Long 1 lin. Praecedenti affınis sed dimidio minor, thorace paulo lon- siore, basin versus paulo angustiore hand difficile distinguenda. Depressiuscula, nigra, subnitida, dense subliliter griseo- pubescens, pube minus "sericante. Antennae capite thoraceque paulo longiores, tenues apicem versus haud inerassatae, nigro- fuscae, articulis 2—10 elongato-obconieis, inter se subaequalibus, ultimo elongato-ovato. Caput ut in praecedente. Thorax coleopte- ris paulo angustior, latitudine vie brevior, basi lateribusque leviter rotundatus, basin versus paullo angustatus apice trunca- tus, coniertim subtilissime punctulatus, basi rarıus foveola ob- soleta, medio canalieula magis minusve profunde impressa instructus. Elytra thorace dimidio longiores depressiuscula, nigro- fuscas subtilissime confertissimeque punctata. Abdomen supra confertim subtiliter, segmentum quintum praecedentibus minus dense punctatum. Pedes testaeei. Am Ufer der Ahr ziemlich selten, bei Lyon nach Rey nicht selten. Der Käfer verhält sich gerade so zur H. fluviatilis wie diese zur gracilicornis Er. Er unterscheidet sich von ihr durch das längere, weniger breite Halsschild, die weniger schlanken Fühler, deren Glieder in einem anderen Längenverhältniss stehen ; mit sonstigen beschriebenen Arten ist er nicht leicht zu verwechseln. Hom. thinobioides mihi. Depressiuscula, nigra, subnitida, omnium subtilissime confertissimeque punctata, antennis concolori- bus, pedibus testaceis, thorace subquadrato, eoleopteris vix an- gustiore, plerumque canaliculato basique leviter foveolato, abde- mine lato ereberrime et subtilissime punetulato. Long 1 lin. Statura H. vilis Er. sed paulo major, densius sericeo- pubescens, antennis validioribus, thorace canalieulato, abdomine subtilius et confertissime punctato facile cognosci potest, Linearis, depressiuseula, nigra, subnitida, omnium dense subtilissimeque punetata, griseo - pubescens. Antennae capitis thoraeisque longitudine, fortiores quam in praecedente apicem versus haud inerassatae, nigrae, articulis 2—10 inter se aequali- bus, elongato - obconicis, era elongato, praecedente duplo fere longiore. Caput thoracis fere latitudine, basi constrietum, sub- tiliter punctulatum,, fronte medio plerumque leviter foveolata. Thorax coleopteris paulo angustior, latitudine haud brevior, la- teribus subreetis, medio canalicula sat perspieua impressus. Elytra thorace sesqui fere longiora, nigra subopaca, subtilissime confertissimeque punctata. Abdomen undique subtilissima confertissi- meque punctatum, nigrum. Pedes testacei, femoribus picescentibus. 126 Ich habe die Beschreibung dieser Art, die um Leipzig nicht selten vorzukonmen scheint, hier ebenfalls gegeben, weil sie wahrscheinlich auch im Ahrthal gemeinschaftlich mit der vo- rigen vorkommen wird; wenigstens sammelte Herr Rey beide bei Lyon; das Thier ist auf keinen Fall etwa eine Varietät der vor- hergehenden, wie Rey vermuthete, sondern beide hinlänglich schon durch die Punktirung des Hinterleibes unterschieden. Hom. fragilicornis mihi: Depressa, nigro-fusca, subnitida, densius subtiliter sericeo - pubescens, ommium subtilissime punctata, antennis filiformibus fuscis, pedibus jJlavo-testaceis, thorace co- leopteris angustiore, subquadrato, medio parum canaliculato, abdomine toto subtilissime confertim punetulate. — Long 1 lin. Statura H. fragilis, punctura H. thinobioides, antennis multo longioribus sat distincta. Antennae capite thoraceque duplo fere longiores, apicem versus haud incrassatae, fuscae, articulis omnibus inter se aequa- libus, elongato - obeonieis. Caput ut in H. fragılı. Thorax co- leopteris paulo angustior latitudine haud brevior, depressus basi lateribusque leviter rotundatus, basin versus vix angustatas, medio obsolete canalieulatus, densius sericeo-pubescens. Elytra thorace sesqui fere longiora, depresse, fusca, Abdomen supra omnium confertim subtiliter punctulatum, longius dense sericeo-puhescens. Pedes flavo-testacei. Ausser 2 von mir am Ahrufer gesammelten Exemplaren dieses durch die verhältnissmässig sehr schlanken Fühler ausge- zeichneten Käferchen ist mir noch kein anderes zu Gesicht gekommen. Hom. subtilissina mihi: Linearis depressa, Jusco - picea, subnitida, ommium subtilissime punctulata, antennis temuibus pedibusque fusco - testaceis, thorace subquadrato, coleopteris parum angustiore, plerumque medio canaliculato, abdomine toto subtilissime punctulato. — Long 3/, lin. Statura H. macellae Er. sed multo minor, elytris longioribus. Antennae capitis thoracisque longitudine, apicem versus paulo incrassatae, artieulis 1 et 2, 3 et 4, 5—10 inter se aequa- libus, his praecedentibus paulo crassioribus, ultimo oblongo- ovato, totae flavo-testaceae. Caput thoracis latitudine, depressum, subquadratum, obsolete canalieulatum, ore testaceo. Thorax co- leopteris parum angustior, latitudine haud brevior, lateribus sub- rectis, basi apiceque parum rotundatus, depressus obsolete cana- lieulatus, sericeo - pubescens. Elytra thorace sesqui longiora, confertissime obsoletissimeque punctulata, sericeo - pubescentia. Abdomen fuscum, basi apiceque plerumque dilutius, densius subtiliter punctulatum. Pedes testaceı. Am Ufer der Ahr 1 Exemplar, selten bei Cassel und in Baiern, häufiger, wie es scheint, um Leipzig und Lyon; durch ihre Klein- heit, helle Färbung und zierliche Gestalt hinlänglich ausgezeichnet. 127 Lithocharis ripicola mihi: Ferruginea, capiie oblongo, sub- tiliter punctato, subruguloso, fusco, thorace tote densius subti- lissime punetato, linea media longitudinali laevi, elytris thorace sesqui fere longioribus. — Long 2 Iin. Statura et summa affıniıtas L. fusculae Mannh., antennis minus pilosellis thoraceque omnium aequaliter subtilissime punc- tato facile distinguenda. Der L. fuseula Mannh. sehr ähnlich, indessen durch die überall gleichmässig diehte und äusserst feinePunk- tirung des Hailsschildes, welches dadurch etwas glänzender erscheint als bei der L. fuseula, sowohl von dieser wie von der L. brunnea Er., rufiventris Nordm. und der ferruginea Er. leicht zu unterscheiden. Diese Punktirung des Halsschildes hat sie nur mit der L. diluta Er. gemein, bei der indess Form, Färbung und Punktirung des Kopfes eine ganz andere ist. Am Ufer der Ahr unter Steinen sehr selten. TE > — Intelligenz. Herr J. Reinhardt, Curator der zoologischen Abtheilung des K. Museums in Copenhagen — der wissenschaftlichen Welt rühmlichst bekannt als einer der Naturforscher, welche mit der Dänischen Corvette Galathea die Erde umsegelt haben — beab- sichtigt, eine dreijährige Exploration der bisher in botanischer und entomologischer Hinsicht noch wenig oder gar nicht unter- suchten brasilischen Provinzen Minas Geraes, Goyaz und Mato Grosso auszuführen. Es sollen dazu Actien zu 300 Thalern preuss. in der Art ausgegeben werden, dass 100 Thaler pränu- merirt werden. Dafür erhält jeder (entomol.) Actionair zwei bis dreitausend Insekten, zahlt alsdann die zweite Rate mit 100 Rthlr. und erhält in dieser Weise gegen 8S— 9000 Insekten für seine 300 Thlr., woraus sich ein Durchschnitt von ca. 1 Sgr. für das Stück ergiebt. So wenig der Unterzeichnete im Allgemeinen solchen Unter- nehmungen das Wort zu reden geneigt ist, weil sie häufig von Leuten begonnen werden, welchen es an den unerlässlichen Vor- bedingungen eines erfräglichen Resultates gebricht, so treffen im Gegentheile bei Herrn Reinhardt so viele einstige Umstände und Bürgschaften zusammen, dass sein Plan thunlichste Unterstützung verdient. In Betreff der vortrefflichen Haltung der von Herrn Reinhardt in tropischen Ländern früher sesammelten Enntoma wird es genügen, zu sagen, dass Herr Westermann, dessen aus- gedehnte Sammlungen wahre Muster von Sauberkeit und Eleganz sind, mit der Conservation der Reinhardt'schen Sendungen voll- kommen zufrieden war. 128 Anmeldungen zur Theilnahme an dem Unternehmen, welches wenn es zu Stande kommt, mit Eintritt des Frühjahrs begonnen werden soll, sind direct an die Eingangs genannte Adresse des Herrn J. Reinhardt zu richten. Die Einzahlung der voraus zu bezahlenden 100 Thlr. kann durch das Haus Schmidt & Le Maire in Copenhagen geschehen. Sollten Vereinsmitglieder es vorziehen, Bestellung und Geld frankirt an den Unterzeichneten einzusen- den, so ist er zur kostenfreien Beförderung nach Copenhagen gern erbötig. Stettin, den 12. März 1854. Ye ©. A. Dohrn. Der Unterzeichnete wünscht zu kaufen: Panzer Fauna Germaniae Heft 73—90. Kirby Monographia Apum Angliae. Christii Hymenoptera. Anträge sind zu richten an Dr. Kriechbaumer, München, Rindermarkt 15, Schönherr’s Monographie der Cureulionen wird zu einem ermässigten Preise zu kaufen ge- sucht. Wer das Werk abzulassen geneigt ist, wolle dies Herrn M. Bach, Lehrer am Progymnasium in Boppart gefälligst schreiben. — Berichtigung einiger Bruckfehler in der Einleitung zur Monographie der Thysanuren von Elditt, pag. 15. Zeile 17 v.o. statt Haude lies Handl. ON SRH era ON LO „.. Oh. a. 7 Lannaeı „+ (WLinnai. Be 2, oe aa euts u Grabe ıns. Er Neal, „. DOR IN LORD VD aaler: „ auct. Fu... a 1 Se BE N nos „40. „ Av.o. „taberclatus lies tuberculatus. „ Achonetes „ Achorutes. I lo. an Sa 1 SI „ l5v.u. „ melapocephalals. melanocephala. 1. N VOL uni > NADARRE dd, N. Gum Aeiheocerus „ Aetheocerus. Bourl. ONE, WO aD Druck von F. Hessenland in Stettin. Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- I Kar . lungen von E. 8. Mittler in Berlin, 0. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Fr.Fleischer, und Dyk in Leipzig. Mai 1854, le 15. Jahrgang. Inhalt: Vereinsangelegenheiten. — Meyer: über coconlose Ameisen- Puppen. — Correspondenz. — Dutreux: Pap. Ajax ein Europäer. — Moeschler: ein neuer Spanner. — Le Conte: Synopsis der Parniden.. — Suffrian: synom. Miscellen. — Kriechbaumer: Hymenopterologisches. — Nachruf. — Errata. Vereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 9. März wurden als Mitglieder aufge- nommen: Herr Camillo Rondani, Professor in Parma. Dr. Paul Schuhmann, prakt. Arzt in Reichenbach in Schlesien. „. Dr. A. Gerstäcker, Adjunet am K. Zoologischen Museum der Universität in Berlin. „ Jacquelin Duval in Paris. „ Hoffmann, Professor am Lyceum in Bamberg. Eingegangen für die Vereinssammlung: 16 Nummern Formiciden. Geschenk des Herrn G. L. Mayr in Wien. Für die Vereins-Bibliothek ist eingegangen: J. A. Boisduval, Lepidopteres de la Californie. (Extrait des Annales de la Societe entomologique de France. Aoüt 1852.) Geschenk des Herrn Verfassers. L. H. Fischer, Conspectus systematicus Orthopterorum Europae. Lipsiae 1853. Engelmann. Geschenk des Herrn Verlegers. 130 Berichte über die Verhandlungen der Gesellschaft zur Beförde- rung der Naturwissenschaften zu Freiburg i. Br. No. 1. Dechr. 1853. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklen- burg. Heft 7. Herausgeg. von Ernst Boll. Neubranden- burg. Enthält: F. W. Clasen, Uebersicht der Käfer Mecklen- burgs. (Erste Hälfte.) Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Riheinlande und Westphalens. Herausgeg. v. Prof. Dr. Budge. X. Jahrg. II. u. IV. Heft. Bonn 1853. Enthält: Förster, Eine Centurie neuer Hymenopteren. 6—10 Decade. Coelioxys Latr., constrieta, eretensis, diplo- taenia, echinata, coronata, polycentris, macrura, haemorrhoa, erythropya, emarginata, apiculata, microdonta, divergens, fissidens, fraterna, diglypha, alata, aurolimbata, trinacria, tricuspidata. Chrysis trimaculata, sybarita, flavitarsis, lam- prosoma, eingulicornis, compta, lazulina, cyanochroa, janthina, | aureola, chrysoprasina, Rosenhaueri, cingulata, taeniophrys. Chrysogona nov. gen. gracillima. Cleptes aerosus. Notozus nov. gen. Frivaldskii, pyrosomus, bidens; constrietus, ano- malus.. Hedychrum luculentum, ceurvatum, chalconotum; Ellampus chrysonotus, inflammatus, generosus, blandus, prae- stans; Nomia hungarica. \ | Bach, Bemerkungen über die Käfergattung Chlorophanus. Correspondenzblatt des zool. mineral. Vereins in Regensburg. VII. Jahrg. 1853. Regensburg. Dr. Herrich-Schäffer, Preis- verzeichniss aussereuropäischer Schmetterlinge. Denkschrift zur Feier ihres 50jährigen Bestehens, herausgegeben von der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur. Breslau 1853. 410. Enthält: K. Letzner, Beiträge zur Ver- wandlungs-Geschichte einiger Käfer. (Heterocerus laevigatus Pz., Chrysomela eochleariae Fahr. et Suff., Hydrophilus ater- rımus Eschsch., Simplocaria semistriata Fbr., Chilocorus renipustulatus Serib., Pentaphyllus testaceus Redt. Th. v. Siebold und A. Kölliker. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. V. Bd. 1. und II. Heft. Leipzig 1853. Ent- hält: Th. v. Siebold, Beiträge zur Naturgeschichte der Mer- mithen. Dr. C. Gegenbauer, über Phyllosoma. Durch Schriftentausch erworben. H. Loew, Neue Beiträge zur Kenntniss der Dipteren. Erster Beitrag. Programm der K. Realschule zu Meseritz. 1853. 4. D. Pacher, Ueber die Käfer in den Umgebungen von Sagritz und Heiligenblut. (A. den Jahrb. d. naturhist. Museums in Kärnten. II. Jahrg.) Geschenke der Herrn Verfasser. —————n 131 Wissenschaftliche Mittheilungen. -— Ueber coconlose Ameisenpuppen von Herrn Cand. phil. Meyer in Hamburg. Die in der Familie der Ameisen auffälligen Eigenthümlich- keiten des Einspinnens, dass nämlich die Arten der Gattung Formica ihre Verwandlung im Cocon, die Mwyrmiceen dagegen ehne denselben zu bestehen pflegen, dass ferner selbst bei einer und derselben Art Formica mitunter zur selben Zeit, in derselben Colonie verschiedene Larven frei oder eingesponnen sich ver- wandeln, fordern, um hinter den Grund dieser im Insektenleben so auffallenden Erscheinung zu kommen, eine allgemeinere Auf- merksamkeit, als man bis jetzt dem Gegenstand geschenkt hat. Die Thatsache selbst, obwohl von jedem Beobachter, der speciell seine Aufmerksamkeit den Ameisen schenkte, bestätigt, ist den- noch nur wenig in’s Gemeinbewusstsein der Wissenschaft über- gegangen. Diese Erfahrung lässt es mir gerechtfertigt erscheinen, auf den Grund eigener Anschauung und mit einem geschichtlichen Hinweis auf die früheren Beobachtungen diese Erscheinungen von Neuem einer gemeinsameren Beachtung zu empfehlen, auch ehe es mir gelungen ist, die Erklärung dazu zu finden. Ver- einte oder bessere Kräfte als die meinen mögten wohl eher zum Ziele führen. Die letzte Erscheinung namentlich bietet sich dem Suchenden nicht aller Orten und oft nur vereinzelt zufällig dar; verallgemeinerte Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand hebt die Wahrscheinlichkeit häufigeren glücklichen Findens. Ich beginne mit der Geschichte dieser Beobachtungen, in- dem ich die betreffenden Stellen der Schriften und Alles, was ich zur Characteristik der beobachteten Arten dienend vorfinde, mit- theile. — King in Philos. Transact. 1667 kennt drei Ameisen- arten in England, nur von einer Art giebt er eine genauere Be- schreibung, und diese verwandelt sich im Cocon (Film.).. Gould (Account of the Engl. Ants 1747) beschreibt auch die uneinge- sponnenen Larven der rothen Ameisen (vielleicht Myrmica rubra). Es heisst bei ihm S. 49: „Zu bemerken ist eine auffallende Va- riation in den Aurelias der rothen Ameisen. Wenn die Würmer in ihre Verwandlungsperiode eintreten, hüllen sie sich nicht gleich den übrigen in ein Gewirk oder eine Hülse (Tissue or Shell), sondern liegen regungslos und dem Anschein nach empfindungs- los da. In einigen Tagen sehen sie weisser aus als gewöhnlich und nehmen in solcher Weise allmälig die Form der Ameisen an. So ist die Vorsehung nicht gebunden an besondere Gesetze, sondern kann, bei einer überraschenden Verschiedenheit doch zum g* 132 selben Ziele führen.“ — Etwas früher schon spricht Leuwen- hoek, Epist. d. 9. Sept. 1687, pag. 107. von Ameisen, die sich ohne Gespinnst verwandeln. — Swammerdam, dem haupt- sächlich Myrmiceen zu seinen Beobachtungen vorlagen, betrach- tete gerade den einmaligen Fund eingesponnener Larven bei einer Formica als die auffallende Weise. Er bezeichnet die be- obachtete Myrmica als eine in Erde und an Graswurzeln bauende, auf den Feldern und in den Gärten Hollands, auch der Umgegend Ansterdams vulgäre Art; die einmal in der Nähe Amsterdams mit eingesponnener Larve gefundene Formica (wie die Abbildung zeigt) lässt der Grösse und Angabe der gelben Farbe nach auf Formica flava vermuthen. Er sagt darüber: „Verum id prae- primis heie notatu dignum erat, quod Nymphae harum formicarum vermiculi aeque, äc Bombyces, Follieulum contexant, quo con- clusi intus in Nymphas mutantur.“ Bibl. Nat. Bd.1. 8. 297. — Meiner Beobachtung nach sind in nicht beholzten und nicht san- digen Gegenden die Formiceen seltener, und die Myrmiceen lie- ben Gärten und Häuser; demnach scheint es mir natürlich, dass sich dm Swammerdam in Holland besonders Myrmiceen zur Beobachtung darboten. Hieraus erklärt sich denn auch Swam- ‘merdam’s Verwundern, dass man den Ameisenwurm Ei nenne, da er doch auch von der Form des Ei’s nicht die Spur habe. In seinem Schelten über die spissa ignorantia dieses Vergleichs und die barbaries der Marktverkäufer, die diesen Namen aufge- bracht, haben wir ein kleines Beispiel, wie leicht ein Naturforscher von der ihn umgebenden Natur in seinen Ansichten zu sehr be- stimmt werden kann. Geoffroy (Insect. Tom. II., pag. 220.) folgt in der Annahme von Cocons nur jener vereinzelten Beobach- tung: Swammerdam’s, er selbst hat keine Gespinnste ange- troffen. -— De Geer endlich nennt es eine leicht zu machende Bemerkung, sich von dieser Verschiedenheit der Verwandlung zu überzeugen, und seitdem nun ist man, da die ferneren Beobachter es zumeist mit Formiceen zu thun hatten, gewohnt geworden, das Einspinnen als die bekanntere Erscheinung genannt zu sehen. De Geer beschreibt zwei Arten, bei denen er diese Arten ohne Gespinnst sich verwandeln sah. "Die eine nennt er die braunrothe Ameise (Mem. Bd. 2., Th. II. S. 333.); es ist nach ihm Linne’s F. rubro-testacea, oeulis punctoque sub abdomine nigris Sy. Natur. ed. 12., pag. 963., num. 7.; wahrscheinlich M. rubra. Die zweite Art nennt er die dunkelbraunrothe Ameise, mit brau- nem Kopf und Hinterleib, Stachel und 2 Dornspitzen am Brust- schild; es ist nach ihm L.’s F. caespitum; abdominis petiolo ‚binodi, priore subtus, thoraceque supra bidentato, (Syst. Nat. ad 12., pag. 963., n. 11.), er fand sie im Juli unter der Borke einer alten halbfaulen Tanne in einer‘ kleinen Colonie und verfolgte ihre ohne alle Bedeckung vor sich gehende Verwandlung (s. D.@. 133 a. a. O0. S. 335.) —- Bei Latreille zuerst finde ich es mit Be- stimmtheit ausgesprochen, dass die Larven der Ameisen ohne Stachel (also die Formica) sich einspinnen, die der bestachelten (also Myrmica) nicht; er bespricht die Nymphe der letzteren als vollkommen nackt, im Uebrigen aber den eingesponnenen gleich und als mit fortschreitender Entwicklung dunkler werdend (hist. des Fourm., S. 71). — Weniger bestimmt begrenzt Huber (Recherches sur les moeurs des F., S. 78.) diese beiden Arten der Verwandlung, indem er die als Ausnahme betrachtete Coconlosigkeit nur bei Ameisenarten vorkommend nennt, die einen Stachel und zwei Knoten haben, ob aber bei allen diesen, blieb wenigstens ungesagt. — Dies mag Oken, der besonders die Huberschen Beobachtungen mittheilte, veranlasst haben, zu sagen: „unter den Ameisen mit zweiringligem Bauchstiel gebe es mehrere Arten, die wirklich nicht spönnen“. (Allg. Naturgesch. Ba. V., Th. II., S. 925.) — In Cuvier’s Reg. Anim. les Ins. Bd. 2., $. 165. ist der Verschiedenheit nur allgemein erwähnt. — Westwood in seiner Mod. Classific. of Insects, tom. II. $S. 228. spricht wie Latreille die eingesponnenen Larven den stachel- losen Ameisen, die uneingesponnenen den bestachelten zu. — Prof. Schenck in den Jahrb. des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau, 8. Heft, S. 75. sagt, die Puppen der Myr- miceen Seien eingesponnen. Bei 3 Arten Myrmiceen habe ich die Larvenentwicklung mehrfach verfolgt und die Puppen stets cocon- los in allen Stadien gefunden. Nicht so constant aber fand ich bei den Formiceen das Einspinnen, ja hier tritt nun der sonder- bare Fall ein, dass das Einspinnen selbst in derselben Art, in derselben Colonie und zur selben Zeit mit Coconlosigkeit varirt. Deutungsversuche in Betreff dieser Sonderbarkeit haben schon zu mancherlei Muthmaassungen, aber nicht zur Erkenntniss seführt. — De Geer, bei dem ich die erste Bemerkung darüber finde (a. a. O. S. 321.) sah dies bei einer Ameise, die er als eine glänzend schwarze, mit dem Schüppchen auf dem. Stiel be- zeichnet. Er stellt sie zusammen mit Linne’s F. (fusca) cinereo- Jusca, tibus pallidis (Syst. Nat. pag. 963., n. 4.); mit Geoff.s (Ins. Tom. II. pag. 428. n. 5.) fourmi toutebrune, und: Ray’s F. media, nigro colore splendens (hist. Insect. pag.. 69.). De Geer beschreibt sie näher: „ganz glänzend schwarz, etwas ins Braune fallend, die Füsse brauner als der Körper: man muss sie die Grossen nennen, um sie von einer kleineren, sehr ähnlichen Art, die sich auch häufig in der Erde findet, zu unter- scheiden, sie stehen in ihrer Grösse zwischen den Holz- und rothen Ameisen.“ Weiter schreibt er darüber: „Als ich am „19. Juli die Borke eines alt gefällten und halbfaulen Baumes „abriss, fand ich darunter eine zahlreiche Familie schwarzer „Ameisen von dieser Art, mit vielen Larven, Nymphen und Co- 134 „eons. Der Larven waren nicht viel, weil sich die meisten schon „in Nymphen verwandelt hatten. Ueberhaupt waren sie, wie bei „anderen Arten, ganz weiss und überall, wie die Larven der „gelben Ameise, mit zarten Härchen bewachsen. Das Merkwür- „digste aber war dieses, dass ein Theil der Nymphen ganz blos „und frei lag, viele aber im Gespinnste eingeschlossen waren. „Die freien Nymphen waren ganz weiss; die Augen aber braun, „und übrigens alle Theile in der gewöhnlichen Lage. Aus diesen „werden ungeflügelte Ameisen oder geschlechtslose Arbeiter. Es „giebt also Larven von F. in einer Familie, davon einige sich „Gespinnste, andere aber keine machen, welches mir sehr merk- „würdig schien!“ — Latreille sah dasselbe bei einer Art, die er Noircendree nannte. Seine Charakteristik derselben ist fol- sende: „Cinereo-nigra; antennarum primis artieulis pedibusque rubescentibus; squama magna, subtriangulari, stemmatibus tribus.“ „Elle a la forme de la fourmi fauve. Le corps est d’un noir un peu cendre, luisant, presque glabre et alonge. La premiere piece des antennes et les deux on trois artieles suivans, sont d’un rougeätre fonce. Le devant de la tete est @eleve en carene; les trois petits yeux lisses sont visibles. L’ecaille est grande, tenant le milieu entre la figure ovee et la figure triangulaire, le milieu ‚du bord superieur est un peu eleve et un peu concave. TW’abdomen est presque globuleux, et un peu velu a son extremite. Les pattes sont d’un rougeätre fonce, avec le bas des euisses d’un brun obsceur.“ „Die schwarzgraue Ameise“, sagt er, „findet sich in ganz Europa, sei es unter Steinen, Moos, Rasen, oder am Fusse von Bäumen. Sie läuft sehr rasch. Ihr Nest ist fast sanz in der Erde; in demselben liegt mitunter die Larve eines Scarabaeus, wahrscheinlich einer Cetonia oder Melolontha, was eine bekannte Beobachtung ist.“ — Zur Sache selbst bemerkt er, dass mehrere Nymphen nackt gewesen, während die anderen eingesponnen dalagen. Aber, meint er, es könnte möglich sein, dass die ersteren einige Zeit vor den anderen von der Hülle be- freit worden wären, und dass ihn das getäuscht habe. — So sieht auch besonders Huber die Sache an. Er bezieht sich auf De Geer’s und Latr.’s Beobachtung und sagt, dass er dieselbe sehr oft wiederhölt und sich auch von der Richtigkeit der Muth- massung Latr.’s überzeugt habe, indem er sehr oft die Ar- beiter der nbdir - cendrees, wie der fourmis mineuses den Cocon der Nymphen wenig Zeit nach dem Beginn der Metamorphose habe abreissen sehen. Er macht darauf aufmerksam, dass die Larven, denen er selbst frühzeitig ihren Cocon abgezogen, nie- mals sich gut entwickelt hätten (Huber Rech. S8. 85.). — Oken (a. a. O. $S. 925.) meint, es geschehe dies nicht, um sie schneller zur Entwickelung zu bringen, da die Arbeiter ihnen doch das Puppenhäutchen zur Bedeckung liessen, vielleicht sei 135 es nur ein Versehen in dem allzugrossen Eifer; wahrscheinlich gingen solche Puppen zu Grunde, wenigstens sei dieses der Fall, wenn man selbst den Puppen noch so sorgfältig das Gespinnst abziehe.“ — Prof. Schenk (a. a. O. S. 18.) muthmasst eben- falls, die Sache auf diese Weise erklären zu können; er fand uneingesponnene Puppen neben den eingesponnenen bei F. san- guinea Latr. (dominula Nyl.), F. cunicularia Latr. und F. fusca Lair. (nigra Först., glebaria Nyl.), für die Characte- ristik dieser Art verweise ich auf Heft 5. u. 7. der entomol. Zeit. v. J. — Westwood, der das Factum gleichfalls bestätigt, lässt sich auf keine Muthmassung zur Erklärung ein. Er sagt (a. a. O. Bd. 2., S. 228.) „F. fusca, our common small brown „garden ant has afforded me many opportunities of confirming „Latr.’s curious statement, that sometimes the pupae are naked „and at others enclosed in a cocoon. The precise reason for „this difference has still to be ascertained.“ Leider ist es auch mir bis jetzt nicht gelungen, den Grund dieser Erscheinung zu erkennen, ich kann daher nur das Factum selbst in der Weise schildern, wie es sich mir gezeigt hat, hoffe jedoch durch fortgesetzte Beobachtung das bis jetzt nur Gemuth- masste bestimmter ergründen zu können. Ich habe die gemischte Lage eingesponnener und uneinge- sponnener Larven an zwei Arten zu beobachten Gelegenheit ge- habt. Wie Latreille, Nylander, Foerster oder Herr Schenck sie benamen würde, ıst zu entscheiden mir noch nicht selungen, zumal mir auch von beiden zuverlässige Exemplare der Geschlechtsameisen fehlen. In Ermangelung also eines bekannten und allgemein gültigen Namens füge ich eine unter dem Simplex nach den gesonderten Thheilen gemachte Beschreibung der Arbei- ter beider Arten bei. No. 1. F. (?) zu Neustadt-Eberswalde im Sande. Fühler. Geissel l1gliedrig, das l1lte Glied spitz, dicht weiss- bräunlich behaart; der Schaft weniger und heller roth- bräunlich. Mundtheile. Die Mandibeln lichtrothbraun mit vereinzelten weissbraunen Borstenhaaren, die Maxillen vor der Taster- insertion (also an der Spitze ) hellbräunlich und geborstet, unten dunkel, Unterkiefertaster 6gliedrig, dunkelbraun, mit weissbraunen Borstenhaaren gewimpert; Lippentaster 4gliedrig dunkel; — Unterlippe hellbräunlich, Kinn dunkel. Kopf länglich. Unters. Backen dunkelrothbraun, glänzender als die übrigen Theile, geringe Behaarung mit vereinzelteren weissbraunen Borstenhaaren, diese besonders am Hinterrande des Kopfes. Obers. dunkelbraun, fein behaart, nur sehr vereinzelte hell- braune Borstenhaare. Der Vertex ziemlich gewölbt, Rand i 136 des Hinterhaupts gerundet, mehr oder weniger ausgebuch- tet; Augen weit nach hinten. — Ränder der Kopfleiste bei der Insertion der Fühler gegen den Kopf aufgeworfen, die Leiste nur kurz mit auch gegen die Öberlippe etwas vertieftem Dreieck. Die Oberlippe ziemlich gross, Mittel- kante scharf, am Grunde derselben ein dem Dreieck der Kopfleiste correspondirendes kleineres Dreieck, die Ober- lippe gegen die Mitte zu gewölbt, Rand mit weissen Bor- stenhaaren besetzt. -— Die Mittelrinne der Kopfleiste schwach vertieft bis zum Isten Nebenauge. Hals. Unterseite röthlich braun. Beine dunkelrothbräunlich. | | Vorderb. Coxalänglich birnförmig, stärker geborstet als das Femur, und dieses stärker als die Tibia, an der ein ein- sebozener Dorn steht; erstes, oder Grund-Glied der Tars. gebogen und am Rande behaart. Mittelb. Coxa, Tibia und Tarsus geringer in Breite und Dicke als beide Vorderbeine, aber Femur, Tibia und Tar- sus länger; Borsten am Femur und Coxa spärlich, an der Tibia statt des Dorns nur eine stärkere Berste, das erste Tarsenglied nicht gebogen, auch nicht so behaart wie die Vorderbeine. Hınterb. noch länger, besonders Tars., das 4te Tarsenglied am kleinsten, an der Tibia mehre vereinzelte Borstenhaare, sonst wie vorhergehend, die Coxa wieder etwas compacter. Stumpf aschbrauner als der Kopf, vieles stärker, dicht mit weissen Härchen besetzt, namentlich an der Seite. An dem seitlichen Obertheil des Prothorax einige weissbraune Bor- stenhaare, auch am Mesothorax und Metathorax hie und da. Prothorax etwas schmaler als der Kopf, Mesothorax ver- schmälert, unterseits bräunlicher und glänzender; — Rücken- linie ziemlich in einer Fläche, nur bei den Stigmaten des Mesothorax etwas vertieft. Stiel röthlicher braun; — Schuppe, Basis des Dreiecks ge- rade, etwas verdickt, von der Färbung des Räckens, dicht behaart, weitstehende weissbraune Borstenhaare an allen Rändern ersichtlich. Hinterleib dunkelgraubraun, wie Kopf und Rücken, die Rän- der der Ringe heller braun. Oberseite dichter behaart und deshalb auch nicht so schwach glänzend wie die Unterseite; einzelne weissbraune Borstenhaare auf allen Ringen, beson- ders auf den letzten. Diese Ameisen hatten im Kiefernwalde bei Neustadt auf einem sehr sandigen Hügel ihre Löcher und Trichter gemacht, der Hügel war fast sanz grasleer und gerade solehe Stellen hat- ten diese Ameisen "gesucht. Ueberall sah man ihre kleinen 137 Löcher, hier gehäufter, dort weniger beisammen. Sie warfen keine Hügel auf und machten, so weit ich bei dem losen Sande entscheiden konnte, keine langen Gänge; meist führten einige kurze Löcher zu einer trichterartigen Vertiefung, in der Ameisen und Larven lagen. Die ersteren entschlüpften gestört nie in Gänge, sondern suchten nach Aussen in grosser Schnelle zu ent- kommen. — Am 13. Juli fand ich in einem dieser Trichter eine Anzahl uneingesponnener Arbeits-Larven. Am 24. Juli wieder in Neustadt führte ich Prof. Ratzeburg an diesen Platz; — der erste aufgedeckte Trichter zeigte nur eingesponnene Larven. der Cocon war sehr dünn und durchsichtig; aber ein paar Span- nen davon enthielt zu unserer Verwunderung ein Trichter Beides. eingesponnene und uneingesponnene Nymphen, und, wie mich dünkt, sowohl in mehr als in weniger vorgeschrittenen Stadien; die in Spiritus gelegten Exemplare sind leider alle schon im letzten Entwicklungsstadium, so dass ich keinen bleibenden Be- leg habe, dass die damals nackten Nymphen auch in den früheren Stadien nackt waren. Meine baldige Abreise von Berlin verhin- derte mich, die Sache weiter zu verfolgen, doch war Professor Ratzeburg so gütig, über seine an diesen Colonieen fortge- setzten Beobachtungen mir brieflich zu berichten, und mir zu er- lauben, dieselben hier mitzutheilen. Prof. Ratzeburg hat die Erscheinung selbst noch wiederholt an derselben Stelle während des Augustmonates beobachtet und wahrgenommeu, -dass mit her- anrückendem September die nackten Nymphen häufiger wurden, so dass im September nur noch nackte Nymphen zu finden waren. Ende September hat auch dort das schlechte Wetter die Löcher verschwemmt und die Ameisen schon tiefer in die Erde sich zu- rückziehen lassen, Brut ist nicht mehr vorhanden. Mittlerweile habe ich in Harburg, einem Ort in der Nähe Hamburgs jenseits der Elbe, eine zweite Art gefunden (am 24. Aug.), die dieselbe Eigenthümlichkeit zeigte. Die Beschreibung des Arbeiters ist folgende: No. 2. (F. [?];ın Harburg bei Hamburg auf dem Felde.) Fühler. Geissel 11gliedrig, äusserstes Glied etwas länger, ei- föormig; Schaft heller bräunlich als die Geissel gegen ihre Spitze. Kopf. Sculptur lederartig gepunkt, fein behaart; Färbung ver- schieden, Backentheile bald heller, bald dunkler, mitunter hell bräunlich bis hart an die Augen, mitunter schmutz- brauner, Scheitel und Kopfleiste immer dunkler, gleich der Farbe des Hinterleibs, ebenso das kleine dreieckige Feld- chen zwischen der Fühlerinsertion; die Kopfleiste etwas ge- hoben, am Anfang bei der Insertionsstelle der Fühler etwas abschüssig, auf ihr eine glänzendere schmale Mittelrinne zum ersten Nebenauge. Die Oberlippe gewölbt, gerundet, bräun- f 138 lich. Die Unterseite in der Mitte nach dem ausgebuchteten Vorderrand zu hellbräunlich, wie der Fühlerschaft. Hinter- rand des Kopfes leicht ausgebuchtet, Kopf breiter als der Stumpf. Beine: Farbe braun. Vorderb. Coxa ziemlich stark, birnförmig, etwas dunkler; am Ende der Tibia der gekrümmte Dorn; Beine fein be- haart, mit einigen längeren Haaren, namentlich an den Beugungsenden der Flexionsseite. Vor dem Dorn an der Innenseite der Tibia 5 kleinere Dorne zum 6ten eigent- lichen hin in zunehmender Grösse. Das erste Tarsenglied etwas über die Hälfte des ganzen Tarsus lang, etwas gekrümmt, an der Innenseite borstig behaart. Mittelb. Coxa kugliger birnförmig: Femur und Tibia etwas länger als beim Vorderbein. Tibia weniger verbreitert im Verhältniss zum Femur als beim Vorderbein; an der Tibia ein gerader Dorn; Tarsenglieder nicht so borstig gehaart, erstes Glied gerade, Länge wie beim Vorderbein. Hinterb. Die Tibia dünner und länger als bei den vorher- gehenden, kein hervorstehender Dorn an derselben. Die Tarsenglieder in Ausdehnung und Beborstung wie die Mittelbeine, die 4 letzten Glieder schärfer von einander abgesetzt. Halstheil sehr winzig. Stumpf schmal. Prothorax nicht sehr erhaben, heller bräun- lich, besonders in einem seitlichen Streifen, hier an den Coxen, so wie oben an dem Kopf gegen ein dunkleres schmutzgraubraun abstehend. Prothorax, ‘Mesothorax und Metathorax hellbräunlich und nur an den Rändern und nächster Umgebung der Coxen ein wenig dunkler. Meta- thorax ziemlich gekuppt. Die Schattirung der Stumpftheile ist nicht bei allen Indi- viduen gleich, nur das scheint Stich zu halten, dass der Vertex und die Coxen durch dunklere Färbung gegen die Stumpftheile abstehen. Vereinzelte Borsten, am wenigsten auf Mesothorax, am meisten auf Prothorax; dichtere Behaa- rung spärlich, nur nach den Coxen zu ersichtlicher. Stiel hellbräunlich. Schuppe oben dunkler braun, ausge- randet. Hinterleib. Unters. schmutzbraun glänzend, Ränder der Ringe hellbraun, Genitalringe röthlicher braun, helle Härchen auf dem Unterleib nicht dicht, auf der Seite dichterer Ueber- zug solcher Härchen. An den Afterschuppen längere Borsten. Die Obers. dunkler braun, die Ränder fast weissbraun, der weissbraunen Behaarung wegen weniger oder gar nicht glänzend, 139 Diese Ameisen bildeten auf einem freien, sandigen Felde vor einem Kieferngehölz an Graswurzeln eine kleine Colonie, ich fand nur diese eine mit Larven und überhaupt nur noch einzelne Colonieen derselben Art in der Nähe. Auch diese Ameisen waren sehr rasch. Uneingesponnene und eingesponnene Nymphen lagen in der Colonie ungefähr zu gleichen Theilen. In Rücksicht auf die Erklärung ist, wie schon gesagt, bis jetzt nur von Wahrscheinlichkeiten zu reden. Die mehrfach aus- gesprochene Muthmassung, dass den nackten Nymphen verfrüht der Cocon abgezogen sei, hat wenig für sich, nichts weiter ei- sentlich als Hubers leichte, nicht genug mit Rücksicht der Nebenumstände beschriebene Beobachtung: dagegen ist es weder Prof. Ratzeburg noch mir jemals gelungen, die abgezogenen Cocons in den kleinen leicht zu übersehenden Colonieen aufzu- finden, obgleich ich den Sand einer ruhigen Besichtigung im Hause unterzog. ‚Zur weiteren Bestimmung der Wahrscheinlich- keiten geben meine Beobachtungen mir nicht die Berechtigung, über ein etwaiges Verkümmern der Sublingual - Speicheldrüse (in der Makel, Müller’s Archiv, 1846, S. 22., das Spinngefäss vermuthet) habe ich mich bislang noch nicht vergewissern kön- nen, und selbst, würde sich ein solcher herausstellen, wie es nicht gerade unwahrscheinlich ist, so würde doch für dieses Ver- kümmern selbst ein weiterer Grund aus den zeitweiligen Lebens- bedingungen dieser Larven zu suchen sein. Jedenfalls zeigt die Erscheinung, wenn sie nicht äusserlich durch die Arbeiter ver- anlasst wird, ein Varıiren, ob es ein krankhaftes ist, muss der Verfolg der Entwicklung bekunden, und über diesen habe ich keine Beobachtung machen können. Prof. Ratzeburg schrieb mir darüber: „Ich halte die Hüllenlosigkeit für eine Abnormität, „die in einer verspäteten Jahreszeit eintritt, da sie gegen den „Herbst immer mehr hervortrat. Sollten die Spinngefässe, welche „den nackten Individuen gewiss nicht fehlten, nicht vielleicht leer „gewesen sein? und könnte man dies nicht mit einer trägen Er- „nährung der träger werdenden Arbeiter in Zusammenhang bringen ? „Die Ueberjährigkeit bei gewissen Lepidopteren (bes. pinivora) „wäre das passendste Seitenstück zur Hüllenlosigkeit, denn beide „möchten auf mangelhafte Ernährung zurückgeführt werden kön- „nen. Eine Hüllenlosigkeit bei einer zweiten Insektengattung „wüsste ich in der That nicht nachzuweisen. Wenigstens kommt „es nur äusserst selten vor, dass eine Raupe einer folliculen „Species ohne Hülle sich verpuppt. Bei der Bombys pini, „welche ich immer in grösster Menge erzog, ist es mir einige „Male vorgekommen.“ — Nur das möchte ich hiezu bemerken, dass von einer verspäteten Jahreszeit hier nicht in dem Sinne die Rede ist, als sei es mit verspäteter Brützeit gleichbedeutend, da Ameisen-Arten erst ım Juli ihre Brut bekommen; auch möchte 140 ich, da eben der Juli der Brütemonat ist und schon im Beginn desselben die nackten Larven, wenn auch seltener sich fanden, die nähere Bedingung des Coconmangels nicht unbedingt nur mit der Späte der Jahreszeit in Verbindung bringen; die grosse Hitze des Juli und August, wie die Regentage des Herbstes kön- nen dem Leben und der Ernährung der Ameisen gleich nachthei- lige Witterungszustände sein, wie man denn auch factisch bei beiden einige und gerade diese Ameisen in ihren Wohnungen sich verborgen haltend wahrnehmen kann, dagegen ich andere, wie z. B. die F. fuliginosa auch jetzt noch bei Sturm und Regen, und selbst am dunkeln Abend, ihre gewohnten Wege machend beobachte. — Mag dem nun so oder anders sein, gleichviel; mein Wunsch war nur, zur näheren Ergründung der ursächlichen Be- dingungen hiemit aufzufordern. Gut mögte es sein, zunächst be- sonders die stehende Verschiedenheit des Einspinnens und der Coconlosigkeit (bei Formica und Myrmica) ins Auge zu fassen, da dies zu beobachten ja die Gelegenheit sich häufig bietet. Die Ergründung dieser Sache ergäbe vielleicht einige nähere Anhalts- punkte, sich über die nächste physische Ursache des Nicht-Ein- spinnens überhaupt eine Ansicht zu bilden. Und schon diese Thatsache, dass in einer Familie verschiedene Gruppen in ihrer Bildungsgeschichte auf solche Weise differiren, ist eine auffal- lende; — ich wüsste dabei als an etwas Aehnliches nur daran zu erinnern, dass bei den Infusorien z. B. die Familie der Vor- ticellinen in der Gattung Spirochona eine gepanzerte Form hat, Stentor und Vaginicola Gehäuse bilden und bei Vorticella sich Eneystirung findet und auch in anderen Familien dergleichen Bei- spiele vorkommen, wie Dr. Cohn in seinen „Untersuchungen über die Encystirung der Infusorien“ nachgewiesen hat. J. Meyer. Hamburg, im October 1853. Nachträgliche Note des Autors. Ich bin seither in meiner Lecture noch auf einige Punkte geführt, welche mir zur Vergleichung dienlich scheinen — das von Ratzeburg beobachtete Eneystiren der Anomalon Larven neben der gewöhnlichen Nacktheit der Ichneumonlarven (Ichneum. Band 3, Seite VI.) und das Einspinnen von Megatoma undatum neben dem gewöhnlichen Auskommen der Dermestiden-Larven in ihren Nahrungssubstanzen und der gelegentlichen Coconlosigkeit von Megatoma (s. Westwood Introd. I., Seite 159.) — a —— 141 Note der Redaction. Vorstehende Arbeit des Herrn Cand. philosophiae Meyer wurde vor dem Drucke den Herren Professor Schenck in Weilburg und Gustav L. Mayr in Wien vorgelegt, um sich gefälligst über das darin berührte Factum zu äussern. Herr Schenck schreibt darüber: „Die Abhandlung behandelt einen gewiss sehr interessanten Gegenstand, und wird, wenn sie auch nichts zur weiteren Auf- klärung der besprochenen Beobachtung liefert, doch zu weiteren Nachforschungen darüber Anregung geben. Einen Grund des Vorkommens gespinnstloser Puppen bei Formica-Arten vermag ich ebenso wenig anzugeben, als Herr Professor Kirschbaum, dem ich die Abhandlung mittheilte. Die Hypothese Ratzeburg’s möchte wohl zu beseitigen sein; da man solche Puppen schon im Mai und Juni antrifft. Ich habe sie indessen nur bei Formiea sanguinea, cunicularıa und fusca Latr. beobachtet, theils noch ganz weiss, theils schon ziemlich gefärbt. Sie fanden sich immer gesondert von den eingesponne- nen. Reste der Gespinuste habe ich noch nicht dabei gefunden, wohl aber dergleichen oft in Ameisennestern gesehen, in welchen junge, noch nicht ausgefärbte Ameisen sich befanden, wiewohl ich auch häufig in diesem Falle nichts von Gespinnstresten habe finden können. Wahrscheinlich werden die aufgebissenen Cocons doch bald von den Ameisen entfernt. Arbeits- Ameisen habe ich öfters an geschlossenen Gespinnsten nagen sehen, ohne Zweifel, um den Puppen das Ausschlüpfen möglich zu machen oder doch zu erleichtern; denn auch ohne Hülfe von Arbeitern kriechen Ameisen in Schachteln aus den gesammelten Puppenhüllen. Mit sespinnstlosen Formica-Puppen habe ich noch keine Probe ge- macht, wohl aber mit den stets gespinnstlosen Myrmica-Puppen, die mir in Schachteln stets vertrockneten, selbst wenn sie in der Entwickelung schon bis zur Färbung vorgeschritten waren. So- wohl Herr Kirschbaum als ich werden diesem Gegenstande unsere besondere Aufmerksamkeit widmen.“ Herr Gustav L. Mayr erklärt die ihm vom Autor zuge- sandten beiden Species (vergl. die Abhandlung) für Formica fusca Latr. und F. cunieularia Latr. Einen erklärenden Grund der auch von ihm mehrfach beobachteten Thatsache weiss er nicht anzugeben. _—— Correspondenz2. Folgende Mittheilungen werden den Lesern der Zeitung, namentlich den Coleopterologen interessant sein: Von Professor Lacordaire ist der erste Band seiner Genera coleopterorum bei Roret in Paris erschienen; der zweite 142 ist unter der Presse, und den letzten überarbeitet der Verfasser so eben, um die neuesten Veränderungen nachzutragen. Heır Jacquelin Duval, von welchem in den Annales de la Soc. ent. de France die geschätzte Arbeit über die Bembidien geschrieben ist, will in Verbindung mit dem berühmten Insekten- Zeichner Migneaux die „Genera des Col&eopteres d’Europe“ in Lieferungen herausgeben. Das Werk ist auf 86 Lieferungen, jede zu anderthalb Franken berechnet. Herr Leon Fairmaire beabsichtigt, eine Käferfauna Frankreichs zu schreiben, ähnlich in der Art, wie Lacordaire dies (in Gemeinschaft mit Boisduval) 1835 angefangen, aber nur auf die Umgebung von Paris beschränkt, auch nur die 4 Fami- lien Carabieinen, Hydrocantharen, Brachelytra und Sternoxen be- arbeitet hatte. Herr Dr. Candeze in Liege, einer der beiden Autoren der kürzlich erschienenen Aufzählung der bisher bekannten Käfer- larven, ist Willens, einem sehr fühlbaren Bedürfnisse dadurch abzuhelfen, dass er eine Monographie der gesammten Blateriden unternommen hat. Es ist zu hoffen, dass diese Arbeit des Schü- lers von Lacordaire unter den Augen und mit dem Beirath des Meisters eine wohlgerathene werden wird und es wäre löhlich, wenn durch reiche Zusendungen von Material aus den öffent- lichen und den grössern Privat-Museen die Arbeit des Herrn Dr. Candeze bereitwillig gefördert würde. C. A. Dohrn. —_—— 7 a —— — Ueber das Vorkommen des Papilio Ajax in Europa. Von A. Dutreux in Luxemburg. Weder Boisduval, noch Duponchel halten den Ajax für eine europäische Art. Jener giebt Nord-Amerika als sein Vaterland an, dieser erwähnt ihn gar nicht. Hingegen bezeichnet Lucas, histoire naturelle des Lepidop- teres d’Europe, 1845, S. 9. den Ajax als aus dem Griechischen Archipel stammend und liefert eine ziemlich genaue Zeichnung dieses Schmetterlings, der ihm durch einen englischen Reisenden zugekommen war. Es ist mir im vorigen Jahre gelungen, diesen schönen und seltenen Falter meiner Sammlung einzureihen, und ich kann ganz zuverlässig den Fundort als europäisch angeben, und mich in dieser Hinsicht auf den Sammler und bekannten belgischen Bo- taniker Herrn Ch. Mathieu in Brüssel berufer 145 Er schreibt mir nehmlich: „Je m’empresse de vous dire que le pap. Ajax a et pris pres de Faro dans les Algarves (Portugal) le 11. Aout. 1838. Parmi les deux individus, que jai vus, je n’ai pu prendre, que celui que vous avez maintenant je n’en ai pas rencontre d’autres. Je sais que la presence de ce lepidoptere a ete contestee en Europe. Mais ceci s’est presente pour plusieurs especes et cela n’a pas empöche que le fait finit souvent par devenir certain.“ Es stellen sich bei einer genauen Vergleichung dieses Fal- ters mit meinem amerikanischen Exemplar einige Differenzen heraus, welche ich hier angeben will. 1. Mein Exemplar (5) ist kleiner als das amerikanische. 2. Die Grundfarbe ist weisslich gelb, beim Amer. spielt dieselbe ins grünliche über. 3. Die breite schwarze @Querbinde, welche durch die beiden Flügel herabzieht, enthältbeim europäischen Falter einen länglichen, scharfen gelblichen Streifen, der vom oberen Rande des Oberflügels bis an die Nervure inferieure de la cellule discoidale sich erstreckt. 4. Dieselbe Binde ist beim europ. Exemplar, (namentlich auf den Unterflügeln) viel schmaler als bei dem Nordamerikani- schen. | . Der rothe Fleck am innern Rande der Unterflügel besteht aus zwei neben einander liegenden Rondellen, wovon die innere kleiner ’und tiefer liest und die durch einen schma- len schwarzen Strich getrennt sind. Bei dem Amer. Ajax ist der rothe Fleck auf der Ober- seite einfach, aber auf der Unterseite doppelt. 6. Zwischen diesem rothen und dem ersten blauen mondförmigen Fleck, der darauf folgt, zeigt mein portugiesischer Papilio einen scharf gelben Theil, der beim Ausländer nur sehr | schwach angedeutet ist. Endlich sind die Schweife (les queues) viel schmaler; an der Basis gelb eingefasst und bis zur ebenso weissen Spitze durch und durch gelblich bordirt. Or N | L} ————— Ein neuer Spanner. Pericallia (Ennomos) Freitagaria. m. Unter den Schmetterlingen, welche ich aus dem Nachlasse meines verewigten Freundes, des Herrn Lehrers Freitag in Sa- repta, erhielt, befanden sich drei Exemplare eines Spanners, 144 angeblich Evonymaria, welche jedoch diese Art nicht waren. Herr Keferstein, dem ich sie zur Bestimmung zusandte, erklärte sie für eine neue Art und sprach seine Ansicht über ihre Stel- lung dahin aus, dass das von Herrich-Schäffer aufgestellte Genus Pericallia (Ennomos Tr., Therapis Hüb.) der passendste Platz für diese Art sei. Trotzdem mein Spanner von der einzigen Art der genannten Gattung, P. Evonymaria in manchen Punkten ab- weicht, lasse ich ihn fürs Erste hier stehen, eine andere Stellung im System Herrn Herrich-Schäffer anheimstellend, dem ich meine Exemplare zur Aufnahme in sein Werk zugesandt habe. Ueber die früheren Stände, Flugzeit ete. kann ich für jetzt nichts mittheilen, doch hoffe ich, durch meine Freunde in Sarepta, die ich auf diese Art aufmerksam machte, Näheres zu erfahren. Pericallia Freitagaria. Alis antieis emarginatis supra thoraceque griseis; limbo praeeipue anteriori, faseiaque brunneo-griseis, in medio macula reniformi; alis postieis subrotundatis pallide luteis striga macu- lisque obsceurioribus, antennis maris suberenulatis, feminae fili- formibus. — Patria Russia meridionalis. Kopf, Thorax und Hinterleib mausgrau. Vorderflügel des Mannes grau, durch zwei Querstreifen die vom Vorderrand nach dem Innenrand gegeneinander laufen, in drei Felder getheilt. Der innere Strich ungefähr das Drittheil des Flügels abschnei- dend, ist nach aussen bogenförmig geschwungen. Der äussere Streif, am Vorderrand nur halb so weit von der Flügelspitze ent- fernt als der innere von der Wurzel des Flügels, zieht sich ge- rade nach innen bis auf die innere Mittelrippe "und von dieser einen stumpfen Winkel bildend, etwas nach innen gebogen bis zum Innenrand, so dass das Mittelfeld am Innenrand nur 1), Theil so breit erscheint wie am Vorderrand. Beide Streifen sind braungrau. — Im Mittelfeld steht eine grosse braungrau umzo- gene Nierenmakel mit der Grundfarbe ausgefüllt, die von der Vorderrandsrippe bis auf die innere Mittelrippe zieht. Der Hin- terrand ist braungrau angelegt, der Mondfleck dunkel braungrau, nach innen von vier schwärzlich- braunen zusammenhängenden concaven Fleckchen begrenzt und von der Flügelspitze bis auf Rippe 5 ziehend. Die braungrauen Franzen sind durch eine feine bräunliche Linie von den Flügeln getrennt. Die Hinter- flügel sind bleichgelb gegen den Innenrand und die untere Hälfte des Hinierrandes bräunlich bestäubt mit einem verloschenen braun- srauen Querstrich. Die Franzen sind bleichgelb». Beim Weib ist das Mittelfeld der Vorderflügel zum Theil dunkel braungrau bestäubt und zwar so, dass die braune Färbung vom äusseren Streif sich schräg nach dem inneren herunterzieht und nur die 145 Hälfte des Mittelfeldes am Vorderrand grau gefärbt ist. Die Makel ist mit etwas tieferem Grau als das der Grundfarbe aus- sefüllt. Der Hinterrand ist breit dunkelbraungrau, nach innen verfrieben angelegt und von den schwarzen Striehen des Mond- fleckes zeigen sich nur die zwei segen die Flügelspitze stehen- den dentlich. Auf den Hinterflügeln ist der Querstrich dunkler als beim Mann. Die Unterseite aller Flügel ist bleichstrohgelb mit feiner dunkler, gegen den Hinterrand verdiekter Bestäubune, der Innerrand der Flügel fast weiss, ohne alle Bestäubung. Von den Querstreifen der Vorderflügel ist nur der äussere mit dem Strich der Hinterfiügel parallel laufend, dunkel braungrau, und auf den Rippen in feinen Ecken vorspringend sichtbar. Die Makel der Vorderfiügel erscheint als länglicher Fleck von der Färbung der Streifen und die Hinfterflügel zeigen einen gleichen Mittelpunkt. — Die Fühler des Mannes sind schwach gekerbt, die des Weibes ganz fadenförmig. Länge 15—-18 Linien. Moeschler. —— —— — ee Synopsis der Parniden der Vereinigten Staaten von John L. Le Conte‘). Da ich aus den später anzugebenden Gründen die Ansicht sewonnen habe, dass die anomale Gattung Eurypalpus in die Familie der Parniden gehört, so finde ich es nöthig, der Erich- son’schen Diagnose eine neue zu substituiren. Antennae frontales, non capitatae; oculi rotundati, man- dibulae retractae; coxae anticae vel subeylindricae, vel glo- bosae, acetabulis e prosterno et metathoracis episternis com- positis receptae; pedes ambulatorii, tarsi S-articulati, eylin- driei, unguiculari mazimo, unguibus validis armato; trochan- teres simplices; abdomen 5 — 7articulatum, articulis ante- rioribus immobilibus. Besonders characteristisch für diese Familie ist die Struc- tur der Tarsen, welche die Arten befähigt, sich an feste Gegen- stände in stark fliessenden Gewässern fest anzuklanımern. Man kann die Familie in 3 Gruppen theilen. *) Fortsetzung der Jahrg. 1853., Seite 407. versprochenen Artikel und des in der März-Nummer 1854 bereits gegebenen. Das Original be- findet sich in den Proceedings of the Academy of natural sciences of Philadelphia Vol. VI., pag. 41. und ist vorliegend von mir im Auszuge und nur da wörtlich übertragen, wo der Verfasser Seine Abweichungen von der Erichson’schen Disposition der Parniden auf- stellt und motivirt. ©. A. Dohrn. 10 146 Divisio I., Eurypalpini. Caput exsertum, ore inferno, labro distincto, inter antennas transverse elevatum; coxae anticae transversae, trochantino valde conspiceuo; parapleurae appendieulatae; abdomen 7-artieulatum. Eurypalpus Dej. Antennae serratae 11l-articulatae; palpi maxillares valide elongati, articulo ultimo latiore, securiformi, apice subacuto; labiales brevissimi, articulo ultimo minuto subulato. Diese eigeuthümliche Gattung wird in Dejean’s Katalog zu Anfang seiner Malacodermata neben Cyphon aufgestellt: sie scheint mir nicht in diese Verwandtschaft zu gehören. Erichson, welcher vermuthlich das Insekt nicht kannte, (?) brachte es in Agassiz’ Nomenel. Zool. auf Dejean’s Autorität ebenfalls zu Cyphon obwohl mit einigem Zweifel. Eine scharfe Vergleichung mit anderen Gruppen hat mich überzeugt —- obwohl es schwierig ist, Affinitäten nach irgend welcher Richtung zu entdecken — dass dies Insekt der Parniden-Familie zugezählt werden muss. Der Körper ist flach, nach vorn verschmälert, hinten stumpf abgerundet. Die Mandibeln sind klein, spitz und gänzlich ver- borgen durch das breite gerandete Labrum; das Kinn ist trape- zoidal, die Ligula kurz, viereckig, und leicht gerandet an der Spitze. Das Prosternum ist vorn. abgestumpft, nach hinten in eine scharfe Spitze verlängert, welche in eine enge Grube durch die ganze Länge des Mesosternums ausläuf. Die vorderen Coxen sind denen von Helichus gleich, die hinteren etwas lami- nirt und innen erweitert wie bei Helichus, jedoch an der Basis zusammenstossend ; die Parapleuren sind an der äusseren Hinter- ecke breit abgestumpft und das Parallelogramm durch eine grosse dreieckige Platte geschlossen. Das Abdomen ist siebengliedrig, die drei ersten Segmente sind unbeweglich, das fünfte tief aus- serandet, das sechste zurückgezogen, so dass nur die Spitze sichtbar ist, das letzte Segment ist beinah rund; an den Tarsen (feet) ist das letzte Glied viel länger als die andern vier zusam- mengenommen und hat starke einfache Klauen. Die Larve gleicht scheinbar einem Trilobiten und ist von De Kay als ein Schaalenthier unter dem Namen Fluvicola Her- ricki beschrieben. Sie lebt beständig im Wasser und athmet durch Branchialfäden, deren stärkster aus dem Anus kommt. Eine vollständige Beschreibung derselben und der Pupa steht in Agassiz’ Lake superior. Sie steht in nächster Verwandschaft zar Elmis Larve, Erichs. Dentschl. Insekten pag. 525. Das vollkommene Insekt lebt an Gebüschen über fliessendem Wasser; man findet es auch kriechend über feuchte Steine in Strömen; die Unterfläche des Körpers ist seidig mit feinem roth- selbem (fulvous) Haar, gerade wie bei Helichus. Die einzige 147 bis jeizt bekannte Art ist in New-York und Pensylvanien ge- funden. Eurypalpus Le Contei Dej. Subdepressus, ater, subtliter punctulatus et puhescens, thorace antice fortiter angustato, hasiı bisinuato, angulis postieis acutis, elytris marginatis, lineis elevatis minus distinetis; pedibus rufis. . Long 2. Divisio H., Dryopini Er. Coxae antieae fransversae, trochantino conspieuo, abdomen 5. artieulatum. Lara. Caput porreefum, subftus non obtectum ; antennae simplices elongatae. Körper länglich nach vorne verschmälert und fast spitz. Der Kopf horizontal; das erste Glied der Antennen eylindrisch, etwas länger und dieker als die unter sich gleichen zwei folgenden ; das vierte etwas kürzer; die übrigen (wahrscheinlich gesägten) fehlen dem einzigen vorliegenden Exemplar. Das Labrum gross und breit, vorn rund, kaum gerandet; die Mandibeln leicht an der Spitze gerandet. Das Mentum trapezoidal, die Ligula breit, vorn abgestumpft. Das Prosternum mit einer kurzen Spitze hinten, welche in eine Rinne des Mesosternums passt; die mitleren Coxen mässig getrennt, die hintern an der Basis zusammenstos- send, wenig und allmälig nach innen erweitert. Beine wie bei Helichus. Ober- u. Unterseite des Körpers mit sehr feiner Behaarung. Diese Gattung scheint das gesuchte Mittelglied zwischen dem sonderbaren Eurypalpus und den ächten Parniden zu sein; Abdomen, Coxen und die Füsse genau wie bei den letztern, nur die langen einfachen Antennen sind anomal. Zwar giebt es kein breites, unbedecktes Labrum in dieser Division, doch findet es sich bei Elmis, Maeronychus ete. der nächsten Division, von welcher Lara durch die transverse Form der vorderen Coxen ausgeschlossen wird. Der Thorax ist nach vorn stark verschmä- lert, die Hinterecken spitz; das Schildchen gross, zugespitzt; die Elytra fast parallel, am Apex abgerundet. Die bisher be- kannte einzige Art ist aus Sacramento in Californien. L. avara, olivareo-picea, thorace confertim grosse punc- tato, laterihus bisinuatis, disco elevato, canalieulato, margine an- tico late depresso, elytris nitidis subtiliter striato punctatis, pone basin oblique impressis. Long 3°, Lutrochus Er. (Ins. Deutschl. 509.) L. luteus Le Contie, Texas. Pelonomus Eır. P. obscurus Le Conte, südliche und westliche Vereinigte Staaten. Sehr selten, merkwürdig durch die Haare, welche nicht nur den Körper, sondern auch die Augen bekleiden. 10* 148 Helichus Er. A. Elytra vitta suturali nitida, fere glabra. H. striatus, basalis, foveatus, suturalis und fastigiatus Say (Parnus). B. Elytra aequaliter pubescentia. H. produetus, lithophilus Er., giiensis. Divisio 1. Be Er. Coxae anticae subglohosae; abdomen 5-articulatum. Limnius Müll. Er. L. fastiditus, elegans, bivitfatus (Dej.?), quadrinotatus Say (vittatus Melsh.) Stenelmis Dufour. St. sinuatus, erenatus Say, bicarinatus, pusillus. Maeronycus Müll. M. glabratus Say, lateralis Melsh. Ancyronyx Eı. A. variegatus Er. |. ec. 522 (Maeronych. variegatus Germ.; Sturm Cat. tab. 2, 12, Elmis einetus Say. Wenngleich nicht eigentlich zu dieser Familie gehörend, mag doch > folgende wegen naher Verwandschaft hier Anschluss finden: Geovryssus Latr. G. pusillus. ne Syunonymische Miscellaneen von Schulrath Dr. Suffrian in Münster. V. (Fortsetzung.) Unter den von Herın Handschuch in den letzten Jahren aus Südeuropa mitgebrachten Käfern befinden sich zwei, welche, bei aller Aehnlichkeit mit den Individuen unserer Gegenden, doch mit denselben nicht so vollkommen übereinstimmen, dass ich für deren Zusammengehören unbedingt eintreten möchte. Ich will sie daher in dem Folgenden näher bezeichnen und damit einer genaueren Beobachtung empfehlen. Der erste ist ein Apion von Carthagena, an Gestalt, Grösse, Sculptur und Färbung unserem Apion malvae Aut. täu- echend ähnlich, und mir daher auch früher von Prof. Germar als dieser Art angehörig bestimmt worden. Während jedoch unser deutsches A. malvae stets bei beiden Geschlechtern einen, nach abgeriebener Behaarung glänzend schwarzen nur an der Spitze mehr oder weniger deutlich ins Pechbraune überspielenden Rüssel zeigt (auch Olivier Ent. V. 38. n. 56 bemerkt ausdrücklich: La 149 trompe est noire), ist derselbe bei jenem spanischen Käfer hell selbroth, nicht von der Farbe der Beine abweichend. Einer sol- chen Varietät sedenkt keiner der von mir verglichenen Schrift- steiler, weitere Unterschiede weiss ich jedoch an dem Thiere nicht aufzufinden. Wielleieht sind Andere darin glücklicher. Mit mehr Wahrscheinlichkeit glaube ich ein Agonum aus Sardinien als eigene Art betrachten zu dürfen, welches bei aller Uebereinstimmung mit A. marginatum sich doch auf den ersten Blick durch eine tief spangrüue, des metallischen Schimmers fast ganz entbehrende, und dadurch gegen den rein gelben Sei- tenrand um so mehr abstechende Färbung der Deckschilde be- merklich macht. Dabei ist das bei A. marginatum pechbraune oder nur auf der Unterseite ins schmutzig Gelbliche fallende erste Fühlerglied bei dem sardinischen Käfer rein und licht lehmgelb, und dierelbe Farbe zeigen die ganzen Beine, welche bei A. mar- ginatum nach den mir aus sehr verschiedenen Gegenden vorke- senden Exemplaren, sowie nach allen Autoren von Fahricius und Illiger bis auf Erichson und Heer herab nur gelbe Schienen, da- gegen pechsehwarze Schenkel, und meist stark sebräunte, oft selbst schwärzliche Fussglieder besitzen. Gleichen: Weise ist bei jenem der gelbe Seitensaum des Halsschildes besonders hinter- wärts breiter und deutlicher, und die Schwiele, welche bei A. marginatum die Hinterwinkel des Halsschildes als kurze stumpfe Höcker hervortreten lässt, ist bei dem sardinischen Käfer so un- scheinbar, dass dessen Halsschild geradezu als hinten jederseits abgerundet bezeichnet werden kann. Ob diese, bei zwei mir vor- liegenden Stücken durchaus gleichen Abweichungen von dem ge- wöhnlichen A. marginainm sich auch beim Vergleiche einer grös- sern Anzahl von Exemplaren bestätigen werden, wird allerdings erst die Zukunft lehren müssen; sollte sich, wie ich glauben möchte, der vorstehend ren Käfer als eine selbstständige Art bewähren, so könnte man ihn als A. flavocinetum bezeichnen. Eine Var. marginati, die sich auf ihn beziehen liesse, habe ich bei den Schriitsteilern vergeblich gesucht. V1. Im Jahrgang 1851 dieser Zeitung, S. 271. 5. ist von Hrn. Dr. Schaum nachgewiesen worden, dass Berr Lacordaire in seiner Monographie . Phytoph. das 2 der Orsodaena nigricollis Oliv. unter dem Namen 0. mespili als eine eigene Art beschrie- ben habe. Es würde dies einem so ausgezeichneten Insekten- kenner nicht widerfahren sein, wäre ihm nicht (wie dies aus sei- ner Darstellung der Gattungsmerkmale von Orsodacna Phytoph. I. 69. 70. hervorgeht) entgangen, dass der Geschlechtsunterschied sich hier nicht bloss in deın grössern Körperbau des 2, sondern 150 auch vielmehr in der abweichenden Beschaffenheit des Endgliedes der Vordertaster ausspricht, welches bei dem J° breit verkehrt kegelförmig oder selbst beilförmig, bei dem 2 schmaler, walzen- förmig oder eiförmig, vorn gerade abgestuzt erscheint, und des- halb zur Unterscheidung von Arten hier nicht brauchbar ist. Ich habe diese Verschiedenheit bei O. eerasi schon in der Ent. Zte. 1845, S. 327, n. 6. angedeutet, und sie seitdem auch bei anderen Arten der Gattung bestätigt gefunden. In derselben Weise, wie O. nigricollis und mespili scheinen mir nun auch noch zwei andere, von Lacordaire als selbst- ständige Arten beschriebene Thiere, nämlich ©. vittata Say und O. trivittata Dej., als f und 2 verbunden werden zu müssen.‘ Unter einer Anzahl ven Exemplaren beider Arten aus den Vereinigten Staaten habe ich auch Stücke unter Händen ge- habt, die der Färbung nach zu der einen, nach Grösse, Seulptur und Tasterbildung zu der anderen gerechnet werden müssen, und dadurch die Ueberzengung gewonnen, dass die Farbe zur Unter- scheidung nicht anwendbar ist, dass die Käfer vielmehr, gerade wie unser deuischer 0. cerasi, von schmutzig gelbgrünen Ex- emplaren zu Stücken mit mehr oder minder deutlich braunen, selbst schwarzbraunen Längsbinden,, zuletzt selbst mit brauner, auf jeder Fiügeldecke nur noch einen leichten, immer mehr ver- schwindenden Längswisch zeigender Oberfläche abändern. Nach Beseitigung dieser Farbenverschiedenheit bleibt für ©. triviltata nichts mehr als ein etwas grösserer Körper, «in elförmiges, ge- rade abgesiuztes Endglied der Vordertaster und stark punetirte Deckschilde, für O. vittata eine geringere Grösse, heiförmiges Endglied der Vordertaster, und sehr grob, stellenweise längsreihig punctirte Deckschilde, indem ’die Angabe der Diagnose: „elytris erebre et profunde punectato striatis“ durch die Beschreibung wie- der wesentlich rectifieirt wird. Das hier obwaltende Verhältnis würde sich wahrscheinlich dem Scharfblieke Lacordaire’s nicht entzogen haben, hätte derselbe von beiden Kar eine grös- sere Anzahl von Exemplaren vor Augen gehabt: er konnte "aber von O. vittata nur wenige, von O. trivittafa nor ein einziges Stück vergleichen , und hat im letzern das 2 ganz richtie erkannt. Nach meiner Ansicht bildet ©. vittata Say das d\, 0. trivittata Lac. das 2 einer und derselben Art, und die Donacia atra Melsh. Ahr., in weleber schon Kunze (N. Hall. Schr. I. 4. 56.) eine Orsodacna erkannte, und worin ihm auch Lacordaire (Phytoph. l. 86. Nr. 6.) beipflichtet, halte ich [Ahrens giebt dem Käfer 21/,' Länge und ein keilförmiges Endglied der Taster, sedenkt auch der grobrunzligen, undeutlich läugsreihigen Punktirung der Deckschilde] nur für eine Varietät des Ö rechnen zu dürfen, bei welcher der gewöhnlich vorhandene gelbliche Längswisch anf den Fiügeldecken gänzlich geschwunden ist. Die Synonymie der 151 Art, welcher der Name OÖ. vittata Say als der älteste verbleiben muss, wäre daher Orsodacna vittata Say. S ©. vittata Say Journ. of the Ac. of nat. sc. Phil. 111. 430. (1823). Lac. Phytoph. I. 71. Nr. 2. O. armeniacae Germ. Ins. sp. 526. Nr. 707. (1824). Var. tota nigra: Donacia atra Ahr, N. Hall. Schr. 1. 3. 46. Nr. 27. 2.0. trivittata Lae. Phytoph. I. 71. Nr. }. Das Vaterland des Käfers bilden vorzugsweise die mittleren unter den östlichen Landschaften von Nordamerika, namentlich Pennsylvanien; er scheint sich jedoch noch bedeutend weiter nach Norden auszudehnen, wenn, was mir wahrscheinlich, die wegen Ihrer ungenügenden Beschreibungen noch nicht enträth- selten, von Say, Newman und Kirby aufgestellten Arten, welche Lacordaire a. a. O, S. 82 — 86. Nr. 1— 5. aufführt, wenigstens zum Theil als Farbenabänderungen der C. vittata angehören. vu. Der in den Sammlungen unter dem Namen Malacosoma lepıda Dej. bekannte, in Südrassland und Sibirien einheimische Käfer hat das Schicksal gehabt, innerhalb und ausserhalb seiner Heimath vielfach verkannt und deshalb mit einer ganzen Reihe von Namen beschenkt zu werden, ohne dass es bis jetzt Jemand der Mühe werth geachtet hätte, seine Synonymie einigermassen zu sichten, und damit die eigentlich dem Thiere zukommende Benennung festzustellen. Wundern muss man sich allerdings darüber, dass auch die russischen Entomologen mit den Bestim- mungen ihrer eigenen Landsleute wenig bekannt gewesen zu sein scheinen. Die erste Erwähnung des Käfers finde ich bei Gebler in Ledebours Reise durch das Altaigebirge (Berlin 1830), wo er 1. 2. S. 219. n.s. unter dem Namen Galleruca Iuteicollis aufgeführt, und in folgender Weise kenntlich diagnosirt ist: „Oblonga, nigra, elytris punectatis violaceis, thorace abdomineque falvis Long 3°. lat. 11/,‘. Darauf folgt eine ausführliche Be- schreibung. Gebler, der das Thier bei Barraul und am Irtisch auf Hemerocallis fava und anderen Pflanzen gefunden, hat diese Benennung später wieder fallen lassen und (Käf. Südwest. Sibir. [1848] p. 339. Nr. 6.) den Dejean’schen Namen angenommen, wie er auch in anderen Fällen bei Benennungen, die er früher mit kenntlichen Beschreibungen publieirt, aus einer uns jetzt kaum begreiflichen Ehrfurcht vor Dejean’s Autorität gethan hat. 152 Demnächst ist der Käfer wieder beschrieben vonKrynicki in den Bull. de Mose. V. (1832) p. 166. Er ist hier be- zeichnet als Gall. eyanoptera: nigra, thorace laevissimo abdomineque rufis, elytris mollibus, vage punctafis, eyaneis. — G. lusitanica Oliv., eu habitu proxima, paullo minor. Long. 31/4; Tat. 11/3. Auch diese Diagnose ist treffend, weiset dem Thiere zu- gleich durch die Bezugnahme auf Olisters Käfer die richtige systematische Stellung an, und der mit ihr verbundene Nanie würde als der allein "berechtigte bleiben müssen, wenn die Regel, dass der ven dem Autor seihst verworfene Name aufgegeben werden müsse, ihre Geltung behalten soll. Es scheint jedoch, dass ein von einem Schriftsteller einmal mit einer kenntlichen Beschreibung bekannt gemachter Name dadwch zu einem Öffent- lichen Eigenthum wird, an dem der Autor nur aus bestimmten Gründen und nicht nach Willkür und Laune ändern darf; und wenn dieser Grundsatz Anerkennung findet, so muss die Art den Namen G. luteieollis Gebl. behalten, da ein Grund für dessen Aufgeben weder von dem Autor angegeben, noch sonst ersichtlich Ist. Diese zweite Benennung scheint in Russland eben so wenig bekannt geworden zu sein als die erste, denn im ,Jahre 1837 beschreibt Faldermann (Fauna transcane. Il. p. 335. Nr. 530.) den Käfer zum dritten Male als Malacosoma triumphans mit der Diagnose: ET eiongata, Supra glahbra, nitida; eapite, anlennis, pectore pedibusque piceo -nigris, horace laevissimo »olito abdo- mineque Jaete saturate rufo - Juteis, elytris eyaneis, ereberrime coneinne punctatis. Long. 31/,'"; lat. Alster Dieser etwas ehren und viel Entbehrliches enthal- tenden Diagnose folgt der Zusatz: „Inter majores nostrates hujus generis et facıle pulcherrima; statura et fere magnitudo G. Iusı- tanicae Oliv., et colore G. nigricorni Fah. ab und dann noch eine ausführliche Beschreibung. Die beigegehne Abbildung Tab. Xi. Fig. 5. ist ganz unkenntlich und schlecht. In dem dritten Bande der Faun. transe. p. 244. (vom Jahre 1838), wel- cher den Catalog der transkaukasischen Käfer bringt, eitirt F. bei seiner Art freilich die Mal. lepidaß des Dejean’schen Cata- logs; von Krynicki’s Benennung aber weiss er Nichts, und in Deutschland sind alle drei Beschreibungen unbekannt oder un- . beachtet geblieben: wenigstens findet sich in den beiden ersten Auflagen "les Stettiner Cat: logs nur der Dejean’sche Name vor. Erst die dritte (von 1849) enthält wenigstens den Krynicki'- schen Namen; dasselbe Jahr bringt aber auch noch ‘die vierte Beschreibung, und zwar in Küsters Kaef. Europ. XVI. Nr. 32., wo das Thier nun endlich als Malacosoma lepida mit der Diagnose: 153 j „Nigra, infra griseo-pubescens, thorace nitido abdomineque lavo-rufis, elytris dense punetafis viridibus. Long. 3°; Int. 11; day: “ aufgeführt und, jedoch ohne Bezugnahme auf die russischen Au- toren , beschrieben worden ist. Letzteres darf um so weniger auffallen, als ich im Jahre 1846 den Käfer von Hrn. Hochhuth in Kiew (also aus Russiand selbst und von einem der ausge- zeichnetsten dortigen Entomologen) unter der Dejean’schen Be- rennung und ohne Hindeutung auf die russischen Schriftsteller zugesendet erhielt. Die Notiz über die Identität von Küster’s und Kry- nickiı’s Käfer findet sich bereits in Dr. Schaums Jahreshe- richt für 1849. S. 196. und danach ist auch der erstere in die vierte Auflage des Stettiner Catalogs als Synonymie zu dem letz- teren untergebracht. Aber auch er: muss nach dem Bemerkten mit dem älteren Gebler’'schen vertauscht werden, und die Sy- nonymen ordnen sich, wie folgt: Galleruca Iuteieollis Gehl. Galleruca eyanoptera Kryn. Malacosoma trinmphans Fald. Malacosoma lepida Gebl. Küster. wobei Dejean’s Autorität, als die eines blossen Catalogs- namens, ganz in Wegfall kommt. nam Che Biymenopiereolegisches von Br. Kriechbaumer in München. 1. Dahlbom’s „Eiymenoptera Europaea“. Vol. H. Dieser längst erwartete Band, die Chrysiden enthaltend, ist endlich erschienen. Es sind darin 213 Arten beschrieben, die in folgende 12 Gattungen untergebracht sind: Cleptes ... enthält 6 Arten, davon 5 Europäer. Heterocoelia „, Een Pa 5 Omalus .. " Dh, 4 1) ” Klampus. . ® Gr R 6) “ Holopysa . Rt Dan, ® 3 5 Hiedrychum DIN A I) " Chrysis. . RN VRR NG ro . Spintharis a nr ae = Sılbum . . N BUHK,, h | Spinalia. . Y Kunau K i y Buchraenus N sta " 4 e Parnopes . . Au . 1 4 154 Von den Exoten,.die der Verfasser nach der Vorrede zum ersten Band nicht erschöpfen, sondern der natürlichen Verbindung wegen nur theilweise mit aufnehmen wollte, hat Asien 25; Afrika 6, Amerika 29, Australien 1 Art geliefert. Klein- Asien hat jedoch mehrere Arten mit dem suestkicken) Nord-Afrika mit dem südwestlichen und südlichen Europa gemein. Die in Europa fehlenden Gattungen Heterocoelia und Spintharis sind bisher nur aus Afrika bekannt. Von den 118 Europäeın kommen etwa 50 in Deutschland vor; die Gattungen Spinolia und Parnopes sind da noch nicht sefunden worden. Die weiteste Verbreitung zeigt Stilbum splendidum, welches in Oesterreich, Süd-Europa, Kleim-Asien, Ostindien, am Senegal und in Westindien vorkommt. — Ueber ganz Europa und Nord- Amerika ist Chrysis nitidula verbreitet. Einige europäische Arten gehen sehr weit nach Norden, z. B.: Cleptes nitidula his 60®. Omalus auratas bis in die Nähe des Polarkreises. Elampus Panzeri bis 65°. Hedychrum roseum bis 60°. Chrysis fulgida bis zum Nordkap. Chrysis bieoler bis Nord-Lappland. Dem Norden Europa’s eigenthümlich sind: Hedrychum me- tallicum , intesrum; Chrysis Gylienhali ,‚ unicolor, soluta, Zetter- stedti, während dagegen’ etwa 60 Arten dem Süden allein an- gehören. An einzelnen oder von einander sohr entfernten Lokalitäten wurden gefunden: Elampus coeruleus, in Taurien und Preussen. Hedyehrum Zelleri und purpuraseens in Schlesien. Chrysis tarsata und aeruginosa bei Berlin. „ aerata bei Chur in der Schweiz. Hedychrum coriaceum in Halien und Finnland. er femoratum und Chrysis medioeris bei Wien. Chrysis suceinetula, bei Genua und Berlin. a splendidula, in Süd-Europa und Schweden. „ bicolor, in den Mittelmeergegendeu u. Nord-Laappland. incrassata, auf Corsica und bei Wien. Euchraens 6-dentatus bei Paris. Zwei Arten erscheinen im Text und im systematischen Verzeichniss unter verschiedenen Namen, nämlich: I) Hedychrum maculatum ond Zimmermanni, 2) Chrysis negleeta und integrella. Ausser etwas grösserem Format und Druck zeichnet sich dieser Band noch durch 12 ‚Tafeln mit Gattungsrepräsentanten und viele, die wichtigen Sculpturverhältnisse erläuternde, dem 155 Texte beigedruckte Holzschnitte aus , wodurch ein etwas höherer [ ? [7 * * Preis licht unbillix erscheint. Ein Urtheil über die Arbeit selbst abzugeben geziemt einem Lehrling dem Meister gegenüber nicht. 1. Notiz über Megachile. Die Mesgachilen lassen sich in 2 sehr natürliche Abtheilun- sen bringen, wovon die eine aus den Arten gebildet wird, deren Männchen erweiterte, die andere aus denen, deren Männchen ein- fache Vordertarsen haben. Die Männchen der ersten Abtheilung sind sehr leicht von einander zu unterscheiden, aber dennoch schwer nach den Büchern zu bestimmen, weil das für die Unter- scheidung leichteste und sicherste Merkmal (so weit meine BEr- fahrungen reichen) entweder gar nicht oder nicht deutlich genug angegeben ist. Dieses Merkmal besteht in einer für jede Art characteristischen Zeichnung auf der Innenseite der Vorderschen- kel. Die dänischen und englischen Entomologen könnten sich das Verdienst erwerben, die betreffenden Arten in den Sammlungen von Linne, Fabrieius, Kirby u. s. w. zu untersuchen und durch Bekanntmachung des Resultats die Arten sicher zu stellen. Die Männehen der andern Abtheilung sind wegen des Mangels dieses Merkmals etwas schwerer zu a nselterdenil doch bieten hier die Zähne oder Ausschnitte des letzten Hinterleibsringes, so wie die Bildung des vorletzten Bauchringes nebst dem Endelied der Füh- ter und der Vertkeilang der Behaarung gute Unterschiede. Die Weibehben können fast nur nach der Aehnilichkeit der Behaarung zu ihren Männchen gefunden, unter sich theilweise auch darch die Farbe der‘ Bauehbürste und die Länge Jer Tarsen unter- schieden werden IE, Bemerkungen über „Ephialtes manifestator.“ Man sollte nichts weniger erwarten, als dass die grössten Arten unserer Schlupfwespen” noch Zweifel bei der Bestimmurg verursachen könnten, Und dennoch ist dieses der Fall. Graven- horst (I. p. 231.) kam schon mit oben angegebener Art wegen vermeintlicher Uebergangsformen zu nahe verwandten Arten in Verlegenheit, und Ratzeburg hebt noch im dritten Bande (p. 108.) die noch nicht wehobenen Schwierigkeiten der Unterscheidung hervor. Durch genauere Vergleichung der von mir gefangenen Ex- emplare miteinander und mit denen der Siebold’schen Sanımlung »laube ich zu einem befriedigenden Resultat in Bezug auf obige 156 Art gelangt zu sein. Demnach blieben mir nach Ausschliessung aller jener Arten, die entweder ganz einfache, eylindrische Hinter- leibsringe oder deutlich entwickelte Höcker auf denselben haben, zwei grössere, bei genauerer Vergleichung sicher und leicht von einander zu unterscheidende Arten, die Anspruch machen, zum oben bezeichneten manifestator zu gehören und die auch von den meisten bisherigen Autoren mit einander vermengt wurden. Da es noch zweifelhaft ist, ob Linne’s Ich. manifestator auf eine dieser Arten überhaupt und ausschliesslich angewendet werden kann, so finde ich mich genöthigt, beiden neue Namen zu geben. Dieselhen characterisiren sich auf folgende Weise: 1. Eph. imperator (manifestator Gr. part.) Niger, pedibus rufis, femorum posticorum apice summo, tibiis farsisque posticis plerumque fuseis, tarsis tibiis longioribus, alis silaceo-hyalinis, basi et squamulis rufis, stigmate nervisque fuseis, abdomine segmentis 1—5 elongatis, 3—5 supra subrhoem- beo-depressis, @ terebra tertia corporis parte longiore, tenuissima, valvis subpilosellis. Long. 9 (terebr. paulo supra 11°) — 18 (terebr. 25°). Unter den deutschen Schlupfwespen sieher die grösste, we- nigstens längste Art, ausserdem durch die abgerundet rhombische Verflachung des Rückens der mittleren Hinterleibsringe ausge- zeichnet, an welchen überdies gewöhnlich beiderseits unter und vor der Mitte ein kleiner Dornhöcker sichtbar ist. Von der fol- senden Art unterscheidet sich diese überdies durch die schlankere Beschaffenheit der Körpertheile, besonders den viel dünnerer Bohrer und die schmäleren, kürzer behaarten Scheiden. Das Ö noch schlanker und kleiner als das 2, ausserdem mit diesem übereinstimmend. 11 2 und 2? Z vom Mai dis Juli um Chur an Zäunen oder Waldrändern von mir gefangen, (also sicher ein Feind der Holzinsekten), darunter obiges Riesenexemplar von 18%; 2 2 aus Tegernsee; 1 2 in v. Siebold’s Sammlung aus Danzig (mit der folgenden Art vermischt). 2. Ephialtes rex (manifestator Gr. part.). Niger, pedibus rufis, tibiis tarsisque postieis longitudine aequalibus, rufis aut fuseis, alis flavescenti - hyalinis, bası et squamulis rufis, abdominis segmentis 1 — 5 oblongis, 3 — 5 utrinque ohsolete tubereulatis, 2 terehra fere tertia corporis parte longiore, valvis pilosellis. Long. 10° (terebr. 134j,‘”) — 14° (terebr. 19‘). Bei zahlreicheren Exemplaren werden sich grössere Abweichungen in der Länge ergeben. In allen Verhältnissen weniger schlank als die vorige Art, namentlich der fünfte Hinterleibsring kaum merklich länger als breit, dieser und die beiden vorhergebenden auf dem Rücken auch 157 ein wenig verflacht, in der Mitte beiderseits randliche wenig er- habene Höcker. Flügelmal roth oder braun, so auch die hintern Schienen und Tarsen. Bohrer deutlich stärker, und Scheiden breiter und länger behaart, als bei imperator. 2 2 aus dem südlichen Baiern (1 v. Tegernsee); 4 2 Siebold’s Sammlung aus Danzig. Auf die undankbare und sehr häufig ganz fruchtlose Be- mühung, die Synonymie zu untersuchen, kann ich hier nur theil- weise eingehen: Da in der bei Villers (III. p. 167.) angeführten Beschrei- bung Linne’s (Ins. Suec. 1608.) von der Grosse gar nichts ges: nel ist, der Bohrer als oft nochmal so lang als der Kör- per, dieser einfach als eylindrisch und die Beine als ganz roth angegeben sind, so erscheint es mir als sehr ungewiss, ob über- haupt eine dieser beiden Arten gemeint ist. Diese Unsicherheit wird noch vermehrt durch die Worte: „In fascieulo foliorum salieis foramen dentibus rodebat etc. ete.“, während doch beide obige Arten als Feinde der Holzinsekten bekannt sind. — Die v. Villers beigefügte Bemerkung: „Variat magnitudine , varlat color abdominis“ lässt sogar Verwechselungen mit Arten aus der zweiten Gruppe Gravenhorsts vermuthen. Scopoli (Carn. 285. 751.) giebt 81/,“' an, in der Be- schreibung sagt er aber: „Abd. fere unciale ete., aculeus unciam et lin. 9 long. Letztere Grösse, sowie besonders die Worte: „Alae costa nigra, pallide rufo puncto interrupta“ lassen eher auf die erste Art schliessen. Fabricius (S. P. 113. 3.) giebt kein Merkmal an, das nicht auf beide und noch andere Arten passte. Schrank (Ins. Austr. 356. 719.) lässt es bei der geringen Grösse (71/3°, Bohrer 8‘) ais sehr zweifelhaft erscheinen, ob er eine‘ dieser beiden Arten vor sich gehabt: seine Diagnose passt fast auf jeden schwarzen Ephialtes. Sein nd "A. (dl. B. 11. 269. 2067.) ist noch kleiner (61/,', B. 71/,') und dessen Identität mit einer dieser Arten noch weniger wahrscheinlich. Völlig unbegreiflich ist aber, wie Schrank damit ein Insekt mit so verschiedenen Längenverhältnissen, wie sein compunctor B. (13%, B. 11/,“', wenn letzteres kein Druckfehler ist), mit A. zu einer Art verbinden konnte. Sein compunctor Ins. Austr. 357. 720. gehört sicher wieder einer anderen Art an, er misst 41‘. Bohrer 71/,'". Panzer’s Figur (In. Germ. XIX. 21.) lässt keine dieser beiden Arten bestimmt erkennen und wird auch durch den Text - nicht sicher gestellt. Gravenhorst’s Diagnose und Beschreibung der Bohrer- scheiden passt auf die erste Art, die Beschreibung des Hinter- leibs, „tubereulo laterali obsoleto“ auf die zweite, die Bemerkung 158 pag. 231. „manifestatoris individua segmentis paulo hrevioribus subtubereulatis ete.“ giebt deutlich die Vermengung beider zu erkennen. Die Worte endlich: „Aeuleus varius corporis longi- tudine“ scheinen sich auf eine dritte damit vermengte Art zu beziehen. Die Entemologen, denen die Originalsammlungen von Linne, Fabrieius ete. zugänglich sind, werden hiermit ersucht, durch genaue Untersuchung der betreffenden Exemplare obige Zweifel zu lösen. Zugleich benütze ich diesen Anlass, den Lepidopterologen, die mit Raupenzucht sich beschäftigen, anzuempfehlen, allenfalls ausschlüpfende Ichneumonen nicht aus Aerger fortzuwerfen, son- dern mit Angabe der Raupe oder Puppe, aus der sie sich ent- wickelt haben, aufzubewahren oder einem Collegen, der sich mit Hymenopteren beschäftigt, zuzuschicken, um allmähe zur Kennt- niss der dieselben beherhergenden Wirthe zu selangen. Rachruf. Unser Verein hat einen schmerzlichen Verlast zu beklagen, mein lieber hochverehrter Freund, Karl Jacob Alexander von Rennenkampff, Oberkammerherr Sr. K. Hoheit des Grossherzogs von Oldenburg, ist am 9. April d. J. in Oldenburg sanft entschlafen *). Nachstehende biographische Skizze ist von einem dort lebenden Freunde des Verewigten abgeflasst und giebt in kurzen Umrissen die Hauptmomente der. Laufbahn des verehrten Todten. „Am 9. d. M. in den Vormittagsstunden verlor Oldenburg einen seiner seistreichsten und bedeutendsten Männer in dem Ge- nannten. Derselbe, am 29. Jan. (9. Febr.) 1783 auf dem Stamm- schlosse Helmet in Liefland in sehr glücklichen Verhältnissen ge- boren, genoss mit seinen beiden ihn überlebenden Brüdern die sorgfältigste Erzrehung eines Hauslehrers, kam sodann in das Erziehungs-Institut des bekannten Fessler in Berlin, das er jedoch schon 1798 auf Befehl Kaiser Paul I. verlassen musste, um nach der Heimath zurückzukehren. Hier besuchte er ein Jahr lang die erste Klasse der Rigaschen Domschule und bildete sich ferser seit 1801 ın Berlin durch Privatunterricht bei Ancillon, Fichte ete., kehrte wieder nach Liefland zurück, ward in der Ritterschafts- kanzlei angestellt und später 2 Jahre lang Landgerichtsassessor Das letztere Amt legte unser Rennenkampff 1805 wegen Kränk- lichkeit nieder, ging wieder ins Ausland, besuchte noch als Schü- *) Bei dem Eingange dieser Trauerkunde war der Druck dieser Num- mer fast beendet. 159 ler Blumenbach’s, Bouterweck’s, Fiorillo's die Universität Göttin- sen, lebte eine Zeit lang in Lausanne, Genf und Coppet, 1807 und 1808 in Italien, namentlich Florenz, Genua, Rom und Neapel, wo er mit Wilhelm v. Humboldt, Rauch, Zeesa, Thorwaldsen, Koniep u. a. in vielfache Berührung kam, 1809 ın Paris, wo Fürst Kurakin, Graf Schlabrendorf, Alexander v. Humboldt nur zu nennen sind, um die Kreise zu bezeichnen, in denen er ausser dem Hofzirkel zu verkehren pflegte. Im Jahre 1810 nach Peters- burg zurückgekehrt, entwarf er einen Plan einer Erziehungs- anstalt für jüngere Staatsdiener, derselbe kam jedech nicht in der Ausdehnung zur Ausführung, sondern es ward nur ein kai- serliches Lyceum in Zarskoje - Selo daraus. Dessenungeachtet übernahm er freiwillig den Unterricht der Literaturgeschichte und Aesthetik, da es an einem Lehrer derselben mangelte. Im Jahre 1812 trat er als Rittmeister und Adjutant des kom- mandirenden Generals Graf Walmoden in die russisch - deutsche Legion und machte den Krieg bis zur Auflösung derselben mit, ward durch eine eigenthümliche Verkettung der "Umstände 1814 als Major Adjutant des damaligen Erbprinzen , nun verstorbenen Grossherzogs von Oldenburg Paul Friedrich August, der als Gouverneur von Esthland den Grund zur Befreiung des Bauern- standes legte. Mit dem Erbprinzen, den er lieben gelernt hatte, kam von Rennenkampff nach Oldenburg und stieg im Hofdienste nach und nach bis zum Oberkammerherrn, ward vielfach mit dem höchsten Vertrauen beehrt und selbst zu Sendungen zar- tester Natur gebraucht, so dass sich zwischen Herrn und Diener in dem vierzigjährigen ununterbrocheneä Umgange eine gegen- seitige Anhängliehkeit und Zuneigung fest gegründet hatte. Ausser dem Studium der Aesthetik in ihrer praktischen Richtung hatte sich von Rennenkampfl specieli den Naturwissen- schaften zugewendet, die er vorzüglich deshaib, von Tage zu Tage lieber gewann, weil er durch dieselben immer mehr und mehr die Weisheit und Güte Gettes bewundern lernte. Diesen Neigungen und Studien vorzüglich hat Oldenburg die Begrün- dung, Aufstellung und Zugänglichkeit der verschiedenen wissen- schaftlichen und künstlerischen Sammlungen zu verdanken und wird auf diese Weise sein Wirken noch lange erspriessliche Frueht tragen. Unter seinen verschiedenen, zum Theil französisch geschrie- benen Werken sind die wichtigsten: „Ueber Pius VII. und dessen Excommunication Napoleons. St. Petersburg, 1813.“ „Umrisse aus meinem Skizzenbuche 1827. 1828.“ „Beschreibung Tisch- beinscher Gemälde“, so wie die Aufsätze über die sogenannten Dendriten, in denen er den Ansichten anderer Naturforscher ent- gegentrat. 160 Nachdem sich von Rennenkampff mit dem Hoffräulein Ca- roline von Dalwigk vermählt hatte, hot er seiner geliebten Mutter an, bei ihm zu wohnen, und so lebte er das schönste, innigste Familienleben, aus dem der Tod in kurzer Frist drei Glieder, Gemahlin, Mutter und die zweite Tochter abforderte. Fünf Kin- der überleben den verehrten Vater. Wir, die wir dem Verstorbenen näher standen, so wie die Armen, denen er mit warmem Herzen, so weit immer seine Kräfte reichten, hülfreich zur Seite stand, werden noch lange den herben Verlust und die Lücke schmerzhaft empfinden, die sein Scheiden uns verursachte.“ Ich habe (aus persönlichem und ununterbrochenem brief- lichem Verkehre mit dem Verewigten) dieser Skizze noch hinzu- zufügen, dass bei der Gründung des auf Rennenkampff’s Vorschlag und Betrieb vom verstorbenen Grossherzoge dotirten naturhistori- schen Museum’s in Oldenburg anch für die Entomologie in sperie durch den Ankauf der Oppermannschen Sammlung gesorgt wurde. Zwar waren die Lieblingsstudien R.’s mehr auf das mineralogi- sche Fach gerichtet -— und in diesem besitzt das O. Museum sehr werthvolle Suiten aber bei R.’s lebendigem Interesse für jede naturwissenschaftliehe Richtung war Er (unter fleissiger Bei- hülfe des unermüdet thätigen Custos Herrn Wiepken) unablässie bestrebt, auch die Lücken der entomischen Partie nach Möglich- keit auszufüllen. ich kann mich schliesslich nur der Ueberzeugung von Her- zen anschliessen, welche in der vorstehenden Skizze dahin aus- gesprochen ist, dass Rennenkampf?’s vielseitiges edles Wirken noch auf späte Zeit hinaus erspriessliche und gesegrete Frucht im Sinne des geliebten Säemannes tragen wird. Ihm sei die Erde leicht! C. A. Dohrn. ——— Errata In dem Aufsatze des Herrn Geh.-Rath Prof. Dr. Klug über Hermaphroditen lies: Seite 102, Zeile 14. der Fidonia statt die Fid. „ 25. Hupe statt Hagen. „ 26. Halle statt Hamm. »„ 28. mir bekannt statt wie bekannt. Seite 103, „ 4. Hinterleibsschuppe st. Hinterleibs- schuppen. Seite 119 und 120 soll es nicht Br. sondern Merr Plötz heissen. Druck von F. Hessenland in Stettin. Emtomelogische Zeitung herausgegeben von dem entomelogischen Vereine zu Stettin. Redaction: - In Commission bei den Buchhand- ; Bu lungen von E. S. Mittler in Berlin, Ü. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. ET er .. 15. Jahrgang. suni 1854. Iahali: Vereinsangelegenheiten. — Le Conte: nordamer. Eucnemiden. — Zeller: Literarisches. — Kraatz: über Staphylinen. — Elditt: Literarisches. Aufzählung der von Chapuis. und Cäandeze be- schriebenen Käferlarven. — Strübing: Malachius fallax. — In- telligenz. — Berichtigungen. Vereinsangelegenheiten. — In der Sitzung am 11. Mai wurde als Mitglied aufge- nommen: Herr Alexander Becker in Sarepta. Nachträglich ist zu bemerken, dass der Vorstand in der Sitzung am 6. April beschlossen hat, sich bei der Exploration des inneren Brasiliens durch Herrn Custos Reinhard in Copen- hagen mit einer Actie zu betheiligen. Für die Vereies-Bibliothek ist eingegangen: Annales de la Societe entomologique de France. 3. Serie. Tom. 1. Troisieme trimestre. 1853. V. Signoret, Revue iconographique des Tettigonides. (suite.) L. Dufour, Signalement de quelques Hymenopteres algeriens. Melanges entomologiques (suite). P. Milliere, Note sur une variete de la Gnophos obseuraria. H. Lucas, Revue da genre Triehosoma. J. Curtis, Notice sur la larve de l’Elater rhombeus. Reiche, Esp&ce nowvelle de Coldoptere (Thau- masus). Schaum, Observations sur de groupe des Pana- geites, L. Buquet, Deux especes nouvelles de Longicornes,. 11 162 De Marseul, Essai monographique sur la famille des Histe- rides (suite). Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien. Bd. 1. 1852. Mit 6 Tafeln. Wien. Braumüller’s Hofbuchhandlg. Enthält: Fr. Brauer, Ueber den Farbenwechsel von Chry- sopa vulgaris Schn. G. Mayr, Zwei neue Wanzen aus Kordofan. Limnogeton Fieberi und Lethoceras cordofanus (mit 2 Taf.) L. Miller, Drei neue Staphylinen der Wiener Gegend (Paederus vulgaris; Aleochara nigripes; Megarthrus affinis). Fr. Brauer, Ueber eine neue unbekannte insekten- larve. Khevenhüller Metsch, Entomologische Untersuchung der Adelsberger Höhle. Cl. Hampe, Neue Leptura (Lep. Kratteri). E. Heger, Beobachtung über Scatopse. J.v. Hor- nig, Erste Stände von Anthophila rosina. G. Mayr, Abnorme Haargebilde an Nebrien. G. Frauenfeld, Ueber einen Runkel- rübenverwüster (Agrotis segetum). V. Kollar, Neuere Be- obachtungen über den Weinwickler. J. Lederer, Versuch die europäischen Lepidopteren zu ordnen, 1. Ropaloceren, II. He- teroceren. Derselbe, Ueber Gymnaneyla canella und Sper- matophora Hornigii. Mann, Beschreibung eines neuen Span- ners und einer neuen Schwabe (Eupithecia Mayeri u. Adela Albieinctella). J. v. Hornig,. Ueber die ersten Stände von Anthophila mendaculalis, Acidalia rufaria und Hypsolophus Lemniscellus. _G. Mayr, Einige neue Ameisen (Formica austriaca, Tapinoma nitens, Oecophthora subdentata, Acro- coelia rufipes, Schmidti). Bd. II. 1853. Mit 15 Tafeln. Enthält: J. Mann, Notiz zu Lithosia depressa und helveola. A. Pokorny, Entomol, Ausbeute der Karsthöhlen. G. Frauenfeld, Neue Zeckengat- tung (Eschatocephalus gracilipes). J. Mayer, Beschreibung der Raupe von Pemp. eingilella. J. Hoffmanu, Ueber oester- reichische Käfer. G. Mendel, Ueber Verwüstung am Garten- rettig durch Raupen .(Bolys margaritalis). A.Hampe, Cara- rabus Adonis. H.Kalkbrunner, Ueber Otiorhynchus ligustici. G. Dorfmeister, Ueber Melitaea. F. Brauer, Ueber Myrme- coleon-Larven. Derselbe, Lebensweise des "Bitlacus tipula- rins. BR. Schiner, Entomol. Ausbeute der Krainergrotten. G. Frauenfeld, Ueber einen Pflanzenauswuchs am Gamander, * erzeugt durch Laccometopus clavicornis u. Teuerii. G. Dorf- meister, Beobachtungen über einige Zygaenen. Dr. R. Schiner und Dr. J. Esger, Dipterologische Fragmente ]. bis I. G. Mayr, Beiträge zur Kenntniss der Ameisen und Beschrei- bung neuer. E. Lederer, Anordnung der Spanner. Der- selbe, Lepidopterologisches aus Sibirien. 6. Mayr, Ueber die Abtheilung der Myrmiciden. Dr. J. Esser, Beiträge zur The 163 näheren Kenntniss der Braula eoeca Nitzsch. J. v. Hornig, Ueber die ‘ersten Stände einiger Lepidopteren. G. Dorf- meister, Cucullia scopariae, entomol. Beitrag. Transactions of the entomological Society of London. New Series. Vol. IH. Part VI. 1853. J. W. Douglas, Contri- butions to the Natural History of British Mierolepidoptera., F. Smith, Monograph of the Genus Cryptocerus, belonging to the Group Uryptoceridae -—- Family Myrmieidae — Di- vision Hymenoptera Heterogyna. G. R. Waterhouse, A Re- vision of the Synonymie of the British Species of the Coleop- terous Genera Hydrochus and Ochthebius. J. O. West- wood, Descriptions of some new Species of Coleoptera from China and Ceylon. E. Newman, The Zoologist. No. 135. Jan. 1854. Enthält: Ei} Ei H. T. Stainton, Remarks on the Larvae of Oecophora and Elachista. No. 136. Februar 1854. Enthält: J. Scott, A few Notes on the Necessity for rearing all the Tineidae and other small Groups. A. M. Norman, The Cholera Fly, 2 No. 137, März 1854. Sämmtlich durch Schriftentausch erworben. A. Karsch, De Corethrae plumicornis metamorphosi. Adjecta tabula. Monasterii Guestphalorum. 1854. 4. Geschenk des Herrn Verfassers. N en Wissenschaftliche Mittheilungen. Synopsis der Eucnemides des gemässigten Nord - Amerika’s. Von Jehn L. Le Conte'). Obschon mehrere Entomologen die vorliegende kleine Käfer- gruppe für eine besondere Familie ansehen, so finde ich doch, nach genauer Untersuchung, dass sie nur eine Section der zahl- reichen Elateridenfamilie bildet, und dass zu einer eigentlichen Ausscheidung kein Grund vorhanden ist. *) Fortsetzung der Artikel vergl. März - Nummer 1854 dieser Zeitung. Proceedings of ihe Academy of natural sciences of Philadelphia Vol. VI., pag. 45. Im Auszuge übertragen. C. A. Dohrn. ıl* 164 Wie Erichson in Germar’s Zeitschrift für Entomologie 1., 179., anführt, ist der charaecteristische Unterschied zwischen Ela- teriden und den nächstverwandten Familien in der Lockerheit der Gliederung zwischen Prothorax und Mesothorax zw finden. Zur Ermöglichung einer freieren Bewegung ist der Hinterrand oder der eingebogene Theil des Prothorax mehr oder weniger erweitert oder concav, um über den entgegenstehenden Theil des Meso- thorax zu gleiten. Dieser Charakter, wenngleich theoretisch plausibel, ist doch bisweilen nur schwierig festzustellen und weniger entwickelt bei den Euenemiden als bei den typischen Elateren; indessen habe ich ihn. bei schärferer Beobachtung immer entdeckt. In den Gat- tungen Cebrio und Cerophytum fehlt er durchaus; Cebrio weicht ausserdem ab durch seine hervorragenden Mandiheln und Cerophytum durch seine Hinterschenkel, welche an der Extremi- tät der verlängerten Trochanteren eingelenkt sind und nicht an deren Basis oder Seite, wie bei den Elateriden und den meisten übrigen Käfern. Obwohl mir die Affinität der Gattung Cerophy- tum noch nicht klar ist, so glaube ich doch, dass sie sowohl von den Eläteriden als von den Cebrioniden auszuschliessen ist. Die Buprestiden unterscheiden sich von den Elateriden da- durch, dass der Hinterrand der Unterseite des Thorax direct an das mesothoraeische Segment angrenzt. Andere unterscheidende Charactere sind noch: die Vereinigung des ersten und zweiten unteren Ahbdominalsegments, deren Sutur nur an der Seite sicht- bar ist; ferner die Gestalt der Augen, welche bei allen Bupresti- den transverse Form haben, bei allen Elateriden durchweg rund sind. Um die Euenemiden mit den typischen Elateriden in eine Familie zu schliessen, wäre die Definition etwa folgende: Coleoptera pentamera antennis serratis, mandibulis retractis, oculis rotundatis; prothorace inferne mesosternum superante; ace- tabulis antieis pareis rotandatis, in prosterno sitis, postice valde hiantibus: eoxis posticis laminatis, trochanteribus simplieibus; ab- domine 5-artieulato, segmentis omnihus distinetis. Nach der Bildung des Sternum und der Frons lässt sich diese Familie in mehrere Gruppen theilen, deren erste und leich- teste, die Eucnemiden, so zu sondern wäre: Clypeus vor den Antennen ausgebreitet, Labrum verborgen, der Kopf stark ab- gebogen, Prosternum vorn nicht gelappt (lobed, lobatum). Die amerikanischen Gattungen wären so zu ordnen: A. Tarsı non laminiferi. a. Thorax marginatus subtus non sulcatus. 1. Palpi tenues, artieulo ultimo vix crassiore. Pedes fortiter eompressi (antennae minus approximatae . . 2.222... 2 „.Melasis- Oliv. Bodesktennes". "2 NL harrope sen x 165 2. Palpi artieulo ultimo dilatato (saepius securiformi). «. Caput sub oeulis non suleatum. Laminae tectrices magnae intus sen- sim dilatatae . 2 2...2 020. Buryptychus. Laminae tectrices intus subsubito dilatatae. Tarsi artieulo quarto simplieci. . Epiphanis Es. Tarsi artieulo quarto breviterlobato Emathion Lap. Laminae tectriees infus quadrangu- ”ı lariter dilatalae . . 2... .. Anelastes Kb. ß. Caput sub. oeulis valde suleatum. Tsaminae tectrices angustatae. . . HylocharesL. b. Thorax marginatus, subtus ad latera suleatus. Antennae tenues artieulo tertio sequentibus lenziore *. 9... 00. Haie 0. Eormax,; Lap: Antennae tenues articulo tertio non longiore Jsarthrus. Antennae valde serratae vel peetinatfae . - Euenemis Ahr. e. Thorax margine interrupte, vel medio obsoleto. Sulei antennales ad prosterni marginem siti Mierorhagus Es B. Tarsı subtus laminiferi. Sulei antennales laterales. . . 2... .0. Galba Esch. Es leuchtet mir nieht ein, ob die Division A, welche Gät- tungen mit und ohne Tarsalanhänge enthält, natürlich ist; aber da ich keine Gelegenheit hatte, eine Gattung der Division B zu untersuchen , so wollte ich die von allen früheren Entomologen adoptirte Disposition nicht antasten. Geleitet durch das Studium anderer Elateren bin-ich geneigt zu glauben, es wäre besser, die Division B unter die vorigen zu vertheilen, Galba zunächst Kucremis in die Subdivision b. und das (brasil.) Genus Pte- rotarsas vor Mierorhagnus in die Subdivision e. zu stellen. Melasis Oliv. M. pectinicornis Melsh., Pennsylvanıa, Ohio. Tharrops Lap. Th. zuficornis Say, Missouri. Th. obliquus Say, Ohio. Euryptyehus Le Conte. Cl;peus ad apieem rotundatus; antennae articulo primo elongate, tertio praecedente longiore, 4—8 suhaequalibus crassitie vaulo longioribas, 9— 10 latioribus et triplo longieribus, 11 ite- rum longiore elongato - ovali. Palpi artieulo wltimo dilatato, triangulari; prosternum nostice prominens, mesosternum profunde excavatum; tibiae calearihus apiealibus distinetis; tarsı tenues, articulo primo elongato; laminae teetrices eoxarum posticarum intus gradatim valde dilatataäe, apiee subaeutae. 166 Der Körper ist regelmässig gewölht (regularly arched), einigermassen breit (moderately wide) für diese Familie, und ver- schmälert sich vom Thorax ab, welcher vorn schmal, an den Seiten gerundet ist. Der Habitus ist genau der eines Ampedus. E. heterorerus Say, Pennsylvania. | Epiphanis Eschs. Das Insekt, welches ich als zu dieser Gattung gehörig an- sehe, unterscheidet sich von dem vorhergehenden durch das dritte, kaum verlängerte Glied der Antennen; die vier Endglieder sind bei dem JS gleichmässig erweitert (enlarged) und jedes ungefähr doppelt so lang als das siebente; die Platten (plaies) der hintern Coxen sind nach innen plötzlich erweitert und an der Spitze breit abgestumpft. Ich kann das letzte Glied der Palpen nicht unter- suchen, welches ven Eschscholtz als eiförmig beschrieben wird. E. cristatus, New-York. E. canalieulatus, Pennsylvania. L. cornutus Eschs. Sithka, mir unbekannt. | Emathion Lap. Diese Gattung ist der vorigen sehr ähnlich, der Unterschied beschränkt sich darauf, dass hier eine leichte Verlängerung des vierten Tarsengliedes an der untern Seite stattfindet, und dass die Vorragung des Prosternums spitz, bei Epiphanis stumpf und gerundet ist. Bei den 5 sind die letzten 6 Antennenglieder etwas erweitert. E. Atropos Say, Louisiana. E. penetrans, Georgia. Anelastes Kirby. ‘A. Druryi Kirby, Guerin. Guerin rechnet diese Gattung zu den ächten Elateriden, Erichson (Agassiz Nomenel. Zool.) bringt sie zu den Cebrioniden. Indess gehört sie der Form des Clypeus halber nothwendig in die vorliegende Gruppe. Das Prosternum ragt kaum hinterwärts vor; die Platten der Hinter- eoxen sind plötzlich erweitert durch den Zuwachs eines vier- eckigen Stückes. A. Latreillei, California. Hylochares Lätr. Guer. H. nigricornis Say, Ohio. Fornax Lap. (Dirhagus Eschs. ) F. bieolor Melsh. New- York. F. hadius Melsh. Pennsyl- vanıa. F. cylindricollis Say, Hlinois, Georgia, Pennsylvania. F. striatus, Georgia. Isarthrus Le Conte. | Antennae tenues, exfus paulo inerassatae, artieulis eylindri- eis, 2— 12 subaequalibus, undecimo paulo longiore. (Palpi invisi). Thorax subtus ad marginem profunde swleatus: coxarum posti- earum laminae tectrices infus modice dilafatae, ad apicem late rotundatae ; farsi tenues, articulo primo elengato, 2—& gradatim -brevioribus, quario vix dilatato, 167 Diese Gattung differirt von Fornax durch das dritte Fühler- glied, welches nicht grösser als das zweite und vierte ist, und durch die hinteren Coxalplatten, welche innen weniger erweitert. und am Apex breiter gerundet sind; das vierte Tarsenglied ist minder erweitert. J. spretus, Lake Superior. Dies ist der von mir im Kata- loge zu Agassiz’ Lake Superior beschriebene Foernax spretus. Euenemis Ahrens. a. Antennae serratae, tarsi artieulo quarto 'simplici E. elypeatus Say, Pennsylvania. b. Antennae serratae, tarsı articulo quarfo breviter lobato. E. amoenicornis Say, südliche und mittlere Staaten. Die Antennen sind subdflabellatae in beiden Geschlechtern; bei einigen Exemplaren (vermuthlich 2) ist der Thorax an den Seiten etwas gerundet. Der ganze Habitus ist so der eines ächten Eucnemis, dass ich auf diese leichte Abweichung in Fühlern und Tarsen keine neue Gattung gründen mochte. | Mitrorhagus Eschs. M. imperfeetus, New-York. M. subsinuatus, Georgia. M. a Say, südliche und westliche Staaten. Auffallend ist, dass Guerin (Ann. Entomol, Soc. Fr. I., 137) diese Art zu Eu- enemis bringt, da doch Say ausdrücklich anführt, dass die Fühler- srube der Mitte der Brust nahe liegt. M. humeralis Say, Penn- sylvania. Galba Eschs. G. (Dendrocharis) flavicornis Guerin;, Ann. Soe. Fr. I, serie I., 193. tab. 6, Fig. 60, 61. Georgia; ich habe diese schöne Art noch nie gesehen. Folgende Arten sind mir unbekannt und d’e Gatlungen zweifelhaft, zu welchen sie gehören: - Euenemis quadrieollis Say, wahrscheinlich Melasis. (Trans. Am. Phil. Soc. 6, 186). Eucnemis frontosus Say, ibidem, wahrscheinlich gar nicht aus dieser Gruppe. Eucnemis calceatus Say, ibid, Die Beschreibung der Fühler passt durchaus auf meinen Isarthrus spretus, aber von die- ser Art ist das vierte Tarsenglied nicht unterwärts gelappt. Dirhagus rufipes Melsh. Pr. Ac. Nat. Se. 2, 150. Die Stirne soll einen Längs- Eindruck haben; dieser Charakter wäre ungewöhnlich bei Fornax. Eucnemis muscidus und unicolor Say ]. e. sind Perothops mueidus Erichson (Germ. Zeitschrift IH., 117). Das Geuns Perethops ist schwierig zu stellen. Von der vorliegenden Gruppe wird es durch den vorragenden nicht eingebogenen Mund ausge- schlossen. Von den typischen Elateren weicht es ab durch den vorn verhreiterten Clypens, verborgnes Labrum und durch das 168 ; E Fehlen des vordern Lebus am Prosternum. Am natürlichsten scheint Perothops ais besondere Gruppe, Anelastes und die Eue- nemiden nut den typischen Elateriden zu verbinden. a Fe —— a Biterarisches von Prof. P. €. Zeller. I. Beschreibung neuer Enropäischen Schmetterlingen, die weder im Rösel noch Kleemann beschrieben stehen, herausgegeben von G. J. Gladbach. Erster Theil. Frankfurth am Main 1771. 4. Einem im letzten Jahrgang der Zeitung *) von mir ersehie- renen Artikel über Lepidoptera fietitia verdanke ich es, dass Dr. Hagen die Güte hatte, mir das sehr seltene Gladbachsche Werk, das den obigen "Titel führt, zur Ansicht zuzuschieken. Ich über- zeugte mich dadurch, dass die in Füssly’s Magazın 1., S. 293., mitgetheilten Beurtheilungen sehr treffend sind. Man sollte nicht glauben, dass zu Ende des vorigen Jahrhunderts solche Bilder, die auch der geringsten Spur von Natürlichkeit entbehren, wie auf Tafel 19, 22, 93, publieirt werden konnten. Esner, Seriba (im Journal) nnd Bergsträsser haben das Werk eitirt. Gladbach hat sehr wohl gethan, dass er seinen Schmetterlingen keine latei- nischen Namen "eab, ausser ‘wenn er die von Andern ertheilten dafür wusste, und dass er nach dem in der Vorrede ausgesproch- nen Plane „sich niemalen mit Beschreibung der Farben bei den Schmetterlingen aufzuhalten“, keine weitern Merkmale für seine Arten mittheilte, als diejenigen, die wir in den illaminirten Figu- ren sehen, „auf deren Vellkommenheit nach der Natur sich die Hochgesthätzten Leser verlassen können“. (!) Wir sind da- durch der Mühe überhoben, wegen Gladbachscher Anciennitäts- rechte weitläuftige Untersuchungen anzustellen, denn dass in dem Werke’’manche für seine Zeit neue Art vorkommt, ist gewiss. Es wird zur Befriedigung der Wissbegier derjenigen, die das Werk nicht kennen, hinreichen. wenn ich die Arten mit ihrem Namen aufzähle und ein Beispiel der Gladbachschen Behandlung des Gegenstandes gehe. I) Des Eissvogel sein Canımerad., tab. }. fig. 1-4. 8.5 Satyrus Hermione. 2) Die Feld-Venus, tab. 1. fe. 5 3.6. = Sat. Semele d.. 3) Der Bros Klotzer, tab. 2. fie. 14.8.7. = Sat. Phaedra, x) 5 Seite All. 169 4) Der Petersilgen - Vogel, tab. 3. fig. 1—4. S. 8. = Pieris Daplidice. - | 5)Der Messing - Glanz, tab. 3. fg. 5—7. S. 9. = Plusia chrysitis. 6) Die Sammetbord, tab. 4. fig. 1—4. S. 10. = Epinephele Tithonus. 7)Der sechszehnäugige Tagvogel, tab. 4. fig. 5. 6. S. 10. Epinephele Hyperanthus e, tab. 5. fig. 1.2. S.11..— Epineph. Hyperanthus 2. Dazu kommt noch tab. XXXV. fig. 1. 2. S. 77, eine augenlos« Varietät unter dem Titel: der ohnäugige Tagvogel. 8) Der blaue Handvogel, tab. 5. fig. 3—6. = Lycaena Er- phemus Ü, doch entbehrt fig. 4. der Randpenkte auf der Unterseite. 9) Die braune Art, tab. VI. fig. 1.2. S.12. = Lye. Erebus $. 10) Das Bienen-Vögelchen, tab. VI. fig. 3—6. S. 12. = Polyom. Dorilis Hufn. (Circe O.) 11) Der Dreszdner Blaue, tab. VI., Se. 1. 2. S. 13. = Le. Icarus Hufn. (Alexis O.) 12) Das schwarze Eck, tab. VII. fig. 3-6. S. 15. = Leucophas. sinapis. , 13) Das grosse Y, tab. VII. fg. 1-4. S. 16. = Pararga Megaera. 14) Das rothe Schillergen, tab. VIN. fig. 5—6. S. 17. = Po- Iyomm. Aleiphron Rottenb. (Hipponoe 0.) 15) Die rare Esula, tab. IX. fig. 1. 2. = Deileph. galii. Dazu tab. XXXH. fig. 1-3 SRH. Die A und Puppe. 16) Der kleine rare weisse Blausieb, tab. IX. fig. 3. 4. S. 19. —= Bombyx pupillata Esp. 17) Der weisse Ochs, tab. IX. fig. 5. 6. S. 20. = Zerene marginata. 18) Das kleine Augenvögelehen, tab. X. fig. 1-4.8. 21. = Coenonympha Pamphilus. 19) Das kleine Schwalhenschwänzgen, tab. 10. fig. 5. 6. S. 21. = Thecla rubi. 20) Die kleine Diana, tab. Xl. fig. 1. 2. S. 22..—= Bryoph. glandifera. 21) Das kleine gelbe Ordensbändgen, tab. IX. fig. 3—4. S. 23. — Anarta heliaca. 22) Der Ogra-Vogel, tab. XI. fig. 5— 6. S. 24. —= Leucania pallens. 23) Das kleine Stofideikereenl tab. XD. 12 ea aa. )2= Euelid. mi. 24) Das schöne grosse schwarze Kind, tab. Xl. fig. 3. 4. 8.25. „= Mania manra. 170 25) Das Manchetten-Vögelgen, tab. 12. fig. 5.6. S. 26. = Geom. sp., mir unkenntlich. 26) Der Windig, tab. XI. fig. 1.2. S>29. = Sphinx convolwmli. 27) Das Goldblumen - Möttgen, Phalaena Tinea ehrysanthemi, tab. XIH. fig. 3-6. S. 32. nicht zu erkennen; es ist aber zufolge der Angaben über die Lebensweise möglich, dass Choreutis pariana vorgestellt sein soll. 28) Die Halbtrauer; tab. XIV. fig. 1.2. S. 33. = Cild. ocellata (?) Diese und die folgende gelten als eine Art. 29)Die Halbtrauer, tab. XIV. fe. 3. 4. S. 33. = Zerene adustäta. 30) Die Halbtrauer, tab. XIV. fig. 5. 6. S. 33. = Cid. alchemillata? 31) Die Halbtrauer, tab. XIV, fig. 7. 8. S. 33. = Cid. montanata. 32) Die Halbtrauer, tab. XV. fig. 1. 2. S. 33. = Cid. fluctuata. 33) Die Halbtrauer, tab. XV. fig. 3. 4. S. 33. = Evrastr. atra- tula? Alle diese Halbtrauern sind sehr schlecht abgebildet. 34) Der rare Buntfleck, tab. 15. fig. 5. 6. S. 34. —= Deiopeia pulchella (pulchra O.) 35) Der grünblaue Fliegenvogel, der Taubenhals, tab. XVl. fig. 1—3. S. 35. == Ino statfices. 36) n rosenrothe Binde, Phal. tin. fascia rosea, tab. XV. fig. 4.5.8.3. = Pempelia carnella var. vitta eostali Nava. 37) Das. rare Rosenvögelgen, tab. XVI. fig. 6.7. S. 36. = Cal- ligenia miniata (rosea 0.) 38) Der Fichtenspanner, tab. XV. fig. 1-6. S. 36. == Bupalus piniarius. d 2, Raupe und Puppe. 39) Das Pulvervögelgen, tab. XVIH. 82:1. 38. — Nokt. sp. ungefähr mit der Vorderfügelgestalt der Galleria mel- re 40) Der schwarze Erdvogel, tab. XV. fig. 3.4. S.39. = Noet. sp. unkennilich, mit sonderbarer Unsymmetrie in Grösse, Geäder und Zeichnung der Flügel. 4)) Der rare Schechfügel, tab. XVIN. fig. 5. 6. S. 39. = Be- lioihis dipsacea. 12) Das kleine Nchinisens tab. XVII. fig. 7.8. S:40. = Noet. spec., unkennilich. 43) Das Duppe, tab. XIX. fig. 1-3. S.41. = Cymat. flavieornis. 43) Der Mohr mit weissen Flügelspitzen, „äh, XIX. fig. 4. 5. S. 41. = Odezia chaerophyllata. 45)Das grosse Y, tab. XIX. fig. 5. 6. S. 42. = Noet. sper., sanz unkenntlich. 46) Der gelbe Vier, tab. XX. fig. 1. 2. S. 43. = Xanthosetia Zoegana. 47)Das Männgen vom grossen Eissvogel, tal. XX. fig. 3. 4. S. 44. — Limenit. populi Ä". 171 48) Das Firmament - Vögelgen, tab. 20. fig. 5. 6.8.46. = Pyrausta purpuralis (?). 49) Das Kayser-Vögelgen, tab. XXI. fig. 1-7. S. 47, = Ci- daria bilineata mit Raupe und Puppe, aber jene hat nicht eine Spur von Achnlichkeit mit der wahren Bilineataraupe, und „Schlehen“ scheinen ein erdichtetes Futter zu sein, da sie ganz am Boden lebt und hauptsächlich Sauerampfer frisst. 50) Das 171 Perlenmutter-Vögelgen, tab. XXH. fig. 1. 2. S. 48. —= Argynn. Euphrosyne. 51) Das Weibgen vom Goldvögelgen, Papil. Argiolus foemina ; der Dukatenvogel, das Weibgen tab. XXN. fig. 3. 4. S. 49. —= Lye. Virgaureae 9. 52) Der Würffel-Vogel, das Weibgen, Phal. quadrata foem.; das Viereck, das Weibgen tab. XXI. fig. 5. 6. S. 50. = Li- thos. quadra JS. | 53) Der kleine gelbe Streiflügel, tab. XXI. fig. 7.8. S. 50. = Acid. aureolaria. 54) Der 150 Perlenmutter-Vogel, tab. XXINM. fig. 1. 2. S.51. = Argynn. Selene? Der sitzende Schmetterling sieht aus, als ob er wenigstens 5 Flügel hat. 5)Der rare graulichweisse Spanner, tab. XXIN. Se. 3. 4. S. 52. —= Boarm. erepuscularia ? 56) Der S-Vogel, tab. XXI. fig. 5. 6. 5. 52. = Platypt. fal- cataria ? 57) Der gelbe Muschenflügel, tab. XXIV. fig. 1.2.8.5. = Spanner oder Lithosia ? 58) Das schwarze Perlenmutter - Vögelgen ohne Perlenmutter tab. XXIV. fig. 3. 4. S. 52. = Melit. Artemis. 59) Das rare kleine rothe Schillergen, mit seinen sehr langen Fühlhörnern, tab. XXIV. fig. 5. 6. S. 54. = Adela Degee- rvella (die gelbe Binde ist vor der Flügelmitte). 60) Der Halbeartun, tab. XXIV. fig. 7. 8. 8.55. =? Sieht noch am meisten wie ein Spanner aus, 61) Der rare kleine Hermelin-Vogel, tab. XXV. fig. 1—6. 8. 57. — Harpyia bifida mit Raupe und Puppe. 62) Der 18äugige Tagvogel oder Maurer-Vogel, tab. XXVI. fig. 1-4.S. 59 = Pararga Maera Var. Adrasta. 63) Das rare kleine Glassvögelgen, Sphinx enliciformis; der Mückenschmetterling, tab. XXVI. fig. 5. 6. S. 60. = Sesia tipuliformis. | 54) Das rare kleine Glasvögelgen mit dem rothen Ringel, Sphinx enliciformis eum angulo (!) rubro; der Mückenschmetterling mit dem rothen Ring, tab. XXVI. fie. 7. 8. S.61. = Sesia myopaeformis Bkh. (mutillaeformis O.) Sie ist kleiner dar- gestellt als} die vorige. Da Gladbach bei jeder Schmetter- lingsart den Preis angiebt, für den er sie verkauft, z. B, diese Sesie für 3 Gulden, Odez. chaerophyllata für 5, Deiop. pelchella für 10, so darf man sich nicht wundern, bei dieser raren Sesie zu lesen: flieget im Monat Julio Abends an den Jasminhecken. 65) Das gemeine goldne O, Rapil. Palaeno; der Silberpuikt tab. XXU. fig. 1. 2. S. 62. = Col. Hyale f. 66) Das Hirsebärtgen, tab. XXVIL. fig. 3—6. S. 63. = Ema- turga atomaria J'8. | 67) Der rare Canonen-Vogel, tab. XXVN. fig. 7. 8.8.63. = Netod. bicolora. 68) Der Blauling, das Weibgen; Papil. Argus foem.; das Weib- gen vom blauen Silberauge, tab. XXVIM. fig. 1. 2. S. 63, — Lye. Argus 2? (Hat keine Silberaugen.) 69) Der schwarze l4äugige Tagvogel, tab. XXVIH. fig. 3—6. S. 65. = Erebia Medea 2. 70) Der Achtziger, tab. XXIX. fig. 1--5. S. 66. — Caradrina alsines mit "Raupe und Puppe. 71) Däs’ kleine Perlen-Hühngen, tab. XXIX. Sg. 6. 7. S. 67.— Ennyehia pollinalis (mit "roldzelben Flecken abgebildet). 72) Das roth und schwarze Landkärtchen, Pap. Prorsa Levana mas. ei foemina, tab. XXX. fig. 1—4. S. 67. = Van. Prorsa mit 2—83 rothen Querlinien der Hinterflügel. 73) Der rare rothblaue Cirkelvogel, tab. XXX. fig. 5. 6. S. 68. = Zyg. Minos. | 74) Der Spatzendreck, tab. XXX. fig. 7.8.=? Es scheint ein Wickler sein za sollen, den Scharfenberg in Seriba’s Journal S. 231. für Tinn»’s Phal. oxyacanthella erklärt. 75) Das blane Ordensband, tab. XXX. fig. 1—5. S. 6%. = Cat. fraxini mit R und P. | 76) Der ganz rare grüne Silbervogel, tab. XXXH. fig. 4. 5. 8. 73. = Cueull. artemisiae. | 77) Der rothe und der blaue Schiller, das nz tab. XXX. fig. 1—4. S: 74. — Apatura Tlia (tig. 1. 2. Var. no ». 78) Der Silberstrich, das Männchen, tab. XxxıY. fig. 1.2.8 76. = Are. Paphia I. 79) Der grosse gemeine Tagvogel, das Weibchen, Pap. brassieae föm., “der Kohlweissling d das Weibchen, tab. XXKIV. fig. 3.4. 5.76. Pieris brässicae 2. 809) Der schwarze ächizehnängige Tagvogel, Pap. Ligea tab. XXXV. fig. 3-6. S. 78. = Erehia Medausa. 81) Der kleine gemeine weisse Tagvogel, Pap. u mas. et foem., der Rübenweissling tab. XXX VI. ig. 1-6. 8.69. = Pieris rapae fd 2 mit R. und P. 82) Der Fenchelvogel das Männlein, Pap. Machaon mas., der Page das Männchen tab. XXXVI. fig. 7—9. S. 80. = Pap. Machaon C. 173 Da auch in der Füsslyschen Recension nicht mehr als 36 Tafeln erwähnt werden, so hat das Werk ohne Zweifel mit der 36sten sein Ende erreicht. Als Beispiel der Gladbachschen Behandlungsweise gebe ich das über die Espersche Bembyx pupillata Gesagte. „Der kleine rare weisse Blausieb, tab. IX. fig. 3. 4. $. 1. Dieses ist ein ebenso nettes als sehr rares Nachtvögelgen dritter Classe, dessen Raupe bishero noch unbekennt ge- blieben. $. 2. Im April findet man dasselbe, aber nicht alljährlich und sehr einzeln auf den Schaafrippen oder Millefolio, das auf den Wiesen stehet, allwo es gemeiniglich sich sehr tief auf die Erde verbirgt, und dahero schwer zu bekommen. Soviel mir auch bekannt, ist es noch in keinem Autore abgezeichnet zu finden, $. 3, Weil Männgen als Weibgen von der Ober- als Unterfläche einerlei aussehen, indem das Männlein durch seine etwas stärkere und bärtige Fühlhörner, auch dünnern Hinterleib von dem Weiblein, dessen Leib dieker und die Fühlhörner viel dünner, sich unterscheidet, so habe solches auch nur zweimal abmahlen lassen, wie solches aus der fig. 5. u. 6. zu ersehen. Dieses hat keinen gewissen Preis.“ Wie man hieraus ersieht, beruht Esper’s Angabe: „es soll ferner diese Raupe, nach vorläufigen Erzählungen, ich kann sie aber nicht für zuverlässig erkennen, sogar filzigte Haare wie eine Bärenraupe führen“, nicht auf der gedruckten Gladbachschen Mittheilung. Esper’s (im Text nicht eitirte) Abbildung weicht von der Gladbachschen etwas ab, indem sie weniger spitze Vor- derflügel, eine weisse Grundfarbe auf beiden Flächen aller Flü- gel und viel grössere Augenflecke hat. Dies erklärt sich dadurch, dass er sein Bild nach der ihm zugeschickten Originalzeichnung lieferte. Gladhach’s wenige Raupenbilder sind jänmerliche Carrika- turen und betreffen solche Arten, deren Naturgeschichte längst genügend bekannt ist. Seine Nachrichten über die Lebensweise sind ungenau und zum Theil, wohl absichtlich, falsch. Da nun die schon Espern sehr verdächtige Bombyx pupillata in einer Nachbildung der Originalzeichnung, also besser als im Gladbach- schen Werke geliefert, da die einzige von Gladbach selbst mit einem wissenschaftlichen Namen versehene Tinea chrysanthemi (mit kammförmigen Ö' Fühlern, weshalb sie in Seriba’s Journal 3. 239 neben Masculella aufgeführt wird) nicht zu erkennen ist, so thut man wohl nach Treitschke’s Vorgang Recht daran, das ganze Machwerk als eine Kinderschrift zu betrachten und in wissenschaftlichen Werken künftig zu ignoriren. 174 il. Beiträge zur Schmetterlings- Fauna des nördlichen China’s, bearbeitet und herausgegeben von ®tto Bremer und William Grey. St. Petersburg. 1853—54. Die Herrn Dr. Tartarinoff und Gaschkewitsch hatten, ohne selbst Entomologen zu sein, ihren Aufenthalt in Peking (welches hier immer Pekin geschrieben wird) zu fleissigem Sammeln der Inseeten der Umgegend benutzt. Die lepidopterologische Ausbeute wird hier auf wissenschaftiiche Weise besprochen und dadurch eine doch einigermassen zusammenhängende, wenn auch jeden- falls sehr Jückenhafte Uebersicht der Schmetterlinge einer Chine- sischen Lokalität gegeben. Merkwürdiger Weise nennen die Ver- fasser ihren Beitrag eine Bereicherung ihrer Fauna. Die 151 aufgeführten Arten bieten ein buntes Gemisch europäischer und echt exotischer Arten, als Zeichen, dass die sibirische Fauna, die sich von der nord- und mitteleuropäischen nicht trennen lässt, am Südrande der mongolischen Hochebene der südasiatischen Fauna den Platz einzuräumen beginnt. Ein Theil der dort vorkommenden Europäer zeigt daher Abweichungen von der ursprünglichen Färbung und Grösse; wahrscheinlich würden sie noch allgemeiner beobachtet werden, wenn man mehr Material zum Vergleich erhalten wird; möglich auch, dass das, was jetzt blosse Variefät zn sein scheint, sich als eigene, nur ähnliche Art erweist. Als dort vorkommende Europäer werden genannt: Pap. Machaon; Pieris rapae, daplidiee; Leue. sinapis; Rhodoe. rhamni ; Arg. Adippe, Läodice; Melit. Phoebe; Didyma; Van. c-album, cardui; Lim. aceris, Lucilla; Apat. Ilia; Sat. Phaedra, Oedipus, Amaryllis; Theecla spini, w-album ; Polyomm, Hippothoe, Phlaeas; Lyc. Polysperchon, Fischeri, Battus, Pylaon, Argus; "T'hanaos Tages — Sphinx convolvuli; Deil. Elpenor; Macroel. stellatarum ; Procris pruni; Lithos. griseola; helveola; Lip. salieis, auriflua; Coss. Jigniperda; Ptilodont. palpina; Acronyet. cuspis; Had. chenopodii; Agrot. suffusa ; Helioth. dipsacea, flava; Plusia mo- neta, iota; Catoc. paranympha; Ophiusa Algira; Aspil. arenacea- ria; Zer. ulmaria; Bot. aeruginalis, arcualis, hyalinalis, polygo- nalis, einctalis; Hyp. palpalis. Wenn auch hiervon manches eine eigene Art, ist, so bleibt doch kein sehr bedeutendes Ueber- gewicht in der Zahl der Asiaten über die Europäer. Dass unter den Niechteuropäern viele neue Arten sein wür- den, liess sich erwarten. Als solche sind genannt: Sericinus fasciatus, Greyi. Melitaea maculata. Limenitis Alwina. Satyrus 175 Menetriesii, Motschulskyi. Thecla caerulea, micans, fusca. Eu- damus bifasciatus, guftatus. Steropes unicolor. Hesperia sub- hyalina, venata. - Syrichtus maculatus. — Ampelophaga rubiginosa. Ambulix Schauffelbergeri. Thyreus caudata. Smerinthus Tata- rinovii, Gaschkewitschii. Lithosia nietitans, nigropoda, striata. Calligenia sanguinea. Setina micans, flava. Chelonia alba. Sa- turnia undulata. Pygaera assimilis, flavescens. Acronycta lutea. Mythimna luteomaeulata. Caradr. bistrigata. Placod. fuscomacu- lata. Amphipyra subrigua. Helioth, flava. Plus. albostriata. Thyas bella. Catoc. Abamita, amata. Ophiusa obseura. — Phi- lobia einerearia. Boarm. irrorataria, albosignaria. Amphid. pan- therinata. Aspil. tristrigaria. — Botys quadrimaeulalis. Hypaena fuscalis. Nymphula bistrigalis, quadripunetalis. Sie sind mit lateinischer Diagnose und deutscher Beschreibung versehen. Notizen über Lebensweise und Flugzeit fehlen, wie leider ge- wöhnlich bei exotischen Arten; nur bei Ampeloph. rubiginosa und den Saturn. Cynthia und Paphia finden sich ein paar dürftige Notizen. 111. ZLepidopiterologisches aus Sibirien. Mitgetheilt von Julius Lederer. So viel ich weiss, giebt es nur Beschreibungen einzelner neuer Arten aus Sibirien, die, wie viel sie auch zur Vervollstän- digung der systematischen Kenniniss der Lepidoptern beitragen mögen, zur Erkenntniss der Beschaffenheit der Fauna überhaupt von seringem Nutzen sind. Hier erhalten wir nun durch den rühmlich bekannten Lepidopterologen Lederer einen sehr dankenswerthen Auf- satz, woraus wir die Gewissheit erlangen, dass die Fauna‘der uner- messlichen Länderstrecke, die der Nordabhang Asiens bildet, völlig mit der nord- u. mitteleuropäischen übereinstimmendes Gepräge hat. Er enthält ein Verzeichniss der Arten, die ‘der fleissige Kindermann in den Gegenden des obern Irtisch in den Vorbergen des Altaige- macht hat. Nach einer sehr interessanten Schilderung der Lo- kalität aus Kindermanns Feder folgen die Arten in systemati- scher Reihenfolge mit Bemerkung der Abweichungen, die sie von den europäischen Formen zeigen, und genauer Beschreibung der neuen, die auf sieben Tafeln nach Geyer, nach Ober- und Un- terseite, schön und, soweit ich die Originale kennen gelernt habe, sehr kenntlich abgebildet sind. Die neuen Arten sind: Limenit. Bellmanni, Sydyi; Satyrus Heydenreichi. Epialus nubifer; Psyche detrita; Lithosia flavociliata; Graphophora Kol- ları, insignata; Chersotis melancholieca, Stentzi, rana; Agrotis truculenta; Oncocnemis strioligera, camıpicola, Hadena veterina, 176 areta, Altaica, egena, inops; Charadrina congesia, morosa, Xanthia zelotypa, vulpecula, Hypena tristalis; Synopsia strictaria; Boarmia bituminaria ? Gnophos ophthalmicata; Eubolia semilutata; Phasiane biparata; Cidaria serpentinata, ravaria, fluidata; Eu- pithecia despeetaria; Tortrix aerosana; Crambus quadrifidellus; Eudorea sibirica; Fumea proxima. Ausser von allen diesen Ar- ten sind auch noch von Lye. Cyane Ev., Hadena Eversmanni Led. (obesa Eversm. — welcher Name wegen Noct. obesa Bdy. zu ändern war), Epischnia -adultella Mtzn. und Myelois Sedako- vella Ev. Abbildungen gegeben. Die übrigen Namen sind aus der in Lederer’s drei syste- matischen Arbeiten (Tagfalter, Schwärmer und Spinner, Spanner) befolgten Nomenclatur; da sie, auf strengere Beachtung der An- eiennitätsrechte als bisher gegründet, nicht selten von den jetzt gebräuchlichen abweichen, so sind die -letztern 'zur Vermeidung jeglicher Irrung beigefügt worden. Unter den Noctuen finden wir das neue ‚Genus Oneoenemis init Angabe seiner Merkmale, und zwei neue Gattungsnamen Mixocharis und Thalpochares für Genera, deren bisherige auch in Guendes neuestem Noetuenwerk beibehaltene Namen schon anderweitig vergeben sind, Dieser Aufsatz befindet sich im Jahrgang 1853 der Wiener Verhandl. des zool.-hotanischen Vereins, S. 351-— 386, ist aber auch in einem Separatabdruck mit eigener Bezifferung der Seiten erschienen. Da Lederer durch fernere Zusendungen reichliches Material zur Vervollständigung seiner Arbeit erhalten hat, so ist es sehr wünschenswerth, dass er fleissig fortfahren möge, die Wissen- schaft durch seine tüchtigen Leistungen zu bereichern. | Bemerkungen über Staphylini. ‚von &. Hraafz. H, In den 1852 zu Paris erschienenen Opuscules entomelo- gique par E. Mulsant, sind pag. 15—4Ö. die Beschreibungen von 22, grossentheils auf französischem und schweizer Boden gesam- melten Homalota gegeben. Ueber einige derselben habe ich eıst vor Kurzem (Stett. Ent. Ztg. XIV. Nr. 10.) synonymische Auf- schlüsse gegeben; jetzt sind durch die Güte des Herrn Rey auf meine Bitte die Typen zu sämmtlichen Arten in meinen Händen. So sorgfältig die Beschreibungen auch entworfen sind, mit Berücksichtigung eines Unterscheidungsmerkmals, welches selbst in Erichsons „Genera et species Staphylinorum“ in dieser Gat- tung wenig oder gar nicht. benutzt ist, fällt doch die Hälfte der 177 dort publieirten Arten mit schon früher beschriebenen zusammen. Das erwähnte Unterscheidungsmittel liegt in der Bildung des letz- ten Abdominalsegments der Männchen, welches bei den verschie- denen Arten sehr abweichend geformt ist. Zwar besitzt ein Theil ‘der Homalotae fusiformes und mehrere mit H. elongata verwandte Arten, so wie diese selbst, keine oder kaum: merkbare Abweichungen in der Abdominalbildune heider Geschlechter , in- dessen ist es mir anderseits fast ausschliesslich nur mit Benutzung der Abdominal-Segments-Bildung gelungen, die äusserst schwie- rigen um H. socialis Payk. gruppirten Arten genau zu scheiden. Wer sich mit der Determination der Homaloten beschäftigt , ver- gleiche daher vor Allem genau die letzten Ahdominal- Segmente, und suche zuerst die Männchen herauszufinden, in welchen die -Charactere der Species viel deutlicher hervortreten. Jetzt zu den einzelnen Arten selbst, die für den deutschen Entomologen von um so grösserem Interesse sind, da sie meisten- theils auch in Deutschland vorkommen und nicht. etwa lediglich den Orten angehören, wo sie vom Beschreiber gesammelt sind. 1..H. micans Muls. (Op. Ent. I. 16). "Diese durch die helle Fühlerbasis, wenig dichte und ziemlich deutliche Punctirung des Halsschildes, kurze Flügeldeeken und die ziemlich weitläuftige Punktirung der 4 ersten Abdominalsegmente ausgezeichnete Art vermag ich nicht von der H. hypnorum Ksw. zu unterscheiden ; die Erhabenheit auf dem ?ten Abdominalsegment des Männchens ist nur schwach und dürfte nicht selten ganz unbemerkbar sein, wie es hei einem aus Süddeutschland stammendeh Exemplar der H. hypnorum, welches unzweifelhaft mit der H. micans Muls. identisch ist, der Fall ist. 2. H. subalpina Muls. (Op. Ent. 1. 17.) Eine neue, auf dem Mont Pilat, Bugey, Grande- Chartreuse vom Autor ge- sammelte Art, welche ich aus Süddeutschland besitze; sie steht der H. hypnorum Ksw. am nächsten, ist jedoch etwas kleiner, ‘mit kürzerem Endgliede der Fühler, weniger stark punctirten Flügeldecken, einzelner punctirtem Hinterleibe, und dureh das ver- hältnissmässig stark ausgebuchtete letzte Hinterleibssegment vor- :züglich ausgezeichnet. 3... "longicollis Muls. (Op. Ent. I., 18), Es kommen von der H. languida Er. zwei Hauptformen, eine grössere und eine kleinere vor, die mir bis jetzt specifisch zu scheiden noch nicht gelungen ist, die erstere bei uns die verbreitetere, die letztere hier weniger häufige, vamentlich um Leipzig vorkommend ; diese ist es, welche von Mulsant als H. longicollis beschrieben und für verschieden von der H. Jlanguda Er, gehalten wird; ich glaube indessen, im Besitze einer grössern Anzahl "beider Spiel- arten, unter denen sich vollkommene Uebergänge in der Grösse und der Bildung des letzten Abdominalsesments beim 0° finden, 12 ‘178 die vollkommene Identität beider behaupten zu können; von den beiden mir von Rey mitgetheilten typischen Exemplaren übertrifft das @ den d fast um das Doppelte an Grösse, und er selbst besass nur 1 Exemplar der H.languida Er. Die grössere Spiel- art kommt namentlich bei Berlin in Wäldern unter feuchtem Laube vor, die kleinere habe ich ausser von Leipzig von Mün- ster, Elberfeld, Crefeld, Düsseldorf. : 4. H. brunnipes Muls. (Op. Ent. I. 20). Das von Rey eingesandte Männchen ist ein frisches Exemplar der weit ver- breiteien H. palustris Ksw., welche durch ihren Glanz, zierliche Form und namentlich die Abdominalbildung des Männchens (letz- tes Segment sanft dreieckig ausgeschnitten) leicht zu erken- nen ist, 5. H. atricapilla Muls. (Op. Ent. I. 21). Eine aus- gezeichnete neue Art; die auch in Oesterreich, Hessen und am Rhein, aber überall selten vorkommt und gewiss noch weiter ver- breitet ist. 6.H. producta Muls. (Op. Ent. 1.22.) Identisch mit H. laridipennis Mannh. Siehe Stettiner Ent. Zeit. XIV. p. 329. 7. H. ineisa Muls. (Op. Ent. I. 24.) Von der H. so- dalis Er., welche ich stets an zwei längslinienartigen Eindrücken an der Basis des Halsschildes erkenne, nicht verschieden; die Färbung der Fühler und des gänzen Thieres überhau;t, ist je nach dem Grade der Ausfärbung sehr verschieden; ich besitze auch ein sonst ausgefärbtes Exemplar mit ganz hellgelben Füh- lern. Der Käfer liebt die Feuchtigkeit, namentlich modernde Pilze; ihm sehr verwandt ist eine noch unbeschriebene Art (hu- meralis mihi in litt) mit meist heller Schultereeke, gewölbterem Halsschilde und sanft gerundetem, gekerbtem letztem Hinterleibs- segmente des Männchens, die sich an ähnlichen Lokalitäten findet. 8. H. livida Muls. (Op. Ent. 1. 25.) Ich habe diesen Käfer früher mit der H. picipennis Muls. verwechselt; er ist neu und kommt an verschiedenen Punkten Deutschlands, nament- lich in Thüringen und Schlesien nicht selten vor. 9. H. impressicollis Muls. (Op. Ent. I. 27.) TIden- tisch mit H. divisa Märkel. Siehe Stettiner Entomol. Ztig. XIV. pag. 329. 10. H. brevicornis Muls. (Op. Ent. 1. 28.) Ich ver- mag den Käfer nicht von der H. incrassata Muls. (Op. Ent. 1. 32.) zu unterscheiden; beide sind an demselben Orte gesammelt, auch stimmen die Beschreibungen in den wesentlichsten Punkten vollkommen überein. Eine ausgezeichnetere, sonst unbeschriebene Form, die auch in Sachsen, Thüringen, Baiern, aber überall selten vorkommt. | 11.H. albopila Muls. (Op. Ent.1.29.) Eine recht aus- gezeichnete neue Form vom Strande des Meeres, die gewiss öfter 179 aufgefunden werden wird und leicht mit der Aleochara obscurella verwechselt werden kann, von der sie indessen durch flachera Gestalt und schwächere Punctirang leicht zu unterscheiden ist. 12. H. pieipennis Muls. (Op. Ent. I. 31.) Iden- usch mit H. nivalis Ksw. Der Name ist übrigens schon doppelt von Gyllenhal und Mannerheim vergeben. 13. H. inerassata Muls. (Op. Ent. I. 32.) Neue Arı. Siehe No. 10. | 14. H. foteola Muls. (Op. Ent. I. 33.) Identisch mit der seltenen H. autumnalis Er., welehe durch ihre eigen- ihümliche Punktirung viel Aehnlichkeit mit einer Oxypoda hat. 15. H. pallens Muls. (Op. Ent. I. 35.) Identisch mit H. macella Er. Siehe Stett. Ent. Zig. XIV. p. 330. 16. H. pusilla Muls. (Op. Ent. I. 36.) Eine zierliche neue, der H. exilis nahe stehende, Art. 17. H. montana Muls. (Op. Ent. I. 38.) Identisch mit der vielfach verkannten und schwer zu unterscheidenden H. cee- lata Er. 18. H. laevana Muls. (Op. Ent. I. 39.) Eine neue, von mir bei Bonn im Walde unter Excrementen in ziemlicher Anzahl gesammelte und auch weiter über Deutschland verbreitete Art, zu den Verwandten der H. atramentaria gehörig, und durch die Abdominalbildung des JS recht ausgezeichnet; doch ist in der Mulsant’schen Abbildung (taf. I., fig. 12.) der Ausschnitt etwas zu gross angegeben, er ist nie halbkreisföormig, sondern erreicht nur die Grösse eines weit geringeren Kreissegments: Ich hebe dies hervor, weil man nach der gegebenen Zeichnung die Männ- chen der H. laevana leicht mit den Weibehen einer noch unbe- schriebenen alpinen Homalota verwechseln könnte, die eine ähn- liche Abdominal-Segment-Bildung besitzt. | 19. H. sericea Muls. (Op. Ent. I. 41.) Kine neue, fast über ganz Deutschland verbreitete kleine Art, durch die kräf- tigen Fühler und die letzten glatten Hinterleibs-Segmente ausge- zeichnet, aber bei mangelnder Pubescenz leicht zu verkennen. 20. H. basicornis Muls. (Op. Ent. 1. 42.) Von dieser hübschen neuen, an eine Gyrophaena erinnernden Art kenne ich ausser den Rey’schen nur noch zwei von mir bei Berlin gesam- melte Exemplare. Im Bau steht der Käfer der H. clancula Er. am nächsten. 21. H. parens Muls. (Op. Ent. 1. 45.) Eine in der Grösse sehr veränderlicehe Art, die namentlich im südlichen Deutschland (auch am Rhein) nicht selten, bei uns sparsamer vorkommt. Sie gehört nicht in die Gruppe der H. fungi, sondern zu den kleinsten Verwandten der H. socialis Payk. Unter den Bey’schen zugesandten beiden Exemplaren befindet sich auch ein Männchen, welches der Autor indessen übersehen zu haben scheint. 12* 180 Das: letzte ‚Hinterleibssegment ist bei den ‘grössten Exemplaren 3mal: ausgeschnitten, in der Mitte stumpfdreieckig, an den Seiten spitz dreieckig; von ‘den dadurch! entstehenden ‘4° Zinken sind die äusseren spitz, dieinneren mehr stumpf abgeschnitten, schwach verdickt. Ich habe den Käfer. vielfach als H. modesta’ we in litt. verschickt. i | Nachschrift. Da sich der Druck der vorliegenden Be- merkungen einige Zeit verzögert hat, bin ich in den Stand ge- setzt, die mir angenehme und für den Leser"nicht unwiehtige Mittheilung machen zu können, dass der Autor 'selhst die ihm von mir brieflich mitgetheilten Ansichten über die Haltbarkeit der einzelnen Arten, bis auf wenige Differenzpunkte vollkommen theilt. Diese sind: | ad. 3. Rey ist Tendikt, H.longicollis sibi und’H: im zuidh Er. für verschiedene Arten zu halten, auf die Grössen und Ab- dominalsegments-Bildungs-Verschiedenheit sich stützend. Letztere erklärt sich einfach dadurch, dass die höckerartigen Verdickungen am Rande des Abdominälsegments , welche die Form desselben bedingen, bei der H. laugtida etwas breiter und flacher, bei der N. longieollis höher und spitziger sind, — hierauf basirend, kann man .die scheinbar verschiedenen Bildungen ie aufein- ander zurückführen. ad. 12. Rey sagt von seiner H. uiid nd mes ex- emplaires sont plus etroits, les elytres sont plus’ eourtes, plus fortement ponctuees, le prothorax est plus deprime, les’ pattes et les antennes sont plus päles que dans les individus de la Nivalis recus de Kiesenwetter.“ Leider besitze ich im Augenblicke keine Original-Exemplare der H. pieipennis Rey, glaube indessen, dass H. picipennis doch wohl nur eine Local-Varietät sein wird. m. | Unter den von ’T’homsson in der „Oefversigt M dei i Sverige funna arter af slägtet Homalota (Oefversigt af Kongl.' Vetenskaps Academiens Förhandlingar 1852. p. 131—146.) angeführten Ar- ten, befindet sich eine Reihe ‘neu beschriebener Homalöta, von denen der Autor auf meine Bitte mir den grössten Theil''zur Ansicht mitzutheilen die Güte ‚hatte. Ich habe ug dieselben Folgendes mitzutheilen. & i 1. Homalota brachyptera heine: (Def. af Kongl. Vet. Ac. Förh. 1852. p. 132.) Schon im vorigen Jahre hatte ich (in der Stett. Ent. Ztg. 1853. p. 330.) diese Species für identisch. mit der H. 'caesula Er. erklärt. Glücklicher Weise fügte ich einige Exemplare der H. eaesula Er. einer Sendung an Herrn 'Thomsson bei, mit der Frage, ob er darin: ebenfalls 181 seine ‚Homalofa, ‚brachyptera ‚ erkenne? worauf ich zur Antwort erhielt: „Homalota ‚brachyptern ist richtig bestimmt, Jäber nicht „identisch mit: H.. caeswa Er.,- denn ich hahe:däs Original-Ex- „emplar selbst untersucht; ausserdem sagt Erichson: „thorax „eoleopteris angustior, Jateribas ‚subreetis, fortiterlet late „canalieulatus, was nicht auf meine Art eintrifft.‘ | . Hierauf habe ich, und zwar in etwas ausführlicherer Weise, weil ein für die Determination: einer; grossen Reihe ‚von Homalota wichtiges. Princip berührt wird, zu erwidern: Homalota brachyptera' ist dennoch identisch mit der H. cae- sula, deren einziges typisches Exemplar ich mehrfach genau ge- prüft ‚habe, weil der angegebene Haupt-Unterschied beider‘ Arten, das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein der Rinne auf dem Halsschilde, kein haltbarer ist. Auch Rey, der eine nene, noch unbeschriebene. Art für H. caesula Er. hielt, ‚wollte in.den von. mir übersandten Exemplaren der H. caesula Er. ‚diese Art nicht erkennen, sondern erwiderte: ‚„ J’avoue ‚que: ma caesula ne va pas..a la. deseriplion, mais la votre ne peut. non plus $’y adopter, a cause de cetie phrase: thoraceıfortiter canali- eulato; ce qui n’est pas dans votre insecte. — : Die Rinne auf dem Halsschilde einer Biäihe von Homalota ist kein constantes Merkmal; sie ist aller- dings bei den Arten, welehe Neigung zum Rinnenbildung verrathen, in der Regel vorhanden, häufg aber auch nicht. ' Man hat sich daher wohl: zu hüten, zu viel Gewicht auf dieses Merk- mal zu Jegen, wenn man nicht in unausbleibliche Irrthümer ver- fallen: will. Bei der Homalota: divisa Märkel, 'exeavata Gyllenh. und hei einer grössern Reihe der H.' caesula "Er. kann’ man sich leicht 'von: der Wahrheit des Gesagten ‘überzeugen. Elan), 2,Homalota puneticeps Ehomsdon. De af Kong]. Vet. Ac. Förh.. 1852. p. 133. Eine sehr sorgfältig‘ beschriebene, gute neue Art. Ich be- sitze ausser den schwedischen Exemplare aus Helgoland et $) Pyrmont (Grimm!), Venedig (Schaum!), Smyrna en: ’ Hyeres (Bey). | 9:0Homalota tenuicornis Thomsson. Dh af Kongl; Vet. Ace. Förh. 1852, p. 134). _ Dem .einen mirveingesandten, nicht recht wohl erHalieindh Exemplare zufolge scheint mir die Art neu zu sein. Sie ist der H. hypnorum Ksw. sehr nahe verwandt, scheint indessen durch schlankere Fühler, dunklere Färbung ete. verschieden. & Homalotalatinseula Dhomsson. (Oef. af Kong! Vet.’ Ac. För. 1852. p. 134). | ‚Weniger schlank als die: übrigen Verwandten der H. 'elon- gatula, auch weniger gleichbreit, durch die ziemlich kurzen Füht 182 ler, opaken Flügeldecken etc. ausgezeichnet. Erst wenn der S bekannt ist, wird sich die Art gut characterisiren lassen. 5. Ho malota uliginosa Thomsson. (Oef. af Kongl. Vet. Ac. För. 1852. p. 135. ) Siehe Stettiner Ent. Ztg. 1853, pag. 329.) 6. Homalota arvicola Thomsson. (Oef. af Kongl. Vet. Ac. För. 1852. p. 135.) Eine der H. pagana Er. sehr verwandte neue Art, von der- selben vornämlich durch kräftigeren Bau, kräftigere Fühler, deren ?2tes bis ätes Glied innen behaart sind, unter- schieden. Die Abdominal-Segment-Bildung des Ö der bei der H. pagana sehr ähnlich. | 7. Homalota fueicola Thomsson. (Oef. af Kongl. Vet. Ac. För. 1852: p. 137). Ich vermag diese Species von der H. umbonata Er. nicht zu unterscheiden und würde mir schwer erklären können, was Thomsson dazu veranlasst, in dem typischen Exemplar eine neue Art zu erkennen, wenn mich nicht die Anfangsworte seiner Be- schreibung: „H. umbonatae similis et affınis, distineta tamen vi- detur, thorace canaliculatoe magisque depresso“ mit grosser Wahrscheinlichkeit vermuthen liessen, dass ihn der schen oben erwähnte Glaube dazu veranlasst, die Rinne auf dem Hals- schilde sei ein specifischer Unterschied. 2 8. Homalota grisea Thomsson. (Oef. af Kongl. Vet. Ac. För. 1852. p. 137). Bevor ich über diese Art, von der Thomsson sagt: „siatura omnino H. elongatulae “ referire, ‚will ich einige Worte über H. elongatula Grav. Er. und deren Verwandte voranschicken. Diese fast überall häufige Art, von der Erichson eine Reihe von Varietäten aufzählt, die theils Varietäten, theils specifisch ver- schiedene Arten umfasst, zerfällt vornämlich in 2 Species, von denen die eine überall "häufig vorkommt (H. elongatula Grar.): die andere dagegen sich vornämlich am Rande überschwemmter Wiesen: im Frühjahr findet (H. terminalis Gyll.) Gyllenhal hat dieselbe, wenn man von der Grössenangabe, die sieh auf sehr grosse Exemplare bezieht, absieht, durchaus treffend beschrieben; sie ist durch stärkeren Glanz, hellere Färbung, durch gleichbreite, mehr eylindrische Gestalt, kräftigere Fühler, fast immer gerinntes Halsschild und hellere Hinterleibsspitze von der H. elongatula Grav. unterschieden. Themsson scheint beide Arten noch nicht specifisch unterschieden zu haben, denn er führt H. terminalis Gyll. als synonym mit H. elongatula Grav. Gyll. an. Von der H. terminalis Gyll. existirt nur eine ganz dunkel gefärbte Varietät, in welcher derjenige, der H. elongatula Grav. und terminalis Gyll. von einander geschieden hat, leicht die letztere wiedererkennt. Wem diese Scheidung noch nicht gelungen, dem wird das 'Thier 183 einen besonders fremdartigen Eindruck machen, ‚der denn auch Thomsson wahrscheinlich veranlasst hat, den Käfer als H. grisea sıbi zu beschreiben, als dessen Fundort er übrigens ebenfalls den für H. terminalis Gyli. characteristischen, „in humidis graminosis tempore vernali“ angiebt. Ich besitze ausser den Original-Ex- emplaren vornämlich bei Leipzig gesammelte Exemplare der H. srisea Thomsson. 9. Homalota arıdula Thomsson. (Oef. af Kongl. Vet. Ac. För. 1852. p. 139.) ‚ Die eingesandten Original- Exemplare haben meine (Stett. Ent. Ztg. 1853. p. 329) geäusserte Vermuthung, dass der Käfer mit H. divisa Märkel identisch sei, bestätigt. 10. Homalota planicollis Thomsson. (Oef.afKgl. Vet. Ac. För. 1852. p. 139.) Thomsson hat H. immersa Er. mit irgend einer anderen Species verwechselt, wie hauptsächlich aus den Worten in der Diagnose: „abdomine parce fortiter punctato “ hervorgeht, und H. immersa Er, als planicollis sibi beschrieben. Der Käfer, von dem Erichson nur 1 Exemplar vor sich gehabt, scheint weit ver- breitet, aber überall sehr selten zu sein. Thomsson fand ihn am ausfliessenden Baumsafte. 11. Homalota suecicolaThomsson. (Oef. af Kong]. Vet. Ac. För, 1852. p. 141). Thomsson hat, wie ich auch bereits gethan, unter den Ver- wandten der H. socialis Payk. zunächst 2 Species unterschieden, von denen er die eine für die ächte H. socialis Payk. hält, die andere am ausfliessenden Safte der Bäume lebend, als succicola sibi beschreibt. H, succieola Thomsson ist aber nichts anderes, als H. validicornis Märkel, welche ich für die ächte H. soecialis Payk. zu halten geneigt bin. Thomsson dagegen hält ein der H. validicornis Märkel nahe verwandtes Thier, welches ich eben- falls am ansfliessenden Baumsafte gesammelt und als H. trinotata mihi an meine Freunde versendet habe, für die ächte socialis Payk. — Nach meinem Dafürhalten haben die Beschreiber der H. socialis Payk., sowie Paykull selbst, gewiss stets mehrere ver- wandie Arten mit einander verwechselt. Jetzt, nachdem eine ge- nanere speeifische Scheidung der unter H. socialis Payk. vereinigten Species, die Brichson noch nicht gelungen, nicht eben mehr un- möglich scheint, halte ich es für durchaus rathsam,, den. Collee- tiv-Namen H. socialis ganz und gar fallen zu lassen und die im Laufe der Zeit aus der Collectivart als selbstständige Species ausgeschiedenen Arten, unter den ihnen von ihren Beschreibern ertheilten Namen aufzunehmen. 12. Homaloia merdarıa Thomsson. (Oef. af Kongl. Vei, Ac. För. 1852. p. 141.) Der Autor hat diese Art mit Unrecht wohl von der H. 184 sericans Grav. getrennt; vergleicht man die Diagnosen, so sieht» man wieder als die Hauptdifferenz bei beiden, ‘den Tihorax: der einen als „transversim subquadratus“,‘ den der andern als „bre- viusculus bası foreola canalieulaque abbreviata im- pressus“ bezeichnet. Ich vermag in allen unter Pilzen, in Mist etc. ‘gesammelten Exemplaren der H. serieans Grav. nur diese eine Art zu erkennen, welche das Eigenthümliche hat, dass die Crenulirung des Ahdominal- Segmerts beim cf keine gleich- mässige ist, sondern die Zahl der Zähncehen bei vollkommen übereinstimmenden, an derselben Lokalität gesammelten Exempla- ren von 6—10, ja 12 varüirt, so dass die einzelnen Zähnchen nur mit Mühe von einander zu scheiden. In Pilzen gesammelte Exemplare dieser Art schickte mir ’Thomsson als H, usarkorum sıbi in hitt. 13. Homalota pilicornis Thomsson. '(Oef. af Kong]; Vet. Ac. För. 1852. p. 142.) Eine gute neue, der H. pieipennis Muls. derwaitie Art, durch rauh hehaarte Fühler ete, ausgezeichnet. Der Hinterrand des letzten Abdominal-Segments beim Männchen schwach erenulirt. 14. Homaleta funzicola Thomsson. (Oef. af Kgl. Vet. Ac. För. 1852. p. 143.) | Auch eine der Verwandten der H. socialis, welche im Ha- bitus, Stärke der Fühler und der Punktirung vrdfch varırtz der Käfer lebt namentlich im Miste, ist fast überall häufig und ee von mir als H. longicornis Gyll.? verschickt. 15. Homalota nigrieornis a (Oef. af Kongl. Vet. Ac. För. 1852. p. 142.) Eine gute neue Art, von der übrigens an Exemplare mit nicht vertieftem Halsschilde vorkommen; ich fand 'sie ebenfalls einzeln bei Berlin am ausfliessenden Eichensafte, Auch schickte Kahr den Käfer aus Tyrol ein. 16. Homalota Se Thomsson. an eo gl. Vet. Ac. För. 1852. p. 143.) Eine durch die Abdominalbildung des sch r An er Art, die ich einzeln aus Oesterreich, Baiern und Tyrol erhielt, 17. Homalota intermedia Thomsson. " (Oefv. "af Kongl. Vet. Ac. Förh. 1852. p. 145.) | Von mir bei Bonn auf dem Venusberge unter Mist im Walde in ziemlicher Anzahl gesämmelt; sonst habe ich den Kä- fer von keiner "ändern Seite erh: ılten. Die von mir an Thomsson gesandten Exemplare erklärte derselbe für intermedia sibi. 8. Homalota fimetaria Thomsson. (Oef. af Kongl. Vet. Ac. För. 1852. p. 146.) Ist identisch mit H. subsinuafa Er., einer der seltneren und durch den ausgeschweiften hinteren Flügeldeekenrand ausgezeich- neten Arten. 185 lang m IV. Bemerkungen über G&yrophaena Mannh, 1. Gyrophaena congrua Er. ImHärz und in Schlesien nicht selten; das Männchen, welches Erichson noch. unbekannt war, zeichnet sich durch: 4 Längsfältchen. auf dem vorletzten Hinterleibs-Segmente aus, während die Hinterecken: des leiztern wie bei den verwandten Arten zahnartig erweitert sind. Gyrophaena lueidula Er. Ich hahe dies Thier noch nie, wie die meisten verwandten Arten in grösserer Zahl in Pilzen beisammen gefunden, sondern. stets. einzeln im Brieselanger Forste aus abgefallenem Laube ausgesiebt. 3. Gyrophaena strietula Er. In Schlesien in Mehr- zahl von Herrn Oberförster Zebe gesanımelt; die Männchen haben 6 erhabne Längsfältchen auf dem vorletzten Hinterleibs- Segmente. Ob die von Brichson zur Gyrophaena polita gezoge- nen Citate ohne Weiteres zu dieser Art zu ziehen seien, scheint mir in sofern fraglich, als gerade G. strietula die weiter verhrei- tete und häufiger vorkommende von den beiden sehr ähnlichen Species: polita Grav. und 'strietula Er. ist. Für diejenigen, denen nicht beide Arten zum Vergleiche zu Gebo!e stehen, (ich erhielt bisher G. polita Grav.' nur aus. Oesterreich durch Herrn Grafen Ferrari: zugesandt) ‚bemerke ich, dass G. polita Grav. am leichtesten an den 7 letzten gleiehbrieiten ‚Fühlergliedern zu erkennen ist, während bei der G. strietula Er, die Glieder vom 4ten an; allmählig stärker werden. | Gyrophaena pulchella Heer. Testacea, ea- pite abdominisque eingulo, elytris adıangulos ex- teriores apieis piceis, Pronoto laevigato, in disco parce, sed profunde punctate, basi marginato; ely- tris parce punctulatis. Long. 11/ Iin. | Ich habe hier die Heer’sche Diagnose einer Art wieder- holt, deren Verkommen nicht auf die Schweiz ‚beschränkt : ist, sondern welehe ich auch im: Harz gesammelt: und aus der Stet- tiıner Gegend bekommen: habe; Dr. Stierlin sammelte sie. bei Schaffhausen. | Der Käfer steht in der Mitte zwischen des H. gentilis Er. und der G. affınıs Mannerh.; von der ersten unterscheidet er sich durch‘ etwas geringere ‘Grösse, einfarbig gelbe Fühler, fast glatte Fhigeldecken ‚und die dieht punctirten und behaarten letzten Hin- terleibs-Segmente; die G. affınis Mannerh. übertrifft er dagegen an Grösse, ist auch nie so dunkel gefärbt wie diese. Der Käfer ist hellgelb, Kopf, Hinterecken der Flügeldecken und der grösste Theil der beiden vorletzten Ahbdominal - Segmente schwarz. Die Fühler sind einfarbig gelb. Das Halsschild wie bei den ver- 186 wandten Arten. Die ersten Hinterleibs - Segmente sparsam und kaum bemerkbar, die letzten dicht und fein punktirt und behaart. Beim Männchen findet sich auf dem vorletzten Hinterleibs-Segmente eine aus zwei nach hinten genäherten, längs erhabenen Fältchen sebildete schwach hufeisenförmige Erhabenheit. (Das J der G. affınis hat nur ein einfaches Höckerchen.) Beim letzten Abdomi- nal-Segment springen die Hinterecken zahnförmig hervor; ganz ähnlich wie bei der P. affinis Mannh., doch sind die Zähnehen bei dieser spitzer; bei beiden Arten findet sich übrigens in der Mitte des durch die Zähnchen gebildeten Ausschnittes ein drittes schwach hervorspringendes. Auf der hiesigen königl. Sammlung befinden sich 2 Exemplare dieser Art als @. elegantula Mannh. nov. spec. 3. Gyrophaena exigua Heer. Bei genauerem Ver- gleich der Beschreibung dieser Art glaube ich mit Bestimmtheit in ihr die H. notha Er. zu erkennen, da alle angegebenen Momente genau passen. Dass auch Gyrophaena pilosa Hampe mit dieser Homalota zu vereinigen sei, ist bereits von Schaum (Stett. Ent. Zeit. XIV. p. 218.) angegeben. 6. Ich lasse schliesslich die Beschreibung einer zierlichen neuen Art folgen, die ich bei Heidelberg an Baumschwänmen in drei Exemplaren gesammelt: Gyrophaena laevicollis mihi: Nigro-picea, thorace laevi, elytris ano pedi- busque brunneis. Long 14, Lin. G. boleti L. paene longior at multo latior, statura minus depressa et colore Oligotae apicatae Er. haud dissimilis. Corpus nigro -piceum, minus niti- dum. Antennae capitis thoracisque longitudine, artieulo tertio seeundo multo minore, quarto praecedente paulo erassiore, 5 — 10 aequalibus, transversis, ultimo praecedente duplo fere lon- siore subacuminato. Caput laeve, nigro-piceum, ore rufo-brunneo. Thorax coleopteris angustior, latitudine plus duplo fere brevioer, laterıbus levissime rotundatus, basi tenuiter marginatus, im- punctatus, vix conspicue alutaceus itaque minus nitidulus brunneus. Elytra thorace sesqni fere longiora, depressiusenula, minus dense subtiliter punctata, subtilissime pubescentia, brunnea, angulo apieis exteriore fusco. Abdomen nigro - piceum , apice dilutius, laeviusculum. Pedes brunnei. Durch geringere Grösse, unpunktirtes Halsschild und etwas breite Gestalt der Gattung Oligota sich annähernd , durch den Habitus im Allgemeinen, die Fühler- und Fusshildung aber unzweifelhaft als eine Gyrophaena sich herausstellend. (sn 187 Literatur. Catalog der bekannten Häfer - Larven. (Referat von H. L. Elditt in Königsberg i. Pr.) Wenn die Kenntniss der Coleopteren Larven noch immer eine sehr beschränkte ist, so darf man den Grund dafür nicht in den Coleopteren-Sammlern suchen, meinend, dass sie ihren entomologischen Genossen auf dem Gebiete der Lepidopteren im Eifer nachstehen, die schon lange mit den früheren Zuständen der Schmetterlinge in den wesentlichsten Formen bekannt sind. Vielmehr steht die TThatsache fest, dass die Ermittelung früherer Zustände der Käfer in den meisten Fällen nur durch Uinstände herbeigeführt werden kann, welche von keinem, auch nicht dem eifrigsten Forscher zu bestimmen; dass ferner vor allem die Mehrzahl der Käferlarven, wenn dieselben in ihren Wohnsitzen angetroffen und der natürlichen Stelle entrückt worden, meistens untergeht und eine künstliche Zucht nicht zulässt. Demnach muss eine Erweiterung der Kenntniss der Käfer-Larven allge- mein angestrebt und darin die Möglichkeit gefunden werden, auf einer Seite das Leben der Käfer in den verschiedenen Stadien kennen zu lernen, auf der andern aber auch die wesentliche Un- terstützung bei der natürlichen Classifieation der Käfer zu ge- winnen. Zur Lösung dieser Aufgabe das Seine beizutragen, ist also Jedes Pflicht, daher finden wir denn auch in entomologischen Zeitschriften die einzeln herbeigetragenen Bausteine: Wem aber stehen die Schriften alle zu Gebote , die diesen Stoff behandeln ? und doch würde es nöthig erscheinen, damit man nicht die sehwierige Arbeit der Larvenbeschreibung unnöthig wiederhole. Es war daher ein dankenswerithes Unternehmen, als Erichson die bekannten Käfer-Larven in Wiegmann’s Archiv 'zusammen- stellte, und es liess dieser Anfang hoffen, dass er zu nenen Forschungen auffordern werde. Ohne uns nun auf Untersuchun- gen hierüber einzulassen und die Verdiensie derer namhaft zu machen, denen die Kenniniss der Käfer- Larven Bereicherungen dankt, wenden wir uns gleich zu dem Werke, das unsern Wün- schen entsprochen hat und gewiss auch anderen Coleopterologen höchst willkommen erscheint. Der Titel desselben heisst: Catalogue des Larves des Coleopteres, connues jasqu’ A ce jour avec description de plusieurs especes nouvelles, par M. F. Chapuis, Docteur enmedecine et en sciences naturelles, et M.E. Can- deze, Doctieur en medecine. (Extrait des Memoires de 188 la Societe Royale des Sciences de Liege, Tome VIIL) Liege, Juillet 1853. 8. broch.-Pag. 313. : Die beiden Herren Autoren haben, wie wir aus dem Vor- worte ersehen, seit Jahren beim Käfer-Sammeln ihr Augenmerk auch auf die Larven gerichtet und bei diesem Bemühen die kräftigste Unterstützung ‚des; Prof. Lacordaire‘ erfahren; daneben wurde ihnen die bereitwilligste Unterstützung von Pariser entomo- logischen Notabilitäten, so Pass sie sich nicht nur eines reichli- chen Larven-Materials: zu erfreuen hatten, sondern aueh’litera- rische Quellen sich erschliessen sahen, (ie Vielen fremd blieben. Diese begünstigenden Umstände veranlassten die Herren Autoren, auch Andere von: diesen Schätzen geniessen zu lassen und ‚der von ‘ihnen entworfene Plan, einen Larven - Catalog zu schreiben, kam zur Ausführung. Zunächst waren: dieselben bemüht, der Anordnung. Krichson’s (Wiesmann Archiv 1847. L.:p. 60.) zu folgen,: welehe derselbe nach Latreille getroffen; dann wollten sie besonders die einzelnen Familien gut eharacterisiren, und wählten dazu: neben der besten vorhandenen Beschreibung zu- gleich die bildliche Darstellung; endlich durften sie nichis-über- sehen, was. über Käferlarven veröffentlicht, darum: nahmen sie selbst: noch Fragliches auf, zugleich , um zur Wiederholung a Untersuchung aufzufordern. Was .die Arbeit: selbst‘ betrifft, übernahm jeder einen bestimmten Theil, der dann Ban en Prüfung unterworfen wurde, ehe er zum Druck gelangte. Nach einer klaren, die allgemeinen Charactere der Käfer- Larven erläuternden Einleitung (S. 11--21), ven Herrn Chapuis verfasst, folgt nun die Beschreibung der Larven nach oben: be- zeichneter Anordnung und zwar, so viel als möglich, die Familien- Charaectere zur Einleitung in die. der einzelnen Genera, welcher dann die bekannten Species beigefügt worden sind. Nachdem ich das Buch genan angesehen und auch einzelne Theile zu einem andern Zwecke gründlich geprüft habe, muss ich darüber Folgendes erklären: Das oben bezeichnete reiche Material ist mit dem ressten Interesse und auf die gewissenhafteste Weise benutzt worden. Die genauen Beschreibungen Anderer, so wie die eigenen, sind übersichtlich geformt und scharf im Ausdruck gehalten, so dass dieselben dem Zwecke vollkommen entsprechen, besonders: da die Haupiformen in sauberen Lithographien beigegeben, welehe nach Zeichnungen des Herrn Candeze gefertigt und in 9 Tafeln dem Buche angehängt sind. Wir besitzen somit in dem Werke einen zuverlässigen Wegweiser durch das Gebiet der Käferlarven-Kennt- niss; und wenn in demselben auch nicht alle Larven vollständig noch einmal beschrieben worden, was offenbar das Volumen ver- grössert und mit ihm die ‚Uebersicht: beeinträchtigt hätte, so wird doch die Antwort auf Fragen, wie ‚sie so häufig vergeblich»ge- 189 stellt, werden, ob.nämlich die Larve dieses oder jenes Käfers be- kannt ist, hier mit Bestimmtheit zu erlangen sein, so dass in dem speciellen Falle dann auch das Fehlen der Beschreibung weniger zu bedauern ist. Möchte das Angeführte zum Studium des vorliegenden empfehlenswerthen Werkes auffordern, besonders auch dazu bei- tragen, dass immer nachhaltiger den Larven die Aufmerksamkeit zugewendet werde und deren Kenntniss immer mehr und sicherer wachse!- leh schliesse mit einer Aufzählung der beschriebenen Larven, wobei folgende Zeichen gebraucht sind: ? hinter der Species bedeutet, dass die Beziehung der Larve zu dem Käfer noch zweifelhaft ist; \ !' hinter der Species erklärt diese Beziehung für entschieden unrichtig; vor der Speeies deutet an, dass die genauere Untersuchung nicht thunlich war oder fehlt. * Laurvae Toleopterserum ceoganitae. Cieindeletae. |Procrustes. Bon.|Pristonychus.D;j. Ben coriaceus. Fbr. terricola. Illıg. RER " Babe Carabus. L. |Mormolyce. Hgb. campestris IL. auronitens. Fhr, "phyllodes. Hagenb. hybrida L. y Se | depressus. Bon. Feronia. Latr. Eucallia. "Guer.-| portensis L. striola. Fhr. (2) Men EBK 5 ie i Calosoma.Web. Ber *Boussingaultii. Guer. nen El. Zabrus. Clairv. £ «ds ® Men. "| syeoph sibbus. Fbr. inquisitor. L. Anara Era MegacephalaLir. auropunetatum. Payk.| (ivial; Dit 2 eurta Reich, (?) rıyialis Dit. (%) . scrutator. Fhr. Martii.. Perty (9) re Aepus. Leach, Spixii. Brulle. (?) ehrsa, Latr. | Robinii. Laboulbene. Germari. Heer. Carabiei. brevieollis. Fbr. Gallen Berch. ; Leachii. Dej. Galerita. Fabr,. | Omophron. Latr Lecontei. Dej. *]imbatum -Fbr. Anthia. Weber. | Chlaenius. Bon. sexguttata., Fbr. (!) | spec. dub. Pasimachus.Bon. Dicaelus. Bon. elongatus. Le Conte.| *violaceus. Bon. Ditomus. Bon. Calathus. Bon. Bucephalus. Oliv. latus. Dej. (!) Cyehrus. Fbr, |Sphodrus.Clairv rostratus. L. leucophthalmus. L, Bytiscitae. Dytiscus. L. marginalıs L. Cybister. Curt. Boeseli. Fhr. Acilius. Leach. sulcatus. L. Noterus. Clairv. crassicornis, Müll. 190 Gyrinites. gen. et spec. vacant, Hydrophili. Hydrophilus. Geof, piceus. Hydrous. Leach. caraboides. L. Helophilus. Muls. lividus. Forst. | Philhydrus. Sol. *picolor. F. L. melanocephalus. Fhr. Spercheus. Fbr. emarginatus, Fbr. Ochihelsu beach granulatus. Dej. (?) Enicocerus. Curt, viridiaeneus. Steph. Sphaeridium.Fbr. spec, dub. Silphales. Necrophorus. Fhr. humator. Fbr. vespillo. L. Silpha. L. alpina. Bon. atrata. L. thoracica. L. grisen. obseura. L. opaca. L. orientalis. Brull. Necrodes. Wilk. littoralis. L. Catops. Fbr. *fuseus. Gyll. Pselaphii. Claviger. Preysl. foveolatus. Müll. Staphylini. Aleochara. Grar. *fuscipes. Grav. Homalota. Manh.| Triehopterygia, spec. dub. Tachyporus.Grar. cellaris. Grav. (ConuruslittoreusLin. Erichs. Tachinus. Grav. humeralis. Grav. Xantholinus. Dhl, punetulatus. Gyll. Staphylinus. L. maxillosus. L. (9) murinus. L, Ocypus. Müll. olens. Müll. Philonthus.Leach. aeneus. Rossi. politus. Fbr. (9) Quedius. Leach. Triehopteryx. Kirby. inte Gill. ‚limbata. Chev. (?) Anisotomoidae. Liodes. Er. humeralis. Fbhr. 'Agathidium. Illig, en L. Nitidulariae. Epuraea. Er. *obsoleta. Fhr. Soronia. Er. grisea. L. Pocadius. “ *ferrugineus. Fhr. (?) dilatatus. Fbr. Ips. Fabr. fulgidus. Er. quadripustulata. Fbr. fuliginosus. Grav. RhizophagusHbst. Leach. |depressus. Fbr. Nemosoma. Lair, elongata. Latr. Trogosita. Oliv. mauritanica. L. Peltis. Illig. "grossa. L. Osorius. ineisierurus. Latr. Platysthetus. Mnh. morsitans. Mannh. Oxytelus. Grav. seulptus. Grav. Micralymma. Wst. brevipenne. Gyll. Thymalus. Latr, Zirophorus. Dalım. |limbatus. Fbr. Colydii. Prognatha. Latr. ae: gi Synechita. Helw. yuadricornis, Lae. *elandis. Ebr Megarthrus.Krby., Wa Dr . Aulonium. Er. Spee. dub. E 4 suleatam. Olıv. Proteinus. Latr. brevicollis. Er. Colydium,. Fbr. castaneum. Hrbst. _ elongatum, Fbr. fillforme. Fbr. Cerylon. Latr. histeroides, Fbr. (?) longicornis. Lecord. Misterini. Hololepta. Payk. quadridentata. Fbr. (?) Hister. L. Paussidae. merdarius. Ent.Hfl. | Paussus. L. cadaverinus. Payk. |bifasciatns, Koll, Cucujides. Prostomis. kLatr mandıbularıs,. Fbr. Cueceuius. Fbr. - haematodes. Er. LaemophloeusDj *ater. Olıv. Brontes, Fhr., planatus. L. Silvanus. Latr. sexdentatus. Fbr. surinamensis. L. Cryptophagides. Cryptophagus, Hrbst. pilosus. Gyll. Iycoperdi. Gyll. cellaris. Fbr, hirtus. Gyll. dentatus. Hrbst. Atomaria. Kirby nigripennis. Payk. Diphyllus. Dej. lunatus. Fhr. Lathridii. Lathridius.Hbst lardarius. L. poreatus. Hrbst. minutus. L. CortieariaMnuah pabescens. 1llig. Mycetoephagides Mycetophagus. Helw. multipunctatus, Helw *quadripustulatus. L. Triphyllus. Meg punctatus. Fbr, Dermestini. Dermestes. L. murinus L, lardarius. L. undulatus, Brahm. « * ° Attagenus Latr. pellio. L. Schaefferi. Hrbst. megatoma. Fbr. Trogoderma. Latr. spec. dub. Tiresias. Steph. serra. Lin. Anthrenus. Geof. museorum. Fhr. serophulariae, Fbr, varius. Fbr, Trinodes. Meg. hirtus. Fbr. Byrrhbii. Nosodendron.Lir. fascieulare, Oliv. Byrrhus. Fbr. pilula. Illg. SimplocariaMrsh., semistriala. Fbr. Parnidae. Elmis. Latr., aeneus. Müll. lithophilus. Germ. (2) Maeronychus.Mll. * quadritubereulatus Müll. Heteroceridae. Heterocerus Fbr. marginatus, Fbr. Lamellicornia. Dynastes. Hereules. L. dichotomus. Oliv. Atlas. Fhr. Gideon. Fbr., Oryctes. Illg. Sılenus. Fbr. Grypus. 1lllg. nasicornis. L. 191 Ösmoderma. Le- pell et Serv. eremifa. Scop. * seaber. Palis. Beaur. Gnorimus.Lepell et Serv. nobilis. L. Trichius. Fbr. fasciatus. Fbr, Valgus Scriba. hemipterus. L. Cetonia. Fhr. speciosissima. Hrbst. ? aurala. L. marmorata. Fbr, aenea. Gyll. fastuosa. Fbr. Anomala. Koppe. Frischii, Fhr. Phyllopertha. Kirby. hortieola. L. Anisoplia. Meg. fruticola, Fbr. Pelidnota. Mac-L, punctata, Fbr. Chrysina. Kirby. macropus. Franeill, Polyphylla.Harris fullo. Fhbr. Melolontha. Fhr. puncticollis. Dej. vulgaris. Fbr. solstitialis. L. ruficornis. F. marginipes. Muls. Macrodactylus. Latr. subspinosus. Fbr. Serica. Mac-L. brunnea. L, Hoplia. 1llig. aulica. L. (9) Geotrupes. Lat. stercorarius. L. de 192 Ateuchus. Weber. Euchroma. Serv.|Coraebus. Lap et sacer. L. > sigantea. Fhr. (2) Gory. Deltogirl uni! Er. Psiloptera. Serv. | amelhystinus. Oliv. brasiliense. Burm. atlenuata. -Fhr. (2) Sisyphus. Latr. ‚Capnodis. Eschs. Euenemides. * Schaefferi. L. tenebrionis. Fbr. | Melasis. Oliv. Onthophagus.Lir.) Dicerea. Eschs. |flabellicornis. Fhr, taurus. L. berolinensis. Fhr. | BR vacca, L. . | divaricata. Say. I. zz Aphodias. 1llig. |cuprea. Chev. ‚Mel: anotus.Eschs. fimetarius. L. costieollis. Chev. niger. L. conjugatus. Pnz. Chalcophora. Sery | rulipes. Hıbst. nigripes. Fbr. marana. Fhr. Agrypnus. Sa 8. bimaculatus. Fhr. virginica, Hrbst. (9 itomArtg! Pir% pecari. Fhr. Fabrieii. Rossi. fuseipes. Fbr.; (?) inquinatus. Fbr. Eurythyrea. Serv./Adelocera Latr. lividas. Oliv. quercus. Hrbst. varia. Fhr. fossor. L. Lampra Mes. Lacon. Lap. Trox. Fbr. festiva. L. murinus, DL. arenarius. Fbhr. rutilans. Fbr. Alaus. Eschs. carolinus. Dej. Ptosima.Serv. |oculatus. Fhr. Passalus. Fbr. |novemmaculata. Fhr. Pyrophorus. Hlig. interruptus. Fbr. (9) punctiger. Lepell et Serv. cornutus. Fhr. distinetus. Lucanus. L. cervus. L. saiga. (P) alces (?) Dorceus. Mac-Leay. parallelepipedus. L. Platycerus. Geof. Chrysobothrys. |* noetilueus. -Fbr. (2) Eschs. | Athous. Eschs. chrysostigma. L. undulatus. Payk. dentipes. Gern. rhombeus,. Oliv. femorata. Fhr: hirtas, Hrbst. fulvozuttata. Hans. Campylus. Fisch, Harrisii. Heniz. | nero Schmidt. Anthaxia. Eschs, | linearis. ' Fbr. quadripunetata., Fbr.) Elater Liv manca. Fhr. _ .‚sangwineus. L. Diphucrania. Dej. | fulvipennis. Hoffm. auriflua. Hope. Ludius. Latr. * caraboides. L. Agrilus. Meg. ferrugineus. L. Ceruchus. Maäc-L.|fagı. Ratzb. (9 Agriotes.. Eschs. tarandus. Panz. Aubei. Lap. et'Gory. obseurus. Gyll or. Sinodendron.Fbr. | nocivus. Ratzh., segetis. Bjerk. _ eylindricum. L. angustulus ‚Iihg, lineatus. L, | Figulus. Mae-L: |tenuis. Ratzb. sputator.; F. . ,. * striatus. Fbr. biguttatus. Fhr. ;' Cebrionites. Aesalus. Fhr. searabaeoides. Fhr. derasofasciatus. Ziesl| Cebrio. Oliv. viridipennis. Lap. et|gigas. Fbr. Buprestides. Gory. Atopites. Sternocera. Esch. sexguttatus. Hrbst. |Atopa. Fhr. chrysis. Fhr. ‚| einetus, Oliv. '.Feinerea. Fhr. pr Eee EEE EEE EEE EEEEREEEEEEEEESET EEE EREEFEERSESEEEEEEESEEEEFEEEREEE SER | Okpiha., Latr: Cyphonidae. | toi. L. in Cyphon. Payk. |domestieus. Strm. pallidus. For. - Tillus. Fbr. Eucinetus, Schüpp. |unifasciatus. Latr, meridionalis. Cast. Eurypalpus. Dej. 'ruficollis. Fbr. Lecontei, De]. | Ptiniores. Bampyrides. Ptinus. L. Lampyris. L. fur. L. noetiluca. L. italica. L. Phosphaenus.Lap. Zeae. Waterh., hemipterus. Fbr. ‚ Anobium., Fbr. Aspisoma, Dej. |tessellatum, Fbr. candelaria. Reich. nigrinum. Er, Drilus. Oliv. |striatum. Ohr. mauritanicus. Lucas. | abietis. Fhr. flavescens. Fbhr, | Dorcatoma. Hrbst. 'dresdensis, Hrbst. imperialis. Fhr. Lyeides. bovistae. Ent. Hft. Lycus. For. rubens. St. sanguineus. Fhr. | Apate. Fbr. capueina. Fhr. Telephorider. | sinuata. Für. Telephorus. Schff. | sexdentata. Oliv. rufus. L. ‚ Dufourii. Latr. fuscus. L. 'Franeisca. Fbhr. lividus. Fbr. \bispindsa; Oliv. Malthinus. Ltr. !Lymexylon. Fbr. biguttatus. Payk. | dermestoides. L. ‚navale. L. Meilyrides. | Malachius. Fhr. Cioidae. serricornis, Parr. | Cis. Later. Fbr. | | boleti. Jaquemartii. «Mell. ; Jaminatus. Er. ' Melliei. Cog. alni. Gyll.ın oo i Xylographus. Dj. bostrichoides.; Dnf. Rhopalodontus.; | Mellie. ; perforatus. Gyli. Byturus. Fhr. tomentosus. Fhr. Cierii. Clerus.: Fhr. alvearius. Fbr. apiarius, L, formicarius.. Fbr. Buquetii. Lefebvr. |Corynetes. Payk. ‚Trieorynus. Wath. 4 | IMlıg. | 193 Ennearthron. L. Redtb. cornutum. Gyli. Tenebrionites. Akis. Fhr. punctata. Thunb. Blaps. Fbr. 'obtusa. Strm.. mortisaga. Fbr. de Ile. prodacta, Dei. Opatrum For. pygmaeum Dej. (2): Crypticus, Later, pen, L, | Pentaphylius. testaceus. Gl. Diaperis, Geof. boleti. L. aenea. Payk.. Uloma. Mes. fagi, A Fb. ‚bicolor. Fhr. | Tenebhrio. L. | | Mes. | molitor. L. 'obseurus,. ‚Fbr. ; Helops. Fbı. ‚eneruleus, Fbr. ‚lanipes. Fhr. ater. Fbr. ; Cistela. Geof, 'ceramboides. L. ı Myecetochäares, | Latr. T ‚linearis. Gyli. axillaris. Latr. ‚,seapularis, G@yll. Ä Bolitophagus. Fr. | Melandsyadae. Direaea. Fbr. ‚discolor. Fhr. 13 agar ieola. | 194 Melandrya Fhr. | Metoecus. Dej. serrata. Fbr. '* paradoxus. L. Serropalpus. Symbius. Sund. r INlig. |blattarum. Sund. ed Horia. Fhr. Orchesia. Latr. micans. Fbr. ‚; maculata. Fbr, Hallomenus. Meleidae. Heillw. Meloe. Fhr. | fasciatus. Payk. | Oedemeritae. |}: roscarabaeus. L.. | Oliy. cicatricosus. Leach. Lytta. Fbr. vesicatoria. L. ' Apalus. Fhr. ‚bimaculatus. Fbr. Sitaris, Latr. 'humeralis. Fbr. Oedemera, viridissima. L. dispar. Duf. seladonia. Meg. Nacerdes. Stev. maritima. Cogq. | Calopus. Fbr. serralicornis. Fbr. Ditylus. Fisch. laevis. Fbr. Salpingides. Rhinosimus. Latr. l Lagrianae. roboris. Fbr. | ee a. Fbr. | Cureulionites. | grandis. Sch. | Bruchus. L. ‚pisi. L. Pyrochroides. Faldermanni. Mann. Pytho. Latr. peetinicornis, L. ‚ruficornis. Germ. depressus. Gyll. Pyrochroa. Geof. coccinea. L. rubens. Fbr. 'eurvipes. Latr, ‚pandani. Blanch. Brachytarsus. pectinicornis. L. Sch.‘ p eabrnkesl Fbr. Mordellinae. | varius, Far. | Mordella. L. Alticopus. Villa. aculeata. L. | Sch. 'Galeazzii, Villa. fasciata. Fbr. | Cratoparis, Dej. pusilla. Gyll. ! Anaspis. Geof. lunatus. Fer. macnlata. Fourcroy. | Apoderus. Dliv. | Rhipiphorus. eoryli. L. Fbr. 'Attelabus. L. bimaeulatus. Fbr. 'eureulionides. L. ‚ ealiginosus. \guleatuiß :ater. Hrbst. Rhynchites. Hibst betulae. L. eupreus. Sch. alliariae. Payk. betuleti. Fhr. Bacchus. 1. populi. I. Apion. eraceae. 1. radiolus. Kirby. ulieicola. Perris. ulieis, Goureau. apricans. Hrhst. Sayı. Sch. flavipes. Stev. flavifemoratum. Hrbst. Arrhenodes. Stev. septentrionis. Hrbst.? Polydrosus:Germ. oblongus. Fhr. cervinus. L. Hylobius. Hıbst. Germ. abietis. Fbr. pales. Hirbst. ‚ Plinthus. Germ. Fbr. Phytonomus. Sch. “rumieis. L. plantaginis. L. murinus. Fbr. ‚pollux. Gyll. | arundinis. Fbr. vieiae. Gyll. 'Phyllobius., Germ. 'oblongus. k; Otiorhynehns. Germ. Sch. Lixus. Fbr. ‚paraplecticus. L . turbatus. Gyll. j juncii. Dalıl. | bardanae. Ziegl. 'filiformis, For, Anchonus. Sch. cribricollis. 'Cog. Barıdius, Sch. octolineatus. Oliv. gemellatus. Gyll. angustatus. Fbr. Larinus. Sch. |chloris. Ziegl. maculosus. Besser. |chlorizans. Müll. maurus. Oliv. trinotatus. Rhinocyllus. |pieinus. Ger. Germ. ceuprirostris Fbr. lativostris. Latr. caerulescens. Sturm. Pissodes. Germ. Eryptorhynchus. notatus. Hrbst. Illig. lapathi. L. Mononynchus. (Schüpp.) Sch. strobi. Say. | piceae. Illg. hercyniae. Hrbst, pini. L. pseudo-acori. Fbr. Thea mndilhähnie |Cleogonus. Seh. Seh. Fairmairei. Cogq. violaceus. L. Erirhinus. Sch. festacae. Hrbst. Brachonyx. Sch. |assimilis. Payk. indigena. Hrbst. ' macula-alba. Hrbst. Anthonomus. ;sulcieellis. Gyll. Germ. Conotrachelus. pomorum. Sch. | Latr. pyri. Koll. ‚nenuphar. Hrbst. ‚ druparum. L. | argula. Fbr. incurvus. Oliv. | Cionus. Clairv. 'serophulariae L. | verbasci. Sch. ;thapsus. Fbr. 'olens. Fbr. Ceutorhynchus, (Schüpp.) Sch. contractus. Marsh. pedicularius. L. ulm. Gyll. Q) Antliarhinus. Billb. | Zamiae. Thunb. | ungulatus. Germ. Balaninus. Germ. fraxini. De Geer. nucum. L.: | Gleopus. Meg. slandium. Marsh. |linariae. Pnz. salicivorus. Sch. affınis cerasorum. Gyll. ‚Gymnaetron. Sch. Phytobius. Sch. vr al Sch. notula. Schüpp. * verbasi. Sch. Orchestes. 111g. | Coniatus. Germ. scutellaris. Olıv. ‚chrysochlorus. Luc. fagı. Steph. ‚Nanophyes. Sch. alni. Fbr. | | * tamarieis. Dej. ulmi. D. ‚Mecinus. Germ. quercus. L. collaris. Germ. 195 | Sitophilns, Sch. | granarius. L. ‚oryzae. L. ' Calandra. Fbr. 'Sommeri. Burm. 'Rhynchophorus. Hrbst. ‚palmarum. L. Rhina. Latr. ‚nigra. Drury. | Sphenophorus. | Sch. ‚liratus. Sch. ‚saechari. Guilding Bostrichides. Platypus. Hrbst. ‚eylindrus. Fhr. ‚Bostrichus. Fbr. typographus. L. :Jaricis. Fbr. ' orthographus-Dft. 'cembrae. Heer. 'stenographus. Duft. 'eurvidens. Germ. ‚chalcographus. L. {bidens. Fbr. | \var quadridens. ‚Haas. var. trepanatus. i Nördl. aufographus. Ultr, 'bicolor. Hrbst. 'villosus. Fbr. ‚acuminatus. Gyll. bispinus. Dft. 'monographus. Fbr. ‚dispar. Helw. ‚daetyliperda. Panz. ‚exesus. Harris. ‚pini. Say. ‚pinastri. Beehst. | 'Kaltenbachii. Bach. Cryphalus. Er. ‚abietis. Rtzbrg. 13* 196 piceae. Rtzbrg. tiliae. Fhr. Crypturgus. Er. pityographus. Rizbıg. fagı. -Nördl. Liehtensteinii. Rtzbrg. einereus. Hrbst. pusillus. Gyll. Xyloteres. lineätus. Gyll. domesticus. L. Saxesenti. Rtzbrg. Sceolytus. Geoff intrieatas. Koch. multistriatus. Marsh. pygmaeus. Fbr., haemorrhous. Mg. prüni. Rizbrg. rogulosus. ‚Koch. carpini. Er. destructor. Oliv. strobi. Peck. pyri: Peck. amygdali.' Guer-Men. Polygraphus. Er. pubescens. Fbr. Phloeotribus. Latr. oleae. Laätr. -Hylesinus. Fbr. oleiperda. Fbr, vittatus. Fbr. erenafus. fraxini. Fhr. varıas. Fbr. spartii. Nördl. Dendroctenus. Er. hederae. Schıindt. micans. Kugel. Hylurgus. Er. ligniperda. I. dentatus. Say. piniperda. L. Er. E: Hylastes. Er. trifolis. Müll. ater. Payk. palliatus. Gyll. | eunieularius. Lengicornia. Spondylis. Fhr. buprestoides. Fhr. Prionus. Geof. Fbr., ‚ coriarius, | | damicernis. | Ergates. 'faber. L, | Cerambyx. L. 'cerdo. Fhr. heros. Fbr. Xystrocera. Serv. * globosa. Oliv. Fhr. | Callidinm. Fbr. 'luridum. Fhr. violacenn. Fhr. Asemum. Erichs. striatum. Fbr. | Clytus. Fr. 'areuatus. Fbr. Graeilia. Serv. pygmaea. Fbr. | Parmena. Meg. 'pilosa, Sol. | Lamia. Fbr. ‚textor. L. " E ampufalor. ırubus. Fbr. Morimus. Serv. Ft Fhr. iı Leiopus Serw. * nebulosus Fhr. Astynomus. aedılis Fbr. Pogonocherus. Meg. pilosus. Fbr. 1 Ritzbrg. Dej. Saperda. Fbr. carcharias. (Fbr.) L. scalaris. (Fbr.) Li» | populnea.: (Fbr.):L. linearis. Fbr: gracilis. Fbr.. | punetata. Fhr. ı 'yirescens.. Pnz. | | | | | | | o | ® | | 'sagittariae, ' merdigera, Agapanthia. Ser. irrorata. For. 3 cardui. Fhr. 0.00% Rhagium. Fbr. inquisitor, Fbr, indagator. Fhr. bifaseiatum. Schrank. salieis. Fbr; putator. Peck. Leptura. L. seutellata. Fbr. Strangalia. Serv. elongata; Rossi. ul Fbr. ealearata. Fbr. Grammoptera. Serv. rufieornis. Fbr. Chrysenelina. Haemonia Meg.; * equiseti. Fbr. Curtisti. Lae (non Gyllenhalii.) Donaecia..Fbr. erassipes. Fhr. menyanthidis. Fbr. 'lemnae. Phbr. Fhr. Crioceris. @eof. Lo, brunnea. Fbr. ‚12-punctata, Fbr., ‘ asparagi. L. Lema, Fbr. melanopa. L. eyanella. Fbr. trilineata. Oliv, Cassida. L. ' (Escheri. Heer. ausfriaca. Hrbst, | \var. eollarıs. Suffr, chloris. Suffr. ‚dorsalis. Fhr. (2) denticollis. Suffr. | Gastrophysa. equestris. Fhr. 4 ui ferruginea. Fbr., 'Polygoni. L languida. Corn. Phratora. Chervr. murraea. L. | vitellinae. L. betulae. L. (% Helodes. Fbr. aucta. Fbr. . phellandrii. L. Gonioctena. Chev. rufipes. Payk. maeulata. L. nebulosa. L. obseleta. Illg. 14 maeulata. Latr. rubiginosa. Ile. sanguinosa. Creuiz, tigrina. ‚De Geer, vibex. L. viridis. I. Spartophila. bengalensis. Grav. et Chev. Sch. sexpunctata. Fbr. ampulla. Oliv. litura. Fbr. Hispa. L. Colaphus. Mes. rosen. barbarus. Fhr. quereifoliae. Lnperus. Geoff. suturalis. spec. dub. vittata (Harris). Galeruca. Geoff. Haltica. L. tanaceti. Fbr. nemorum. L. alni. L. vitivora. Sıllım. nympheae. L. “+ erncae. Fbr. eapreae. L, olerarea. Fbr. | viburni. Payk. hemisphaeriea. Dft. |rustica. Schall. Cyrtonus. Daälm. | rotundatus. De]. Timarcha. Meg. lenebricosa. Fbr. laeviuscula. Rizbrg. Chrysomela,L. palmata, Lae. fulgida. Fhr. Itristigma. Lac. haemoptera. L. a Lac. violacea. Fbr. quadrimaculata. L. americana. L. floralis. Olıv. Lina. Meg. löngimana. L. populi. L. humeralis, Sch. tremulae. Fbr., seripta. Fhr. aenea. L. vitis, Fbr. meridionalis. Lae. octosignata. Fbr. Eumolpus, Fbr. Clythra. Laich. quadripunctafa. L. distinguenda, Rosenh. 197 iPoropleura. Lac. monstrosa. Burm, Lac. Lamprosoma. Kirby. spec. dub. Cryptocephalus. Geoff. “ | Fresse L,. 12-punctatus, Fbr. bipunctatus, L: coryli. L. era L. aureolus. Suffr. moraei. L, quinquepunctata. Fbr. | vittatus. Fbr. pini. L. 'gracilis. Fbr. minutus, Fbr. hieroglyphieus. Fbr. Brotyienae. Ischyrus. Chev. quadripunctatus, Oliv. Aegithus. Fhr. surinamensis. Fbr. |Triplax. Payk. | nigripennis. Fbr. Engis. Payk. | ulifiens: Fhr. Mycetaea. Steph. hirta. Marsh. Clypeastrae. Orthoperus, Steph. piceus. Steph. IClypeaster. And lateralis, Marsch. Clambus. Fisch. enshamensis, Westw. Eindomychides. Endomychus.. Web. coceineus, Fbr. 198 Calyptobium. ‘Villa. Kunzei. Aube, Lycoperdina. Latr. fascıata. Fbr. Coceinellidae. Anisosticta. Chev. 19-punctata. L. Idalıa. Muls. lıvıda. De Geer. |bieroglyphica, Fbr. re aee Cost. | Myrrha. Muls. 18-guttata. re I Muls. 'oblongoguttata. L. Anatis. Muls. ocellata. L. | Halyzia. Muls. |* 16-guttata. L. Propylea. ? Muls. | Chilocorus. | Leach. | bipustulatus. L. | cacti. 'semipustulaius. Seriba. uva. Sch. Epilachna. Chen. Argus. Foureroy.' chrı 'ysomelina. Eh) | Lasia. Hope. 'globosa. Schneid. Scymnus. Hrbst. bipunctata. L. ‚14-punetata. L. Coceinelle. L. | Thea. Muls. 7-punciata. L. ‘| 22-punctata. L.. ‚* minimus, Payk. 'Coceidula. Meg. | seutellata. Hrbst. Malachius fallax Strübing. Viridis, capite summe margine flavo, thoracis angulis 'an- terioribus, elytrorum maculis duobus, margineque exteriore rubris. long. zu, ‘An Grösse den kleineren Stücken desM. aeneus F. gleich, dunkelgrün ‘mit starkem Fettglanz und feiner grauer Behaarung. Die’ Fühler sind durchaus sehwarz, nur die Spitze des 1. Glie- des scheint röthlich; das 2te und 3te Glied ıst kleiner, das 4te am breitesten,, die folgenden schmaler und an Breite abnehmend, die: 3 letzten einfach. Der Kopf wie bei M. aeneus d’ zwischen den Augen eingedrückt, in der Mitte grubenartig vertieft, der äusserste Vorderrand wie die Oberlippe gelb. Halsschild ganz wie bei M. aeneus. Die Flügeldecken sind sehr fein gerunzelt; ein breiter, rother Fleck an der Schulter zieht sich bis fast auf die Hälfte der Flügeldecken hinunter, wird aber spitzer und lässt in seiner letzten Hälfte das Grün der Flügeldecken zwischen sich und den rothen Aussenrand treten, welcher den Schulterfleck mit dem breiten, rothen in der Mitte nach vorn erweiterten Flecken der Spitze verbinde. Das Roth ist etwas mehr gesättigt, als bei aeneus. Möglicherweise ist der Käfer nur eine (allerdings ziemlich von der Normalform abweichende) Abänderung des M. aeneus und steht dann zwischen dieser Normalform und der von Erichson in den Entomographien S. 67. beschriebenen, bei welcher nur die Spitze und ein schmaler Aussenrand roth bleiben. 199 Alle Stücke, welche ich gesehen habe, ungefähr 10, von denen ich 3 selbst besitze, zeigen die obige Fühlerbildung und stammen theils aus dem Warthebruch bei Posen, wo der Käfer an Kornähren gefangen ist, theils aus Neustadt-Eberswalde ohne nähere Angabe der Pflanze. Erfurt. Strübing: ee On Intelligenz. Der den Mikrolepidopterologen rühmlichst bekannte Herr Maler Jos. Mann (derzeit auf einer Excursion nach Illyrien begriffen) ersucht die Redaction um die Anzeige, dass er seine bisherige Wohnung (Hundsthurm) auf Jakobi d. J. (Juli) verlässt und dass seine Adresse alsdann lauten wird: Wien, Vorstadt Wieden, Langegasse No. 736., im zweiten Stock. —— m — Berichtigungen. In den Bemerkungen über Staphylini (Ent. Zeit. 1853. p. 329.) ist in der vierten Zeile des über Homalota luridipennis Mannerh. Gesagten, hinter H. elongatula ein Punkt zu setzen und die Worte einzuschieben: „Sie ist indessen von derselben“. &. Kraatz. Seite 150 Zeile 1 von oben statt auch lies noch. 5 „ unten „ keilförmiger „ beilförmig. 20 „ oben „ gelbgrünen „ gelbgrauen 3 „ unten streiche rechnen zu dürfen. “Druck von F, Hessenlaud in Stettin, u oe ih, en amime' nk Neem ih Mi ol 0% were beat un zum wen Be Ag Les uw =. Re ‚erst NEN u) Eee, ie einasg lrreak® ko air ab io ener nor nseenbai yei _. ea 25 Ba ER ? en it “ 4 4 IRRE ne or ie. Ba LEER Ks uanydieg pr ar aydal a yore Air Be. ur us ensure sr a na Re x { , N \ sr ’ w iR SE ne jr r£ PETER i j NER, wi ARE Bar kr A Se äh % NR Te Est 4 Me An 2 EL . Re En „ x x s N ı Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- - EN lungen von E. S. Mittler in Berlin, C. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Er Fleisch er inaDyRünkeipzig. = 15. Jahrgang. Juli 1854. Inhalt: Dohrn: Literarisches. — Osten - Sacken: Dipterologisches, Leconte: Synopsis der Anthiciden. — Möschler: Südrussische Falter. — Intelligenz. — Tafelerklärung. Wissenschaftliche Mittheilungen. Biterarisches. Histoire naturelle des Insectes. (Suites aA Buffon.) Genera des Col&opteres ou Expose methodique et critique de tous les genres proposes jusquici dans cet ordre d’in- sectes par M. Th. Lacordaire. Tome premier eontenant les familles des Cicindel£tes, Carabiques, Dytiscides, Gyrinides et Palpicornes. Paris, librairie encyclopedique de Roret, rue Haute- feuille No. 12. 1854, Die Bibliothek des Vereins ist in diesen Tagen durch die Güte des Verfassers mit dem ersten Bande des vorstehenden Werkes beschenkt worden und ich halte es für meine Pflicht, die zahlreichen Coleopterophilen unter unseren Lesern speciell darauf aufmerksam zu machen. Der Verfasser sagt in der Vorrede: „Eine allgemeine Abhandlung über die gesammte Käfer- ordnung ist im gegenwärtigen Zustande der Entomologie eine Arbeit von solcher Ausdehnung, dass ich mich nicht ohne langes Zögern und ohne gerechtes Misstrauen in meine } 14 202 Kraft dazu entschloss. Endlich den wiederhelten were rungen des Herausgebers der Suites & Buffon nachgeben: musste ich mich fragen, welcher Plan am besten zu befolgen sei, um das Werk einigermassen nützlich für die Wissen- schaft und werth der Aufnahme in die Suites zu machen. Zunächst hätte ich eine Art Elementarbuck schreiben können, in welchem die Classification dieser Insekten der biologischen Auseinandersetzung untergeordnet war. Dabei hätte ich mich begnügt, die haupfsächlichsten Genera zu eitiren, einige neue zu errichten und die auffallendsten Arten zu beschreiben. Dieser Plan wäre leicht auszuführen ge- wesen, aber das hiess einen längst ausgefahrenen Weg von neuem betreten und ich wies diese Idee sogleich zurück. Sodann konnte ich mit schon grösserer Külmheit ver- suchen, eine eigene Methode zu begründen, und mit Be nutzung des unbeschriebenen, in den Sammlungen überflüssig. vorhandenen Materials neue Gattungen in Masse zu errich- : . . . . N ten und alle mir zugänglichen noch unbeschriebenen neuen Arten zu beschreiben. Aber abgesehen davon, dass ich mich dabei nicht in den vom Herausgeber gewünschten räumlichen Schranken hätte halten können, so wäre das auch eine Un- 'ternehmung ohne ersichtliches Maass gewesen: ich darf nicht ausser Acht lassen, dass weitaussehende Unternehmun- gen mir vielleicht nicht mehr auszuführen vergönnt sind. Endlich blieb mir ein dritter Weg übrig. Mir scheint, die Wissenschaft bedarf jetzt weit weniger neuer Methoden und neuer Gattungs - Aufsteliungen, als vielmehr der Ver- einigung ihres nach allen Seiten zerstreuten Materials, eines Inventariums, so zu sagen, ihrer Reichthümer, mit einem Worte, sie muss wissen, wo und woran sie eigentlich ist, wenn ich mich dieser Phrase bedienen darf. Die entomolo- gische Literatur ist bereits ungeheuer und wird es täglich mehr. Einige Entomologen beherzigen das nicht genug; unter denen, die es erwägen, giebt es gewiss viele, welche wegen äusserer Umstände sich von einer Arbeit bloss des- halb abschrecken lassen, weil sie die vorher nothwendigen Untersuchungen und Studien nicht zu bewältigen sich ge- trauen. Daraus entstammt auch, ausser andern fatalen Fol- gen, die erschreckende Zunahme der Synonymie, dieses . wahren Aussatzes der Naturwissenschaften. Ein Werk nun, welches den eben gedachten Entomologen jene nothwendigen Untersuchungen und Studien, wenn auch nur theilweise, er- sparte, ein solches Werk, dächte ich, könnte ihnen von entschiedenem Nutzen sein, vorausgesetzt dass es möglichst a vollständig mit genauer Bezeichnung der benutzten Quellen | ausäiele. a i S a 203 Nach reiflieher Ueberlegung entschied ich mich für diesen letzteren Plan.“ Soweit der Verfasser. Ich kann mich füglich enthalten, über das Werk und seine Ausführung mehr zu sagen, als dass es seines Autors würdig ist. Mit dem ceolossalen Fleisse, mit @ der minutiosen Gewissenhaftigkeit, mit dem entschiedenen Berufe , = zur Naturgeschichte, welche allen seinen bisherigen Arbeiten den Stempel der Ciassieität aufdrücken, und welche es tief bedauern lassen, dass er durch äussere Umstände genöthigt wurde, die Vollendung der ausgezeichneten Monographie der Phytophagen vorläufig zu suspendiren,, ist auch das vorliegende Buch reich ausgestattet. Es enthält auf 475 Seiten gr. Octav die Charaktere von ungefähr 900 Gattungen aus den oben im Titel angegebenen fünf Familien, handeit von ihrer natürlichen Gruppirung, be- spricht zugleich in gedrängter Kürze die Synonymie, nimmt auf die ersten Stände Rücksicht, und giebt in den Noten einen den Er exotischer Käfer höchst Ehen Nachweis der in "letzter Zeit seit dem Erscheinen des Catalogue Dejean und spä- a terer Monographieen hier und da zerstreuten Einzelnbeschreibungen. Das ganze Werk ist auf drei Bände berechnet. Aus einem Briefe des Verfassers, meines geehrten Freundes, eninehme ich, dass der zweite Band druckfertig ist, und dass er eine noch- malige nachträgliche Revision des im Manuscript bereits fertigen dritten nächstens zu beenden hofft. Allen wissenschaftlichen Coleopterophilen kann ich die An- schaffung des Werkes als eines schlechthin unentbehrlichen nur dringend. empfehlen: die Abfassung desselhen in französischer Sprache kann für Leser, welche dieses Idioms unkundig sind, kaum ein Hinderungsgrund sein, da es sich überwiegend um stereotyp wiederkehrende technische Ausdrücke handelt, welche meistens in der französischen leichten Aenderung den lateinischen Stamm erkennbar beibehalten. ©. A. Dohrn. ——— — ann BDipierologisches aus Si. Petersburg‘) von Freiherr 6. R. Osten -Sacken. I. Ueber den Bau des letzten Hinterleibs-Segments bei Limnobien-Männchen, mit Berücksichtigung der Classification. Die Bildung der Aftersegmente der Kerfe ist bereits bei mehreren Ordnungen zur Classification benutzt worden. Die Dipterologen haben diese Kennzeichen ebenfalls nicht übersehen. *) Hierzu Tafel I. 14 * 204 Unter Anderen hat bekanntlich Schummel in seiner vortrefflichen Beschreibung der Tipula-Arten Schlesiens eine ziemliche Anzahl Analsegmente abgebildet. Die äusseren männlichen Genitalien der Limnobien” sind, meines Wissens, bis jetzt fast unbeachtet geblieben, obgleich wegen des einfachen Baues derselben die Beobachtung ihrer ein- zelnen Theile viel leichter ist, als bei Tipula. Ein Zufall führte mich im Laufe des vergangenen Sommers auf den Gedanken, die Analsegmente aller mir vorkommenden Limnobien -Männchen zu untersuchen, und so gut ich konnnte, abzuzeichnen. Leider war die Jahreszeit schon sehr vorgerückt, daher ich nur einen klei- nen Theil der bei uns gewöhnlichen Arten im frischen Zustande bekommen konnte. (Trocken sind nämlich diese Genitalien viel weniger kenntlich, und oft ganz verunstaltet. *) Um die Aufmerksamkeit anderer Dipterologen auf denselben Gegenstand zu richten, will ich das Resultat meiner Untersuehun- gen, so mangelhaft es "auch ist, hier wiedergeben. Vergleicht man auch nur oberflächlich die männlichen Ge- nitalien bei einer gewissen Anzahl Arten frisch eingefangener Limnobien *), so wird man sehr bald gewahr, dass die zahlreichen Modificationen dieser Theile sich auf zwei Grundformen zurück- führen lassen. | 1. Als Beispiel der ersten Form nehme ich die Genitalien von L. imperialis d'**). (Fig. 1. Aufgesperrte Afterzange, von oben. Fig. 2. von der Seite.) Es sind zwei fleischige Organe DD., welche, auf der Basis GG. sich bewegend, wie Zangen- hälften gegen einander schliessen. Ihre Innenseite endigt beider- seits mit der schnabelförmigen hornigen Spitze EE.; die ebenfalls hornigen, sanft gebogenen Haken CC. scheinen nur mit den Basalsegmenten GG. zusammenzuhängen und an DD. nur fest anzuliegen, da sie, bei geringerer Spannung der weichen Theile, dieselben überragen. Unter der Zange befindet sich das sriffel- förmige, an der Spitze sanft niedergebogene Organ A. (Fig. 2.); in der Mitte zwischen beiden die weichen, retractilen Theile N. *) Ich nehme Limnobia Im weitesten Sinne, mit Einschluss von Rhipidia, Glochina, Symplecta etc. *%) Die Genitalien dieser Art bilde ich hier um so lieber ab, als Herr Löw sie nach trockenen Exemplaren beschrieben hat und daher keinen richtigen Begriff von denselben giebt. Die Beschrei- . bung lautet (Linnaea T. V. p. 403.): ‚Die äusseren männlichen Genitalien bestehen aus zwei ziemlich grossen, bräunlichgelben, in einen oberwärts zurückgekrümmten Haken auslaufenden Lamellen, und aus einem unteren, griffelförmigen, dunkelbraunen Organe.“ Diese Beschreibung ist mir erst im Laufe vergangenen Sommers aufgefallen und sie bestimmte mich eben, die Genitalien der Lim- nobien genauer zu untersuchen. — N 205 Bei verschiedenen Arten erleidet diese Grundform mannig- faltige Veränderungen. Meistens sind die Zangenhälften DD. im Verhältniss zu den Basalsegmenten GG. grösser, länglicher, oft nierenförmig und dann besonders beweglich (z. B. bei Rhipidia maculata). Oft sind die Schnäbel EE. den Anheftungspunkten der Zange etwas näher befestigt (Fig. 3. Limn. decora Stäger *) von oben) und meistens mit ein Paar starken Borsten versehen (Fig. 3. FF.). Letztere scheinen bald aus demselben Punkte zu entspringen, wie auf beigefügter Figur, bald einander parallel und zugleich sehr genähert (Glochina autumnalis Stäg.; mehreres über die Genitalien von Glochina s. weiter unten) , bald von ein- ander entfernt (L. modesta)**). Bei Rhipidia maeulata ist statt jener Borsten auf jedem Schnabel ein zierlicher, ziemlich langer horniger Fortsatz, der am Ende fein gezähnelt ist. Die Zacken CC. sind bald mehr, bald weniger gebogen, auch bei einigen Arten stärker und von der Zange unabhängiger als bei anderen. Der Griffel A. ist wenig veränderlich und scheint bei dieser ersten Grundform überall vorhanden zu sein. Die weichen Theile, die den,Raum? zwischen der Zange und dem ‚Griffel ausfüllen, bieten oft ein Paar spitze, nach oben gebogene Zähnchen, die am besten von der Seite siehtbar sind. Ich habe sie bei Rhipid. maculata, Limnob. decora ete. bemerkt (auf Fig. 3. sind sie von beiden Seiten von A. angedeutet). Am meisten entwickelt und fast zu grossen Zacken ausge- bildet sind diese Zähnchen bei L. tripanctata M., nigropunctata Schum., macrostigma Schum. ete., Arten, die eine geschlossene, auch in anderen Hinsichten (Fühlerbildung,, Nervenverlauf ete.) ausgezeichnete Gruppe bilden. Hier sind die Afterzangenhälften weniger fleischig und der Länge nach gleich breit; die Zacken- theile CC. sind an ihrem Ende angehefiet und ragen frei hervor. Il. In der zweiten Grundform werden die fleischigen, be- weglichen Zangenhälften DD. durch viel weniger bewegliche, häutige, troekene, und daher nach dem Tode sich besser erhal- tende Theile ersetzt. Characteristisch für diese Gruppe scheint auch die Abwesenheit des Griffels A. zu sein. Als Bei- spiele dieser Form können dienen die bei Schummel (T. 5. Fig. 5. 6.) abgebildeten Genitalien von L. rivosa, und ich gebe (Fig. 4.) *) Diese Art scheint mir von trinotata Hgg. gar nicht verschieden. Beruht nicht vielleicht die Angabe ‚aus Portugal“ bei Meigen auf einem Irrthum ? Schummel führt dieseibe Art als in Schlesien heimisch an. **) Diese Art hat ausserdem an der inneren Seite der Zangenhälfent beiderseits eine Menge kurzer Börstchen, welche eine ordentliche Bürste bilden, die wahrscheinlich zum festeren Anklammern dienen soll. 206 : das Aftersegment von L. ciliaris Schm. von unten. DD. sind inwendig hohl; CC. und EE. sind hornig und wahrscheinlich mit den ebenso bezeichneten hornigen Theilen der ersten Form analog (oder richtiger homolog). up2 23T Hier auch gieht es zahlreiche Verschiedeiheiläh, Die horz nigen Theile CC. sind bei L. barbipes am Grunde sehr dick, das Ende ist zugespitzt. Bei L abdominalis Staeg. (der L. ni- sricollis M. erwähnt) ist diese Spitze zweizähnig. Versucht man nun, die Limnobien nach diesen beiden Grundformen der Genitalien des Ö in zwei Gruppen zu scheiden, so wird man leicht gewahr, dass diese Gruppirung sich auch an den übrigen Körpertheilen rechtfertigt, dass sie also die Erfor- dernisse einer natürlichen Eintheilung erfüllt. Diese Gruppen versuche ich folgendermassen zu characterisiren: Erste Abtheilung. Die äusseren Genitalien des Ü bestehen hauptsächlich aus 2 fleischigen, weichen, sehr beweglichen Zangenhälften und einem unter denselben befindlichen und griffelförmigen Fortsatz. Keiner der Gabeläste des Nebenrandes gabelt sich wieder.*) Fühler meist 15- oder !4gliedrig. Hieher gehören ein grosser Theil der ächten Limnobien (im Sinne Macquart’s) (z. B. nigro- punetata, tripunetafa, modesta, morio, inusta, chorea, imperia- lis Lw. ete.), Rhipidia und Glochina. Zweite Abtheilung. Die äusseren Genitalien des bestehen hauptsächlich aus 2 paarigen, häutigen, festen, inwendig mehr oder weniger ausgehöhlten Thei- len. Hornige Fortsätze ragen heraus, Einer der Gabeläste der Nebenrandader gabelt sich wieder.*) (Gewöhn- lieh der erste; sehr selten, wie bei L. rivosa, der zweite.) Fühler meistens 16-, selten 17gliedrig. Hierher gehören Lim- nophila Maegq., Idioptera, Symplecta, Pedieia und einige Arten, die sonst immer mit den ächten Limnobien (im Maequart’schen Sinne) angeführt wurden, in einer natürlichen Eintheilung davon getrennt, und mit Limnophila in derselben Abtheilung verbunden werden müssen. Solche sind: pilosa Schum., eiliaris Schum., zonata Zeit., und wahrscheinlich auch die mir unbekannten 'syl- vatica M., pilipes F., umbripennis Schum., meridiana Stäg. ete. Weit davon entfernt, diese Eintheilung als abgeschlossen hinzustellen, bin ich überzeugt, dass die genaue Untersuchung *) Ich gebrauche Schummels Terminologie. Diese Gabelader ist für die Classification viel wichtiger, als diejenige, worauf die Gattung Limnophila gegründet ist. Und doch wurden in den meisten Werken die Unterabtheilungen der Gattung Limnobia auf die An- oder Abwesenheit dieser letzteren Gabel, nicht: der ersteren, gegründet! 207 einer grösseren Anzahl Arten, als mir zu Gebote standen, manche Veränderungen an derselben nothwendig machen wird: dass statt zwei Hauptabtheilungen vielleicht drei, vier oder mehr ange- nommen werden; dass die Charakteristik derselben in Manchem geändert wird u. s. w. Doch glaube ich im Ganzen den richti- sen Weg eingeschlagen zu Hadien indem ich jene Eintheilung auf den Bau der Genitalien gründete , und zugleich auf die Gäbeln der ersten Nebenrandader ehr Gewicht legte, als auf andere Gabeln, Zellen oder @uernerven. Bewährt sich diese Eintheilung,, so wird man einige weitere Reformen :vorneh- men missen, um die obdachlos gebliebenen Arten der zweiten Abtheilung (eiliaris, pilosa, zonata ete.) in neugebildeten Gattungen unterzubringen . und einige alte Gattungen besser zu definiren. Vorsicht ist dabei vor Allem nöthig, um “nicht in neue Fehler zu verfallen. Man thäte wohl, damit anzufangen, die Zahl der be- kannten europäischen Arten ins Klare zu bringen, und die schon bedeutend angekäuften Synonymen wegzuräumen! (Einen Beitrag hierzu glaube ieh weiter unten geliefert zu haben.) Glochina habe ich in die erste Abtheilung eingereiht: im Nervenverlauf stimmt sie mit L. modesta volikommen über- ein”); das männliche Aftersegment aber ist höchst eigenthümlich gebildet, obgleich man auch hier den Typus der ersten Abthei- lung wiederfindet. Glochina scheint mir eine besondere kleine Gruppe unter den Limnobien zu bilden. Ob sie als Gattung gut deknirt ist, bleibt dahingestellt. Die ögliedrigen Taster, die diese (rattung auszeichnen sollen, scheinen mir kein hinreichen- des Keichen da das fünfte Glied, wegen seiner Kleinheit,, bei anderen Limnobien leicht zn übersehen ist. Bei L. barbipes z. B. glaube ich dasselbe schon bemerken zu können. Die Ge-, nitalien werden hier vielleicht ebenfalls den Ausschlag geben. Ich kenne nur zwei Arten, GI, stigmatica und autumnalis Stäg. Die JS Genitalien letzterer Art bilden den Uebergang zur gewöhnlichen Form. Fig 5. und 6. stellen ihre Genitalien von der Seite und von unten vor. D. ist die Zange; hei C. fängt der gewöhnliche hornige Haken an. A. ersetzt wahrscheinlich den Griffel. Bei DD. sind zwei nebeneinanderstehende konische, unbewegliche, an der Spitze mit langen Haaren bewachsene Fortsätze. Diese Organe scheinen Glochina zu charakterisiren, denn bei Gl. stig- matiea finden sie sich wieder. *) Glochina autumnalis ist der L. modesta so ähnlich, dass ich nicht umhin kann zu glauben, ein Theil der von Schummel er- wähnten Varietäten letzterer Art gehöre zu Glochina! (Mehreres darüber weiter unten.) 208 AR Bei Gloch. stigmatica (fig. 7. von der Seite*]) ist D. ver- hältnissmässig grösser als gewöhnlich, und scheint mit einer zarten, weissen, blasenartigen Membran überzogen. Die hornigen Theile (auf der fig. nicht sichtbar, aber EE. und CC. der anderen Figuren entsprechend) sind ungewöhnlich gross, ragen wie Ge- weihe einander entgegen, und kreuzen sich mit ihren Spitzen, selbst wenn die Zange am weitesten aufgesperrt ist. Sie sind mit 2 Borsten versehen, und haben am Grunde einen starken, nach Innen gerichteten Ast. Neben jedem dieser Geweihe ent- springt noch ein horniger Griffel. M. auf der fig. ist eine zweite Zange unter der ersten (d. h. ein ebenfalls paariges Organ.) 0. auch paarig und mit Haaren bewachsen, ist schon bei G. autum- nalis beschrieben. A. ısi der Griffel. Die Figur zeigt alle diese Theile etwas auseinandergespannt; im gewöhnlichen Zustande rücken sie näher zusammen und bil- den den kolbigen, sonst bei Limnobien gar nicht vorkommenden After, dessen Meigen erwähnt. (Vol. VI. p. 279.) Glochina bietet einen. augenfälligen Beweis dessen, wie un- zureichend eine blos auf das Flügelgeäder begründete Classik- cation sein würde. Bei einer derartigen Eintheilusg müsste Glochina in derselben Unterabtheilung mit L. modesta stehen. Ich glaube genug gesagt zu haben, um die Mannigfaltigkeit im Baue der Aftersegmente des J' bei Limnobia zu beweisen. Die Erleichterung, welche für die Classification aus der Benatzung dieser Kennzeichen entspringt, ergiebt sich von selbst. Nicht nur die Eintheilung der Gattung Limnobia in naturgemässe Unter- abtheilungen, sondern auch die genaue Abgrenzung dieser Gat- tang von den ihr am nächsten stehenden wird dadurch erreicht. Autoritäten wie Meigen und Zeiterstedt haben es nicht vermocht, Erioptera von Limnobia scharf zu trennen. Vielleicht findet sich das gesuchte Kennzeichen zur Unterscheidung derselben an den Analsegmenten. (Weiter unten erwähne ich eines merkwürdigen Falles der Verwechselung dieser Gattungen.) Die Untersuchung der Genitalien der Limnobien ist nicht schwierig. Ein gelinder Druck auf den Hinterleib eines frisch eingefangenen Exemplars zwingt dasselbe die Afterzange aufzu- sperren. Eine gute Lupe ist dann zur Untersuchung hinreichend. Mögen sich bessere Zeichner als ich mit diesem Gegenstande beschäftigen und ihre Zeichnungen herausgeben, ohne erst abzu- *] Diese Seitenansicht giebt einen schwachen Begriff von dem höchst verwickelten Bau dieser Theile; mein Zeichnertalent reicht nicht hin, dieselben auch von oben und unten einigermassen erträglich zu skizziren, 209 warten, dass diese Untersuchungen Vollständigkeit erlangen. Durch dieses, nach meiner Ansicht, verkehrte Streben nach Voll- ständigkeit , geht für das naturwissenschaftliche Publikum manche interessante Beobachtung verloren. Im Grunde ist ein richtig ge- schildertes Factum vollständiger, als ein ganzes System: “denn jenes kann man durch die Beschreibung erschöpfen, an einem System ist immer etwas zu verbessern. Erklärung der Tafel. Fig. 1. Genitalien des Z von Limnobia imperialis, von oben. Fig. 2. Dieselben, von der Seite, Fig. 3. Genitalien des S von Limn. decora Stäg. (trinotata (Hgg.?) Fig. 4. Dieselben von L. ciliaris Schum. (Eriopt. trivialis M. 9 von unten. Fig. 5. Der untere Theil der männlichen Genitalien von Glochina autumnalis Stäg. Fig. 6. Dieselben Genitalien von der Seite. Fig. 7. Genitalien des ° von Glochina stigmatica von der Seite. I. Synonymische Bemerkungen und Zweifel. Erioptera trivialis Meig. — Eriopfera einerascens Meig. = Limnobia eiliaris Schumm. Eine Limnobia steckte bei mir eine geraume Zeit ohne Namen. Da sie gar nicht selten ist, besonders im Herbst, so merkte ich bald, dass ihre Flügel bald mit, bald ehne Mittelzelle vorkommen. Endlich, als ich Schurmels Beschreibung der schle- sischen Limnobien bekam , bestimmte ich die meinige, und zwar ganz sicher, als ciliaris Schumm. Schummel erwähnt auch des oftmaligen Fehlens der Mittelzelle. Zufällig bemerkte ich, kurze Zeit später, im Kaiserlichen Museum, unter den wenigen dort befindlichen Nemoceren, die von Meigens Hand. bezettelt sind, eine Erioptera trivialis, die mit meiner L. ciliaris übereinstummte, Jch schlug im Meigen nach, um die Beschreibung zu vergleichen; sie passte vollkommen. Die Erioptera trivialis befindet sich aber unter den Arten ohne Mittelzellen ( Abth. A. Meig.); auf die Exemplare derselben Art mit einer Mittelzelle ist jene Beschrei- bung nicht anwendbar. Auf diese Exemplare bezieht sich die Beschreibung der Er. cinerascens Meig. (Abth. ©. mit der Mit- telzelle.) Beide Beschreibungen sind unter sich vollkommen über- einstimmend, und unterscheiden sich nur durch An- oder Abwesen- heit jener Zelle. Es wäre demnach Erioptera trivialis Meig. = cinerascens Meig,. = Limnobia ciliaris Schum. 210 Schummel nennt diese Art häufig; bei uns ist sie es eben- falls; wahrscheinlich auch in ganz Deutschland. Wie wäre sie Meigen nie vorgekommen ? Aus Obigem folgt, dass er sie eben- falls kannte, aber für eine Frioptera hielt, und ausserdem die Exemplare mit und ohne Mittelzelle als hesondere Arten beschrieb. Schummel hingegen, mit seinen Limnobien beschäftigt, hielt sie für eine solche, fand sie natürlich unter Meigen’s Limnobien nicht, und beschrieb sie von Neuem. Ich verfolgte dieselbe Art in anderen Werken, und fand folgendes: Walker, in seinem Catalog der Dipteren des britischen Museums hat Er. einerascens in Abth. A. (a discoidal cell.) und Er. trivialis in Abth, AA. (no diseeidal cell.) ganz richtig, nur eins könnte befremden: letztere steht in der Unterabtheilung a., wo die Adern der ganzen Länge nach behaart sind. Meigen aber sagt ausdrücklich in seinen beiden Beschreibungen: Nerven nur an der Spitze haarıg. Am Ende hätte Walker Recht; die Haare oder Schuppen reiben sich bei dieser Art sehr leicht ab; bei wohlerhaltenen Exemplaren aber erstreckt sich eine feine Behaarung bis weit oberhalb der Spitze. Walker kannte Schum- mel’s Werk nicht, konnte also auf die L. eiliaris nicht fallen. F. Rossi (Zweiflügler Oesterreichs, Wien 1848.) erwähnt Eriopt. trivialis; die cinerascens versetzt er aber in seine neu- gebildete Gattung Cheilotrichia, die sich durch Anwesenheit der Mittelzelle auszeichnet. Rossi benutzte, wie es scheint, Schum- mels Werk ebenfalls nicht. Am sonderharsten hat es Prof. Zetterstedt, der Meigen und Sehummel zugleich benutzte. In seinen Diptera Scandinaviae, einem seiner Vollständigkeit wegen jedem Dipterologen, beson- ders im Norden, unschätzbaren Werk, finde ich Er. trivialis unter den Arten ohne Mittelzelle, Er. einerascens unter. denen mit der Mittelzelle, und endlich auch Limnob. eiliaris unter den Limnobien ebenfalls mit einer Mittelzelle. Bei Gelegenheit von Eriopt. einerascens sagt er übrigens: valde similis E. triviali, et praeter areolam discoidalem parum diserepät. Das scheint mir ein offenbarer Beweis der Identität der Exem- plare, die Prof. Zetterstedt unter diesem Namen beschrieb, mit eiliaris Schumm. ‚„ der anderen Kennzeichen zu geschweigen, die auch übereinstimmen. Es bleibt also nur anzunehmen, dass Prof. Zetterstedt unter dem Namen eiliaris Schumm. eine ganz andere, sehr verwandte Art beschrieben hat, denn es ist kaum glaublich, dass ein so erfahrener Dipterolog eine und dieselbe Art unter 3 verschiedenen Namen in sein Werk aufgenommen hätte. Stäger kenne ich nur aus Zetterstedt’s Citaten; sonderbar ist, dass die Varietät mit der Mittelzelle, Eriopt. einerascens, nach der Bemerkung am Citate, bei Stäger: ad species absque i ann 211 area discoidaliı relata; und umgekehrt, die Er. trivialis (ohne Mittelzelle) inter species areola diseoidali präeditas relata! | So weit meine Vermuthungen über diese Synonymie; so sehr ich für meinen Theil von ihrer Richtigkeit überzeugt bin, so ‘brauchen sie doch einer weiteren Bestätigung, um in der Wissenschaft zu gelten. Deshalb bin ich so frei, diejenigen Entomologen, die in der Lage sind, Original - Exemplare von Meisen und Schummel vergleichen zu können, zu ersuchen, sich über jene Vermuthung in dieser Zeitung auszusprechen. Ist sie richtig, so bleibt noch die Frage ührig, ob die besprochene Art zu Erioptera oder zu Limnobta gehört? Ich habe ihrer oben, in meinem Artikel über die Aftersesmente der Limnobien, als zu dieser Galfung gehörig, erwähnt; allein ich gestehe, dass sie den Limnobien meiner zweiten Gruppe eben so nahe steht wie den Eriopteren, und dass, wie gesagt, eine strenge Scheidung dieser Gattungen noch zu finden ist. Ist es eine Limnobia, so wird sie heissen müssen: Lim- nobia trivialis Meigen (denn eine L. einerascens giebt es schon) und ihre Synonymie wird sein: Jamn. trıvialis M, Syn.: Eriopt. trivialis Meig. Eriopt. einerascens Meig. Limn. eiliaris Sehnde Glochina autumnalis Stäg.—= Limnobia modesta Schumm. Var. a, €, :. Ey Schummel erwähnt einiger Varietäten (x, €, =) der L. mo- desta Wied., bei welchen das erste Fühlerglied gegen die Regel braun, und das Randmal dunkler als gewöhnlich ist; bei einigen ixemplaren dieser Abarten fehlte der vordere @uernerv der Mittelzelle, bei anderen hatte die Biegung der Nebenrandader ein nach innen gerichtetes Zähnchen. Ich hatte auch unter einer Menge Exemplaren von L. mo- desta eine Anzahl bei Seite gesteckt, bei welchen diese Kenn- zeichen sich vorfanden; selbst die rein zufälligen trafen ein. Später erkannte ich diese Exemplare für Glochina, und allem - Anscheine nach Gl. autumnalis Stäger. Die Genitalien dieser Art habe ich beschrieben; an den haarigen Büscheln (Fig. >. 00.) die sie auszeichnen, kann man diese Glochina, selbst in trocke- nen Exemplaren, leicht unterscheiden. 212 111. Bemerkungen über Limnobia imperialis Loew, und Beschreibung einer neuen, ihr verwandten Art. Im V. Bande der Linnaea beschrieb Herr Loew als Limn. imperialis eine neue, ihm von mir in mehreren Exemplaren mit- getheilte Art. : Da diese Art bei uns häufig ist, so bin ich im Stande, jene Beschreibung durch ein Paar Erläuterungen zu vervollständigen. Herr Loew sagt: „Hinterleib und Thorax zeigen hin und „wieder ziemlich lebhaft grün gefärbte Stellen, so dass es scheint, „als ob das Insekt im Leben eine solche Färbung gehabt habe.“ —- Der Hinterleib ist nämlich beim lebenden Insekt mit einem grünen Saft angefüllt, der an mehreren Stellen durchscheinend ist; nach dem Tode bleibt dieses Grün besonders am Thorax, über den Hinterhüften bemerklich; beim Weibchen anch am Ende des Hinterleibes. Herrn Loew’s Beschreibung der Genitalien des J habe ich bereits oben berichtigt. . Diese, wegen "der Querader, welche beide letzte Längs- adern verbindet, ausgezeichnete Art ist in der Umgegend von St. Petersburg im August, bis Mitte September (a. St.) nicht selten, stellenweise sehr gemein. Desto sonderbarer ist es, dass sie bisher anderswo nirgends gefunden worden zu sein scheint”). Noch merkwürdiger aber ist der Umstand, dass mit ihr an den- selben Orten und fast zu gleicher Zeit (mehr gegen Anfang Au- zust) eine andere, sehr verwandte und ähnliche, aber bestimmt verschiedene Art vorkommt. Da diese Aehnlichkeit leicht zu Verwechselungen führen könnte, besonders im Falle man die zweite Art zuerst fände, so lasse ich die Beschreibung dieser Art hier folgen, und wiederhole Loew’s Diagnose der imperialis, mit einigen, wegen der neuen Art nöthigen Zusätzen: | Limnobia imperialis Loew. d. 2. Alis flavescen- tibas, brunneo - ocellatis, interstitiis ocellorum im- maculatis; (nervo longitudinali ultimo cum penultimo nervulo transverso conjunctis). Limn. eaesarea n. sp. d. 2. Alisalbicantibus, brunneo - ocellatis, interstitiis ocellorum plus minusve brunneo-maculatis; (nervo longitudinali ultimo cum penul- timo nervulo transverso eonjuncto). Long. corp. 3— 3, Iin. — longit. alae 31, —43/, lin. *) Während meines Aufenthaltes in Wien, vergangenen Winter, habe ich in der, jetzt im K. K. Naturalien- Cabinet befindlichen, v. Winthem’schen Sammlung von Dipteren ein Exemplar der L. imperialis gesehen. Es steckte ohne Namen, aber mit einem Zettel, worauf „Lyon“ stand. Ob er den Fundort oder den Na- men des Gebers (?) bezeichnet, ist mir unbekannt. ER 213 Einer Rhipidia maculata nicht unähnlich; an Grösse (wie Limn. imperialis) veränderlich, im Durchschnitt aber kleiner, da sie die grössten Exemplare derselben an Länge nie erreicht. Der Körper gleicht dem der L. imperialis; an den Flügeln sind beide Arten sehr leicht zu unterscheiden. Kopf bräunliehgrau; Rüssel, Taster und Fühler schwarz- braun; letztere l4gliedrig; die Glieder an Grösse abnehmend; das letzte länger und schlanker als die übrigen. Thorax gelbbraun, in der Mitte des Rückens eine gleich- farbige Strieme, die durch 2 seitliche. oft undeutliche, bräunlich- gelbe Flecke gebildet wird; diese Flecke dehnen sich meistens nach vorne, über das Collare und nach hinten, bis zum Schild- chen aus. Rücken glatt, ziemlich glänzend, graugelb oder gelb- grau (je nach der Stellung gegen das Licht) schillernd. Brust- seiten und Hinterrücken braun, grau schillernd.. Schwinger bräunlich, am Grunde und an der Spitze heller. Hinterleib braun. Beine sehr schlank, gelbbräunlich, die Spitze der Schienen und Füsse dunkler, vor der Schenkelspitze ein breiter schwarzbrauner Ring. (Bei trockenen, und besonders alten Exemplaren, erschei- nen alle Körpertheile mehr ins gelbe gemischt. Die grüne Fär- bung, die bei L. imperialis stellenweise vorkömmt, ist hier kaum bemerklich.) Die Flügel sind weisslich (nicht gelblich, wie bei imperialis), mit dunkelbraunen Augenflecken, deren Pupillen vor- zugsweise auf den @ueradern und den Theilungsstellen der Längsadern liegen, und deren Zeichnung mit L. imperialis voll- kommen übereinstimmt (Linnaea, Tom. Y., tab. H., fig. 15). Die Zwischenräume der Augenflecken sind mit klei- nen, mehr oder weniger dunklen und dichten bräun- lichen Flecken bestreut. Bei dichter gefleckten Exempla- ren verfliessen diese Flecke mit den Augenflecken und machen deren Zeichnung undeutlich. Der charakteristische Quernerv ver- bindet auch hier (wie bei imperialis) die beiden letzten Längsadern. Ich habe 6 Weibehen und 12 Männchen dieser Art ver- glichen. Sie kommt mit L. imperialis zugleich vor, aber wie es scheint nur in der ersten Hälfte August und viel seltener. Charac- ristisch für sie ist die Veränderlichkeit der Flügelzeichnung, da- hingegen unter 30—40 Exemplaren von imperialis, die ich be- sitze, nicht der geringste Unterschied in derselben zu bemerken ist. 214 Synopsis der Antbiciden in den Vereinigten Staaten. Von Dr. John Le Conte | Bevor ich diesen Artikel (als Fortsetzung der in den No. März, Mai, Juni d. J. gegebenen) folgen lasse, bemerke ich, dass Dr. Le Conte in den Proceedings of the Acad. of Philadelphia 1852. pag. 55. einen Artikel über einige von Woodhouse in Mis- soury und Neu-Mexico gesammelte neue Käfer giebt, aus welchem ich als systematisch wichtig nur die Notiz herverhehe, dass Le Conte das von Laporte errichtete, von den früheren Coleopterolo- gen. meistens nicht adoptirte Genus Eurydera für gut charak- terisirt erachtet und deshalb den Namen Euryderus Zabroides Le Conte in Nothopus (Le Conte) umändert. Als neu beschrie- ben werden: Cicindela euprascens, tarsalis, cumatilis, Lachnophorus elegantulus, Chlaenius vafer, Eleodes sul- cata, Myodes (Myodites) secaber, Aemaeodera variegata, Dicerca Woodhousei, Arsulanbng punetiecollis. Ich lasse nun den I. . pag. 91. abgedruckten Artikel über die nordamerikanischen Kulbienden im Auszuge folgen, wörtlich nur dasjenige anführend, welches allgemein Systematisches oder Ahbweichendes von der Ansicht Laferte’s ın dessen bekannter Monographie enthält. C. A. Dohrn. | Obwohl es erst drei Jahre her ist, dass M. de la Ferte Senectere seine sehr schöne und -fleissige Monographie über Anthieus veröffentlichte, so haben sich doch schon seitdem die in unserm Gebieie wohnenden Species der Zahl nach beinahe ver- doppelt. Die meisten davon habe ich bereits in den „Annals of the Lyceum of nat. history of New-Yerk“ und in Professor Agassiz’ Werk über den Physical Character of Lake Superior publicirt. Was ich zunächst beim Studium dieser Gruppe im Auge hatte, waren einige Arten der Gattungen, welche Laferte mit den Anthi- eiden verband, 2. B. Siereopalpus und Eurygenius. Indess nach aufmerksamer- Untersuchung dieser Genera gewann ich die Ueher- zeugung, dass sie (zusamınt Macratria Newm. [serib. Maerarthria] welche letztere Gattung passend mit Scraptia zu verbinden wäre), überhaupt aus der Anthieiden-Gruppe ausgeschieden werden müs- sen. Stereopalpus und Eurygenius gehören zu den Pyrochroiden, deren Synopsis ich nächstens geben werde. Nachdem ich nun die Anthiciden noch um eine neue Gattung vermehrt habe, achte ich es für nützlich, die in verschiedenen Werken zerstreuten Beschreibungen in Form einer Synopsis zu- sammenzustellen, so dass die Charaktere der einzelnen, in natür- liche Reihefolge gebrachten Arten übersichtlicher erscheinen. Merkwürdig ist, dass von allen amerikanischen Arten nur eine k 215 (Notoxus monodon) beiden Continenten gemeinsam ist. Anthicus -floralis, diesseit: und jenseit sefundeu, wurde wahrscheinlich mit Handelsartikeln eingeführt. Fert& erwähnt auch dessen Vor- kommen in Californien. | Ueber die ‘Affinitäten dieser Gruppe weiss ich nur wenig zu sagen. Einige Autoren vermeinen, es bestehe eine Verwandtschaft zwischen Anthieiden und Scydmaenen, doch scheint dies mehr eine Aehulichkeit der Form wegen bestimmter Lebensweise als eine ächte Affinität zu sein. Abgesehen von der Differenz der Palpen und Einlenkung der Antennen ist bei Seyd- maenus das Prosternum gänzlich von den seitlich eingebogenen Theilen des Thorax gesondert, während bei Anthicus alles in einem Stück ist. Die wahre Verwandtschaft scheint die mit den Pyrochroiden zu sein, von denen sie nur durch die Form der Parapleuren abweichen, welche bei Anthieus triangular,) bei den Pyrochroiden parallel sind. Auch ist bei letzteren das Kinn we- niger schmal und nicht so bestimmt abgetrennt wie bei Anthicus, die Antennen sind den Augen gegenüber und denselben sehr nahe inserirt, die Augen sind gross und mehr oder minder ausgerandet, reichen weit auf die Unterfläche des Kopfes und stossen meist auf dem Scheitel zusammen. Danach würde sich die Diagnose der Anthiciden Tribus so stellen: | Coleoptera heteromera, capite postice valde coarctato, - eollo distinctissimo ; oeculis integerrimis, lateralibus ; mandihalis apice emarginatis; abdomine S-artienlato, artieulis liberis; _ parapleuris triangularibus; coxis anticis contiguis; unguibus simplieibus. Die nordamerikanischen Gattungen stehen in folgender Ver- wandischaft: A. Antennae articulo undecimo simplici. Thorax cornutus; tarsı articulo quarto bilobato Notoxus. Thorax simplex; tarsı articulo quarto bilobato antennae monilialae, femora incrassata . . Tomoderus. antennae non moniliatae; humeni indistineti Formicomus. humeri distincti . Anthicus. B. Antennae articulo undecimo elongato, quasi diviso. Thorax simplex; articulo tarsorum quarto EINBueR 4 ir lt sand AnArSI US, Notoxus Geoftroy. 1. N. anchora Hentz, Laf. Lec. 2. N. conformis Lee. 3. N. cavicornis Lee. 4. N. serratus Lec. 5. N. monodon F. 6. N. apicalis Lec. (monodon Lee. olim). 7. N. marginatus Lee. 8. N. subtilis Lee. 9. N. bifaseiatus Lee. 10. N. bicolor Say, Laf., Lee. 216 Species, welche mir unbekannt sind: N. Pilati Laf. Texas; N. planicornis Laf.; N. talpa Laf. N. elegantulus L. aus Californien. Tomoderus Laferte. | Diese Gattung unterscheidet sich durch ihre siheiteren Antennen und Femora clavata; das vierte Tarsenglied ist zwei- lappig wie bei Anthicus. 1. T. interruptus Laf. 2. T. constrietus Say, Laf. |Formicomus, Laferte !Formiecilla, Le Conte. Diese Gruppe ist von den ächten Anthicus nur deshalb ge- trennt, weil sie ovale, convexe Elytra ohne vortretende Schultern und stärker keulförmige Schenkel hat. Ich habe sie in Paren- these gesetzt, weil ich diese Gattung nicht für stichhaltig ansehe. 1. A. seitulus Lee. 2. A. mundus Lee. Anthicus, Paykull. Wenngleich die von Laferte getroffene Disposition die pas- sendste sein mag, wenn man es mit den Arten der ganzen Erde zu thun hat, so schien sie mir doch einiger Verbesserung fähig, wenn es sich nur um die Arten in Nordamerika handelt. Ich habe deshalb versucht, unsere Anthieus in homogene Gruppen zu sondern, so dass dadurch die Diagnosen kürzer und die De- terminationen erleichtert werden. Folgende Tabelle scheint die- sen Zweck ohne wesentliche Beeinträchtigung der Affinität zu be- fördern: A. Caput non granulatum, tibiae calearibus fere obsoletis. Thorax basi marginatus. a. Capite rotundato, oceipite non impresso, palpis artieulo ultimo maximo , thorace postice constrieto, elytris. bası impressis. Sp. 1—3. b. Capite rotundato, oceipite breviter impresso, thorace postice constricto, elytris basi impressis. Sp. 4—6. c. Capite rotundato, occipite non impresso, thorace postice modice constricto, elytris non impressis: corpus minus pubes- cens. Sp. 7—9. d. Capite subquadrato, thorace elongato, trapezoideo; corpus vix pubescens. Sp. 10—13. e. Capite subquadrato, (horace plus minusve trapezoideo, elytris non impressis; corpus longius pubescens. 1. Capite postice rotundato thorace subeampanulato; anten- nis tenuibus. Sp. 14—18. 2. Capite postice truncato, pone oculos non angustato, ocu- lis prominulis. Sp. 19—36. 3. Capite postice truncato, pone oculos non angustato, oculis parvis, elytris lateribus rotundatis, humeris fere nullis. Sp. 37. 217 B. Caput non granulatum, tibiae calearibus obsoletis, thorax basi non marginatus. Sp. 38, ©. Caput triangulare, granulatum; tibiae calcaribus valde distine- tis; thorax ovatus basi marginatus. Sp. 39—40. 1. A. obscurus Laf. 2. A. nitidulusL. 3. A. elegans Laf. 4. A. tenuis Lec. 5. A. formicarius Laf. 6. A. cinctus Say, Laf. 7. A. annectens Lec. 8. A. californicus Laf. 9. A, rejec- tus Lec. 10. A. floralis Payk., F. Laf. Var. A. basilaris Say. 11. A. vieinus Laf. 12. A. theracieus Laf. 13. A. confinis Lee. 14. A. horridus Lec. 15. A. cribratus Lec. 16. A. difficilis Lee. 17. A. confusus Lec. 18. A. luteolus Lec. 19. A. seabriceps Lec. 20. A. ephippium Laf. 21. A. flavicans Lec. 22. A. ru- fulus Lec. 23. A. cervinus Laf. (= A. bifasciatus Say, A. ter- minalis Lee., A. bizonatus Laf.) 24. A. punctulatus Lec. 25.A., Haldemani Lee, (= A. quadrigutiatus Hald.) 26. A. quadriluna- tus ? Laf. 27.A. biguttulus Lec. 28. A, nigritulus Lec. 29. A. obseurellus Lec. 30. A. latebrans Lec. 31. A. spretus Lee. 32. A. nanus Lec. 33. A. cellulus Lec. 34. A. pubescens Laf. 35. A. fulvipes Laf. 36. A. corticalis Lee. 37. A. maritimus Lec. 38. A. coracinus Lec. 39. A. pallens Lec. 40. A. gra- nularis Lec. Species, welche mir unbekannt sind: A. exilis, ietericus, laetus, melancholicus, pusillus, squa- mosus; Jugubris, impressipennis, texanus, sämmtlich von Laferte beschrieben. A. pallidus Say, (Laf. 275). Tanarthrus Le Conte. Diese Gattung wurde von mir im 5. Bande der Annals of the Lyceum of Natural History auf ein sonderbares Insekt ge- gründet, welches den Anschein eines Zuphium hat. Sorgfältigere Untersuchung hat mich gelehrt, dass auch mein ebendaselbst be- schriebener Anthicus alutaceus zu diesem neuen Genus gehört; der Schimmel an den Exemplaren hatte mich derzeit an dem ge- nauen Erkennen der Gattungscharactere gehindert, welches fol- gende sind: Antennae in frontem insertae, sub -12-articulatae, articulo l1mo elongato, quasi diviso, intermediis turbinatis. Tarsi artieu- lis eylindrieis, quarto minore non bilobato; elytra depressa, apice truneata, abdomine breviora; corpus depressum, rapite magno, oculis parvis, palpis articulo ultimo triangulari, angusto, tibiis omnibus apice longius bicalcaratis. 1. T. salinus Lec. 2. T. alutaceus Lee. m Sn — 15 218 Bemerkungen 0 wu)... zu einigen südrussischen Falterarten. Durch mehrjährigen Verkehr mit: dem südlichen Beokad im entomologischer Beziehung kam ich in den Besitz vieler dar- tigen Schmetterlinge , unter- welehen: sich auch manche gemeine, im» Deutschland verbreitete Art befand. Diese leizteren Arten weichen, zum Theil durch klimatische Verhältnisse bedingt, | von den in unsern Gegenden constanten Formen in Grösse und Fär- bung ab, so dass ich nicht mit Unrecht glaube, dass es den Lepidopterologen nicht unangenehm sein wird, auch diese bekann- ten und gemeinen Arten in der tachfolizenden Aufzählung ange- führt .zu a Ueber die früheren Stände naficherssclienin Russland eigenthümlichen Arten, hoffe ich: in nächster ‚Zeit Nachricht geben zu können, da mir hierüber Mittheilungen zuge- sagt sind und ich auch ausgeblasene Raupen und Puppen von dort erwarte. Die nachfolgende Aufzählung ist nach dem System. von Herrich-Schäffer geordnet. | ae Ehopalocera. Papilionidae. Nymphalidae. Melitaea., | rtemis Fabr. Die Exemplare von Artemis, welche ich aus dem südlichen Russland erhielt, sind jedenfalls mit Var. Des- fontainesi, welche im südiichen Spanien vorkommt, identisch. Meine Exemplare zeichnen sich besonders von Artemis durch gelbe Flecke vor dem Hinterrande der Vorderflügel, welche den schwarzen Punkten der Hinterflügel entsprechen, al Ana sind sie bei meinen Männern auch in Zelle 1—3 vorhanden, während H.-S. angiebt, dass sie erst von Zeile 4 an zu bemerken wären. Ein solches Weib hat Boisd. Icon. hist. p. 23. 1. 2. abgebildet. Phoebe Fbr. Unterseheidet sieh wenig von meinen deut- schen Exemplaren. Ein Weib, das var. Aetherie H. zu sein scheint; ist durch erhöhtere Färbung und wenige schwarze Zeich- nung der Oberseite ınerklich von den übrigen Exemplaren unfer- schieden. Trivia W.V. Meine Exemplare. gehören ‚zu. var. Fas- celis Esp. und unterscheiden sich von Trivia durch brennendes Roth und schärfere stärkere Zeichnung sowohl, der, Vber+ als Unterseite und ansehnliche Grösse. Didyma Fabr. Von der Eenchulicheh Didyma bedeutend abweichend. Grösse von Phoebe. Mann brennend orange mit sehr wenig schwarzer Zeichnung, die schwarze Fleckenbinde der Hinterflügel vor den Randmonden erscheint nur ais einzelne feine Punkte. Ebenso findet sich auf der Unterseite der Vorderflügel 219 nur: sehr wenig, und feine schwarze Zeichnung. Das Gelb auf den Hinterflügeln ist blasser. Die beide orange Fleckenbinden, welche bei der gewöhnlichen Didyma aus mehr oder weniger deut- lich getrennten Flecken bestehen, sind hier gleich breit, durch die Rippen kaum oder gar nicht getrennt, so dass sie als zusam- menhängende Binden erscheinen. Beim Weib ist die Färbung der Oberseite der Vorderflügel durch die breite und starke schwarze Zeichnung, welche sich gleichsam über die rothe Färbung ver- breitet, bräunlich. Auf der Unterseite zieht sich die gelbe Fär- bung am ganzen Vorderrand als gegen die Wurzel verschmä- lernder Streif hin, doch tritt die dunkle Zeichnung der Oberseite nicht hervor. Ich erhielt früher diese Varietät als var. Orientalis von Straube, angeblich aus der Türkey. Argynnis. Lathonia. L. Von dem gewöhnlichen Falter nicht ver- schieden. Pandora. H. dem ungarischen Falter gleich. Daphne. Fbr. Nur durch lebhaftere rothe Färbung aus- gezeichnet. ” | Niobe. L. \ Beide Arten durch sehr lebhafte rothe Färbung Adippe. a ausgezeichnet. Vanessa. Jo. — C. album. Polychloros. Antiopa. Cardui. in den gewöhnlichen Formen auftretend. Kimenitis. Lucilla, Fbr. Der gewöhnliche Falter. Apaitura. Ilia. Fbr. Ein Pärchen in sehr kleinen, sonst nicht ab- weichenden Exemplaren. Var. Bunea. Ein einzelnes Weib, welches ich erhielt, scheint zu dieser Abänderung zu gehören. Satyridae. Arge. Clotho. Hb. Aendert nicht bedeutend ab, ein Exemplar ohne Augen auf den Hinterflügeln gab ich an das Berliner Mu- seum ab. Var. Cleanthe. H. Scheint mir nach meinen Exempla- ren eine ganz unbedeutende Abänderung zu sein. 15 * 220 'Galathea. L. Von dem gewöhnlichen Falter nicht ver- schieden. ii ab Var: Proeida. Hbst. ın 1 Üehlergängen zur. : Staimmarrt:.l Var: Galene. 0. Zwei Männer! unter eine nAieril Bixdnil plare von Galathea, von denen sie sich fast nur durch die auf der Oberseite der Hinterflügel fehlenden Augen unterscheiden. Erekia. Afer. Fhbr. In der Grösse nnd in der Augenzahl der Vor- derflügel abändernd. Dass Zeile 1 e. der Hinterflügel ein dop- peltes Auge habe, bemerke ich weder auf der Ober- noch Unter- seite an meinen Exemplaren (wie Herrich - Schäffer angiebt.) Satyrus. Proserpina. W. V. Scheint um Sarepta sehr verbreitet zu sein. Die meisten Exemplare sind von ausgezeichneter Grösse. Zwiei Männer.; welche sich durch ihre geringe ‚Grösse auszeichnen, haben einen rosaröthlichen Anflug der "Fleekenbinden. _ “x Hermione. L. In mehreren Exemplaren von Sarepta er- halten. | ar Aleyone scheint daselbst zu fehlen. Anthe. Boeb. Ein Weib zeichnet sich durch die lebhaft ockergelbe Färbung der Binden aus. | Briseis. L. Nicht wesentlich von unserm Falter ver- schieden. Semele. L. Ebenfalls der ‘gewöhnlichen Form gleiehend. Arethusa. Fbr. Zwei Exemplare varjiren von der ‚ge- wöhnliehen Arethusa durch ihre geringere Grösse, und durch die sehr kleinen verloschenen Flecken der Vorderflügel, welche auf den Hinterflügeln ganz fehlen. Statilinus. Hbst. = dem gewöhnlichen Falter nicht verschieden. Bryce. H. Ein Paar, nach der Bestimmung des Herrn Keferstein unbezweifelt diese Art. | | Cordula. FE. Einige Männer unterscheiden sich nicht bedeutend von meinen Französischen Exemplaren. Herrich-Schäffer hat die Unterschiede dieser und der vorigen Art sehr ausführlich auseinandergesetzt. Ephinephele. Hyp»eranthus L. Nicht verschieden. _ Eudora. Fbr. Einige Weiber zeichnen sich durch die blasse Färbung des lichten Feldes der Vorderflügel aus. Ein Mann variirt bedeutend von der gewöhnlichen Form. Während der Mann für gewöhnlich auf der Oberseite einfach dunkelbraun ist, führt dieses Exemplar die gelbe Randbinde und den gelb an- 221 geflogenen Diskus der Vorderflügel wie die Weiber. Die Binde wird unter dem einen, blinden Auge von der Grundfarbe durch- brochen, so dass ersteres in einem abgesonderten orange Fleck steht. Auf den Hinterflügeln findet sich die helle Binde, welche bei manchen Weibern sich zeigt, ebenfalls, wenn auch mehr ver- loscheu. Die Unterseite weicht nur‘ insofern ab, als auf den Vorderflügeln die lichte Binde wie beim Weib nach innen durch eine dunkle Linie begrenzt wird. Janira L. Nicht verschieden. Arcania L. Ebenfalls nicht abweichend. Leander. Das Weih hat bei meinem Exemplar auf der Unterseite der Vorderflügel im Innenwinkel einen schwarzen Fleck, welcher das Ende der vor dem Saum herlaufenden Bleilinie bildet. Pararga. Clymene Fbr. Meine Exemplare sehen sich alle gleich und variiren wenig oder gar nicht. | Triphysa. Phryne Oh. Durch sehr viele Exemplare dieser Art bin ich in den Stand gesetzt, die verschiedenen Abänderungen dieses Falters, welehe Zeller in der Ent. Ztg. IX. Jahrg. pag. 309 schon angiebt, genau anführen zu können. Var. a. Die Vorderflügel auf der Unterseite in der Mittel- zelle ohne länglichen weissen Fleck. Die Mittelzelle der Hin- terflügel mit einem beiderseits zugespitzten Fleck von der Farbe der Rippen und mehr oder weniger gross. Diese Form ist als Stammart zu betrachten, denn die mei- sten Exemplare, besonders die Männer, gehören ihr an. Var. b. Sowohl Vorder- als Hinterflügel mit einem weissen länglichen Fleck in der Mittelzelle.. Diese Zeichnung ist mehr den Weibern als den Männern eigenthümlich. (Zeller’s Var. C. kenne ich ın Natur nicht.) Var. e. gehört in Betreff der Zeichnung der Unterseite zu var. b. Die Augenflecke der Hinterflügel treten auf der Ober- seite als scharfe schwarze Punkte hervor. | Var. d. zu var. a. Auf den Hinterflügeln findet: sich vor der Mittelzelle gegen den Aussenrand ein rundlicher weisser Fleck, von dem auf der Unterseite nichts zu bemerken ist. Als Abnormität betrachte ich ein 0’, welcher ausgesch weifte Vorderflügel hat. Ein Exemplar von T. Dohrnii Zell. habe ich unter den vielen aus Südrussland erhaltenen Exemplaren von Tireis noch nicht finden können. 222 Pieridae. Leucophasia. Sinapis. L. Pieris. ; Brassicae, Napi, Rapae. Sämmtlich in der gewöhn- lichen Form erscheinend. | | Anthocharis. Daplidice. L.. Ein Exemplar von ausgezeichneter Grösse und Frische der Farben. Eupheme. Esp. Das Weib nicht immer mit rothgelhem Schrägfleck in der Flügelspitze. | Colias. Hyale. L. Von unserem Falter nicht abweichend. Neriene. Fisch. Eine Varietät des Weibes, die mir oft vorkam und auch in Mehrzahl von mir versendet wurde, erwähnt, so viel mir bekannt, kein Schriftsteller. Für gewöhnlich sind beide Geschlechter gleich gefärbt, nämlich citronengelb ; die Ab- änderung des Weibes ist" erünlichweiss, wie die Weiber von Hyale, von denen sie sich jedoch durch eine mehr glänzende Färbung und durch schärfer schwarzgefärbten Aussenrand aus- zeichnet. Mit Worten lässt sich der Unterschied zwischen diesen grünlichweissgefärbten Weibern von Neriene und denen von Hyale weniger deutlich machen, man muss Exemplare beider Arten vergleichen , um sogleich den Unterschied, welehen der ganze habitus ergiebt, deutlich zu erkennen. Männer von dieser Fär- bung sind mir nie vorgekommen. — Noch erwähne ich ‚zwei Weiber dieser Art, das eine von gewöhnlicher Färbung, das andere grünlichweiss, welche nur von der Grösse ven Lye. Arion sind. Edusa. L. Ein Paar zeichnet sich durch seine bedeu- tende Grösse und seine abweichende Färbung aus, welche mit Chry- sotheme übereinstimmt, von der sich die beiden Exemplare durch ihre Grösse hinlählich unferscheiden. Chrysotheme. Esp. Ein Mann, von dem gewöhnlichen Falter nicht verschieden. Lycaenidae. Lycaena. Argiolus > Unserm Falter völlig gleichend. Daphnis. V. Einige ganz mit dem gewöhnlichen Falter amade Exemplare. 223 Alexis. Fbr. Nicht ‘verschieden von dem gewöhnlichen Falter. Ä Boisduvalii, Zwei Männer glaube. ich zu dieser Art ziehen zu müssen; da mir von Eros und Eroides die nöthigen Exemplare zur Vergleichung fehlen, .so gebe ich ihre Beschrei- bung so ausführlich wie möglich. Grösse von Icarius. Vorderflügel nicht so spitz wie bei Eros und Alexis. Das Blau gleicht am meisten dem von Daphnis (O'). Die Rippen sind weisslich angeflogen, desgleichen der Vorderrand, welcher sich von der Wurzel nach der Flügel- mitte verschmälernd weiss bestäubt zeigt. Der Saum ziemlich breit schwarz. Die Innenhälfte der Franzen grau, daher diesel- ben sehr kurz erscheinen. Hinterflügel auf dem Saum mit schwarzen Flecken zwischen den Rippen. Die rothen Flecke der Hinterflügel auf der Unterseite spitz und sehr hoch: gefärbt. Wurzel fast gar nicht grünlich angeflogen. Mittelmond der Hin- terflügel deutlich schwarz gekernt. ; learıus. Esp. Ein Mana, welcher von dem gewöhnli- chen Falter keinen Unterschied zeigt. Pylaon. Fisch. Das Weib scheint seltener als der Mann zu sein, wenigstens erhielt ich unter vielen Männern nur ein einzelnes Weib, es zeichnet sich durch die grossen hochrothen Raändflecken auf der Oberseite aller Flügel vor den Weibern der verwandten Arten aus. Or Hyles Tea, | Scheinen mit den deutschen Exemplaren Ananas Br, dieser Arten übereinzustimmen. Polyommatus. Circe. W. V. | Hippothöe. L. \ Zeigen keinen Unterschied von den { Thersamon. Ne gewöhnlichen Faltern. Phlaeas. L. Thecla. Rubi LE: \ Spini. W. V. zn > Kun, Kommen ebenfalls mit den deutschen Ba L a Exemp!. dieser Arten überein. Ilieis. ©. Quercus.L. 224 Papilionacea. - Papilio. Machaon. L. Ein Weib zeichnet sich durch die Stärke und Schärfe der schwarzen Binden und Rippen aus. Auf der Unterseite sınd dıe blauen Flecke in der Binde sehr deutlich und in Zelle 3. bis 5. stehen dxei rostrothe dreieckige Flecken. Boritis. Mnemosyne. Die russischen Exemplare sind. etwas grö- sser und ist der Innenrand der Hinterflügel weniger schwarz be- stäubt als gewöhnlich. Hesperidae. Syrichthus. Cribellum. Kind. Sıdae. Fhbr. = nA Carthami. Diese beiden Arten weichen von den ge- Alveolus. wöhnlichen Faltern nieht ab. Hesperia. Sylvanus. F. Der gewöhnliche Falter. SPyN Comma. Ein Weib zeichnet sich dadurch aus, dass die meisten Flecken auf der Unterseite der Hinterflügel tief schwarz eingefasst sind, desgleichen die Flecke in der Spitze der Vor- derflügel. ee a. Den gewöhnlichen Faltern eleishend, Beterocera. & Cossidae. Ligniperda. Fbr. Ein einzelnes 2 unterscheidet sich nicht von unserem Falter. | Terebra. W. V. Scheint um Sarepta nicht gerade sel- ten zu sein. Unter einer sehr bedeutenden Anzahl von Exem- plaren, die ich vergleichen konnte, fand ich nur in der Grösse einige Abänderungen. Die gewöhnliche Grösse ist 21, Zell. Doch besitze ich auch Weiber von 3 Zoll und darüber. Ein Mann misst nur 13/, Zoll, dies ist aber unter ca. 100 Stücken das einzige so kleine Exemplar. | Emdagria. Pantherinus. O. Ein einzelner Mann. Da ich »ur zwei Exemplare (2 2) aus Deutschland zur Vergleichung habe, kann ich über einen etwaigen auffälligen Unterschied nicht urtheilen. 225 Zygaenidae. Procris. Globulariae. Ein 2, das mit meinen Exemplaren die- ser Art übereinstimmt. Statices. L. Ein Mann stimmt mit der Var. Geryon.H. überein. Zygaena. Minos. W. V. Meine Exemplare stimmen mit den hiesi- gen Stücken meiner Sammlung überein. Meliloti. Esp. Mein einzelnes Exemplar aus Sarepta stimmt so ziemlich mit einigen deutschen Exemplaren überein, obwohl es auch wieder einige Unterschiede zeigt, doch bestimmte es Herr Keferstein als wahrscheinlich zu dieser Art gehörig. Sedi. Fbr. Mein einziges Exemplar gehört wahrscheinlich zu den am characteristischsten gefärbten Stücken dieser Art und ist mit keiner verwandten Zygaena zu verwechseln. Alle Flecke sind zusammengeflossen, so dass die Grundfarbe sich nur in einem schmalen Streif von der Mitte des Vorderrandes am Hin- ‚terrand hin, längs dem Innenrand, bis an die Wurzelflecke hin- zieht und nur zwischen dem ersten und zweiten und dem zweiten bis dritten Fleckenpaar in einer Ecke gegen die Mitte des Flü- gels hervortritt. Laeta. Esp. Von meinen ungarischen Exemplaren nicht abweichend. Syntomis. Phegea. L. Ebenfalls keinen wesentlichen Unterschied von dem gewöhnlichen Falter zeigend. Sphingidae. Macroglossa. Fuciformis. L. Ebenfalls nieht abweichend. Croatica. Esp. Scheint wenig oder gar nicht zu varliren. Gorgon. H. Meine Exemplare weichen nicht von ein- ander ab. Ist um Sarepfa sehr selten. Stellatarum. L. Nicht abweichend. Sphinx.- Porcellus. L. Nicht abweichend. Lineata. Fbr. Ein Weib, welches sehr leicht gezeichnet und mit breit weiss angelegten Rippen. Euphorbiae. L. Ein sehr grosses, leicht gezeichnetes Exemplar. Convolvulı. L. Nicht abweichend. 226 Saturnidae. Saturnia. Spini. W.:N. Ein ganz gewöhnlich ee und ge- färbter Mann. Gastropacha. e Nieitehia, Ein sehr mattgezeichnetes Weib, mit sehr grossem viereckigen, fast weissen Fleck der Vorderflügel. Quereifolia. L. Gewöhnlich gefärbte Exemplare. Castrensis. L. DBedeutend heller als die deutschen Exemplare, besonders die Männer. iind a Quercus. L. Gewöhnlich gezeichnet. Nenustria. L. Ebenfalls nicht abweichend. Trifolii. W. N. et Var. Medicaginis.' Borkh. Er- hielt ich in zahlreichen Exemplaren aus Südrussland und "habe ich in einer Reihe von 8 Exemplaren die schönsten Uebergänge vom dunkelsten Rothbraun bis zum reinsten Gelb vor'mir. Da noch immer über die Artrechte von Medicaginis die Akten nicht seschlossen sind, erlaube ieh mir kurz die verschiedenen Ueber- gänge anzuführen. Var. a. dunkelrothbraun ohne Spur einer lichten ienporie Mittelpunkt deutlich. d. Var. b. dunkelrothbraun mit verloschener, nach innen dunkel angelegter Binde der Vorderflügel und deutlichem Mittel- punkt. de Nar. ce. uikeladiiran mit scharfer gelber Binde der Vorderfiügel, die weder nach innen, noch aussen dunkel ange- legt ist. "Mittelpunkt kaum erkennbar. Var. d. Jichtrothbraun mit schmaler Binde der Vorderflü- sel, die meist dunkel angelegt ist. Mittelpunkt klein und un- deutlich. 2. Var. e. rothbraun mit besenders gegen den Vorderrand verdickter gelber Bestäubung und deutlicher, nach innen dunkel angelegter Binde. Mittelpunkt & oross und deutlich. Su Var. f. lichtrothbraun mit ziemlich gteichmässig vertheilter feiner gelber Bestäubung. . Binde nach aussen vertrieben, nach innen dunkel angelegt. Mittelpunkt klein, doch deutlich. Auf den Hinterflügeln folgt die Binde der .Vorderflügel, doch sehr verloschen und nach innen dunkler angelegt, fort. 9. Var. &. rothbraun mit viel gelber, am Aussenrand verdickter, Bestäubung und breiter Binde, die nach innen von einem dunkel- rothbraunen 'Streif der Grundfarbe angelegt ist. Mittelpunkt klein, in einem durch die gelbe Bestäubung scharf begrenzten Fleck der dunkeln Grundfarbe stehend. Hinterflügel liehtrothbraun, an der Wurzel gelb bestäubt. Die Binde der “Vorderflügel ist 'nach innen und aussen verloschen, fortgesetzt. 9. 227 Var. h. Vorderflügel lehmgelb. Der Saum, der bei allen früheren Formen lichter als die Flügel ist, erscheint hier dunkel- rothbraun. Der liehte Strich ist nicht zu erkennen, .destomehr tritt die innere Begrenzung als schmaler dunkelrothbrauner Strich in der gelben Grundfarbe hervor. Mittelpunkt deutlich rothbraun eingefasst. Hinterflügel rothbraun, nar gegen die Wurzel gelblich bestäubt, Saum licht rothbraun, der Streif der Vorderflügel deut- lich und nach innen dunkel begrenzt fortgesetzt. d. Die Färbung des Thorax und Abdomen richtet sich bei den verschiedenen Exemplaren stets nach der Farbe der Vorder- füügel. Var. a. oder b. gegen Var. h. gehalten, würde allerdings zwei sehr verschiedene Arten zeigen, während die' dazwischen liegenden Formen (die ich aus einer nicht unbedeutenden Zahl Exemplare ausgesucht habe) eine feste Scheidungslinie zu ziehen unmöglich machen und kaum erlauben, Var. Medieaginis als constante Abart aufzuführen, da eine Färbung so in die ‚andere übergeht, dass es unmöglich ist, anzugeben, wo Trifolii aufhört und Medicaginis anfängt. Notodentidae. Uropus. Ulmi. W. V. Von meinem Wiener Exemplare nicht ver- schieden. Phalera. Bucephala. L. Keinen Unterschied von der gewöhnlichen Art zeigend. Pygaera. Curtula. L. Einige schr licht gezeichnete Exemplare. Liparidae. Orgyia. Dubia. Tausch. Aendert (Mann) in der Breite der gelben Streifen und der Umgränzung des Mittelflecks der Vorderflügel mehr oder minder ab. Ob das Weib gänzlich ungeflügelt ist, vermag ich nach meinem Exemplare nicht anzugeben, denn Alle, die mir in die Hände kamen, waren des Kopfes und Thorax be- raubt und aufgeblasen. Bei spätern Sendungen werde ich mir _ untadelhafte Weiber zuschicken lassen. Die Raupe, welche so- wohl von Orgyia wie Liparis abweicht, werde ich, da ich gegen- wärtig keine genügenden Exemplare ven Raupen dieser beiden Gattungen zur Vergleichung zur Hand habe, auf eine spätere Gelegenheit zur Beschreibung aufsparen. Abgebildet hat sie Freyer in seinen Beiträgen. 228 Dasychira. Fascelina. L. Beide Arten weichen von den gewöhn- Pudibunda. L. { lichen Formen nicht ab. ZLiparis, Salicis. a Ebenfalls wie gewöhnlich gezeichnet und Dispar. L. | gefärbt. Porthesia,. Auriflua. Fbr. Ein Mann variirt in sofern, als die Ober- seite der Vorderflügel fünf schwarze Flecken führt. Zwei davon stehen in der Mitte des Flügels, zwei im Innenwinkel und eins gegen die Flügelspitze. Chelonia, Intereisa. Fbr. (Spectabilis. Tausch.) Varıırt unbe- deutend iu der stärkeren oder schwächeren Anlage der braunen Fleckenbinden der Vorderflügel. Scheint um Sarepta eine der gemeinsten Cheloniciden zu sein. Hebe. L. Wie gewöhnlich gezeichnet. Caja. L. Ebenso. Villiea. L. Ebenfalls nicht abweichend. Purpurea. L. Die gewöhnliche Art. Callimoerpha, Hera. L. Meine Exemplare sind sehr gross und feurig gefärbt. Pulchra. Esp. Etwas lebhafter als die deutschen Ex- emplire gefärbt. Jacobeae. L. Den gewöhnlichen Exemplaren dieser Art gleichend. Gnophria, Quadra. L. Von der gewöhnlichen Art nicht abweichend. Nociuidae. Bombyceeoeidae, Demas. Coryli. L. Die vielen von Sarepta erhaltenen Exemplare weichen nicht wesentlich von dem deutschen Falter ab. (Cymatophoridae.) Cymatophora. IE NATEOE. na Die gewöhnlichen Eulen, 229 Diloba, Coeruleocephala. L. Nicht abweichend. Simyra. Argentacea. H. S. Ein einzelner Mann. Die Eule ist jedenfalls auch um Sarepta sehr selten. Tendinosa. Friv. Sicherlich hat Zeller nicht Unrecht, wenn er diese Art von den Eulen weg und zu den Spinnern ge- setzt sehen will. Jedenfalls müsste ein neues Genus für sie er- richtet werden, denn von den bis jetzt aufgestellten passt auf sie keins derselben. Hoffentlich wird Herr Zeller, dem ich einige Exemplare zur genauen Untersuchung zugesendet habe, ihre Stel- lung im System fest begründen und das Resultat in diesem Blatte veröffentlichen. Aecronyeta. Leporina. L. Tridens. Pse. Rumieis. Auricoma Aceris scheinen nicht abzuweichen. Mithimna. Virens. L. Ebenfalls nicht verschieden. Orthosia. Miniago. Boisd. Der Mann mit fadenförmigen Kamm- zähnen der Fühler. Bei meinen Exemplaren ist nur die braun- ausgefüllte Nierenmakel deutlich erkennbar. Caradrina. Cubicularis. W. V.} Die gewöhnliche Zeichnung und Alsines. Brkh. j Färbung. Xanthia. Rufina. L. Nicht verschieden von der gewöhnlichen Art. Leucania. Pallens. L. Albipunctata. a Die gewöhnlichen Arten. Synia. Musculosa. H. Ein einzelner Mann. Myeteroplus. Puniceago. Boisd. Nur ein Paar. Selten um Sarepta. Nonagria. Sparganii. Esp. Cannae. Fr. Paludicola. weichen nicht von den gewöhnlichen Exemplaren ab. 230 Dianthoeecia. Echii. Brkh. Mit meinen süddeutschen Exemplaren über- einstimmend. Dentigera. Ev. (Dianthi. H.) Ein einzelnes Paar. Um . Sarepta selten. Filigramma. Esp. Nur wenige, unter sich ganz über- einstimmende Exemplare. - Compta. Fbr. Die gewöhnliche Art. Polia. Peregrina. Tr. Nur zwei, ganz gleichgefärbte Exempl. Chenopodii. F. Nur durch etwas lichtere Färbung der Norderfiügel von meinen hiesigen Exemplaren verschieden. .. Testacea. W. V. Ein sehr dunkelgefärbtes und scharf gezeichnetes Exemplar. Atriplieis. L. Nicht abweichend. Cappa. H. Die Exemplare variiren unter sich nur sehr unbedeutend. * Brassicae. L. Wie gewöhnlich. Oleracea. L. Bi Ebenso. Suasa. W. V.} Remissa. H. | do. Apamea. Erratricula. H. (Suffuruncula. Tr.) Ein einzelnes Ex. Neuria., Hirta. W. Bis jetzt erhielt ich nur Männer, unter circa 100 Exemplaren nicht ein Weib. Die Erziehung der Raupe soll nicht ganz leicht sein und findet sich dieselbe in manchen Jahren fast gar nicht, in anderen in Menge. Die Exemplare yariiren in der Grösse und in der dunkleren oder lichteren Färbung der Vorderflügel. Pop ularis. F. Von der gewöhnlichen Art nicht verschieden. Typica.L. Kbenfalls nicht abweichend. Taracha. Opalina. Esp. ‚Nur einige Exemplare, die unter sich nicht varliren. Cleophana. Linariae. F. Die gewöhnliche Art. Dipterygia. Pinastri. L. Wie gewöhnlich. 231 | Cloantha., Perspicillaris. L. Ebenso. Xylina., Exoleta.1.) Beide Eulen nicht im Geringsten von den Vetusta. HA. | gewöhnlichen Arten verschieden. Conspieillaris. L. Ebenso. | Rhizolitha. W. V. Ebenso. Cucuilia. Magnifica. Boisd. Jedenfalls sehr selten, denn ich er- hielt erst ein einziges Exemplar dieser prächtigen Eule. Santonici. H. Ebenfalls nicht gemein, denn ich erhalte sie zwar alljährlich, doch nie in Mehrzahl. Abrotani. W. V. Die gewöhnliche Art. Leranthemi. Ramb. Ein einzelnes Exemplar. Absinthii. L. Die gewöhnliche Art. Dracunculi. Ev. Ein einzelner Mann. Incana. Kv. Einige untereinander ziemlich übereinstim- mende Exemplare. | Cineracea. F. Ich erhielt bis jetzt nur 2 ganz über- einstimmende Exemplare. Tanaceti. W. V. Ein einzelner Mann. Chamomillae. W. V. Mit meinen deutschen Exempl. übereinstimmend. :Speetabilis. H. Eine in ihrem Total-Habitus von den übrigen Cucullien sehr abweichende Art, die sich Abrostola nä- hert und den besten Uebergang zu diesem Genus bildet. Einige wenige Exemplare. Lactucae. Esp. | Umbratica, L. ! Lactea. F. Nur zwei Exemplare. Splendida. Cr. Argyrea. Kind. Selten, nur wenige Ex. Argentina. Fbr. Scheint von den russischen Cucullien die am häufigsten vorkommende Art zu sein, wenigstens erhielt ich von ihr stets die mehrsten Exemplare. Die gewöhnlichen Eulen. Gonopteridae. &onoptera. Libatrix. L. Die gewöhnliche Art. Cerastidae. Cerastis. Satellitia. L. Die gewöhnliche Art. 232 Vaceinii. L. Durch die dunkelchokoladenbraune Färbung der Vorderflügel von meinen deutschen Exemplaren verschieden, Amphipyridae. ivida. Fbr. \ 5 | dh 2, Ey Die gewöhnliche Färbung. | Triphaena. Subsequa, Var. Consequa H. Zeigt keinen Unter- schied von anderen Exemplaren dieser Varietät. (Schluss folgt.) zZ — Intelligenz. Von Boheman’s Cassididae Tom. 1. sind dem Vereine einige Exemplare zum Verkauf übergeben, welche gegen porto- freie Einsendung von 2 Thlr. 15 Sgr. zu beziehen sind. : Für denselben Preis sind auch Exemplare des I. Bandes zu haben, — = Erklärung der Tafel I. 1854. Die Tafel enthält ausser den pag. 209. erläuterten Dipte- rieis noch die Abbildungen dreier in dieser Zeitung beschriebe- nen Käfer. a2 8. Apteranillus Dohrni Fairmaire. Jahrg. 1854. p. 73. 9. Teredus opacus Habelmann. Jahrg. 1854. pag. 29. 10. Osphya aeneipennis Kriechbaumer. Jahrg. 1848.p.163. Druck von F. Hessenland in Stettin. Emtomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine u Stettin, Redaction: In Commission bei den Buchhand- #. lungen von E. S. Mittler in Berlin, 0. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Fr. Fleischer, und Dyk in Leipzig. ne 8 15. Jahrgang. ‚August 1554. inhalt: Vereinsangelegenheiten. — Gerstäcker: neue Apionen. — Möschler: Südrussische Falter. (Schl.) — Anzeige. — Berichtigung. Vereinsangelegenheiten. F - Der Sitzung am 8. Juni wohnte unser Ehrenmitglied, Herr Professor Boheman, Intendant des entomologischen Museums der Königl. Akademie der Wissenschaften in Stockholm bei. Herr. B. wird gemeinschaftlich wit dem ÜUnterzeichneten eine wissenschaftliche Reise über Be'gien nach London und Paris machen. Während dieser, voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nehmenden Abwesenheit werden die Herren Dieckhoff, Pitsch, Lincke und Krüger die Angelegenheiten des Vereins be- sorgen. Die geehrten auswärtigen Mitglieder des Vereins werden hievon mit der Bitte in Kenntniss gesetzt, Aufträge und Besorgun- sen, bei welchen die persönliche Mitwirkuue. des Unterzeichneten in Anspruch genommen wird, bis zum September auszusetzen, weil voraussichtlich die Rückkehr von der erwähnten Reise nicht früher stattfindet. Nach der mündlichen Mittheilung des Herrn Prof. Boheman befindet: sich Herr Graf Mannerheim, der wegen einer: schweren Krankheit die ärztliche Hülfe des berühmten Dr. Huss in Stock- holin in Anspruch genommen hat, noch immer in einem ‚bedenk- lichen Zustande, wenngleich die äusserste Gefahr vorüber scheint. Herr Westermann zeigt an, dass die Abreise des Herrn Reinhard nach Brasilien in diesen Tagen. stattfinden wird. Von Herrn Winnertz in Orefeld ist der Vereinssammlung Ceeidomyia juniperina mit der von ihr erzeugten Galle eingesandt worden. a 234 Die käufliche Erwerbung von zehn- Centurien determinirter Micro - Hymenopteren für 25 Thaler für die Vereinssammlung wurde von dem Vorstande genehmigt. nn ———— u a —— Sa ER Wissenschaftliche Mittheilungen. Beschreibung neuer Arten der Gattung Apion Herbst von Dr. A. Gerstaecker, Adjunct der zool. Sammlung der Universität in Berlin. Bei der Durchsicht und Bestimmung der Apionen des Ber- liner Museum fand sich eine nicht unbeträchliche Anzahl noch unbeschriebener Arten, welche zu veröffentlichen mir um so wün- schenswerther erschien, als seit dem Erscheinen von Schönherr’s Curculionen diese Gattung fast ganz unbeachtet geblieben ist. Von den verschiedenen Welttheilen lieferte natürlich Europa als der am meisten durchforschte einen verhältnissmässig nur gerin- sen Beitrag; doch fanden sich auch hier noch 6 neue Arten, von denen 2 dem Norden, die übrigen dem Süden angehören. Zu den 38 Amerikanischen Arten trug die meisten Columbien (19) bei, welches auf Mierocoleopteren so vorzüglich von Moritz durch- forscht worden ist; von den übrigen stammen 6 aus Nord-Ame- rika, 3 aus Mexico, 2 aus Portorico, 8 aus Brasilien. Die 4 afrikanischen Arten sind sämmtlich südlich. Von den 9 asiati- schen stammen 4 aus Klein- Asien, 3 von Ceylon, 1 von Java, 1 aus China. Was die Anordnung der Arten betrifft, so sah ich mich der leichteren Uebersicht wegen veranlasst, die von Germar und Schönherr eingeführte Eintheilung nach der Insertion der Fühler anzunehmen, ohne dieselbe dadurch im geringsten sanctioniren zu wollen. Schon bei Betrachtung der europäischen Species wird die Künstlichkeit dieser Eintheilung jedem bald einleuchten, in- dem dadurch oft die aller verwandtesten Arten getrennt werden, z. B. Apion dispar von- u hydrolapathi von violaceum, pubescens von seniculus u. a. > nimmt man nun erstauf die exo- tischen Arten mit Rücksicht, so erweist sich dieselbe durchaus als unthunlich. Es muss einem späteren Monographen überlassen bleiben, die Arten dieser durch den Reichthum ihrer zierlichen Formen so interessanten Gattung in natürliche Gruppen zu sondern. Den Herren Dohrn und Kellner, welche mir zur Bereicherung der vorliegenden Arbeit ihre Vorräthe mit der grössten Bereitwil- ligkeit übersandten, sage ich hiermit meinen verbindlichsten Dank. 235 * Rüssel pfriemförmig 1. Apion cerdo. Diagn. Nigrum, opacum, griseo- pubescens, antennarum articulo basalı testaceo, rostro apice attenuato, subtus gibboso, fronte inter oculos striata: thorace postice profunde bisinuato, an- tice attenuato, conferlim punctato, canalieulato: elytris obovatis, punctato-sulcatis, interstitiis planis, subtiliter transverse rugulosis. Long. (rostr. exel.) 11/, lin. Apion cerdo. Erichson 1. Hit. Dem Ap. subulatum Kirby an Grösse und Gestalt sehr ähnlich, in der Bildung des Rüssels jedoch dem Ap. pomonae am nächsten verwandt. Schwarz, matt, besonders auf der Un- terseite dicht grau behaart. Der Rüssel ist ein wenig länger als das Halsschild, an der Wurzel stark verdickt, an der Unterseite segen die Mitte hin stark erweitert, dicht runzlig punktirt, an der Spitze pfriemförmig verdünnt, platt; beim d° ist die Spitze etwas kürzer und dieker als beim 9. *) Die Antennen sind zwischen Mitte und Wurzel des Rüssels eingelenkt, das erste Glied stets, zuweilen auch des zweite roth- gelb, Der Kopf ist zwischen den Augen punktirt und mit vier feinen, durchgehenden, vertieften Längsstreifen versehen, durch welehe drei “deutliche , schmale Längsleisten gebildet werden. Die Augen sind gross und hervortretend. Der Thorax ist ein wenig länger als breit, am Hinterrande deutlich zweibuchtig, an den Seiten his zur Mitte fast gerade, dann plötzlich nach vorn verengt, auf der Oberseite stark und gedrängt punktirt, hinten mit einer deutlichen Mittelfurche. Das Schildchen ist klein, läng- lich. Die Flügeldecken sind verkehrt eiförmig, ziemlich hoch gewölbt, mit vortrefenden Schulterecken, grauschwarz, breit punk- tirt gefurcht, die Zwischenräume eben, fein querrunzlig. Die ganze Oberfläche ist fein und sparsam grau behaart. Die Beine sind schwarz, dünn weislich behaart. Diese Art steht’in der Mitte zwischen Ap. pomonae einer- und Ap. subulatum und Marshami andrerseits. Von den beiden letzteren unterscheidet sie sich durch den an der Unterseite stark erweiterten Rüssel und durch mattere graue Färbung, von Ap. *) Kirby und Germar haben beim verwandten Apion pomonae die Geschlechter verwechselt, indem sie angeben, beim Männchen sei die glatte Spitze des Rüssels länger und schärfer zugespitzt. Man kann sich bei der Häufigkeit des Thieres, welches man oft in Be- gattung antrifft, leicht vom Gegentkeil überzeugen; auch würde dieser Fall eine Ausnahme von der allgemeinen Regel sein, dass dem Weibchen dieser Gattung Stets der längere Rüssel eigenthüm- lich ist, 16 * 236 pomonae, Grösse und Farbe ausgenommen, durch stärkere Punk- tirung des Thorax und die vertieften Längsstreifen der Stirn; von allen dreien durch die ganz gelbe Färbung des ersten Fühlergliedes. In Deutschland, wie es scheint, allgemein verbreitet; ich habe Exemplare aus der Umgegend Berlins, vom Rhein, aus Sachsen, Thüringen und Steyermark vor mir. ** Rüssel eylindrisch, Antennen nahe der Basis desselben eingelenkt. 2. Apion dentirostre. Diagn. Oblongum, nigrum, subnitidum, parce griseo- pubescens: rostro longo, valido, arcuato, basin versus utrinque fortiter dentato: antennis lengis, erassiusculis : thorace eylindrico, apicem versus paullulum attenuato, parce subtilitergue punctato, postice canaliculato: elytris oblongo-ovalibus,, eyaneis, subtiliter punctato-sulcatis, interstitiis latis, planis, subtilissime rugulosis. Long. (rostr. excl.) 14/, lin. Dem Ap. gibbirostre -Gyll. durch die Bildung des Rüssels zunächst verwandt, doch um die Hälfte grösser und in den Flü- geldecken etwas länglicher. Der Körper ist gestreckt, schwarz, mit feiner grauer Behaarung nur sparsam besetzt, etwas glänzend. Der Rüssel ist kräftig, ziemlich stark gebogen, so lang als Kopf und Halsschild zusammen, an der Basis stärker, gegen die Spitze hin schwächer runzlig punktirt, über der Einlenkungsstelle der Fühler beiderseits in einen breiten, dreieckigen, abgestumpfien Zahn erweitert. Die Fühlhörner sind lang und stark, schwarz, dicht grau behaart, die Keule schmal, länglich. Der Kopf ist zwischen den Augen tief eingedrückt,, runzlig punktirt, weisslich behaart, die Augen wenig hervortretend. Der Thorax ist eylind- risch, ein wenig länger als breit, nach vorn in geringem Grade verschmälert, am Hinterriänd fast gerade abgeschnitten, die Ober- seite ziemlich fein und sparsam punktirt, die Punkte weissliche Härchen tragend, hinten mit einer feinen Mittelrinne. Das Schild- chen ist sehr klein, rundlich. Die Flügeldecken sind länglich eiförmig,, ziemlich hoch gewölbt, bei den Schultern um die Hälfte breiter als das Halsschild, an den Seiten gegen die Mitte hin kaum erweitert, nach hinten allmählig verschmälert und gemein- sam abgerundet; dunkelblau, fein punktirt gefurcht, die Zwi- schenräume sehr breit, flach, fein lederart'g gerunzelt. Die Beine sind kurz und kräftig, schwarz, dieht grau behaart. Ausser der Grösse unterscheidet sich diese Art von Ap. gibbirostre Gyll. durch die viel stärkere, zahnartige Erweiterung [8 des Rüssels, durch etwas längeres, viel feiner und weitläufiger punktirtes Halsschild und vorzüglich durch die feineren Furcken und breiteren Zwischenräume der Flügeldecken; die Zwischen- 237 räume sind nämlich hier mindestens dreimal so breit als die Fur- chen, bei Ap. gibbirostre hingegen kaum doppelt so breit. In Andalusien von Walt! aufgefunden. (Mus. Berol.) f 3. Apion orientale. Diagn. Oblongum nigrum, pärce pubescens, rostro medi- ocri, erasso, nitido, basin versus utringue in dentem obtusum dilatato: thorace eylindrieo, profunde sed parum dense punctato, fovea postica impressa: elytris oblongo - ovalilus, eyaneis, subti- liter punctato-suleatis, interstitiis planis, seriatim punetulatis. Long. (rostr. excel.) 1:/; In. Dem Ap. gibbirostre an Grösse und Gestalt sehr ähnlich, durch die Punktirung des Rüssels, des Halsschildes und der Flügeldecken indessen wohl unterschieden. Der Körper ist läng- lich, schwarz, dünn grau behaart. Der Rüssel ist von der Länge des Halsschildes, dick, mässig gebogen, über der Einlenkungs- stelle der Fühler jederseits in einen stumpfen Zahn erweitert, an der Basis dichter, nach vorn sehr weitläufig und feinpunk- tirt, glänzend. Die Fühler sind ziemlich kurz und dick, die Keule zugespitzt eiförmig. Der Kopf ist zwischen den Augen nicht eingedrückt, sondern vollkommen eben, der Länge nach deutlich gerunzelt. Der "Thorax ist vollkommen eylindrisch, so lang als breit, nach vorn nicht verengt, der Hinterrand gerade abgeschnitten; die Oberseite etwas glänzend, mit ziemlich tiefen, doch weder grossen noch gedrängt stehenden Punkten bedeckt, vor dem Hinterrande mit einer tiefen rundlichen Mittelgrube. Das Schildehen ist klein, rundlich. Die Flügeldecken sind länglich eiförmig,, mässig sewölht, bei den Schultern fast um die Hälfte breiter als das Halsschild, an den Seiten bis zur Mitie ein wenig erweitert, dann allmählig verengt und gemeinsam abgerundet; dunkelblau , fein punktint gefarcht, die Zwischenräume sehr breit, Nach, sehr fein lederartig gerunzelt und mit einer ziemlich regel- mässigen Reihe feiner Pünktchen besetzt. Die Oberfläche ist mit sparsamen, feinen Härchen bekleidet. Die Beine sind kurz und stark, grau behaart. Bei Smyrna, von Helfer aufgefunden. 4. Apion armatum. Diagn. Eloogatum, nigrum, opacum, parce subtiliterque pubescens, ” antennis pedibusque piceis: rosiro mediocri, arcuate, basi acute dentieulate: thorace eylindrico, postice (runcato, mar- gine antico elevato, supra crebre punctato: elytris oblongis, fortiter punctato-striatis, interstitiis angustis, convexiuseulis, subtiliter transverse rugulosis. Long. (vostr. excl.) 1 Ihn. 238 Den kleineren Exemplaren des Ap. gibbirostre Gyll. an Län- ge gleich, doch besonders in den Flügeldecken beträchtlich schma- ler; schwarz, matt, sparsam und fein grau behaart. Der Rüssel ist etwas länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, dick, ziemlich stark gebogen, an der Basis verdickt und über der Einlenkang der Fühlhörner jederseits mit einem kleinen, spitzen Zähnchen bewaffnet; am Grunde dichter, nach der Spitze hin allmählig weitläufiger und feiner punktirt. Die Fühler sind lang, mässig stark, dunkel pechbraun, die Keule eiförmig, gross. Der Kopf ist dicht punktirt, zwischen den Augen kaum merklich nie- dergedrückt; diese sind ziemlich gross und etwas hervortretend. Das Hal:schild ist nur wenig länger als breit, vollkommen ceylin- drisch, nach vorn äusserst schwach verengt, der Hinterrand gerade abgeschnitten, der Vorderrand etwas aufgebogen; die Oberfläche ziemlich dicht, doch nicht grob punktirt, vor dem Schildehen mit einem undeutlichen Grübehen. Das Schildehen ist klein, punkt- förmig. Die Flügeldeeken sind langgestreckt (etwa 31), mal so lang als das Halsschild), schwach gewölbt, bei den Schultern um ein Drittheil breiter als das Halsschild, an den Seiten gleich breit, nach hinten allmählig verengt und an der Spitze stumpf zugerundet; Die Oberfläche matt, schwarz, tief punktirt gefurcht die Zwischenräume kaum breiter als die Furchen, schwach ge- wölbt, fein querrunzlig. Die Beine sind ziemlich kurz und dünn, pechbraun. Zwei Exemplare aus Nord-Deutschland, von Erichson ge- sammelt, im Berliner Museum. 5. Apion Kasbekianum. Diagn. Elengatum, nıgrum, opacum, parce subtilitergue pubescens, rostro longo, arcuato, antennis pedibusque castaneis: thorace eylindrico, erebre punctato, postice obsolete foveolato, elytris angustis, punctato - suleatis, interstitiis convexiuseulis, sub- tiliter rugulosis. Long. (rostr. exel.) 1/; Iin. Apion Kashekianum Kolenati i. ht. Der Körper ist langgestreckt, schwarz, matt, sparsam und fein grau behaart. Der Rüssel ist merklich länger. als Kopf und Halsschild zusammengenommen, kräftig, stark gebogen, bis auf die äusserste Spitze, welche glatt und glänzend ist, dicht runzlig punktirt, dunkel rothbraun; über der Einlenkungsstelle der: Füh- ler bemerkt man einen feinen, eingegrabenen Längsstrich. Die Fühler sind näher der Basis als der Mitte des Rüssels eingelenkt, lang und ziemlich dünn, pechbraun , lang, behaart, das erste Glied verlängert, die Keule länglich eiförmig. Der Kopf ist dicht rurz- ig punktirt, die Augen klein, nicht hervortretend. Der Thorax ist klein, nur wenig breiter als der Kopf und nicht viel. länger 239 als breit, eylindrisch, nach vorn nicht verengt, dicht runzlig punktirt, vor dem Schildehen mit einem verwischten Grübchen. Das Schildchen ist klein, punktförmig. Die Flügeldecken sind etwa 31/, mal so lang und bei den Schultern fast um die Hälfte breiter als der Thorax, an den Seiten gleich breit, nach hinten allmählig verschmälert und an der Spitze gemeinsam abgerundet; die Oberfläche matt, schwarz, punktirt gefurcht, die Zwischenräu- me kaum breiter als die Furchen,, etwas gewölbt, sehr fein leder- arlig gerunzelt. Die Füsse sind mit Einschluss der Hüften rothhraun. Vom Caucasus. 6. Apion anisorhynchum. Diagn. Oblongum, rufo-brunneum, parce subtiliterque pubescens,, aniennis tarsisque nigricantibus: rostro JS brevi, eras- sissimo, 2 longissimo, tenui; thorace subeylindrico, apicem ver- sus angustato, parce punctulato, postice eanaliculato: elytris ob- longo-ovalibus, punetato-suleatis, interstitiis angustis, subtilis- sime rugulosis. Long. (rostr. exel.) 11/,—14/, Iin. Der Körper ist länglich, oben und unten rothbraun, mit sehr feinen und kurzen weisslichen Härchen sparsam besetzt. Der Rüssel ist in den beiden Geschlechtern von sehr verschie- dener Form. Beim ist er von der Länge des Halsschildes, äusserst diek und plump, von der Seite gesehen den Kopf an Dieke übertreffend, dicht und fein punktirt, glänzend, die Punkte je ein weissliches Härchen tragend, an der Spitze glatt. Beim 2 ist es mehr als doppelt so lang als das Halsschild, eylin- drisch, dünn, mässig gebogen, an der Basis dicht, nach der Spitze hin allmählig weitläufiger punktirt. Die Fühler sind nahe an der Basis des Rüssels eingelenkt, beim J kurz und dick, beim 2 lang und dünn, dunkel pechbraun, an der Wurzel etwas heller. Der Kopf ist in beiden Geschlechtern fein punktirt, die Augen beim J viel grösser und hervortretender als beim 2 Der Thorax isı fast eylindrisch, an den Seiten nur sehr schwach erweitert, nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt, die Oberfläche dicht punktirt, mit einer kurzen Mittelfurche nach hinten. Das Schildchen ist klein, rundlich. Die Flügeldecken sind länglich eiförmig, mässig gewölbt, an der Spitze einzeln abgerundet; die Oberfläche punktirt gefurcht, die Zwischenräume schmal, fast eben, fein gerunzelt. Die Beine sind besonders beim Ü kurz und kräftig, hell rothbraun, die Tarsen schwärzlich. Von Buenos Ayres. (Mus. Berol.) 7. Apion longulum. Diagn. Elongatum, nigrum, opacum, parce . subtilissi- meque pubescens, antennis piceis, pedibus totis croceis: rostro longo, tenui, fortiter arcuato, nitido: thorace lateribus rotundato, 240 antice posticeqgue constrieto, supra parce subiilitergue punctato: elytris angustis, punetato-suleatis, interstitiis planis, seriatim punctulatis. u ut Long. (rostr. exel.) 14); lin. ii Der Körper ist schmal, schwarz, matt," mit sehr kurzen und feinen weisslichen Härchen sparsam besetzt. Der Rüssel'ist länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, stark ge- krümmt, dünn, glänzend, glatt, von der Basis bis zur Einlen- kung der Fühler etwas verdiekt. Die Fühler sind dicht vor den Augen eingelenkt, hell pechbraun, die beiden ersten Glieder ver- dickt, die Keule lang zugespitzt. Der Kopf ist fein und dicht punktirt, zwischen den Augen etwas niedergedrückt, diese sind kuglig gewölbt, merklich hervortretend. Das Halsschild ist so lang 'als breit, am Hinterrande leicht zweibuchtig, an den Seiten stark gerundet erweitert, vor der Spitze stärker, an der Basis schwächer eingeschnürt, auf der Oberfläche ziemlich stark ge- wölbt, sparsam und fein punktirt, mit kurzen weisslichen Här- chen sparsam besetzt, mit einer feinen, aber tief eingegrabenen nach vorn abgekürzten Mittelfurche. Die Flügeldecken sind we- nigstens dreimal so lang als das Halsschild, mässig gewölbt, gleich breit, mit zurücktretenden Schulterecken, erst weit nach hinten verengt und an der Spitze einzeln abgerundet; ihre Ober- fläche tief punktirt-gefurcht, die Punkte je ein Härchen‘tragend, die Zwischenräume eben, nicht viel breiter als die Furchen, mit einer regelmässigen Reihe feiner Pünktchen. Die Beine sind mit Einschluss der Hüften rothgelb, die letzten Tarsenglieder ein wenig gebräunt. Br? Nur ein Exemplar, in Brasilien von Sello aufgefunden. (Mus. Berol.) :; il 8. Apion chalceum. Diagn. Nigrum, subnitidum, einereo-pubescens, anten- narum artieulo prime flavo, tibiis le rufis: rostro breviore, nitido: thorace hrevi, convexo, lateribus ampliato, ‘parce pun- etato, elytris oblongo - ovalibus, aeneis, punctato = sulcatis, inter- stitiis planis, subtiliter rugulosis. is Long. (rosir. excl.) lin. Dem Ap.eivicam Germ. an Gestalt sehr ähnlich‘) schwarz, ziemlich glänzend, oben und unten grau behaart. Der: Rüssel ist nur etwa von der Länge des Halsschildes, stark gekrümmt , an der Basis dichter , nach der Spitze zu allmählig weitläufiger punk- tirt, glänzend. Die Fühler sind diekt vor den Augen eingefüg St, mässig lang, schwarz, das Basalglied lebhaft gelb. Der Kopf ist zwischen den Augen runzlig punktirt, diese mässig gross und hervortretend. Der Thoxax ish kürzer als breit, gewölbt, an den Seiten gerundet erweitert, nach vorn verengt und vor der Spitze eingeschnürt, der Hinterrand gerade abgeschnitten, die Oberfläche 241 fein und nicht dicht punktirt, vor dem Schildehen mit einer klei- nen länglichen Grube. Das Schildehen ist klein, rundlich. Die Flügeldecken sind länglich oval, an den Seiten fast gleich breit, nach hinten schnell verengt, an der Spitze einzeln abgerundet; die Oberseite lebhaft erzfarbig, durch die graue Behaarung etwas matt, punktirt-gefurcht, die Zwischenräume breit, flach, fein lederartig gerunzelt. Die Beine sind kurz und kräftig, schwarz, metallisch glänzend, dicht behaart, die Schienen sämmtlich rothbraun. In Mexiko von Schleiden gesammelt. (Mus. Berol.) 9. Apion murinum. Diagn. Breve, nigrum, albido - pilosum, rostro longo, fere recto, laevi, nitido, capite inter oculos leviter impresso, thorace brevi, postice bisinuato,, lateribus paullo ampliato, apieem versus constrieto, supra subtiliter punctato, eanalieulato, elytris ovatis, punetato - suleatis, interstitiis angustis, convexiusculis, subtiliter rugulosis. Long. (rosir. exel.) 1 Iin. Der Körper ist gedrungen, schwarz, unten dichter, oben sparsamer mit langen weisslichen Haaren bedeckt. Der Rüssel ist beim @ so lang als Kopf und Halsschild zusammengenonmen, beim 0° kürzer; eylindrisch, an der Basis etwas verdickt, glatt, slänzend schwarz. Die Antennen sind dicht vor den Augen ein- gefügt, schwarz, ziemlich dünn, die Keule länglich. Der Kopf ist zwischen den Augen leicht. eingedrückt, metallisch glänzend, fein und sparsam punktirt, weiss behaart. Die Augen sind gross und hervortretend. Das Halsschild ist kürzer als breit, an den Seiten nach hinten zu gerundet erweitert, vorn stark eingeschnürt, der Hinterrand deutlich zweibuchtig, die Oberseite schwach me- tallisch glänzend, fein und sparsam punktirt, hinten mit vertiefter Mittellinie. Das Schildchen ist abgerundet dreieckig. Die Flü- geldecken sind eiförmig, mit vortretenden Schulterecken, an den Seiten zuerst gerade, gegen die Mitte ein wenig erweitert, dann allmählig verengt und zusammen abgerundet; die Spitze erscheint ein wenig ausgezogen; die Oberfläche stark punktirt - gefurcht, die Zwischenräume schmal, etwas gewölbt, fein lederartig gerun- zelt. Die Beine sind schwarz; weiss behaart. Ebenfalls aus Mexiko. (Mus. Berol.) 10. Apion nodirostre. Diagn. Oblongum, nigrum, subnitidum, parce subtilis- simeque pubescens, rostro medioeri, basi incrassato, supra ca- nalieulato, fronte trisulcata, thorace subeylindrico, apicem versus altenuato, 'subtiliter punctato, elytris nigro - aeneis, punctalo- sulcatis ‚ 'interstitiis subeonvexis, laevibus. Long: (rostr, excl.) 1—11/; Iin, 242 An Gestalt dem Ap. rufirostre Fabr. nicht unähnlich,, doch etwas grösser und vorzüglich breiter. Der Körper ist länglich, schwarz, etwas glänzend, äusserst fein und sparsam behaart, Der Rüssel ist ungefähr so lang als Kopf und Halsschild zu- sammengenommen, etwas vor den Augen über der Einlenkungs- stelle der Fühler knotenartig verdickt, am Grunde sehr grob und tief punktirt, mit einer oberen und zwei seitlichen Längsfurchen, welche sämmtlich auf der verdickten Stelle endigen. Die Fühler, nahe der Basis eingelenkt, sind ziemlich kurz, schwarz, die bei- den ersten Glieder stark verdickt, die Keule zugespitzt eiförmig. Der Kopf ist sehr grob und tief punktirt, die Stirn mit drei Längsfurchen, von denen sich die mittlere in die obere des Rüs- sels fortsetzt. Dsr Thorax ist etwa so lang als breit, am Hinter- rande zweibuchtig, an den Seiten fast gerade , nach vorn all- mwählig verengt, fein und nicht dieht punktirt, mit einem sehr verwischten Eindruck vor dem Schildchen. Das Schildchen ist klein, abgerundet dreieckig. Die Flügeldecken sind oval, stark gewölbt, mit aufgeworfenen Schulterbeulen, an den Seiten mässig gegen die Mitte erweitert, nach hinten allmählig verschmälert, und an der Spitze gemeinsam abgerundet; die Oberfläche dunkel metallisch , fein punktirt gefurcht, die Zwischenräume merklich sewölbt, glänzend, glatt. Die Füsse von gewöhnlicher Länge, pechschwarz. Aus Florida. Von Herrn Dohrn gefälligst zur Beschrei- hung mitgetheilt. 11. Apion Jaticolle. Diagn. Breve, nigrum, subopacum, sericeum,. antennis piceis, pedibus antieis tibiisque posterioribus rufis: 'rostro va- lido, arcuato, fronte obsolete eanalieulato: thorace transverse, antice angustato, postice bisinuate, supra erebre punctato, ca- nalieulato , elytris subglobosis. punctato-suleatis, interstitiis pla- nis, disperse punctulatis. Long. (rostr. exel.) 3/, lin. Von sehr kurzer und gedrungener ‚Gestalt, schwarz, fast matt, mit sehr feinen goldglänzenden Härchen bedeckt, welche der Oberfläche einen erzfarbigen Schimmer verleihen. Der Rüs- sel ist mittellang, kräftig, gebogen, in ziemlich regelmässigen Längsstreifen panktirt, glänzend. Die Fühler sind nahe vor den Augen eingefügt, pechbraun. Die Augen sind gross und knglig, so dass die Stirn zwischen ihnen sehr schmal wird; dieselbe ist mit einer etwas undeutlichen Längsfurche, versehen. Das Hals- schild ist an der Basis mehr denn um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten erweitert, nach vorn stark verengt und einge- schnürt, der Hinterrand zweibuchtig, die Oberfläche ziemlich ge- drängt grubenartig punktirt, jedes Grübchen mit einem goldglän- 243 zenden Härchen; vor. dem Schildehen . verläuft eine kurze, aber tiefe Längsrinne, und ‘vor dem Hinterrande 'erstreckt sich ein deutlicher Quereindruck fast über die ganze Breite des Hals- schildes. Das Schildehen ist klein, rundlich. Die Flügeldecken sind sehr kurz, fast kreisrund, mit etwas hervortretenden Schul- terecken, hoch gewölbt, an der Spitze stumpf zugerundet, die Oberfläche punktirt, gefurcht, die Zwischenräume flach , fein zer- streut punktirt. Die Vorderbeine sind mit Ausschluss der Hüften ganz, an den hinteren nur die Schienen und Tarsen rothbraun, die Schenkel schwarz. Am Crinoco von Moritz gesammelt. (Mus. Bero].) 12. Apion subglobosum. Diagn. Breve, obscure aeneum, subtilissime griseo- pubescens, rostro breviore, arcuato, fronte canalieulato , thorace transverso,, Jateribus ampliato, apicem versus attenuato, postice bisinuato, supra minus crebre punctatoe, canaliculato, elytris suh- slobosis, punctato-suleatis,, interstitiis convexis, subtiliter pun- etulatis. Long. (rostr. excl.) *, lin. Der Körper ist kurz und gedrungen, schwarz, sehr fein und sparsam grau behaart, die Oberseite dunkel erzfarbig. Der Rüssel ist ziemlich kurz, gebogen, sehr fein und sparsam punk- tirt, matt glänzend. Die Fühler sind dicht vor den Augen ein- gelenkt, schwarz, die Keule zugespitzt eiförmig. Der Kopf ist zwischen den Augen dicht und tief punktirt, in der Mitte mit einer deutlichen Längsrinne; die Augen sind gross und ziemlich hervortretend. Das Halsschild ist um ein Drittheil kürzer als an der Basis breit, an den Seiten nach hinten gerundet erweitert, vorn verengt und eingeschnürt, am Hinterrande zweibuchtig;;. die Oberfläche nicht sehr dicht und etwas unregelmässig punktirt, vor... dem Schildehen. mit einer. abgekürzten Mittelrinne.. Das Schildehen ist klein, rundlich. Die’ Flügeldecken sind kurz und breit, fast kugelartig gewölbt, an den Seiten gerundet erweitert, nach hinten schnell verengt und abgerundet, doch so, dass von oben gesehen die Spitze etwas aus dem Kreisbogen nach hinten hervortritt; die Oberfläche ist tief punktirt-gefurcht, die Zwi- schenräume deutlich gewölbt, sehr fein punktirt. Die Beine sind mässig lang und stark, schwarz , fein behaart. Aus Nordamerika. (Mus. Berol.) | 13.. Apion metallicum. Diagn. Obseure aeneum, subnitidum, albido - pubescens, rosiro mediocii, areuato, thorace brevi, lateribus rotundato, api- cem versus angustato, postice bisinuato, supra crebre atque profunde punctate , elytris .ovatis, punctato - suleatis, interstitiis planis, subtiliter rugulosis. Long. (rostr. excl.) ‚3/4 lin. 244 Dem Ap. vieinum Germ. in Grösse und Gestalt sehr ähn- lich, doch in den Flügeldecken etwas schmäler; dunkel erzfar- ben, etwas glänzend, unten dichter, oben sparsamer weisslich behaart. Der Rüssel ist mässig lang, etwas gebogen, fein punk- tirt, von der Basis bis zur Mitte weisslich behaart. Die Fühler sind dicht vor den Augen eingelenkt, kräftig, schwarz. Die Stirn ist zwischen den hervortretenden Augen dicht runzlig punk- tirt. Das Halsschild ist um ein Drittheil breiter als lang , an den Seiten gerundet erweitert, vorn verengt und eingeschnürt, der Hinterrand zweibuchtig ; die "Oberfläche dicht und tief punktirt, hinten mit einem kurzen eingedrückten Strich. Das Schildchen ist rundlich. Die Flügeldecken sind eiförmig, an den Seiten ziemlich gleich breit, hinten gemeinsam abgerundet, auf der Ober- fläche punktirt gefurcht, die Zwischenräume flach, fein gerun- zelt. Die Beine sind kurz und kräftig, dicht weisslich behaart. Aus Florida. (Mus. Beröl.) 14. Apion bicolor. Diagn. Nigrum, glabrum, nitidum, antennarum basi pe- dibusque piceis: rostro longo, tenui, nitido: capite thoraceque aeneis, hoc brevi, lateribus rotundato-ampliato, margine postico bisinuafo, supra disperse punctato, postice eanaliculato: elytris breviter ovatis, punctato -sulcatis, interstitiis planis, laevibus. Long. (rostr. excel.) Der Körper ist gedrungen, glänzend schwarz, auf der Oberseite glatt. Der Rüssel ist lang und dünn, stark gebogen, slänzend schwarz, glatt. Die Fühler sind dieht an der Basis eingelenkt, ziemlich lang gestreckt, schwarz, die ersten Glieder pechbraun. Der Kopf ist lebhaft erzfarben, äusserst fein und verworren punktirt, zwischen den hervortretenden Augen mit zwei Längsreihen grübehenartiger Punkte gezeichnet. Das Halsschild ıst merklich kürzer als breit, an den Seiten gerundet erweitert, vorn verengt und eingeschnürt,, der Hinterrand zweibuchtig; die Oberseite hell erzfarbig glänzend, äusserst fein und dicht ge- körnt, ausserdem mit zerstreuten grübehenartigen Punkten be- deckt, hinten mit einer undeutlichen Mittelrinne; der Hinterrand zeigt eine Reihe feiner eingestochener Punkte. Das Schildehen ist klein, halbkreisföormig. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, hoch gewölbt, bei den Schulterecken um die Hälfte breiter als das Halsschild, an den Seiten bis gegen die Mitte hin etwas erweitert, dann allmählig verengt und an der Spitze gemeinsam abgerundet; glänzend schwarz, punktirt - gefurcht, die Zwischen- räume breit, flach, glatt. Die Beine sind dünn, pechbraun, und se wie Brust und Hinterleib weisslich behaart. In Columbien von Moritz gesammelt. (Mus. Berol.) 245 15. Apion lanuginosum., Diagn. DBreve, obscure aeneum, pubescens, pectore, rostri basi pedihusque dense albo-pilosis: (horace transverso, antice attenuato nec non constrieto, margine antico elevato, su- pra crebre punctato, postice foveolato: elytris hreviter ovatis. punctato - sulcatis, interstitis planis, subtilissime seriatim pun- etulatis. Long. (rosir. exel.) 2; —?/, Iin. Von kurzer, gedrungener Körperform, dunkel erzfarben, durch feine, aber ziemlich dichte Behaarung matt. Der Rüssel ist etwas länger als das Halsschild, gebogen, bis über die Mitte hinaus mit langen weissen Haaren dicht besetzt, die Spitze glatt, slänzend schwarz. Die Fühler sind an der Basis des Rüssels eingelenkt, schwarz, ziemlich lang, die Keule gross, länglich eiförmig. Der Kopf ist ziemlich dicht punktirt und zwischen den Augen weiss behaart, diese gross und hervortreiend, Das Halsschild ist um ein Drittheil breiter als lang, am Hinterrande zweibuchtig, an den Seiten schwach gerundet, nach vorn ver- schmälert und dicht vor der Spitze eingeschnürt, der Vorderrand aufgebogen ; die Oberfläche dicht punktirt, mit einem rundlichen Grübchen vor dem Schildehen. Das Schildchen ist rundlich. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, mässig gewölbt, bei den Schultern fast um die Hälfte breiter als das Halsschild, an den Seiten gegen die Mitte hin kaum erweitert, nach hinten allmählig verschmälert und stumpf zugerundet; die Oberfläche punktirt- sefurcht, die Zwischenräume fast eben, matt, mit sehr sparsamen und undeutlichen, eine unregelmässige Reihe bildenden Pünkt- chen besetzt. Die Brust ist dicht kreideweiss behaart, die Beine ziemlich lang, weisslich behaart. In Columbien von Moritz aufgefunden. (Mus. Bero!.) 16. Apion angulatum. | Diagn. Nigrum, subnitidum, parce subtilissimeque pube- seens, rostro longo, arcuato, supra obsolete canaliculato : thorace lateribus rotundato, antice constrieto, obsolete punctato: _elytris ovatis, subtiliter punetato - sulcatis, interstitiis convexiusculis, laevibus. Long. rostr. exel. 2/; lin, Schwarz ,. matt glänzend, äusserst fein und sparsam grau behaart. Der Rüssel ist ein wenig länger als Kopf und Hals- schild zusammengenommen, gekrümmt, nur an der Basis äusserst fein punktirt, auf der Oberseite mit einer seichten, aber ziemlich breiten mittleren Längsfurche, die sich bis zum Anfange des letz- ten Drittheiles erstreckt, in der Mitte ihrer Länge jedoch unter- brochen ist. Die. Fühler sind kurz, schwarz, an der Basis ein- gelenkt, die Keule oval. Der Kopf ist klein, die Augen. nicht hervortretend. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, an den 246 Seiten gerundet erweitert, vorn stark verengt und deutlich breit eingeschnürt, am Hinterrande gerade abgeschnitten, auf der Ober- seite sparsam und sehr leicht punktirt. Das Schildchen ist sehr klein, punkiförmig. Die Flügeldecken sind eiförmig, mässig sewölbt, mit stark vorspringenden Schulterbeulen, am Grunde um ein Drittheil breiter als das Halsschild, an den Seiten gegen die Mitte hin merklich erweitert, dann allmählig verengt und ge- meinsam abgerundet; die Oberfläche fein punktirt- gefurcht, die Zwischenräume breit, etwas gewölbt, glatt. Die Beine sind pechschwarz, grau behaart. ! . Aus Brasilien. (Mus. Berol.) 17. Apion latifrons. rg Diagn. Breve, cinereo-nigrum, opacum, parce albido- pilosum, rostro medioeri, parum arcuato, apice nitide: thorace lateribus subrotundato, antice attenuato, supra obselete punctato, postice foveolato: elytris breviter ovafis, punctato-suleatis, infer- stittis planis, subtilissime rugulosis. pa Long. (rostr. exel.) 2/3 lin. Ä Von gedrungenem Bau, grauschwarz, matt, mit weisslichen Härchen sparsam besetzt. Der Rüssel ist kaum so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen, schwach gebogen, auf der Oberfläche nahe der Basis mit einem erhabenen Wulste, fein punktirt, die Spitze glatt, glänzend. Die Fühler sind nahe der Basis des Rüssels eingelenkt, schwarz, die Keule eiförmig. Der Kopf ist sehr breit, mit den Augen breiter als der Vorderrand des Halsschildes, die Stirn nach unten geneigt, fast quadratisch, deutlich punktirt. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, an den Seiten in der Mitte mässig gerundet erweitert, nach vorn verengt, jedoch kaum merklich eingeschnürt, am Hinterrande zweibuchtig; die Oberfläche seicht und nicht dieht punktirt,, hin- ten mit einem länglichen Grübcehen. Das Schildchen ist deutlich, gerundet. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, ziemlich ge- wölbt, bei den Schultern fast doppelt so breit als das Halsschild, an den Seiten gegen die Mitte hin nur schwach erweitert, eben, allmälig- verengt und gemeinsam abgerundet, die Spitze selbst etwas ausgezogen; die Oberfläche punktirt - gefurcht, die Zwi- schenräume ganz flach, matt, sehr fein lederartig gerunzelt. Die Beine sind mässig lang, pechschwarz, weisslich behaart. Ebenfalls aus Brasilien. (Mus. Berol.) 18. Apion rhomboideum. Diagn. Breve, nigrum, subnitidum, parce subtiliterque pubescens, pedibus anticis laete ferrugineis: rostro fortiter ar- cuato, laevi, nitido: thorace truncato-conico, supra subtiliter punctato, postice foveolato: elytris breviter ovatis, punctato - sub- suleatis, intersttiis planis, latıs, subtilissime rugulosis. Long. (rostr. excl.) 3/7; lin. 247 Fast von der Form eines Balaninus, vorn und hinten zuge- spitzt, schwarz, etwas glänzend, fein und sparsam, auf den Flügel- decken reihenweise grau behaart. Der Rüssel ist so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen, sehr stark gebogen, glatt, glänzend schwarz. Die Fühler sind dicht vor den Augen eingelenkt, schwarz, die Keule länglich eiförmig. Der Kopf isı mit den Augen so breit als der Vorderrand des Halsschildes, die Stirn etwas "sewölbt, mit einigen grossen Punkten besetzt. Das Halsschild ist an der Basis wenigstens um ein Drittheil breiter als lang, abgestutzt kegelförmig, die Seitenränder geradlinig, der Hinterrand schwach zweibuchtig, die Oberfläche fein und äusserst seicht punctirt, vor dem Schildehen mit einem rundlichen Grüb- chen. Das Schildchen ist klein, punktförmig. Die Flügeldecken sind sehr kurz eiförmig, stark gewölbt, bei den Schultern etwas breiter als das Halsschild, an den Seiten gleich hinter den Schulterecken etwas erweitert, schon vor der Mitte sich wieder verschmälernd und an der Spitze gemeinsam abgerundet; die Oberfläche ziemlich fein punktirt, gefurcht, die Zwischenräume breit, flach, äusserst fein gerunzelt; in der Mitte jedes Zwischen- raumes verläuft eine Reihe feiner, nach aussen gerichteter Här- chen. Die Beine sind kurz und dick, die vorderen hell rostfar- ben, mit Ausnahme der Hüften, welche, so wie die beiden hin- teren Paare pechschwarz sind. In Columbien von Moritz gesammelt. (Mus. Berol.) 19. Apion granulum. Diagn. Breve, atrum, glabrum, subnitidum, antennis tibiisque piceis, rostro brevi, subarceuato: thorace transverso, late- ribus ampliato, antice angustato, supra confertim ac profunde punctato: elytris breviter ovatis, punctato-suleatis, interstitis con- vexiusculis, seriatim punetulatis. Long. (rostr. excl.) t/, lin. Sehr klein und gedrungen, tief schwarz, glatt, etwas glän- zend. Der Rüssel ist kurz, schwach gebogen, auf der Oberfläche reihenweise punktirt, die Spitze glatt, glänzend. Die Fühler sind dicht vor den Augen eingelenkt, pechbraun, die Keule länglich eiförmig. Der Kopf ist zwischen den Augen grob punktirt, diese kuglich und stark hervorgequollen. Das Halsschild ist um ein Drittheil breiter als lang, an den Seiten gerundet erweitert, nach vorn verengt, jedoch nicht eingeschnürt, am Hinterrande zwei- bachtig, tief und gedrängt punktirt, mit einem Grübchen vor dem Schildchen. Dieses ist klein, punktförmig. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, mässig gewölbt, bei den Schultern um ein Drittheil breiter als das Halsschild, an den Seiten nicht erweitert, vom letzten Drittheil ihrer Länge an allmählig verengt und ge- meinsam abgerundet; die Oberfläche punktirt - "zefurcht, die Zwi- 248 schenräume ein. wenig gewölbt, mit einer Reihe feiner Pünktchen. Die Beine sind kurz und. dick, schwarz, die Schienen pechhraun. Am Orinoco von Moritz aufgefunden. (Mus. Bere.) . 20.. Apion parvulum. Diagn. Breve, nigrum, parce subtilissimegae; & griseo- pu- bescens, rostro mediocri, arcuato, nitido: thorace transverso, la- teribus ampliato, antiee attenuato, obsolete punctato, postice fo- veolato : elyiris breviter ovatis, punctato - sulcatis , interstitiis con- vexiuseulis, subtilissime rugulosis. 9 Long. (rostr. exel.) vix 4/, lin. Noch etwas kleiner als das vorige, und durch den längeren Rüssel, die Behaarung und die serunzelten , nicht punktirten Zwischenräume der Flügeldecken unterschieden. Der Körper: ist schwarz, matt, äusserst fein und sparsam ‘grau behaart. Der Rüssel ist beim f' so lang als das Halsschild, beim d‘ etwas länger, mässig gebogen, auf der vorderen Hälfte glatt, slänzend, an der Wurzel durch dichte Punktirung matt. : Die. Fühler sind, dicht vor. den Augen eingelenkt, schwarz, die Keule Jänglich ei- förmig, zugespitzt. Der Kopf ist zwischen den Augen dicht punk- tirt, diese mässig gross. und hervortretend. Das Halsschild ist, um ein Drittheil "breiter als lang, am Hinterrande undeutlich zwei- buchtig, an den Seiten nach hinten gerundet erweitert, nach vorn. verschmälert, auf der Oberfläche nicht sehr dieht a ziemlich seicht punktirt, die Punkte je ein greises Härchen tragend, vor dem Schildehen mit einem ründlichen Grülchen. Das Schildehen ist klein, rundlich. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, mä- ssig gewölbt, bei den Schultern ein Drittheil breiter, als das Halsschild, an den Seiten gegen die Mitte hin. schwach. erwei- tert, danh. allmählıg verengt, und gemeinsam abgerundet; die Ober- fläche punktirt-gefurcht, die Zwischenräume. fast schmaler als die Furchen, ein wenig gewölbt und schr fein querrunzlig. Die Beine sind ziemlich kurz , schwarz. Aus Columbien. . (Mus. Berol). % 2]. Apion scolopax. Diagn. Oblongum, atrum, glabrum, subnitidum , antenna- zum articulo basali testaceo, pedibus piceis, rostro. mediocri, pa- rum areuato, nitido: ıhorace eylindrico, subtilissime ruguloso, opaco: elytris obovatis, punctato-sulcatis, inferstitiis conyexis, sublaevibus. Long. (rostr. excl.) 4, lin. | | Länglich,, tief schwarz, unbehaart, schwach glänzend, Der Rüssel ist ein wenig länger als das Halsschild, schwach gebogen, äusserst fein und zerstreut punktirt, glänzend schwarz. Die Fühler sind dicht vor den Augen eingelenkt , pechschwarz mit gelbem 249 Wurzelgliede, die Keule gross, länglich eiförmig.. Der Kopf ist fast so breit als das Halsschild, sehr »fein serunzelt, die. Stirn schmal und etwas ausgehöhlt, die Augen gross. Das Halsschild ist kaum länger als breit, vollkommen. eylindrisch, am Vorder - und Hinterrande ‚gerade abgeschnitten, äusserst fein lederartig serunzelt, matt, mit sehr verwischten Spuren zerstreuter Punkte. Das. Schildehen. ist klein, punktförmig. Die Flügeldecken sind verkehrt eiförmig, hochgewölbt, bei den Schultern kaum breiter als das Halsschild, an den Seiten bis zur Mitte stark erweitert, dann verengt und stumpf zugerundet; die Oberfläche punktirt ge- fureht, die Zwischenräume gewölbt, glänzend, fast glatt. Die Beine sind glänzend pechbraun. In Aragaa von Moritz gesammelt. (Mus. Berol.) 22. Apion vile. Diagn. Oblongum, nigrum, glabrum, subnitidum, rostro mediocri, leviter arcuato: thorace lateribus fere recio, postice bisinuato, supra disperse punctato nec non foveolato: elytris oblongo-ovalibus, punctato-suleatis, interstitiis convexiusculis, subtilissime rugulosis. Lens. (vostr. ecxl.) 2/; lin. Den Ap. seniculus Kirby im Umriss nicht wunähnlich, länglich, schwarz, unbehaart, etwas glänzend. Der Rüssel ist etwas länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, leicht gebogen, an der Basis sehr dicht, nach vorn zerstreut punktirt, die Spitze glatt, glänzend. Die Fühler sind dicht vor den Augen eiugelenkt, schwarz, an der Wurzel pechbraun, die Keule läng- lich. Der Kopf ist äusserst fein und dicht gekörnt, mit einigen unregelmässigen Längsfurchen zwischen den Augen; diese sind klein, nicht hervortretend. Das Halsschild ist fast so lang als breit, an den Seiten fast ‚geradlinig, nach vorn etwas verengt, am Hinterrande zweibuchtig, die Oberfläche zerstreut und nicht tief punktirt, mit einem Grübchen vor dem Schildehen. Dieses ist klein, punktförmig. Die Flügeldecken sind länglich eiförmig, hei .den Schultern fast.um ‚die Hälfte. breiter als das Halsschild, an den Seiten bis zum letzten Drittheil ihrer Länge. fast gleich breit, dann allmählig verengt und stumpf zugerundet; die Ober- fläche punktirt- gefurcht, die Punkte in den Furchen sehr un- deutlich, die Zwischenräume ein wenig gewölbt, äusserst fein ge- runzelt. Die Beine sind schwarz, ziemlich dünn, die Vorder- schienen eiwas verlängert. Aus Nord - Amerika (Baltimore). In der Sammlung des Herrn Dohrn. 23. Apion brevicorne. Diagn. Breve, nigro-piceum, opacum, parce ee 17 250 griseo-pubescens, femoribus late croceo-annulatis, rostro brevi, fere recto, basi incrassato: antennis brevissimis: tfhorace lateribus leviter rotundato; antice constrieto, supra profunde punctato, postice foveolato: elytris dilute piceis, punetato -suleatis, inter- stitiis planis, transverse rugulosis. Long. (rost. exel.) 11/, lin. Von kräftiger, gedrungener Gestalt, pechschwarz, fast matt, fein und sparsam grau behaart. Der Rüssel ist so lang als das Halsschild, an der Basis stark verdickt, tief punktirt und an den Seiten gefurcht, matt, bei der Einlenkungsstelle der Fühler plötzlich verdünnt, platt, slänzend. Die Fühler sind zwischen der Basis and Mitte des Rüssels eingelenkt; schwärzlich, äusserst kurz (merklich kürzer als das Halsschild), die Glieder mit Aus- nahme des ersten sämmtlich kurz knopfförmig, die Keule oval, stumpf zugespitzt, pechbraun. Der Kopf ist mit einigen grossen und tiefen Punkten besetzt, die Augen gross, jedoch nur wenig hervortretend. Das Halsschild ist merklich breiter als lang, an den Seiten schwach gerundet, nach vorn allmählich verengt und vor der Spitze breit eingeschnürt, am Hinterrand tief zweibuchtig; die Oberfläche grob, jedoch nicht gedrängt punktirt, vor dem Schildehen mit einem tiefen, länglichen Grübchen. Das Schild- chen ist deutlich, oval. Die Flügeldecken sind heller pechbraun, fast verkehrt eiförmig, mässig gewölht, bei den Schultern min- destens um zwei Drittheile breiter als das Halsschild; mit aufge- worfenen Schulterbeulen, an den Seiten bis hinter die Mitte all- mählig erweitert, an der Spitze stumpf zugerundet; die Ober- fläche kettenartig punktirt-gefurcht, die Furchen flach mit ziem- lich entfernt stehenden Punkten, die Zwischenräume ganz eben, fein querrunzlich. Die Beine sind kurz und stark, pechbraun, ein breiter Ring um die Mitte der Schenkel lebhaft rothgelb. Nur ein Exemplar aus Brasilien. (Mus. Bero!.) 24. Apion cinereum. Diagn. Breve,nigrum, dense albido-pilosum, antennarum bası, femoribus tibiisque laete ferrugineis: rostro tenui, subrecto: ihorace brevi, margine postico bisinuato, supra erebre punctato, elytris breviter ovatis, punctato -sulcatis, interstitiis planis, sub- tilissime rugulosis. Long. (rostr, excl.) 11/, lin. Dem Ap. viciae Payk. an Gestalt sehr ähnlich; doch um die Hälfte grösser, Der Körper ist kurz und gedrungen, schwarz, mit weissen Haaren dicht bekleidet. Der Hüssel ist etwas länger als das Halsschild, fast gerade, uach vorn allmählig zugespitzt, auf seiner hinteren Hälfte weiss behaart, an der Spitze glatt, glän- zend. Die Fühler sind an der Basis des Rüssels eingelenkt, kurz und dick, schwarz, weiss behaart, die zwei ersten Glieder 251 verdickt; rostfarben, die Keule kurz und gedrungen. Der Kopf ist zwischen den ziemlich grossen Augen dicht weiss behaart. Das Halsschild ist etwas kürzer als breit, an den Seiten schwach gerundet, nach vorn stark verengt, am Hinterrande deutlich zwei- buchtig; die Oberfläche dicht punktirt, gleichmässig mit kurzen, weissen "Härchen’ bekleidet, vor dem Sehildchen mit einer kleinen Grube. Das Schildchen ist klein, eiförmig. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, mässig gewölbt, mit vortrefenden Schulter- ecken, vorn um ein Drittheil breiter als das Halsschild, an den Seiten ziemlich gleich breit, nach der Spitze zu allmählig ver- engt und gemeinsam abgerandet; die Oberfläche deutlich punktirt gefurcht, die Zwischenräume eben, fein lederartig gerunzelt, mit weisser Behaarung, die in der Gegend des Schildchens dichter erscheint, bedeckt. Die Füsse sind ziemlich stark, gleichmässig weiss beharrt; die Schenkel und Schienen hell rostfarben, die Hüften, Trochanteren, Kniee und Tarsen schwarz. In Carolina von Zimmermann aufgefunden. (Mus. Berol.) 25. Apion ensirostre., Diagn. Nigrum, opacum, albido-pilosum, pedibus testa- ceis, coxis, genubus tarsisque plus minusve nigricantibus: rostro longo, tenui, basi utrinque denticulato: thorace brevi, lateribus rotundato, apicem versus angustato,, supra crebre punctato: elytris ovalibus, punctato-sulcatis, interstitiis angustis, convexis. Long. (rostr. excel.) 5/, lin. Etwas kleiner und besonders schmaler als das vorige, schwarz, matt, ziemlich dicht weisslich behaart. Der Rüssel ist etwa so lang. als Kopf und Halsschild zusammengenommen, wenig ge- krümmt, an der Basis über der Einlenkung der Fühler jederseits in einen undeutlichen Zahn erweitert, nach der Spitze zu dünn, fadenförmig; die Oberfläche ist an der Basis fein und dicht punk- tirt, weiss behaart, die Spitze glatt, glänzend schwarz. Die Füh- ler sind zwischen der Basis und Mitte des Rüssels eingelenkt, ziemlich kurz, schwarz, grau behaart, die Keule klein, stumpf zugespitzt. Die Stirn ist schmal, dicht weiss behaart, die Augen gross, hervortretend.. Das Halsschild ist deutlich kürzer als breit; nach vorne stark verengt, an den Seiten sanft abgerundet, der Vorderrand gerade abgeschnitten, der Hinterrand deutlich zweibuchtig; die Oberseite dicht und gleichmässig punktirt, weiss behaart, mit einer flachen, rundlichen Grube vor dem Schildchen. Dieses ist klein, rundlich. Die Flügeldecken sind eiförmig, bei den Schultern um ein Drittheil breiter als das Halsschild, an den Seiten gleich breit, an der Spitze gemeinsam abgerundet; die Oberfläche punktirt. sefurcht, die Punkte in den Furchen undeut- lich, die Zwischenräume kaum breiter als die Furchen, gewölbt, 17° 252 fein querrunzlig; die kurzen weissen Härchen bilden regelmässige Läugsreihen. Die Beine sind gelb, die ‚Hüften, Kniee ‚und Tarsen mehr oder weniger geschwärzt. In Columbien von "Moritz entdeckt. (Mus. Bel 26. Apion subaeneum. Diagn. Aeneum, subnitidum, antennarum basi pedibusque eroceis, genubus tarsisque nigricantibus: rostro breviore, arcuato: thorace subeylindrico, dense subtilitergue punctato, postice foveo- lato, elytrıs subtiliter punctato-sulcatis, interstitiis convexiusenlis. Mas rostri apice croceo. Long. (rostr. excl.) 2/;—-?/, Iın. Hell erzfarben‘, matt glänzend, mit kaum wahrnehmbaren, äusserst feinen und kurzen Härchen sparsam besetzt. Der Rüssel ist beim f' kurz und dick, kaum länger als der Kopf, kräfig gebogen, fein und dicht punktirt und behaart, an der Basis pech- "braun, die vordere grössere Hälfte rothgelb; die äusserste Spitze selbst wieder bräunlich, Beim 2 ist er ein. .wenig länger als das Halsschild, mässig gebogen, äusserst fein und weitläufig punktirt, matt glänzend, ganz metallfarben. Die Fühler sind dicht vor den Augen eingelenkt, kurz und dick, hell pechbraun, das erste Glied rothgelb. Der Kopf ist dicht und grob: punktirt, die Augen :gross und hervorgequollen. Das Halsschild ist so lang als breit, etwas flach gedrückt, hinten fast gerade abgeschnitten, an den Seiten äusserst schwach abgerundet, nach vorn etwas verengt, oben dicht und ziemlich fein punktirt, hinten in der Mitte mit einem ovalen Grübehen. Das Schildehen ist klein, rundlich. Die Flügeldecken sind eiförmig, mässig gewölbt, bei den Schul- tern um die Hälfte breiter als das Halsschild, von den Seiten gegen die Mitte hin beim 2 viel stärker erweitert als beim d‘, dann allmählig verengt und gemeinsam abgerundet; die Oberfläche fein punktirt "zefurcht, die Zwischenräume ein wenig gewölbt, äusserst fein lederartig gerunzelt. Die Beine sind lebhaft roth- gelb, Kniee und Tarsen schwärzlich. Auf Portorico von Moritz gesammelt. (Mus. Berol.) 27. Apion laevirostre. Diagn. Nigrum, subnitidum, parce subtilissimeque pubes- cens, pedibus croceis, coxis, senubns tarsisque nigris: rostro longo, tenui, nitido: thorace lateribus rotundato, ante apicem con- strieto,, postice bisinuato, supra crebre punctato : elytris ovatis, punctato-suleatis, inferstitiis convexiusculis, subtiliter rugulosis. Long. (rostr. excel.) 2/; lin. Schwarz, matt glänzend, sehr fein und sparsam grau be- haart. Der Rüssel ist etwas länger als Kopf und Halsschild zu- sammengenommen, cylindrisch, stark gebogen, glänzend schwarz 253 slatt, nur an der Basis mit feinen, zerstreuten Punkten beseızt. Die Fühler sind nahe der Basis des Rüssels eingelenkt, dünn, schwarz, an der Wurzel pechbraun, die Keule länglich eiförmig. Der Kopf ist zwischen den Augen mit einigen grossen Punkten besetzt; die Augen sind gross, kuglig, seitlich stark hervortre- tend. Das Halsschild ist etwa so lang als breit, am Hinterrande zweibuchtig, an den Seiten gerundet erweitert, nach vorne ver- engt und deutlich eingeschnürt, der Vorderrand schwach aufge- bogen; die Oberfläche dieht gedrängt punktirt, vor dem Schild- chen mit einem länglichen, platten Grübchen. Das Schildehen ist klein, rundlich. Die Flügeldecken sind eiförmig, mässig ge- wölbt; bei den Schultern um ein Drittheil hreiter als das Hals- schild, an den Seiten nieht erweitert, von der Mitte an sich allmählig verschmälernd und an der Spitze stumpf zugerundet; die Oberfläche fein punktirt gefurcht, die Zwischenräume schwach sewölbt, fein gerunzelt. Die Beine sind rothgelb, die Hüften, Kniee und Tarsen schwarz. - | In Columbien von Moritz entdeekt. (Mus. Berol.) 28. Apion piceirostre. Diagn. Nigrum, griseo-pubescens, rostro antennarumque bası piceis; pedibus testaceis, genubus tarsisque nigrieantibus: rostro longo, arcuato, nitido: oculis magnis, prominentibus: tho- race transverso, lateribus paullo ampliato, antice attenuato, postice bisinuatoe, supra erebre punctato: elytris breviter ovatis, punctato- suleatis, interstitiis angustis, convexis. Long. (rostr. excel.) 3/, lin. Von der Grösse des Ap. atomarium Gyll., schwarz, ziemlich dieht grau behaart. Der Rüssel ist beim 2 so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen, beim 0’ bedeutend kürzer, ziemlich dünn, gebogen, glänzend, hell pechbraun, an der Basis etwas dunkler. Die Antennen sind dieht vor den Augen einge- fügt, schwarz, an der Basis pechbraun. Der Kopf ist zwischen den Augen glatt, hinter denselben mit einigen grösseren einge- stochenen Punkten besetzt; die Augen sind sehr gross und her- vorgequollen, an Breite den Vorderrand des Halsschildes über- treffend. Das Halsschild ıst etwas breiter als lang, an den Seiten etwas erweitert, nach vorn verengt, am Hinterrande zweibuchtig; die Oberfläche dicht punktirt, mit einer länglichen tiefen Grube vor dem Schildehen. Dieses ist deutlich sichtbar, dreieckig. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, beim 2 fast verkehrt eiförmig, bei den Schultern merklich hreiter als das Halsschild, an den Seiten bis über die Mitte hinaus schwach erweitert, dann all- mählig verengt und an der Spitze stumpf zugerundet. Die Ober- fläche punktirt gefurcht, die Zwischenräume sehr schmal und und deutlich gewölbt, schwach bleiartig schimmernd. Die Beine 254 sind blassgelb, die Hüften pechbraun, die Kniee und Tarsen schwärzlich. Am Orinoco von Moritz gesammelt... (Mus. Berol.) 29. Apion ee Diagn. Nigrum, subopacum, subtilissime bespii an- tennis pedibusque fotis Navis: thorace transverso, lateribus rotun- dato, antice attennato, supra crebre punctato, foveola postice im- pressa: elytris ovatis, punctato - sulcatis, interstitiis angustis, convexis. | Mas rostro luteo. Long. (rostr. exel.) 1/s lin. Noch kleiner und besonders schmaler als das vorige, schwarz, fast matt, mit sehr kurzen und feinen- goldglänzenden Härchen bedeckt. Der Rüssel des S ist von der Länge des Halsschildes, etwas dick, krumm gebogen, heilgelb, die äusserste Spitze pech- braun; der des @ ist merklich länger, dünner, stärker gebogen, sanz pechbraun. Die Fühler sind an der Basis eingelenkt, ganz gelb, das zweite Glied verdickt, die Keule länglich. Der Kopf ist zwischen den Augen punktirt, diese mässig hervortretend. Das Halsschild ist um ein Drittheil breiter als lang, an den Sei- ten nach hinten zu erweitert, vorn verengt und deutlich einge- schnürt, dicht punktirt, mit einem mittleren Grübchen und einem etwas verwischten Quereindruck vor dem zweibuchtigen Hinter- rande. Das Schildchen ist undeutlich, rundlich. Die Flügeldecken sind eiförmig, in der Mitte kaum breiter als bei den Schultern, an der Spitze einzeln abgerundet; die Oberfläche punktirt ge- furcht, die Punkte je ein goldglänzendes Härchen führend, die Zwischenräume schmal, gewölbt, mit einer Reihe gleicher Härchen besetzt. Die Beine sind mit Einschluss der Hüften gelb. Ebenfalls am Orinoco. (Mus. Berol.) 30. Apion castaneipes. Diagn. Breve, nigrum, parce subtilissimeque pubescens, antennarum basi pedibusque obscure ferrugineis: rostro brevi, arcuato, erebre punetato: thorace postice bisinuato, antice atte- nuato leviterque constrieto, supra obsolete punetato, canaliculato: elytris fortiter punctato- -sulcatis; interstitiis elevatis, angustissimis. Long. (rostr. excl.) 1a —3/, Jin. Durch Grösse und Gestalt dem Ap. atomarium Gyll. ähn- lich, jedoch in den Flügeldecken beträchtlich kürzer. Der Rüs- sel ist kurz und stark, an länger als das Halsschild, gebo- gen, dieht und ziemlich stark punktirt. Die Fühler sind nahe den Augen eingelenkt, dünn, schwarz, die beiden ersten Glieder dunkel rostfarben und etwas verdickt, die Keule länglich eiför- mig. Der Kopf ist zwischen den Augen grob und runzlich punk- 255 tirt, mit einer erhabenen Längslinie in der Mitte; die Augen sind gross und seitlich hervortretend. Das Halsschild ist so lang als breit, wenig gewölbt, am Hinterrand zweibuchtig , an den Seiten nach hinten schwach erweitert, nach vorne verengt und vor der Spitze leicht eingeschnürt ; die Oberfläche mit grossen aber seich- ten Punkten bedeckt, welche je ein äusserst feines und kurzes weissliches Härchen tragen, in der Mitte mit einer nach vorn verwischten Längsfurche. Das Schildehen ist undeutlich, punkt- föormig. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, hoch gewölbt, bei den Schultern mehr als um die Hälfte breiter als das Halsschild, bis hinter die Mitte gleich breit, dann schnell verengt und spitz zulaufend; die Oberfläche sehr breit und tief punktirt gefurcht, die Punkte je ein ziemlich langes, greises, niederliegendes Här- chen tragend; die Zwischenräume sehr schmal, leistenartig erha- ben. Die Beine sind schmutzig rostgelb, die Hüften und Tar- sen schwarz. Diese durch die Seulptur der Flügeldecken ausgezeichnete Art wurde am Orinoco von Moritz aufgefunden. (Mus. Berol.) 3l. Apion ampullula. Diagn. Oblongum, nigrum, griseo-pubescens, antenna- rum basi, femoribus tibiisque testaceis: rostro breviore, crasso, erebre punctato: thorace transverso, lateribus ampliato, ante api- cem constrieto, supra erebre punctato: elytris ovalibus, punctato- suleatis, interstitiis convexis, transverse rugulosis. Long. (rostr. exel.) 1 lin. Länglich, schwarz, fast matt, dünn grau behaart. Der Rüssel ist ziemlich kurz und kräftig, stark gebogen, dicht und deutlich punktirt, diese wenig hervortretend. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, an den Seiten gerundet erweitert, vor der Spitze stark und breit eingeschnürt, der Hinterrand fast gerade abgeschnitten; die Oberfläche ziemlich stark und dicht punktirt, die Punkte je ein greises Härchen tragend, hinten mit einem kleinen Grübchen. Das Schildchen ist klein, eiförmig. Die Flü- seldecken sind oval, bei den Schultern merklich breiter als das Halsschild, an den Seiten bis zur Mitte allmählig erweitert, dann verengt und an der Spitze stumpf zugerundet; die Spitze selbst ist deutlich ausgezogen; die Oberfläche ist punktirt-gefurcht, die -Zwischenräume doppelt so breit als die Furchen, deutlich ge- wölbt, fein querrunzlich. Die Beine sind gelb, die Hüften und Tarsen schwärzlich. Nur ein Exemplar aus Brasilien. (Mus. Berol.) 32. Apion nigro-aeneum. Diagn. Oblongum, nigro-aeneum, opacum, parce subtili- terque pubescens, femoribus testaceis: rostro valido, forliter ar- 256 cuato, basi deplanato, apice nitudo:. thorace. eylindrieo, ‚ante api- cem constr'eto, supra parce. punctulato: elytris ovalibus, ‚punctate- sulcatis, interstitiis planis, subtilissime rugulosis. Long. (rostr. exel.) 3], lin. 20% Länglich, rauchschwarz, glanzlos , mit schwachem Bronce- schimmer, sparsam und fein ‚behaart. "Der Rüssel .ist..kaum so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen, kräftig, stark gebogen, an der Basis oben flachgedrückt, ‚bis zur Mitte /hinrei- henweise fein punktirt, die Punkte weisse Härchen tragend, die Spitze glatı, glänzend. Die Fühler sind nicht weit ‘vor.den Au- gen eingelenkt, lang, schwarz, die Keule stumpf zugespitzt. Der Kopf ist dicht und fein punktirt, die Augen gross, hervortretend Der Thorax ist fast cylindrisch, ein wenig länger als. breit‘, an den Seiten in der Mitte sehr schwach erweitert, vor. der. Spitze schwach eingeschnürt; die Oberfläche zerstreut, fein und seicht punktirt, die Punkte kurze weissliche Härchen tragend; vor dem Schildehen ein kaum bemerkbares, verwischtes Grübehen. Das Schildehen ist klein, punktförmig. Die Flügeldecken sind eiför- mig, bei den Schultern fast um die Hälfte breiter als das Hals- schild, an den Seiten gegen die Mitte hin etwas erweitert, dann allmählig verengt, die Spitze ziemlich stark ausgezogen; die Oberfläche punktirt-gefurcht,, die Punkte je ein Härchen tragend, die Zwischenräume eben und durch äusserst feine ‚Bunzelung matt. Die Beine sind dünn und lang, die Schenkel gelb, die Hüften, Trochanteren, Kniee, Tibien und Tarsen pechbraun. Ebenfalls aus Brasilien. (Mus. Berol.) 33. Apion annulafum. Diagn. Nigsrum, subnitidum, subtilissime einereo - pube- scens, femoribus eroceo-annulatis: rostro longiore, basin versus dilatato, laterihus carinato: thorace truncato-conico, .lateribus fere rectis, postice profunde bisinuato, parce subtiliterque punetulate: elytris ovatis, gibbis, nigro-aeneis, punctato- suhsnlkaueg inter- stitiis latis, fere planis, subtiliter rugulosis. | Long. (rostr. exel.) 1/; lin. irablan Von kräftigem, etwas ‘gedrungenem Bau, schwarz, matt glänzend, sehr fein und sparsam grau behaart. _ Der Rüssel ist so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen, schwach gebogen, am Grunde erweitert und etwas flach gedrückt; die Oberseite ist nach der Spitze zu fein punktirt und glänzend, an der Basis grob gerunzelt und matt, mit zwei stärker ausgeprägten erhabenen Längsleisten vor. den "Augen und einer schwächeren, kürzeren in der Mitte. Die Fühler "sind dicht vor den Augen eingelenkt, derb, ganz schwarz, mit verhältnissmässig sehr dün- ner Keule. Die Stirn ist dicht runzlich punktirt, die Äugen gross und etwas hervortretend, gelbbraun. Das Halsschild_ ist, abge- 257 stutzt kegelförmig,, san den Seiten ‘fast gradlinig ; der’ Hinterrand tief zweibuchtig; die Oberfläche äusserst fein, ‘nur bei starker Vergrösserung erkennbar punktirt,, die Pünktchen zerstreut und sehr seicht, je ein feines Härchen tragend. Das Schildchen ist deutlich, kreisruand. Die Flügeldecken sind 'eiförmig, hochge- wölbt, 'bei den Schultern: fast um die Hälfte breiter als das Hals- schild, mit hervortretenden Schulterbeulen, an: den Seiten bis zur Mitte. schwach. erweitert, dann allmählig verengtund' an der Spitze gemeinsam abgerundet; die Oberfläche schwärzlich erzfarben, fein punktirt-gefurcht, die Zwischenräume sehr breit, fast flach, fein lederartig gerunzelt und ausserdem äusserst fein und unregel- mässig punktirt. Die Beine sind schwarz, ein breiter Ring in der Mitte aller Schenkel lebhaft rothgelb. In Brasilien von Sello aufgefunden. (Mus. Berol.) 34, Apion macrophthalmum. Diagn. Nigrum, subnitidum, albido-pilosum ‚ antennarum bası pedibusque testaceis: thorace transverso, lateribus ampliato, apice angustato, margine postico profunde bisinuato : elytris bre- viter ovatis, punetato- -suleatis,, interstitiis planis , subtilissime rugulosis. Mas rostri apiee laete ferrugineo. Long. (rostr. excl.) 3/, Iin. Dein Ap. vieinum Kirby an Gestalt: nieht unähnlich, gedrun- gen, schwarz, mit mattem Bleiglanz, dünn weiss: behaart. Der Rüssel des JS ist etwas kürzer als Kopf und Halsschild zusam- mengenommen, sehr kräftig, mässig gebogen, fast bis zur Spitze fein „punktint und «mit reihenweise gestellten Härchen bekleidet, an. der Wurzel schwarz, die vordere grössere Hälfte hell rost- roth , die Spitze selbst wieder schwarz. Die Fühler sind dicht vor den Augen eingelenkt, mässig‘ lang, pechbraun, das erste Glied gelbroth, die Keule länglich ,: zugespitzt. Der Kopf ist zwischen den Augen dicht punktirt, weiss behaart; die Augen sehr gross, kuglig gewölbt, stark hervorgequollen. Das Halsschild ist: an der Basis beträchtlich breiter als lang, nach vorn‘ stark verenzt, an den Seiten nach hinten zu gerundet erweitert, der Hinterrand tief zweibuchtig und zu beiden Seiten des Schildehens aufgebogen;. die Oberfläche dicht, fast zusammenfliessend punk- tirt, mit einer nach vorn abgekürzten, ziemlich’ tiefen Mittelfurche. Das Schildchen ist deutlich, kreisrund.: Die Flügeldecken sind kurz eiförmig,- bei den Schultern am hreitesten, an den Seiten allmählig nach hinten verengt und an der Spitze gemeinsam ah- gerundet; die Oberfläche punktirt-gefurcht,, die Zwischenräume ziemlich, breit, flach, sehr fein querrunzlig, mit ‚einer Reihe weit- läufiger feiner Pünktchen. Die Beine sind blassgelb , die Hüften schwärzlich. | | | hla zo 258 Nur ein männliches Exemplar, am Orinoco von Moritz auf- gefunden. (Mus. Berol.) 35. Apion ceylonicum. Diagn. Rufo-brunneum, opacum, albido-pilosum, an- tennis pedibusque testaceis: rosiro longo, tenui, nitido, thorace lateribus paullum ampliato, antice attenuato leviterque constricto, erebre punctato: elytris ovalibus, subtiliter punctato -sulcatis, re- gione scutellari , faseia postica abbreviata vittaque laterali obliqua dense albo - pilosis. ; Mas rostro breviore, apice ferrugineo. Long. (rostr. exel.) 2/;—=?/, lin. Dem Apion vernale durch Grösse und Färbung nahe ver. wandt; länglich, rothbraun, die Flügeldecken ausgenommen am ganzen Körper gleichmässig dicht weiss behaart. Der Rüssel ist beim 2 länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ge- bogen, dünn, glänzend rothbraun, beim J' viel kürzer und stär- ker, matt, die vordere Hälfte rostroth, bei beiden an der Basis fein punktirt und dünn weiss behaart. Die Fühler sind sehr lang und dünn, zwischen Basis und Mitte des Rüssels eingelenkt, blassgelb mit schwarzer, schmaler Keule, das erste Glied ist stark - verlängert. Der Kopf ist dicht punktirt, weiss behaart, die Augen klein und nicht merklich hervorragend. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, an den Seiten gerundet erweitert, nach vorn verengt und eingeschnürt, der Hinterrand undeutlich zweibuchtig;; die Oberfläche fein und dicht punktirt, gleichmässig und dicht weissgelblich behaart, vor dem Schildchen mit einer deutlichen Grube. Das Schildchen ist durch die Behaarung verdeckt, rund- lich. Die Flügeldecken sind ein wenig verlängert eiförmig, mä- ssig gewölbt, bei den Schultern fast um die Hälfte breiter als das Halsschild, an den Seiten ziemlich gleich breit, hinter der Mitte allmählig verengt, an der Spitze gemeinsam abgerundet; ihre Oberfläche fein punktirt gefurcht, die Zwischenräume breit, ganz flach, matt, die Gegend um das Schildchen, eine breite, seitlich abgekürzte Querbinde hinter der Mitte und eine von dieser schief zur Schulter verlaufende Längsbinde dicht weiss, filzartig behaart. Der Aussenrand und die Spitze der Flügeldecken sind ebenfalls, aber sparsamer behaart. Die Unterseite und die Beine sind dicht weiss behaart, letztere blassgelb, mit bräunlichen Hüften. Auf Ceylon von Nieiner gesammelt. (Mus. Berol.) 36. Apion argentatum. Diagn. Oblongum, nigrum, squamulis viridi-argenteis dense vestitum, antennis pedibusque testaceis: rostro longo, te- nui, nitido: thorace lateribus rotundato, antice attenuato leviter- que constricto: elytris oblongo-ovatis, vix sulcatis. 259 Long. (rostr. excel.) 3/, lin. Länglich, schwarz, mit grünlich - silberglänzenden Schüpp- chen, besonders auf der Unterseite dicht besetzt. Der Rüssel ist etwas kürzer als Kopf und Halsschild zusammengenommen, mä- ssig gekrümmt, an der Basis etwas verdickt, nach vorn dünn, sehr fein und zerstreut punktirt, glänzend pechbraun. Die Fühler sind dicht vor den Augen eingelenkt, mässig lang, ganz rothgelb die Keule länglich eiförmig. Der Kopf ist fein runzlig punktirt, die Augen wenig hervorragend. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, an den Seiten gerundet erweitert, nach vorn stark ver- engt und undeutlich eingeschnürt, am Hinterrande zweibuchtig; die Oberfläche fein runzlig punktirt und wie der Kopf und die Basis des Rüssels mit zerstreuten silberglänzenden Schüppchen besetzt. Das Schildchen ist klein, punktförmig. Die Flügeldecken sind länglich eiförmig, schwach gewölbt; bei den Schultern kaum breiter als das Halsschild, an den Seiten bis zur Mitte sanft er- weitert, dann allmählig verengt und gemeinsam abgerundet, die Spitze deutlich ausgezogen ; die Oberseite nicht sichtbar gefurcht, ziemlich dicht mit länglichen silberglänzenden Schüppehen bedeckt. Die Beine sind ziemlich kurz und “dick, lebhaft gelb, die Hüften, Trochanteren und Tarsen schwärzlich. Aus Sicilien. (Mus. Berol.) 37. Apion bivittatum, Diagn. Ovatum, nigrum, dense cretaceo -villosum, an- tennarum basi pedibusque laete ferrugineis: thorace transverso, lateribus ampliato, supra erebre punctato: elytris ovatis, punctato- suleatis, sutura vitta laterali fulvo - cinereis. Long. (rostr. exel.) 1 lin. Dem Ap. genistae Kirby zunächst verwandt, doch bei glei- cher Länge beträchtlich breiter, und durch die grobe, filzartige Behaarung leicht zu unterscheiden. Der Rüssel ist lang, gebo- sen, sehr fein und zerstreut punktirt, pechbraun. Die Fühler sind dicht vor den Augen eingefügt, pechbraun, das Wurzelglied und die Spitze rostroth. Der Kopf ist breit, dicht punktirt, die Augen etwas hervortretend und kuglig. Das Halsschild ist um ein Drittheil breiter als lang, an den Seiten gerundet erweitert, nach vorn stärker als nach hinten verengt, am Hinterrande leicht zweibuchtig; die Oberfläche ziemlich fein und dicht punktirt, und so wie der Kopf mit dicken, schuppenartigen, weissen Haaren bedeckt. Das Schildehen ist klein, punktförmig. Die Flügel- decken sind kurz eiförmig, mässig gewölbt, bei den Schultern um ein Drittheil breiter als das Halsschild, an den Seiten fast gerade, hinter der Mitte allmählig verengt und gemeinsam abge- rundet; die Oberfläche punktirt gefurcht, viel diehter und gröber als das Halsschild behaart, kreideweiss, die Nath und eine ziem- 260 lich breite Längsbinde nahe am Seitenrand gelbgrau. Die Unter- seite ist sehr dicht weiss behaart: die Beine sind kurz und dick, rostfarben, die Hüften, Trochanteren und Tarsen schwärzlich. Aus "Portugal. (Mas. Berol. EN *#=* Rüssel eylindrisch, Antennen radre der Mitte desselben eingelenkt. 38. Apion dentipes. Diagn. Oblongum, nigro-aeneum, fere glabrum, eoxis, femoribus “tibiisque antieis testaceis, his intus acute dentatis: antennis artieulo basali valde elongato: thorace subeylindrico, erebre punctato, postice eanalieulato : elytris ovalibus, punetato- - subsulcatis,, interstitiis fere planis, subtilissime rugulosis. Long. (rostr. exel.) 14/, lin. Dem Ap. apricans Hbst. in Grösse und Gestalt zunächst verwandt, doch ein wenig schlanker; der Körper ist schwärzlich erzfarben , glänzend, fast glatt; nur bei starker Vergrösserung beinerkt man äusserst feine Gel kurze, zerstreute Härchen. Der Rüssel ist’ etwas länger als Kopf und Halsschild zusammenge- nommen, schwach gekrümmt bis zur Einlenkung der Fühler ziemlich dick und oben etwas achgedrückt, vor diesen plötzlich verschmälert, an der Unterseite gegen die Mitte hin bauchig er- weitert; die Oberfläche an der Basis matt, dieht und deutlich punktirt, der übrige Theil glänzend, mit feiner weitläufiger Punk- tirang: ' Die Fühler sind sehr lang und dünn, in der Mitte des Rüssels eingefügt, pechbraun, das erste Glied sehr verlängert, die beiden folgenden länglich , die übrigen knopflörmig, mit langen abstehenden Haaren besetzt, die Keule dünn, lang zugespitzt. Die Stirn ist breit und flach , von deutlichen Längsrunzeln durch- zogen, die Augen klein, nicht hervorragend. Das Halsschild ist fast um ein Drittheil länger als breit, an den Seiten bei der Mitte schwach gerundet erweitert, nach vorn ein wenig verengt, der Hinterrand gerade abgeschnitten: die Oberfläche. dicht punktirt, hinten mit einer Mittelrinne. Die Flügeldecken sind etwas ver- längert eiförmig, mässig gewölbt, fein punktirt-gefureht, die Zwischenräume flach, sehr fein querrunzlig, mit mattem Seiden- glanz. An den Beinen sind alle Hüften und Schenkel, so wie die: Vorderseite der vorderen Schienen hellgelb gefärbt, die Kniee, die hinteren Schienen und die Tarsen schwärzlich. “Eine ‚sehr eigenthümliche Bildung zeigen die Vorderbeine: der Schenkel ist an seiner Unterseite nach der Mitte zu erweitert und zeigt da- selbst einen stumpfen höckerartigen Zahn ; die Schiene ist schwach nach innen gebogen, nahe der Basis mit einem grossen, spitzi- gen, nach unten gerichteten Zahne bewaffnet, unter diesem halb- kreisförmig ausgeschnitten und gegen die Spitze erweitert; : das 261 erste Glied des Tarsus ist sehr verlängert, so lang als die übri- gen zusammengenommen. Diese ausgezeichnete Art stammt aus Sicilien; wahrschein- lich ist ‘das beschriebene Exemplar ein . (Mus. Berol.) 39. Apion melanarium. Diagn.: Oblongum, atrum, glabrum, subnitidum , rosiro longo, arcuate: ‚thorace cylindrico, crebre punctato ‚. profunde canalıiculato: elytris ovalibus, punetato-sulcatis, interstitis fere planis, ‚subtilissime rugulosis. Long. (rostr. excl.) 1 In. Von der Grösse und Gestalt des Ap. ononidis Gyll., tief schwarz, unbehaart, schwach glänzend. Der Rüssel des d ist fast so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ge- bogen, an der Basis dicht, nach vorn allmählig weitläufiger und feiner punktirt. Die Fühler sind nahe der Mitte des Rüssels eingefügt, pechschwarz, an der Wurzel bräunlich durchscheinend, die Keule dick, länglich eiförmig. Der Kopf ist schmal, zwischen den Augen mit einigen grösseren Punkten besetzt; die Augen sind klein, nicht hervortretend. Das Halsschild ist eylindrisch, nach vorn sehr schwach verengt, am Hinterrande zweibuchtig, auf der Oberfläche dicht, aber nicht grob punktirt, mit einer fast durchgehenden, nach hinten tiefer und breiter werdenden Mittelfurche. Das Schildchen ist klein, punktförmig. Die Flü- geldecken sind oval, ziemlich hoch gewölbt, bei den Schultern um die Hälfte breiter als das Halsschild, mit aufgeworfenen Schulterbeulen, an den Seiten bis über die Mitte hinaus schwach erweitert, dann allmählig verengt und gemeinsam abgerundet, die Spitze stark ausgezogen; die Oberfläche punktirt- gefurcht, die Punkte in den Furchen undeutlich, die Zwischenräume fast flach, äusserst fein gerunzelt. Die Beine sind schlank, ganz schwarz, die Vorderschenkel stärker, die hinteren schwächer keulenförmig verdickt. | Nur ein männliches Exemplar aus Nordamerika. (Mus. Berol.) Bemerkungen zu einigen südrussischen Falterarten. (Schluss.) - Agrotis. Pyrophila. W. V. Die gewöhnliche Bike. Ravida. W. V.. Von meinen deutschen Exemplaren nicht verschieden. 262 Sagittifera. H. Meine beiden Exemplare sind nicht aschgrau wie gewöhnlich; sondern rostbraun, nur gegen den Vorderrand grau bestäuht. Tritiei. L. Ausgezeichnet dunkelgefärbte Exemplare mit verloschener Zeichnung der Vorderflügel. Aquilina. W. V. Zwei sehr scharf gezeichnete Exem- plare mit breitem, weiss angeflogenem Vorderrand und weissen nur gegen den Saum etwas bräunlich angeflogenen -Hinterflügeln. Grammiptera. Ramb. Cancellata. Kdm. Elegans. Ev. Meine Exemplare stimmen in der Zeichnung und Färbung voll- kommen untereinander überein. Suffusa. W. V. Die gewöhnliche Art. Valligera. W. V. Ein Exemplar zeigt keine Spur von den beiden @Querlinien. Noetua. C. nigrum. L. Von der gewöhnlichen Art nicht verschieden. Heliothidae. Heliothis. Scutosa. F. Von der gewöhnlichen Eule nicht verschieden. Dipsacea. L. Ebenfalls wie gewöhnlich gefärbt. Peltigera. W. S. Meine Exemplare zeigen unter ein- ander keinen wesentlichen Unterschied. Boisduvali. Rb. (Incarnata Thdm.) Sämmtliche Ex- emplare stimmten in Farbe und Zeichnung mit einander überein. Delphinii. L. Keinen Unterschied von der gewöhnlichen Art zeigend. Plusiidae. Plusia. Gamma. L. Circumflexa. L. Chrysitis. L. Celsia. L. Ein einziges Exemplar. Selten. Die gewöhnliche Zeichnung und Färbung zeigend. Ophiusidae. Catepbia. Leucomelas. W, S. Der gewöhnliche Falter. Catocala. Neonympha. Esp. Die Exemplare weichen nur in der dunkleren oder helleren Färbung und mehr oder minder starken Zeichnung von einander ab, Elocata. Esp. \} Nupta. L. \ Die gewöhnlichen Falter. 263 Pacta. L. Zwei Falter ” u. 2. Bis jetzt scheint diese Art noch nicht so weit südlich gefunden zu sein, wenigstens finde ich ihrer nirgends als eines Bewohners Südrusslands ge- dacht. Sponsa. L. Promissa. For. Fraxini. L Von den gewöhnlichen Faltern nicht abweichend. Ophiusa. Craccae. Fbr. Der gewöhnliche Falter. Acontidae. Acontia. Solaris. W. V. In mannigfaltigen Varietäten, wo beson- ders die weisse Färbung sehr vorherrscht. &oniatidae. Euclidia., My. L. Ein Weib, fast doppelt so gross wie die gewöhn- lichen Exemplare und alle Binden der Hinterflügel weiss. Triqguetra. W. V. Die gewöhnliche Eule. Munito. H. — Angulosa. Ev. Unter meinen Exemplaren befindet sich eine bemerkenswerthe Varietät. Färbung wie gewöhnlich, Vorderflügel bis auf den nur schwach angelegten Fleck gegen die Flügelspitze und den dunk- ler angeflogenen Saum ohne alle Zeichnung, die Binde der Hin- terflügel so stark wie bei den andern Exemplaren. Hypaenidae. Agrophila. Sulphurea. L. Die gewöhnliche Art‘ Leptosidae. Leptosia. Regularis. H. Ein einzelner Mann, mit der Beschrei- bung von Herrich-Schäffer gut übereinstimmend. Inamoena. H. Variirt in der mehr oder weniger scharfen Anlage der Zeichnung. Aglenidae. Micra. Amoena. H. Einige ziemlich übereinstimmende Exemplare. Paralella. Ev. Ein mit der Beschreibung bei Herrich - Schäffer gut übereinstimmendes Exemplar. 264 'ı Pusılla. Ev. Die Grundfarbe ‚meines einzigen Exemplars ist stark ‚auf olivengrün' ziehend,, sonst stimmt die ir | bei Herrich - Schäffer sehr gut. | Purpurina. Fbr. Die Exemplare. weichen wenig von einander ab. 0 | Nyeteolidae, Cloeophorna. Prasınana. L. Die gewöhnliche Art. Brephidae. Brephos. Parthenias. L. Die gewöhnliche Eule. Dies wären sämmtliche Makroptern, die ich (mit Ausschluss der Spanner) bis jetzt aus dem südlichen Russland erhalten habe. Zwar besitze ich auch Spanner und Micropteren in Mehrzahl, darunter wahrscheinlich einige neue Arten. Da ich aber diesen Winter eine Sendung erwarte; ; welche besonders diese kleinen Thiere umfassen wird, so verschiebe ich die Publikation sämmt- licher Arten bis zu späterer Zeit. | Herrnhuth im October 1853. Heinrich Benno Moeschler. > Biterarische sie, So eben ist erschienen und durch alle Buchligdlangen zu beziehen: Staudinger, ®., De sesiis agrı Berolinensis. ec. 2. tabalis er. 82er Preis! 20" SEr: ar Berlin, im Maı 1854. August Hirschwald. TETEIRRISe IN Ber: une In den Bemerkungen, über Staphylini sind. folgende Druck- fehler zu verbessern: Seite 176 Zeile 10 von unten statt entomologique lies ento- mologiques IR... Ber oben „. H. elongata lies, elon- gatula 179. 00 7% unten =... Darers Al EiB a a ne conformis 180 hinter Zeile 6 von oben ist einzuschieben: 22. H. parens Muls, (op. Ent, 1. 44.) -Wahrscheinlich neue Art. Seite 182 Zeile 16 von unten statt umfasst lies umfassen. 18% n4,; 4 „ unten statt um lies nur. 184. „17, oben statt pieipennis lies livida. Druck von F, Hossenland in Stettin. Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine A Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- s ve lungen von E. S. Mittler in Berlin, (. A. Dohrn, Vereins-Präsident. KEFLERSERER nd BAk inlLeipzig. 9 15. Jahrgang. ‚September 1854, Inhalt: Gerstäcker: neue Apionen. (Schluss.) — Zeller: Exploration scientifique de !’Algerie. — Hagen: Notizen. — Kraatz: Notiz. Intelligenz. Wissenschaftliche Mittheilungen. Beschreibung neuer Arten der Gattung Apion BHlerbst von Dr. A. Gerstaecker, Adjunet der zool. Sammlung der Universität in Berlin. ( Schluss.) 40. Apion chrysocomum. Diagn. Nigrum, opacum, subtilissime pubescens, anten- narum basi pedibusque testaceis: rostro mediocri,, leviter arcuato, dense subtiliterque punctato: thorace cylindrico, postice truncato; sat dense punetato: elytris ovalibus, punctato-sulcatis,, interstitiis eonvexis, disperse punctulatis. Long. (rostr. excel.) 3/, Iin. r Schwarz, matt, die Flügeldecken schwach metallisch schim- mernd, mit äusserst feiner, solde länzender Pubescenz dünn be- kleidet. Der Rüssel ist mässig Tang,, schwach gebogen, durch dichte und feine Punktirung matt. Die Fühler sind nahe der Mitte desselben eingelenkt, pechbraun, die ersten beiden Glieder gelb, die Keule länglich eiförmigt Der Kopf ist dicht und deut- lich punktirt, die Augen etwas hervortretend. Der Thorax ist eylindrisch,, so lang als breit, vorn und hinten gerade abgeschnit- ten, an den Seiten geradlinig, die Oberseite ziemlich dicht und gleichmässig punktirt. Das Schildchen ist klein, eiförmig. Die Flügeldecken sind eiförmig, hochgewölbt, mit etwas zurüektreten- 18 268 den Schulterecken, an den Seiten gegen die Mitte hin erweitert, nach hinten ziemlich schnell verengt und an der Spitze gemein- sam abgerundet; die Oberfläche Fein punktirt gefurcht, jedes Pünktehen ein soldglänzendes Härchen tragend , ‚die Zwischen- räume gewölbt, sparsam und sehr fein punktirt. Die Beine sind ziemlich lang und dünn, mit Einschluss der Hüften gelb, zur die letzten Tarsenglieder sehwärzlich. In Columbien von Moritz gesammelt. (Mus. Berol.) 41. Apion graeile. Diagn. Oblongum, supra lucide aeneum, antennis pedi- busque piceis : rostro breviore, modiee arcnato, subtiliter punetu- lato, fronte bistriata: thorace cylindrieo , ante apicem leviter con- stricle, supra confestim punctulato: elytris ovalibus, convexis, punctato -suleatis, interstitis convexiusenlis, sublaevibus. Long. (vostr. excl.) 2/, lin. Der Körper ist länglich, oben glänzend und hell erzfarben, glatt. Der Rüssel ist bedeutend kürzer als Kopf und Halsschild zusammengenommen, etwas breit und flach gedrückt, mässig ge- hogen, glänzend, fein und zerstreut punctirt. Die Fühler sind bei der Mitte des Rüssels eingelenkt, dünn, pechbraun, die Keule zugespitzt eiförmig , schwärzlich. Der Kopf ist dieht punetirt, mit zwei feinen Längsrinnen zwischen den Augen. Das Hals- schild ist so lang als breit, eylindrisch, an der Basis deutlich verengt, vor der Spitze eingeschnürt, am Vorder- und Hinter- rande gerade abgeschnitten, fein und ziemlich dicht punktirt. Das Schildchen ist klein, punktföormig. Die Flügeldecken sind fast länglich eiförmig, hochgewölbt,, mit hervortretenden Schulter- beulen, seitlich gegen die Mitte hin etwas erweitert, dann sehr allmählig verengt und an der Spitze gemeinsam abgerundet; die Oberfläche fein punktirt gefurcht, die Punkte in den Furchen nur vorn deutlich, nach hinten fast ganz verschwindend, die Zwi- schenräume ein wenig gewölbt, glänzend, fast glatt. Die Beine sind mässig lang, pechbraun , die Vorderschenkel etwas verdickt. Auf Ceylon von Nietner entdeckt. (Mus. Berol.) 42. Apion nitidulum. Diagn. Oblongum, nigrum, nitidum, rostro mediocri sub- arcuato: thorace cylindrieco, antice posticeque leviter constrieto, supra subtiliter transverse ruguloso: elytris ovalibus, gibbis, sub- tiliter punctato - suleatis, interstitiis planis, subtilissime rugulosis. Long. (rostr. excl.) 3/, Iin. Dem vorigen an Gestalt sehr ähnlich, doch durch etwas längeren, dünneren Rüssel, kürzere und gewölbtere Flügeldecken, so wie durch die tief schwarze Farbe unterschieden. Der Kör- . per ist schlank, glänzend schwarz, glatt, die Flügeldecken mit schwachem bläulichen Scheine. Der Rüssel ist fast so lang als 269 Kopf und Halsschild zusammengenommen, schwach gebogen, fein und zerstreut punktirt, glänzend schwarz. Die Fühler sind nahe der Mitte des Rüssels eingelenkt, dünn, schwarz, das erste Glied verlängert, die Keule langgestreckt. Der Kopf ist durch äusserst feine und dichte Punktirung matt, mit zwei feinen , vertieften Längsstrichen zwischen den Augen; diese sind klein, nicht her- vortretend. Das Halsschild ist eylindrisch, fast um ein Drittheil länger als breit, an den Seiten fast gerade, vorn und hinten leicht eingeschnürt, der Hinterrand leicht zweibuchtig, die Oberfläche fein querrunzlig. Das Schildchen ist klein, punktförmig. Die Flügeldecken sind eiförmig, sehr hoch gewölbt, bei den Schultern fast. doppelt so breit als das Halsschild, mit aufgeworfenen Schul- terbeulen, an den Seiten leicht serundet, nach hinten allmählig verengt und gemeinsam abgerundet; die Oberfläche sehr fein punk- tirt- gefurcht, die Zwischenräume breit, flach, äusserst fein quer- serunzelt. Die Beine sind lang und dünn, schwarz, die Schen- kel gegen die Spitze hin schwach keulenförin'g verdickt. Ehenfalls von Ceylon. (Mus. Berol.) 43. Apion angusticolle. Diagn. Anthracinum, glabrum, nitidum, rostro mediocri, modice arcuato, subtiliter punctulato, fronte obsolete impressa: thorace elongato, eylindrico, postice {runcato, lateribus ante me- dinm constrieto, supra dense subtilissimeque punetulato , postlice foveolato: elytris amplatis, subtiliter punetato -sulcatis, interstitiis, latis, planis: subtilissime rugulosis. Long. (rostr. excel.) a lin. Der Körper ist hlauschwarz , glatt, glänzend. Der Rüssel ist kaum länger als das Halsschild, dünn, mässig gebogen, glän- zend, an der Basis sehr dicht und fein, gegen die Spitze hin weitläufiger und deutlicher punktirt, vor jedem Auge mit einer kurzen Seitenfurche. Die Fühler sind hinter der Mitie eingelenkt, mässig lang, schwarz, die Keule zugespitzt eiförmig. Der Kopf, ist äusserst fein und dicht punktirt, zwischen den Augen. mit ei- nem kleinen, rundlichen, etwas verwischten Eindruck, Die Au- gen treten nicht hervor. Das Halsschild ist langgestreckt, wenig- stens um die Hälfte länger als breit, am Vorder- und Hinferrand' gerade abgeschnitten, an den Seiten fast geradlinig, vor der Mitte seicht zusammengedrückt*), äusserst fein und dicht punk- tirt, mit einem rundlichen, flachen Grübchen etwa am Anfang des letzten Drittheils seiner Länge. Bei gut erhaltenen Exemplaren bemerkt man auf der. Oberseite äusserst feine und kurze, zer- #) Schönherr sondert die Arten mit seitlich eingedrücktem Halsschiide - unter dem Gattungsnamen Piezotrachelus ab; es erscheint dieses rein äusserliche Merkmal um so weniger wesentlich, als sich bei Betrachtung einer Reihe von Arten die mannigfachsten Uebergän- ge auffinden lassen, | 18 * 270 streute Härchen. Das Schildchen ist klein, stumpf dreieckig. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, hoch gewölbt, mit aufge- worfenen Schulterbeulen, fast doppelt so breit als dasHalsschild, seitlich nach der Mitte hin serundet erweitert, nach hinten schnell verengt und an der Spitze gemeinsam abgerundet; die Oberfläche fein punktirt- gefurcht,, die Zwischenräume flach, 'sehr breit, fein lederartig gerunzelt. Die Beine sind lang und dünn, schwarz. Vom Caffernlande. (Mus. Berol.) 44. Apion longiecolle. Diagn. Oblongum, atrum, glabrum, subnitidum, rostro longissimo,, tenui, arcuato, fronte elevata: thorace elongato , Cy- lindrico , ante apicem subconstricto, subtiliter punetulato: elyiris ovalibus, convexis, subtiliter punctato- striatis, interstitiis planis, subtilissime rugulosis. Long. (rostr. exel.) 11j, lin. Dem vorigen durch die langgestreckte Form des Halsschil- des nahe verwandt, doch doppelt so gross und durch längern Rüssel und Deckschilde unterschieden. Der Körper ist länglich, tief schwarz, glatt, malt glänzend. Der Rüssel ist sehr lang, bedeutend länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, dünn, kräftig gebogen, bei der Einlenkungsstelle der Fühler et- was verdickt, an der Basis mit zwei tiefen Seitenfurchen, fein und nach der Spitze hin allmählig weitläufiger punktirt. Die Fühler sind hinter der Mitte des Rüssels eingefügt, lang und dünn, schwarz, die Keule verlängert und scharf zugespitzt. Die Stirn ist zwischen den Augen stark kissenförmig gewölbt, fein und dicht punktirt; die Augen klein und nicht hervorragend. Das Halsschild ist schmal und Tanggestreckt, mehr denn um die Hälfte länger als breit, am Hinterrande abgerundet, an den Seiten fast geradlinig, vor der Mitte seicht einzeschnürt , fein und zerstreut punktirt. Das Schildchen ist kurz Areieckig. Die Flügeldecken sind oval, hochgewölbt, mit aufgetriebenen Schulterbeulen, vorn um die Hälfte breiter als das Halsschild, an den Seiten bis hin- ter der Mitte allmählig erweitert, dann verengt und an der Spitze gemeinsam abgerundet; die Oberfläche fein punktirt - gestreift, die Zwischenräume sehr breit, flach, fein lederartig gerunzelt, matt glänzend. Die Beine sind. ziemlich lang und dünn, schwarz. Vom Cap der guten Hoffnung. (Mus. Berol.) 45. Apion conicicolle. Diagn. Anthracinum, glabrum, nitidum, rostro longo, basi deplanato, subtiliter punctulato, apice nitido,, fronte angusta, ex- cavata: thorace truncato - conico, postice bisinuato, apice constri- eto, disperse punctulato: elytris ovatis, gibbis, humeris elevatis, subtiliter punctato - striatis, interstitiis latissimis, planis, sublaevibus. ‚Long. (rostr. exel.) ?/, lin. 271 Der Körper ist blauschwarz, glatt, glänzend, Rüssel, Kopf und Halsschild mit schwachem Erzschimmer und mit äusserst feinen und kurzen goldglänzenden Härchen sparsam besetzt. Der Rüssel ist so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen, bei der Einlenkung der Fühler mit einem oberen @uerbuckel, an der Basis flachgedrückt und seitlich gefurcht, fein und dicht runzlig punktirt, die Spitze glatt, glänzend. Die Fühler sind ziemlich lang und dünn, schwarz, die. Keule langge- streckt und scharf zugespitzt. Die Stirn ist schmal, ein wenig ausgehöhlt, sehr fein punktirt, die Augen gross aber seitlich we- nig hervortretend. Der Thorax ist etwa so lang als breit, abge- 'stutzt kegelförmig, an den Seiten fast geradlinig, vor der Spitze seicht eingeschnürt, der Hinterrand zweibuchtig; die Oberfläche undeutlich und zerstreut punktulirt. Das Schildehen ist deutlich, stumpf dreieckig. Die Flügeldecken sind eiförmig, hochgewölbt, mit aufgeworfenen Schulierbeulen, an den Seiten wenig erwei- ert, nach hinten allmählig verengt und gemeinsam abgerundet, die Spitze selbst etwas hervorgezogen ; die Oberfläche tief blau- schwarz, glänzend, sehr fein punktirt gestreift, die Zwischen- räume sehr breit, flach, nur äusserst fein lederartig gerunzelt, so dass sie bei mässiger Vergrösserung fast glatt erscheinen. Die Beine sind lang und dünn, schwarz. Vom Cap der guten Hoffnung. (Mus. Berol.) 46. Apion tumidum. Diagn. Anthraeinum, glabrum, nitidum, rostro lenge, areuato, bası subtilissime punctulato, fronte angusta, excavata: thorace truncato-conico, Apicem versus utrinque fortiter constricto, supra subtiliter ruguloso: elytris breviter ovatis, gibbis, subtiliter puncitato - sulcatis, interstitiis latissimis, convexiuseulis, sublaevibus. Long. (rostr. exel.) 1 lin. Dem vorigen an Gestalt sehr ähnlich, doch in den er decken breiter, blauschwarz, glatt, glänzend. Der Rüssel. länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, stark = bogen, slänzend schwarz, an der Basis durch äusserst feine und dichte Punktirung etwas matt, jederseits vor den Augen mit ei- ner deutlichen Rurche. Die Fühler sind näher der Mitte als der Basis eingelenkt; ziemlich lang und dünn, schwarz. Der Kopf ist so wie die Augen sehr klein, durch äusserst feine und dichte Punktirung matt, die Stirn etwas ausgehöhlt. Das Halsschild ist abgestutzt” kegelförnig ‚ an den Seiten fast seradlinig, vor der Spitze mit einem seitlichen, besonders über den Vorderhüften sehr tiefen Eindruck; die Oberfläche mässig gewölbt, an der Basis etwas flach gedrückt, äusserst seicht und etwas unregel- mässig punktirt, die Punkte hier und da scheinbar zu Runzeln zusammenfliessend, Das Schildchen ist klein; punktförmig. Die 272 Flügeldecken sind kurz eiföruig, sehr hoch gewölbt, so dass sie von der Seite gesehen vollkommen kuglig erschemen; ‘der andere Theil der Nath ist zwischen den Schultern abschüssig und scheint daher vertieft; die Oberfläche sehr fein punktirt gefureht, die Zwischenräume sehr breit, ein wenig gewölbt, äusserst fein lederartig gerunzelt, fast glatt erscheinend. Die Beine sind Jang und schlank, ganz schwarz. 1 | Von Java. (Mus. Berol.) 47. Apion clavipes. . Diagn. Anthraeinum,, glabram, subnitidum ‚ rostre longo, modice ‚areuato, punefate, apice nitido, fronte angusta, excavata: thorace elongato, eylindrico, antice posticeque fruncato, apice lateraliter constrieto, ruguloso -punctulato: elytris_ subglohosis subtilissime striatis, pedibus longissimis, femoribus. clavatis. .. Long. (restr. exel.) 11), lin. Der Körper ist blauschwarz, platt, matt glänzend. Der Rüssel. ist etwas kürzer als Kopf und Halsschild zusammenge- nemmen, mässig gebogen, an der Basis etwas flach gedrückt, von der Einlenkungsstelle der Fühler an nach vorn allmählig verschmälert, an der Basis dichter , nach der Spitze hin allmäh- lig weitläufiger punktirt, vor dem Auge jederseits nt einem er- erhabenen Längsfältehken, welches an der Basis der Fühler endigt. Die Fühler sind bei der Mitte des Rüssels eingelenkt, schwarz, die Keule länglich, zugespitzt. Der Kopf ist sehr klein, die Augen gross, aber wenig hervortretend, die Stirn zwischen denselben sehr schmal ausgehöhlt, durch äusserst feine Punktirung matt; der Scheitel ist deutlich punktirt. Das Hals- schild ist wenigstens um die Hälfte länger als breit, eylindrisch, am Vorder- und Hinterrande ganz gerade abgeschnitten, nach ‚vorn ein wenig verschmälert und vor der Spitze seitlich einge- schnürt; die Oberfläche seicht und nicht ganz dicht punktirt, matt, jeder Punkt ein äusserst feines und kurzes, nur bei star- ker Vergrösserung bemerkbares Härchen tragend. Das Schild- chen ist kreisrund, deutlich sichtbar. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, sehr hoch gewölbt, so dass der Hinterleib von der Seite gesehen vollkommen kugelförmig erscheint, an der Basis nicht breiter als das Halsschild und daselbst niederge- drückt, die Schulterbeulen ziemlich weit nach hinten zurücktre- tend; stark aufgeworfen. Die Oberfläche ist seidenartig glänzend, mit schwachem hläulichen Scheine , die Streifen sehr fein, nur am Grunde etwas vertieft und undeutlich punktirt, nach hinten sehr flach werdend und hier und da mit feinen, nadelrissigen Querstrichelchen durchzogen ; die Zwischenräume sind sehr breit, flach, fein lederartig gerunzelt. Die Beine sind sehr lang, glän- 273 zend schwarz, dicht punktirt, die Schenkel gegen die Spitze keulenartig verdickt. Aus Hongkong und Birma. In der Sammlung des Hrn. Dohrn. 48. Apion natalense. Diagn. Oblongum, nigrum, subopacum, rostro longo, ar- ewato, basi inerassato, antennis brevibus: thorace truncato-conico, antice attenuato, lateraliter late constrieto, disperse punctulato, elytris oblongo- ovalibus, eompressis, gibbosis,, humeris elevatis, supra punetato-striatis, interstitiis planis, transverse rugulosis. Long. (rostr. excl.) 14/,—12/, In. Apion natalense Germar 1. Hit. Der Körper ist länglich, fast matt, schwarz. Der Büssel ist so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen, von der Basis "bis segen die Mitte hin verdickt und Fast vierkantig, über der Eirlenkungsstelle der Fühler mit einem Querbuckel u sehen, vor diesem düian, eylindrisch: die Oberfläche seicht und besonders fein punktirt, an der Basis jederseits vor dem Auge mit einer tiefen, sich nach vorn verschmälernden und bei der Einlenkung der Fühler endigenden Furche. Die Fühler sind kurz, schwarz, die Keule ist gross, länglich eiförmig, scharf zugespitzt. Der Kopf ist etwas gewölbt, die Augen mässig her- vortretend. Das Halsschild ist etwa um ein Drittheil länger als an der Basis breit, abgestutzt kegelförmig, am Hinterrande fast gerade abgeschnitten, an den Seiten vor der Mitte stark und breit eingesehnürt, oben zerstreut und fein punktirt, mit einem leichten Eindruck vor dem Schildehen. Dieses ist oval, deutlich. Die Flügeldecken sind länglieh eiförmig, in der Mittellinie des Rückens sehr hoch sewölbt, gegen die Seitenränder hin sehr stark ab- schüssig, mit hervortretenden Schulterbeulen, an den Seiten fast gleich breit, hinten gemeinsam abgerundet, die Spitze dentlich hervorgezogen; die Oberfläche punktirt-gestreift , die Zwischen- räume flach, matt glänzend, fein querrunzlig. Auf der ganzen Oberseite bemerkt man bei starker Vergrösserung äusserst feine und kurze, zerstreute graue Härchen. Die Beine sind lang und schlank , schwarz. Das 2 unterscheidet sich vom 0 durch etwas breiteren Hinterleib und durch dünneren und längeren, an der Spitze mat- teren Rüssel. Von Port Natal. Die Art ist dem Ap. gibbosum Hbst. äusserst ähnlich; bei gleicher Länge ist Ap. natalense jedoch um ein weniges schmä- ler, die Flügeldecken fallen von der Mittellinie des Rückens ge- sen die Seiten hin steiler ab, und erscheinen daher mehr zu- sammengedrückt; endlich sind auch die Streifen auf denselben feiner und seichter, die Behaarung der Oberflächer feiner und sparsamer. 274 49. Apion paradoxum. Diagn. Nigrum, opacum, parce albido-pilosum , rosiro longe, modice arcuato, fronte angusta, canalieulata: thorace la- teribus amplato,. antice angustato,, margine postico bisinuato, supra erebre punctato, canalieulato: elytris ovatis, punetato-sul- catis, interstitiis convexiuseulis, rugnlosis, tibiis mediis dilatatıs, intus excavatis, longe eiliatis, femoribus postieis inerassatis. Long. (rostr. exel.) 1 Iin. Der Körper ist etwas gedrungen, schwarz, matt, unten dichter, oben sparsamer weisslich behaart. Der Rüssel ist so lang als Kopf und Halsschild zusammen, mässig gebogen, in der Mitte ein wenig verdickt, fein und sparsam punktirt, glän- zend. Die Fühler sind nahe der Mitte eingelenkt, dünn, schwarz. Die Stirn ist sehr schmal, runzlich punktirt, mit einer deutlichen Längsfurche, die Augen sind gross und hervortretend. Das Hals- schild ist so lang als an der Basis breit, an den Seiten gerun- det erweitert, nach vorn verengt und stark eingeschnürt, am Hin- terrand zweibuchtig; die Oberfläche dicht punktirt, vor dem Schildehen mit einer abgekürzten Mittelrinne. Das Schildchen ist länglich dreieckig. Die Flügeldecken sind eiförmig, mässig sewölbt, mit abgerundeten Schulterecken, an den Seiten nur schwach gegen die Mitte erweitert, dann allmählig verengt und semeinsam abgerundet, die Spitze schwach ausgezogen; die Ober- fläche punktirt. sefurcht, die Zwischenräume ein wenig Bemällh; querrunzlig. Die Beine sind von sehr eigenthümlicher Bildung die vorderen sind in ihren. einzelnen Theilen sehr verlängert. Die Mittelschienen sind S förmig gekrümmt, Hachgedrückt, mit einer äusseren convexen und einer inneren ausgehöhlten Fläche; die letztere ist dicht mit langen, weissen Haaren besetzt; die Spitze ist in einen srossen scharfen, nach innen gerichteten Zahn erweitert. Die Schenkel der Hinterbeine sind wie bei den Haltica- Arten stark keulenformig verdiekt, glänzend. Nur ein Exemplar, von "Schleiden in Mexieo entdeckt. (Mus. Berol.) 50. Apion leptorhynehum. Diagn. Breve, nigrum; opacum, subtilissime griseo-pu- bescens, rostro longissimo, tenui, nitido: thorace transverso, la- teribus rotundato, ante apicem constrieio, supra cerebre et pro- funde punctato, postice canalieulato: elytris breviter ovatis, pun- etatato suleatis, interstitiis convexis, subtilissime rugulosis. Long. (vostr. excl.) 3/, In. Gedrungen, schwarz matt, sehr fein und sparsam grau behaart. - Der Rüssel ist beim 2 fast um die Hälfte breiter als Kopf und Halsschild zusammengenommen, beim JS etwas kürzer, 275 dünn, glänzend, an der Basis stärker, nach der Spitze hin all- mählich schwächer, weitläufig, fast reihenweise punktirt. Die Fühler sind näher der Mitte als der Basis eingelenkt, lang und dünn, schwarz, die Keule schmal und lang. Der Kopf ist grob punktirt, die Stirn mit einigen undenutlichen Längsfurchen , die Augen seitlich herverragend. Das Halsschild ist fast um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten gerundet erweitert, vor der Spitze stark eingeschnürt, mit aufgebogenem Vorder- und zweibuchtigem Hinterrande; die Oberfläche ziemlich grob und dicht punktirt, die Punkte je ein Härchen tragend, vor dem Schildehen mit einer kurzen aber tiefen Mittelfurche. Die Flügel- decken sind kurz eiförmig, ziemlich hochgewölbt, bei den Schultern etwa um die Hälfte breiter als das Halsschild, an den Seiten bis zur Mitte kaum merklich erweitert, dann schnell verengt, fast zugespitzt, an der Spitze gemeinsam abgerundet; die Oberfläche tief punktirt gefurcht, die Zwischenräume schmal, gewölbt, sehr fein gerunzelt und ausserdem noch fein, fast rei- henweise punktulirt. Die Beine sind mässig lang und dünn, schwarz. In Columbien von Moritz gesammelt. (Mus. Berol.) 51. Apion glabratum. Diagn. Atrum, glabrum, subnitidum, rosiro lounge, Areuate, subtiliter punetato, supra sat crehre punetato, postice foveolato: elytris ovatis, subtiliter punctato - suleatis, interstitiis planis, latissimis. Long. (rostr. excl.) 2/3 lin. Dem vorigen nahe verwandt; jedoch durch den Mangel der Behaarung und die sehr feine Furchung der Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Der Körper ist ziemlich gedrungen, tief schwarz, glatt, etwas glänzend. Der Rüssel ist merklich länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, stark gekrümmt, dünn, an der Wurzel gedrängt, nach vern zerstreut und fein punktirt. Die Fühler sind zwischen der Basis und Mitte des Rüssels eingelenkt, dünn, schwarz, die Keule länglich eiförmig scharf zugespitzt. Der Kopf ist breit, die Stirn mit einigen grossen, in zwei Reihen stehenden Punkten besetzt, die Augen gross und etwas hervortretend. Das Halsschild ist um ein Drit- theil breiter als lang, an den Seiten gerundet erweitert, nach vorn stark vereng:, am Hinterrande zweibuchtig, ziemlich gedrängt punktirt, vor dem Schildeheu mit einem rundlichen Grübchen. Das Schildehen ist deutlich siehtbar, gerundet. Die Flügeldecken sind eiförmig, wässig gewölht, bei den Schultern fast um die Hälfte breiter als das Halsschild, an den Seifen schwach erwei- tert, nach hinten allmählig verengt und gemeinsam abgerundet; die Oberfläche sehr fein punktint” gefurcht, die Zwischenräume 276 sehr breit, ganz flach, äusserst fein querrunzlig, mit seidenar tigem Schimmer. Die Beine sind sehr schlank, schwarz. Ebenfalls aus Columbien. (Mus. Berol.) Ich trage kein Bedenken, dieser Art dem Namen Ap. gla- bratum beizulegen , da das von Germar unter diesem Namen be- sehriebene Thier mit Ap. lotı Kirby zusammenfällt, und die Ger- mar'sche Benennung nicht einmal als Synonym in Gebrauch gekommen ist. 52. Apion aduneirostre. Diagn. Breve, nigrum, subnitidum, parve subtilissimeque griseo-pubescens, rostre mediocri, basi erassiore, apice nitido: thorace transverso, lateribus rotundato, antice atfenuato, supra erebre punetato, postice foveolato: elytris breviter ovatis, pun- etato-suleatis, interstitiis convexiuseulis, subtilissime rugulosis. Long. (wostr. excl.) 2; Iin. Dem vorigen ähnlich, doch durch den viel kürzeren, nach vorn plötzlich verengten Rüssel leicht zu unterscheiden; von kur- zer, gedrungener Gestalt, schwarz, matt glänzend, mit äusserst feiner und sparsamer grauer Behaarung bekleidet. Der Rüssel ist nur wenig länger als das Halsschild, ziemlich gebogen, von der Basis bis zur Einlenkung der Fühler dick, vor diesen plötz- lich verdünnt, doch nicht zugespitzt; die Oberfläche an der Ba- sis dichter und stärker punktirt, die Spitze glatt, glänzend. Die Fühler sind nahe der Mitte des Rüssels eingelenkt, schwarz, das Wurzelglied pechbraun, die Keule eiförmig. Der Kopf ist schmal, die Stirn mit einigen grossen und tiefen Punkten besetzt, die Augen gross. Der Thorax ist um ein Drittkeil: breiter als lang, hinten gerade abgeschnitten, an den Seiten gerundet er- weitert, nach vorn verengt und deutlich, wenn aueh nicht tief eingeschnürt; die Oberfläche ziemlich gedrängt punktirt, die Punkte je ein greises Härchen tragend,, vor dem Sehildehen mit einem länglichen Grübchen. Das Schildehen ist klein, punkt- förmig. Die Flügeldecken sind kurz eförmig, mässig gewölbt, bei den Schultern um die Hälfte breiter als das Halsschild , bis zur Mitte sanft erweitert, dann allmählig verengt und gemeinsam abgerundet, die Spitze selbst etwas ausgezogen; die Oberfläche punktirt gefurcht, die Zwischenräume ein wenig gewölbt, sehr fein querranzlig und wit kaum bemerkbaren, zerstrenten Pünkt- chen besetzt. Die Beine sind langgestreckt, schwarz. Ebenfalls aus Columbien. (Mus. Bero!.) 2 33. Apion pieipes. Diagn. Oblengum, nigrum, opacum, parce albido-pubescens, antennis pedibusque piceis; Tostro longo, areuato, subtiliter pun- etato: thorace cylindrico, antice posticeque fruneato: supra disperse 277 punetato : 'elytris ovalibus, punctato - suleatis, interstitiis - planis, subtilissime rugulosis. ! Long. (rostr. excel.) ?/; Iin. Länglich, matt schwarz , sparsam mit iur, weisslichen Härchen besetzt. Der Rüssel ist etwas kürzer als Kopf und Halsschild zusammeugenommen, gebogen, fein und nieht dicht punktirt, matt elänzend. Die Fühler sind nahe der Mitte des Rüssels eingefügt, pechbraun, die Keule eiförmig, schwärzlich. Der Kopf ist schmal, zwischen den Augen äusserst fein und dicht punktirt, die Augen "klein, nicht hervortrefend, von einem Kranze weisslicher Härchen umgeben. Das Halsschild ist so lang als breit, eylindrisch, an den Seiten vollkommeu gerade, nach vorn nur sehr schwach verengt, vorn und hinten gerade abgeschnitten, auf der Oberfläche zerstreut und fein punktirt, mit breiter, glatter Mittellinie. Das Schildchen ist äusserst klein, punktförmig. Die Flügeldecken sind oval, hochgewölbt, bei den Schultern um die Hälfte breiter als das Halsschild, an den Seiten zuerst fast gleich dann merklich erweitert, hinter der Mitte allmählig verengt, und gemeinsam abgerundet, die Spitze ein wenig ausgezogen; die Oberfläche breit punktirt gefurcht, die Zwischenräume kaum breiter als die Furchen, flach, sehr fein gerunzelt. Die Beine sind schlank, pechbraun, weisslich behaart, die Hüften und Tarsen sehwärzlich. In Columbien von Moritz gesammelt. (Mus. Berol.) 54. Apion aeneicolle. Diagn. Oblongum, nigrum, subnitidum, albido-pilosum, rostro brevi, crasso, eapite thoraceque obseure-aeneis, hoe eylin- drico, sat erebre punctate ; postice canaliculato; elytris ovalibus, eyaneis, subtiliter punctafe-sulcatis, interstitiis planıs, disperse punetulatis. Long. (rostr. exel.) 11/, In. Dem Ap. violaceum Kirby nicht unähnlieh, jedoch durch Färbung und Punktirung des Halsschildes, so wie durch etwas kürzere und höher gewölbte Flügeklecken unterschieden. Der Körper ist länglich, ‘unten schwarz, matt, oben erzfarben, weiss- lich behaart, mit blauen Flügeldecken. Der Rüssel ist kurz und dick , erzfarben, an der Basis dicht und stark punktirt, die vor- dere. Hälfte glatt, glänzend. Die Fühler sind zwischen Basis und Mitte 'eingelenkt, kurz und diek, schwarz, die Keule gross, länglich eiförmig. Der Kopf ist zwisehen den Augen dicht runz- ig punktirt, diese nicht hervortretend. Das Halsschild ist eylin- drisch, um ein Drittheil länger als breit, am Vorder- und Hinter- rande fast gerade abgeschnitten, die Oberfläche ziemlich dieht und tief punktirt, vor dem Sehildehen mit einer kurzen, tief ein- gegrabenen Furche. Das Schildehen ist äusserst klein, punkt- 278 — förmig. Die Flügeldecken sind etwas verlängert eiförmig , mässig sewölbt, bei den Schultern doppelt so breit als das Halsschild, von. den Seiten bis zur Mitte schwach erweitert, dann allmählig verengt und gemeinsam abgerundet; die Oberfläche ziemlich fein punktirt- gefurcht, die Zwischenräume breit, vollkommen eben, fein und zerstreut punktirt. Die Beine sind kurz, schwarz, grau behaart. Bei Smyrna von Helfer aufgefunden. (Mus. Berol.) 55. Apion velatum. Diagn. Oblongum laete aeneum, albido-pilosum, restro breviore, recto, nitido, thorace subeylindrieco, antice posticeque truncato, supra profunde punctato, basi foveolato: elytris oblongo- ovalibus, punetato-suleatis, interstitiis planis, seriatim punectulatis. Long. (rostr. exel.) 2/; lin. ; Von der Grösse des Ap. seniculum Kirby, länglieh, hell erzfarben, ziemlich dicht weiss behaart. Der Rüssel ist wenig länger als das Halsschild, ziemlich diek, fast gerade, platt und slänzend, dunkel metallischh Die Fühler sind zwischen Basis und Mitte des Rüssels eingefugt, mässig lang, schwarz, die Keule zugespitzt eiföürmig. Der Kopf ist dicht punktirt, zwischen den Augen mit einer schwachen Längsfurche; dicht weiss be- haart; die Augen sind klein, nicht kervortretend. Das Halsschild ıst etwas länger als breit, fast eylindrisch, an den Seiten nur äusserst schwach erweitert, nach vorn ein wenig verengt und leicht eingeschnürt; am Vorder- und Hinterrande gerade abge- schnitten; die Oberfläche nicht gedrängt, aber ziemlich tief punk- ‚tirt, hinten in der Mitte mit einem rundlichen Grübchen. Das Schildehen ist äusserst klein, punktförmig. Die Flügeldecken sind länglich eiföormig, mäss'g sewölbt, bei den Schultern we- nigstens um die Hälfte breiter als das Halsschild, an den Seiten fast gleich breit, nach hinten allmählig verengt und gemeinsam abgerundet; die Oberfläche punktirt gefurcht, die Zwischenräume sanz flach, mit einer Reihe feiner Pünktchen besetzt. Die Beine sind kurz, erzfarben glänzend, weiss behaart. Ebenfalls von Smyrna. (Mus, Berol.) 6. Apion Portoricanum. Diagn. Obseure aeneum, subopacum, glabrum, antenna- rum basi, apice pedibusque laete ferrugineis: rostro brevi, erasso, subtiliter punetato: thorace lateribus vix ampliato, supra confer- tissime punctato, postice canaliculato: elytris ovatis, subtiliter punetato-sulcatis, interstitiis convexis, subtilissime punetulatis. Long. (rostr. exel.) 2/3;——-1 lin. Dem Ap. marchieum Hbst. im Habitus sehr ähnlich, dun- kel erzfarben, fast matt, unbehaart. Der Rüssel ist beim ’ so 279 lang als das Halsschild, diek, sehr dieht und verworren punk- tirt, grünlich erzfarben, glänzend, an der Spitze rostroth durch- scheinend; beim 2 etwas kürzer als Kopf und Halsschild zu- sammengenommen, matt pechbraun, äusserst fein und etwas zerstreut punktirt. Die Fühler sind zwischen der Basis und Mitte des Rüssels eingefügt, pechbraun, das erste Glied und die Keule rostgelb. Der Kopf ist breit und dick, ziemlich dicht punktirt, die Augen etwas hervorgequollen. Das Halsschild ist fast so lang als breit, an den Seiten sehr schwach gerundet, nach vorn etwas verengt, am Hinterrande leicht zweibuchtig, auf der Oberfläche sehr gedrängt, hier und da zusammenfliessend punktirt, vor dem Schildehen mit einer kurzen Längsfurche. Das Schildchen ist deutlich, gerundet. Die Flügeldecken sind eiför- ig, mässig gewölbt, bei den Schultern merklich breiter als das Halsschild,, mit etwas aufgeworfenen Schulterbeulen, an den Sei- ten besonders beim 2 nach der Mitte hin erweitert, dann allınäh- lig verengt und stumpf zugerundet, die Spitze ein wenig ausge- zogen; die Oberfläche fein punktirt-gefurcht, die Zwischenräume breit, gewölbt, sehr fein gerunzelt und ausserdem noch mit zer- streufen Pünktchen besetzt. Die Beine sind kurz und diek, beim JS heller, beim 2 dunkler rostgelb, die Hüften, Kniee und Tar- sen gebräunt. Auf Portorico von Moritz gesammelt. (Mus. Bereol.) 57. Apion contractum. Diagn. Breve, einereo-nigrum, albido-pubescens, anten- nis pedibusque obscure ferrugineis: rostro longo, arceuato nitido: thorace transverso,, lateribus subrotundato, Antiece constricto , su- pra confertim punctato, postice foveolato, elytris brevissime ovatis, punctato - sulcatis, interstitiis planis, obsolete seriatim punctulatis. Long. (rostr. excl.) 2/; lin. Sehr kurz und gedrungen, dem Ap. sorbi Hbst. verwandt, srauschwarz, matt, mit feiner, weisslicher Behaarung bekleidet. Der Rüssel (des Weibchens?) ist länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, dünn, stark gebogen, glänzend pechbraun, glatt. Die Fühler sind zwischen der Basis und Mitte des Rüs- sels eingefügt, dünn, rostfarben, das erste Glied stark verlän- gert, die Keule zugespitzt eiförmig. Der Kopf ist breit, mit einzelnen grösseren Punkten besetzt, die Stirn schmal, die Au- gen gross, aber nicht hervortretend. Das Halsschild ist an der Basis fast doppelt so breit als lang; an den Seiten schwach ge- rundet, nach vorn stark verengt und fein eingeschnürt, am Bin- terrande zweibuchtig, die Oberfläche dieht runzlig punktirt, mit einem tiefen rundlichen Grübchen vor dem Schildchen. Dieses ist deutlich, abgerundet dreieckig. Die Flügeldecken sind sehr 280 kurz eiföormig, ziemlich stark gewölbt, bei den Schultern 'merk- lich breiter als das Halsschild, an den Seiten. bis. über die Mitte hinaus fast gleich ‚breit, dann allmählig verengt und. stumpf zu- gerundet; die Oberfläche punktirı - gefurcht, die Zwischenräume flach, mit sehr verloschenen,. reihenweis gestellten Pünktehen. Die Beine sind ziemlich kurz, restroth, weiss behaart, die Hüf- ien, Kniee und Tarsen schwärzlich. . Ein einzelnes Exemplar aus Aragua, von Moritz gesam- melt. (Mus. Berol.) — Exploration scientifique de l’Algerie, pendant les ann&s 1840—1842, publie par ordre du gouvernement. Zoologie. Il. Paris 1849, Lepidopterologie, Dieses Werk, von welchem Erichson in seinem Bericht über die entomologischen Leistungen im J. 1846 S. 6 und Schaum in dem über 1849 S. 149 spricht, werden sich wenige deutsche Entomologen anschaffen können, ja, sie werden die blosse An- sicht desselben für einen besonderen Glücksfall betrachten dürfen. Wenn sie berücksichtigen, dass der entomologische Atlas, in breitem Folio, von Crustaceen 8, Arachniden 22, Myriapoden 3, Hexapoden (Lepisma, Orchesella) 2, Coleopteren: 47, Orthopteren 4, Hemipt. 4, Neuropteren 3, Hymenopt. 19, Lepidopteren 4 und Dipteren 6 wohlgefüllte, auf das Sauberste ausgeführte Ta- feln enthält und der Text auf das Splendideste gedruckt ist, so mögen sie leicht den Grund einsehen, warum das Werk in die wenigsten Bibliotheken gelangen kann. Ich habe mich überzeugt, ‘dass ‚der lepidopterologische Inhalt sich auf wenige Bogen zu- sammenziehen lässt. Indem ich diesen Auszug liefere, glaube ich, die Ansicht des Prachtwerks wenn auch nicht völlig, da die Abbildungen dem hier und da mangelhaften Text nachhelfen müs- sen, doch für die meisten Fälle ganz entbehrlich zu machen. Mit diesem Zweck verbinde ich einen zweiten. Meigen hat kein Bedenken getragen, die Dipteren, welche Fabricins aus der Ber- berei beschrieb, unter die Europäer aufzunehmen. Auch Herrich Scheffer hat in seinem grossen Schmetterlingswerk manche Art aus Kleinasien unter den Europäern abgehandelt. Alle diese Arten haben ein so europäisches Gepräge, dass sich mit Recht 281 erwarten lässt, dass, wenn sie nicht schon auf europäischem Grunde entdeckt worden sind, sie noch dort zu finden sein wer- den. Von gleicher Beschaffenheit sind die in der Exploration vorgeführten Arten, Nehmen wir einige wenige aus (Anthocha- ris, Cigaritis), die vielleicht als ächte Transatlantische Produete sich nnr nach Algerien verirrt haben und nun dort sporadisch leben, so hat dieser so bedeutende Theil von Nordafrika die grösste Uehereinstimmung mit dem südlichen. Europa. Man kann nicht einmal sagen, dass in Algerien zwei Faunen um die Oberhand kämpfen, sondern man sieht die südenropäischen in voller Herrschaft, uud durch die Einwischung von ein paar heterogenen Arten so wenig getrüht, wie jede andere Fauna durch das Vorkommen einzelner Producte des Nachbargebietes. Hat aber Algier eine so rein südeuropäische Natur, so kann es mit der übrigen Berberei nicht anders sein. Die Ueberzeugung nun, dass die nordafrikanischen Produete nicht länger von den Samu- lungen europäischer Arten ausgeschlossen werden dürfen, zu fördern, ist das zweite Ziel bei der Mittheilung des Auszuges. Ich würde die ganzen Küsten des Mittelmeeres für völlig homogen erklären, wenn ich nicht durch die Ansicht einiger Arten von der syrischen Küste, die ich meinem Freunde Lederer verdanke, sehr bedenklich gemacht würde. Idmais fausta, Erebia (vielmehr ein eigenes Genus der Hipparchien) Asterope, Pieris Mesentina, Polyommatus Acamas, Zinckenia (Spoladea Gwen.) recarvalis, Hypena revolutalis*) — wahrscheinlich noch mit einer Mehr- zahl anderer — auf den geringen Raum von Beyrut zusammen- gedrängt, scheinen nieht das Verhältniss zur Gesammifauna ein- zunehmen, wie es sich bei den Algierern zeigt. Ich glaube, dass hier an der Südostecke des Mittelmeeres der Uebergang der südeuropäischen Fauna in die der tropischen Gegenden gemacht ist, Wenn man den lepidopterologischen Ergebnissen der Explo- ration auch ansieht, dass sie nur als Nebensache behandelt wor- den sind d. h. dass Lucas weder mit den Lepidoptern gründlich bekannt ist, noch sich ihr Sammeln sonderlich hat angelegen sein lassen, so ist doch soviel daraus zu erkennen, dass die Algiersche Fauna, wie die der Küsten des Mittelmeeres über- haupt, ihre lepidopterologischen Producte nicht ohne grossen Zwang, ohne Mühe und Schweiss des Sammiers, hergiebt. Hundert und sieben und siebzig Arten sind doch ein sehr dürf- tiges Resultat einer Exploration, die sich über die verschieden- sten Gegenden Algeriens und in gar nicht zu beschränkter. Zeit erstreckte! Und von diesen 177 Nummern sind mehrere fremde Beobachtungen, mehrere sogar nur Varietäten! Mit Bestimmtheit *) Vom Cap — Microlepid. caffr. pag. 10 — wo in der Beschreibung durch ein Versehen ad costam descendit statt dorsum descendit steht. 282 lässt sich behaupten, dass der bei weitem grösste Theil der Arten durch künftige Beobachter zur Keinini& der entomologi- schen Welt gelangen wird. Aus der Beschaffenheit meines Auszugs wird man zum Theil erkennen, wie es möglich war, den Inhalt von 68 Folio- seiten ohne Weglassung von etwas Wesentlichem auf einem so kleinen Raum wiederzugeben. Um jede Besorgniss, dass doch Wichtiges weggelassen sein möchte, bemerke ich, dass das schöne Papier in der Exploration auf die verschwenderischste Weise benutzt ist, und dass Lucas bei den bekanntesten Arten eine Menge Citate gegeben hat, die ich als ganz überflüssig über- sehen dürfte. P. C. Zeller. S. 345. 1. Papilio podalirius nur um Constantine und La- calle im April und Mai gefunden, und zwar nur die Varie- tät Feisthamelü Dup. (Anm. Der Generai Levaillant hat sich bemüht in den Annales de la Soc. entom. 1848 p. 407 zu beweisen, dass Pap. Feisthamelii eine eigene Art sei; er hat die Raupe und ihre Verwandlung beobachtet und an der ersteren gefunden, dass sie grösser als die des gewöhnlichen Pap. Po- dalirius und oft mit braunen Flecken bestreut ist. Die Unterschiede an den Faltern übergeht er, sie als bekannt vorausseizend. Mit Rechi spricht Lucas in den Annales 1850 p. 83, dass das oft nichts beweise; _ er geht die Unterschiede der Falter durch und kommt zu dem Schluss, dass sie entweder unerheblich seien oder durch Uebergänge verwischt wer- den. Allein, so ausführlich er ist, so übergeht er doch gerade diejenigen Momente, auf die es mir vorzüglich anzukommen scheini, und die ich ziemlich vollständig in der Isis 1847 auseinander gesetzt habe. Er schweigt sanz darüber, ob der rostrothe Bogen (den Feisthamelii auf den Hinter- flügeln am Schwanzwinkel hat, und der schmal und gleichbreit ist, sich stark abwärts krümmt und der Spitze des darunter liegenden Flecks eine abwärts zeigende Richtung giebt,) sich allmählig in den rostgelben Fleck des Podalirius ändert, (welcher sich nach innen erweitert, viel breiter ist und die Spitze des darunter liegenden schwarzen blaubestäubten Flecks nach einer ganz andern Richtung hin zeigen lässt. Wenn mein Sicilianer Zanclaeus auch einen rostgelben Fleck hat, der sich abwärts krümmt und hinten erweitert und schmäler ist als bei Podalirius und breiter als bei Feisth., so steht diese Beschaffenheit zwar in der Mitie, ist aber nach beiden Seiten hin so abgegrenzt, dass sie viel weniger als Bindemittel für zwei Varietäten denn als Character für eine dazwischen stehende, also dritte Art gelten kann. Um nicht zu weitläufig zu werden, so schweige ich über die Körperbehaarung, die schwarzen Hinterleibsstreifen, die Länge der Hinterflügelschwänze, den Winkel, den der Ausschnitt unter dem Rostfleck bildet und erkläre nur die Sache für noch gar nicht so ausgemacht, wie Lucas sie ansehen will, dass Feisthamelii keine eigene Art sei. Auf die Veränderlichkeit des Machaon hätte sich Lucas nicht berufen sollen; denn dieser Falter gehört zwar zu Papilio, steht aber dem Podalirius in jeder Rücksicht äusserst fern, so dass seine Veränderlichkeit gar nichts beweist.) 2 233 Pop. machaon seltener, um Algier im April, um Con- stantine im Mai, nach Levaillant auch bei Oran. S. 346. 3. Thais rumina p. 1. fig. 1. eine Var. so gross 4. wie Mnemosyne mit sehr dunkler, lebhaft gelber Grundfarbe. Sehr verbreitet im Osten und Westen von Algerien, doch nieht weit ins Innere hinein: nicht selten bei Oran und Algier, hauptsächlich aber bei Hippöne und Lacalle im Febr., März a. April; sie fliegt nicht schnell und setzt sich gern an die Blüthen des Asphodelus ramosus. Pieris rapae sehr verbreitet in Algerien im März und April: sehr reichlich um Oran, Algier, Constantine, Bona und Lacalle. S, 347. 5. Pieris brassicae ebenso gemein, an denselben 6: Orten und zu gleicher Zeit. Pieris daplidice nicht sehr gemein um Lacalle, 7. Anthocharis belemia im Mai bei Bougia, auch in 5. Aegypten. A. glauce viel gemeiner als die vorige, im Frühling um Algier und Lacalle. S. 348. 9. A. belia besonders im Frühling manchmal auch im 10. vl. Sommer, um Algier, Constantine und Lacalle. A. ausonia nur 2mal im Mai bei Bougia. A. Charlonia Donzel Annal. I., pl. 8 fig. 1 um Emsila gefangen. 12. A. Levaillantii pl. 2 fig, 12: alis flavo - sulphureis, antieis subtiliter rubeseente maculatis, puncto discoidali api- ceque nigris, hoc linea maculari flava>transversim separato, postieis flavo - sulphureo - subvirescentibus, infra nigricanti- bus, viridi fortiter irroratis, quinqgue alboque (?) maculatis; eapite thoracegne nigris, favo-virescente-pilosis, hoc antice piloso-rubescente; abdomine fiavo virescente, nigro subtili- ter irrorato, antennis pedibusque fulvis,. Nahe der Char- lonia. In den Annales 1850 S. 92 wird die Art noch aus- führlicher definirt und nach beiden Geschlechtern beschrieben; auch bemerkt hier Lucas, dass in der Explor, nicht das d', sondern das Q beschrieben und abgebildet ist. — Auf den Hochplateaux des Djebel-Amour von Levaillant entdeckt. S. 350. 13. A. Douei pl. 2 fig. 3 sehr häufig um Oran, 14, Algier und Lacalle vom Februar bis Anfang Mai, als Stell- vertreterin der A. Eupheno, von der L. sie für specifisch verschieden hält, wobei er sich auf die von Pierret Annal. V., p. 367 gegebenen Unterschiede beruft, die aber Lederer (Wiener Zool. botan. Vereinsschrift 1852 S. 31) nicht gel- ten lässt, A. Nouna Luc. pl. 1 fig. 2? SP alis supra albis, ad basim nigro aspersis, primis antice macula aurantiaca, nigro 19 284 marginata in d°, bimarginata in 2 secundis ad marginem nigro punetafis, alıs infra albidis, primis ad basin anticeque flavescenlibus, seeundis flavis, nigro aspersis, in femina vitfa nigreseente extus trianguları, antennis albis supra nigro annulatis corpore supra nigro, infra pedibusque alhiıs. Neben A. Delphinia gehörig, bei Oran im Juli und April, von Levaillant entdeckt. S. 352. 15. Rhodocera Rhamni pl. 1 fig. 4 (Fühler und Bein) um Algier, Philippeville, Bona, besonders in den Gehölzen der Seen Tonga und Honbeira bei Lacalle im März und April mit ihrer Varietät Cleopatra. Anm. Lucas nimmt also die Idendität von Rhamni und Cleopatra als ausgemacht an, während ich in der Isis 1847 sie bezweifelte und Lederer, der beide Arten in Andalusien zusammen traf, sie (WVien. Zoel. bot. Vereinsschrift 1852 S. 33) noch bezweifelt. Ich wünschte, Lucas hätie sich darüber ausgesprochen, ob ihm Bindeglieder vorgekommen sind. 16. Colias edusa pl. 1 üg: > (Fühler und Bein) — mit der Var. Helice häufig um Algier und Lacalle im Frühling und in einem grossen "Theil ‚des Sommers. C. hy ale nur aufgenommen, weil Boisduval im Spee. gen. sie als nordafrieanisch auflührt. S. 353. 18. Argynnis pandora um Oran von Levaillant angetroffen im Mai und Juni. 9. Melit. didyma ziemlich verbreitet von März. bis Mai be: Oran, Algier, Bona und Lacalle. (Ueber ihre Abweichungen von der gewöhnlichen Didyma kein Wort.) 20. Melit. aetheria Hhn. fig. 873 — 878, pl. 2. ie. 2 9. Bei den angetroffenen Individuen ist die rothgelbe Grund- farbe viel stärker gebräunt als bei der typischen Art, auch sind die schwarzen Flecke grösser und stärker ausgedrückt. — Um Coenstantine ziemlich seiten Mitte Mai auf den dürren Höhen am Rande des Rummelflüsschens. : Anm. Die Abbildung stellt ein grosses, blasses Weibchen der Phoebe vor, bei dem an der Wurzel der Hinterflügel auf der Unterseite nur 3 Schwarze Punkte und nicht deutlich genug gegeben Sind. S. 354. 21. Vanessa cardui sehr gemein das wanze Jahr durch überall. 22. Charaxes iasıus nur um Algier und Lacalle, fliegt schnell und setzt sich auf die höchsten Bäume, manchmal jedoch auch an die Saft ausschwitzenden Stellen der Stämme. 23. Arge ines ziemlich gemein im April und Mai im Osten und Westen von Algerien. 5 S. 355. 24. Arge elotho? pl. 2 fig. 4. Nur zwei Exemplare (eins im April bei Bugia gefangen; eins aus Sieilien) die - Lucas mit Zweifel nur für climatische Varietät der Clotho ansieht, bei welcher das Schwarze vorherrscht. Anm. Es ist nur eine grosse Galatea!, wie meine sicilische Galatea 9, nur mit gelblicher Grundfarbe und auf den Hinterflügeln mit 285 drei grossen , braungelb breitgerandeten Augen gegen den Schwanzwinkel als ganzen Unterschied; denn die Unterseite weicht gar nicht ab. Dass hier an keine Llotho zu denken ist, zeigt schon die Mittelzelle der Vorder- flügel, die keinen Querstrich hat, sondern hell ist wie bei Galatea und Lächesis. 25. Satyrus Abd-el-Kader pl. 2 fig. 32 — nicht sehr gemein, besonders beim Löwenberge östlich von Oran, schwer zu fangen. Lucas giebt nur die Unterschiede des Q von dem in den Annales VI. pl. 1 fig. 5-6 durch Pierret beschriebenen ‚dieser ausgezeichneten Art, die ihren Platz nahe bei Cordula hat.“ Anm. Mir scheint sie auch wirklich nichts als Cordula zu sein; ich habe aber zu wenig Cordula und keinen Abdelkader, um mehr als einen Verdacht gegen die Artverschiedenheit aussprechen zu können. S. 890. . 26. Satyrus Fidia sehr gemein im Juli und August um Lacalle auf dürren, felsigen, hohen Plätzen, 27. Sat. fauna um Oran zu Anfang März (!) nur einmal am Djebel Santa Cruz. 28. Sat. bryseis nur einmal Ende Juni beim Setiflager (Pro- vinz Constantine). 29. Sat. janira mit der Varietät Hispulla ziemlich gemein um Algier, Philippeville, Constantine, Lacalle vom April bis Juli auf ziemlich steilen, schattigen Stellen. S. 357. 80. Sat. ida nicht selten den ganzen Frühling und einen grossen Theil des Sommers durch um Constantine, Milah und besonders in den grossen Korkeichenwäldern von Lacalle; auch bei Oran ziemlich reichlich. 31. Sat. pasiphae an denselben Stellen, aber weniger häufig, 32. Sat. megaera um Algier, Bugia und Constantine vom April bis Juni, gern an sehr steilen Stellen. S. 358. 33. Sat. aegeria im Frühling ziemlich reichlich um Algier, Philippeville und Lacalle, aber nur die Varietät Meone, welche sich gern an waldigen und ziemlich feuchten Stellen aufhält. 34. Sat. arecanius, wozu Arcanioides Pierret. Annal. VI., p. 306. pl. 12 üg. 5 als Varietät gezogen wird, um Lacalle im Juni und Juli auf dürren Hügeln, um Oran von Levail- lant angetroffen. 35. Sat. pamphilus, wozu Lyllus Esp. als Var. gezogen wird, nar um Laecalle reichlich gefunden an den schattigen, kräuferreichen Stellen. S. 350. 36. Thecla aeseuli nicht sehr gemein in den Wäl- dern der Seen Tonga und Houbeira im Mai und Juni. 37. Th. rubi pl. 1 fig. 7 (Kopf) viel verbreiteter, nicht selten im April und Mai besonders bei Algier, Bugia, Constantine, Bona und Lacalle; bei Oran fand sie Leyaillant. 38. Polyommatus ballus pl. 1 fig. 10 (Fühler) sehr gemein 286 um Algier, Bugia, Constantine, Bona und Lacalle; um Oran von Levaillant gefunden. ER S. 360. 39. Polyomm. mauritanicus Lue. pl. 1 fie. (lee..9.) 02: Alis in mare supra fuseis, attamen primis fusco subfulve- scentibus, magna aren fulva in mare, alis antieis infra in utroque sexu fulvis nigro punctatis, secundis fuseis nigro punetatis ad basim in mare fortiter nigrescentibus; antennis fuscescentibus supra annulatis, palpis, capite, thorace pedi- busque fusco-pilosis. Neben Ballus gehörig, ohne rothgelbe Flecke am Schwanzwinkel der Hinterflügel des S und auf der Unterseite in beiden Geschlechtern dunkelbraun, statt grün; beim 2 liegt der rothgelbe Fleck der Hinterflügel im Mittelfelde statt gegen den Innenwinkel. — Das Z' aus der Gegend von Algier, das 2 zu Anfang Mai bei Bugia. S. 361. 40. Polyomm. phlaeas im Osten und Westen Alge- riens sehr verbreitet während des sanzen Frühlings und eines grossen Theils des Sommers. 41. Lycaena baetica ziemlich selten im Mai und Juni bei Bugia und Milah. 42, Lycaena telicanus um Bugia im Mai nur 3 Exemplare. 43. Lye. hylas, wozu Lye. abencerragus Pierret (Annal, VI. pl. 1 fig. 7 p. 21) als Var. gerechnet wird, um Con- stantine und Bona im April und Mai. S. 362. 44. Lye. agestis einmal Mitte Mai bei Algier. 45. Lyc. alexis ziemlich gemein um Algier, Constantine, Bona und Lacalie, den ganzen Frühling hindurch und in einem grossen Theil des Sommers. 46. Ly ec. argiolus nicht sehr gemein im Frühling und Som- mer, um Bonx“ Lacalle und Bugia. 47. Lye. theophr astes Fahr. pl. 1 fig. 6 im April und Mai sehr verbreitet bei Constantine und Laecalle; bei Oran von Levaillant häufig gefunden. 48. Cigaritis siphax (leg. Syphax) Luc. pl. 1 fig. 8 ‘2 (mit dem Namen Zerythis siphax). (Das Genus Cygaritis Boisd, charakterisirt Lucas in den Annales 1850 S. 97 fol- sendermassen: „Fühler grade, schwach weiss geringelt, am „Ende mit einer gestreckten. spindelförmigen, abgestutzten „Keule; Taster sehr verlängert, weit über den Kopf hervor- „stehend, die ersten Glieder sehr lang, unten mit Schuppen- „haaren bekleidet; das letzte viel kürzer , schlank, von den „vorhergehenden scharf gesondert, in eine abgerundete Spitze „auslaufend und kaum mit Schuppenhaaren bekleidet; Augen „oval, ziemlich aufgeblasen, mit meist weissen Schuppen- „haaren eingefasst, Thorax ziemlich kräftig. Hinterleib „kurz, halb versteckt durch den Innenrand der Hinterflügel, 287 „die ın der Ruhe keine Rinne bilden. Discoidalzellen aller „Flügel offen. Aussenrand der Hinterflügel leicht gezähnelt, „Sehwanzwinkel ziemlich tief ausgekerbt,, die Seiten dieser „Auskerbung gewöhnlich mit einem Schwänzchen versehen. „Die Flügel auf der Unterseite gewöhnlich ‚mit metallischen „Flecken geschmückt. Krallen aller Füsse klein. — Die „Arten sind dem‘ Norden und Süden Afrika’s eigen.“ Wenn Lycaena Acamas Klug Symbel., wie ich nicht bezweifle, zu diesem Genus gehört, so hat es eine noch weitere Verbrei- tung; denn diese Art findet sichshei Beirut, von wo ich sie dsmäh die Güte des Herrn Lederer erhielt, und noch tiefer nach Asien hinein ın den Wüsten am Kisil-koum , wo Leh- mann sie fand (Deseript. des Inseetes recueillis par feu M. Lehmann par Menetries in den Mem. de Yacad. de Peters- bourg VI., p. 61. 740)]. Cig. syphax, alis supra fulvo- ferrugineis, fuseo nigre- scente mareinatis in area fulva nigro Hünctatis,, alis antieis infra fusco- ferrugineis, griseo einerascente marginälis; nigro maculatis ‚punetis llavo-argenteo (?) ornatis, posticis omnino gri- seo einerascentibus, punctis lavo-argenteis, maculis griseo cine- reis; antennis cinerascentibus, fusco annulatie „ eapite theraceque griseo-pilosis; abdomine supra fusco , infra pedibusque albido- pilosis. Femina mari non dispare, nisı ‚alis infra vix Bavo- argen- teo macnlatis. Aus der Verwandtschaft der Zeuxo ; ziemlich selten mit dem ziemlich schnellen Fluge der Lycaenen, "auf.den.dür ren, steilen Hügeln bei Constantine und Lacalle, im Mai und Juni. S. 864.. 49. Cig. Zohra Donzel Annal. 2”° serie tome V. pl. 8 tig. 5—6, pag. 528 — im westlichen Algerien am Dje- hel-Amonur ‚von Leyaillan entdeckt. 50. Cig. Massıinissa (leg. Masinissa) Luc. (Sie ist in den Annales 1850 p. 99 pl. 2 fig. 2 weitläuftiger definirt und beschrieben, wesshalb ich die Angaben der Exploration über- gehen kann) -— auch von Levaillant in. den. Thälern des Djebel-Amour entdeckt. S. 3865. 51. Hesperia linea um Algier und Constantine im Frühling und in einem grossen Theil des Sommers. 52. Hesp. lineola nur bei Constantine im Rummelthale zu Ende Mai dreimal. 53. Hesp. actaeon um Milah Mitte Juni nur 2mal gefunden an dürren, unangebauten Stellen. S. 366. 54. Syrichtus malvae (malvarum) im Frühling in einem grossen Theil des Sommers um Oran, Älgier, Con- stantine und Laealle auf bewaldeten und eultivirten Stellen. 55. Syr. alveus Dup. Suppl. 1 p. 312 pl. 50 fig. 1—2 im Winter und Frühling um Algier, Constantine a Lacalle besonders in bergigen Lokalitäten. 0 288 56. 57. Syr. onopordi Bamb Andalus. p. 27 pl. 8 fig. 13 einmal im August bei Algier; ausserdem nur als Andalusisch und südfranzösisch bekannt. Syr. therapne Dup. Suppl. 1 p. 264 pl. 42 fie. 8-10 einmal bei Algier zu Ende July. S. 367. 58. Sesia brosiformis E. im Mai einigemal bei 59. 60. 61. Algier. Ses. philantiformis im Juni bei Constantine und Milah, Ses. tenthrediniformis im Mai um Hippone an Sträu- chern einige Exemplare. Ses. sirphiformis (leg. syrphif.) Luc. pl. 2 fig. 7 (in natürlicher Grösse von oben). Länge 13 Millimeter, Flü- gelsp. 221/,. Capite palpisque flavo aureo-pilosis, antennis nigro-fuscis; ihorace nig:o-violaceo, antice supra infraque flavo; alis antieis, nervura costali mediaque fuseo-nigriean- tibus, in medio fusco maculatis atque flave-aureis; alıs postieis antice flavo-aureo marginatis, nervuris nigrieantibus, fimbria in utroque fusca; abdomine nigro - violaceo, flavo- annulato, scopulis nigris, media attamen flava; pedibus nigro - violaceis, tibiis flavo - pilosis atque nigro - annulatıs. Etwas ähnlich der Ichneumoniformis und ihr verwandt. Kopf und Palpen mit schön goldgeiben Haaren bekleidet, ausser im Gesicht, welches gelb ist. Fühler braunschwarz. Thorax violettschwarz beschuppt, mit gelbem Ring am vordern Theil und gelbem Bande an jeder Seite, unten und an den Seiten gelhbeschuppt. Auf den Vorderflügeln ist die Randader, die ganze Medianader, die des Apicalwinkels und dieser selbst schwärzlich braun; nur die Discoidalzelle ist durchsichtig, durch einen schwärzlichbraunen @uerfleck unterbrechen, hinter welchem ein goldgelber Fleck folgt, der in die Zwi- schenräume der Adern des Apicalwinkels dringt. Unterseite sanz wie die Oberseite. — Hinterflügel durehsichtig, am Vorderrande goldgelb gesäumt; die Adern schwärzlich, die Franzen wie die der Vorderflügel”. Hinterleib violettsehwarz, die Schienen durch gelbe Haare rauh und am Ende schwarz geringelt. (In der Abbildung sind die Vorderfügel und die Franzen der Hinterflügel zimmtbraun; die klare Mittelzelle bildet ein längliches, gegen die Basis gespitztes Dreieck; hinter der breiten Queraderbinde ist ein ovaler, klarer Quer- fleck, von 2 Adern durchschnitten und vom Innenrande wei- ter abstehend als vom Vorderrand. — Meine Sesia Loewii ist es nicht.) *) In meiner Abschrift steht inferieures, was jedenfalls ein Schreib- oder Druckfehler ist. 289 Im Juni in den Wäldern des Tongasees bei Lacalle mal gefangen. - S. 368. 62. Ses. euglossaeformis Lue. pl. 2 fig. 5 (in natürl. Grösse von oben, a—d Kopf, Fühler und Beine vergrössert). Länge 13 Mill., Flügelsp. 21. Ferrugineo-pilosa, thorace nigro virescente mettallico , lon- situdinahter ferrugineo - triviffato; alıs antieis fransversim fusco-maeulatis, apiee nervurisque fuscis, piloso-squamosis, flavo auratis; postieis nervuris fuseis, sparsim squamoso- pilosis, Savo-auratis, fimbria supra infraque fusea; abdomine nigro virescenfe, segmentis ferrugineo alboque annulatis, infra omnino ferrugineo; pedibus nigris, pileso - ferrugineis, antennisque nigro-violaceis, ferrugineo annulatis. Kopf schwarz, oben und im Gesicht mit rostfarbenen, ziemlich langen Haaren bekleidet und nur hinter den Augen mit gelblichen Haaren. Die 2 ersten Palpenglieder sind ganz mit rostgelben (ferrugineux jaunäfre), verlängerten Haaren bedeckt, das letzte hat gelbe, sehr kurze. Fühler violett- schwarz, mit rostfarberen, schuppenförmigen Haaren gerin- selt, am Ende schwarz. Rückenschiid metallisch grünlich- schwarz, vorn mit solchen Schuppenhaaren gefranzt, oben mit 3 rostfarbenen, aus so gelärbten Haaren gebildeten Längsbinden; unten metallisch grünlich schwarz, an jeder Seite mit einem schnppenhaarigen rostfarhenen Fleck. Vor- derflügel durchsichtig, die Adern, die Oberseite der Ränder, ein grosser Querfleck und die Spitze braun, bekleidet mit zoldgelben Schurppenhaaren; Unterseite wie oben. Hinter- Hügel durchsichtig wit braunen Adern, bier und da mit einigen goldgeiben Schuppenhaaren. Franzen aller- Flügel oben und unten braun, mit goldgelben Schuppenhaaren spärlich bestreut. Hinterleib oben grürlich schwarz, ab= wechselnd rostfarben und weiss geringelt, unten ganz metallisch glänzend mit solchem, doch nicht glänzenden Afterbusch. Beine schwarz mit rostfarbenen Haaren beklei- det. [Auf den Verderflügeln ist die Spitze des klaren Drei- ecks fast um die ganze "Länge des Dreiecks von der Flü- selwurzel entfernt. Hinter dem Queraderbande ist eine klare Binde, breiter als das @ueraderband, schmäler als ihre Entfernung vom Hinterrande, die Gegenränder nicht erreichend, vou 4 Längsadern durchzogen; Grundfarbe dun- kel rostbraun, am neun gegen die Wurzel heller]. — Beim Setiflager zwei Exemplare heim Keschern in den hohen Kräutern. _ S. 369. 63. Sesia ceriaeformis Ime. pl. 2 fig. 6 (Oberseite in natürl, Grösse). Länge 9 Mill., Flügelsp. 16. Capite, antennis palpisque 290 nigris,, thorace abdomineque nigro virescentibus, hoc supra ‘ tantum nigro ceyaneo-violaceo annulato, scopulis nigro-viola- ‚ceis, media attamen ferrugineo-aurantiaca ; alis antieis fusco- nigricantibus, ferrugineo - aurantiaco maculatis posticeque marginatis; alıs postieis translucentibus, nervuris nigris; pedibus nigro eyaneo-violaceis, tibiis ferrugineo - aurantiace pilosis. Sie gehört neben Stomexyformis [!. Kopf, Palpen und Fühler schwarz, Thorax und Hinterleib grünlich schwarz ; diese Farbe kommt von kleinen Schuppenhaaren, zwischen welchen man andre vioelettblauschwarze bemerkt, die, am Hinterrand jedes Ringes regelmässig geordnet, machen, dass der Hinterleib auch diese Farbe hat, unten ist er ganz schwarz. Die Afterbüsche sind violettschwarz mit Ausnahme des mittelsten, der orangerestfarbig ist. Vorderflügel schwärz- lich braun, am Vorderrand mit einigen violettblauen Schup- pen; nur die Mittelzelle ist durchsichtig; sie ist aber durch einen schwärzlichbraunen Fleck unterbrochen, dem ein ande- rer, viel kleinerer, orangerostfarbener folgt; der Innenrand ist mit letzterer Farbe gesäumt; der Fleck der Flügelspitze ist schwärzlich braun, hier und da mit einigen orangerost- farbenen Schüppehen geziert; die Unterseite ist ganz wie die Oberseite. Hinterllügel durchsichtig; Adern sehwarz, Franzen wie an den Vorderflügeln braun. Beine violettblau- schwarz; Vorder- und Mittelschienen hauptsächlich rauh durch verlängerte, orangerostfarbene Haare [im Bilde sind die Vorderflügel braun; gegen die Spitze dunkler, am Innen- rand hellroth; das schmale klare Zellendreieck ist um seine ganze Länzej von der Flügelwurzel entfernt; das Querader- band ist an der äussern grössern Hälfte hellroth ; der darauf folgende klare Fleck ist etwas schmäler als das Querader- band, wenig länger, viereckig, von zwei Längsadern durch- schnitten. Alle Schienen hellroth.] Bei Oran zu Ende März am Djebel Santa Cruz. S. 370. 64. Macroglossa stellatarum nicht ach selten 65. ım Mai und Juni im Osten und Westen Algeriens, Deilephila euphorbiae pl. 2 fig. 8 (sehr gross, statt Grün Braungelb). Aus Puppen, die im’ Juli bei Algier gefunden waren, im September ausgekrochen. Alle ausgekrochene Exemplare weichen von den Europäern durch die blassen Farben auf den Flügeln und dem ganzen Körper ab. Thorax und Hin- terleib wie bei den Europäern, nur die Unterseite des letz- tern olivenfarbig statt blassroth. Flügel auf der Oberseite hell aschgraulich (gris eendr& clair) statt röthliceh grau, mit Ausnahme der Hinterflügel, die sehr leicht rosig angellogen sind; unten sind sie schwach olivenfarbig ascheran. 291 S. 505. 65. b, Deil. tithywmalı um Algier von Levaillant angetroffen; bisher nur als Bewohner Südspaniens und Ma- deiras angezeigt, auf den Kanarischen Inseln sehr gemein. S. 371. 66. D. celerio einmal zu Anfang März bei Bugia 68. 69. todt unter den Rindenstücken eines Olivenbaums angetroffen. D. lineata etwas dunkler und lebhafter gefärbt” als die Europäer, am Djebel Amour von Levaillant ee Sphinx econvolvuli bei Algier im Mai vefangen. Acherontia atropois zu Anfang Mai bei Algier und Bugia einigemal. S. 372. 70. Zyg. algira Dup. Suppl. 1., pl. 7 fig. 6 sehr 13. reichlich in den ersten Tagen des März bei Algier, Con- stantine, Bona und Lacalle. Zyg. orana Dup. Suppl. 1., pl. 12 fig. 8 nur bei Oran am Ostabhang des Djebel Santa Cruz zu Anfang März zweimal. Zyg. zuleima Pierret Annal. VL, p. 22? pl. 1 fig. 8 — ziemlich gemein zu Ende Winters und durch einen grossen Theil des Frühlings um Oran, Algier, Constantine, Bona und Lacalle. Zyg. Valentini Bruand Annal. 2 serie IV. p. 201 pl. 8 fig. 1 — bei Constantine von Valentin Devoisins gefangen. S. 3735. 74. Zyg ludiera Lue. pl. 3 fig. 1, Länge 81/, Mill., Flügelsp. 20. Corpore pedibusque nigris, antennis nigro- subviolaceis, alis antieis fusco subvirescente tinctis, longi- tadinaliter rubro-trivittatis bimaeulatisque, nervuris fimbria- que nigris; postieis rubris, fimbria nigra. Der Valentini etwas Ähnlich, aber kleiner. Kopf wie die Taster schwarz und mit schwarzen Haaren bekleide. Fühler schwarz, sehwach violettlich. "Thorax schwarz, ganz mit schwarzen, ziemlich verlängerten und wenig dichten Haaren bekleidet. Vorderflügel schmäler als. bei Valentini, braun, leicht grün- lich angelaufen; Adern und Franzen schwarz; sie zeigen drei rothe Längsbinden, von denen 2? aus der Flügelwurzel entspringen, und die, welehe nahe [unterhalb] der Median- ader liegt, viel weiter reicht als die den Vorrand einneh- mende; die dritte nımmt die Discoidalzelle ein: über deren Disco-cellularader sie hinausreicht; auf diese Binde folgen”? rothe, längliche Flecke, einer über dem andern, [im Bilde ist nur einer zu sehen, welcher den Hinterrand am Innen- winkel berührt]. Die Hinterfiügel wie die Adern’sind roth, schwarzgefranzt. Unterseite ohne Auszeichnung , ausser dass auf den Vorderflügeln das grünliche Braun durch Roth ersetzt ist. Hinterleib und Beine schw: ırz. — Bei Oran. Zyg. Cedri Bruand Annal. 2. serie IV. p. 202 pl. 8 fie. 2 — um Algier von dem Ofhizier Cedre entdeckt. 292 76. Procris cognata (Rambur.) Luce. pl. 3 fig. 2, Länge 11—12 Mill., Flügelsp. 30—33. Alis antieis, capite abdo- mineque viridi auralis, primis infra seeundisque cinerascen- tibus atque einerascente fimbriatis; antennis elongatis, exili- bus, viridi-aurato-subeyaneo-tinetis dentibusque fuseis; pedi- busque elongatis, femoribus viridi - auratis, tibiis tarsisque einerascentibus. Grösser als Statices, dieser sehr ähnlich. Vorderflügel oben, Thorax, Ober- und Unterseite des Hin- terleibes viel heller goldgrün als bei dieser, auch die Vor- derflügel unten und beide Seiten der Hinterfhügel viel heller grau; die Franzen aller Flügel nieht goldgrün, sondern sehr hell grau. Fühler viel gestreckter, viel weniger diek, Schaft grün, obenauf sehr leicht blau angelaufen; die Zähne ziem- Jich dunkelbraun, weniger gestreckt und besonders weniger gedrängt als bei Statices. Beine auch schlanker‘ und westreckter, an den Hüften sehr heli goldgrün, an den Schienen und Tarseneliedern wenig dunkel grau. Nur bei Constantine am Südabhang des Djebel mansourah im Mai ziemlich selten, bisher nur als südspanisch angezeigt. Anm. Weder die Gestalt der Flügel noch die der Fühlerspitze wird von Lucas beschrieben! Nach dem Bilde sieht man, dass die Art nicht zu Statices, sondern in die Nähe von Globulariae gehört. Nur diese hat Lederer (s. Wiener Zool. botan. Zeitschrift 1852 S. 105) in Andalusien gefunden. Ich vermuthe daher, dass auch die Lucassche Cognata nichts mehr als eine helle Varietät von Globulariae sein wird, wie ich sie von Lederer zur Ansicht erhielt. S. 874. 77, Procris eirtana Lue. pl. 3 fig. 3, Länge 6—7 Mill., Flügelsp. 18 — 20. Alis antieis nigreseentibus ad basim anticeque viridi tinetis, alis posticis supra infraque, anticis infra subnigrescentibus; capite, thorace abdomineque viridibus, antennis viridi eyanescentibus dentibusque nigris. Kleiner als Globularine, welcher sie ein wenig ähnelt. Vorderflügel schwärzlich, am Ursprung und am ganzen Vorderrand stark dunkelgrün bestäubt. Hinterflügel oben und unten und Vorderflügel unten ziemlich leicht schwärzlieh angeflogen. Kopf, Thorax und der ganze Hinterleib ziem- lich stark dunkelgrün bestäuabt. Fühler dunkel bläulichgrün, die Zähne, welche sie an jeder Seife zeigen, matt schwarz. Das Weibehen ganz wie das Männchen; die Fühlerzähne mattschwarz und sehr wenig markirt (fort peu marquees). Um Constantine am Ahhange des Koudiat-Ati, an den Sten- seln der höhern Kräuter, in den ersten Tagen des Mai, etwas gemeiner, als die vorige. Anm. Sie hat viel kürzere Flügel und Fühler als Ampelophaga; die Farbe ist auf dem Bilde schwärzlich und an allen Vorderrändern gelb- bräunlich angeflogen. 293 S. 375. 78. Euchelia pulchra überall in Algerien das ganze Jahr durch sehr häufig. 79. Emydia coscinia ziemlich selten am See Houbeira bei Lacalle im Juni. 80. Callimorpha dido Wagner Reise in Algier 111. p. 209 pl. 9 -—— bei Oran von Dr. Wagner entdeckt. S. 376. 81. Triehosoma mauritanicum Ene. pl. 3 fig. 5: alis antieis supra infraque nigro-fusecis, ad marginem extus fi. e. ad costam] maculis 2 albido - flavescentibus ornatis; alis seeundis supra infraque et angule anali flavo-aurantiacis (hoc fortiter fusco - nigro marginato), macula triangulifermi fuscaque ornatis; capite thoraceque nigris, flavescente pilo- sis; abdomine supra nigro, infra piloso-flavescente elongatis, flavescentibus, setis nigris. (S'). So gross wie Tr. baeticuns und neben dieses zu "stellen. Nur einmal in den ‚Kork- eichenwäldern am See Houbeira bei Lacalle Mitte Juni. [Da die Diagnose dieser leicht kenntlichen Art so ausführlich wie eine Beschreibung ist, so halte ich eine Uebersetzung der letztern für überflüssig]. 82. Trieh. algiricum Lue. pl. 3 fig. 6: flavescente fimbria- tum, alis primis supra nigro - subflavescente tinetis, flavo transversim trajectis [i. e. fascia media ochracea dorsum non tangente], puncto flavescente ad apicem ornatis: infra flavis, anlice nigrescentibus, alis seceundis supra- infraque flavis, vitta [1. e. fascia] marginali lata nigrescente; capite, thorace abdomineque nigris, flavescente-pilosis; antennis flavescenti- bus, fortiter pectinatis. Ö. So gross wie Tr. corsicum und diesem sehr analog. Bei einer Varietät ist die Binde der Vorderflügel fast verloschen und zeigt sich nur als ein klei- ner Querfleck. —- Bei Algier im Mai von Cantener gefangen. S. 377. 83. Chelonia pudica nur einmal bei Lacalle in den hohen Kräutern der Sümpfe von Ain-Dreah im Juni. 84. Liparis diepar im Mai in den Gehölzen am Tongasee bei Lacalle. S. 378. 85. Liparis chrysorrhoea gemein in den Kork- eichenwäldern von Lacalle im Frühling und während eines ziemlich grossen Theils des Sommers. Anm. Bei Messina habe ich im April ein Raupennest dieser Art an Arbutus uredo gefunden, was ich in meinem Aufsatz über Sicilische Schmetterlinge Isis 1847 zu erwähnen vergessen habe. 86. Orgyıa antıqua nur einmal im Juni in den Eichenwäl- . dern am Houbeirasee. 87. Bombyx cocles bei Bona ein 2 in den ersten November- tagen an einem Olivenstamm: die Raupe, der von Trifolii, sehr ähnlich, zu Ende Juni auf dem Küstenginster gefunden 294 verpuppte sich Ende Juli, und ein Schmetterling erschien zu Anfang Octobers. 88. Bomb. philopalus Donzel Annal. 2me serie H, pl. S he. 2 — bei Constantine vom Hauptmann Charlon gefangen. S. 379. 89. Lasioeampa suberifolia Dup. Suppl WW. pl. 57, nur einmal am Stamm einer Korkeiche im Juni am Tongasee bei Lacalle. 90. Megasoma repandum — bei Messerghin zu Ende Mai ziemlich reichlich von Levaillant angetroiten. 91. Saturnia atlantica Lue. pl. 3 fig. 4. Alıis infra supra- que non disparibus, primis einerascentibus, antice subtilis- sime albo-maculatis, postice fusco-einerascentibus, fulvescente marginatis, in medio fortiter nigro lunatis, oeulo nigrescente, pupilla lunulata translucente irideque flava, hac intus rubro bilunulata, bası fusca, vitta transversali angustata Antice vufo tineta, posticeque sat fortiter dentieulata; alıs secundis similibus antieis, attamen vittis antice posticeque fuseis, vitta postica fortiter dentienlata; capite thoraceque fuscescen- tibus, antice albis posticeque 'albo rubroque annulatis; abdo- mine supra fulvo, albo annulato, infra albido subeinerascente, lateribus utrimque 5- rubescente maeulatis, antennis flavis. (Zu dieser ächten Sesquipedaldiagnose füge ich bloss die Bemerkung, dass die Art der Pyri sehr ähnlich ist und sich durch die schärfern und spitzern Zähne der Hinterflügel- binde, die scharf gelbgesäumfe Iris der Augenflecke und den breiter weissen Rand der Flügel unterscheidet.) Nur ein Männchen wurde in den Korkeichenwäldern am Tongasee an einem Eichenstamm zu Anfang Mai gefunden. S. 3881. 92. Cossus ligriperda um Algier, die Raupe wurde im Februar in einem Johannishbrotstamm gefunden und gab erst nach 18 Monaten im August den Schmetterling. 93. Zeuzera aesculi einmal im Jnni an einem Pistacien- stamme bei Milah. 94, Acronyeta rumicis nicht sehr selten im Mai und Juni bei Algier. S. 382. 95. Spintherops speetrum nicht selten im Mai und Juni bei Lacalle.. Die Raupe an Genista maritima auf den Dünen. Das Cocon ist weisslich und der Länge nach durch 5 bis 6 Ginsterzweige beschützt. Metamorphose der Raupe Mitte Mai, das Auskriechen erfolgt Ende Juni. 96. Triphaena orbona (comes OÖ.) in den Wäldern am Tongasee aus Gesträuch geklopft. 97. Triphaena pronuba einmal beim Constantine im Mai. 98. Agrotis saucia bei Algier im Juni. S. 383. 99. Hadena ehenopodii um Bona im Mai einmal. 295 100.Phlogophora metieulosa im April und Mai bei Oran und Algier. 101.Eriopus Latreillei in den Wäldern am Houbeirasee. 102. Episema hispida um Algier za Ende August einmal. S. 384. 103. Epis. orana Lue. pl. 3 fig. 7. Länge 13 Mill,, Flügelsp. 30. Alis antieis supra fusco tinetis: in medio vitta -fusca trajeetis, antice birufescente maculatis, fimbria fusco rubescente septemque nigro maculata; alıs secundis albicante cinerascentibus, in medio fasciola arcuata, fusca ornatis; alis primis infra fuscis, secundis albicante subru- bescente tinelis;5 capite thoraceque piloso - cinerascentibus, antennis rufescentibus abdomineque flavo subnigrieante. Vor- derflügel oben weiss, braun angelaufen, in der Mitte mit einer breiten braunen Binde, die nicht ganz den Vorderrand erreicht; am vordern Theil dieser Binde bemerkt man 2 kleine rothgelbliche Flecke, von denen der eine quer liegt und oval ist, der andre der Länge nach liegt und gleich- falls oval ist; unterhalb dieses Fleckes sind zwei kleine dunkelschwarze Striche, die, sich vorn vereinigend, eine Pfeilspitze vorstellen: die Binde sendet an ihrem vordern Theil einen kleinen Querfleck aus, der an seiner Spitze dunkelbraun ist, womit er sich an eine kleine, buchtige, rotbhgelbliche Längslinie lehnt, die fast den Rand des Flü- sels erreicht5 Franzen rothgelblichbraun und mit sieben dreieckigen, dunkelschwarzen Flecken geziert. Hinterflügel weiss, ein wenig ins Aschgraue ziehend, im Centrum miteinem kleinen, gebogenen, dunkelstaubgrauen Bändchen; vor den Franzen ist eine Reihe kleiner, dunkelbrauner, unter einander vereinigter Flecke. Vorderflügel unten braun, an der Spitze heller, im Centrum mit einer gebogenen, braunen Längsbinde; Hinterflügel weiss, leicht rothgelh angefiogen, wie die WVorderflügel mit brauner, gebogener, aber viel weniger stark nüaneirter Längsbinde; in ihrem Centrum ist ein kleiner staubgraulicher Punkt; Franzen aller Flügel weiss, leicht röthlichgelb, wie oben dunckel braune Fleckchen vor sich habend. Kopf und Rücken- schild sind mit langen, helistaubgrauen Haaren bekleidet. Fübler rothgelblich; Hinterleib gelb, etwas schwärzlich. Einige Exemplare im westlichen Algerien aus Uhamaerops- büschen zu Ende April geklopfi. [Ob man diese Art nach der Beschreibung wiedererkennen wird, ist mir sehr fraglich. Da ich von der Abbildung keine Copie genommen habe und mich auf ihr Aussehen nicht hesinne, so gesiehe ich, dass ich mir kein klares Bild aus den Textesworten zusammen- zusetzen weiss; auf der Unterseite der Flügel scheint Lucas sogar die Querbinden in Längsbinden zu verwandeln. Zum 296 Glück ist die Abbildung vorhanden, die hoffentlich eine befriedigende Auskunft gewährt. | S. 385. 104. Cleophana eyclopea um Constantine im April beim Abkeschern hoher Kräuter einmal gefunden. 105. Plusia gamma im Mai und Juni bei Oran, Algier, Con- stantine, Bona und Laealle. en 106. Plus. ni im Juli in den Wäldern am Tiongasee gefangen. 107. Heliothis peltigera eben da im Juni. S. 386. 108. Acontia solarıs nicht sehr selten im Mai bei Algier, 109. Catephia Ramburt: bei Algier im Juni. 110. Catocala dileeta im Juni in den Wäldern am Tonga. 111. Cat. conjuneta eben dort za gleicher Zeit. S. 387. 112. Cat. conversa um Oran von Levaillant gefangen. 113.Ophiusa lunaris um Algier im Mai einmal. 114.Oph. algira im Mai in den Wäldern am Tonga aus Ge- sträuch geklopft. (Schluss folgt.) I Neiizen. Unter dem mancherlei Feinden der Larven von Wasser- Insekten nehmen, wie ich neulich zu meinem grossen Nachtheil erfuhr, die Schnecken eine bedeutende Stelle ein. Limnaeus stagralis verzehrte zweimal vor meinen Augen ganz erwachsene Larven von Agrion najas, fing selbe sehr geschickt mit dem breiten Fusse, hielt sie durch Zusammenkneifen desselben fest und verzehrte sie. Gleicher Weise richtefen Paludinen unter junger Brut der seltenen Agrypnia pieta Kolenati Verheerungen an. Sie sassen auf den Wurzeln der Wasserpflanzen mit geöft- netem Deckel. Die lebhaft herumkriechenden Agrypnia - Larven wurden leicht dureh Schliessen des Deckels gefesselt. Dann lies sich die Schnecke auf den Boden des Wasserglases herabfallen und tödtete den Raub vollständig. Eine rasche Verminderung meiner Larven machte mich argwöhnisch, und bald gelang es mir, die frechen ungeahnten,Räuber zu ertappen. Einmal wurden zwei Larven auf einmal von einer Schnecke ergriifen. Obwohl sonst in Wassergläser gesetzte Schnecken der Fäulniss des Wassers gut vorbeugen, ist doch der durch sie angerichtete Schaden heim Larvenzüchten zu beträchtlich. Ich habe sie mit Ausnahme der jungen Brut sämmtlich aus den Behältern entfernt. Der merkwürdige Vorgang des Eierlegens bei Chrysopa u. Hemerobius, den Reaumur hypothetisch, Ratzeburg und Schneider nach Beobachtungen erklärten, scheint mir noch nicht vollständig ? 297 sicher bekannt. Schneider hat gesehen, dass zuerst die Fäden, auf welchen die Eier stehen, von der Imago gebildet und weiter ausgezogen werden, und dann erst das Ei folgte. Um so mehr überraschte mich der entgegengesetzte Verlauf bei Hem. phalera- tus und Chrys. alba L., die auf der Nadel allerdings die Eier nicht ganz, sondern nur zum Theil ausstiessen. Bei Hemerob. phaleratus trat das Ei vollständig zum Hinterleibe hervor, und wurde durch den nachfolgenden kleinen Faden am Leibe noch festgehalten. Der Tod verhinderte seine gänzliche Ausstossung. Bei Chr. alba wurde nicht einmal das Ei %anz ausgestossen. Doch war auch hier ein vorausgehender Faden nicht sicht- bar, vielmehr zeigte das zu 3/, entwickelte Ei, dass der kleine Knopf oder spätere Deckel, welcher bei gelegten Eiern stets die Spitze bildet, zuerst geboren wurde, Obwohl diese Beobachtun- sen nicht erschöpfend sind, halte ich sie besonders für Hemero- bius deutlich genug, um die bisherige Erklärung des Eierlegens entweder für nicht durchgreifend oder nicht genügend zu erklären, Es ist mir mehrfach gelungen, die merkwürdigen Larven in Mulm zu finden, welche Westwood Intr. I. p. 102 beschreibt, und deren eine (nach Hope Noterus crassicornis) er Fig. 6. 5—8 abbildet. Leider misslang die Zucht und ich besitze nur noch zwei Stücke in Weingeist. Es wäre mir sehr erwünscht Nach- richt zu erhalten, ob und wo diese kuriosen Thiere, die unter Bernstein-Insekten in der für ein Crustaceum gehaltenen Glossaria rostrata ihr Analogon finden, gedacht ist. Als ich sie zuerst sah, hoffte ich in denselben die lange vergeblich gesuchten Boreus-Larven entdeckt zu haben. Hagen. u Der ın der Juni - Nummer Seite 198 von Herrn Strübing beschriebene Malachius fallax sibi ist mir durch Herrn Müller, ‚welcher aus derselben Quelle stammende Exemplare aus Posen besass, freundlichst mitgetheili worden. Derselbe ist vom Mala- chius aeneus, mit dem ihn Strübing möglicher Weise für iden- tisch hält, durch die Fühlerbildung leicht und sicher zu unter- scheiden. Sehr schwer, ja nach meiner Ansicht unmöglich, dürfte es dagegen Sein, zwischen ihm und dem Malachius rubidus Er, einen Unterschied aufzufinden, von dem auch Erichson (Entome- sraphien p. 70) treffend sagt: „Elytra rufa, vitta communi sutu- rali, summa bası leviter dilafata, pone medium abbreviata, viridi aenea, saepius fascıa fuliginosa inter medium et apicem obvia.“ &. Kraatz. 298 Intelligenz. 1. Eine sehr vollständige und gut erhaltene Schmetterlings- Sammlung (2500 Species, Europäer und Exoten) ist in Meiningen zu verkaufen. Das nach Öchsenheimer geordnete Verzeichniss derselben, so wie ein sehr günstiges Gutachten anerkannter Sachkenner, können anf Verlangen eingeschickt werden. Nähere Auskunft ertheilt: Laändthierarzt Baumbach in Meiningen in Sachsen-Meiningen 1. Dr. Vierthaler aus Cöthen, der bei einem etwa zweijährigen Aufenthalt in bis dahin von Reisenden wenig besuchten Gegenden Egyptens eine ansehnliche Menge Insekten aller Art, namentlich Coleopteren zusammengetragen hat, ist im vorigen Jahre dort einer Seuche erlegen. Durch freundliche Vermittelung des preussi- sehen Consuls zu Cairo ist der gesammte Nachlass des Verstor- benen nach Cöthen vermittelt und die namentlich in Tenehrionen ungemein reichhaltige Sammlung durch Herrn Professor Apetz aus Altenburg geordnet worden. . Die Erben des Verstorbenen offeriren den Herrn Entomologen diese Sammlang um einen civi- len Preis, und werden diejenigen, welche auf die ganze Samm- lung oder auf einen Theil derselben reflectiren sollten, ersucht sich dieserhalb an den im Restaurationsgehäude der Eisenbahn zu Cötheu wohnhaften Oberstlieutenant Vierthaler zu wenden, bei welchem auch die Sammlang zur Ansicht bereit steht. Il, Ebenfalls za verkaufen die 1600 Arten Coleoptera und 770 Arten Lepidoptera umfassende, sauber gehaltene Sammlung des verstorbenen Oberforstraths Arnsperger in Heidelberg. Nähere Auskunft ertheilt der Studiosus Arnsperger in Hrideltene ee nn Druck von F. Hessenland in Stettin. Emtomologische Zeitung C. A. Dohrn, Vereins-Präsident. N © herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- lungen von E. S. Mittler in Berlin, Fr. Fleischer, undDyk in Leipzig. ei 25. Jahrgang. October 1854, Inhalt: Zeller: Exploration scientifique de l’Algerie. (Schluss.) — Ger- Dune 115. 116, stäcker: neue Myriapoden- und Isopoden-Gattung. — Hagen: Notiz. — Dutreux: Papilio Hospiton.— Keferstein: Bemerkung über Pap. Ajax. — Bach: Bemerkungen. — Winnertz: Ceci- domyia. — Kraatz: Synonymische Bemerkungen. — Correspon- denz vom Cap. — Intelligenz. Wissenschaftliche Mittheilungen. Exploration scientifique de l’Algerie, pendant les anndes 1840—1842, publi par ordre du gouvernement. _ Zoologie. II. Paris 1849. ( Schluss.) Ophiusa geometrica bei Algier gefangen. Oph. stolida F. cingularis Tr. um Bona im Mai einmal. S. 388. 117. Anthophila ostrina um Bona und Constantine 118. 119. im Mai zweimal gekeschert. Anth. albida Dup. Suppl. IV. p. 382 pl. 81 fig. 1 — nach Dupeonchels Angabe aufgeführt. Anth. numida Lue. pl. 3 fig. 8. Alis antieis supra infra- que flavescentibus, ad apicem macula rufescente ornatis, hac nisro - unipunctata, alis postieis fimbriaque- albis, capite squamoso-favescente, antennis fusco-rufescentibus, (horace abdomineque albis. Vorderflügel oben gelblichweiss mit rothgelbem Fleck am Apicalwinkel, nahe am Hinterrande, dessen Franzen weiss sind, mit einer kleinen, sehr feinen, leicht bräuulichen Längsiinie; der Raum zwischen ihr und 20 300 dem Hinterrande ist weiss. Bei sehr frischen Exemplaren sind die Flügel leicht mit Rothgelb gefeckt und vor dem rothgelben Fleck des Apicalwinkels ist gewöhnlich ein klei- ner, schwarzer Punkt. Unten sind die Vorderflügel gelblich- weiss, am Apicalwinkel braun angelaufen und mit 2 weissen Fleckchen ganz aın Ende des Vorderrandes. Franzen ganz weiss. Hinterflügel oben und unten weiss, mit weissen Franzen, am ganzen Aussenrande gelblich wie dieser selbst angelaufen. Kopf mit gelblichen Schuppenhaaren bedeckt; Fühler rothgelblich. "Thorax weiss, nur vorn mit einigen gelblichen Schuppenhaaren. Hinterleib oben und unten ganz weiss wie die Beine. | Bei Lacalle in den Wäldern am Tongasee einige Exem- plare im Mai. Anm. Diese Anth. numida ist nichts als meine Variet, b. der A. ostrina; in der Abbildung fehlt auf den Vorderflügeln der schwarze Mittelpunkt und der Schatten davor gänzlich; auch die Flügelspitze entbehrt des schwarzen Punktes; obgleich der Text ihn für frische Exemplare verlangt. S. 389. 120. Rumia erataegaria nur einmal bei Philippe- ville im Juni aus Gesträuch geklopft. 121.Aspilates calabraria um Bona im Juni an den Ufern des Seibus. [Die Citate aus Hübn., Tr. und Dup. beweisen ‘noch nicht, dass es wirklich Calabraria war.] 122. Asp. eitraria um Constantine und Lacalle im Mai und Juni. 123.Asp. sacraria ziemlich reichlich im Mai beim Abkeschern der hohen Kräuter bei Oran,. Algier und Constantine. S. 390. 124. Asp. Duponchellaria Luc. pl.3 fig. 10. Länge 12 Mill., Flügelsp. 31. Alıs antieis supra fusco-ferrugineis, infra favo - ferrugineis fimhria einerea; postieis flavo-ferru- gineis, infra flavo-ferrugineo subfusco tinctis; capite thora- ceque fusco ferrugineo-pilosis, antennis fusco - nigricantibus abdomineque omnino fusco -ferrugineo. Vorderflügel oben rostfarbig braun, dunkel aschgrau gefranzt (gris cendre); unten sind sie rostgelb, am ganzen Vorderrande gebräunt, an den Franzen wie oben. Hinterflügel oben rothecclb, dun- kelgrau gefranzt; unten rostgelb, leicht braun angelaufen; Franzen wie oben. Der ganze Kopf und Thorax rostfarbig braun behaart; Fühler schwärzlich braun; Hinterleib ganz rostgelb. Um Oran von Levaillant im Mai entdeckt. (Zufolge ihrer Grösse, Fühler und Färbung — quf den Vorderflügeln zieht nämlich in der Abbildung eine etwas schmale Binde, heller als die Grundfarbe — ist dies keine Varietät der Sommer Purpuraria; sie gehört aber in ihre nächste Verwandtschaft.) 301 125. Fidonia chrysitaria (pl. 3 fig. 9.) um Constantine, wo sie im Mai gern in der grössten Tageshitze fliegt. Eine sehr ausgezeichnete Varietät (fig. 96) hat auf den“ Vorder- Nlügeln statt zwei weisser Querbändchen eine breite weisse Binde mit einigen braunen Atomen. Die braunen Atome an der untern Partie derselben Flügel an ihrer vordern Seite sind spärlicher als bei der typischen Art. Hinterflügel mit weniger breit ausgedrückter Randbinde. S. 391. 126. Fidon. Semicanaria um Algier im Mai nur zweimal. 127.Chemerina Ramburaria Dup., wozu als Synonym Ligia caliginearia Ramb. Annal. 2. serie 11. p. 35 pl. 2 hie. 32 gezogen wird, bei Constantine im Mai einmal. 128. Nyssia flabellaria Heeger bei Oran Mitte April einmal. 129.Boarmia Boisduvalaria Luc. pl. 4 fig. 1. Länge 15 Mill., Flügelsp. 34. Alis antieis supra fusco-nigricantibus, albo cinereo marginatis, in medio longitudinaliter nigro uni- lineatis atque unipunctatis, infra einereis, fimbria alba nigro-punctafa; alis secundis supra infraque griseo-cinereis, in medio nigro uniyittatis [i. e. fascia media nigricante]; capite, thorace abdomineque griseo-einerascentibus, antennis rufis. Vorderflügel oben schwärzlichbraun, aschgrauweiss sesäumt; Franzen ebenso; vor ihnen eine Reihe symmetrisch sestellier schwarzer Pünktchen; auf dem schwärzlichbraunen Flügeltheile sieht man eine gebuchtete schwarze Längslinie [ligne longitudinale d. h. Querlinie!], -und einen schwarzen Punkt nahe am Vorderrand in der Mitte zwischen dem eben angedeuteten*) gebuchteten schwarzen Bande und der grau- weissen Farbe, welche diese Flügel begrenzt. Unterseite aschgrau mit demselben Punkt, den man oben sieht [im Bilde sieht man keinen!]. Hinterflügel oben aschgrau, in der Mitte mit schwärzlicher, buchtiger Längsbinde [d. h. Querbinde], und diesseits derselben mit einem schwarzen Punkt; *unten aschgrau, mit derselben schwarzen Binde, nur breiter ausgedrückt, und demselben Punkt. Vor den Fran- zen sind die schwärzlichen Punkte der Oberseite, nur viel stärker ausgedrückt. Fühler rothgelblich. Kopf, Rücken- schild und Hinterleib mit langen schwärzlichaschgrauen Haaren bekleidet, Rückenschild und Hinterleib unten wie die Beine hell aschgrau. [Die Abbildung sieht sehr abweichend aus; die Grundfarbe der Vorderflügel ist gelbbraun, welches sich erst in der Mitte in dunkelschwarzbraun verändert, worin die Adern weisslich hervortreten etc.] *) ? Vorher ist von einer ligne longitudinale sinueuse noire die Rede, jetzt von einer bande sinueuse noire, 20 * 302 Bei Constantine zu Ende Mai nur einmal in einen Garten gefangen. S. 392. 130. Eubolia polygrapharia in den Schluchten "zwischen ‚Oran: und: Mers- el- Kebir‘» in den Chamaerops- büschen. 131.Eupithecia pumilarıa im Juni aus Gehisdhien seklopft bei Oran und Algier. Ss. 393. 132. Chesias Oranaria Luc. pl. 4. fig. 4. ‚Länge 9 Mill. Flügelsp. 29. Alis antieis supra infraque favo- rufescentibus, oblique fuseo-univittatis, fimbria flavescente, fusco - bilineata; alıs secundis flavo - rufescentibus, postice fuseis, thorace abdomineque rufescentibus. Vorderflügel oben röthlichgelb mit einer braunen schrägen Binde, welche aus der Flüg elspitze kommt und ein wenig ihren "mittlern Theil überschreitet [d. h. sie endigt am Innerrand etwas hinter der Mitte; nach der Abbildung ist sie schmal, in die Flügelspitze verdünnt und von zwei hellen Linien eingefasst]. Vor den gelblichen Franzen sind 2 kleine braune Linien [d. h. an der Wurzel der Franzen ist eine’ feine braune Doppellinie]). Unten sind sie braun mit denselben Linien, wie oben, nur weniger scharf. Hinterflügel oben röthlich- selb, aussen braun; der Hinterrand mit dieser Farbe ge- säumt, und der Raum zwischen diesem Raum und der braunen Farbe weiss. [Nach dem Bilde scheint mir Lucas ‘die schmale weissliche Franzenwurzel, nahe welcher durch die Franzen eine braune dünne Linie zieht, zu meinen], unten sind diese Flügel wie oben. Fühler rothgelblich ; Rückenschild, Hinterleib und Beine ebenso. Im Juli bei Oran ven Herrn Ravergie entdeckt. Zufolge meiner Copie der Abbildung hätte ich diese Art für sehr nahe verwandt mit Sacraria gehalten, keinesweges für eine Chesias, allerdings kann ich die Abbildung der Fühler nicht mehr vergleichen , über deren Beschaffenheit der Text schweigt]. 133. Cidaria malvaria Ramb. — bei Mascara von Hın. Morelet gefunden. 134. Melanthia galiaria einmal im Juni bei Oran- aus Cha- maeropsbüschen geklopft. S. 394. 135. a pupillaria bei Alsier- von: Hm Nivoy gefangen. 136. Acidalia en um Constantine ‘im Mai. am: Rum- melfluss vou hohen Kräutern gekeschert. 137.Acid. ossearia um Constantine und Lacalle im Mai und Juni von hohen Kräutern gekeschert. 138. Acid, incanariain den. Wäldern am Tonga und Houbeira im Mai aus Gebüschen._ 303 139. Acıd. Canteneraria Boisd, Index nur einmal im Juni in den Ebenen des Houbeira zwischen hohen Kräutern [warum nicht beschrieben ?). S. 395.: 140. Acid. emutaria in den sumpfigen Wäldern von Ain Drean bei Lacalle im Juui. 141. Acid. numidaria Luc. pl. 4 fig. 2. Länge 10.Mill. Flü- selsp. 25. Alis antieis postieisgue supra infraque flavo- ochraceis, transversim unduloseque rubescente trilineatis, fimbria rubescente; antennis subllavescentibus, capite, thorace ‚ abdomineque flavo-auratis [!]. Verwandt der Ochrearia und dicht neben sie gehörig. Alle Flügel oben ochergelb mit 3 röthlichen , welligen Querstreifen; Franzen ebensor gefärbt, davor eine ii. röthliche Linie.. wer sind sie etwas röiher selb als oben, nur mit 2 dunkler rothen Wellenlinien; die fehlende erste ist durch einen kleinen röthlichen Punkt er- setzt. Franzen dunkler roth als ober, so auch die davor » ziehende Linie und der Punkt, womit der hintere Rand [?] dieser Flügel geziert ist. Fühler hellgelb; Kopf, Rücken- schild, Hinterleib und Beine goldgelb (jaune dore), Im Mai bei Constantine auf den Bergen zwischen hohen Kräutern einigemal gefangen. Anm. Die Abbildung zeigt ein schöneres Gelb als meine sieilische Varietät der Ochrearia (Isis 1847, S. 498); die Querlinien der Hinterflügel sind ziemlich dünn. alle gleichgestaltet und ohne Wellen — im Wider- spruch mit dem Text! — in gleichen Abständen von einander, sanft convex, nur am Innenrand genähert; der Hinterrand der Hinterflügel ist ohne Ausbuchtung. Die Fühler fig. 2 b sind wie bei Ochrearia, aber die Büschel offenbar falsch abgebildet. Da die Beschreibung nur oberfläch- lich ist, so würde ich meine Vermuthung, dass Numidaria nichts als Ochrearia ist, erst nach dem Vergleich von Originalen zur Gewissheit er- heben können. 142.Aecid. vittaria Dup. um Constantine im Mai an den spär- lich begrasten Hügeln. 143. Acid. cirtanaria Lue. pl. 4 fig. 3. Länge 5 Mill. Flü- selsp. 14. Alis antieis griseo-einereis, ad basim longitudi- naliter vitta alba ornatis 17 e. fascia exalbida ante medium!], hac utrinque Jinea fusca eircumscripta; alis secundis albis, fusco trivittatis [i. e. strigis duabus margineque postico fuscescenti - ochraceis!]; eapite, thorace abdomineque albis. Aehnlich der Vittaria und in ihre Nähe gehörig. Vorder- Nügel aschgrau [gris cendre — im Bilde dunkel ochergelb- lich] , nahe” ihrer Basis mit weisser Längsbinde [d. h. Quer- binde], welche auf beiden Seiten von einer deutlich welligen dunkelbraunen Linie eingefasst ist; etwas vor dem Hinter- 'ande ist eine weisse, schmale, wellige Querlinie. Franzen schön weiss, davor eine Reihe kleiner, dunkelbrauner Flecke. Unten sind die Flügel wie oben, doch mit schärferen Zeich- 304 nungen. Hinterflügel oben weiss mit 3 braunen, gebogenen, ziemlich breiten Binden, nur die nahe der Basis ist nicht so breit und sehr wenig ausgedrückt, vor den weissen Franzen seht eine Reihe dunkelbrauner Fleckehen; die Unterseite wie die Oberseite, nur die Binde gegen die Wurzel ist viel schärfer. Fühler weiss, wie Kopf, Rückenschild, Hinterleib und Beine. Bei Constantine in den Gärten von Salah-Bey im Mai von hohen Kräutern gekeschert. S. 396. 144. Acid. litigiosaria Dup. Suppl. IV. p. 46. pl. 54 fig. 5 im Juni bei Algier. 145.Sıona nivearia bei Oran von Levaillant gefunden im Juni. 146. Sthanelia Be an bei Oran von Hrn. Bove gefangen. S. 397. 147. Botys polygonalis um Algier und Lacalle durch den ganzen Frühling und Sommer; auch bei Constan- tine die Varietät mit ziegelrothen Vorderflügeln und ohne Binde auf den Hinterflügeln. i 148.Botys hybridalis sehr gemein im Osten und Westen Algeriens, durch den ganzen Frühling und einen grossen Theil des Sommers. 149.Asopia farınalis nicht selten um Algier, Constantine und Lacalle im Frühling und in einem grossen Theil des . Sommers. S. 3898. [Von hier an sind die Arten von Guenee bearbeitet. Da die Pyraliden in dem leicht zugänglichen Gueneeschen Werke: Species general des Lepidopteres. Tome Vlil=e Deltoides et Pyralites. Paris 1854. von Neuem beschrieben sind, so gebe ich bloss die Diagnosen und naturhistorischen Notizen, weil erstere in der Monographie fehlen und letztere zu sehr verkürzt sind]. 150.Cledeobia interjunetalis Guen. Statura C. connec- talis, vel major, alae albido-cervinae; antieae costa albo- punctata lineisque duabus dilutioribus fusco - adumbratis; posticae linea unica. [Guen. Monogr. p. 138.] Zwei Männ- ehen im Juni bei Lacalle gefangen. 151. Cled. morbidalis Guen. pl. 4 fig. 5. Statura C. angu- stalis; antennae valde ciliatae, ochraceo-albae, alae anticae lineis duabus albidis medio fere anastomosantibus, puncto cellulari maculisque costalibus saturatis; posticae albidae linea areuata obscuriore [Guen. Monogr. p. 139.] Nur ein S, bei Setif Ende Juni gefangen. S.399. 152. Arnia nervosalis Guen. pl. 4 fig. 6. Statura A. suppandalis, alae anticae albidae, passim ochraceae, neryis albis, strigis inter eos griseo-fuseis maculisque mediis 305 2 Iuteis griseo-eircumdatis; posticae albae. [Guen. Monogr. p- 241.) Einmal am Tongasee aus Korkeichen-Gesträuch geklopft. S. 400. 153. Aglossa ceuprealis um Algier zu Ende Juni einmal. 154.Pyralis fimbrialis um Oran zu Anfang November meh- rere Exemplare aus Gesträuch geklopft. S. 401. 155. Spilodes palealis, wozu Selenalis H. fig. 177 als südeuropäische Var. gezogen ist, zu welcher die bei Constantine im Mai gefangenen Exemplare als eine lebhaf- tere Färbung gehören. 156.Scopula dilutalis pl. 4 fig. 6 [ohne Diagnose. Da ich in der Monographie die Art nicht auffinden kann, so gebe - jeh die Uebersetzung]. Länge 10 Mill. Flügelsp. 23. Aehn- lich unseren Arten Nebulalis, Languidalis, Lapponalis, der letztern am nächsten. Grösse der Nebulalis. Ganz blass, isabellgelbweisslich (hlanchätre chamois päle) mit schwärzli- chen, sehr schwach ausgedrückten Zeichnungen, so dass sie nur bei sehr grosser Aufmerksamkeit zu erkennen sind. Sie bestehen auf den Vorderfiügeln in den 2 ziemlich getrennt stehenden gewöhnlichen Flecken, wovon der vordere gerun- det oder punktförmig ist, und in den 2 gewöhnlichen Linien, die aber so verloschen sind, dass fast nur die Spur der 2. übrig ist, welche eine Reihe kaum sichtbarer Punkte bildet. Andere, viel besser erkennbare Punkte, stehen vor den einfarbigen Franzen. An der Spitze ist ein braunes, unsi- cheres Strichelehen. Hinterflügel weisslich mit einer Reihe Randpunkte wie auf den Vorderflügeln. Der ganze Körper von der Farbe der Vorderflügel. Thorax und Palpen etwas dunkler; die letztern sind unterwärts lebhaft weiss. Fühler fürs blosse Auge nackt, sie sind aber diek und unter der Loupe beim JS etwas gekerbt. Beine wie bei allen Scopula- arten dieser Section. — Bei Constantine am Ostabhange des Mansurah zu Anfang Juni zwischen den dürren Gräsern. [Das Bild zeigt gar niehts von Querlinien auf den Vorder- Rügeln, die beiden Mittelflecke aber recht deutlich; auch ist die Grundfarbe hellgelb, aber nicht chamois.] S. 402. 157. Scopula ferrugalis im April und Mai nicht “selten bei Algier und Constantine. 158.Pionea forficalis bei Bona zu Anfang November. S. 403. 159. Pion. conquisitalis Guen. pl. 4 fig.9. Paulo major Forficali; alae ligneo-griseae, sericeae, antice macula magna uniformi strigisque punctiformibus, posticae triplici serie punetorum nigris; thorace linea media nigra. [Guen. Monogr. p. 370]. Ein Weibchen bei Oran zu Ende November gefangen. 306 160. Pion. bifaseialis. Paulo major Politali; alae sericeae, paleaceo-luteae, primores fasciis 2, posteriores unica linea-. que brunneo-violaceis. [Monogr. S. 372]. Bei Constantine ‘4mal gefangen an Bergabhängen im Juni [in der Monogr. wird nur von einem schlecht conservirten Männchen gespro- chen, während hier gesagt wird, dass Lucas alle 4 Ex. an Guende schickte]. S. 404. 160. Achyra interpunctalis um Lacalle zu An- fang November gefangen. 162. Hydrocampa algiralis: Statura Lemnalis, alae albae, fusco - pulveratae, puncto celluları nigro, fasciis lineisque fuseis cervino intus variegatis. [Paraponyx algiralis Gn. Monogr. p. 271]. Ein ziemlich schlecht erhaltenes 9 in den Wäldern am Tongasee aus Gesträuch geklopft zu Ende July. S. 405. 163. Pyrausta punicealis ähnlich der hellen fran- zösischen Varietät; bei Algier zu Ende Juli. 164, Tortrix insolatana Guen. Länge 8 Mill. Flügelsp. 22. Statura T. lJaeviganae 2; alae primores Iigneo-brunneae, fascia media saturatiore vix distincta, lineola postica arcuata strigisque numerosis fusco-rufis; posteriores rufae, immacu- latae. Aehnelt sehr in den Farben der T. hermineana, im Habitus der Laevigana @. Vorderflügel braungrau, wie bei der letztern, in der Mitte mit einer dunklern, kaum deuth- ehen Binde; am Ennde sieht man eine feine gebogene, rost- braune Linie, die vom Vorderrand zum Innenrand geht und aus Strichen besteht, so dass. sie unterbrochen scheint. Hinter ihr ist eineandere kürzere Linie und mehrere ähnliche Striche, welche über alle Adern hingehen, so dass der Grund in dieser Gegend gegittert erscheint. Franzen fast in ihrer ganzen Länge rothgelb angelaufen (lave de roux). Hinterflügel rothgelbfahl (Fauve roux), gegen den Hinterrand etwas lebhafter, aber ohne bemerkbaren Saum; Franzen gleichgefärbt. Unten alle Flügel fahlgelb. die vordern mit schwärzlichen Innenrand. — Nur ein Exemplar,, bei Oran zu Anfang November gefangen. [Es ist nicht Sesagt, ob dies ein 2 ist; doch lässt es sich aus dem Vergleich mit Laevigana 9 isn mei: 2 der in beiden Ge- schlechtern sehr veränderlichen Pronubana, auf die sich die Guenedesche Beschreibung so gut anwenden lässt, dass. ich diese Insolataua für Pronubana” 2 mit aller Sicherheit erkläre. Vgl. Isis 1847. S. 658.] 8. 406. 165. Tortr. unicolorana Dup. IX., pl. 240 file. 6, ein wenig verschieden, doch wohl nicht specifisch, Gemeiner als die vorige, bei Bona zu Ende Mai in den hohen Kräu- tern am Seibus gekeschert. 166. 167. 307 Xylopoda nemorana (ineisalis Tr.) einmal in den Wäl- dern am Tongasee im Juli gefangen, kaum von den Euro- päern verschieden. Xanthosetia peramplana — nur ein 9, aus einer Puppe, die in einem Stengel von Scilla maritima_ steckte, erhalten bei Lacalle — etwas lebhafter gefärbt als die Eu- ropäischen Exemplare. S. 407. 168. Argyrolepia loriculana Gwen. Länge 7 M. 169. Flügelsp. 13. Major Zephyrana, alae anticae paleaceo- olivaceoque variegatae fasciis duabus brunneis, exteriore plumbeo - lineolata; posticae nigrieantes, fimbria dilutiore. Nähert sich zugleich der Schreibersiana und der Zephyrana. Vorderflügel strohgelb, so mit Querstricehen und Atomen von bräunlieh schwarzer Farbe bedeckt, dass sie olivenbraun aussehen. Am Ende des ersten Flügeldrittels ist eine roth- gelbbraune Binde, die beide Ränder berührt, einwärts gebo- sen, auswärts verflossen (vague); darauf nimmt der Grund wieder seine Farbe an bis zu einer buchtigen @uerlinie, welche auch die beiden Ränder berührt; hinter ihr wird er sehr dunkelbraun, hier und da mit metallblauen Atomen gemischt, die sich fast zu einer Linie vereinigen. Dann wird der Grund heller, ehe er die Franzen berührt, welche strohgelb, am Ende braun angelaufen sind. Hinterflügel ganz schwärzlichgrau mit hellen Franzen. — Unterseite aller Flügel schwärzlichgrau, dunkel, mit Gelblichweiss marmo- rirt wie alle Argyrolepien dieser Section. Körper, Palpen und Fühler ehne Auszeichnung. Ein mittelmässig gut erhaltenes Exemplar, bei Oran im März an der See gefangen. Crambus gsrammiculellus Guen. pl. 4. fig. 8. Länge 11 Mill, Flügelsp. 22. Minor Pratello, alae anticae albido, einereo ochraceoque variegatae et Jineolatae, nervo celluları albo, costa tristriata, fimbria concelore, strigula argentea punefoque nigro praecedentihus: posticae albidae, fimbria alba. Nähert sich scheinbar (ostensiblement) keiner europäischen Art [2]. Etwas kleiner als Pratellus und beinahe so gross wie Culmellus. Vorderfügel gemischt aus aschgrauweisslich und blassochergelb, die 2 erstern Farben en feine, sehr zahlreiche Längslinien, und zwar bemerkt man jene Farbe zwischen den a diese auf den Adern selbst. Die Medianader isi besonders dick und bildet einen weissen Strich, der am Ende der Zelle aufhört und an gewisse Leucaniaarten erinnert. Am Ende des Vorderrandes dominirt die Ocherfarbe; man sieht dort drei graue, nach aussen weisslich erleuchtete (eclairees d.. h. .gerandete) Schrägstrichelchen, von denen das letzte sich bis über die [3 308 Subcostalader verlängert, aber ohne ein vollständiges Band zu bilden wie bei den meisten Crambus; doch erkennt man bei grosser Aufmerksamkeit die Spur einer feinen gelben Linie, welche die Stelle dieser Binde einnimmt. Vor den gleichfarbigen Franzen geht eine weisse Linie her, die von zwei grauen dünnen Linien eingefasst ist, und von welcher fast 1/, gegen den Innenwinkel einen Metallglanz und vor sich einen schwarzen Punkt hat. — Hinterflügel weiss, etwas graubeschmutzt; vor den rein weissen Franzen ist eine graue Doppellinie. Körper und Beine weisslich. Taster an der Seite grau beschmutzt. — Ein gut erhaltenes S bei Lacalle im Juni gefangen. [Diese Art ist jedenfalls dem Crambus pallidellus Dup. und Cr. carectellus Z. nahe verwandt; ob der Mangel der @uerlinie hinter der Mitte der Vorderflügel bei Grammicul. standhaft ist, bleibt wohl noch auszumachen]. S. 408. 170. Cramb. rorellus um Constantine nicht sehr selten im Maı und Juni. S. 409. 171. Tinea pellionella in Algerien ohne Ab- Dia S. 174, weichung von unserer Art. Adela pantherella Guen. pl. 4. fig. 11. bei Lacalle zu Anfang April. [Alles nöthige aus der Exploration steht in Linnaea VI. S. 56 unter Nemotois pantherellus]. 410. 173. Adela Latreillella scheint am ganzen Mittel- meerufer verbreitet [eine specielle Localität in Algerien ist nicht angezeigt.] Palpula pyropella scheint sich von der europäischen Pyropella nur durch etwas beträchtlichere Grösse zu unter- scheiden. Im Juni bei Lacalle zwischen höhern Kräutern. [Es scheint mir zweifelhaft, ob dies die ächte Pyropella und nicht die sehr ähnliche, etwas grössere Metricella Z. (aus a Brussa) ist.] Sy all, . Nelina flammella (Gelechia) — nur ein Ex. 176. im Mai ei Constantine — hat ein viel lebhafteres Rothgelb als die Exemplare aus Deutschland und Touraine, und die Flecke sind nicht weiss oder weisslich, sondern hellgelb; die Zeichnungen sind dieselben. [Ohne Zweifel nichts als Flammella, von der ich nur hellgelb gezeichnete Fxemplare aus den verschiedensten Gegenden habe. ] Haemylis Jugurthella pl. 4. fig. 10. Länge 11t/, Mill. Flügelsp. 26. Major H. badiella, luteo - pulverea, alae anticae atomis, maculis costalibus marginalibusque punctis- que 4 discoidalibus nigris: posticae subhyalinae, immacu- latae; pedes postiei usque ad apicem villosi. Grösser als jede unserer europäischen Arten mit Ausnahme der Dietam- nella, nähert sich im Aussehen etwas unserer Cieutella und Characterella. fast von Farbe der letzteren, nämlich blass- 309 blond, aber wit ganz verschiedenen Zeichnungen. Vorder- flügel gänzlich mit schwärzlichen Atomen, doch weitläuftig, bestreut und mit Flecken von gleicher Farbe; nämlich einer ist an der Basis und bildet fast eine Binde, 4 im Mittel- raum, die sich manchmal unter einander verbinden; [quel- quefois, und doch hatte G. nur ein Exemplar!) 6 am Vorderrande, von denen die 3 letzten kleiner und punktför- mig sind, und endlich eine Reihe am Hinterrand wie bei den meisten Arten des Genus. Hinterflügel heller als die Vorderflügel, etwas durchsichtig, mit einer Randreihe brau- ner Striche. Franzen aller Flügel gleichfarbig. Unterseite ohne Auszeichnung. Palpen lang, sehr gebogen, am End- sliede mit einem schwarzen Mittelfleck. Fühler stark, lang, unter der Loupe deutlich gekerbt; Hinterbeine sehr behaart, selbst bis ans Ende der Tarsen, die unter den Haaren verborgen sind. Hinterleib abgebrochen. — Ein einziges Männchen bei Constantine: zu Anfang Mai gefangen. Anm. Das Bild ist in der Hinterflügelform ganz verfehlt und darin durchaus nicht wie im Gen. Depressaria, wozu die Art doch entschieden gehört; auf den Hinterflügeln fehlen am Rande die schwarzen Striche und die vergrösserten Fühler 8 b zeigen gar keine Kerbzähne; es wäre gewiss sehr gut gewesen, wenn die merkwürdigen Hinterbeine, die die Art sehr auffallend bezeichnen, vergrössert abgebildet worden wären. Das Bild zeigt den Hinterleib vollständig und weicht in den Flügeln von der Beschreibung etwas ab. Auf den Vorderflügeln geht vor der Mitte eine schwärzliche Linie schräg auswärts vom Vorderrand herab bis zur Mitte, von wo aus grauer Staub schräg einwärts zum Innenrand zieht. Der Queraderpunkt ist deutlich; von ihm gehen graue Atome nach dem Innenrand herab, und dicht vor ihm steht ein schwarzer gegen den Vorderrand geöffneter Bogen, von grauen Atomen eingefasst. Ihm gegenüber, an der Mitte des Vorder- randes, sind 4 schwarze Funkte dicht neben einander. Die dahinter und in den Hinterrand mündenden Adern sind grau bestäubt und laufen ver- dickt in die Randpunkte aus. — Man sieht, das Bild weicht so sehr von der obigen Beschreibung ab, dass es fast nach einer andern Art verfertigt zu sein Scheint. Ss, 412. 177. Pteroph. spilodactylus Cart. Brit. ent. pl. 161. Dup. pl. 314. fig. 9. [Linnaea VI. 391.) Die Exem- plare, welche bei Algier gefangen wurden, scheinen sich von den einheimischen nicht zu unterscheiden, ausser dass der Vorderrand der Vorderflügel weniger schwarz ist. Guende beschreibt auch die von ihm beobachtete Raupe. Von der Lebensweise sagt er: „sie lebt auf Ballota nigra (Marrube noir) frei auf den Blättern, ohne dass sie je sich zu ver- stecken sucht; aber sie sieht ihnen in der Farbe so ähnlich, und ihre Haare ahmen das Wollige an denselben so genau nach, dass man sehr aufmerksam sein muss, um sie darauf zu bemerken. Einem Instincet gehorchend, der nicht weniger bewunderungswürdig ist als diese ausserordentliche Aehn- lichkeit, hält sie sich auf den obersten Blättchen, die viel 310 weisser und haariger sind als die andern, so lange sie jung ist und ihre längern Haare und ihr weniger dunkler Körper sie damit verwechseln lassen; ist sie erwachsen und völlig dunkel geworden, so steigt sie auf die entwickeltern Blätter herab, die auch dunkler und weniger haarig sind, so dass es noch eben so schwer möglich ist sie zu erkennen. Sie ist sehr langsam und faul und rollt‘ sich ‘bei der‘ geringsten Berührung zasammen. Ende Mai heftet sie sich mit dem Hintertheil an und verwandelt sich in eine pubeseirende dü- stergrüne Puppe mit sternhaarigen Höckern; die aber kleiner und weniger behaart sind als die Raupe; zu jeder Seite hat sie eine Reihe schwarzgrüner @uerlinien, und auf dem höchsten Theile der Rückenhülle hat sie 2 weisse genäherte Fleckehen, welcke nichts anders sind als zwei Büsche wol- iger, kurzer Haare. Die Flügelhülle steht etwas hervor und trägt regelmässig gestellte Härchen. : Der Schmetterling kriecht. von. 1. bis 15. Juni ans. Er’ verlässt die’ Eulter- pflanze wenig, wesshalb er noch in den Sammlungen sehr selten ist, obgleieh ich sie mehrere Jahre hinter einander sehr häufig erzogen habe.“ ———— a Ueber eine neue Myriapoden- und Jsopoden- Gate (Hierzu Taf. 11.) Von Br. A. &erstäcker, Adjunct der König). Zoologischen Sammlung: der Universität in Berlin. Scolopendridae. Eucorybas, noy. gen. Antennae 19 articulatae. Caput primo thoracis annulo re- eeptum : ocelli utringue quatuer. Corpus artieulis 21. compositum, singulis deplanatis, supra carinatis. Pedum paria 21, ‚posteriori- bus sensim longioribus; pedes ultimi paris articulo primo subey- lindrieo haud dentato, altero intus excavato, ceteris in laminas foliaceas perversis. Der Kopf ist nicht wie bei der Gattung Seolopendra, frei, sondern wird. vom Vorderrand des ersten Körperringes aufgenom- men; seine Oberfläche ist Nach gewölbt, die Stirn undeutlich ab- gesetzt, durch eine Mittelfurche in zwei seitliche Hälften getheilt. Die Antennen sind nahe der Mittellinie der Stirn eingefügt, 19 gliedrig; die 4 ersten Glieder sind kurz und dick, die folgenden allmählig dünner und länger, die beiden letzten wieder klein, zu- sammen kann länger als das vorhergehende. Die zu jeder Seite des Kopfes dicht “hinter dem Ursprung der Antennen liegenden 3ll 4 Ocellen weichen in. ihrer Anordnung etwas von der hei Scolo- pendra ab; die drei vorderen liegen nämlich in Form eines Tri- angels dicht bei einander, das vierte vereinzelt weiter nach hinten. (Fig. 1 a) Die Oberlippe ist ziemlich breit und gewölbt, in der Mitte. ihrer Basis mit einer höckerartigen Erhabenheit versehen, ihr freier Rand regelmässig gerundet. Die Mandibein konnten, ohne das Thhier zu zerstören, nicht näher untersucht werden, doch schienen sie von der bei Seolopendra beobachteten Bildung nicht wesentlich abzuweichen, Die in eine Art Unterlippe verwandelten häutigen Maxillen (Fig 1b) sind in der Mittellinie mit einander verwachsen ‚und bieten zusammen fast die Form eines gleichsei- tigen Dreiecks mit abgestumpfter Spitze und etwas geschwunge- nen. Seitenrändern dar. Die an der Basis mit ihnen verwachsenen Maxillartaster sind dreigliedrig; das erste Glied breit, unregel- mässig viereckig, das zweite sehr kurz, das dritte am Grunde eingeschnürt, am Einde gerundet erweitert und nach innen zu mit dichter, filzartiger Behaarung: bekleidet. Die beiden ersten in Mundtheile verwandelten Fusspaare ‚ welche vom ersten Thorax- ringe entspringen *), stimmen im wesentliehen mit denen der Gat- tung Seolopendra überein. Bei dem ersten (Fig. 1 ec.) ist das Endglied abgestutzt, nach innen mit einem kurzen Nagel bewehrt und an seiner freien Endfläche mit kurzem Filze bedeckt. Bei- dem zweiten (Fig. 1 d) ist der eine in breite Unterlippe verwandelte Basaltheil am Vorderrande jederseits mit 4kurzen, hornigen Zähn- chen bewaffnet; die beiden beweglichen Laden bestehen aus einem kurzen, dieken Basalalied, an der Innenseite einen star- ken zweispitzigen Zahn trägt, zwei sehr kurzen in dem vorigen versteckt sitzenden Mittelgliedern und einem kräftigen stark ge- krümmten Endhaken mit horniger scharfer Spitze. — Der Körper besteht wie bei Scolopendra aus 21 Ringen, ist aber nach vorn und hinten allmählig verschmälert, und auf dem Rücken flach- gedrückt; die einzelnen Ringe sind der Quere nach länglich vier- eckig, mit fast rechtwinkligen Ecken, auf der Oberfläche mit regel- mässigen erhabenen Längsleisten versehen. Der erste Ring ist bedeutend breiter als der Kopf, halbmondförmig, mit geradem Vorder- und regelmässig gerundetem Hinterrande. Das Längen- verhäliniss ‚der einzelnen Körperringe zu einander ist. dasselbe wie bei Scolopendra, indem, den 7t u. 8t ausgenommen, steils ein kürzerer und ein längerer Ring mit einander abwechseln ;. ebenso ist die Lage der Trracheenmündangen mit der bei Scolopendra analog, nämlich an der Seite des 3.5.8.10.12. 14.16. 18.20. *) Newport (Monograph of the Class Myriapoda) in den Transactions of the Linnean Society, Vol, XIX, deutet sie unrichtiger Weise als Man- dibeln, indem er den ersten Körperring als Basilarsegment des Kopfes an- nimmt, 312 Ringes. Die Füsse nehmen von vorn nach hinten allmählig an Länge zu. Eine sehr eigenthümliche Bildung zeigt das letzte Fusspaar; das erste Glied ist eylindrisch, zeigt aber keine Spur von Zah- nung wie sie bei Scolopendra regelmässig vorkommt ; das zweite ist segen die Spitze hin etwas erweitert und an seinen! inneren Seite Ausgehöhlt; das dritte ist zu einem dreieckigen Blatte umgewan- delt, dessen Hinterwinkel in spitzige Zipfel ausgezogen sind und von denen der innere durch einen tiefen Einschnitt abgetrennt ist, Einen noch höheren Grad der blattartigen Ausbreitung erreicht das vierte Glied, welches von einförmigem Umriss ist und mit seinem tief ausgeschnittenen Hinterrande das letzte, kleine, in ein rundlicher Blättchen verwandelte Glied iheilweise umfasst. Die drei letzten Glieder werden von einer geschwungenen, jedoch nicht in der Mittellinie verlaufenden Nath durchzogen. Von Scolopendra unterscheidet sich diese Gattung die etwas abweichende Bildung der Mundtheile abgerechnet, darch den Nlach- gedrückten, nach vorn und hinten stärker verschmälerten Körper, durch die nach hinten allmählig verlängerten Füsse, und durch die eigenthümliche blattartige Umgestaltung des letzten Fusspaares. Eue. crotalus. (Fig. 1. Magnit. natur.) Long. total. 3° 6°, Obscure ferrugineus, antennis apice pedibusque pallidioribus caput subquadratum, margine anteriore rotundato, fronte suleo lon- gitudinali divisa: annulus corporis primus sequentibus multo latior, postice attenuatus, supra obsolete transverse impressus, maculis tribus nigris signafus:. dorsum deplanatum, subtiliter granulatum, param nitidum, longitudinaliter septemcarinatum, earinis in partem anteriorem sensim obsoletioribus: pedes postremi longissimi, arti- culo tertio oblongotrianguları, angulis posticis valde productis, quarto ovato, apice emarginato, ultimo suborbiculari. Patria: Port Natal. Der Kopf ist abgerundet viereckig, auf der Oberfläche mässig gewölbt, glatt, slänzend, rostfarben, die Stirn durch eine Längs- rinne getheilt, der Scheitel mit vier sehr verwischten rundlichen Eindrücken, von denen zwei nahe am Hinterrande, die beiden anderen vor der Mitte gelegen sind. Die Antennen erreichen zu- rückgeschlagen etwa die Mitte des Sten Körperringes. Der erste Körperring ist um ein Dritttheil breiter als der Kopf, halbmond- förmig, sein Vorderrand in der Mitte fast gerade abgeschnitten, an den Seiten nahe den Vorderwinkeln leicht ausgebuchtet , diese etwas herabgezogen und weit abgerundet; seine Oberfläche zeigt etwas hinter der Mitte einen seichteu Quereindruck, in welchem drei schwarze Flecke neben einander stehen. Der zweite Ring 313 ist kaum halb so lang als der erste, doch ebenfalls noch etwas breiter als der folxende, nach hinten ein wenig verengt. Vom dritten, welcher von den vorderen der schmalste ist, bis zum ach- ten nehmen die Ringe allmählıg an Breite zu; der achte bis fünfzehnte sind ziemlich gleich breit; vom sechszehnten an ver- schmälern sie sich wieder allmählich. Die Oberfläche der Ringe ist fast matt, dunkel-rostfarben , undeutlich und verworren gra- nulirt, und mit 7 erhabenen Längsleisten versehen; von diesen treten die beiden, welche die Sleurinder bilden und zwei zur Seite der Mittellinie verlaufende am stärksten hervor, werden jedoch auf den vorderen Ringen allmählig schwächer; dem ersten Ringe fehlen sie ganz. Die drei dazwischen liegenden sind bedeutend schwächer, . den kurzen Ringen durchgehend sichtbar, auf den langen dagegen abgekürzt, und“ zwar So, "lass die mittlere Leiste immer nach hinten, die beiden seitlichen nach vorn verschwinden. Der leizte Ring ist quadratisch, mit stark erhabenen Ranldleisten und einer nach hinten abgeküzzten mittleren Längsleiste. Die Beine sind blassgelb. Das hinterste Paar ist sehr lang gestreckt, (11‘ lang); ihr drittes Glied ist länglich dreieckig am Hinter- rande nach innen zu tief eingeschnitten, die Hinterwinkel lang ausgezogen und scharf zugespitzt. Das vierte Glied bildet ein unregelmässiges Oval, indem die Seitenränder etwas wellenartig gebogen sind: der Hinterrand. ist bogenförmig ausgeschnitten, mit stumpf zugespitzten Ecken. Das letzte Glied ist fast kreisrund mit stumpfer Spitze. Ein Exemplar in Port Natal von Gueinzius aufgefunden und an Herrn Dohrn eingesendet, welcher dasselbe der Königlichen Sammlung in Berlin überwiesen hat. Nach einer brieflichen Mittheilung des Entdeckers an Herrn Dohrn schüttelt dieses ausgezeichnete Thier, wenn es gereizt wird, mit besonderer Schnelllekeit das letzte Fusspaar und erregt dabei Laute, die denen einer starken Lamia ganz ähnlich sein sollen, nur dass sie schneller auf einander folgen. Als die Stelle, an welcher diese Töne erzeugt werden, elaubt Herr Gueinzius die Basis des vierten Gliedes, welches die grösste blattartige Ausdeh- nung erreicht hat, bezeichnen zu ne indem das zirpende Ge- räusch am deutlichsten gehört wird, wenn jene Blätter nach innen gegen einander bewegt werden. Diese Beobachtung scheint mir, so weit dies aus der “Anschauung des todten Thieres zu entschei- den möglich ist, durch die Struktur und die Art der Einlenkung des genannten Gliedes vollkommen bestätigt zu werden. Das vierte Glied ist nämlich am dritten nicht nur sehr frei beweglich, son- dern es zeigen auch die einander zugekehrten Ränder "beider eine bei weitem festere und hornartigere Consistenz als ihre übrigen Theile, welche ziemlich dünnhäutig sind. Die Erzeugung des Geräusches liesse sich daher aus dem Gegeneinanderreiben der 314 i harten, schwieligen Ränder leicht erklären. Ob und in wie fern dabei der Einschnitt an der inneren Seite des dritten Fussgliedes eine Rolle spielt, glaube ich unentschieden lassen zu müssen. Armadillini. Sphaeroniscus nov. gen. Antennae externae 9articulatae, seta terminali instructae. Annuli thoraciei anteriores lateribus valde attennati, apice rofun- dati. Annuli abdominis duo anteriores celeris non breviores; ul- timus subtriangularis. Pedes spurii ultimi paris artieulo terminali externo minuto, posfico; interno elongato. Der Kopf ist kurz und breit, mit hoch aufgebogenem Vor- derrande, die Augen verhältnissmässig klein, oval, nahe an den Hinterwinkeln gelegen. Die inneren Antennen (Fig. 2 a) sind rudimentär, aber deutlich sichtbar, sie bestehen aus einem ziemlich langgestreckten, cylindrischen Bihsalgliede und einer schnell zu- gespitzten, geringelten Geissel. Die äusseren Antennen (Fig. 2b) stimmen in der Bildung ihres Basaltheiles mit der Gattung. Cu- barıs Brandt überein, doch sind sie verhältnissmässig kürzer und derber: das erste Glied ist kurz viereckig, die beiden folgenden länglich, etwas flach gedrückt, das 4. und 5. vollkommen cylin- drisch. Die Geissel dagegen ist dreigliedrig, die Glieder allmählig dünner werdend; das letzte trägt eine lange Borste an seiner Spitze. Die Mundtheile sind von denen der Gattangen der Armadillo und Cubaris Brandt nicht verschieden. Der zur Kugelung eingerichtete Thorax ist ähnlich wie bei Cubaris gebildet, doch zeigt er einige wesentliche Unterschiede. Der erste Ring hat einen breiten abge- setzten und höher aufgebogenen Seitenrand; auf der unteren Seite ist dieser Rand, welcher dnreh Vereinigung der oberen und unte- ren Platte gebildet wird, nicht scharf, sondern breit abgeflacht, so dass er gleichsam eine im rechten Winkel abgesetzte Fläche bildet. Diese Fläche erreicht aber nieht ganz. den Hinterwinkel, sondern hört, indem sie einen nach hinten »Stumpf vorragenden Zahn bildet, schon etwas früher auf, als der eigentliche Seiten- rand, damit bei der Kugelung sich der zweite Thoraxring unter den ersten herunterschlagen kann. Die drei folgenden 'Thorax- ringe sind nach beiden Seiten hin sehr verschmälert, fast zuge- spitzt, die Spitze selbst jedoch abgerundet: bei den hinteren wer- den die Seitentheile allmählig breiter und mehr rechtwinklig. Der Hinterleib zeigt von den nächstverwandten Gattungen die Abwei- chung, dass die beiden ersten Ringe wenigstens gleicher Länge mit den folgenden sind, und das letzte wie bei den Porcellionen die Gestalt eines Dreiecks hat. Das letzte in Lamellen verwan- delte Fusspaar des Hinterleibs (Fig. 2 c) besteht aus einem gros- sen viereckigen Basalgliede, welches mit dem der anderen Seite Imiom Zeitung 13h. Gerstaecker do. Warenschteber sc. 315 den ganzen zwischen den beiden letzten Ringen befindlichen Raum ausfüllt, und zwei Endgliedern. Von diesen ist das äussere, sehr kleine, ovale, welches von oben her sichtbar ist, nicht wie bei Cubaris an der Mitte des Innenrandes, sondern in einem Ausschnitt des inneren Hinterwinkels eingelenkt; das innere, bei Cubaris ru- dimentär, ist hier sehr lang, indem es den Hinterrand des Basal- sliedes erreicht, seitlich Aachgedrückt, mit oberem und unterem scharfem Rande. Sph. flavomaculatus. Long. 7 lin. (Fig. 2.). Diagn. Oblongeo- ovalis, convexus, laevis, nitidus, fuscus, capite processibusque annulorum lateralibus pallidioribus, seriehus duabus macularum dorsalium, marginibus annulorum postieis, linea- que media pallide flavis. Habitat Novam Granadam. Der Körper ist länglich eiförmig, halbgewölbt, glatt, glän- zend. Die äusseren Antennen erreichen zurückgeschlagen noch nicht den Binterrand des ersten Thoraxringes; sie sind hell grau- braun, die Geissel weisslich.. Der Kopf ist fast viermal so breit als lang, mit senkrecht aufgebogenem, geradem Vorder- und in der Mitte tief ausgebuchtetem Hinterrande; die Hinterwinkel sind abgerundet, die Oberfläche etwas uneben,. graubraun, unregelmäs- sig weisslich gefleckt, Der erste T'horaxring ist etwas breiter als der übrige Körper, doppelt so lang als die folgenden Ringe, mit nach vorn breit abgeseiztem und aufgehogenem Seitenrande; die Vorderwinkel schliessen sich genau den Seiten des Kopfes an und sind wie die Hinterecken abgerundet. Die folgenden Tho- raxringe sind ın der Mitte des Rückens von. gleicher Länge: die seitlichen Fortsätze der drei ersten sind stark verschmälert, mit abgerundeter Spitze, der des 4. etwas breiter, jedoch ebenfalls abgerundet, die der beiden letzten fast rechtwinklig. Von den . Ringen des Hinterleibes sind die beiden ersten um ein Geringes breiter als die drei folgenden, die seitlichen Fortsätze der letzte- ren viereckig und nach aussen hin etwas verbreitert. Der letzte Ring ist kurz dreieckig mit abgerundeter Spitze und eiwas aus- sebuchteten Seitenrändern , in der Mitte seiner Länge mit einem durchgehenden Quereindruck. — Die Grundfarbe der "Oberseite ist schwarzbraun, die seitlichen Fortsätze etwas lichter, zwei Längs- reihen grosser, querovaler Flecke, die Mittellinie und der Hinter- rand der einzelnen Ringe blass geib. Die Unterseite nebst den Linien ist weisslich. Das Thier, welches ein sehr starkes Kugelungs - Vermögen besitzt, wurde in Neu Granada von Goudot aufgefunden, ir i 2] 316 Auffällig nördiiches Vorkommen dreier grosser südeuropäischer Insekten. von Dr. H. Hagen. Nachstehende Mittheilung mag dazu dienen den Eifer der Sammler zu spornen, denn sie beweisst, dass selbst in. vielfach durchforschten Gegenden nicht allein kleine sondern hedeutend grosse Insekten sich den Augen der Entomologen lange entziehen können. Zwei davon gehören auffällig genug zu den grössten in Europa lebenden Jnsekten. Schon im Jahre 1845 fand Hr. Oberlehrer Bachmann im Frühling bei Karalene unweit Insterburg im Walde eine Singei- cade, die er für C. coneinna hielt. Als ich diese Entdeckung Herrn von Siebold mittheilte, sprach er die Vermuthu:sg aus es möge selbe nicht Ü. concinna sondern C. tibialis angehören, die neuerdings selbst bei Petersburg angetroffen sei. Bachmann und andere Sammler haben später verzchens, nach diesem Thier ge- forscht. Pfingsten dieses Jahres klopfte Hr. Director Sauter bei Norkitten (etwa 3 Meilen von Karalene) in einem Walde ein schönes Männchen im Morgenthau. Ich habe Bachmanns Stück (ein Weih- chen) genau damit verglichen. Beide gehören einer Art an, long. e. alis” 2 - exD. alar. 2°. Zu C.coneinna können sie nicht wohl gehören, da die operenla der Stimmorgane schwarz mit weissen Rande sind, und das „anastomosibus duabus exteris fusco-indutis“ nicht angetroffen wird. Allerdings scheint die schlechte Abbildung bei Sulzer, die Fischer zu Ü. coneinna zieht, unsere Art darzu- stellen. Zu C.tibialis sie zu ziehen verhindert mich die Abbildung und Beschreibung dieser Art bei Panzer, und insbesondere die bedeutend kleinere Statar seines Insekts. Da mir hier die be- treffende sonstige Litteratur nicht zu Gebote steht, muss ich mich darauf beschränken das Vorkommen einer Singeieade im preussi- schen Litithauen nachgewiesen zu haben. Mir scheint sie mit der bis jetzt nicht wieder gefundenen Tettig. haematodes Fahr. Syst. Rhyn. no. 50 (ef. Fischer Entom. Zeit. 1847 p. 239) überein- zustimmen. Ich verbinde hiermit die Bitte um gefällige Mitthei- lung einer sicher bestimmten C.tibialis Pz, und C. concinna Gr. Ausser jenen beiden Stücken sind bis jetzt keine in Preussen ge- funden. Sehr überraschend war es mir in diesem Frühjahr von Herrn Director Schmidt in Elbine ein schönes noch ungespiesstes Männchen von der berühmten Ephemere Swammerdams Palinge- nia longicauda zu erhalten. Selbiges ist in der Nähe Elhings von Herrn Lehrer Straube sefangen, und war noch frisch und weich Herrn Schmidt übergeben worden. Es ist dies die äusserste » 317 östliche Gränze, bis zwwelcher dies interessante Thier vorgedrun- sen ist. Ich habe es mit zahlreichen Stücken vom Rhein und von der Oder (Triepke) verglichen. Nach den aus Ungarn stam- menden Üypen im Berliner Museum von Ejhem. flos aquae Hoftmg. ist die nordische Art damit identisch. Es ist diese Bestimmung dadureh wichtig gewerden, dass eine nah verwandte Art von wir entdeckt worden ist. In Winthems Sanınlung fand ıch ein Männ- chen mit. der Signatur Eph. fuliginosa Pallas. Caueasus. Kislar. dabei ein unleserlicher Name etwa Sehoeng. Im Berliner Maus. steekt Männchen und Weiheken derselben Art ohne Fundort. Ver- sebens habe ich Pallas Schriften und Reisen und seine hand- schriftlichen Notizen in dem Exemplar von Linnes Syst. naturae durchgesehen. Nirgends finde ich diese Art erwähnt. Vielleicht geben die in Here Schueppels Besitz beündlichen Handschriften über sie Ausschluss. Russische Entomologen habe ich umsonst um Nachricht ersucht. Motschulski, der lange in jenen Gegenden sammelte, hatte nie von ihrem dortigen Vorkommen gehört, das bezetteite Stück meiner Sammlung kann übrigens sehr gut von Pallas selbst herrühren, Wie bekannt kamen -Pallas Insekten mit Ausnahme der Coleoptera in Wiedemanns Besitz, mit dem Win- (hem in genaner Verbindung stand und später dessen Sammlung kaufte. Jch behalte mir eine genaue vergleichende Beschreibung von Paling. longieauda und fuliginosa für einen anderen Ort auf, und bemerke nur, dass letztere (nach 5 Ex.) bei gleicher Grösse etwas kleinere Flügel führt. Sehr anflällig wird sie sogleich durch die dunkel kaffebraune Farbe der Flügel und des Thorax, während bei P. longieauda beides aschgrau und nur der Leih oben dunkel kaffebraun ist; das Männchen von fuliginosa ist gelb, von P, longieanda schwarz zwischen den Augen. Doch fand sich unter einer grossen Zahl von Stücken aus Pommern ein Männ- chen von P. longieauda ausnahmsweise gelblich zwischen den Augen. Zn zleicher Zeit wurde mir eine schöne Acarthaclisis oc- eitanica Rbr. (Myrmel. pisanum Pz.) vorgewiesen, welehe Herr Lehrer Aps in Elbing auf der frischen Nehrung bei K: ıhlberg ge- fangen haben sollte. Unerachtet jene Gegend eine Fundgrube für in Preussen seltene Insekten ist, (1852 etwa 300 Raupen von Sph. Nerii; Athous rufas und die sonst hier seltenen Bupresten rustica, flavomaculata werden dort häufig erlangt) glaubte ich doch das Vorkommen dieses mächtigen Ameisen Löwen von 4 Zoll Flügelspannung daselhst entschieden in Ahbrede stellen zu müssen, da er bis jeizt fast nur jenseits der Alpen gefunden wurde. Panzer giebt als nördlichsten Punkt „in confinibus Austriae et Pannoniae“ an. Sonst ist er nur im Süden Frarkreichs, Russland und aus Jtalien bekannt. Ich glaube, dass jeder vorsichtige Entomologe meine gegen die Aechtheit jenes bei Kahlberg gefangenen Thieres ausgespro- 21° 318 cehenen Zweifel gerecht finden wird. Zu meiner höchsten Ueber- raschung und Freude bin ich vom Gegentheil belehrt. Dieses präch- tige Thier gehört zur preuss. Fauna. Im Juli fingen Herr Bachman und Sadrinna bei Kahlberg sieben Exemplare, deren eines noch weiss und frisch mir gütigst überlassen ist. Bachman entdeckte neben unzählig vielen Larven von M. formicarium eine bedeutend grössere Larve, die unbezweifelt A. oceitanica angehört. Leider entwich sie aus dem Zwinger. Sie bildete keine Trichter, was schon Rambur bemerkt. | Das Vorkommen dieses bis jetzt nur im südlichen Europa bekannten Insektes in Preussen ist sicher und äusserst auffällig. Es gehört zu den grössten europäischen Insekten und ist durch die starke Behaarung und Zeichnung sehr ausgezeichnet. Es ist beinahe unbegreiflich, wie ein so grosses Thier so Jange unent- deckt bleiben konnte und die Vermuthung, dass es vor zwei Jah- ren mit Sph. Nerii- zugleich aus dem Süden angekommen sei, liegt um so näher, als es seinem kräftigen Bau zufolge ein guter Flieger sein kann, dass es aber gerade in Kahlberg geblieben, möchte einen einfachen Grund darin haben, dass dieser Ort gleich- sam eine Oase in der umliegenden Sandwüste bildet, und so die letzte Station bildet, die sich den gen Norden ziehenden Südlän- dern darbot. Dahinter bildet die Östsee eine wenigstens für sie nicht zu überwindende Gränze. Ich erlaube mir noch eine Bemerkung in Betreff der merk- würdigen Ephemeren Gattung Oligoneuria Pictets beizufügen. Aus Zoologist 138. p. 4266 ersehe ich, dass Herr Dr. Imhoff im mir nicht "zugänglichen Bericht der Verh. Naturf. Ges. 1852 p. 177 eine Oligoneuria Rhenana beschrieben hat. Das Vorkommen einer Art dieser merkwürdigen Gattung in Europ» war auch mir seit längerer Zeit bekannt. Ich habe beide Geschlechter von Herrn Dr. Frivaldszky als in Ungarn gefangen 1851 erhalten, und ent- deckte später unter Neuropferen aus Elberfeld 1845 von Herrn Cornelins mitgetheilt ein Männchen, das ich zu Pal, virgo gesteckt hatte. Die Art aus Ungarn ist mit jener aus Elberfeld und also wohl auch mit O. Rıhenana identisch. Wichtiger ist es jedoch und dies ist der Hauptpunkt meiner Mittheilung, dass meiner An- sicht nach O. Rhenana und O, anomala Pict. derselben Art an- xehören. Die Beschreibung und Abbildung in Pictets herrlichem Ephemeren Werke sprechen durchaus dafür. Von den beiden Stücken, die Pictei vorlagen, fand sich eines unter seinen Spiri- tus-Sachen vor, ohne das er das Vaterland angeben konnte. Die Vermuthung, dass selbes aus der Schweiz stamme und (wie früher von mir) mit der gemeinen P. virgo zusammengeworfen sei, ist wohl nicht zu kühn. Das zweite aus dem Wiener Museum mit- setheilte sollte aus Brasilien stammen. Ohne nun der bekannten wissenschaftlichen Verwaltung jenes Institutes im Entferntesten zu 319 nabe treten zu wollen, scheint es mir vorläufig doch wahrschein- lich, dass hier ein Irrthum obwalte. Jedenfalls würde es mir von srössten Interesse sein, wenn ein Vergleich der Wiener T'ype mit der gewiss auch in der Donau anzutreffenden O. Rhenana meine Vermuthung bestätigen oder widerlegen sollte. Unhezwei- felt ist Oligoneuria eines der interessantesten Insekten Europas und nach meinen Untersuchungen im System nebst Caenis der Gattung Palingenia nahe zu stellen, während Ephemera mit Baetis und Potamanthus näher zusammentritt, Ich mag hier nicht die Vermuthung einer ähnlichen Ver- wechselung des Vaterlandes in Webers Observat. entom. p. 99 unterdrücken. Seine Ephemera atrostoma angeblich aus Brasilien stimmt mit Palingenia fuliginosa so genau überein , dass ich bis zum Nachweise einer ähnlichen Art aus Brasilien daran festhalte, es walte auch hier ein Irrthum ob. Ueber Papilie Hospiteon aus den Memorie della reale aeademia delle scienze di Torino. Serie Il. Tom. XIV. 1852. von Victor Ghi- lianı, Custoden des Turiner Museums. Im Auszuge übertragen durch Auguste Dutreux in Luxemburg. Als Gene diese wichtige Art bekannt machte, waren die Einzelnheiten der Lebensweise der Raupe noch nicht gehörig beobachtet worden, weil ich die auf der Ferula vulgaris le- bende Raupe in den Wäldern der Barbaggıa Ollolai erst gegen Ende meiner im Jahre 1837 in der Insel Sardinien unter der Leitung Gen@’s unternommenen Reise antraf und kurz darauf mich wieder von Cagliari nach Genua einschiffte. Es war mir daher nicht mehr möglich, die Raupe am Leben zu erhalten, und ich nahm mir vor, in der. folgenden Reise weitere Untersuchungen anzustellen. Im Jahre 1838 kehrte ich in Begleitung des Hr. Bruneri, der besonders den Jeonographischen Theil der Reise zu besorgen hatte, nach Sardinien zurück. Um Mitte Juni in Gavei angekommen, entdeckten wir sogleich an 20 Raupen von verschiedenen Grössen auf der Ferula, immer 2—3, nie über 4 auf einer Pflanze. In der letzten Hälfte des Monats fanden wir noch etwa 20. Aber in Folge eines Anfangs Juli eintretenden heftigen Si- roceo's welkten alle Ferula- Pflanzen plötzlich dergestalt, dass es uns kaum welang, das täglich nothwendige Futter herbeizuschaffen. 320 Auch verwandelte sich ein bedeutender Theil dieser Raupen. während des vernichtenden Windes, und alle unsere‘ Anstrengun- sen waren darauf gerichtet, dieselben vor der verderblichen Wir- kung des Siroceo’s in diesem wichtigen Momente zu schützen; dessen ungeachtet starben einige Raupen. Mitte Juli waren die übrig gebliebnen Raupen, 32 an der Zahl, im besten Zustande verpuppt. Leider produeirten mehrere statt des gehofiten Schmetterlings einen (neuen) lehneumon. Die grosse Analogie des Hospiton mit dem Pap. Machaon liess mich glauben, einige Puppen würden sich schen gegen Ende Juli entwickeln, allein ich wurde in meiner Erwartung getäuscht. Nur eine einzige bot alle äussere Zeichen einer nahen Verwand- Jung, und zeigte unter der dünnen Haut die Züge und sogar. die Farbe des bald ans Licht tretenden Schmetterlings : indess da sie später kein Lebenszeichen mehr gab, öffnete ich sie zwei Monate nachher und fand das Innere mit einer Feuchtigkeit angefülit, die bei der Verwandlung nothwendiger Weise das Auskriechen des Papilio verhindert und seinen Tod in der Hülle herbei geführt hatte. Im Monat October langten wir in den höhern und kältern Regionen der Insel an und gaben die Hoffnung auf, den Falter sich entwickeln zu sehen; wir entschlossen uns demnach, die Puppen mit nach Piemont zu nehmen, was glücklich gelang; im Juni des folgenden Jahres krochen an 20 Hospiton alle im besten Zustande in Turin aus. Vier oder fünf nieht gut gebildete Puppen gaben verkrüppelte Schmetterlinge. Aus dem Vorgehenden folgt, das dieser Falter vom Machaon abweichend ‘blos eine jährliche Generation zu haben scheint; es ist jedoch zu bemerken, dass, da diese Art in dem nahe an der See gelegenen Thale von Tortoli während des Monat Mai be- obachtet worden, es keineswegs unmöglich ist, dass eine zweite Generation während des Herbstes in der niederen Insel-Region statifinde; dies dürfte namentlich von der Wiedererscheinung der Ferula vulgaris, nach den October Regen abhängen, und muss noch weiter beohachtet werden. Die Abbildung des Pap. Sphyras, Hübner, Taf. 155 Fig. 775 und 776 stimmt im Ganzen mit Pap. Hospiten. überein ausgenommen, dass der geiblich Orange Fleck der Hinterfiügel am Innen - Winkel sich in das bläulich - Violette, das über demselben steht, verläuft, wie man es beim Machaon sieht, während beim Hospiton diese beide Farben durch einen schwarzen halbrunden Strich geschieden sind. Den Sphyrus könnte man daher als eine, den Uebergang zwischen beiden Species bildende Art ansehen. Bemerkung des Uehersetzers. Dem Vernehmen nach soll ein deutscher Sammler sich während des diesjährigen Früh- jahrs nach Sardinien begeben haben, um den Hospiton zu 321 fangen. Es lässt sich daher erwarten, dass der Falter sich künftig in mehreren Sammlungen finden wird. Mir sind bis jetzt nur bekannt: I Ex, bei Hr. Selys-Longchamps in Lüttich 2, Im Königl. Museum in Turin, 1 ,„ in meiner eigenen Sammlung 6--8 Pracktsfücke in der Sammlung der Entomologischen (reselischaft in Paris, vom verstorbenen Ar. Pierret herrührend. Luxemburg den 14. August 1854. Auguste Putreux. — A Bemerkungen über einige Rüsselkäfer. Von M. Rach. l. Ueber Chlorephanus vıridis und seine nächsten Verwandten. Schönherr nahm bei der Feststellung der Arten der Gat- tung Chlorophanus besonders Rücksicht: 1) auf die Färbung, 2) auf die Form und das Längenverhältniss des Halsschildes, ) auf die Verlängerung der Flügeldeckenspitze, 4) auf das gegenseitige Grössenverhältniss der zwei ersten Glie- - der der Fühlergeissel,, 5) auf die Seulptur des Rüssels. Im 6. Bande S. 425 kommt noch zur Schilderung des Chl. nobilis 6) die Anwesenheit einer Kehlplatte hinzu. Wie schwankend und wie wenig zuverlässig einiger dieser Eigenschaften aber sind, geht daraus schon hervor, dass Schön- herr selbst in seinem 6. Bande die beiden, im 2. Bande aufge- stellten Arten: Ch. brevicollis und Chi. inermis, wieder zu Chl. viridis bringt. Er erkennt dadurch an, dass bei Chl. viridis das Halsschild länger als breit und auch kürzer als breit, ferner dass die Verlängerung der Flügeldeckenspitzen kurz oder lang oder auch gar nicht vorhanden sein kann. Chl. pellinosus soll sich noch dadurch unterscheiden, dass das 2. Glied der Fühler- geissel länger als das 1. und der Rüssel undeutlich gekielt ist. Indessen finden sich beide Eigenschaften auch bei Ch. viridis. Sogar die bei Chl. nobilis erwähnte Kehlplatte findet sich bei Chl. viridis, und dient hier zur Bezeichnung des Geschlechtes und zwar des weiblichen. Zu erwähnen bleibt nun noch die Färbung. Aber so mannichfaltig dieselbe auch schon von Schönherr beobach- tet und besehrieben wurde, se ıst die Verschiedenheit derselben niehts weniger als erschöpfend angegeben. Es liegen mir Stücke 322 von Chl. viridis vor, an denen die ganze Oberfläche prächtig kupferglänzend, bei anderen grünglänzend, bei anderen blauglän- zend und wieder bei anderen graubraun, nicht metallisch glän- zend ist. Aus diesen Gründen habe ich in der eben ausgegebenen vierten Lieferung meiner Käferfauna, die Rüsselkäfer enihaltend, die Ansicht ausgesprochen, dass Chl. pollinesus und graminicola wohl zu Cl. viridis zu bringen sein möchten; nicht aber Chl. sa- lieicola Germ. Ausserdem dass bei diesem Thier die Färbung anders und viel beständiger ist, hat es auch eine ganz andere Gestalt. Die grösste Breite der Flügeldecken liest nämlich an der Wurzel, statt dass sie sich bei Chl. viridis im hinteren Drittel befindet; ein Unterschied, der bisher übersehen scheint. ——ene (0), el. Ueber Cecidomyia juniperira. Linn. ; und Üecidomyia Pisi. Nov. spec. von I. Winnertiz in Crefeld. Cec. juniperina Z und ? 11%‘. Linn. (Untergattung: Hormomyia. Löw.) Linne: Fn. Suee. spee. 1774. Tipula juniperina Syst. nat. ed. 13. 1. 977.51. Tipula juniperina Degeer: Ins. XVI. 153. 26. Tab. 25 Fig. 7—21. Tipula juniperina Fabrieius: Ent. syst. IV. 251. 83. Tipula juniperina Ent. syst. suppl. 553. 13. Hirtea juniperina Syst. Antl. 47. 42. Chironomus juniperinus Latreille: Hist. nat. XIV. 288. Oligotrophus juniperimus Gen. Crust. IV. 253. Cecidomyia juniperina Meigen: Dipt. I. 41. 6. Cecidomyia juniperina Syst. Beschr. I. 92. 8. Lasioptera juniperina Maequart: Hist. nat. desins: I. 164. 5. Lasioptera juniperina Zetterstedt: Dipt. Scand. IX. 3700. 1 Lasioptera juniperina S. Fühler etwa !/, kürzer als der Leib, blassbräunlich mit weisslichen Wirtelhaaren, 24-18 gliederig, die Wurzelglieder und das erste Geisselglied stiellos, die übrigen Geisselglieder gestielt, cylindrisch mit rundlicher Basis, kaum doppelt so lang als breit, die Behaarung aus drei Wirteln bestehend (Linnaea ent. VII. Taf. II. Fig. 9a.), die Stiele der untern und obern Glieder kürzer, die der mittleren beinahe so lang wie die Glieder. Kopf klein. 323 Untergesicht, Backen und Stirne schmutzig dunkelbraun, über dem Munde ein Büschelehen schwarzer, weisslich schimmernder Haare. Hinterkopf schwarzbraun. Taster sehr klein, weisslich, nebst dem sehr kurzen Rüssel stets zurückgezogen. Hals rothgelb oder fleischroth. Thorax kurz, gedrungen. Rückenschild ziemlich hoch »ewölbt, vorne kaum etwas verlängert, glänzend schwarz, mit sehr kurzer und sparsamer schwarzer Behaarung. Schildehen dunkel fleischroth oder kastantenhraun. Die Flügelwurzeln, der obere Theil der Brustseiten und .des Hinterrückens von derselben Farbe, nur etwas heller, der untere Theil derselben und die Wulst, auf welcher die Schwinger stehen, schwarz. Schwinger gross, langstielig, braun mit weisslicher Wurzel des Stieles, fast der ganze Stiel und der Knopf haarig. Hinterleib schlank, blass fleischroth oder rothgelb oder auch rothbraun, nach der Spitze zu allmählig heller werdend, am Hinterrande der Ringe blassgelblich behaart. Zange klein, derb, rothgelb mit schwarzen Nägeln. Beine lang nebst den Hüften dunkel pechfarbig oder braun, auf der untern Seite mehr oder weniger weiss schimmernd, die Wurzel der Schen- kel gelblich. cd. Fühler etwa von halber Körperlänge, 2+17 & 18 glie- derig, die Glieder eylindrisch mit sehr kurzen Wirtelhaaren, nicht dieht aufeinander liegend, 10. bis 16. mit ganz kurzem Stielchen. Hinterleib fleischroth, am Hinterrande der Ringe gewöhnlich mit sehwärzlichem Anfluge, die Behaarung schwarzgrau, etwas weiss- lieh schimmernd. Legeröhre kurz, dick, vorstreckbar rothgelb mit weisslicher Spitze. Das 3. Glied der Legeröhre fast eylind- risch; vor der Spitze, am Ausgange des Eileiters, liegen auf dem- selben zwei kleine runde Lamellen, welche, wie die ganze Spitze des Gliedes, dieht mit kurzen Börstehen besetzt sind. Kopf, Tho- rax, Schwinger und Beine wie beim /', nur die Farbe dunkler. JS" und 9. Bei beiden Geschlechtern sind die Flügel gross, länger als der Hinterleib, etwas graulich mit schwarzgrauer Be- haarung, nur wenig violett irisirend, in gewisser Richtung weiss- lieh schimmerd mit‘ braunen Adern; der Vorderrand, besonders beim 2, schwarz. Die 1. Längsader reicht bis zur Mitte des Vor- derrandes; die Querader ist blass aber deutlich, und liegt jenseits der Mitte der 1. Längsader; die zweite Längsader mündet abwärts sebogen in die Flügelspitze, und der Vorderast der geraden 3 Längsader geht in einem kurzen Bogen zum Hinterrande, der Hinterast derselben ist blass, aber deutlich wahrnehmbar. Gleich nach dem Ausschlüpfen der Mücke ist die Farbe des Rückenschildes entweder gelbbraun oder kastanienbraun, am Hals- kragen dunkler, oft schwarz, zuweilen mit breiter bis zur Mitte reichender schwärzlicher oder schwarzer Strieme. Nach und nach geht die Farbe in dunkel- bis schwarzhraun, und zuletzt in glän- zend schwarz über, Das Untergesicht und die Stirne sind Anfangs 324 heil röthlich gelb, werden aber: auch nach und nach dunkeler. Vom Ausschlüpfen bis zur gänzlichen Austärbung vergehen ge- wöhnlich etwa 6 bis 8 Stunden. i Nach dem Tode werden die Fühler dunkelbraun, die Farbe des Riückenschildes geht bei nicht ausgefärbten Individuen in schmutzigbraun, bei ausgefärbten in schwarzbraun, die des Hin- terleibes heim OS in schmutzig braun, beim Q in schmutzig Nleisch- roth, und die der heiden letzten Glieder der Legeröhre in röthlich gelb über. Der ganze Schwingerstiel wird gewöhnlich weisslich, und auch die Beine nehmen eine hellere Farbe an. Die Larve ist 1—-11/,‘ lang, 14 ringelig (Linnaea ent. VIH l. Fig. 1) blassgelb, röthlichgelb oder orangegelh. Sie lebt in knospenförmigen Gallen an den Spitzen der Wachholderzweige, in welchen sie im April oder Mai zur Puppe wird. Diese ist anfangs gelb oder orangegelb, nach und nach färben sich das Rückenschild und die Flügel- und Beinscheiden dunkelbraun, und der Hinterleib fleischroth. Die Mücke erscheint von Mitte Mai bis Mitte Juni. Ich erhielt im verflossenen Frühjabre aus gesam- melten Gallen 8 Männchen und 18 Weibchen. Die Identität der oben beschriebenen Gallmüeke mit Tip. jeniperina Linn. ist aus den ganz ungenügenden, bei Linne wahr- scheinlich — bei Degeer unzweifelhaft auf Autepsie beruhenden Diagnosen dieser beiden Autoren, welche wörtlich also lauten: T. alis ineumbentilus glaueis, margine tenwiore villose (Linne), und T. fusea, antennis nodosis, alıs ovatis, hirsutis, eostis tribus (Degeer), nicht zu entnehmen; allein Linne’s „Habitat in Janiperi triglochide, quam caussat“, und die hei Degeer der Diagnose folgende nähere Beschreibung der Larve, Puppe, Mücke und Galle beseitigen jeden desfallsigen Zweifel. Dass sie-mit derjenigen Mücke nicht iden- tischriist, die in Fahrieius Schriften als Tip. juniperina Linn. an- geführt wird‘ scht aus dessen üherall gleichlautender Diagnose: „ET. cinerea, Halis albis, margine vılloso“ heryün, denn kein: Theil des Körpers der wirklichen T. jeriperinä hat eine aschgraue Farbe. Die zusätzliche Angabe: Habitat en triglochide quam eaussat, ist eine Folge des Irrthums, den der Autor dadurch be- seht, dass er eine Antlefe Mücke für diejenige hält, welcher er ihren Wohnort in der Galle des Wachhelders arweisen muss. Latreille nimmt in seiner Eist. nat. für die Gattung Olige- trophus als Gattungsmerkmal u. a. aueh den nicht vo rstehen- den Rüssel an (trompe point saillante), und stellt als "Typus dieser Gattung Degeer’s Wackholder- Gallmüeke auf. Er ist der Erste, weleher diese Beschaffenheit des Rüssels erwähnt, was als Beweis gelten kann, dass er die wahre Tip. juniperina Linn. ge- kannt hat. Meigen kannte sie nicht. Er giebt im ersten Bande 325 seiner Beschr. der europ. zweifl. Insekten S. VUT. und 92 selbst an, dass er sie nicht gesehen. Ich habe nicht erfahren können wie er dazu gekommen ist, sie zu Lasioptera zu bringen, einer Gattung, mit welcher Cee. juniperina gar nicht verwechselt werden kann — und wem er seine höchst dürftige, und in Betreff der Zahl der Fühlerglieder unrichtige Beschreibung entnommen hat. Er ist wohl durch Vertrauen auf reihe Aulorität in diesen Irrthum serathen, und im Vertrauen auf die seinige haben Maequart und Zetterstedt diese unrichtigen Angaben auch in ihre Schriften auf- genommen. Hiernach wären von den äusskihden Citaten nur diejenigen von Linne, Degeer und Latreille beizubehalten, wogegen die von Fabricius, Meigen, Maecquart und Zetterstedt wegfallen müssen 6; e ©. P; 5 1: g" te Q Se Nov. SPEeE. (Untergattung Diplosis. Löw.) Es ist schon oft erwähnt worden, und aus eigener Erfah- rung kann ich es bestätigen, dass die künstliche Eiziehuns der Gallmücken aus den Larven ungeachtet aller Sorgfalt, die darauf verwendet wird, sehr häufig an “en mannigfachen "Schwierigkeiten scheitert, welche sich ihr entgegenstellen, und diesem Umstände mag es hauptsächlich zuzuschreiben sein, dass es noch viele Larven giebt, von welchen die Mücken bisher ganz unbekannt geblieben sind. Zu diesen Larven gehört u. a. die in Pisum arvense und sativum lebende Made, welche von Reaumur in dem 1737 erschienenen zweiten Theile seiner „Memoires“ (zweite Abthettung S. 301—303.) erwähnt wird und von welcher er sagt: Is sont blanes; ils sont assez semblahles, au premier coup d’ osil, aux vers de Ja viande, ils rampent de m&me, mais ils savent plus que ramper, ıls savent santer et faire des sauts qui les elevent d’un pouce ou deux... ws. W., ferner: Je m’ai point eneore eu Jes mouches, dans lesquelles j’at Heu de croire que ces vers se transforment. Bei keinem späteren Autor kommt sie meines Wissens vor, ausser bei Herrn Dir. Dr. Löw, welcher sie nur vorübergehend in seiner Sehrift „die Gallmücken“ an- führt. Die Mücke selbst ist aber auch ihm unbekannt. Ich habe mich eine Reihe von Jahren beharrlich bemüht, dieselbe aus den Larven zu erhalten, allein alle Mühe und Sorgfalt, die ich darauf verwandte, blieben frachtlos. Nach öfterem Wechsel der Be- handlung ist es mir endlich gelungen, sie zur Verwandlung zu bringen, und die Mücke daraus zu erziehen. Ich sammelte die Larve von Mitte bis Ende Juli vorigen Jahres (1853) ein und erhielt aus denselben vom 8. bis 15; Juli dieses Jahres (1854) 4 S und 54 9. | 326 d. Fühler etwa 1/; länger als der Leib, schwarz, die Wurzeiglieder gelb, 2+ 2igliederig, die doppelten Glieder fast nur durch den "doppelten Haacwirtel als solche zu erkennen, das letzte Glied mit knospenförmigem Fortsatze. Die Stiele der unteren Glieder kaum so lang, die der oberen abwechselnd so lang und etwas länger als die Glieder. Taster (Linnaea VI. Taf. 1. Fig. 20.), Rüssel, Untergesicht, Stirne und Hals hlass- »elb, fast weissgelb. Thorax blise bräunlichgelb, die Flügel- ze heller, Brust und Brusiseiten mit schwändaheh Anfluge. Rückenschild und Schildehen blassgelb behaart. Bei nicht ganz ausgefärbten Individuen ist die Harbh des Mittelleibes blassgelb, und der schwärzliche Anflug der Brust und Brustseiten fehlt. Schwinger weisslich, bei ausgefärbten Individuen der Knopf an der Basis mit schwarzem Ringe, welcher sich zuweilen bis zur Mitte ausdehnt, der Schwingerstiel mit weisslichen, der Knopf mit schwarzen anliegenden Härchen besetzt. Hinitenleib blassgelb, fast weissgelb, mil Behr islisken schmalen Binden, und grauer, weisslich schimmernder Behaarung. Zange klein.. 9. Fühler eiwa 1/5 kürzer als der Leib, schwarz, die Wurzelglieder gelb, 2+12gliederig, das letzte Glied mit knospen- förmigem Fortsatze. Der Stiel der unteren Glieder. sehr kurz, der der obern beinahe halb so lang als die Glieder. Hinterleib blassgelb oder weissgelb, am Hude der Ringe schwarze Binden, welche in der Mitte breit sind, sieh nach den Seiten hin rn, und meistens über den weisslichen Bauch mit blasser Farbe fortsetzen; die Behaarung desselben schwarz, weissifeh sckimmernd. Legeröhre weissgelb, lang vorstreckbar. dünn, das dritte Glied haariein, ohne Lamellen. "Kopf, Thorax und Schwinger wie beim J.. eh an 9. Hüften, die Warez oft die Wurzelhälfte — der Schenkel blassgelb , das Uebrige der Schenkel, die Schienen und Füsse schwarz, beim J' jedoch weniger dunkel als beim 9. Die Schenkel sind auf der unteren Seite, die Schienen, beim 2 auch cie Füsse, nach aussen langhaarig. Flügel glashell, durch die tiefschwarze, dicht stehende Behaarung wie geschwärzt er- scheinend, mit etwas derbem, tiefschwarzem Vorderrande. Die erste Längsader reicht nicht ganz bis zur Mitte des Vorderran- des, die Querader. liegt in der Mitte derselben. Die zweite Längsader mündet, gegen die Spitze hin abwärts gebogen, in die Flügelspitze und die gerade dritte Längsäder geht in einem etwas mehr als rechten Winkel zum Hinterrande; der Hinterast derselben etwas blass, aber deutlich. Die Flügelfläche erscheint ın gewisser Richtung etwas weisslich, in anderer Richtung dun- kel violett irisirend. Nach dem Tode geht die Leibfarbe in ein schmutziges Blassgelb über, die Schwinger färben sich dunkler, die Beine 327 heller und die Hinterleibsbinden verschwinden ganz. Nur selten bleiben diese beim 2 auf dem Rücken angedentet. Die springende Larve ist 1 — 11/5 lang, milchweiss, mit blassgelblichgrünem Darmkanal. Sie lebt, oft in sehr grosser Anzahl, in den Schoten von Pisum arvense und sativum, und geht zur Verwandlung in die Erde. Sie beschädigt die Eirhseh ER und eben so wenig deformirt sie die Schoten) sondern se diese nur weissfleckig, wenn sie sehr hei: in den- selben vorhanden ist. . ES Tampere er ng Synonymische Bemerkungen über Carabiecini von &. Kraatz in Berlin. l. Agonum marginatum F. — Agonum flavocin- etum Suffr. — Anknüpfend an die, von meinem hochverehrten Freunde Herrn Schulrath Suffrian, in der Mai-Nummer dieser Zeitung ausgesprochene Vermuthung, dass die sardinischen Exemplare eines dem marginatum F. nahe verwandten Agonum, leicht einer eigenen neuen Art angehören dürften, möchte ich derselben nach genauem Vergleich der drei in meiner Sammlung befindlichen sar- dinischen (ebenfalls von Handschuch stammmenden) Exemplare, aus folgenden Gründen nicht beipflichten: Allerdings zeigen auch meine Exemplare zwei, durchaus characteristische, von den von Herrn Suffrian anzezebenen Merk- malen, nämlich die helle Färbung der Beine und des ersten Füh- lergliedes und den breiteren gelben Halsschildsaum. Dagegen hat eins von meinen Exemplaren durchaus denseiben metallischen Schimmer, den unsere deutschen Exemplare des Ag. marginatum zeigen; die tief spangrüne Färbung der sardinischen Exemplare, die Herrn Suffrian vorgelegen, bedingt somit keine sperifische Ei- genschaft derselben; ich bin vielmehr geneigt, sie als ein Attribut des weiblichen Geschlechtes zu betrachten; ob als ein ausschliess- liehes, will ich noch dahin gestellt sein lassen, da ich bis jetzt keine grössere Anzahl von Exemplaren dieser Art verglichen habe; bei den in meiner Sammlung befindlichen Exemplaren der Agonum impressum Pz., austriacum F., elongatum Dj, sind die Weibchen matt, die Männchen glänzend, wie Nies auch überhaupt bei einer grossen Anzahl anderer Carabicini der Fall ist. — Ferner bildet der Hinterrand des Halsschildes bei dem grössten (weiblichen), der sardinischen Exemplaren einen deutlichen stum- pfen Winkel, weicht somit von denen, die Herrn Suffrian vorlagen in einem zweiten Punkte ab; somit bleiben der breitere helle Halsschildsaum und die Färbung der Beine und Fühler als alle 328 5 sardinischen Exemplaren charakterisirende Merkmale, übrig. Hätte unser deutsches Ag. marginatum gar keinen hellen Halsschild- saum, so könnte ich mich eher entschliessen, in den sardinischen eine eigene Art zu erkennen; letztere besitzen aber nur einen, wenn auch deutlich, breiteren hellen Halsschildsaum; ein Umstand der durch die überhaupt hellere Färbung der Beine noch an Ge- wicht verliert. Was diese selbst anbetrifft, so sind sie zwar rein und liebt jehmgelh; doch scheint es mir nicht unwesentlich, dass die Schenkel des Agon. marginatum nicht, wie Suffrian angiebt, pechschwarz, sondern bei allen mir vorliegenden Exemplaren, pech- braun mit heiler Wurzel sind, wie z. B. auch Gylienhal (Fauna Snee. I. p. 156) d’e Schenkel des Ag. marginatum, „‚pieea, ple- ramque basi testacea“ nennt. Endlich sind auch bei meinen sar- dinischen Agonum die Tarsen deutlich dunkler als die Schienen. So wenig ich hiernach geneigt sein kann, in den sardinischen Agonum eine eigene Species zu erkennen, so sehe ich doch in denselben eine characterische Local-Varietät. Solche Local-Va- rietäten dürfen auch recht wohl einen eigenen Namen, und dieser Name einen Platz in einem eritischen Cataloge heanspru- chen, so wenig ich dies ın anderen Fällen erspriesslich finden würde; wenn man z. B. sämmtliche Färbungs - Stufen der Cocei- nella vartabilis Il. benamsen wollte. Ich würde für dieselben, die im Uehrigen verwerfliche, Benennung nach dem Vaterlande vor- schlagen; denn in diesem Falle übt die Localität entscheidenden Einfluss auf die schon bekannte Species aus und verdient deshalb besonders in Betracht gezogen zu werden. Zu gleicher Zeit drückt auch die nach dem Vaterlande gewählte Benennung das Verhält- niss der Unterordnung der Varietät unter die Stammart aus. ll. Pterostichus (Steropus Meg.) madıdas F. — Pte- rostichus concinnus Sturm. — Wenn im vorhergegangenen Falle die verschiedene Färbung der Beine nur einer der Gründe waren, die neben anderen schein- bar nicht unwichtigen, die Spaltung einer Art in zwei Species veranlassten, so soll sie in dem vorliegenden Falle einzig und allein die Unterscheidung zweier sonst ganz übereinstimmenden Species rechtfertigen. Dejean sagt von der Feronia madida: elle ressemble beaucoup &-la eoneinna et n’en est peut-efre quw’une variete, elle en differe seulement par les euisses, qui sont d’un roux ferruginenx.‘“ Ich erhielt beide Speeies aus der Umgegend von Lyon und sammelte sie gemeinschaftlich bei Bonn; es war mir nicht möglich zwischen den einzelnen Exemplaren den min- desten Unterschied, ausser der Färbung der Beine aufzufinden. Wie wenig diese aber, namentlich in der Gattung Pterostichus, geeignet ist, eine specifische Unterscheidung zu rechtfertigen, be- weist das längst bekannte Vorkommen verschiedener Schenkel- 329 Bein-Färbung bei einer Reihe von Species dieser Gatlfung, wie 2. B. bei Pt. Panzeri Meg., Ziegleri Dj., Savofemoratus Bon., maurus Duft., ete. Ich kann übrigens nicht umhin, mein Erstau- nen auszusprechen, dass beide Species so lange unvereint geblie- ben sind. Il. Pterostichus Welensii Drap. — Pterostichus va- riolatus Dej Von beiden Species habe ich eine Reihe von Exemplaren vor mir, die der ersteren Art aus Krain stammend, die der letz- teren aus Tyrol, ohne dass es mir möglich wäre, einen speeih- schen Unterschied zwischen ihnen aufzufinden. Die Krainer Exem- plare sind allerdings grösser und kräftiger, aber das ist von um so geringeren Werthe, da viele Carabieinen in Kärnthen beson ders gut gedeihen; so "habe ich von dort die grössten Exemplare von ‚Uarabüs irregnlaris F. und der dort häuße vorkommende Carabus Creutzeri F. ist gewiss nur eine grosse "Local- Varietät des später beschriebenen Car. depressus Bon. Die von Dejean angegebenen Unterschiede bestehen darin, dass Pt. variolatus gewöhnlich etwas kleiner, schmäler ist und die eingedrückten Punkte auf den Flügeldecken gewöhnlich etwas schwächer sind. Es wirdalso das „un peu ples“ und „un peu moins‘‘ noch durch ordinairement verstärkt! Was über die verschiedene Farbe von Dejean gesagt ist, hält ebenfalls nicht Stich, da ich een sowohl matte wie glänzende Exemplare von beiden Arten besitze. IV. Nebria nivalıs Payk. — Nebria Gyllennalii Schh. Der Vergleich einer Reihe lappländischer Exemplare der Nebria nival.s s Payk. bat mich zu der Ueberzengung gebracht, dass diese Aıt nicht als Varietät der weit an Bel, Gylienhalii Schh. zu betrachten, vielmehr von derselben specifisch unterschie- den ist. Nebria nivalis unterscheidet sich von der N. Gylienhalii hanptsächlieh in folgenden Punkten: a. Das Halsschild ist deutlich ne nach hin- ten etwas mehr verengt als bei der N. Gylienhalii, Dies hat auch schon Dejean bemerkt, indem er im Anfange seiner Beschrei- bung (Spee. Gen. H. p. 237) der N.nivalis sagt: „Elle ressemble beauecoup & Ja Gyllenhalii, mais la töte et le corselet me parais- sent un peu moins larges.“ Die Punkte ın den Punktreihen sind ‚in dev Regei weit deutlicher als dies bei der N. Gylienhalii der Fall ist. Gylienhal (Ins. Suee. H. p. 41) sagt von den Streifen der N. Gyllenhali, sie seien ‚in fando ownino impunctatae,“ einen Ausdruck, den er allerdings später (Ins. Suec. IV p. 415) etwas modifieirt. Die Streifen der N, nivalıs nennt er impunetatae. 330 e. Die Schenkel der N. nivalıs sind stets dunkelblut- roth mit schwarzer Spitze; ein Umstand den sowohl Gyl- lenhal wie Dejean erwähnen und der bei den übrigen Abweichungen beider Thiere wesentlich ist; um so mehr, wenn hinzukommt, dass ich zwar die Varietät der Gyllenhalii die schöne N. arctica Dejean (vergleiche weiter unten) von verschiedenen Punkten Deutsch- lands, bald unter dem Namen nivalis Payk. bald als hyperborea erhalten habe, nie aber ein Exemplar der ächten N. nivalis mit blutrothen Schenkeln aus einer anderen Gegend, als dem alpinen Lappland. Die Schenkel und Schienen der N. Gyllenhalii dage- gen sind entweder pechschwarz und die Tarsen bräunlich, oder die Beine einfarbig rothbraun und der Käfer in diesem Falle bald mit schwarzen, bald mit braunen Flügeldecken. Die Varietäten- Reihe der N. Gylienhalii ist danach folgende: a. Der Käfer einfarbig schwarz, die Beine pechschwarz mit rothbraunen Tarsen, deren letztes Glied in der Regel heller ist. N. Gyllenhalii Schh. | Der Käfer einfarbig schwarz, erstes Fühlerglied meist, die Beine stets einfarbig rothbraun. In den Piemonteser Alpen und auch weiter verbreitet. N. Balbi Bon. var. (Dej. Spee. Gen. ll. p. 238. ec. Der Käfer schwarz, die Flügeldecken rothbraun, die Beine pechbraun. N. arctica Dj., hyperborea Gy!l. — In Schweden, im Riesengebirge und noch weiter verbreitet. — Von der N. nivalis habe ich keine Varietäten gesehen. Te ) — — Bemerkung über Pap. Ajax. In dem Maiheft des Jahrgangs 1854 S. 142. der entomo- logischen Zeitung hat Herr Dutreux constatirt, dass Pap. Ajax in Portugal vorkomme und mithin wirklich als europäischer Schmetterling angesehen. werden müsse. Zugleieh sind von ihm die Unterscheidungsmerkmale des europäischen von dem ameri- kanischen Schmetterling angegeben. In den nordamerikanischen Freistaaten kommen aber zwei dahin gehörige, sich ähnlich sehende, aber doch wieder verschiedene Schmetterlinge vor, wozu ich noch eine dritte Art aus Cincinnati erhalten habe. Jene zwei bekannten amerikanischen Arten hat Boisduval in seiner Histoire generale et Iconographie des Lepidopteres et des chenilles de ”’Amerique septentrionale Tome premier. Paris 1833. tab. 1. als Pap. Ajax und tab. 2. als Papilio Marcellus abgebildet. Aus der Beschreibung des Herın Dutreux in Vergleich mit der Bois- duval’schen Abbildung ergiebt sich, dass der in Portugal ge- fangene Schmetterling wirklich Pap. Ajax Boisd., der amerikani- sche Ajax des Herrn Dutreux aber Pap. Marcellus Bd. ist. A. Keferstein. Kr. BEBIT VE JENE x 331 Correspoudenz vom Cap. Bei meiner Ankunft am Cap, im ‚Januar 1854, fand ich, da es Sommer war, das Land äusserst dürre; ich sah daher wegen Mangel an Blumen nur wenige Insekten, mit Ausnahme der Orthop- teren, welche Ordnung sowohl an Zahl der Individuen wie an Arten ‚hier äusserst reich ist. (Späterhin gedenke ich eine schöne Samm- lung derselben zu veranstalten.) Namentlich hat das Genus Mantis sehr -schöne Arten aufzuweisen. Da ich hier nur geringe Aus- beute erhieli, so beschloss ich eine Reise zu unternehmen, um andere Localitäten zu durchforschen. Ich wählte zuförderst Swel- lendam. Auf meiner Reise dorthin hielt ich mich 10 Tage am Palmiet-KBivier, 9 Stunden von Capstadt, auf. lch fand daselbst an Lepidopteren 2 Arten Sesia, eine Zygaena, (daselbst ziemlich häufig) einige Polyommatus, und mehrere andere kleine Tagschmet- terlinge. Von Coleopteren 3 Copris-Arten, einen schönen 1 Zoll grossen Carabus, ziemlich hägfig auf sandigen Bergen, 1 Giecin- dela. Von Neuropteren fand ich einige schöne Libellula - Arten, einen Myrmecoleon und eine äusserst seltene und eben so schöne Panorpa-Art (?) Folgendes ist eine kurze Beschreibung derselben: Leib ®/, lang, 1" diek; oben braun, unten gelb; Fühler fein .berstenförmig, fast so lang wie der Leib; Vorderflügel ganz glas- artig durchsichtig, ungefleckt, sehr fein netzartig, 1‘ lang; jeder Hinterflügel in einen feinen Stiel verändert, nach der Spitze zu verbreitert und spiralförmig gewnnden, abwechselnd schwarz und weiss gefärbt; 3mal so lang als der Leib. Ferner mehrere Arten mir unbekannter Genera, Einige wenige Hymenoptera und Dip- tera. Bei Swellendam, wo ich ac 6 Wochen aufhielt, fand ich von Lepidopteren einige kleine Arten Tagschmetterlinge, unter andern eine sehr hübsche Hesperia, dunkelviolett mit gelben Fle- cken; ferner ein paar Nortua- und 4 sehr hübsche Geometra-Arten. Ausserdem habe ich 7 grosse Arten gesehen, darunter 5 Tag- schmetterlinge; sie waren aber so selten und so flüchtig, dass ich vergebens strebte sie zu erhalten; die 2 anderen grossen Nacht- schmetterlinge fand ich in sehr beschädigtem Zustande. Die Baupe der Acherontia Atropos fand ich in Gärten auf der schönen Da- tura arborea. Der Sommer ist hier überhaupt die Raupenzeit, weshalb man wenig Schmetterlinge findet: die meisten im Früh- jahr d. h. September und October. Von Coleopteren fand ich daselbst wieder jenen Carabus, eine sehr schöne 11/,” grosse Rhynchophora anf einer Mimosa am Breede - Rivier wieder jene Cieindela, einige kleine Getonia, Melolontha, Hoplia und Coceineila Arten, 2 Arten Cleras, eine schöne Mordella, 2 Mylabris- und einige andere Arten mir unbekannter Genera. Von Neurepteren fand ich wieder einige seltene und sehr schöne Arten mir unbe- ‚kannter Genera, eben so von Hymenopteren und Dipteren, von letzteren eirca 60 Arten, darunter sehr schöne; endlich von Or- ihopteren 4 schöne Mantis-Arten. 332 Diejenigen Herren, die bei mir Bestellungen an Insekten ge- macht haben, bitte ich, sich noch zu gedulden. Obgleich ich nun schon aus aHen Ordnungen werthvolle Arten gesammelt habe, so ist das Ganze doch noch viel zu gering, um nach Europa gesendet werden zu können. lch will vorher noch das Frühjahr (August, Septbr. und October abwarten, während welcher Zeitich eine reiche Beute zu machen gedenke. Uebrigens ist das Reisen in der Co- lonie sehr kostspielig. Ein Bauer spannt seine 12 bis 14 Ochsen nieht unter 10 £ St. vor den Wagen und fährt dafür nicht weiter als nach dem nächsten Dorf. Die Gelegenheiten sind äusserst selten und mit der Post lässt es sich auch nicht reisen. Erstens kann man kein Gepäck, also auch keine Sammlungen mitnehmen, höchstens ein kleines Bündelehen Wäsche, und zweitens ist ein solches Reisen beinah lebensgefährlich. Es wird mit diesem Kasten der auf 2 Rädern ruht, in der Mitte ein Loch hat, worin man die Füsse steckt, und nur für eine Person eingerichtet ist, immer sehr schnell gefahren, gleichgültig ob man auf ebener Strasse fährt oder bergauf, bergab oder durch einen kleinen Fluss, ss dass einem das Wasser um die Ohren spritzt und man Gefahr läuft, durch die im Flusse liegenden unsichtbaren Steine umge- worfen zu werden. Ein südafrikanischer Postwagen hat ziemlich viel Aehnlichkeit mit einem deutschen Abdecker - Karren. m ; Intellig enz. Herr J. Keitel in Berlin, Nieolai-Kirchhof Nr. 9, der fleissige Sauımler scandinavischer Inseeten, hat auch in diesem Jahr eine entomologische Reise nach Lappland gemacht, und ist von der- selben mit einer reichen Ausbeute dort einheimischer Insecten, insbesondere Schmetterlinge und Käfer, zurückgekehrt. Er bietet sie Sammlern zum Verkauf in meist schönen, gut präparirten Exem- plaren. Da derselbe wiederholt die nördlichsten Theile Scandi- naviens besucht hat, se ist es ihm gelungen, durch genauere Be- kanntschaft mit der Oertlichkeit und durch angeknüpfte Verbin- dungen manches Neue und einige Arten in grösserer Zahl und zum Theil in schöneren Exemplaren zu erlangen, welche bisher nur einzeln und oft in mangelhaften Stücken in den Saminlungen vorhanden waren. Er gedenkt im nächsten Jahre auch den Winter im Norden Schwedens zuzuhringen, um noch in grösserem Um- fange, als bisher, gezogene Exenpl. zu erwerben, und gleich mit dem beginnenden Frühling zur Stelle sein zu können. Da er ein wohlzeübter, sachkundiger Sammler ist, so darf man von seiner Aus- dauer und seinem Bifer gewiss sehr einstige Resnltate erwarten. Stettin den 22. Septhr. 1854. Hering. Ben nn. ehr. ee. oe Druck von F, Hessenland in Stettin. Emntomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- e ni lungen von E. S. Mittler in Berlin, C. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Bereichen und Lenz. n il 15. Jahrgang. November 1854. Inhalt: Vereinsangelegenheiten. — Czech: Gallenbildung. — Ruthe: Braconiden. — Freyer: Lepidopterisches. — Le CGonte: Coc- einelliden der Ver. Staaten. — Bach: Rhyncolus pilosus. — Intelligenz. Vereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 7. September stattete der Unterzeichnete seinen versammelten Herrn Collesen einen kurzen mündlichen Bericht über die Entomologica ab, welche er auf der am 10 Juni mit seinem verehrten Freunde Boheman angetreinen Reise über Liege nach London und Paris erlebt hatte. Es bleibt vorbehalten, einige Notizen von allgemeinerem Interesse später mitzutheilen. Als Mitglied wurde in den Verein aufgenommen: Herr Abbe Giuseppe Stabile in Lugano (Canton Tieino). Der Vorname des zum Mitgliede aufgenommenen Herrn Ghilianı in Torino ist nieht Vincenzo sondern Vittore. | Mit dem König!. Zeitungs-Comtoir in Berlin, derjenigen preuss. Behörde, welche den Postdebit der entomol. Zeitung für Preussen und das Ausland zu reguliren hat, waren Differenzen über die behauptete Ausdehnung der Bogenzahl über das gesetzlich erlaubte Maass entstanden. Diese Differenzen sind jetzt dahin erledigt, dass vom 1. Januar 1855 ab der Postdebitpreis der entomol. Zeitung für Preussen von 2 Thl. 10 Sgr, auf 2 Thl. 15 Sgr. erhöht ist, wogegen die Redaction nun das unbestrittne Recht hat, statt der bisherigen 2 Bogen nach Umständen auch mehr als zu einer Nummer gehöre auszugeben. Der Postdebitpreis der Zeitung, für das Auklaın wird sich (ausser der Steigerung um 5 Ser. = 15 Kreuzer) hoffentlich nicht anders stellen. Jedenfalls wird die Redaction wie bisher 334 nicht unterlassen, der Zeitung zu ihrem ehrend anerkannten wis- senschaftlichen dürch Beifügune von guten Tafeln auch einen gesteigerten ar er Werth zu geben. Wissenschaftliche Mittheilungen. Veber den Ursprung der Gallen an Pfianzentheilen. Ven €. Czech, cand. phil. in Breslau. Eine im vorigen Jahre von Lacaze-Duthiers in den Annales des sciences naturelles Il. serie, Botanique, tome 19, gelieferte Arbeit: Recherches pour servir & Thistoire des galles, worin sich die wunderliche Behauptung aufgestellt findet, dass die Bildung der Galle durch ein in den Pflanzentheil gebrachtes Gift erfolge, hat mich veranlasst, auf diesen Gegenstand näher einzugehen und nach dem Stande der bisherigen” Betrachtungen eine Erklä- rung dieser räthselhaften Bildungen zu versuchen , die in der Volkssprache unter verschiedenen Namen bekannt sind wie: Knop- per, Gallapfel, Kichapfel, Sodomsapfel, Schlafapfel, Rosenschwamm, Fleischzapfen, Wirrzopf, Zapfenrose, Weidenrose, Blätterschopf, Blätterfilz,. Judasschote. Galle ist die Wucherung eines Pflanzentheils, entstanden durch thierischen EinAuss und bestimmt zum Schutz und zur Nahrung für thierische Brut. Diese Brut gehört gewissen Insecten- und Milben-Arten an, die man Gallenbildner nennt. Am häufigsten und von mannigfaltiser Forn hat man Gallen an den verschie- denen Eichen- Arten beobachtet; gar keine an Cryptogamen und und phanerogamischen Wasserpflanzen. Nach den genauen ana- tomischen Untersuchungen, die Lacaze-Duthiers (a. a. ©. p. 273. u. f.) an 33 Arten von Gallen angestellt und mit schönen Abbildungen begleitet hat, sind die Gewebe der Gallen in Anordnung und Be- schaffenheit entweder verschieden von denen des behafteten Pflan- zentheils oder nicht. Nach der Stellung der Galle zu dem Pflan- zentheil unterscheidet er drei Klassen von Gallen: 1. galles externes sind Gallen, wo die neuen Gebilde ausserhalb; 2. galles internes sind Gallen, wo die neuen Gebilde innerhalb; 3. galles mixtes sind Gallen, wo die neuen Gebilde ausserhalb und innerhalb des Pflanzentheils sich befinden. In der Structur der ausgezeichnetsten Gallen der ersten Klasse unterscheidet er 6 verschiedene Parenchymschichten mit und ohne Intercellularräume, mit diek- und dünnwandigen Zellen; 335 Gefässbündel mit gestreiften, punktirten und Spiral-Gefässen mit abrellbarer Faser; die Parenehymschichten concentrisch geordnet, die Gefässbündel dazwischen verlaufend; die Epidermis ohne Sto- matien. Die übrigen Gallen haben einen einfachen Bau. Diese Untersuchungen stimmen mit den frühern von Hartig (die Gall- wespen in Germars Zeitschrift 1. 1840. S. 176. u. f) im: Ganzen überein. Die Gallenbildner machen entweder ganze Caruighi aus, oder nur einzelne Arten in einer Gattung; die Gattung Tıypeta enthält gallenbildende und minirende Arten. | Die Gattungen aller bekannten Gallenbildner sind folgende: 3. Eyınenoptera. a. Cynipidae., 1. Cynips Htg. (Hartig in Germars Zeitschrift 1I. 1840. S, 187.) 2. Andrieus Htg. (desgl. S. 190.) 3. Neuroterus Hig. (desgl. S. 192.) 4. Teras Htg. (dgl. S. 193.) 5. Pediaspis Tischb. (Tischbein in der entomolog. Zeitung 1852. S. 141.) 6. Biorhiza Westw. (Apophyllus Htg.) (Hartig in Germars Zeit- schrift II. 1841. S. 340.) 7. Rhodites Hig. (desgl. II. 1340. S. 194.) 8. Diastrophus Htg. (desgl. IV. 1843. S. 411.) 9. Synophrus Hie. (desgl, IV. 1843. S. 411.) 10. Spathegaster Hts. (desel. II. 1841. S. 340.) 11. Trigonaspis Htg. (desgl. II. 1840. S. 195.) 12. Aulax Hits. (desgl. 11. 1840. S. 195.) 13. Ceroptres Hig. (desgl. II. 1840. S. 197.) b. Tenthredonidae., 14. Allantus Jur. (Bouche in der entomolog. Zeitung 1846. 8. 289.) 15. Nematus Jur. (Hartig Aderfiügler Deutschlands 1837, 8. 205: 2.) BE. Coleopiera. a. Buprestidae. 16. Agrilus Meg. (Ratzeburg Forstinsekten I. A839. S. 59.) 17. Diphuerania Dej. (Erichson entomolog. Bericht für 1847. 8.59.) b. Cureulionina. 18. Apion Hbst. (Perris in den Annales de la soeiete entomol. de France IX. 1840. p. 89.) 19. Balaninus Germ. (Bouche Naturgesch. der Jnsekten 1834. S. 199.) 20. Baris Germ. (Schaum entomol, Bericht für 1849. S. 55.) 336 40. . Cryptorhynchus 1il. (Kelch Grundlage zur Kenntniss der Käfer Oberschlesiens Schulprogr. 1846. S. 40.) . Ceuthorbynchus Germ. (Erichson entomol. Bericht für 1845. S. 68.) . Conotrachelus Schönh. (Erichson entomol. Beweis für 1842. S. 63.) . Cleopus Meg. (Hammerschmidt anatomisch-phytopathologische Untersuchungen über die Natur und Entwicklung der Pflan- zenauswüchse 1838. S. 33. 35.) . Gymnetron Schönh. (Bouche Naturgeschiehte der Insekten 1834. S. 202.) . Nedyus Steph. (Westwood Introduction vol. 1. 1839. p. 342.) c. Cerambyeidae. . Saperda Fahr. (Ratzeburg Forstinsekten I. 1839. S. 235. 236.) BEE. Lepidoptera. a. Bombycidae. . Cossus Fab. (Ratzeburg Forstinsekten II. 1840, S. 86.) b. Tortrieina. . Coceyx Treitschke (Ratzeburg Forstinsekten A. 1840, S. 212. 213. 231.) . Grapholitha Treitschke (Dr. Wocke durch freundliche Mit- theilung.) c. Pyralidae. . Phyeis Fab. (Ratzeburg Forstinsekten I. 1840. S. 244.) EV. Biptern. a. Tipulina. . Hormomyia Lw. (Löw die Gallmücken, Schulprogr. 1850, 33T. us 1. . Diplosis Lw. (desgl.) . Cecidomyia Lw. (desgl.) . Asphondylia Lw. (desgl.) . Lasioptera Lw. (desgl.) . Sciara Meig. (desgl. S. 18.) b. Muscariae. . Trypeta Meig. (Meigen zweiflüg. Insekten V. 1826. S. 311.) . Lonchaea Fall. (Erichson entomolog. Bericht für 1839.) V. Ehynchota. a. Tingidae. Laceometopus Fieb. ,(Tingis Fab. pro p.) (Westwood Intro- duction vol. II. 1840. p. 478.) ze 337 b. Aphidae. 4]. Chermes Hig. (Hartig in Germars Zeitschrift III. 1841. S. 366.) 42. Eriosoma Westw. (Schaum entomol. Bericht für 1849. S. 112.) 43. Pemphigus Htg. (Hartig in Gemars Zeitschrift II. 1841. 44. Tetraneura Hig. (desgl. S. 366.) 45. Schizoneura Hie. (desgl. S. 367.) 46. Aphis 1. (Kaltenbach in der entomol. Zeitung 1846. S. 172.) e. Psyllidae. 47. Psylla Latr. (Westwood Introduction vol 11. 1840. p. 336.) 48, Livia Latr. (Latreille histeire naturelle des fourmis 1802. p- 325.) WE. Aecarina. a. Trombidieidae. 49. Eriophyes Sieb. (C. Th. v. Siebold im Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für 1850. S. 89.) b. Notaspidae. 50. Oribata Latr. (Hartig forstliches Conversationslexieon 1834. S. 737.) Das Ei der Gallenbildner wird von dem Mutterthier entweder mittelst eines Legebohrers in das Innere des Pflanzentheils geschafft oder beim Mangel eines passenden Apparates z. B. von Cocceyx Zebeana Ratzeb. und Chermes viridis Ratzeb. (Abietis Lin,), an die Oberfläche gelegt; das ausschlüpfende Lärvchen einiger Gal- lenbildner dringt dann in das Innere, andere bleiben an der Ober- fläche. Nach einer gewissen Zeit wird die Gallenbildung bemerkbar und nimmt zu bis zu einer gewissen Grösse. Das Wachsthum der Galle hört auf durch Wegschneiden (Link Grundriss der Kräuterkunde von Willdenow, 1831. S. 481. 483.) und sobald die Larve zur Verpuppung auswandert oder durch‘ eine Parasiten- larve umkommt, vergl. Kaltenbach Monographie der Pflanzenläuse I. 1843. über Chermes Abietis Lin.: ; Terner Vallot Compt. rend. XXIII. 1846. 109., und Löw die Gallmücken, Schulprog. 1850. S. 24. Das Wachsthum der Galle ist also "sebunden ‘an das Leben der Larve. Die Dauer der Galle ist im Allgemeinen nicht verschieden von der Dauer des behafteten Pflanzentheils ; wenigstens sieht man Gallen noch immer am Baume, nachdem die Bewohner längst ausgewandert sind. Bevor wir nicht erkannt haben, von welcher Art die Wu- cherung ist, die man Galle nennt, können wir auch nichts über ihren Ursprung sagen. An dem Zeugnisse, welches uns der Gallenbildner in der Galle von sich giebt, erkennen wir am ersten 338 seine Wirksamkeit. Wir vergleichen daher die Gallen mit andern Wucherungen im Pflanzenreiche. Die Sogenannte Holzmaser (Meyen Pflanzenpathologie 1841. S. 86. 87.) ist die Wucherung irgend einer Stelle des Stammes, welche durch unentwickelte Adventivknospen verursacht wird; diese hemmen das freie Herabsteigen des Cambiums und bewirken eine Ansammlung desselben. Die Gewebe der Holzmaser sind keine andern als die des Stammes, welche nur abweichend und unregelmässig vertheilt sind. Eine gleiche Wirkung bringt ein fremder Körper hervor, welcher in den Stamm eines Baumes ein- gebracht war. Diese Art von Wucherung ist nur Verunstaltung (Deformation) eines Pflanzentheils. Die Galle ist nicht Deforma- tion der Gewebe eines Pflanzentheils, sondern Bildung neuer Ge- webe, wie wir aus den Untersuchungen von Lacaze-Duthiers wissen. Die sogenannte Brandbeule ist eine Wucherung der Blüthen des Mais, die durch einen Brandpilz Caeoma destruens Schlecht. verussacht wird (Meyen a. a. O. S. 102.). Diese Anschwellung besteht Anfangs aus saftligem, straffem Zellgewebe, später entwickeln sich im Innern dunkelgefärbte Streifen und diese verwandeln sich allmälig in das schwarze Pulver des Brandes. Aehnliche Anschwel- lungen der Pflanzentheile entstehen durch Rost- und Sehimmel- Pilze, überhaupt durch entophytische Pilzbildung. In allen diesen Fällen werden die Gewebe des angegriffenen Pflanzentheils durch die eintretende Zersetzung zerstört, sie werden desorganisirt. Diese Art von Wucherung ist also Desorganisation des Pflanzentheils. Die Galle als ein neues Gebilde ist nicht Desorganisation, sondern Organisation eines Organs, wodurch dasselbe seiner Funk- tion entfremdet wird, ist Ausartung oder Degeneration desselben. Der zur Galle ausgeartete Pflanzentheil verrichtet nicht mehr seine Funktion für. die Pflanze, entzieht ihr vielmehr wie ein Parasit Nahrangssäfte. Die Galle ist also Degeneration eines Pflanzen- theils. Nicht jede Degeneration mit Wucherung eines Pflanzen- theils ist eine Galle. Die Pflanzenteratologie führt uns viele Bei- spiele von hyperirophischer Degeneration an, die keine Gallen sind. Noch mehr Beispiele liefert uns die Cultur; die sogenannte Verediung und Vervollkommnung der Gewächse dureh die Cultur ist hypertrophische Degeneration. Wir wissen, dass die Degeneration der Pflanzentheile etweder durch organische Wirkung oder durch chemische Wirkung her- vorgerufen wird. - Eine Degeneration durch organische Wirkung können Thiere nur an Thieren, Pflanzen nur an Pflanzen hervor- bringen, niemals Thiere an Pflanzen. Die Bildung der Galle als Degeneration eines Pflanzentheils durch thierischen Einfluss, ist also nicht durch eine organische, sondern durch eine chemische Wirkung erfolgt. Die chemische Wirkung, wodurch Degeneration eines Pflanzentheils hervorgerufen wird, besteht in einer qualitativen 339 Aenderung seines Zelleninhaltes. Nicht alle quahtativen Verän- derungen des Zelleninhaltes rufen eine Degeneration hervor; unter denen, die eine Degeneration bewirken, führen nicht alle zugleich eine Hypertrophie herbei. Wenn die Bildung der Galle nicht eine blosse Deformation des Pflanzentheils ist,, so kann die Galle selbst auch nicht das Resultat einer mechanischen Wirkung sein. Wenn die Bildung der Galle nicht Desorganisation des Pflan- zentheils ist, so kann die Galle selbst auch nicht das Resultat einer zersetzenden Wirkung sein. So gewiss die Bildung der Galle Degeneration des Pflan- zentheils ist, ebenso gewiss ist die Galle selbst das Resultat einer bestimmten qualitativen Aenderung des Zelleninhalts im Pflanzentheil. Der Gallenbildner liefert daher ein Excret, welches sich mit dem Inhalte der zerrissenen Zellen des Pflanzentheils mischt und eine hypertrophische Degeneration veranlasst. Von diesem Standpunkte aus sind die bisher aufgestellten Theorien über den Ursprung der Gallen zu beurtheilen. Diemechanische Theorie haben vorgetragen: Reaumur, Nees von Esenbeck, Ratzeburg, Bremi, Löw und van der Hoeven. Reaumur (Memoires pour servir & l’histoire des insectes tom. 11]. part. I. Amsterdam 1738. mem. 12.p. 195. a. f.) erinnert daran, dass ein fremder Körper im Gewebe der Pflanzen und Thiere geeignet sei, beulenartige Anschwellungen zu erregen und vergleicht die Gallenlarve mit den Oestruslarven, welche durch ihren Aufenthalt unter der Haut des Rindviehes Beulen verursachen. Ferner ziehe das Ei der Gallenwespen durch sein Wachsen den Pflanzensaft an, der sich in grösserer Menge sammle; im Innern der Galle sei gleichsam ein kleiner Heerd, welcher durch die thierische Wärme der Larve das Wachsthum der Galle beschleu- nigen müsse. Sehr schnelles Wachsthum bilde schwammige Gallen; diejenigen Larven, die sich von flüssigen Stoffen nähren, veran- lassten die Bildung einer festen, harten Galle, weil nur die festen Theile des Pflanzengewehes übrig bleiben: die sich von festen Stoffen nährten, brächten schwammige Gallen hervor. Den Ein- werf, den ich so eben erheben will, macht er sich selbst (a. a. O0. p. 305.), nämlich dass nach seiner Theorie auch die Blatt- minirer Gallen hervorbringen müssten, und sucht ihn durch fol- sende Argumentation zu entkräften: da es nur die Blattnerven seien, welche den Stoff zur Bi'dung der Galle lieferten, so könnten diejenigen Minirer, welche nur das Parenchym des Blattes verzehren, keine Gallen vorursachen ; die übrigen richteten aber durch ihren Frass zu grosse Zerstörungen im Blatte an, als dass neue Bil- dungen entstehen könnten; lie angegriffenen Stellen vertrockneten nk Allein es ist unrichtie, ne nur an den Blattnerven Gallen entstehen, mithin fällt der'ersie Gegeneinwurf; der zweite 340 Gegeneinwurf enthält die unrichtige Vorstellung, dass zur Hervor- bringung neuer Gebilde eine verhältnissmässig geringe Wunde erforderlich sei; man kennt aber verhältnissmässig kleine Blatt- minirer, die doch keine Gallen hervorbringen. Dann hat Reaumur die übrigen Larven, die im Innern der Pflanzenwelt leben und keine Gallen hervorbringen, ganz ausser Acht gelassen, Der Satz, dass die Gallen nicht das Resultat einer mechanischen Wir- kung sind, findet seine Bestätigung in dem Verhalten der im In- nern der Pflanzentheile lebenden Larven; diese müssten sonst ebenfalls Gallen hervorbringen. : Nees v. Esenbeck (in einer Anmerkung zu Meyen Pflanzen- pathologie 1841. S. 326.) hat Reaumur’s Ansicht, wenn er sagt: „Die eigenthümlichen Formen der Auswiüchse, welche durch die in Pflanzentheile gelegten Eier der gallenerzeugenden Insekten hervorgebracht werden, lassen sich durchgängig aus einer Hem- mung des Längenwuchses mit gleichzeitig eintretender Vervielfäl- tigung und Verkümmerung der peripherischen Organe ableiten. Man würde dergleichen Gebilde nach Gefallen hervorbringen, wenn man nicht bloss einen fremden Körper ohne weite Stich- wunde an der entsprechenden Stelle einbringen, sondern auch, wie dies bei den aus den Eiern entstehenden Larven der Fall ist, dessen Fortwirken unterhalten und steigern könnte.“ Es ist riehtig, dass in sehr vielen Fällen durch die Bildung der Galle der Längenwuchs des behafteten Pflanzentheils gehemmt und die benachbarten Theile verkümmert werden. Es ist aber unrichtig, dass diese Wucherung auf die angegebene Art entstehe; denn die ım Innera der Pflanzentheile lebenden Larven, wozu alle Minirer gehören, sind ebenfalls fremde Körper, deren Fortwirken andauert und sich steigert und bringen doch keine Gallen hervor. Ratzeburg (Forstinsekten III. 1844. S. 55.) will, dass wir uns denken, jede Art der Gallwespen habe ihre besondere Art zu verwunden und suche genau ihre Stelle, wohin sie sticht. Dass aber ein Stich in einen Pflanzentheil nicht im Stande ist, die Bil- dung einer Galle hervorzurufen, eergiebt sich einmal daraus, dass die Gallen nicht das Resultat einer mechanischen Wirkung sind, wie dies die Structur derselben beweist; dann daraus, dass nicht jede Gallenbildung durch einen Stich eingeleitet wird; die Gallen der Gallenhildner, welche keinen Apparat zum Bohren oder Stechen haben, entstehen ohne Stich. Wenn man mit einer noch so fei- nen Nadelspitze behutsam in ein Gefässbündel odes in das Pa- renchym eines Blattes sticht, so entsteht niemals eine Galle, son- dern nach einiger Zeit wird ein missfarbiger Punkt sichtbar, herbeigeführt durch die Vertrocknung dieser Stelle, gerade als ob sie von einem saugenden Insekt Angestochen war. Bremi (Beiträge zu einer Monographie der Gallmücken 1847) legt eben- falls das grösste Gewicht auf den Stich. 341 Löw (die Gallmücken, Schulprogr. 1850 S. 24.) sagt: „eine eigenthümliche Deformation kann nur stattfinden, wenn die Larven die Pflanze an bestimmter Stelle und in eigenthümlicher Weise angreift und wenn die Pflanze die nöthige Energie der Reaction segen die gemachten Angriffe und die nöthige Schmiegsamkeit ihrer Bildungsgesetze hat, um Formen, welche ausserhalb des Kreises der an ihr gewöhnlich erscheinenden liegen, hervorzu- bringen.“ Abgesehen davon, dass im Gegensatze zu den ver- schiedenartigen im Innern der Pfianzentheile lebenden Larven die eigenthümliche Weise des Angriffs der verschiedenartigen Gallen- larven' schwer zu begreifen ist, enthält diese T'heorie auch noch die unrichtige Vorstellung, alg‘ ob nicht immer, wo Gallenbildner ihre Wirksamkeit auf eine Pflanze äussern, Gallen gebildet wür- den. Die Gallenbildner hören aber niemals auf, Gallen zu bilden. Van der Hoeven (Handbuch der Zoologie I. 1850 S. 372.) hat Ratzeburgs Ansicht: „die Weibchen dieser Familie (der Gall- wespen) durchbohren verschiedene Pflanzentheile und legen ein Ei in die Wunde. Auf diesen so verursachten Reiz fliesst der Saft reichlicher nach dem Orte und so entstehen verschiedene Auswüchse.“ Die Gährungstheorie haben Malpighi und v. Gleichen- Russworm vorgetragen, Malpighi (plantar. anat. par Il. 1687 de gallis p. 131.), welcher zuerst bewies, dass die Gallen durch thie- rischen Einfluss entstehen, und das Glück hatte, eine legende Gallwespe zu beobachten, sagt: „ex infuso namque liquore a te- rebrae extremo effluente qui summe activus et fermentativus est, nova in tenellis vegetantibus partieulis excitatur fermentatio seu intestinus motus; ita ut appellens nutritivus suceus et in trans- versalibus recolleetus utrieulis, peregrina aura inspiratus, fermen- tari ineipiat et turgere.“ Bei den Gallwespen hat er am Grunde des Legehbohrers eine wasserhelle Flüssigkeit gesehen, welcher er die Wirkung eines Fermentes zuschreibt. Jedes Ferment übt eine zersetzende Wirkung aus; wir wissen aber aus der Structur der Gallen, dass sie nicht das Resultat einer zersetzenden Wir- kung sind. Ausserdem fehlt der Beweis, dass jene Flüssigkeit, die Malpighi Ferment nennt, wirklich gallenbildende Eigenschaften besitze. Von Gleichen-Russworm (Versuch einer Geschichte der Blattläuse des Ulmenbaumes, 1770) sagt: „die junge Blattlaus- mufter setzt auf das ebenfalls noch junge Blatt ihren Stachel an und lässt vermuthlich einen Saft in die Wunde, welcher hernach durch eine gährende Bewegung die obere Seite des Blattes von der untern scheidet.“ Die Infeetionsthorie haben Meyen und Lacaze-Duthiers vorgetragen: Meyen (Pflanzenpathologie 1841 S. 60.) meint, dass wir uns 342 über den Gallenbildungsprozess ähnliche Vorstellungen machen müssen, wie diejenigen, durch welche wir uns das Entstehen der Vaceine in Folge der Einimpfung zu erklären suchen. Lacaze-Duthiers nimmt eben so ein Gift an (a. a. ©. p- 279. u. f.), welches durch die legende Gallwespe in das Pflan- zengewehbe gebracht werde, indem er fragt: „warum soll das Cy- nipsgift nicht solche Eigenschaften besitzen, dass es auf die Pflanze eine Wirkung hervorbringt, welche analog ist derjenigen, welche die Biene bei uns erzeugt!“ Er hat nämlich bei allen Hymenopterenweibchen ein Gift beobachtet, welches aus einer Drüse abgesondert wird, deren Ausführungscanal in die Scheide mündet. Er ist bemüht, die verschiedenen thierischen Gifte zu- sammenzustellen und ihre Wirkung auf den thierischen Organis- mus zu erörtern: das Blatterngift, syphilitische Gift, Vipergift, Klapperschlangengift, Scorpiongift, Bienengift, Wespengift, obwehl untereinander specifisch verschieden, bewirkten doch sämmtlich ähnliche pathologische Zustände. Das Cynipsgift sei so beschaf- fen, dass es bei den Pflanzen ebenfalls pathologische Produkte, die Gallen, hervorbringe. Bei den Blattläusen lässt er das Gift aus den Speicheldrüsen kommen. Bekanntlich haben aber. die Blattläuse überhaupt keine Speicheldrüsen, können alse daraus nichts absondern. Das die Cynipsweibehen eine Flüssigkeit aus der Scheide fahren lassen, ist wohl möglich, dass aber diese Flüssigkeit, welche Lacaze-Duthiers Gift nennt, gallenbildende Eigenschaften habe, dafür ist er uns den Beweis schuldig geblie- ben. Die Analogieen, welche er aus dem Thierreich herbeizieht, habe keine beweisende Kraft für das Pflanzenreich. Jedes Gift, Miasma oder Contagium bringt Zersetzung hervor; die Galle ist aber nicht das Resultat einer zersetzenden Wirkung. Verwandt mit der Infectionstheorie sind die Erklä- rungen, welche Burmeister, Westwood und Hartig über den Ur- sprung "der Gallen gegeben "haben. Burmeister (Handbuch der Entomologie I. 1822. S. 568.) sagt: „von der Gallwespe wird das Ei in die Substanz der Blätter gelegt, doch zugleich mit einer ätzenden Flüssigkeit getränkt, welche einen starken Zufluss der Säfte zur verletzten Stelle ver- anlasst.“ Westwood (Introduetion vol. II. 1840. p. 127.) von den Gallwespen: „through which (terebra) an egg is propelled into the wound of the plant, together with a small quantity of an irri- tating fluid, the action of which upon the plant, in some way or other, eauses the preduetion of tumours or galls.“ Hartig (die Gallwespen in Germars Zeitschrift 1. 1840.): „der Gallwuchs wird durch einen, der Wunde eingeflössten, jeder Wespenart eigenthümlichen Saft erzeugt, der auf das Zellgewebe der Pflanzen reizend und zur Wucherung disponirend einwirkt.“ 343 Allein: diese Erklärungen leiden an dem Fehler, dass durch die einmalige Absonderung eines Saftes, wie sie hier angenommen wird, eine Galle entstehen und wachsen soll. Das Wachsthum der Galle ist aber, wie wir erfahren haben, an das Leben der Larven gebunden, Wäre die einmalige Absonderung eines Saftes zur Bildung der ganzen Galle hinreichend, so müsste die unent- wickelte Galle weiter wachsen, auch wenn die Larve darin todt ist. Wir wissen jetzt, dass das Excret der Gallenbildner kein Ferment, kein Gift, kein Miasma, sondern eine Verbindung mit dem Zelleninhalte des Pflanzentheils organisationsfähig und zwar sallenbildend ist; ferner, dass es nicht einmal, sondern conti- nuirlieh abgesondert wird.. Dass diese Absonderung durch die Gallenlarve verrichtet wird, ist klar; ob durch die Larve allein und nicht auch durch das Mutterthier bei Unterbringung der Eier, lässt sich noch nicht entscheiden. Auch müssen erst Beob- achtungen lehren, ob das Exeret aus besondern Drüsen oder durch die Haut der Larve abgeschieden wird. Auf welche Weise endlich die specifische Verschiedenheit der Gallen hervorgebracht wird, von der einfachsten Anschwellung eines Pflanzentheils bis zu dem ausgezeichneten Gallapfel der Cynips lucida Koll. in litt., welcher rings mit kleinen drüsentra- genden Fortsätzen besetzt ist, die einen klebrigen Saft absondern Organen zur Abwehr parasitischer Insekten —, däs ist uns ea unbekannt wie die Ursache, warum der organisationsfähige Stofl sich specifisch verschieden gestaltet. Sagen wir lieber, wir wissen es nicht, als dass wir uns in fache Erklärungen einlassen. — m Beiiräge zur Idenniniss der Braconiden. Von 3. &r. Ruthe in Berlin. Von diesen kleinen Insekten hat meine Sammlung viele Reihen von neuen Arten aufzuweisen, wovon ich den Freunden und Kennern dieser meist winzigen Thierchen nach und nach Be- schreibungen vorlegen will. Ich beginne mit 3 kleinen, zu den Cyelostomes Wesm. gehörigen Braconiden, welche nicht allein unbeschrieben zu sein scheinen, sondern auch nothwendig 3 neue Gattungen bilden müssen. Leider besitze ich von zweien dieser neuen Gattungen nur 1 und von einer 2 weibliche Exemplare, und ich sollte daher den Druck dieser Beschreibungen so lange aufschieben, bis ich zu jeder mehr Exemplare aufgefunden habe; aber. theils scheinen diese T'hiere äusserst selten zu sein, theils sind ihre Charaktere so scharf und sicher ausgeprägt, dass an 344 Verwechselung mit anderen, wenigstens mir bekannten, nicht ge- dacht werden kann. 1. Dimeris m. Caput globosum: antennis submoniliformibus, 17 artieulatis; scapo elongato. Apertura oris ampla, semieireularis. Palpi maxillares 5 - articulati, artieulis tribus ultimis tenuioribus, subaequalibus. Abdomen biartieulatum, sessile: segmento primo semieireulari, ineisura profunda disereto. Terebra exserta. Artieulatio suturiformis nulla. Durch den zweigliedrigen Hinterleib schon allein unter- scheidet sich dieses Thier von allen ähnlichen von Nees von Esenbeck und Wesmael beschriebenen Gattungen und Arten hin-, länglich. Wäre der Clypeus, wenigstens äusserlich, nicht in sich zusammengezogen, und die Mundöffnung durch ihn oberhalb geschlossen, so würde das T'hier in die Nähe der Gattung Bra- chistes Wesm. gestellt werden können, denn auch hier sind bei mehreren Arten die letzten Hinterleibsringe zurückgezogen oder verkümmert; bei der deutlichen Besch affenheit der oberen Mund- aseke suiber bleibtikeine Wahl übrig, es muss den Cyelosiomes Wesm. angereiht werden. Auch hier wieder wird es schwer, oder vielmehr unmöglich, eine Gattung auszuwählen, (und auch die Wesmael’schen sind mir ohne Ausnahme ganz wohl bekannt), welcher dasselbe zunächst angeschlossen werden könnte. Die nächste, wenn auch noch sehr entfernte Verwandtschaft möchte in der Gattung Penecerus Wesm. zu suchen sein, denn Diraphis Wesm., an welche ich einen Augenblick dachte, steht noch wei- ter ab und schliesst sich näher in den Polymorphen an die Gat- tung Opius Wesm, an. Aber wovon entnehme ich den Beweis, könnte man fragen, dass das Thier überhaupt zu den Braco- niden gehört, da ihm die Flügel fast gänzlich fehlen und von einer „artieulation suturiforme de l’abdomen“ nicht eine Spur zu sehen ist? vielleicht gehört es zu den Ichneumoniden? Nein! in dieser grossen Familie wäre es vollends ein Wunderding. Oder kann es vielleicht in der Familie der Codrinen unterge- bracht werden? Auch hier findet es keine Verwandte, die Bildung des Abdomen, des Metathorax, des Kopfes, kurz, aller Theile spricht dagegen. Also: dieses kleine Wesen ist ein Braconide, schon die Mundöffnung allein lässt es dafür erkennen, obgleich diese Familie noch nichts Aehnliches aufzuweisen hat, als allen- falls den Repräsentanten der folgenden Gattung. Und wenn es nun wahr ist, wofür auch an vielen Stellen der Naturgeschichte die Erfahrung beweisend spricht, dass „alle ersehaffenen Wesen vom Seraph bis zum Wurm“ eine suecessiv homogene Kette bilden, so müssen noch viele Glieder, sei es hier oder auswärts, aufgefunden werden, bis für uns Entomologen an der Stelle, wo 345 dieses kleine Wesen ein Glied ausmacht, vor- und rückwärts die Kette successiv homogen wird, D. mira m. D. brunneo - nigricans, omnium densissime tenuissimeque tuber- culata, pilis subpaleaeformibus appressis obsita; metathorace bispinoso; segmento abdominis primo acieulato; dimidio basali antennarum pedibusque totis rufescentibus; terebra tenui longitudine quartae partis abdominis apice rotundati. Long. 1!/, lin. Die ganze obere Seite des Körpers, mit Ausnahme des ersten Hinterleibs-Segments, ist ausserordentlich fein und überall ‚gleichmässig chagrinirt und mit weisslichen, spröden, daher leicht abgehenden, fast anliegenden Härchen etwas sparsam besetzt, Die Farbe ist dunkelbraun, auf dem Thorax mehr rothbraun, nur die untere Hälfte der Fühler und alle Theile der Beine sind bräunlichgelb oder vielmehr dunkel schmutzig strohgelb. Der Kopf ist kugelrund, kaum dicker als der Thorax: der Scheitel sehr breit, flach gewölbt, fast im Kreisbogen in die gewölbte breite etwas vorstehende Stirne übergehend, welche wiederum fast im rechten Winkel in das zurückweichende breite gewölbte Untergesicht fortsetzt. Das gewimperte Kopfschild ist äusserlich zu einer vorstehenden und deutlich abgesetzien gebogenen Leiste zusammengezogen, welche sich seitlich als erhabener, etwas buchtiger Rand bis zu den Kinnbacken ausdehnt; der ohen offene Raum des Mundes von dem Kopfschilde bis zur Kinnbackenspitze ist so weit, wie das Untergesicht von jenem bis zu den Fühlern lang ist; die Wangen sind breit, polirt; die Augen länglichrund, wenig vorstehend, etwas grob genetzt, ihre Längenachse hat die Richtung vom Hintertheile des Scheitels nach dem Kopfschilde. Die Kinnbacken sind bräunlichroth, mit, wie es scheint, nur einfacher brauner Spitze; die Taster gelblich, kürzer als. der Kopf. Die Fühler haben ungefähr 2/, der Körperlänge, sind gerade, etwas stark, fadenförmig, 17-gliedrig: der Schaft ist etwas verdickt, an der Spitze schräg abgestutzt, länger als das erste Geisselglied, die untersten 3 Glieder der Geissel sind fast von gleicher Länge, die folgenden allmälig etwas kürzer werdend, aber die letzten doch noch etwas länger als diek, also nach ihrer Spitze hin wenig dicker werdend und daher deutlich abge- setzt; die untersten 6 Glieder sind bräunlich roth, die folgenden werden allmälig dunkler. Der Thorax ist fast warzig, vorn und hinten abgerundet, der Hals etwas verlängert und daher der Kopf vorstehend; der Mittelrücken ist halb kreisrund, mit den beiden kaum merklichen divergirenden Linien, fast durch die ganze Mitte aber mit einer deutlichen eingedrückten Längslinie bezeich- net; zwischen Mittelflanken und Brustbein ist eine gerade, schwach 346 gekerbte Längsfurche wenig tief eingegraben. Das Schildchen ist dreieckig, gross, fast flach und gar nicht vorstehend, durch etwas gebogene schmale schwach gekerbte eingegrabene Quer- furche abgeschieden und wie der Vorderrücken “braunroth. Der Metathorax ist fast halbkuglig , fein punktirt runzlig, mit ange- deuteter Felderbildung, vorn in der Mitte mit sehwachem Kiel, welcher sich an dem abschüssigen Theile in zwei divergirende Linien spaltet; der abschüssige Theil ist beiderseits mit 2 Zähnen bewaffnet, wovon der obere nur als ein wenig vorstehender Höcker, der untere aber als ziemlich starker spitzer Dorn schräg aufwärts vorsteht. Der Hinterleib ist eiwa um den vierten Theil länger als der Vorderleib und wenigstens um die Hälfte breiter, mässig gewölbt, länglich, vorn und hinten gleich breit und gleichmässig abgerundet, nur 2-gliedrig: das erste Segment ist vollkommen halbkreisförmig , der Onere nach schwach, der Länge nach stark gewölbt, etwa 1/s so lang wie das zweite, stark und regelmässig nadelrissig , am schwach zweibuchtigen Hinterrande in den tiefen weiten Einschnitt wölbig abfallend; das zweite Seg- ment zeigt nicht die geringste Spur einer Articulation, ist elän- zend schwarzbraun, sehr fein chagrinirt, nur an den Vorderecken schwach nadelrissig, an den Seiten und hinten scharfrandig. Der Bauch ist polirt glatt und zeigt am Ende die Spur verküm- merter Segmente. Die Flügel sind zu kurzen, lanzettlichen, den Hinterrücken nicht überragenden Hautspitzchen verkümmert; das Schüppchen ist braunroth. Die Beine sind etwas verkürzt, röth- lich strohgelb, etwas dichter behaart; von Schienensporen ist kaum eine Spur zu unterscheiden. Ich habe das einzige Exemplar am 3. März d.J. am Fusse einer jungen Eiche unter Moos und Schutt gefangen, und über 14 Tage hintereinander nach einem zweiten Exemplare aufmerk- sam gesucht, aber vergebens. | Der vorhergehenden merkwürdigen Braconiden-Gattung, steht gewiss unter allen bisher bekannt gewordenen die folgende, kaum weniger merkwürdige, am nächsten. [4 2. Araphis m, Caput subglobosum hypostomate reclinato; apertura oris semicir- eulari; antennis submoniliformibus. Mesothorax subtrilobus. Abdomen petiolatum segmento secundo maximo, laevissimo, caeteris oceultatis. Artieulatio suturiformis nulla. Terebra exserta, Wiederum ein winziges flügelloses Insect, wozu hohe keinen Verwandten ausfindig machen kann, ja, ich bin früher selbst in Zweifel gewesen, ob ich es den Braconiden oder den Jchnenmo- 347 niden beiordnen sollte. Auf den ersten Blick und ohne die Loupe zu Rathe zu ziehn, kann man es leicht etwa für eine Varietät von Alysia aptera Nees. halten; aber genauer und scharf betrach- tet sind beide nicht weniger als in allen Theilen und zwar we- sentlich verschieden. Mehr Aehnlichkeit hat es mit einem kleinen selben Pezomachus :mit schwarzem Kopfe; aber hier bedeckt niemals das zweite Segment fast den ganzen Hinterleib, auch ist es niemals, wenn auch noch so glänzend, völlig eben und polirt; auch Mund und Fühler sind verschieden. Da ich nun keine Ichneumoniden, wohl aber Braconiden kenne, deren zweites Hin- terleibs- Segment so ungewöhnliche Ausdehnung erhalten hat, so habe ich dieses kleine Inseet schon aus diesem Grunde in die Reihen der Braconiden gebracht. Zu den Exodontes Wesm. ge- hört es nicht, weil seine Kinnbacken beim Schlusse überein- andergreifen, also zu den Endodontes. Unter den hierher gerechneten steht es keiner Gattung näher als wiederum Bra- chistes Wesm. Bei den Arten dieser Gattung ist jedoch der Mund vor den Kinnbacken von dem Kopfschilde bedeckt, das ist aber bei diesem Braconiden nicht der Fall, sondern der Vorder- rand desselben lässt zwischen sich und den Kinnbacken, ohne aufgeklappt zu sein, einen offenen Raum, also gehört es zu Wesmael’s Cyelostomes. Aber welcher Gattung soll es hier un- tergeordnet werden? Nach meiner Untersuchung keiner. Denn obgleich das Thier der Gattung Spathius Nees. wohl am nächsten stehen möchte, so spricht doch gegen diese Verbindung nicht allein das zweite übergrosse Hinterleibs- Segment, sondern auch das erste: und so sehe ich mich denn genöthigt, abermals eine neue Gattung in Vorschlag zu bringen. A. tricolor m. A. rufescens, capite nigro; antennarum corpore longiorum basi pedibusque totis testaceis, illis dimidio apicali albis; metatho- race bispinoso; abdominis dorso castaneo; terebra longitudine quartae partis abdominis subglobosi nitidissimi. Jong. 2/;—3/, lin, Der Körper erscheint dem blossen Auge wie 3 aneinander gereihte Kügelchen. Der Kopf ist fast kugelig, etwas dicker als der Thorax, sehr fein chagrinirt, schwarz, auf den breiten Wan- gen und den Schläfen schwach ins Braune ziehend und fast po- lirt; das Untergesicht ist röthlich braun, wenig gewölbt, nach unten mit 2 parallelen schwach eingedrückten Längslinien, einen wenig erhabenen Kiel einschliessend, bezeichnet und daselbst fein in die Quere gestrichelt; das Kopfschild ist hellbraun, deutlich abgesetzt, fast halbkreisrund mit geradem Vorderrande, der Raum zwischen diesem und den vorstehenden Kinnbacken ist rundlich, etwas breiter als lang; die hellbraunen Kinnbacken sind dreieckig 348 mit einer hellbraunen Spitze; die Taster weisslich. Die Fühler sind etwas über eine Linie lang, nach Verhältniss dick, fadenför- mig, etwas zusammengedrückt, in schwachem Bogen auswärts gerichtet, 19- oder 20-gliedrig: der Schaft ist wenig verdickt, nach aussen schräg abgestutzt, kaum um die Hälfte "länger als das Wendeglied, das erste Geisselglied ist etwas länger ale, beide, die folgenden Glieder nehmen allmälig an Länge ab, jedoch sind die letzten gleich langen immer noch länger als dick, deutlich abgesetzt, an der Spitze auswärts einen kurzen Haarbüschel tra- send, wodurch das Ganze wie gesägt erscheint: die untersten 6 Glieder (mit Schaft und Wendeglied) sind röthlich- gelb, die folgenden 3— 4 braun und die letzten 9— 10 etwas schmutzig- weiss, nur das Endglied ist bisweilen gebräunt. ‘Der Thorax ist länglich, wenig zusammengedrückt, etwa doppelt so lang wie der Kopf, vorn bedeutend, nach hinten gar nicht verschmälert, wenig deutlich ehagrinirt, rothgelb ; der Prothorax hat das Ansehn eines wulstigen Randes und ist halsähnlich verlängert; der Mittelrücken ist von hieraus ansteigend, sonst wenig zewölbt, mit 2 convergi- renden, schwach eingegrabenen Linien, welche vorn aus einem Grübchen entspringeu und nach hinten sich fast berühren, wodurch 3 Abtheilungen entstehen: die mittlere ist dreieckig, schmal, fein zugespitzt, lurchgehend und etwas tiefer liegend , als die beiden seitlichen Theile; das Schildchen ist dreieckig, etwas gewölbt, nur wenig vorstehend, durch eine fadenförmige fein gekerbie @uerfurche von dem Mittelrücken geschieden; der Metathorax ist etwas kürzer als dick, hinten senkrecht abschüssig und hier mit 8 langen — (fast von halber Länge des Mittelrückens) — schräg aufwärts gerichteten Dornen bewaffnet, auf dem Rücken ist die Spur von Felderbildung zu bemerken und auf der Mitte ein feiner kurzer Kiel, der hinten in 2 Theile getheilt ist. Der Hinterleib ist ungefähr so lang wie der Vorderleib, nach hinten um die Hälfte breiter als derselbe, zwar hoch gewölbt aber doch beträcht- lich breiter als hoch, vorn und unten von Farbe des Thorax, nach hinten auf dem Bücken kastanienbraun bis ins Schwarz- braune übergehend: das erste Segment ist ansteigend, vom Grunde bis zur Spitze allmälig breiter werdend, kaum merklich längsrissig, am Grunde kurz geohrt, von wo eine braune Leiste ausgeht, sich beiderseits längs des Randes hinzieht und neben’ der Hinter- ecke ausläuft. Das zweite Segment ist von diesem unter einem rechten Winkel abgeneigt, länglich rund, scharf gerandet, hinten abgerundet und einer Halbkugel nicht sehr unähnlich, völlig eben und spiegelblank, nur hier und da mit einem Härchen besetzt; in der Mitte des abgerundeten Hinterrandes gewahrt man die (freilich sehr undeutlichen) Spuren folgender "Segmente. Von Flügeln sind nur wenige Spuren vorhanden: statt der Vorderflügel beiderseits ein weissliches Knöpfehen und von Hinterflügeln ein 349 hräunliches Stielchen, welches etwas länger als das Schildchen ist. Die Beine sind mittelmässig, bräunlich hellgelb, überall sleichfarbig und fein behaart, nur die Krallen sind schwarz; die Sporen sind sehr. kurz. Von diesem seltsamen kleinen Insekte habe ich im J. 1852 Ausgangs (23. 26.) Octobers bei Berlin in der Hasenheide unter abgefallenen Erlenblättern zwei weibliche Exemplare, zugleich auch einige Männchen und Weibchen von Alysia aptera Nees. sefangen. ni Sehr verschieden von den beiden vorhergehenden Thieren, wenn auch zu derselben Wesimael’schen Abtheilune Cyelostomes sehörend, ist folgendes schlanke geflügeite Insekti: 3. Rhaconotus m. Caput globosum: antennis tenuiter filiformibus. Aperftura oris parva, semieireularis. Palpi elongati. Abdomen sessile, subelevatum, acieulatum: artieulatione suturiformi distincta, impressa, lateribus curvata. Alae angustae: nervö parallelo recio interstitiali; cellula discoidali interna apice acuto elausa. Terebra exserta. Dieses kleine Thier hat eine grosse Aehnlichkeit mit den kleineren Arten der Gattung Spathius Nees., und ich würde es von dieser, wozu ich es früher auch gestellt hatte, nicht getrennt haben, wenn nicht einige Merkmale mir doch zu sehr abzuwei- chen schienen. Der Hinterleib ist nämlich keineswegs gestielt, sondern von vorn bis hinten allmälıg an Breite etwas zunehmend, und auf dem ganzen Rücken der Ä (5) ersten Segmente Scharf nadelrissig ; wogegen bei Spathius zwar auf dem 1. und 2. Seg- mente (nämlich en. dahin, wo die artienlatio suturiformis kaum angedeutet ist) feine Nadelrisse wohl zu bemerken, die folgenden Segm. aber polirt sind. Bei Rhaconetus ist eine deutliche articul. suturif. vorhanden, welche sieh fast wie bei Diraphus Wesm. an der Seite nach vorn biegt, wogegen diese hei Spathins vollig verschwunden ist. Der nervus parallelus ist zwar bei Spathius meist auch interstitial, aber fast nie völlig gerade und so genau interstittal, wie bei Bhacdnälhs m. Der innere Nerv der inneren Discoidalzelle ist bei Spathius gerade, hier aber an der Spitze zu dem Parallel-Nerv hingebogen und daselbst, wie bei Aphidius Nees, gleichsam in den zurücklaufenden Nerven übergehend. Rh. acıiculatus m. Rh. gracilis, brunneo - nigrieans: capite rufo; pedibus pieee- stramineis; antennis bası fulvis; alis bifasciatis; terebra filiformi longitudine 2/;, abdominis apice rotundati; ineisuris fortiter impressis. Long. 11/, Iın. 23 350 Der ganze Korper ist mit weisslichen Härchen sparsam besetzt, eiwas gedrängter im Gesichte. Der Kopf ist fast kugel- rund, braunroilv; aber etwas dunkler, ausserordentlich fein cha- erinirt, auch die schwach eingedrückte Stirn zeigt dieselbe Sculptur; der Scheitel ist breit, die Punktaugen sind klein, sehr genihert, ihr Raum ist ungefähr halb so breit, wie die Entfernune desselben ven dem oberen” Augenrande; Stirn und Untergesicht treten fast in rechtem Winkel an einander; dieses ist stark gewölbt, breit, und zeigt in gewisser Richtung unter den Fühlern ein schwaches Höckerchen. Die Wangen sind breit. Das Kopfschild ist klein, halbmondförmig, fast flach, deutlich abgesetzt, wenn auch kaum vorstehend; die Apertur i ist nur klein. Die vorstehenden Kinn- backen sind mit dem Kopfe gleichfarbig, in einen kurzen brau- nen Zahn allmälig zugespitzt, Die fadenförmigen Taster sind kaum länger als der Kopf. Die dünn fadenförmigen braunen Fühler sind etwas länger als der Körper, 28-gliedrig, die unteren 4 oder 5 Glieder röthlich gelb: der Schaft ist kurz und dick, nur wenig länger als das vorstehende Wendeglied; das erste Geisselglied ist länger als beide Grundglieder, die folgenden Glieder werden allmälig etwas kürzer, sind überall von gleicher Dicke und dicht aneinander gepresst, nur die letzten fast gleich langen, doch immer noch dreimal längeren als breiten Glieder sind etwas deutlicher von einander getrennt. Der Thorax ist fast walzenförmig, nach hinten wenig dünner, nach vorn zu einem dünnen Hals verlängert, fein chagrinirt, schwarzbraun: der Rücken des Mesothorax vorn nur schwach ansteigend, daselbst schwach und sehr fein querrunzelig, mit 2 deutlichen nach hinten conver- sirenden und in einem schwachen feinrunzeligen Längseindrucke bis zum Vordergrübchen des Schildchens verlängerten und vorn in einem Bogen in die Seifennath mündenden eingegrabenen Längslinien; zwischen Mittelflanken und Brustbein ist eine kaum vertiefte, serade, durch Querrunzeln angedeutete (sillon erenele Wesm.) Längslinie vorhanden; das Schildchen steht als ein kleiner dreieckiger Höcker etwas vor; vor dem Hinterschildchen ist zwischen den beiden hinteren Flügelgrübchen nur ein wenig vorragendes Spitzchen übrig geblieben. Der Metathorax ist länger als gewöhnlich, fast walzig‘, nach hinten wenig dünner und fast unmerklich abschüssig, auf dem Rücken ohne geschlossene Felder und daselbst nur mit 3 feinen, kaum bis zur Mitte reichenden Längslinien (Kielen), hinter diesen bis zum Ende und vorzüglich über den Hinterhüften ist die Oberfläche stärker gewurzelt. Der Hinterleib ist nur wenig länger als der Vorderleib und hinten noch etwas breiter als derselbe, von vorn bis zum Hinterrande des fünften Segments allmälig etwas breiter werdend, auf dem Rücken nur schwach gewölbt, die beiden letzten Segmente ragen nur als eine stumpfe pelirte kurze Spitze vor; alle vorhergehenden Seg- 351 mente sind stark nadelrissig, feiner am Hinterrande und daselbst in der Mitte fast polirt und hellbraun, gröber am vertieften Vor- derrande, auf dem ersten und zweiten Segmente sind die erhabe- nen Striche sehr fein und gedrängt gekerbt: das erste Segment ist hinten um die Hälfte breiter als am Grunde, kaum merklich gebogen, seitwärts mit 2 erhabenen Linien; von den beiden Mittel- kielen ist kaum am Grunde eine Spur zu bemerken; die schwer zu entdeckenden Luftlöcher liegen nicht fern von der Basis. Das zweite Segment ist bis zur artieulatio sufuriformis stark und gleich- mässig nadelrissig, vor derselben mit einem schmalen @Querein- drucke, sie selbst erscheint als tiefer Quereindruck und ist an den Seiten nach vorn gebogen, die Nadelrisse sind in derselben vollkommen durchgehend. Die beiden folgenden Segmente sind fast gleich gross und durch tiefe Einschnitte geschieden / und wie das zweite und fünfte an der Bauchgränze scharfrandig und fast wie mit feinem abgesetzten Rande versehen. Der Bauch ist schwarz. Der Bohrer ist dünn und gerade vorgestreckt, er beträgt ungefähr 2/; der Hinterleibslänge, die Klappen sind sparsam be- haart. Die Flügel sind schmal, weisslich, mit zwei bräunlichen auswärts verwachsenen @uerbinden, oder vielmehr ist das mittlere Drittel bräunlich mit einer weisslichen geraden Querbinde bezeich- net; das Maal sendet aus der Mitte den Radius aus und ist von da an lanzettlich und dunkelbraun, unter dieser Stelle aber in der weissen Querbinde auch weiss; der zurücklaufende Nerv mündet in die lang vorgezogene Basis der zweiten Cubitalzelle; Wurzel und Schüppchen sind dunkelbraun; die Costa ist sehr fein und sparsam gewimpert. Die Beine sind pechgelb, die fast keulen- förmigen Schenkel obenauf mit braunen Flecken gezeichnet, die“ Hintercoxen hraunroth und ihre Schienen an der Spitze schwach verdunkelt; die Sporen sind sehr kurz. Ich habe 1 Exemplar im vergangenen Jahre in der Mitte Jani in der Hasenheide auf Gebüsch gefangen. Auch die Beschreibung einer neuen Gattung der zweiten Abtheilung der Braconiden, Braconides exodontes Wesm., lasse ich hier folgen: 4. Trachyusa m. Mandihulae apice tridentatae, distantes. Palpı maxillares 6- arti- eulati. Abdomen sessile, depressiusculum , subelevatum, subtilissime exasperatum. Articalatio suturiformis Impressa. Terebra subexserta. Alae anteriores cellulis eubitalibus tribus nervo parallelo subinterstitiali, celinla discoidali interiore apiee aperta, 23 * 352 Die Braconides exodontes Wesm. oder die Gattung Alysia, mit Hinzufügnng der Gattung Sigalphus Sect. 1. mandibulis 4 dentatis Nees. ete., müssen nothwendig, theils wegen ihrer ver- schiedenen Bildung, theils wegen ihrer grossen Masse an Arten noch in mehr Gattungen zerfällt werden, als bis jetzt geschehen ist. Von einer vorerst erlaube ich mir, den Freunden der Ento- mologie die Beschreibung ihres Repräsentanten vorzulegen. Ich halte dieses kleine Wesen für noch unbeschrieben; sollte ich mich geirrt haben, so bitte ich um freundliche Zurechtweisung. Dieses gelbliche Thierchen scheint auf den ersten Blick in naher Ver- wandtschaft mit dem schwarzen Rogas deerescens Nees. oder Opius deerescens Wesm. zu stehen, wenigstens hat der Hinterleib fast dieselbe Form, dieselbe Zusammensetzung mit demselben Le- gestachel; aber bei Opins Wesm. sind die Mandibeln zweizähnig und greifen in der Ruhe an der Spitze übereinander, wogegen sie bei meiner Trachyusa, wie bei allen Alysien, dreizähnig sind und beim Schlusse sich gegenseitig nicht berühren oder erreichen, Die kurze Legeröhre, die derbe feste Masse des Hinterieibes und die chagrinirte Oberfläche desselben haben mich vorzüglich ver- anlasst, diese neue Gattung aufzustellen. . Tr. nigriceps m. Rufescens antennarum basi pedibusque fulvis; eapite, antennis metathorace, (apice abdominis) terebraque nigris. Long. 1,—1!p'. Der Kopf ist kaum dicker als der Thorax, glänzend schwarz, polirt, der Scheitel und die Schläfen breit, und der Hinterkopf ungerandet, wie bei allen Verwandten; die Stirn ist etwas vertieft, das Untergesicht zurückgewichen, wenig gewölbt, mit kurzen greisen Härchen besetzt, beide gehen i in starkem Bogen (fast rechtwinklig) in einander über; ; die Wangen sind sehr klein, indem die grossen fast kugelrunden Augen bis nahe an den Mund reichen. Das Kopfschild ist klein, scharf abgesetzt, mit abgerundetem Vorder- rande, dunkelbraun. Die Kinnbacken sind hellbraun mit 3 dun- kelbraunen Zähnen, wovon die beiden seitlichen nur klein sind; die Taster sind weiss ungefähr von Länge des Kopfes. Die Fühler haben die Länge des Körpers, sind faden- oder fast bor- stenformig, 30—32 gliedig (1 30 gl. 32 30—32 gl.): die bei- den ersten Geisselglieder fast von gleicher Länge, die folgenden allmälig an Länge abnehmend, die letzteren von gleicher Länge, doch immer noch länger als dick; der kurze nur etwas verdickte Schaft ist an der Spitze gerade abgestutzt, die Farbe ist schwarz- braun, nur die unteren 3— 4 Glieder sind bräunlich gelb. Der Thorax ist fast walzig, etwas zusammengedrückt, auf dem Rücken des Mesothorax mit 2 convergirenden Linien, welche hinten in 353 einem seichtien Grübchen zusammenlaufen, an den Näthen der Flanken fein gestrichelt und zwischen Flanken und Brustbein mit gerader, kaum gekerbter eingedrückter Längslinie;, sonst ist Pro- und Mesothorax oben wie unten polirt und, wie gewöhnlich auch das wenig erhabene Schildchen, bräunlich gelb; die Flügelgruben sind gekerbt; der Metathorax ist fein und sehr dicht pnnktirt- runzelig, matt, etwas länger behaart, auf dem ganzen Rücken durch sanften Bogen bis zur Basis des Hinterleibes allmälıg ab- gesenkt und, wie das Frenum, dunkelbraun; das Hinterschildchen ist klein, nur als dreieckiges Spitzchen etwas vorstehend. Der Hinterleib hat die Länge des Vorderleibes und hinten fast dieselbe Breite, von vorn bis fast zum Ende ist er allmälig verbreitert, dann plötzlich abgerundet, auf dem schwach gewölbten Rücken fein chagrinirt, vom vierten Segmente ab polirt und glänzend und überall rothgelb: das erste Segment nach hinten nur wenig breiter werdend, etwas gröber chagrinirt oder fast gestrichelt, bisweilen mit schwarzem Flecke gezeichnet; das zweite Segment ist durch- aus chagrinirt, die beiden folgendeu haben einen breiten polirten Hinterrand; die Nath zwischen dem zweiten und dritten Segmente ist gerade, vertieft und zwar mehr eingedrückt als bei allen übri- sen mir bekannten Alysien. Der Bohrer ragt oben als schwarzes Spitzchen vor und ist mit weissen Haaren besetzt. Bisweilen ist die Spitze des Hinterleibes dunkler, selbst braun. Die Flügel sind glashell, verkehrt lanzettlich: das Maal ist lang, beim Männ- chen fast gleich breit und braun, beim Weibchen nach beiden Enden verschmälert und pechgelb; der Parallelnerv ist über der Discoidalzeille nur wenig einwärts gebogen, sonst interstitial; die innere Binnenzelle am- Grunde nur wenig verkürzt und an der Spitze offen; der zurücklaufende Nerv dicht vor der zweiten Cu- bitalzelle in die erste gemündet, die beiden äusseren Nerven der zweiten sind gleich lang; die BRadialzelle ist gross, vor der Flü- gelspitze spitz geschlossen; Wurzel und Schüppchen sind schmutzig selb. Die Beine sind durckaus röthlich gelb und nur die Krallen schwarz; die Sporen der Vorderbeine sind kurz, an den übrigen nicht zu bemerken. Ich habe von dieser sonderbaren Alysıa im Juli und August vorigen Jahres bei Berlin in der Hasenheide auf Gebüsch, ein Männchen und 4 Weibchen gefangen. Ich lasse eine Alysia folgen, welche zwischen der Abthei- lung, wozu A. manducator F. gehört, und derjenigen, worin A. ruficeps Ns. aufgeführt wird, ungefähr in der Mitte steht. Ich würde dieses Thierchen, da ich nur ein einziges Exemplar be- sitze, welches ich im August vorigen Jahres in der Hasenheide mit dem Ketscher fing, hier nicht aufführen, wenn nicht die sehr abweichend gefärbten Fühler mich zur Beschreibung veranlasst 354 hätten; ich möchte von Sammlern und Kennern gern erfragen, ob ihnen etwas dem Aehnliches bereits vorgekommen ist? 5. A. pieticornis m. A. nigra, antennis tricoleribus, sub apice albis; pedibus totis ventreque piceo-testaceis; nervo recurrente apiee cellulae eu- bitalis primae inserto, nervo parallelo introrsum fraeto ; tere- bra longitudine abdominis, Long: 14/,'45 sw Die Fühler sind fadenförmig, 11), Linie lang, 28 der Schaft ist kurz, etwas verdickt und wie das a kurze Wen- deglied pechgelb; die 4 ersten Glieder der Geissel sind von der- selben Farbe, nur an der ässersien Spitze braun, das zweite (4.) Glied ist reichlich um die Hälfte länger als das erste; die fol- genden 19 — 11 allmälig etwas an Länge abnehmenden Glieder sind schwarzbraun und die hierauf folgenden 10—9 Glieder rings gelblich weiss und endlich die beiden Endglieder wieder schwarz. Der Kopf ist glänzend schwarz, glatt; der Hinterkopf wie gewöhn- lich ausgerandet; Stirn und Scheitel breit; Untergesicht gewölbt, dicht unter den Fühlern mit einer randlichen Grube. Die Augen sind halbkugelrund, sparsam behaart, schwarzbraun. Die Kinn- backen sind rostroih, an der Spitze mit 3 starken etwas unglei- chen braunen Zähnen bewaffnet. Die Taster sind weisslich. Der Thorax ist gewölbt, glänzend glatt, vorn mit zwei eben angedeu- teten Näthen, hinten mit einem rundlichen glatten Grübehen, und vor dem glatten wenig vorstehenden Schildehen mit einer gerieften Quergrube gezeichnet; das Hinterschildchen erhebt sich zu einem dreieckigen zahnförmigen Kiel. Die Seiten des Mesothorax sind unter den Flügeln spiegelblank, nach hinten mit einem glatten (gewöhnlichen) Grübehen gezeichnet, welches sich schräg nach der Nath des Hinterrückens in eine Furche verläuft, nach vorn aber an der eingedrückten Stelle vor dem Prothorax sind sie fein verworren runzlig, aber noch fettglänzend; zwischen Flanken und Brustbein zeichnet sich eine breite seichte verworren ranzlige Furche aus, welche sich nach vorn schräg aufwärts und hinten nach den Mittelhüften verengt und zuspitzt. Der Metatho- rax ist gleichmäsig gewölbt. von Länge des halben Mittelrückens, überall verworren runzlig, fast matt, ohne Kiel und Felder. Der Hinterleib ist fast sitzend zusammengedrückt und so, von der Seite gesehen, ein Dreieck bildend, von Länge des Thorax, aber auf dem Rücken viel schmäler als derselbe: das erste Segment ist schwach gebogen, nach hinten nur wenig breiter werdend, schwarz, matt, oben mit 10 ziemlich regelmässigen Längs- riefen oder Nadelrissen, wovon die seitlichen Riefen etwas dieker sind und einen abgesetzten Rand bilden ; das zweite Segment ist spiegelblank, dunkel kastanienbraun, am Grunde heller, an der “ 359 Seite und am Bauche pechgelblich, und nimmt fast den ganzen übrigen Hinterleib ein, indem von den folgenden Segmenten kaum eine Spur wahrzunehmen ist. Der Bohrer ist gerade ausgestreckt und von Länge des Hinterleibes; die Klappen sind fast faden- förmig, nach der Spitze etwas dieker werdend, schwarz, spar- sam behaart. Die Flügel sind schmal und haben ungefähr die Länge des Körpers; das Flügelmaal ist halbeirund, wie das Geäder schwarzbraun und beginnt ziemlich genau in der Mitte der Flügellänge; der Radius ist schwach gebogen, tritt etwas vor der Flügelspitze mit dem weniger dickeren Costalnerven spitz zusammen und bildet die nicht völlig ein Drittel der Flügellänge betragende länglicheirunde Radialzelle; Cubitalzellen sind drei: die erste ist ungefähr von Länge der zweiten, aber breiter, die zweite eiwa halb so lang wie die dritfe, nach dem Grunde stark verschmälert, der untere Nerv derselben ist fast von doppelter Länge des äusseren. Der zurücklaufende Nerv ist beinahe inter- stitial, erreicht jedoch die zweite Cubitalzelle noch nicht; der Cubitus verschwindet vor dem Flügelrande; die innere Discoidal- zelle ist geschlossen, und am Grunde kaum merklich kürzer als die äussere; der Parallelnerv ist nicht interstitial. Die Beine sind verlängert, schwach gelblich behaart, pechgelb , die Tarsen etwas heller, jedoch das letzte kaum verdickte Glied derselben mit den Krallen sehwärzlich. — a — Lepidopterologisches von €. F. Freyer in Augsburg. Auf Seite 137. der entomologischen Zeitung sagt Herr A. v. d. Planitz: dass über die Naturgeschichte von Plus. Consona, seiner Meinung nach, noch nichts bekannt sei. Aber schon im Jahre 1839 habe ich die Naturgeschichte dieser Eule bekannt gemacht, und das Material hierzu damals schon von Herrn v. Natly erhalten. Ich lieferte auf Tab. 214. meiner Bei- träge die Abbildung in allen Ständen und meine Nachrichten S. 32 des III. Bd. stimmen auch ‘mit dem überein, was Herr v. d. P. am obigen Ort gesagt hat. Ich glaube diese Erklärung im Interesse der Wissenschaft und nach den Regeln der Priorität hier geben zu müssen. 356 Herr Prof. C. Zeller glaubt S. 411 der entomol. Zeitung vom vor. J. in der Clerck’schen Complana Tab. VII. Fig. 7. N. Aselepiadis zu erkennen und verwirft meine Bestimmung als N. Urtieae. Ich kann ihm noch nicht ganz beistimmen, weil erstens die Clerck’sche Figur ziemlich breite Flügel *) zeigt, und zweitens N. Aselepiadis, so weit meine Erfahrungen reichen, viel seitener ist, und nur an einzelnen Orten, wo deren nicht überall wachsende Futterpflanze vorkommt, gefunden wird, wäh- rend N. Urtieae, gleich der N. Triplasia, "üiberallsich zeigt, wo Nesseln sind. Es lässt sich daher mit vieler: Wahrscheinlichkeit annehmen, dass Clerck die fast überall vorkommende N. Urticae vor sich hatte. N. Triplasia dürfte übrigens der Clerck. Figur am entferntesten stehen. Wegen der Esper. Bomb. Pineti und dessen Bomb. Pupillata, stimme ich vollkommen demjenigen bei, was Herr Prof. Zeller S. 412 und 413 der entomol. Ztg. 1853. so trefflich gesagt hat, Beide Bilder sind gewiss fingirt. Was Herr Prof. Zeller S. 414 dieser Seitung vom vor. J., über Geom. Scabiosata Borkhausens., gesagt hat, will ich dureh- aus nicht verwerfen. Ich glaubte die G. Austerata Hübn. auf Tab. 300, S. 19 meiner Beiträge IV.Bd. gegeben zu haben, und stützte mich bei dieser Meinung auf die Hübner’sche Raupen- abbildung unter dem Namen &. tAusterata, doch stiegen mir schon Anfangs, als sich meine Puppen entwickelten, Zweifel auf, indem die erzogenen Spanzer nicht ganz mit der Hübner’schen Austerata Fig. 457, zusammengingen. Entweder. hat sich daher Hübner mit der Raupe seiner Austerata, in welcher ich die meinige unter diesem Namen zu erkennen glaubte, geirrt, oder beide “Raupen g gleichen sich ausserordentlieh.. Wenn daher mein theurer Freund, Herr Prof. Zeiler, meine Austerata Tab. 300. Fig. 1. als Geom. Sceabiosata erklärt, so scheint er vollkommen recht, ich aber unrecht zu haben, denn diejenigen Spanner, welehe ich ihm als Austerata überschickt habe, hielt ich bisher wirklich für die Hübner’sche Austerata, da ich sie aus denjeni- gen Raupen erzog, welche Hübner als Austerata abgebildet hat. Ich fand auch wirklich später diese Raupe auf der Scabiosa, zahlreicher jedoch auf der Wiesen - campanula.. Warum Herr Superint. Heydenreich meine Austerata Tab. 300. in seinem Verz. S. b. Nr. 464. bei Obrutaria, und dann wieder S. b. Nr. 471. bei Austerafa, eitirt hat, weiss ich nicht. Auf meine *) Asclepiadis, die ich schon öfter erzog, hat sie schmäler u. länger. 357 Pimpinellaria Tab. 300. kann das Citat bei Nr. 464. nicht ge- richtet sein, indem er meine Abbildung bei Nr. 473. ebenfalls anzog, wo die ächte Pimpinellata aufgestellt ist. Hier hat sich indessen ein Druckfehler eingeschlichen, da in Heydenr. Verz. unter Nr, 473. meine Tab. 309., worauf N. Rhomboidea abge- bildet ist, statt Tab. 300. eitirt wurde. Ich werde, da meine Abbildung auf Tab. 300 Fig. 1. wie ich selbst bekennen muss, besser sein könnte, die Borkhausen sche G. Scabiosata nochmals frisch in meinen Beiträgen s. Z. liefern. u — Veber Neect. Tontusa. (Gen. Cosmia.) In dem Bericht des lepidopt. Tauschvereins pro 1853 vom Geschäftsführer Herrn Hofrath Martini in Weimar ist Seite 79 Nachricht gegeben über die Raupe von Cosmia Contusa, und dabei bemerkt, dass die früheren Stände dieser mir von Herrn Registrator Otto Schreiner in Weimar schon vor mehreren Jahren mitgetheilten Eule zur Zeit (1853) der entomvlogischen Welt noch unbekannt seien. Dies ist jedoch unrichtig! Aller- dings habe ich auf Tab. 534. meiner seit 27 Jahren herausge- geben werdenden Beiträge zur Schmetterlingskunde die erste Abbildung des Falterss ohne Raupe geliefert; aber schon im Text S. 85 des IV. Bandes habe ich bemerkt, dass Herr Registr. Schreiner die Raupe auf der Zitterpappel entdeckt hat. Später, nämlich auf Tab. 550., lieferte ich diese Eule nochmals in Abbildung und zwar in allen drei Ständen und S. 108. gab ich die Nachricht über ihre Naturgeschichte, welche Herr Registr. Schreiner mir gütigst eingeschiekt hat. Es waren also schon vor dem Jahre 1853 die früheren Stände längst zur Kenntniss der Entomologen gebracht. Augsburg, im Mai 1854. €. F. Freyer. — Bemerkungen über die Coccinelliden der Wereinigten Staaten von John Eecente, M. Dr.‘) Es ist nicht meine Absicht, in der vorliegenden Arbeit eine Synopsis oder einen Katalog der nordamerikanischen Arten dieser ") Proceed. Academ. nat, sc, Philadelphia 1852 p. 129. Im Auszuge übertragen, C.A.D. 358 Gruppe zu geben. Das sehr ausführlich und fleissig geschriebene Werk Mulsant's macht dies überflüssig. : Ich beabsichtige nur, einige Ansichten über die Classification der Gattungen dieser Fa- milie auszusprechen und Beschreibungen neuerlich entdeckter Species beizufügen. Da die Scymnus-Arten schwierig zu unterscheiden sind, so habe ich alle bisher gefundenen Species neu beschrieben; sofern die sämmtlichen Corylophus, bis auf einen, neu sind, kann diese Division für monographisch gelten. | Zwar haben Mulsant's Bemühungen in dieser schwierigen Tribus die Aufstellung vieler natürlicher Gruppen zur Folge ge- habt, doch kann ich ihm in der Ansicht über den generischen Werth solcher Gruppen nicht beipflichten. Wenngleich die von ihm zur Anwendung gebrachten Charaktere beständig sein mögen, so halte ich sie doch für zu unerheblich, um deshalb Species zu trennen, welche im Uebrigen eng verbunden sind. Soll eine Gat- tung natürlich sein, so muss sie sich von ihren Nachbarn dureh eine entschiedene Abweichung der Structur und eine erkennbare Differenz in der äusseren Form absondern: es mag gestatiet ‚sein, subordinirten Gruppen besondere Namen zu geben, aber als Gattungen kann ich sie nicht anerkennen. Deshalb ist es mir unmöglich, Mulsant’s zahlreiche Genera zu adoptiren und ich stelle die” folgende Tabelle auf, welche die Beziehungen derjenigen unsrer nordamer. Gattungen klar machen soll, welche mir durch scharfe und erkennbare Charaktere wirk- lich getrennt erscheinen. Div. 1. Coecinellae. Antennae articulo prime cerasso, secundo brevi rotundato: tarsı semper dilatati, articulo tertio minuto recepto: palpi maxillares securiformes; alarum margo simplex. A. Mandibulae simplices vel bifidae. 1. Antennae longiusculae bası liberae. a) Metasterno non diviso, epimeris majuseulis: (corpus oblongum). Ungues simplices, tenues . . . . . . Anisostieta Chevr. Ungues denn... 7 ur . .„ Hippodamia Chevr. b) Metasterno diviso, epimeris mi- noribus : (corpus praeeipue ro- tundatum, ungues semper den- tati). Antennae elava Jata truncata. . . . . Coeceinella Linn. Antennae clava lata apice, rotundata . . Psyllobora Chevr. Antennae claya elongata: (corpus rotunda- tum @labram) . . . .007.2. Myzıa Mal 359 Antennae clava 'elongata, apice emargi- | nata; (eorpus oblongum pubeseens) . Coccidula Kugel. 2. Antennae breves, basi obtectae. Lahrum oceultum . . ... 202.2, Chilocorus Leach. Labrum conspieuum . K ernt9et. Exochomus Redt. 3. Antennae brevissimae, bası liberae. a) Prosternum antice non lobatum. Corpus glabrum, pedes antici dentati . BrachyacanthaChvr. Corpus glabrum, pedes mutiei, ungues desiat sauna. 2 re ByperaspisCherr. Corpus glabrum, pedes mutici, ungues Super ee er N OXyryechns. Bee, Corpus pubeseens, ungnes dentati. „ . Seymnus Kugel. b) Prosternum antice lobatum, os uhlewensin SINMB IE ED eine. B. Mandibulae multidenfatae Epilachna Chevr. Anısostieta Chervr. 1. A. seriata Meish. Lee. (Naemia litigiosa Muis.) Die Gattung Naemia scheint mir nieht ausreichend trennbar. Hippodamia Chevr. Man kann diese Gruppen in zwei Theile theilen: #. Ungues omnes acute dentati. (Hippodamia und Adonia Muls.) Sp k—4. 8. Ungues omnes obhtuse dentati (Megilla Muls.) Sp. >. H. convergens Guer. Muls. (Cocein. modesta Melsh.) H. Mulsantı Lee. H. ambigua Lee. . HB, punctulata Lee. | H. maculata Degeer, Lec. (Coce. 10-maculata F. C. oblonga Oliv. Megilla macul. Muls.) | Coecinella Linn. Unsere Species zerfallen in drei natürliche Gruppen je nach der Gestalt der eingeschlossenen Räume des ersten Abdominal- Segments hinter den Coxen. Ich habe Mulsants ‚plaques abdo- minales“‘ durch ‚„scuta abdominis“ übersetzt; Bedtenbacher’s „Sehenkellinie‘“ ist bezeiehnender, aber schwerer zu latinisiren. ». Seuta abdominis margine arcuato, (Adalia' Muls.) 8. Seufa abdominis margine angulato, (Zarmonia und Cocei- nella Muls.) y. Seuta abdominis margine externo obliterato, (Daulis Muls.) l. C. venusta Melsh. (Harmonia notulata Muls.) 360 2. C. pieta Randall (C. ceoneinnata Melsh. Harmonia eontexta Muls. Harm. pieta Muls.) | 3. C. laeceustris Lee. Myzia Muls. Diese Gattung unterscheidet sich von Coccinella durch ihre angen und dünnen Fühler; ich verbinde mit ihr Mulsant’s Genus Anatis, welches mir nicht mit Grund abgesondert dünkt. 1. M. Rathvoni Lee. Coccidula Kugelann. 1. C. lepida Lee. Die vorderen Coxen sind bei dieser Gattung viel kleiner als in sämmtlichen andern dieser Familie und so ziemlich rund. Exochomus Redtenbacher. 1. E. Guexı Lee. Brachyacantha Chevr. ki we . B. albifrons Say. 2. B. 10-pustulata Melsh. Diese Art wird gewöhnlich als kleine Var. von B. ursina angesehen, ist aber durch viel stärkere Punktirung der Flügeldecken verschieden. basalıs Melsh. (B. confusa Muls.) . quadripunctata Melsh. (B. diversa Muls. Be = Hyperaspis Chevr. . militaris Lec. vittigera Lee. areuata Lee. annexa Lee. . 4-vittata Lec. . consimilis Lee. . elegans Muls. (Coce. undulata Say.) , fimbriolata Melsh. ‚(H. rufomarginata Muls.) . jucunda Lee. 10. H. taeniata Lee. 11. H. pratensis Lee. 12. H. signata Oliv. Muls. (H. leucopsis Melsh.) 12. H. bigeminata Randall, Lec. (H. Guexi Muls.) 3 Oeneis Muls. 1. 0. puncticollis Lee. 2. O. pusilla Lee. Er) er nanpmunn Alablstsbslst: 361 Seymnus Kugelann. Die bei uns einheimischen Arten können in folgende Grup- pen vertheilt werden: A. Abdominis laminae extus omnino obliteratae a. Elytra maculis discoidalibus notata . . Sp. 1—5. b. Elytra macula apicali notata . . . . Sp 6—7. B. Abdominis laminae integrae vel vix imperfectae 1. Abdominis Jaminae extus interruptae. . . Sp. 8-—-9, 2. Abdominis laminae integrae. e. Elytra testacea . . N I d. Elytra nigra, apice testacea al Sp. 14—21. e. Elytra nigra immacnlata . » » 2 2. .,8p. 22-77. A. a. 1. S. amabilis Lee. 2. S. ornatus Lee. 3. S. guttulatus Lec. 4. S. flavifrons Melsh. 5. S. bioculatus Muls. A. bh. 6. S. terminatus Say. 7. S. femoralis Lee. Bi: 8. S. americanus Muls. 9. S. nebulosus Lee. De2ce 10. S. pallens Lee. 11. S. debilis Lee. 12. S. cinetus Lee. 13. S. suturalis Lee. B-2-d. 14. S. fraternus Lec. 15. S. haemorrhous Lee. 16. 8. chatchas Muls. 17. S. caudalis Lee. (? Seymn. (Pullus) ereperus Muls.) 18. S. consobrinus Lee. (caudalis Lee. olim). 19. S. puncticollis Lec. 20. S. cervicalis Muls. 21. S. socer Lee. (Schluss folgt.) » Te Om Beschreibung einer neuen Art Fehyncolus pilosus von M. Bach in Boppart. Bei der Bearbeitung der Gattung Rhyncolus fand sich eine von Herrn E. von Bruck aus Crefeld eingesandte neue Art, die derselbe in zwei Stücken bei Ostende gesammelt hat. Da das Gebiet meiner Fauna sich nicht bis zu jenem Fundorte aus- dehnt, so erlaube ich mir die Beschreibung dieses Thieres hier mitzutheilen. Rhyneolus pilosus. n. sp. Pechbraun, glänzend, Fühler ‚heller; Kopf fein und entfernt punktirt, doppelt so breit als der 362 walzenförmige Rüssel ; dieser gebogen, undeutlich punktirt; Hals _ schild' stark und tief punktirt; Flügeldecken punktirt gefurcht, in der. Mitte merklich erweitert; Zwischenräume entfernt, fast reihig punktirt und behaart. 11%“. Pechbraun, . Kopf und. Halsschild etwas dunkler, Fühler heller, Oberseite mit feinen grauen und langen Borstenhärchen besetzt. Kopf doppelt so breit als der walzenförmige Rüssel und so wie dieser fein punktirt. Stirn fein punktirt, stark gewölbt, dann stark abfallend, so dass zwischen der Stirne und dem An- fang des Rüssels eine sattelförmige Vertiefung entsteht. : Rüssel fast so lang als das Halsschild, auf der Oberseite in der Mitte erhöht und daher stark gebogen. Halsschild kaum länger als breit, seine Scheibe mit starken und tiefen Punkten, die Seiten ziemlich stark gerundet erweitert. Flügeldecken breiter als das Halsschild, etwas mehr als um die Hälfte länger als zusammen breit, in der Mitte merklich erweitert, stark punktirt gefurcht, Zwischenräume mit einer feinen fast reihig gestellten Punktirung. Dadurch, dass der Kopf doppelt so breit als der Rüssel ist and die Flügeldecken hehaart sind, kann er nur mit Rh. cu- linaris zusammengestellt werden. Er unterscheidet sich jedoch hauptsächlich dadurch, dass die Zwischenräume der Flügeldeeken gegen die Spitze hin keine Höckerchen besitzen uud dadurch, dass die Seiten der Flügeldecken nicht gleichlaufend, sondern in der Mitte merklich erweitert sind und sich gegeu die Spitze hin mehr zurunden. Literatur. Das systematische Verzeichniss der eurep. Schmetter- linge vön Herrn Dr. Heydenreich, Leipzig 1851. Verlag von Julius Klinkhard, dritte Ausgabe, ist eine Erscheinung im Gebiete der Lepidopterologie, die jeder Lepidopterolog, dem es um das ächt Wissenschaftliche zu tbun ist, herzlich begrüsst haben wird. Es ist nicht nur mit grosser Mühe und ausser- ordentlichem Fleiss und Eifer zusammengestellt, sondern auch, was die Zahl der in solchem enthaltenen Falterarten betrifft, ausserordentlich vollständig, indem es eine Uebersicht über 5172 Falterarten , : einschliesslich der Microlepidoptera, zeigt. Der Hauptinhalt ist in systematischer Ordnung vorgetragen und bei jeder Art sind fast alle Autoren, vorzüglich solche, welche die Falter in Abbildung lieferten, citirt. Nach dieser systematischen Ordnung ist ein alphabetisches Verzeichniss der Hauptarten von den Papiliones bis zu den Alueiten beigefügt, und am Schlusse ein 363 gleiches alphabetisches über die Genera angehängt. Es ist daher das Nachschlagen ausserordentlich erleichtert, und dies Verzeich- niss für jeden wissenschaftlich gebildeten Sammler wirk- lich unentbehrlich. Wir können dem würdigen und thäti- sen Herro Verfasser für diese Gabe nieht dankbar genug sein. Was die Citate, bei den einzelnen Arten im Allgemeinen, betrifft, so möchten hin und wieder eingeschlichene Fehler, die bei einer solchen umständlichen Zusammenstellung gar nicht vermieden werden können, der Nachsicht der Leser empfohlen sein. Wir haben in der Lepidopterologie, jetzt wenigstens, durch dieses Verzeichniss eine General-Uebersicht der sämmtli- chen bisher bekannten Arten, welche andere Werke von den übrigen Klassen des Thierreichs, in solchem Umfang, zur Zeit noch nicht so vollständig nachweisen und es kann daher dieses Verzeichniss jedem Liebhaber der Schmetterlingskunde nicht genug empfohlen werden, und die Verbreitung desselben nur höchst wünschenswerth sein. ©. FE. Freyer. Literarische Anzeige. Von meinen lepidopterologischen Werken ist zur Zeit Fol- gendes erschienen: 1. Beiträge zur Geschichte europäischer Schmetterlinge, oder ältere Beiträge zur Schmetterlingskunde, 24 Hefte mit 144 illuminirten Kupfertafeln. Suberiptionspr. 1 fl. 12 kr. pr. Heft. 2. Neuere Beiträge zur Schmetterlingskunde. VI Bände oder 100 Hefte mit 600 illuminirten Kupfertafeln. Subser.-Pr, a1. 24 kr. pr. Heft. | 3. Vom VI, Band die Hefte 101. bis 103. mit 20 illumin. Kupfertafeln. Subscriptionspreis & 1 fl. 20. kr. pr. Heft. 4. Die schädlichsten Insekten Deutschlands mit 12 illumin, Kupfertafeln a 1 fl. 48 kr. *) | Man empfiehlt daher diese naturhistorischen Werke, deren günstiger Ruf seit mehr als 25 Jahren begründet ist, den Lieb- habern der Naturgeschichte, mit dem Bemerken, dass diese Werke durch alle guten Buchhandlungen bezogen werden können, .und dass ich bei Bestellangen, weiche bei mir direet und un- | *) Bei allen diesen Werken ist jeder Falter, so weit dessen Natur- ı geschichte bekannt war, mit der Raupe und Futterpflanze nach der Natur abgebildet. Die Zahl der in diesen Werken abgebildeten Arten | beträgt über 1300. | 364 mittelbar geschehen, gegen gleich haare Bezahlung, den verehrlichen "Liebhabern am Subscriptionspreis,, bei Ah- nahme ganzer Bände, einen verhältnissmässigen Rabatt zu be- willigen geneigt bin. Einzelne Hefte "werden jedoch nicht abgegeben. Augsburg, im Mai 1854. €. FE. Ereyer. Im Verlage von Hermann Costenoble in Leipzig er- schien und ist in allen Buchhandlungen zu haben: Die geographische Verbreitung der europäischen Schmetterlinge in anderen Welttheilen. | Von Gabriel Kech, Mitglied mehrerer naturwissensch. Gesellschaften. Nebst einer statistischen Tabelle, Gross Octav. 1 Thlr. 12 Sgr. —_————Z——— Intelligenz. Meine durch mehrjährige Leiden sehr geschwächten Augen nöthigen mir die höchst unangenehme Erklärung ab, dass ich den bisher mit vielen geehrten und lieben Freunden gepflogenen Tauschverkehr nieht mehr fortsetzen kann und vor der Hand für längere Dauer werde unterbrechen müssen. lch werde diese Zeit dazu benutzen, das seit 6 Jahren meinen Verbindungen zu lieb aufgeschobene, nunmehr bei vorgerücktem Alter dringend gebotene Umstecken und Ordnen meiner Sammlungen gehörig darchzu- führen. Sobald ich damit fertig bin, werde ich recht gerne wie- der nach Kräften sammeln und geben. Ferd. J. Schmidt in Siska. ‘Zu auffallend billigem Verkaufe exotischer Käfer erbietet sich auf frankirte Briefe Dr. Waltil in Passau. Druck von F. Hessenland in Stettin. Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen Vereine zu Stettin. Redaction: In Commission bei den Buchhand- : RT Be lungen von E. 8. Mittler in Berlin, 6. A. Dohrn, Vereins-Präsident. Fran Pech er toner 15. Jahrgang. December 1854. 1 Inhalt: Vereinsangelegenheiten. — Kraatz: Colon. — Hagen: Lite- rarisches. — Le Conte: Coccinelliden (Schluss), — Errata. — Intelligenz. — Inhalt des Jahrgangs. — Alphabetisches Register. EZ Zaau us; GG u 4s2)]3Z2Zäää un nnnnnnnnnnnnnn Vereinsangelegenheiten. In der Sitzung am 12. October wurden als Mitglieder in den Verein aufgenommen: Herr A. Schmid in Frankfurt am Main, „ Georg Frauenfeld, Beamter des K. K. Naturalien- Cabinets, Secretair des zoologisch-botanischen Vereins in Wien. Zur Stiftungsfeier des Vereins, welche am 12. November begangen wurde, hielt der Unterzeichnete folgende Rede: Meine Herren! | Am 7. d. M. waren es 17 Jahre, dass unser Verein ge- stiftet wurde. Ich habe Ihnen zunächst in Betreff des seit der letzten Stifiungsfeier abgelaufenen Jahres in Erinnerung zu brin- gen, dass wir uns durch Munificenz Sr, Majestät des Königs noch auf‘5 Jahre einer jährlichen Subvention von 100 Thalern zu erfreuen haben. Ich kann hieran sogleich die Bemerkung knüpfen, dass sich die Finanzen des Vereins in geordnetem Zu- stande befinden, wenngleich es natürlich ist, dass wir seit dem Ablaufe des früheren, fünffach stärkeren Zuschusses und seit dem Verluste der Gratis-Localität den Ausgabepunkt womöglich noch schärfer ins Auge zu fassen haben als früher, falls wir nicht über kurz oder lang in jenen wenig beneidenswerthen Zu- stand uns zurückversetzen wollen, wo wir die Ausgaben des ablaufenden Jahres durch Vorausnahme der Einkünfte des kom- menden decken mussten. Es zeigt sich jetzt immer schlagender 24 366 die Treffichkeit des Prinzips, welches von Beginn des Vereins ab dessen ehrenwerthe Gründer leitete, dass sie die ihnen ange- mutheten Vereinslasten wohlgemuth in majorem scientiae gloriam, gratis sed non frustra übernahmen. Halten wir an diesem weisen Grundsatze fest, meine Herren, und wenn es einleuchtend genug ist, dass einzelne von uns Vereinsbeamten bei den natürlich durch Ausbreitung des Vereins, Vermehrung seiner Mitglieder, Zuwachs unserer Sammlungen u. s. w. gesteigerten Anforderungen im Ver- hältniss zu ihrer durch anderweite Berufspflichten stark in An- spruch genommenen Zeit entschieden überbürdet werden, so kann und wird es gewiss Niemand uns verargen, wenn wir an die freundliche ‚Beihülfe unserer hiesigen Collegen appelliren und durch rationale Theilung der Arbeit zugleich persönliche Erleich- terang und möglichste Wahrnehmung der Vereins-Interessen nach allen Seiten bezwecken. Wir haben im April d. J. durch den Tod meines hochver- ehrten Freundes, des O. Kammerherrn v. Rennenkampff in Oldenburg, einen Gönner des Vereins verloren,. der unter den Wenigen eine ausgezeichnete Stelle einnahm, welche weder durch die Ansprüche eines hochgestellten Wirkungskreises, noch durch die Einwirkungen eines vorgerückten Alters ihre treue Liebe zur Naturwissenschaft und ihre Freude am lebendigen Studium der- selben sich verkümmern lassen. | | Noch empfindlicher für unseren speciellen Zweig der Natur- kunde ist der am 9. October d. J. zu Stockholm erfolgte Tod unseres Ehren - Mitgliedes, des Grafen Mannerheim, Chef- Präsidenten des höchsten Gerichts zu Wiborg in Finnland. Wenn in Russland schon im Vergleiche zu seiner grossen Gebiets- Ausdehnung die wissenschaftlichen Entomologen sparsam genug ausgesäet sind, so ist der Verlust, den es seit einigen Jahren aus dieser Kategorie erlitten, ein doppelt schmerzlicher. Auf Dr. Geblers, des unermüdeten westsibirischen Käferforschers Tod erfolgte bald nachher das Dahinscheiden Fischer’s v. Waldheim, den man unbeschadet seiner übrigen Verdienste um russische Naturwissenschaft dreist als den Wiedererwecker russ. Entomologie bezeichnen kann; und jetzt hat ein Brustleiden in Graf Manner- heim unzweifelhaft einen der bedeutendsten der schriftstellerisch thätigen russischen Collegen weggeraflt. Es ist mir nicht be- kannt, ob unter seinen Söhnen einer sich befindet, welcher Lust und Bernf hat, die ausgezeichnete Sammlung; des Vaters im Geiste desselben fortzusetzen, welcher eine Reihe von Jahren hindurch mit den bedeutendsten Coleopterologen unserer Zeit in lebhaftem Wechselverkehr gestanden hat und sich durch ächte Urbanität die Hochschätzung seiner entomologischen Freunde zu erwerben und zu erhalten verstand. 367 Ausserdem hat der Verein in der letzten Zeit den Verlust des Herrn Oberforstmeisters a. D. von Bülow hier im Orte, der Herren von Schreibers, Zwanziger und Holzer in Oesterreich, des ausgezeichneten Anatomen Newport in London, des Herrn Auguste Poireau in Petersburg und desDr. Foureau de Beauregard in Paris zu beklagen. Dagegen sind in und ausserhalb Deutschland neue und zu erfreulicher Hoffnung berechtigende Kräfte dem Vereine bei- getreten. Die Publieationen unserer Gesellschaft, Stettiner entomolo- sische Zeitung und Linnaea entomologica haben ihren ungestör- ten Fortgang genommen. Von letzterer ‚wird der neunte Band, mit monographischen Arbeiten von‘ Schulrath Dr. Suffrian, Prof. Zeller und Dr. Kriechbaumer ausgestattet, in kurzer Zeit die Presse verlassen. Wegen der für die entomologische Zeitung vom 1, Januar 1355 ah eintretenden Erhöhung des Postdebit- preises um 5 Silbergroschen beziehe ich mich auf die zu Anfang der diesjährigen November - Nummer gegebene Nachricht. ich knüpfe daran für die geehrten auswärtigen Postabonnenten die Bitte, ihre Bestellungen so zeitig als thunlich zu erneuern, um die Versendung von hier möglichst bald für das Jahr 1855 in regelmässigen Gang bringen zu können. Die letzte vor 2 Jahren erschienene Auflage des Catalogus coleopterorum Europae hatte anfänglich mit ziemlich trägem Äb- satze zu ringen, ist aber in den letzten Monaten durch grössere Partie-Abnahme Seitens der Buchhändler geräumt worden. Eine neue Auflage wird in nächster Zeit erfolzen, und deren Krschei- nung sofort durch die entomologische Zeitune gemeldet werden. Vor einem Jahre genehmigte die geehrte Versammlung meinen Antrag, die Vereinssammlung ausser auf alle Ordnungen europäischer Insekten auch auf exotische (mit Ausschluss der Coleoptera und Macrolepidoptera) auszudehnen. Bis jetzt aber ist die in diesem Sinne S. 398. des Jahrgangs 1853 der ento- mologischen Zeitung abgedruckte Bitte und Aufforderung wesent- lich ohne Resultat geblieben, weshalb ich mir hier deren Er- neuerung gestätte. Die Klage über das Zurückbleiben der anderen Ordnungen hinter den Schmetterlingen und Käfern ist allgemein und augenscheinlich begründet. Mag daran der Um- stand mit Schuld sein, dass jene beiden Ordnungen durch Far- benpracht und leichtere Conservation mehr Anziehendes für den beginnenden Entomophilen haben — unzweifelhaft trägt zu der Vernachlässigung der anderen Ordnungen der Umstand wesentlich bei, dass die descriptive Literatur derselben verhältnissmässig zurückgeblieben ist. Diesem Uebelstande kann zunächst nur durch Beschaffung von reichlichem Material abgeholfen werden, da es an willigen und befähigten Arbeitskräften nicht fehlt, aber 24* 368 auch der beste und berufenste Entomolog ohne tüchtiges Material und reiche Literatur nichts Genügendes leisten kann. Zwar scheint es, als wenn alle diese Requisite sich von selber in den grösseren öffentlichen Museen bereits vorfänden; aber wer von dem Umfange des entomologischen Materials, von 'den Anforde- rungen, welche an die in durchaus unzureichender Zahl bei jenen Museen Angesteliten gerichtet werden, von der kärglichen Be- scheidenheit ihrer Besoldungen auch nur einen leidlich richtigen Begriff hat, wird es ihnen schwerlich übel auslegen, wenn. sie behaupten, die gesetzlichen Arbeitsstunden reichten kaum hin, um eine einigermassen bedeutende entomische Sammlung leidlich a jour zu halten, d. h. vor Ungeziefer zu schützen, nach Mass- gabe neuer Monographieen umzuordnen, neue Erwerbungen vor- läufig zu classificiren, wissenschaftliche Anfragen zu erledigen etc. Freilich sollte man glauben, dass unter solchen Umständen die Directoren öffentlicher Museen kein Bedenken haben würden, das bei ihnen aufgestapelte Material an hefähigte arbeitslustige Talente auszuleihen; aber einmal steht solchem Ausleihen, na- mentlich von Unicaten, bisweilen ein ausdrückliches Gesetz ent- gegen (abgesehen von Individuen, welche sich bezeigten Ver- trauens unwerth bewiesen haben); sodann ist es auch eine sehr sewöhnliche Sache, dass Entomologen vom Fach, (und ich spreche aus Erfahrung von sehr ausgezeichneten), ausser der gerade in Arbeit genommenen Gattung, Gruppe, Familie und Ordnung sich demnächst (ausser mehreren Dutzend anderen Gattungen, Gruppen etc.) gerade die zu bearbeiten vorgenommen haben, von welcher das Material ihnen abverlangt wird, oben- drein vielleicht durch einen Dilettanten, der ihnen für das Opus operandum nicht sonderlich befähigt dünkt. Darüber bleibt denn nun freilich die Sache überhaupt liegen, da der entomologische Fach-Mann unter einer beiläufgen Lebensdauer von 2 bis 300 Jahren unmöglich mit allen seinen demnächst zu bearbeitenden Familien aufs Reine kommen kann. | Um so einfacher stellt es sich als Pflicht für den. entomö- ogischen Verein heraus, sein Prinzip viribus unitis auch hier eintreten und förderlich wirken zu lassen. Nur ın motivir- ten Ausnahmefällen, wie z. B. bei der Exploration des inneren Brasiliens durch den erfahrenen Herrn Reinhardt, kann sich der Verein verständigerweise auf Insektenkauf einlassen; aber es würde sewiss eim nicht wunansehnliches und manches für den Kenner werthvolle Material zusammenkommen, wollten die Herren Vereins-Mitglieder der oben erneuert ausgesprochenen Bitte nach- kommen, wissenschaftlich noch brauchbare‘ exotische Hemipteren, Hymenopteren, Dipteren , Microlepidopteren etc. (falls sie nicht der verfehmten Kategorie der sogenannten chinesisehen Kasten- 369 Insekten auf den stereotypen Nähnadeln angehören) an die Ver- einssammlung einzusenden, der es jeizt weder an Raum noch an disponiblen Schränken, Kästen u. s. w. gebricht. Eheuso kann es keinem Zweifel unterliegen , dass es wis- senschaftlich von hohem Nutzen wäre, wenn von den Herren, welche in len Vereinsschriften Inseeten als neu beschreiben, typische Exemplare dieser Nova für die V. Sammlung eingesendet würden; synonymische Complicationen und Contestationen "würden sich da- durch am einfachsten erledigen lassen. Seit der letzten Sitzung liefen an Briefen ein: Buchhändler E. S. Mittler und Sohn Berlin 19 und 30 October 1. und 6. Noveuber Abschluss der gegenseitigen Rechnung und Erledigung einzelner Monita. Hr. Oberleitner, München 20. October, Sohn des ver- storbenen Entomologen ©. schickt einige hundert Exem- plare einer Verkaufsanzeige der Sammlung s. Vaters, nnd bittet, dieselben einer Zeitungsnummer beizulegen. Frau Sanitätsräthin Berendt, Danzig 25. Septb., schenkt der Vereinsbibliothek die zweite Abtheilung des ersten Ban- des des vön ihrem verewigten Gatten begonnenen Werkes „Organische Reste im Bernstein“. Hr. Dr. Candeze Liege, 23. Oct., bittet um Beförde- rung einer Sendung an Prof. Beheman, und bedauert, dass er sammt Prof. de Koninck und Dr. Chapuis uns (Boheman und mich) bei unsrer Durchreise von Paris auf der Bisen- bahn verfehlt haben. Er studirt bereits eifrig an den ihm gesandten Elateriden, (über welche er eine Monographie zu schreiben willens ist,) und hofft, durch Prof. Lacor- daire’s Vermittelung die Blateriden Dejean’s, jetzt in M. de Lafertes Besitz, so wie durch Bekanntschaft mit Herrn Dr. Schaum die Germarschen zu erhalten. Hr. Stainton, London 20. Oct., hat die verschiedenen von mir gesandten Expedienda an ihre Addressen ver- theilt. Herr Janson vermisst die ihm zugesagten Jahrgänge der Zeitung. Das Paket für Hongkong soll mit der nächsten Post abgehen. Hr. Moore, London 18. October, dankt für die wohlbe- halten angekommene Sendung von Boheman und mir für das Museum des ostindischen Hauses, und macht durch Hrn. Stainton die Gegensendung. t Hr. Oberförster Tischbein, Herrstein 24. October, sende auf meinen Wunsch seinen Katalog, um daraus Stoff zu einer Sendung zu eninehmen, mit welcher ich meinen Dank für eine Reihe hübscher Buprestiden aus San Leopoldo (Südbrasilien) bethätigen möchte. 370 10. 11. 13. 14. Hr. Forstmeister Micklitz, Grosslobming bei Judenburg 22. October schenkt. der Vereinssammlung eine Reihe wohl- sehaltner Alpenkäfer und bittet um Kataloge. | | Hr.Dr. Waltl in Passau 23. October, bittet um Aufnahme eines Inserats in die Zeitung und schenkt eine Schachtel von allerhand Insekten dem Vereine. | Hr. Ferd. J. Schmidt, Siska 25. October, expediendum von Conchylien und Liste desiderirter Käfergattungen. Hr. Georg Frauenfeld, Wien 20. October, dankt für das erhaltne Diplom und schenkt der Vereinssammlung Euometopus clavicornis, teucrii und T'rypeta Mamulae, eine neue Art. Ar. Veit Kahr, Fürstenfeld 30. October, sendet einen Ka- talog vorräthiger Käfer zur Auswahl, will im nächsten Jahr Italien bereisen. Hr. Stud. Kraatz, Berlin 21. und 26. Oet.und 8. Norb. Expediendum für Boheman, Notizen für die neue Auflage des Käferkatalogs, Bemerkungen über Staphylinen-Synonymie für die Zeitung. Hr. Pfarrer Pacher, Tröpolach in Kärnten 27. October, klagt über die Regenmasse (199. 2 Par. Lin.) welche im Laufe des October seinen Wohnsitz im Gail "Thale heim- gesucht und bedeutenden Schaden angerichtet hat. Hr. Prof. Boheman, Stockholm 9. und 24. October be- richtet über seinen glücklich überstandnen Cholera Anfall, sendet mehrere Expedienda, dankt für die erhaltenen Sen- dungen urd zeigt am Schlusse des Briefes vom 9. an, dass ihm so eben die traurige Nachrieht vom Tode des Grafen Mannerheim gemeldet wird. Der Graf war bereits im Sommer 1853 von Wiborg nach Stockholm gekommen, um den berühmten Arzt, Prof. Huss, wegen seines bedenk- lichen Gesundheitszustandes zu eonsultiren, war den Winter über in Stockholm geblieben und wurde im Frühjahr durch den ausbrechenden Krieg und seinen körperlichen Zustand verhindert, nach Finnland zurückzukehren. Der Gebrauch eines schwedischen Bades im Jetzten Sommer hatte auf sein Befinden nicht wesentlich bessernd gewirkt, dennoch war er entschlossen, die Heimreise auzutreten, und hatte zu diesem Zwecke bereits ein Dampfboot auf den 9. October gemiethet, als er am Morgen desselben Tages um so un- erwarteter hinüberschlummerte, als Boheman ihn noch Abends vorher besucht hatte und ihn zwar matt, aber keineswegs in so gefahrdrohendem Zustande fand. — In dem. zweiten Briefe zeigt Boh. an, dass das Remittendum von Schulrath Suffrran an Graf Mannerheim glücklich angekonmen ist und von ihm zur Disposition der Erben aufbewahrt werden 16. 17 18. 19. 20. 371 wird. Wahlberg;, der bekannte Explorator. der südafrika- nischen Ostküste ist bereits nach ‚dem Cap abgereist und wird diesmal seine Forschungen vorzugsweise ‚der West- kiste zuwenden. Die Jahresberichte über 1851, 1852 sind fertig und werden mit dem nächsten Dampfer mir zugehen. Expediendum für Herrn Dr. Förster. Hr: Franz Grohmann, Hasel bei böhm. Kamnitz 26. Octb. bittet um Empfehlungen seiner sicilischen und böhmischen Naturalien bestehend in Insekten, Conchylien , Petrefacten ‚and Mineralien an Lienhaber. Hr. Dr. Hagen, Königsberg 19. October, sendet eine Arbeit für die Zeitung, bittet um gelegentliches Darleihen von Westwood’s Arcana Entomologiea. Hr. Zach, Pesth 5. November, ist von seiner im Auf- trage des Herrn Leierer. nach Cypern, Beirut eie. unter- nommenen Reise zurückgekehrt und bietet dem Vereine zu einer ähnlichen Reise seine Dienste an. Hr. Dr. Kriechbaumer, München 28. October, dankt für die Uebermittlung einer Sendung aus London, fragt wegen einer grössern entomologischen Arbeit um Rath, berichtet über die Ausbeute seiner im Verhäliniss zu auf- gewandter Zeit und Mühe nicht erheblich ausgefallenen Sommerjagd, hat die gelungne Abbildung seiner Osphya aeneipennis in der Zeitung mit grosser Freude gesehen und wartet mit Sehnsucht auf die ihm versprochnen Ab- drücke seiner Arbeit über Psithyrus in Linnaea IX. Hr. Schulrath Dr. Suffrian, Münster 13. October, sendet das (sub No. 15 bereits erwähnte) Exped. für Graf Man- nerheim, ist mit Beschreibung nachträglich erhaltner Cu- baner Cryptocephali beschäftigt, und hat die Aushänger seiner Arbeit in dem neuen Linnaea Bande erhalten. Hr. Registrator Heyer, Lüneburg 1. November, entschuldigt das bisherige Ausbleiben der für die Vereinssammlung schon seit längerer Zeit verheissnen Insektensendung damit, dass er beabsichtigt habe, den verflessnen Sommer noch zu einer Vermehrung derselben durch Jagd auf frische Exemplare zu benutzen. Auch habe er die von überseeischen Freun- den verheissene Ausbeute gerne beifügen wollen. Aber diese Freunde seien zu seinem Leidwesen gestorben, und seine eisne Sommerjagd sei aus Mangel an Jagdglück oder vielleicht weil seine 78 Jahre ihm dabei hinderlich gewesen, nicht sonderlich ausgefallen. Uebrigens sei er ‚schon mit Zusammenstellen einer nächstens zu expediren- den Sendung beschäftigt. Schliesslich schlägt Herr H. ein neues Vereinsmitglied vor. 372 21. 23. 24, 25, 26. 27. Hr. Prof. Zeller, Glogau 17. 18. und 26. October, hat die Michaelisferien in Berlin verlebt-und das entomologi- sche Museum fleissig besucht. Expediendum kleinasiati- scher Dipteren von Lederer an Boheman. Die Besprechung des Orthopterenwerkes von Dr. Fischer kann etwa Mitte Novembers eingeliefert werden. Hr. Leon Fairmaire, Paris 8. November, ist von seiner Krankheit wieder genesen, arbeitet eifrig an der von ihm und Laboulbene herauszugebenden französischen Käferfauna, wird mir von der neuerlich durch Coquerel von Madagascar heimgebrachten Insectenausbente einiges zuwenden und hat in meinem Auftrage eine Zahlung an die wegen mangel- hafter Addresse schwer aufzufinden gewesene Mutter des Herrn Intendanten Menetries gemacht. Hr. Hofgärtner Nietner, Schönhausen bei Berlin 30. Oct. quittirt mir über das Kaufgcld einer von seinem Sohne in Colombo auf Ceylon gemachten Sendung von Insekten aller Ordnungen. Hr. Geheimrath Prof. Dr. Klug, Berlin 30. October, theilt mir Abschrift eines Briefes des Hrn. Nietner jun. mit, in Folge dessen er auf Erwerbung der eben erwähnten Sen- dung aus Colombo für das Königliche Museum gerechnet hatte. So gerne ich auch aus persönlicher Ehrerbietung vor dem verdienten Veteranen deutscher Entomologie seinem Wunsche durch Restitution der Sendung entsprochen hätte, so war dies nicht mehr möglich, weil inzwischen bereits über mehr als die Hälfte derselben nach dem Auslande verfügt war. Hr. Dr. A. Gerstäcker Adjunct des Berliner Museums, Berlin 8. November, bespricht dieselbe Angelegenheit und ersucht mich im Auftrage des Herrn Geheimrath Klug, von den Ceyloneser Duplis dem Museum eine möglichst grosse Zahl zur Auswahl zu stellen. Er fügt die Notiz hinzu, dass der von ihm in der October Nr. der diesjäh- rigen "Zeitung beschriebne, von Herrn Wagenschieher so meisterhaft gestochne Eucorybas erotalus (Seolopendra mit blattartigen Anhängen des letzten Fusspaares) in einem später erschienenen Hefte der Baseler naturforschenden Gesellschaft von Imhoff als Alipes multicostis zum zwei- tenmale beschrieben und abgebildet sei. Hr. B. Wim. Westermann, Kjöbenhavn 30. October und 7. November hat erst durch mich die Nachricht von Graf Mannerheim’s Tode erfahren, in welchem er einen viel- jährigen, innig verehrten Freund verliert. Die im Auftrage des Dr. Hagen ihm und Herrn Schiödte von mir expedirien Bücher sind richtig eingegangen. Ebenso in wohlerhaltnem 373 Zustande die ihm von mir angeboine Partie der Insekten aus Colombo, welche er sehr gerne für den gestellten Preis behält. Denn obwohl seine Sammlung ziemlich reich in Entomis von der Küste Coromandel ist, so glaubt er doch %/, der gesandten Käfer noch nicht besessen zu haben. Weniger ist dies der Fall mit den erhaltnen Lepidopteren und Hyınenopteren, wogegen wieder Hemiptera und Orthoptera mehr Neues Iroten. In einer neuerlich vom Berliner Mu- senm erhaltnen Tauschsendung von 28, meist kleinen, in- teressanten Käferspecies sind unter 23 Ceylonesen nur 3 der von mir nachher gesandten Arten gewesen. Unter den ihm gleichzeitig zur Auswahl vorgelegten Lamellicornen be- findet sich manches seiner Sammlung Fehlende. 28. Hr. Vittore Ghiliani, Turin 3. November, zeigt an, dass Herr Truqui den Tag vorher aus dem Orient zurückge- kommen ist und nächstens schreiben wird. Vorschlag zu einer verkäuflichen Sendung Piemonteser dupla. 29. Hr. Regierungsrath v. Kiesenwetter, Leipzig 9. Novb. erinnert mich an die versprochne Zusendung des Jahrgangs 1853 der Zeitung, hat am kalten Fieber gelitten, ist jetzt aber wiederhergestellt. 30. Hr. Graf Küenburg, Bransdorf (oestr. Schlesien) 6. Novb. schiekt mir einen Katalog seines Carabicinen Bestandes, bestellt Jahrg. 1854, sobald die December Nr. gedruckt sein wird, wünscht zu wissen, wo sich Herr Trugqui ge- gsenwärtig befindet und beschäftigt sich eifrig mit dem Ordnen seiner Sammlung. 31. Hr. Prof. Zeller, Glogau 9. November, berichtet über die ihm zur Ansicht gesandten zingalesischen Microlepi- doptera, dass 2 davon total unbrauchbar, 3 nur mit grosser Vorsicht brauchbar, 5 der übrigen ganz schlecht conser- virt sind. 32, Hr. Türcke, Leipzig 10. November, hat sich auf meine Veranlassung zu Hr. Dyk (Nachfolger) begeben, um wegen der seit längerer Zeit unterbliebnen Abrechnung Erkundi- gung einzuziehen. Die Abrechnung wird nächstens erfolgen. Aus den vorgetragenen Briefen werden Sie, m. H., ersehen haben, dass die Thätigkeit und Wirksamkeit des Vereins fort- während lebendig ist. Meine in der angenehmen Gesellschaft meines Freundes Boheman im verwichnen Sommer nach London und Paris gemachte Reise hat dazu mehrfache erfreuliche Belege geliefert. In Liege besuchten wir Herrn Prof. Lacordaire, und lernten des Meisters hoffnungsvollen Schüler, Herrn Dr. Candeze kennen. Leider war Herr von Selys Longchamps durch eine frü- here Verabredung behindert, und ebenso verfehlten wir Herrn Prof. Wesmael in Brüssel, der auf Excursion abwesend war. In London 374 wurden die meisten der dorfigen entomologischen Koryphäen besucht, die Reichthümer des British Museum, der East India House-Collection wenigstens theilweise gemustert, und schätzbare Tauschverbindungen mit öffentlichen und Privat-Sammlungen ein- geleitet oder fortgesetzt. Die herzliche Gastfreundschaft unsers lieben Freundes Stainton trug wesentlich dazu bei, unsern in entomischer Beziehung lehrreichen Aufenthalt in jeder andern Hinsicht ebenfalls erfreulich zu machen. ‘Es war mir eine Freude, Boheman bei meinen Freunden Douglas, Spence, Saunders, West- wood, Waterhouse einzuführen, deren herzliche Aufnahme uns un- vergesslich sein wird; Nicht minder ward uns in Paris Willkommen geboten. Mein wackrer Freund Leon Fairmaire widmete uns mit wahrer Aufopferung jeden freien Moment seiner durch Berufsge- schäfte beschränkten Zeit. Die Herren Signoret, Bigot, Boisduyal, Buquet, Aube, Reiche, Blanchard, Lucas, Dou& ete. verpflichteten uns - durch wissenschaftliche Gefälliekeit und freundliche Auf- merksamkeit. Dass ich über diesen angedeuteten persönlichen Annehm- hiehkeiten der Reise nicht unterlassen habe, auch für die Zwecke ünsers Vereins nach Möglichkeit zu wirken, darf ich nicht erst versichern. Eine specielle Veranlassurg dazu bot sich z.B. durch die Bekanntschaft wit Herrn Bennett, Secretair der Linnean Society in London, mit welchem ein Austausch der Publieationen. bespro- chen wurde. Schliesslich beehre ich mich, vorzuschlagen zu Ehren Mitgliedern: Herrn Dr. Horsfield, Director des. zoolog. DIEREIIEIRANE des East India House in London. Herrn Dr. Gray, Director des zoolog. Departements des British Museum in London. | zu Mitgliedern: Herrn Fr. Smith, Assistent des zool. Departements des British Museum in London. Herın F. Moore, Assistent des zool. Departements des East India House in London. Herrn E. H. Ehlers, Cand. der Naturwsssenschaften ın Lü- neburg. Herrn 1. Th. Nietner, Director einer Pfanzung in Colombo auf Ceylon. Herrn G. S. Baly, Wundarzt in Kentish Town bei Toonden, Herrn Büttner, Lehrer in Grabow bei Stettin. Die vorstehenden Vorschläge wurden von der Versammlung genehmigt, die abtretenden Vereinsbeamten in ihren Aemtern be- stätigt, und ‚zur Erleichterung des Herrn Conservators und Biblio- thekars: ein ‚Beschluss dahin gefasst, dass die Herren Assessor Pfeil und Referend. Küsell, welehe ‚sich gerne dazu. bereit 375 erklärten, ihm bei der Conservation. der Vereins Sammlung be- hülfich sein sollten, so wie aueb bei der monatlichen Distribution der entom. Zeitung Suceurs zu, gestellen sei. Demnächst beschloss ein gemeinsames Mittagsmahl die Feier. 0. A. Dohrn. W issenschaftliche Mittheilungen. Zwei neue Colon. &. Kraatz:. Bevor ich die Beschreibungen von zwei neuen Colon-Arten xebe, will ich kurz einige allgemeine Data über Vorkommen und Lebensweise der übrigen Arten, als Ergänzung meiner hierüber früher gemachten Angaben vorausschieken. Dieselben sind theils aus eigener Beobachtung geschöpft, theils resultiren sie aus dem mir vorliegenden reichen Materiale welches mein werther Freund Herr ÖOberförster G. Zebe mit unermüdlichem Fleisse gesammelt bat; nach ihm’ ist die eine der beiden neuen Arten, die er vor- pämlich in Schlesien gesammelt, benannt. Nicht nur vom Juni bis zum August sondern vom Mai bis “in den Monat October hinein, kann man Colon Abends an grasi- sen Stellen kötschern, mit dem besten Erfolge zur Zeit des Son- nenuntergangs, weniger in der Zeit unmittelbar vorher, eher noch beim Beginne der Dunkelheit. Nicht alle Arten kommen das ganze Jahr hindurch gleich zahlreich vor, sondern scheinen vielmehr zu einer bestimmten Zeit am zahlreichsten aufzutreten. Se wurde z. B. von Herrn Zebe Colon Viennensis Hb. in den Monaten Juli und August in ungleich grösserer Anzahl erbeutet, als im September, ‚wo die Art nur einzeln vorkam.. Dagegen trat in diesem Monat: zahlreicher, wenn gleich auch im Allgemeinen immer selten, C. dentipes Sahlb. und Zebei mihi auf, welehe in den Monaten vorher nur ganz einzeln erschienen. Colon angularis Er. schien hauptsächlich auf den Monat August angewiesen zu sein. Colon claviger Hb. welcher bei uns an einzelnen Plätzen weniger selten vorkommt, wurde während des ganzen Jahres von Herrn Zebe nur in 3 Exemplaren erbeutet. Ich kann ferner einige Analogien nicht unerwähnt lassen die sich zwischen der Gattung Colon und den gemeinschaftlich Abends mit ihnen vorkommenden Anisotoma finden. Beiden Gat- tungen ist der grosse Wechsel in der Grösse bei den Individuen 376 derselben Species gemeinsam. Ich habe dies von den Anisotomen schon früher erwähnt, kann es von den Colon leider auch bestä- tigen. Ich sage leider, weil dieser Umstand das Determiniren namentlich minder geübten Augen ungemein erschwert. Mit dem Abnehmen der Grösse schwindet auch häufig die Reinheit der Sculptur, auf welche sich die specifischen Unterschiede gründen; so z. B. verschwinden die characteristischen Längsstreifen-Spuren der Flügeldecken wie sie Erichson nennt, bei den kleinen Exem- plaren des C. Viennensis Hb. fast ganz; doch bleibt diese Art an den einfachen Vordertarsen leicht kenntlich. Colon Viennensis ». und appendieulatus Sahlb. kommen von der Grösse eines C. nanus Er. vor, varliren also in der Grösse von 1/, bis zu 11/, Linie. Von C. nanusı.Er. habe ich schliesslich zu bemerken, dass er ebenfalls mit C. calcaratus Er. vereinigt werden muss, als eine kleine Form des Weibchen. Die von mir zu dieser Art gestellten Männchen sind ebenfalls nur winzige Exemplare von C. ealcaratus d. Colon armipes mibi. Oblongo-ovatus,nigro-fuseus, griseo-pubescens, antennarum clava nigra-fusea, basi pedibusque rufo-testaceis; thorace longiore, angulis postieis obtusis; elytris dense subtiliter puncetatis. Long 1 Lin. Mas: Femoribus posticis dente acuto prominulo armatis, tibiis posticis medioe fortiter incurvatis. Fem: Pedibus postieis simplieibus. Von der Färbung und Gestalt der kleineren Exemplare des ©. bidentatus Sahlb., länglich eiförmig, bräunlich schwarz, gelb- lich greis behaart. Die Fühler sind braunroth, die Keule ziem- lich stark, schwach abgesetzt, schwarzbraun, die Spitze des letzten Gliedes rothbraun, Kopf dicht und deutlich punktirt. Halsschild deutlich breiter als lang, dieht und deutlich ziemlich tief punktirt, vor dem Hinterrande am breitesten, nach vorn deut- lich verengt, Hinterwinkel stumpf, Hinterrand ’ beiderseits neben der Mitte ausgebuchtet: Flügeldecken dieht und mässig fein punktirt, ohne jede Spur von Längsstreifen. Beine roth- braun. Die hinteren Schenkel des 0 mit einem scharfen deutlich vorspringenden Zahne bewaffnet; die Schienen hinter der Mitte stark nach innen gekrümmt und erweitert; die Hinterbeine des $ sind einfach. Selten in Schlesien (Zebe!) und in Sachsen (Märkel!). Vom C. fuseicornis mihi unterscheiden sich die Männchen dieser Art leicht durch die mit einem scharfen Zahn bewaffneten Hinterschenkel, die sonst sehr ähnliehen Weibeben durch dunklere und stärkere Fühlerkeulen, und mehr schwärzlich grüne Färbung. Vom €. den iculatus mihi unterscheiden sich die Männchen durch die stark gekrümmten Hinterschienen, die Weibehen durch 377 länglicherer, schmälere Gestalt, deutlicher punktirtes Halsschild, weniger dicht punktirte Flügeldecken, ohne jede Spur von Längs- streifen, C. affinis St. endlich hat eine weit stärkere Fühlerkeule und weniger stark gekrümmte Hinterschienen des Männchen. Mit den übrigen Species ist die Art nicht wohl zu verwechseln, Colon Zebei mihi: Oblongo-ovatus, fuseus, fulvo- pubescens, antennarum clavafusce escente, basi pedi- busque ferrueineis; thorace transverso, erebre »pro- fundius punctato angulis posticis obtusis; elytris minus erebre subtiliter punetatis. Long 11, — a Lin. Mas: Femoribus posticis apice crassioribus, spina elongata arcuala acuta armalis, fiblis rectis. Fem: Femoribus posticis simplicibus. Dem Colon dentipes Sahlb. sowohl im ganzen Habitus als in der Zahnbildung des Männchen sehr ähnlich, durch etwas we- niger dieht und weit tiefer und deutlicher punktirtes Halsschild, so wie durch ganz anders punktirte Flügeldecken indessen recht wohl zu unterscheiden. Die grosse Aehnlichkeit beider Arten ver- anlasst mich, am Schlusse der Beschreibung eine verbesserte Diagnose des C. dentipes Sahlb. zu geben, mit dem die neue Art leicht zu verwechseln ist. Die Fühler des C. Zebei sind ganz wie beim C. dentipes Sahlb. gebildet, die Kenle bei beiden Arten in der Regel dun- kelbraun. Der Kopf ist beim C. Zebei dieht und tief, bei jenem dicht und deutlich punktirt. Das Halsschild des C. Zebei ist in der Born dem des € dentipes Sahlh. im Allgemeinen ähnlich, nach hinten zu meist etwas mehr verengt dagegen ist die Punktirung eine andere; sie ist dicht und tief, in der Art, dass man, von hinten gesehen, jeden einzel- . nen vertieften Punkt deutlich erkennen kann, ohne dass ein Zu- sammenfliessen derselben stattfindet. Dies ist beim C. dentipes Sahlb. nicht der Fall, wo die Punktirung zwar immer noch weit deutlicher und stärker als bei dem verwandten C. appendiculatus Sahlb. ist, jedoch fast grob chagrinartig, niemals aber tief zu nennen. Noch deutlicheristindessen der Unterschied in der Punktirung der Flü- geldecken; diese sind beim C. Zebei nur ziemlich dicht (ungefähr wie bei dem C. brunneus Latr.) beim C. dentipes Sahlb. dagegen äusserst dicht und fein punktirt, was ihnen eine mattere Farbe verleiht, während C. Zebei glänzender erscheint. Die Beine sind bei bei- den Arten rothbraun, die Schenkel des männlichen C. Zebei sind mit einem ganz ähnlich geformten, langen Zahne, wie beim C. dentipes bewaffnet, doch ist derselbe hier noch etwas länger und tritt plötzlicher aus dem Schenkelrande hervor, wodurch er an der Basis etwas schmäler erscheint als bei jenem. 378 Von Herrn Oberförster Zebe in Schlesien, von Herrn Cantor Märkel in der sächsischen Schweiz, von mir bei Berlin gesammelt. Es könnte zweifelhaft erscheinen ob Sahlherg Colon Zebei oder den Käfer, den ich für EC. dentipes Sahlh. halte, vor sich gehabt, da beide Käfer in Schlesien vorkommen, und ich ein typisches männliches Exemplar von Sahlberg nicht, vor.mir ge- habt. Für meine Annahme stimmt indessen einerseits die Be- schreibung,, andrerseits dass C. brevicornis Sahlh. das 2 zu C. dentipes Sahlb. mihi ist, so wie auch der Umstand, dass die mir von Herrn Prof. Boheman mitgetheilten schwedischen. Exemplare sämmtich zum Ü. dentipes Sahlb. gehören. Die verbesserte Diagnose von Ü. dentipes Sahlb. lautet: C. dentipes Sahlb. Ohblensoon atus,fuseus, fulvo-pubes- cens, anlennarum elava fuscescente, basipedibusque ferrugineis; thorace fransverso, BEREIT sub- tiliter nbtan, angulis postiecis Dbemeie elytris ereber- zime subtiliter enctalin Long 11), — 13), A Mas. Femorihus posticis apice erassioribus, spina elongata arcuata armatis, tibiis reclis. a, - Fem. Femoribus postieis simplicibus. Jornelius. Beiträge zur näheren Kenntniss von Periplaneta orientalis. Elberfeld 1853. 8o. FF, Moravitze. Puaedam ad anatomiam Blattae Germanicae pertin. Dissert. Dorpat 1853. 6. Angezeigt von HM. Hagen. Die Schaben gehören unbezweifelt zu den interessantesten Insekten. Jedes Jahrhundert scheint einer neuen grösseren das Bürgerrecht in Europa verleihen zu wollen. Ihre Lebensweise, ihr innerer Bau sind so merkwürdig, dass mit Dank jede nähere Mittheilung über sie aufgenommen Seidel muss. Herr Cornelius, Verfasser der schönen Monographie der Hafte, hat in dem grös- seren Werke das Resultat sorgfältiger Forschungen dem grösseren Publikum in ansprechender Form vorgelegt. Niemand wird dies Werk ohne Belehrung und Unterhaltung lesen. Ich wünschte längst eine vergleichende Beschreibung des innern und äussern Baues der in Europa lebenden Arten von Blatta gefertigt zu sehen, da voraussichtlich die Ergebnisse mir besonders zu Gute kommen müssen. Die Blatiae stehen den Termiten in vieler Hinsicht so nahe, dass es auffällig bleibt, wie bisher diese Verwandtschaft übersehen werden konnte. Mit dem Studium letzterer Thiere be- 379 schäftigt, habe ich es oft vermisst, über die Blatien so wenig befriedigende Aufschlüsse zu besitzen. Von Interesse ist der viel- leicht nur zufällige Umstand, dass die beiden ältesten fossilen In- sekten gerade Blatta und Termes sind. Fürchtete ich nicht den Vorwurf einer gesuchten und gekünstelten Analogie, so möchte ich beiden einen so zu sagen antediluvianischen Habitus zuschreiben, Die Bestimmung der Heimat von P. orientalis wird sich bei genauem Quellenstudium wenn auch nicht sicher ermitteln, so en; begränzen lassen. Soweit ich diese Quellen kenne, scheint es mir wenig glaublich, dass Amerika seine Heimat sei. Matthiolus in seinem Commentarius zum Dioscorides beschreibt. sie in der ersten Hälfte des 16ten Jahrh. In der 2ten finden wir erkennbare Ah- bildungen bei Aldrovand, und bald darauf bei Mouffet die Bestä- tigung, dass sie durch einen grossen Theil Europas verbreitet bis Ungarn reichten. Alle sprechen davon als von einem längst bekannten Thiere, und es ist nicht anzunehmen, dass die Tradi- tion der plötzlichen Einwanderung eines so lästigen und gehässigen Gastes so schnell verklungen wäre. Auch ist es kaum denkbar, dass bei den damals so langsamen und schwierigen Kommuni- kationen eine Verbreitung dieses Thieres in so kurzer Zeit und über so beträchtliche Länderstrecken habe erfolgen können. Um so weniger, als notorisch in späteren Jahrhunderten bei er- leichtertem und gehobenem Verkehr ein vergleichsweise langsames Vorschreiten stattfand. Erst 1739 traten sie in Stockholm, noch viel später in Russland auf. Die Frage: wo dies Thier herstamme? kann ich. leider noch nicht beantworten. Worauf die Angabe Kileinasiens oder Indiens als Heimat beruht ist mir unbekannt. Näher liegt jetzt die Untersuchung, wo heute zu Tage P. orientalis ausserhalb der Behausungen im Freien anzutreffen sei. Doch auch bier habe. ich mich vergebens nach einer sicheren Angabe selbst in dem trefflichen Werke von Fischer umgesehen. Ramburs „prope Malagam“ lässt zweifelhaft und ist jedenfalls die einzige herge- hörige Nachricht. Sonst wird das Thier überall nur als lästiges Hausthier erwähnt, und dokumentirt wohl schon dadurch sein ent- ferntes Vaterland. Es wäre mir eine sichere Nachricht von Gegen- den wo P. orient im Felde oder Walde durchwintert, sehr erwünscht. Wen es interessirt, noch mehrere Benennungen je nach den ver- schiedenen Ländern zu erfahren, der findet sie bei Mouffet. In der. sorgfältigen Beschreibung der äusseren Formen ist die Angabe der sexuellen Verschiedenheit der ersten Fühlerglieder neu. Die Beschreibung der männlichen Sexualorgane war für mich von besonderer Wichtigkeit, Ihre Beschreibung ist mir nicht durchweg verständlich geworden, vielleicht haben daran Druck- fehler schuld. Wenigstens steht die Angabe pag. 19. „fig. 19. von anten, 18 von oben‘ mit der Angahe pag. 40. in direktem [2 380 Widerspruch. Der erwähnte solide Haken wird schon von Leon Dufour als blosses Hülfsorgan (armure copulatrice) angesehen. Die beiden zarten engen Kanäle (p. 20) sind entweder nur Tracheen, oder was wahrscheinlicher scheint, in ihrem unterem Theile wenigstens | als Saamenleiter zu betrachten. Die Analogie der Theile bei BI. germanica und Termes deuten darauf hin. Die Befestigung eines glatten kugligen Körpers in der Gegend des sechsten Segments ist wohl richtig als Hoden gedeutet. Auch bei B. germaniea und Termes ist der Hoden relativ sehr klein, in Fett geschlossen und so lose an den Saamenleiter befestigt, dass er schwer gesehen und noch leichter zerstört wird. Ist jenes Körperchen, wie ich ' mit Cornelius glaube, der wirkliche Hode, so muss der feine Fa- den oberhalb die gewöhnlich zu ihm vom Thorax her hinlaufende Trachee, und der fehlende der anderen Seite ühersehen sein. Allerdings steht hier die positive Angabe, dass Cornelius immer nur einen fand, störend entgegen. Das drüsige Organ (p. 20) von der Form eines Pilzes ist sicher nicht der Hoden sondern die Drüsen-Büschel am Duetus ejaculatorius, die bei verwandten In- sekten so häufig angetroffen werden. Der weite röhrige Gang (Ductus ejaculatorius) kann nach Cornelius Beschreibung (da die Theile von der Bauchseite her beschrieben werden) nicht unter sondern nur über ihm liegen. Auch ist es wohl ein Missverständ- niss, wenn dabei angeführt wird, Siebold halte diesen Theil für den Hoden. Siebold sagt p. 657 eine einzige vereinigte Hoden- masse hat Oedipoda und Blatta aufzuweisen. Selbe besteht aber, wenigstens bei Oedipoda in eineın von dem Drüsenbüschel ge- trennten Organ. Es sind die beiden Hoden, ähnlich wie bei Osmylus, in ein gemeinschaftliches Scrotum geschlossen. Das feinkörnige, klare, bandförmige, ziemlich breite Organ (pag. 20) halte ich für den Inhalt der Saamenblase. Es bestä- ügt mir diese Ansicht Cornelius Angabe „dass es frei und un- befestigt in dem Raum über dem Ductus ejaculatorius liege“ da ich ein ähnliches Verhältniss bei andern Insekten (z. B. Osmylus) angetroffen habe. Was die in fig. 18 und 19 in dem Abschnitt A liegenden Theile sind, vermag ich nicht zu deuten. Sind es nicht die zu den Sexualorganen gehörigen Muskeln, so müssen es unbezweifelt drüsige Hülfsorgane sein, wie sie sich gleichfalls mehrfach ber andern Insekten vorfinden, Die Beschreibung der Hülfsorgane der weiblichen Geschlechts- theile p. 23 ist genau und dankenswerth. Für die inneren Organe sind dem Verfasser leider Dufours Recherches ete. und Gaede unbekannt geblieben. Die Abbildung bei Dufour giebt eine klare Einsicht in den Bau jener Theile; die „beiden durchsichtigen Säcke“ bei Cornelius sind offenbar die weiten Eierleiter, von wel- chen die Eierschnüre abgetrennt waren. Dass sich von derartigen Schnüren die reifen Eier ablöüsenund dann dieAbtrennungs- 381 stelle ander zurückgebliebenen abgerupften Spitze zu erkennen seien (p. 22) ist unbezweifelt nicht richtig. Der Sachverhalt beim Eierlegen ist wohl folgender. In den Eiröhren liegen die Eier eines aan dem andern; dem Kileiter zunächst die am meisten entwickelten. Wird ein Eiin den Eileiter ent- leert, so geschieht dieser Vorgang nicht durch ein einfaches Her- ausfallen: des Eies aus der Eiröhre, sondern dadurch, dass sich die Biröhre selbst vorschiebt, und also jedesmal beim Gebähren eines Kies um die Länge desselben verkürzt. Sind sämmtliche Eier einer Röhre gelegt, so bildet dieselbe ein kurzes häutiges Näpfchen auf der Aussenseife des Bileiters. Ein Abtrennen jedoch ganzer Eiröhren (Schnüre) ist schon deshalb undenkbar, weil nach einer derartigen Loslösung vom Bierstoek die weniger entwickelten oberen Eier einer ferneren Ausbildung verlustig gehen müssten. Nach Dufours Angabe sind die Ovarien bei P. orientalis mit je 8 Biröhren versehen, die in einen flaschenförmigen Rileiter münden. Auch hier ist die Aehnlichkeit der Bildung von Blatta und Terines unverkennbar. Der einzige Unterschied besteht in der Zahl der Eiröhren, die bei otaips echo grösser ist. Die p. 22. bei Cornelius erwähnte fig. 13. b. fehlt in der Abbildung. Die Kittorgane sind von Cornelius ie untersucht. Dufoar be- schreibt sie ausführlich. Zwei kurze gewundene Saamentaschen werden überdies von Siebold p. 647 erwähnt. Nach Cornelius lest P. orientalis ohne zweite Begatlung mindestens viermal. ihren merkwürdigen Eigehäusen soll eine innere Scheidewand fehlen, Dufoar ]. e. p. 372 giebt das Gegentheil an. Die Zahl der Bier steht offenbar im genauen Verhältniss mit jener der Eiröhren. lede einzelne Eiröhre giebt zu jedem Cocon ein Ei ab. Auch das erste Ausireten des Cocons schildert Dufour etwas abweichend. Er ist nach ihm nicht nackt;, sondern von einer weissen iitvor- tretenden Haut bedeckt, welche sieh bald in der Mitte durch eine Längsspalte öffnet und sich in den Körper zurückzieht, also wohl nur als eine Ausstülpung der Scheide zu betrachten ist. Der Aufenthali der Jungen im Eigehäuse dauert nach Cor- nelius eirca ein Jahr, das Thier selbst soll sich 7 mal häuten, erst im vierten Jahr vollständig reif sein und mindestens 6 Jahre ieben. Von grossem Interesse war mir die Angabe, dass sich die jungen Thiere gleich beim Ausschlüpfen häuten. Ich habe diesen Vorgang bei Osmylus beobachtet, und darauf aufmerksam gemacht, dass er wahrscheinlich stets bei den Insekten vorkomme. Der „kleine rundliche Wulst“ p. 28. an dem zurückhleibenden Häut- chen ist wohl eine Art Eisprenger ähnlich der Säge bei Osmylus und der Spitze bei Phryganea. Es ist wohl ein solcher Apparat allen Insekten gemein. In Betreff. der weiteren Entwickelung der T'hiere scheint die auf direkte Beobachtung gegründete Behauptung, dass die ge- 25 382 flügelten Männehen sich ohne weitere Durchgangsstufen aus ungeflügelten Puppen entwickeln, doch zu sehr den allgemeinen Gesetzen entgegenzustehen um sie ohne weiteres zu acceptiren. Ich‘ gestehe, dass ich die p. 30 als Männchen mit verkrüppelten Flügeln erwähnten Männchen für die eigentlichen Puppen halte. Die Behauptung, dass P. orientalis durchaus nicht ge- frässig sei p. 33, steht zahlreichen Angaben direkt entgegen, möchte jedoch wohl ihre Bestätigung finden. Auch ich habe nie- mals von Besitzern, deren Häuser dies Thier beherbergte, Klage über Schaden durch Frass angerichtet vernommen. 5 F. Moravitz hat zu seiner Inaugural-Dissertation anatomische Untersuehungen über Blatta germanica gewählt. Da derartige, insbesonders russische Schriften wenigen zugänglich sind, erlaube ieh mir, ihren Inhalt kurz herzusetzen. | Bei Untersuchung der äusseren Bedeckungen wurde die hier- über vorliegende Litteratur zusammengestellt und dann die eigenen Resaltate gegeben. Blatta germanica zeigte: 1. Eine aussen den Körper umgebende Epidermis, aus poly- gonen, kernlosen Pflaster-Zellen, Dachziegelförmig gelagert mit halbzirkelförmigem freiem Rande. Es gelang nicht die einzelnen zu isoliren. 2. Darunter eine durchsichtige, strukturlose Membran mit - zahlreichen Stacheln versehen. Ihre Grösse ist sehr ‘veränderlich. Die grössten zeigten innen eine Höhlung, die kleinsten schienen solide zu sein. lene sind an der Spitze gebogen uud dort entweder glatt, oder gerinnt und gezähnt. 3. Darunter eine dritte Lage, gleichfalls durchsichtig und strukturlos, jedoch viel dieker und mit 'Tracheen versehen, die selbst die grössern Stachel versorgen. | | 4. Darunter eine sehr feine strukturlose Membran. Sie bildet viele kleine Säckchen, die frei herabhängend gegen die Höhle des Abdomen gerichtet sind, und ın welchen der Fettkörper gebildet wird. M. beobachtete ferner den unmittelbaren Uebergang der Sehnen der Kiefermuskeln in die Chitin-Substanz der Mandibeln, und das direkte Uebertreten der Tracheen aus den Sehnen in die Mandibeln selbst. Ein gleiches Verhalten zeigten die Extre- mitäten. Die Flügeldecken bestehen aus drei Doppellagen, welche den Schichten 1 bis 3 entsprechen. Mir scheint schon hieraus hervorzugehen, dass die erwähnte vierte Schicht nicht als zu den Bedeckungen gehörig betrachtet werden darf. Die Flügel sind unbezweifelt nur ein höhlenartiger Fortsatz der Körper Umhüllung. Das Innere der Leibeshöhle geht direkt in sie über, bis durch ihr Zusammenfallen bald nach der Metamorphose diese Verbindung j ö . i ä \ i t a. 383 aufgehoben wird. Sie müssten also unbezweifelt auch die vierte Schieht führen, wenn diese den äusseren Bedeckungen angehörte. Die Tracheen in der Basis der Flügeldecken zeigen ein sehr weites Lumen, vorzüglich eine dem Vorderrande nahe liegende, die sich gleich in drei Aeste theilt. Einer derselben läuft schief zu dem Vorderrande, der zweite diekste in der Mitte der Flügel- decke jedoch Een dem Vorderrande, der dritte im Bogen zur Mitte des- Hinterrandes. Eine Anzahl kleinerer Tracheen läuft von der Basis aus durch die ganze Länge der Flügeldecken, und in der Spitze bilden Querzweige ein zartes Geflecht. In noch nicht ausgefärbten weisslichen Flügeldecken fanden sich neben den Tracheen andere enge gelbe Kanäle mit braunem Seitenrande, Was sie bedeuten blieb rn Meiner Ansicht nach geht von diesen Parthien das Dunkel- werden der Flügeldecken aus. Den braunen Rand halte ich für optische Täuschung, die durch die intense gelhe Farbe der Röhren bewirkt wird. In den Hinterflügeln konnten die Zellen der Epidermis nur am Bande erkannt werden. Die dritte Schicht zeigt ein zahlrei- ches Netz von Kanälen aus zwei Membranen gebildet. Ihr Lumen ist bei den Queradern 10/,ono bei der L.ängsader 12/ 000; Ihre Wan- dung 2/;y0o eines Pariser Zolls. Die äussere Membran ist rauh, die innere glatt, beide strukturlos. Diese Adern enthalten eine granulirte Masse von rundlichen Körpern von #000 P. Z. Diameter. Ihr Kern ist !/jo00 gross. Während der Entwicklung der Flügel haben diese Körper die Form eines Haferkorns. Die Angabe, dass die Körner beim Festwerden der Flügel, wobei die Cir! culation aufhöre, in den Adern stecken bleiben, ist nach Ehrenbergs schönen Untersuchungen an den so analogen Mantis Flügeln wohl als irrig zu betrachten. Tracheen und Nerven wurden in den Hinterflügeln nicht sefunden. Den Nachweis wenigstens für die Anwesenheit der Tracheen wird man aber wie bei Libellen leicht führen können, wenn man die noch nicht verhärteten Flügel nach kurzer Mace- ration vom Thorax aus spaltet. Man kann einen derartigen Flügel sackförmig aufblasen, und findet dann zahlreiche in ihm verlan- fende Tracheen. Der Darmkanal und dessen Anhänge. Der weite trichterförmige Schlund ist aus vier Schichten gebildet. 1. Eine wasserklare Membran, so dünn, dass sie am Rande nur als Linie gesehen wird, nnd gegen den Schlund hin vorra- gende Stacheln zeigend. Diese Membran, strukturlos, wo sıe in die Fresswerkzeuge übergeht, zeigt ein Bel verschiedenartiges Verhalten, je nach dem. sie. die. innere Seite der Oberlippe, die 25 * 384 Maxillen, oder die obere Seite der Unterlippe. bekleidet. Hier an der Oberlippe besonders, wird sie leicht als eigene Membran erkannt und bildet jene vielen scharfen Hervorragungeu, mit wel- chen die Fresswerkzeuge versehen sind. Nach‘ aussen hin (am Rande des Schlundes) erkennt man die Epidermis, welche in das Epithelium des Schlundes überzugehen scheint. Sehr: verschieden davon sind die Mandibeln, auf welchen weder Epidermis noch sonst eine Umkleidung erkannt wird. Hier bekleidet nämlich diese Membran nicht die Organe, sondern geht vollständig in sie über. Es muss also dem Gesetz der Continuität zu Folge diese Membran für Chitin Substanz gehalten werden. 2. Auf sie folgt im Schlunde Pflaster-Epithelium, aus flachen, selbst unter Anwendung von Essigsäure kernlosen Zellen gebildet. 3. Auf das Epithelium folgt eine Muskelschicht, aus Längs und Queer (Kreis) Fasern, hier und im ganzen Darmkanal queer- gestreift, und zwar folgt die Kreisschicht auf die Längsschicht. Die Primitivbündel liegen stets nahe beisammen. 4. Auf die Muskelschicht folgt wiederum eine strukturlose wasserklare Membran, welche (ähnlich wie die ersfe in die Man- dibein) in die Chitin-Substanz der Kauwerkzeuge übergeht. Sie ist daher dem Chitin verwandt, und kann, ausgenommen dass ihr das Epithelium fehlt, ımit dem Peritonäum der Wirbelthiere ver- glichen werden. Die erste nennt Moravitz Tunica vitrea interna, die vierte Tunica vitrea externa. Im Vergleich zur Beschreibung der Schichten bei Siebold l.e. p. 593 bemerkt M., dass bei Blatta germanica das Epithelium den Dinkel in seiner ganzen Länge bekleide, und dass die „tuniea interna homogena, Siebolds Epithelium“ die tunica vitrea interna sei. Die drüsige Zwischenschicht Siebolds zwischen dieser und den Muskeln soll das eigentliche Epithelium sein, obwohl nach Siebold selbe nur in der Mitte des Darmkanals (also anders wie bei Bl. germanica) sich vorfinden soll. Der enge Desophagus besteht gleichfalls aus dem: vier Schichten, die Tunica vitrea interna lässt sich hier besonders leicht vom Epithelium lösen, und durch Jod- Tinktur braun ge- färbt erkennen. Die kernlosen Epithelium Zellen haben bei ?/;o00 Par. Zoll Länge, 6,000 Breite. Das Epithelium lässt sich übrigens nicht von den darunter liegenden Schichten sondern. Die Primi- tivfasern liegen weniger nahe beisammen, in ihren Zwischenräumen Fetttropfen. | Der sackförmige Kropf liegt im Metathorax. Die Tunica vitrea interna lässt sich hier noch leichter sondern und bildet unregelmässige Falten. Die mehr rundlichen Epithelialzellen von nur 5/6000 Breite sind 1/; dieker als im Oesophagus und zeigen mitunter bei Zusatz von Essigsäure einen Kern von 2/,000”- Die 385 Zellen führen eine körnige Masse, die bei Zusatz von Kalı-Lösung verschwindet. Drüsen auf der inneren Fläche des Kropfes, wie sie Bur- meister anführt, konnten nicht aufgefunden werden. M. glaubt, dass wenn überhaupt daselbst ein Sekret als zutretender Saft absesondert werde, selber von den Epithelial-Zellen geliefert werde. Die Primitivbündel der Muskelschicht treten gegen den Kaumagen hin näher‘ zusammen, und bedingen hierdurch eine bedeutende Entwicklung der Muskeln. Ueber Oesophagus und Kropf liegen die Speicheldrüsen und zwar finden sich sowohl Suhmaxillar als Sublingual -Drüsen. Es liegen stets je 2 bis 4 Acini beisammen, so dass ihre Aussen- wand verschmolzen ist. Hiedurch entsteht eine grosse durch viele Falten zersetzte Drüse. Uebrigens hat jeder einzelne Acinus seinen sehr feinen Ausführungsgang, der in einen grösseren Kanal mündet und so eine Traube darstellt. Der Speisegang selbst am Anfange vielfach gewunden, geht später gerade zum Schlunde. Die Ausführungsgänge werden von einer klaren struktur- losen, quergestreiften Haut ausgekleidet. Sie ist wahrscheinlich die Fortsetzung der Tunica vitrea und lässt sich leicht vom Epi- thelium trennen. Darauf folgt Pflaster- Epithelium mit runden kernhaltigen Zellen, an den Acinis selbst lässt sich ausser der äussern Wand übrigens keine besondere Haut, die mehrere einschliesst und ver- bindet, darstellen. Ob die Acini einzelne oder mehrere Speichel- zellen enthalten blieb ungewiss, doch schien letzteres wahrschein- licher. Durch die Wand des Acinus hindurch waren mitunter mehrere Körperchen 900° lang und 2/;o00‘‘ breit sichtbar. Ob es Kerne sind, blieb unentschieden, da der Umfang der Zelle nicht erkannt wurde. Auch können sie keine Zellen sein, da ein Kern fehlt. Sie sind ähnlich wie die Epithelialzellen mit einander ver- bunden. An den Stielen solcher Acini findet sich nur eine äussere strukturlose Haut. Beim Oeffnen des Acinus erscheinen jene Körperchen rund oder eben, einige gestielt, andere birnförmig. Die Speicheldrüsen sind mit dünnen ligamentischen Fäden (die von der Aussenwand der Acini zur T. vitrea externa des Darmes gehen) an den Darm und das sie stets umgebende Bin- desewebe befestigt, und mit zahlreichen fein verzweigten Tracheen versehen. Letztere dringen nicht in die Acini, sondern vertheilen sich auf ihrer Oberfläche. Leon Dufour beschreibt die Speicheldrüsen bei Per. orien- talis durchaus in gleicher Weise wie Moravitz. Es ist auffällig dass bei Bl. germanica ein Reservoir salivaire fehlt, (ich konnte daselbst auch keines auffinden) da letzteres bei P. orientalis so bedeutend auftritt. Die ligamentitschen Fäden sind nur Tracheen 386 Der triebterförmige Kaumagen, eigentlich nur die Fort- setzung des Kropfes (?) zeigt immer einen Kauapparat aus röth- licher Chitin Substanz. Sechs gleichartige Theile sind ähnlich einer Krone ringsherum gelagert. Der komplieirte Apparat be- steht aus sechs Schnabelplatten (lamina rostrata). lede ragt hakenförmig in den Magen, ihre Oberfläche ist mit kleinen Zähnen besetzt. Zwischen je zwei liegt eine lamina lanceolata intermedia, welehe unten einem Handgriff ähnlich sieht, oben zweigespalten ist. Zwei seitliche laminae lanceolatae theilen den Raum noch- mals und lassen spindelförmige Platten zwischen sich, neben welchen sezähnte Stangen (kleine Sägen) herablaufen. Der ganze Apparat ragt frei in den Kaumagen hinein. Die membr. vitrea interna geht direkt in ihn über (wie bei den Man- dibeln) und documentirt dadurch ihre Chitin-Substanz. Auch bildet sie hinter dem Apparat eine Anzahl Spiesse, Haare, und zahlreiche Falten. Das Epithelinmn zeigt Zellen von %;900° Länge und 3/j000° Breite. & Die Muskelschiecht ist im Kaumagen am meisten entwickelt. Die innern Kreisbündel liegen hier so dicht, dass sie einem Spbhin- kter gleichen, die äussern Längsfasern bilden deutlichere Bündel an den Schnabelplatten, die Primitivfasern liegen sehr nahe bei- sammen. Der hufeisenförmige Chylus-Magen führt an seinem oberen Ende 8 fingerförmige Schläuche, deren y' länger als die übrigen sind. In sie tritt die tunica vitrea interna nieht hinein. Sie be- stehen aus der tunica vitrea externa (die zahlreiche ringförmige Tracheen mit kleineren Seitenzweigen führt, einer Muskelschicht und dem Epithelium mit strotzenden Zellen von &,ooe Länge und $/,000° Breite. Entfernt man die {unica vilrea interna aus dem Chylus Magen, so bildet sie ein geschlossenes Rohr, in wel- cher Oeffnungen, die in jene Säcke führen, nieht entdeckt werden konnten. Im Leben sind sie mit einem weissen Safte erfüllt, der zahlreiche kleine Körnchen enthält, während der Inhalt des ganzen übrigen Verdauungsapparates dunkelbraun ist. Haben die Thiere länger in Spiritus gelegen, ss wird der Inhalt jener Schläuche mehr gelblich. | Ich zähle bei einem Individuum zehn Schläuche und zwar liegen selbe nicht ringsherum, sondern auf einer Seite des Chylus- Magen, die längsten in der Mitte dicht neben einander, die ührigen suceessive kleiner, die letzten sehr kurz, fast so lang als dick. Beim Embryo fand M. die Schläuche in Form kleiner Papillen vor, obwohl die übrigen Abschnitte des Darmkanals deutlich ent- wickelt waren. Auch hier konnte er sich überzeugen, dass die ianiea vitrea vom Kaumagen aus den Chylus- Magen durchsetzt. ohne in die Schläuche zu treten. 387 Die Struktur der Schichten im Chylus-Magen ist dieselbe wie im Kaumagen, die tuniea vitrea ist jedoch sehr zart, die Epithelial-Zellen */,000° lang und $/;0o00“ breit, und um ein Drittel dicker, die Muskelbündel so verwoben, dass viereckige Intervallen bleiben. In denselben findet sich eine eigenthümliche, fein gra- nulirte, aus gehäuften Kügelchen bestehende Masse. Ihr Umfang is unregelmässig, rundlich, so dass sie zuvörderst gelappten Drüsen ähnlich sieht. ‚Sie hat aber weder eine Umhüllungshaut,, noch Zellen, noch Ausführungsgang, und wird von zarten Tracheen reich durchsetzt. Öeffnet man bei einem frischen Thier. Chylus- Magen und Dünndarm (der gleichfalls jene Masse enthält) so erscheinen die Wände grau und weiss gesprenkelt; bei Thieren, die lange in Spiritus lagen, werden diese Fleeke noch deutlicher, besonders im Dünndarm. Kali-Lösung lässt sie ganz verbleichen, Salpetersäure kontrahirt die Masse und lässt einzelne sehr kleine Körnchen erkennen, die durch zugesetzte Kali-Lösung orange- farbig werden, also wohl Eiweiss enthalten. M. hält diese Masse für Chylus. Am Ende des Chylus-Magen finden sieh zahlreiche feine Malpighische Gefässe, 14,900 diek, mit freiem andern Ende. Mitunter ist die dem Darm zunächst liegende Hälfte safran- farbig. Ihre Struktur ist schwer zu entziffern. Aussen bekleidet sie eine mit feinen Tracheen versehene Fortsetzung der Tunica vitrea exierna. Das darauf folgende Epithelium führt Zellen von #000‘ Breite, stets mit Kern und Kernkörperchen versehen. Die Flüssigkeit in den Zellen enthält eine grosse Menge sehr kleiner, eiföormiger, getrennter, gelblicher Kügelchen. Sie lagern reihen- weise und werden mitunter braun und schwärzlich, und sind wohl Urin-Sedimenta. Bei frischen Thieren gelang; es öfters, den inneren dunkel gerandeten Kanal des Gefässes zu beobachten. Er ver- läuft nicht gerade, sondern wegen der verschiedenen Form der Zellen und der Menge des Inhalts stark gebuchtet. lener Kanal wird deshalb so schwer erkannt, weil nicht blos in ihm, sondern auch in den Zellen eine grosse Menge von Harn-Konkrementen angetroffen wird. Dass die Injection der Malpighischen Gefässe vom Darm aus nicht gelingt, beweiset nicht, dass ihnen eine Tunica interna fehlt, sondern die wahrschein- liche Anwesenheit von Klappen bei dem Eintritt in den Darm. DerDünndarm wird vom Chylus-Magen durch eine Klappe getrennt, ist doppelt so weit und von gleicher Bildung. Die Tunica vitrea interna führt hier zahlreiche Haare, die frei in den Darm hineinhängen. Nach kurzer Einschnürung folgt das kurze glockenförmige Rectum, mit 6 Rectaldrüsen versehen. Sie treten bei Spiritus Exemplaren deutlicher vor, sind weiss, eiförmig, der Länge nach im Reectum gelagert. Sie enthalten dieselbe körnige Masse wie Chylus-Magen und Dünndarm, M. hält sie für Chylus Ansamm- 388 lungen in den Häuten des Rectum. Dass sie hier sich stets an bestimmten Orten vorfinden, scheint in der Bildung der Muskeln des Rectum seinen. Grund zu: haben. Die Längsbündel liegen so nahe beisammen , dass sie diib Fläche bilden, die nur durch die 6 eingelagerten Drüsen unter- brochen wird. Die Kreisbündel bilden einzelne weitgetrennte Bänder, zwischen denen der Chylus durchdringt. Diese Ansicht findet darin eine Stütze, dass die Rectaldrüsen in den Larven vor- handen sind, aber im Embryo fehlen, da bei ihm Chylitieation nieht statt findet. Von geringerem Gewichte ist, dass sie bald mehr bald minder strotzend angetroffen werden, während bei Drüsen dies nieht in solchem Grade möglich wäre. M. meint, dass seine Ansicht dadurch unterstützt werde, dass die Rectaldrüsen bei In- sekten ganz fehlen können, so dass sie wenigstens kein durehaus unentbehrliches Organ sind. Die Membr. vitrea interna im Rectum ist auf den Längs- Muskeln mehr runzlig. Das Epithelium besteht aus Pfaster-Zellen von 5/jo0o‘‘ Länge und 3/4000” Breite. Sie sind breit, rundlich, mitunter polygon. Der After führt einen Sphineter aus Kreisbündeln. Weibliche Geschlechktstheile. lederseits neben dem Verdauungskanal liegt ein Biersiock von 20 getrennten Eiröhren, die am freien Ende allmählıg dünner werden und zusammentreten. Jede Eiröhre ist durch zwei Einschnürungen in drei Kammern getheilt, in welchen die Eier lagern. lede Eiröhre hat einen eigenen sehr kurzen Ausführungs- sang in die Höhle des Eileiters. Das freie Ende jeder Eiröhre endet in einen dünnen Faden, der sich bis zu dem Fettpolster, in welchem das Rückengefäss liegt, verfolgen lässt. Die Fäden gehen zuerst auseinander, nähern sich dann wieder und treten je zwei in einen zusammen. Ihr Ansatzpunkt liess sich nicht deut- lich erkennen. In den Fäden fanden sich Kerne von %,000° in grosser Anzahl. M. hält diese Fäden, in welchen er keinen Kanal entdecken konnte, nicht für Gefässe, sondern mit Reichert für ein Ligamentum suspensorium des Eierstockes. Auch die begleitenden Tracheen glaubt er zur Befestigung des Eierstockes bestimmt, da er sie stets ganz vom Faden trennen konnte, und sie also nicht in das Gewebe der Eiröhre eintreten. lede Eiröhre ist innen mit einer sehr dünnen, durchsichtigen, strukturlosen Hant ausgekleidet. Darauf eine diekere Schicht von Bindegewebe, in der hin und wieder Kerne und Kernkörper zerstreut Jagern. Dies Bindegewebe geht nach dem Aufhören der innern Haut (und so mit Verschluss der Eiröhre) in den erwähnten Faden zur Anheftung über. Die drei Kammern jeder Eiröhre enthalten Eier in verschiedenem Entwicklungszustande,, und zwar in der dem Eileiter zunächst gelegenen (ersten) Kammer am meisten & 389 vorgeschritten, in der dem Faden zunächstgelegenen (dritten) am meisten zurück in der Entwickelung. Die dritte Kammer enthält eine grosse Anzahl sehr kleiner Eier zwischen 5/;000° und 3/,000” Diameter. Sie ähneln Zellen mit Kern und Kernkörper. Der Kern ist hier die Keimblase und Keimfleck , mit fein körnigem Dotter umgeben. Das ganze Ei ist durchsichtig, den Dotter hüllt eine strukturlose Dotterhaut ein. Die zweite Kammer enthält nur ein Ei, doppelt so gross, mehr länglich als jene, das Ei ist vermöge der mehr vorgerück- ten Entwicklung der Dotterkerne weniger durchsichtig, doch Keim- blase und Keimfleck noch erkennbar. Die äussere Eihaut um- giebt eine Zellschicht, aus rundlichen Zellen. Sie kann der „mem- brana granulosa“ höherer Thiere verglichen werden. Die erste Kammer enthält gleichfalls nur ein, aber noch srösseres Ei. Die Keimblase und Keimfleck sind schon schwer erkennbar. Aussen ist auch hier die Zellschicht. Von dieser Bildung sind die Eier der reifen Imago. Die Eierstöcke der Larven sind in Betreff der Struktur und Art der Anheftung wie bei jenen der Imago gebildet, nur sind bei leiztern die Eiröhren länger und weiter als bei den Larven, während bei diesen ihr Anheftungsfaden doppelt so breit als bei der Imago ist, und eine beträchlich grössere Menge Kerne und Kernkörper enthält. Die einzelnen Eiröhren münden in den Rand der nach innen sedrehten Eileiter, und diese 2° lang gehen in den Eiergang unter stumpfem Winkel über. Die Eileiter kleidet innen eine sehr zarte und klare Membran aus. Auf sie folgt Pflaster-Epithelium, in dessen einzelnen polygonen Zellen Kerne enthalten sind, welche den Kernen in den Speicheldrüsen Zellen überaus ähnlich sahen. Auf das Epithelium folgt eine Bindehaut, feiner als in der Eiröhre, aber so vielfach gefaltet, dass man sie für muskelhaftlig ansehen könnte. Zarte Nervenzweige bilden ein dichtes Netz um den Ei- leiter. Mit Ausnahme der Mündungsstolle in den Eiergang, der einzelne kleine Mustel-Kreisbündel enthält, spricht M. dem Eileiter die Muskeln gänzlich ab. Der Eiergang ist wohl eigentlich eine Fortsetzung der Scheide, und von dem Eileiter in Bildung sehr verschieden. Er ist kürzer, doppelt so breit, und derber als sie. Er besteht aus einer inneren durchsichtigen Haut, dann Epithelium, dann Längs- und Quer-Muskeln, und einer äusseren Bindehaut mit vielen Ner- ven und Tracheen. In der Scheide ist die innere durchsichtige Haut sehr diek und geht allmälig in die Chitin-Substanz der Hülfsorgane zur Bildung des Kokons über. Es bestehen selbe aus mehreren Zähnen, viermal so lang als breit, im Ende der Scheide gelegen. Wo der Eiergang in die etwas breitere Scheide übergeht, münden 4 birnförmige auf dem Eiergang gelagerte Blasen, die 390 beiden vordern grösser, die beiden hintern kleiner. Sie sind milchfarbig, den Rand durchscheinend,, mit zahlreichen Tracheen versehen. Ihre innerste Haut die membr. hyalina- ist stark ent- wiekelt, gelblich oder bräunlieh. Sie wird im birnförmigen Theile der Drüse. dieker und geht in: die membr. hyalina der Scheide direet über. Zwischen ihr und der äussern Umhüllungshaut (einer Fortsetzung der Haut des Eierganges mit zahlreichen Tracheen und einigen Nerven) finden sich zahlreiche prismatische Zellen das Epithelium bildend. Diese 4 Drüsen enthalten bei Bl. ger- manica stets Spermatozoen und sind also Saamenbehälter. Eine Begattungstasche fehlt. Kittdrüsen wurden etwa 20 in der Scheide gefunden, lange bläuliche oder gräuliche Schläuehe, meistens einfach, ‚mitunter zwei- tbeilig. Innen sind sie mit oder membr..hyalina ausgekleidet und enthalten gewöhnlich zahlreiche Tetraeder und Oetaeder Krystalle. Das Epithelium besteht aus länglichen nach der Fläche der Mem- bran gelagerten Zellen, die von oben sesehen den zylinderförmigen Zellen ähnlich sehen. Von diesen Organen wird das Cocon ge- bildet, und in dessen Haut dieselben Krystalle angetroffen. Die Beschreibung des Cocon nnd die Lagerung der Eier ist genau wie sie Rathke früher gegeben hat. Die kleinkörnige Hant mit regelmässigen sechswinkligen Figuren, welche den Embryo zunächst umeieht, ist’doch wohl nur ‚die äussere Eihaut (ähnlich wie bei Osmylus) und die in ihr liegenden Häute wahr- scheinlich übersehen. Die jene Haut umgebenden mehrschichtigen hellen Membranen werden als ein Sekret des Eileiters und: Eier- gangs hetrachtet. Das Coeon selhst besteht aus gleichartiger, Sellin Substanz mit zerstreuten Krystallen der Drüsen. Männliche &Geschlechtstheile. Die weissliehen Hoden lagern jederseits im fünften Lei- besringe, in grosse Fettmassen eingehüllt, getrennt von einander durch eine eizenthümliche Drüse und den Dünndarm. leder Hode besteht aus 4 setrennten Schläuchen. Selbe sind mehr kuglig, so breit als lang, oben rundlich, unten zngespitzt in einen sehr kurzen Ausführungsgang ausgezogen. Diese 4 Ausführungsgänge münden in das Vas deferens, dessen Lumen jene 4 bedeutend über- trifft. Eine Trachese in vier zu den Schläuchen gehende Aeste »espalten, umgiebt sie mit einem dichten Netz und befestigt den Hoden in seiner Lage. Die Schläuche haben aussen eine struk- turlose Haut, innen Pflaster - Epithelium, dessen Zellen die Sper- matazoen bilden. In 2 Linien langen Larven gelang es, schon die viertheiligen Hoden zu unterscheiden. Es umgieht sie ein mit vielen Kernen versehenes Binde-Gewebe, welches in regelmässigen Absätzen nach der Querachse des Hodens verdickt ist und ihn 391 so gestreift erscheinen lässt. Die einzelnen Schläuche enthielten Zellen von !/,000° Diameter zuweilen mit deutlichem Kern, meis- tens ohne denselben. Bei Larven von 3° Länge fanden sich ausserdem Zellen von %/;000° Diameter ınit mehreren, meist 3 bis 4 Bläschen. In grösseren Larven fanden sich Kügelchen von 8000 bis 24/009 mit vielen Bläschen, Kernen und Kernkörpern. In Larven von 4 bis 5’ Länge Würden jene Kügelechen birnför- mig 35/000‘ lang 3/,oog breit ve enthalten viele Bläschen. Diese Form verwandelt sich allmälig in eine 48/,ong‘‘ lange Birne mit langem Stiel, der dadurch enistelt‘ dass der eine heil der in diesem Sacke enthaltenen Spermatozoen sesen die Wand der an- dern Seite hinbewegt wird, während im andern Theile die Bläs- chen, welche mit den Spermatozoen zusammen zu hängen scheinen noch sichtbar sind. Endlich platzt die Birne und die Spermatozoen treten in einzelne Bündel vereinigt hervor. In Thieren vor der letzten Metamorphose finden sich schon die Spermatozoen getrennt in den Hoden, obwohl auch dort (wie auch bei der Imago) alle alle andern Entwicklungsstufen daneben angetroffen werden. Die fadenförmigen Spermatozoen selbst sind 9,00‘ lang und ohne Knötchen. Die Vasa deferentia verlaufen gerade, und sind also kürzer als der Körper. Oeffnet man das Thier von der Bauchseite, so seht das rechte Vas deferens zuerst eine kurze Strecke im Rücken nach aussen, und dann an die rechte Seite des Dünndarms, über denselben weg in den Duetus ejaculatorins. Das linke Vas deferens läuft längs des Rückens bis zum vorletzten Leibesringe herab, bildet hier einen spitzigen Winkel und mündet dann gleichfalls ın den D. ejaculatorius. Aussen umgiebt das Vas deferens ein Binde-Gewebe, innen eine membr. hyalina, zwischen beiden liegt Pflaster-Epithelinm. Der Ductus ejaculatorius zerfällt in zwei Theile. Der vordere unregelmässig kuglig ist nach unten halsartig verengt. Der hintere, zuerst ein gerader Cylinder, zeigt vorn wenigstens einen säckarligen Forishtz,. mitunter mehrere. "Der D. ejaculatorius hat innen eine Membr. hyalina, weiche zuletzt unmittelbar in die Chitin- Substanz des Penis “übergeht , oder vielmehr durch einfache Ver- diekung den Penis selbst bildet Hierauf folgt Pflaster Epithe- hum, dann eine Muskelschicht, zuerst Kreisbündel, nach aussen Längsbündel. Endlich aussen Binde Gewebe, in welchem zahl- reiche Nerven ein feinmaschiges Netz bilden. Am vorderen Theile des D. ejaculatorius finden sich drei Arten Schläuche mit hlindem Ende. 1. Bilden kürzere Schläuche oben und vorn ein Büschel. Sie sind meist farblos, nur ein genau in der Mitte gelegener cir- euinseripter Theil ist stets gelblich oder bräunlich. Die Schläuche sind eylindrisch, überall gleich ciek, mit verschlossenem abge- 392 rundetem Ende. Unter dem Mikroskop sehen sie wie zwei in einander geschobene Kanäle aus. Diese Schläuche haben eine äussere sehr feine Re Haut, eine innere Membr. hyalina, zwischen beiden rundliche Zellen ähnlich wie im Epitheliam gelagert. Des bräunlichen Inhalts Nut- zen und Strukter war nicht zu ermitteln. Uebrigens zeigen die vorerwähnten gefärbten Schläuche genau dieselbe Bildung, wie die ungefärbten. 2. Unter jenem Büschel stehen zwei Organe eigenthümlicher Art. Das freie Ende derselben ist zugespitzt, dann’ nehmen sie bis zur Mitte allmählig zu, und sind kurz vor ihrem Anheftungs- punkt wieder etwas eingezogen. Sie sind gekrümmt und zwar so, dass beide zusammen den Hörnern eines’ Widders ähnlich sehen. Am Rande farblos, in der Mitte weisslieh glänzend, ähneln sie dem Receptaculum seminis der Weibchen... Es sind dies die Saamenhlasen. Ihre Bildung ist wie bei den vorbeschriebenen Drüsen-Schläuchen,, aber die äussere Haut dieker. Sie enthalten stets Spermatozoen in Masse. 3. Unter der Saamenblase liegen 5 bis 6 längere Schläuche, weiss und mit einer kreideartigen Masse gefüllt; wenn leer, farblos. Zwei länger als die übrigen gehen zwischen den Biegungen des Darmkanals nach oben. Sie sind von überall gleieher Dieke mit rundlichem Ende, und scheinen durch die Leibeshaut hindurch. Auch sie haben aussen sehr zartes Bindegewebe, innen eine Menı- brana hyalina, dazwischen Pilaster-Epithelium. Die kreideartige Masse besteht aus vielen sehr kleinen Körperchen, mit braunem Rande und sehr starker Molecular Bewegung. Ausserdem fanden sich längliche, rundliche, in der Mitte diekere und halbmondför- mige gekrümmte Körperchen, welche mitunter eine Reihe der kleinen Körper einschliessen, und welche M. für Infusorien hält, da sie eine wenn auch sehr geringe Bewegung zeigen. Die kreideartige Masse ist in Kali- Lösung löslich, weniger in Salpetersäure. In Aleohe! und Aether gekocht, in Salzsäure, Lösung von kaustischem Ammoniac, und in Chlor-Ammonium ist sie nieht löslich. Erhitzt verflüchtigt sie sich nicht. Ihr Zweck könnte nicht ermittelt werden. In der Vorrede berichtet Moravitz, dass es ihm nicht gelang die Entwicklung der Chitie-Substanz zu ermitteln. Wenn er auch in der äussern Haut des Darmkanals, die dem Chitin ver- wandt ist, Kerne erkannte, so gelang es doch nie, in der Substanz des Chitins selbst Zellen oder Kerne zu entdecken, Ich denke, man wird es mir Dank wissen, dass ich den Inhalt dieser so ‚überaus fleissig gearbeiteten Schrift so vollständig angegeben habe. Wer sich mit Insekten - Anatonıie beschäftigt hat, wird begreifen, welche Mühe dem Verfasser seine Beisuliite gekostet haben. Der glückliche Erfolg beweisst die bedeutende 393 Application des Verfassers. Möge er bald in ähnlicher Weise die Anatomie bereichern. Die Schilderung der mänrlichen Ge- schlechtstheile erweist wiederum eine auffällige Aehnlichkeit mit jener der Termiten. Eine detaillirte Darstellung der letzteren habe ich ausgearbeitet, und hoffe sie nächstens bei den Neuropteren in. dem Reisewerk des Hrn. Dr. Peters über Mozambique veröf- fentlicht zu sehen. ' Leider hat Moravitz die interessante Bildung des Rückengefässes gar nicht berücksichtigt. Schliesslich erlaube ich mir zu Honlerken. «lass ich als Re- ferent berichtete und nicht alle anatomischen Details und die daraus abgeleiteten Schlüsse unterschreiben möchte. Eine nähere Angabe solcher Zweifel lässt sich jedoch erst nach mehrfach wiederholter Anatomie rechtfertigen, und ich spare sie deshalb für später auf. Gegenwärtig habe ich nur ein Thier zur Orientirung über einige Punkte zerlegt. Ich mag es mir nicht versagen darauf aufmerksam zu machen, dass bei dem jetzt vorliegenden Material eine vergleichende Mono- sraphie der Anatomie und Biologie der Blatten eine höchst dan- kenswerthe und nieht sehr schwierige Aufgabe bildet, Bl. ger- manica, orienfalis und fast in jeder bedeutenden Stadt die grosse americana sind leicht und in Masse aufzutreiben, und vermöge ihres breiten Körperbaues leicht zu zergliedern. Die anatomischen Vorarbeiten für B. germaniea von Rathke, Moravitz, für B.orien- talis von Dufour und Cornelius. für Blabera trapezoidea von Bur- meister, die biologischen Nachrichten bei Hummel, Goetze, West- wood, Cornelius, die äussere Anatomie in Fischers trefflichem Werke liefern Anhalt genug, um jetzt das ganze Material mit Glück zu vereinigen. Andere noch grössere Arten (Panchlora Maderae ete.) sind unschwer in Spiritus zu Bienen Möge dies kein frommer Wunsch bleiben. ——— u —— Voccinetliden der Wer. Siauien. Yon Le Conte. (Schluss.) B—2—e. 22. S. marginicollis Mannerh. Muls. 23. S. tenebrosus Muls 24. S. lacustris Lee. (Var. S. nigrivestis Muls.) 25. S. abbreviatus Lec. 26. S. nanus Lec. 27. S. punetum Lee. Folgende Arten habe ich nicht gesehen: S. ochroderus Muls, var. xanthaspis Muls, S. myrmidon Muls, S. ieteratus Muls, S. Brullei Muls, S. fastigiatus Muls, S. punc- tatus Melsh., S. collaris Melsh. Div. I. Corylophi. Diese Division enthält sehr kleine Arten, deren Mehrzahl den Thorax nach Art der Cassida oder Cossyphus über den Kopf 394 vorgezogen haben. in ihrer Lebensweise weichen sie von den ächten Coceinellen ab, da die meisten von ihnen in verfaulten Vegetabilien leben. Bisweilen fliegen sie massenweis im Zwie- licht umher. Redtenbacher hat auf diese Insecten seine Familie Clypeas- tres gegründet, da er das schmale zweite Tarsenglied und die Kappen -Gestalt des Thorax für ausreiehend zur generischen Trennung hält. Die Mandibeln sind gewöhnlich inwendig aus- gezackt (erenate), doch nach Erichson finden sich allmälige Uebergänge von dieser Forın zu den einfachen Mandibeln vieler Coceinellen. Die Kappen-Gestali des Thorax ‘kann ebenfalls nicht als wesentlich gelten, da diese Verlängerung rach vorne bei der Gattung Orthoperus fehlt, welche doch entschieden mit Corylophus zusammen gehört. Es bleiben somit nur zwei Charak- tere übrig, die schmalen Tarsen und die gefranzten (ciliated) Flügel, welche, wenngleich für systematische Theilung brauchbar, doch nicht gewichtig genug erscheinen, um darauf eine natürliche Familie zu gründen Auch sind in der Gattung Rhypobius die Tarsen erheblich erweitert. Aus diesem Grundeitrefe ich Erichson bei, indem ich diese Gattungen mit den Coecinelliden serni indess für sie eine besondre Division: für gerechtiertigt halte. Clambus muss gänzlich von den Coeeinelliden Ausgeschlossen werden, da dessen besondere laminirte Structur der hintern Coxen in der ganzen Tribus ohne Analogie ist und nur noch bei dem sonderbaren Genus Sphaerius vorkommt, welches Erichsor zu den Triehopterygiern bringt. Ich habe dieser Gruppe nur ein neues Genus zuzufügen. Die Tabelle für die in N. Amerika vorkommenden Arten ist folgende: 1. Caput liberum. Antennae 9-articulatae, tarsı dilatatı Rhypobius Lee. |Mierosphaera Redtenb. IOrthoperus Steph. 2. Caput obteetum, tarsi angusti. Antennae 9-articulatae, corpus rotun- datum, glabrum Corylophus Leach. Antennae l0-artieulatae, elytratruncata Sericoderus Steph. Antennae 11- articulatae, vorpus ellip- tienın, pubescens - Sacium Lee. Antennae 9-articulatae, tarsi angusti Rhypobius Leconte. Caput thorace non obtectum, «lypeo prolongate; antennae longiuseulae, inter oeulos insertae, 9-artieulatae, artieulo prime magno conico, sSecundo oblongo sesqui heösiere et ‚angustiore, 3 et4 parvis tenuissimis; quinto, iterum oblongato, erassiore conice, sexto minuto, ultimis tribus interne dilatatis latitudine non brevio- ribus, elavam oblongam formantibus; tarsı 4-articulati, artieulo 2 395 dilatato , lobato, 3 recepto, unguieulari elongato, unguibus ‚sim- plicibus. Diese Gattung stimmt völlig mit der nächsten, ist aber ven ihr durch die breiten Tarsen geschieden, welche denen der ächten Coceinelliden gleichen. Der Thorax ist vorn gerundet, ragt etwas über den Kopf weg, verbirgt ihn jedoch nicht. Die Hinterecken sind rechtwinklig, nicht vorgezogen; die Elytra sind am Apex leicht abgestumpft. Der Körper ist elliptisch, etwas nach hinten verschmälert, mässig convex und glatt (glabrous). Das Prosternum ist ziemlich schmal und spitz, das Mesosternum ausserordentlich klein und vorn gerundet; die Tibien sind gegen das Ende etwas erweitert. 1. R. marınus Lec. Microsphaera Redt. Caput liberum. Antennae breviusculae, 9-articulatae, inter oculos insertae, artieulo primo magno, vonico, secundo vix bre- viore at sesqui tenuiore, fertio et quario minufis, quinto conico crassiore et longiore, sexfo iterum minute, trıbus ultimis intus dilatatis erassitie subbrevioribus; tarsi non dilatati, articulo secundo paulo breviore, {ertio fere obsoleto, unguienlari elongato, unguihus integris. Mit einigem Bedenken bringe ich die hier folgende Art zu Redtenbacher’s Mierosphaera, weil die Mandibeln nicht wie er angiebt, unbewehrt (entire), sondern mit drei sehr kleinen Zähn- chen bewaffnet sind. Die Form der Palpen stimmt, aber das dritte Tarsenglied ist nicht herzförmig und eigentlich kaum sichtbar. Redtenbacher's Insect ist behaart, unsers glatt, und dieser Charakter ist in dieser Familie ein sehr eonstanter. Die Galung Ortho- perus (Stephens) stimmt ebenfalls so ziemlich mit unserm Insect, nur ist die Fühlerkeule zweigliedrig angegeben; indess ist die Ungenauigkeit der englischen Autoren bei Beschreibung von Mi- nutien so häufig, dass auf diesen Umstand kein besondres Gewicht zu legen wäre, namentlich da nach aller Analogie es in dieser Tribus unmöglich eine Gattung mit nur zweigliedriger Fühlerkeule geben kann. Pitephilus (Heer) wird von Erichson gleichfalls als identisch mit Mierosphaera Bedt. angesehen, obschon Piteph. als pentamer beschrieben wird. Solcher Irrthum kann leicht vorfallen, da die Tarsenglieder sehr eng aneinander schliessen. Dass die Gattung in diese Tribus gehört, ist unzweifelhaft, da die Flüge! stark gewimpert sind, gerade wie bei Corylophus. 1. M. glahra Lee. Corylophus Leach. Caput thorace obtectum. Antennae 9-artieulatae, articulis duobus primis elongatis erassis, fertio et quarto minulis, quinto 396 elongato, conico, sexto minute, tribus ultimis magnis, crassitie vix brevioribus ; tarsi iliformes, artieulo tertio non vecepfo, ungui- eulari longo, unguibus simplieibus. Corpus rotundatum eonvexum glabrum. 1. C. marginicollis Lee. 2. C. truncatus Lee. Serieoderus Stephens. Gryphinus Redtenb. Caput thorace obtectum ininutum. Antennae 10-artieulatae, artieulis 1 et2 crassis, clava 3-artieulata. Tarsi filiformes, arti- eulo 3 minuto, non recepto, unguiculari longo. Corpus ovatum convexum , pubescens, (horacis angulis posticis produetis, elytris postice angustatis apice truncatis. Die "englische Gattung Sericoderus wird mit dreigliedriger Fühlerkeule beschrieben, doch hat auch Corylophus dieselbe Strue- inr, zufolge britischer Autorität. (Westwood modern Qlassıf. Ins.) ne Charaktere, z. B. die Gestalt des Thorax und der Elyira vergleiche, und vor allem die Abbildung in Shuckard’s „Wlastr. of brit. eoleoptera“, so finde ich keinen Grund, Redten- BIcReIS Gattung gelten zu lassen; jedenfalls verdanken wir ihm aber (Fauna Anstr. '573) die erste gute Beschreibung dieser Gattung. 1. S. flavidus Lee. 2. S. obscuräs Lee. 3. s. subtilis Lee. Sacıum Le Conte, Antennae l!-articulafae, clavafae, elava elongata, 5-artieulata, articulo secundo minore; (horax caput oblegens; tarsı angusti; corpus ellipticum, suhtiliter pubescens. Diese Gattung Ha senau dem Genus Ülypeaster, wie es Bedtenb. ae Austr. 572) aufstell. Doch kann der Name Clypeaster als längst an eine Echinen Gattung vergeben, nicht bleiben. Ich sah mich dadurch genöthigt, einen neuen Namen vorzuschlagen, den ich jedoch nur bei unsern (nordamerik.) Arten vertrele, es irgend einem europ. Entomologen überlassend, ihn auf dort einheimische Arten zu übertragen. Ich thue dies um so mehr, als ich nicht wünsche, meinen Namen mit Arten zu ver- binden, die ich nicht erkennen würde, wenn sie mir vorgelegt würden, | 1. S. lugubre Lec. 2. S. obscurum Lec. 3.S. amabile Lee. 4. S. fasciatum Say, Lac. 5. S. lepidum Lec. 6. S.lunatum Lee. 7. S. decolor Lec. 8. S. mixellum Lee. 9. S. scitulum Lee. a ——— 397 Errata In dem „Beitrage z. d. Braconiden“ von Ruthe in Nr. 11. Z. ‚343. Zeile 14 von unten statt Gr. lies Fr. n : SR & „ haben lies haben würde 53 A „ streiche: also 6 „ statt warzig lies walzig 346. Füge zu Zeile 16. und folg. hinzu: In diesem Herbste habe ich an derselben Stelle noch mehr als 30 weibliche Exemplare gefangen, aber trotz aller Mühe kein bestimmt dazu gehöriges Männchen; ich möchte also behaupten, dass dies geflügelt sein muss. Die kleineren Exemplare, 1‘ lang, haben nur 16-gliedrige Fühler. &. 348. Z. 20 v. unten statt 3 lies 2 349 „ 16 „ oben st. subelevatum lies subelavatum 350 „ 3 „ oben „aber lies oben 13 „ unten „ vor lies von 6,5 40» gewurzelt lies gerunzelt 351 „14, =» braunen Flecken I. braunemFlecke & 5 5» 9% elevatum ]. clavatum 353 „ 21 „ oben „ oben lies eben Sana , Cal, lese U, 35 „ 10 „ „_ „ weniger lies wenig. ® Intelligenz. Bei E. 8. Mittler und Sohn Zimmeıstr, 83, Berlin ist so eben erschienen: Linnaea Entomologica. Band IX. ‘enthaltend Arbeiten von Suffrian, Zeller und Kriechbau- mer. Preis 2 Thaler. Die neue Auflage des Catalogus coleopterorum Europae wird gegen Neujahr 1855 erscheinen und werden Bestellungen darauf (das Exemplar mit Register zu 5 Silbergr.) angenommen gegen portofreie Einsendung des Betrages. Für den entomologischen Verein in Stettin ©. A. Dohrn. 26 398 Irhelt. Januar. Neujahrs- Xeniea. Vereinsangelegenheiten. De Fi- Jippi: Anatomisch -Physiologisches. Elditt: über 'Thysa- nuren. Kraatz: über Carabi. Habelmann: Teredus opacus n. sp. Graf Mannerheim: Noch ein Wort über Einzeln - Beschreibung. | Februar. Vereinsangelegenheiten. Jahresrechnung. Elditt: über Thysanuren. (Schluss.) Mannerheim: Ueber Einzeln- Beschreibung. (Schluss.) Kraatz:über Carabi. Schläger: Kritische Bemerkungen zu einigen Wickler-Arten. Errata. März. Vereinsangelegenheiten. Schläger: Kritische Bemer- kungen zu einigen Wickler-Arten. (Schluss.) Fairmaire: Apteranillus, nov. gen. Le Conte: Classification der Hi- strini. Hagen: die Kupfer zu Scopoli’s Ent. carniol. Zeller: Ueber Zygaena Ephialtes. Suffrian: Synonym. Miscellen. Intelligenz. April. Vereinsangelegenheiten. Siebold: über Zwitterbildung. Klug: Note zu den auf Taf. 3. Jahrgang 1853 abgebildeten Hermaphroditen. Siebold: über die Fadenwürmer (vierter Nachtrag). Kraatz: Coleoptera des Ahrthales. Errata. Intelligenz. | | Ruai. Vereinsangelegenheiten. Meyer: über coconlose Ameisen- Puppen. Correspondenz. Dutreux: Pap. Ajax ein Europäer. Moeschler, ein neuer Spanner. Le Conte: Synopsis der Parniden.. Suffrian: synon. Miscellen. Kriechbaumer: Hymenopterologisches. Nachruf. Errata. Buni. Vereinsangelegenheiten. Le Conte: nordamer. Eucene- miden. Zeller: Literarisches. Kraatz: über Staphylinen. Elditt: Literarisches. Aufzählung der von Chapuis und Candeze beschriebenen Käferlarven. Strübing: Malachius fallax. Intelligenz. Berichtigungen. #uii. Dohrn: Literarisches. Osten-Saeken: Dipterologi- sches. Le Conte: Synopsis der Anthieiden. Möschler: Südrussische Falter. Intelligenz. Tafelerklärung. August. Vereinsangelegenheiten. Gerstäcker: neue Apionen. Möschler: Südrussische Falter. (Schluss.) Anzeige. Be- richtigung. September. Gerstäcker:neue Apionen. (Schluss.) Zeller: Exploration seientifique de lVAlgerie. Hagen: Notizen. Kraatz: Notiz. Intelligenz. ®ctober. Zeller: Exploration seientifique de l’Algerie. (Schl.) Gerstäcker: neue Myriapoden- und Isopoden - Gattung. Hagen: Notiz. Dutreux: Papilio Hospiton. Kefer- stein: Bemerkung über Pap. Ajax. Bach: Bemerkungen. Winnertz: Cecidomyia. Kraatz: Synonymische Bemer- kungen. Correspondenz vom Cap. Intelligenz. November. Vereinsangelegenheiten. 399 Czech: Gallenbildung. Ruthe:Braconiden. Frey er: Lepidopterisches. Le Conte: Coeeinelliden der Ver. Staaten. Intelligenz. DBerember. Literarisches. Intelligenz. Bach: Rhyneolus. pilosus. Vereinsangelegenheiten. Kraatz: Colon. Hagen: Le Conte: Coeceinelliden. (Schluss). Errata. Inhalt des Jahrgangs. Alphabetisches Register. tn — Alphabetisches Register. A Abildgaardana 60. Acidalia eirtanarıa numidarıa 303. Agonum flavocinetum 149, 327. Alysia picticornis 354. Ambiguana 60. Anthieidae 214. Anthocharis 283. Anthophila numida 299. Apion, nov. sp. 235— 261, 267 —_ 280 Apion malvae 148. Apteranillus Dohrmi 73. Araphis tricolor 347. Argyrolepia loriculana 307. Arnia nervosalis 304, Asperana 60. Aspilates Duponchelaria 300, Autopleetus protognostus 110. Boarmia Boisduvalarıa 301. Braconiden 343. ©. Cecidomyia Aurora 47, junipe- rina, pisi 322, Chesias Oranaria 302. Chlorophanus graminicela, pol- hnosus, viridis, salieieola 321. Chrysomela lueidieollis 48. sanguinolenta 48. Cigaritis 286, Cionus 94. Cledeobia interjunctalis, mor- bidalıs 304. Cleopus 95. Coceinellidae 357. Combustana 62, 68. Cosmia contusa 357. Crambus grammieulellus 307. Cristana 60, 62, 683. Dimeris mira 345. E. Ephemera 85. Ephialtes imperator, manifesta- - tor, rex 1993. Episema orana 295. Erioptera 209. Euenemidae 163. Eucorybas erotalus 312. Eurypalpus 145. F Filarien 103. Gallenbildungen 334. Geotrupes putridarius 48. stercorarius 48. Germarana 71. Glochina 207, 211. Gymnetron 96. Gyrophaena 185. EH. Haemylis Jugurthella 308. Hapaloderus depressicollis 32. Hemerobius 90, 400 Histrini 74. Homalota 124, 125, 177-184. Hydrocampa algiralis 306. 7 Libellula 84. pumila 85. Limnobia caesarea 212, imperia- lis 204. Lithocharis ripicola 127. Mi. Malachius fallax 198, 297. Malacosoma eyanoptera, lepida, Iuteipennis,, triumphkans 153. Malthodes flavoguttatus 32. Megachile 155. N. Nanodes 96. Nebria Gylienhali, nivalis 329. aretica,Balbii, hyperhborea330. Nyctemerana 61. ©. Ochreana 71. Öligoneuria Rhenana 318. Örsodacna 150. er. Panorpa 90, 331. Papilio Ajax 142, 330. Hospi- t00n 319. Macaronius 83. Feist- - hameli, Podalirius 282. Parnidae 145. Pericallia Freitagaria 143. Phryganea 86. Pionea bifasecialis 306. Plusia consona 355. Polyommatus mauritanicus 286. Posterana 60. Proeris cognata, cirtana 292. Druck von F. Hessenlanud ia Stettin. Psorana 61. Pterostichus coneinnus, madidus 328. variolatus, Welensii 329. Pyralis niveana, Treueriana Mul- zeriana 52. RB, Raphidia 90. Rennenkampff Necrolog 158. Rhaconötus acieulatus 349. Rhyneolus pilosus 361. S: Saturnia atlantica 294. Scabrana 69. Schalleriana 60. Scolopendra 310. Scopula dilutalis 305. Sesia syrphiformis 288. ceriae- formis, euglossaeformis 289. Sphaerouiscus flavomaculatus 314. | Stereonychus 95. T. Teredus opacus 29. Termes 91. Tortrix insolatana, unicolorana 306. ä | Traehyusa nigriceps 352. Triehosoma algirieum, maurita- nicum 293. | VW Variegana 60. Zi. Zygaena Ephialtes 92. ludiera 291. = Zwitterbildung 98, 102. A 2 ae a A weh ten abe a RR: N.’ ’% REESRSPEN, | Autor de. Worenschieber del. cE se. . if - Doazone Be “ Dr a a „0 x 3 2044 106 294 747